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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1824 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2023
Sad, Katerina

Eine tierisch gute Idee


ausgezeichnet

Auf dem Cover sehen wir ihn schon, den verlassenen Bauernhof auf dem die Enten leben. Auf einem der Bilder liegen sie auf dem Rücken und machen sich Sorgen, wie sie den Winter überstehen können. Die Texte bestehen aus einem Satz, aber die Tiere haben immer noch zusätzliche oft witzige Sprechblasen. So beschließen die Enten schreiben zu lernen, sie wollen eine Schild aufhängen „Tolle Enten suchen Besitzer“. Sie üben das Schreiben mit Heidelbeertinte und trotz Pinsel ist das Ergebnis ein Stück Stoff mit Enten-Fußspuren. Diese Decke gefällt dem Igel und er kauft sie den Enten mit Äpfeln ab. Da auch die anderen Tiers diese Decken mögen, kommen die Enten gut und satt über den Winter.
Wie schön, wie sich die Tiere selber helfen und uns Menschen gar nicht mehr brauchen. Ganz kurze Texte, witzige Sprechblasen und humorvolle Bilder auf denen es einiges zu entdecken gibt. Ein wundervolles Vorlesebuch.

Bewertung vom 11.03.2023
Laberthier, Bruno

Eifelfluten


gut

Nazis aus aller Welt reisen an den Rursee in der Eifel. Dort hat ein überzeugter Nazi einen Text hinterlassen, der zunächst autobiografisch ist, aber dann die Sprengung des Rursees beschreibt. Die jungen Nazis, deren Anführer sich zunächst an den alten Nazi Hüppauf bindet, der der Bewahrer der Schriften ist, führen zunächst einige Aktionen aus, die die Bewohner dieser Gegend in Angst versetzen soll. Ihr ständiges Auftauchen mit entsprechender Kleidung und Militärfahrzeugen macht viele Bewohner unruhig.
Tim Thiel, der im Rollstuhl sitzt, beobachtet Hüppauf in der NS Ordensburg Vogelsang ist zunächst an den alten Nazischriften interessiert und als diese gefunden werden kümmert es sich um ihre Lesbarkeit. Dadurch lernt er die Kölner Profilerin Lola kennen.
Soweit zu den Vorgängen, die wie eine Erzählung zu lesen sind.
In einer anderen Schrift wird die Situation danach beschrieben. Jetzt lesen Tim und Lola den Text, der als Doku-Thriller veröffentlich werden soll. Sie recherchieren und müssen feststellen, dass sich einiges völlig anderes abgespielt hat.
Ich war zunächst wegen der zwei Ebenen und wenn man so will einer dritten, die sich auf das Nazi-Buch bezieht. Deshalb wurde das Buch in drei verschiedenen Schriften gedruckt. Ich habe ebenfalls einige Zeit gebraucht, bis ich die vielen Figuren zuordnen konnte. Deshalb fand ich es an einigen Stellen schwierig die Zusammenhänge zu verstehen. Erst im letzten Teil gaben die Dinge einen Sinn, vieles war anders, als es den Anschein hatte. Für alle Beteiligten an dem Komplott waren Menschenleben wertlos, Tote wurden einfach in Kauf genommen.
Nach einem sehr langatmigen und verwirrenden Anfang kam am Ende Spannung auf und die Lösung war so für mich nicht vorhersehbar, wenn ich auch früh einen Verdacht hatte.

Bewertung vom 06.03.2023
Voss, Dorthe

Das Geheimnis von Garten Nr. 8 / Die Wilden Rüben Bd.1


ausgezeichnet

Paulas Onkel in dessen Garten sie gerne mit ihren Freunden spielt, muss für einige Zeit beruflich verreisen und will deshalb den Garten aufgeben.
Da übernehmen Paula und ihre Freunde Jona, Bruno und Jette die Pflege des Gartens für diese Zeit. Da es langsam Frühling wird, scheppen die Frösche ihre Männchen zum Laichen in den Garten. Dieses Schauspiel dürfen sich die Kinder am Abend anschauen. Doch leider finden sie auch platte Frösche, die jemand totgetrampelt oder überfahren haben muss.
Die Freund versuchen einiges um den Täter zu entlarven. Zunächst fällt ihr Verdacht auf ein Ehepaar, dass immer etwas zu meckern hat. Doch die kommen dann wohl nicht in Frage.
Die vier Freunde sind clever und halten zusammen, so können sie den Fall aufklären.
Schon das Cover zeigt die fröhlichen Freunde bei der Gartenarbeit im Hintergrund ein gemütlich wirkendes Gartenhaus. Auch im Buch wird der schon etwas längere Text durch Bilder aufgelockert. Wir lernen viele nette Nachbarn kennen und erfahren einige bezüglich Gartenarbeit und Frösche.

Bewertung vom 06.03.2023
Ndolo, Alexandra

Hier hat jeder einen Platz!


ausgezeichnet

Die Autorin ist Tochter einer polnischen Mutter und eines kenianischen Vaters, vielleicht kennt ihre sie als Sportlerin. Sie hat in der Deutschen Damendegen-Nationalmannschaft gefochten.
Im Vorwort erklärt sie uns, was sie mit diesem Buch bewirken möchte „Genau so, wie ihr seid, seid ihr toll!“ möchte sie vermitteln.
Anton erfährt, dass die Großmutter seines Freundes Edon in Albanien lebt und dass sie sehr gut kochen kann. Leider hat Edon seine Brotdose zu Hause liegen lassen und so bekommt Anton Einblicke in die Wohnung seines Freundes und stellt fest, dass sie, wie er, Erinnerungen gerne haben und den Jungs die Gerichte beider Küchen schmecken.
„Ach so ist das!“ erklärt hier die Staatsangehörigkeit und den Begriff Nationalität.
So ist jedes der sieben Kapitel aufgebaut. Erst wird eine Geschichte erzählt, dabei lernen wir gleichgeschlechtliche Eltern kennen, die aus unterschiedlichen Ländern stammen.
In einem Kapitel geht es um das N*Wort und um das Wort zu erklären ist es im Text ausgeschrieben zu lesen. Diese Erklärung und das es zum Schimpfwort wurde und deshalb nicht mehr ausgesprochen werden soll, gefällt mir sehr gut. Ähnlich geht es mit dem S*Wort, das mir bisher nicht so bekannt war und das durch Mandelaugen ersetzt wird.
Schön ist auch der Tipp, dass man, wenn man unsicher ist, wie man etwas benennen soll, den Betroffenen zu fragen, der weiß es wohl am besten.
Zum Ende des Buches wird der Begriff Vorurteile sehr schön bildlich erklärt und wir erfahren, dass diese schnelle Einteilung früher für die Menschen überlebenswichtig war. Tipps für uns Erwachsene und Hilfe und Beratung vervollständigen das Buch, dass unter dem zusätzlichen Titel „Gemeinsam gegen Rassismus“ geschrieben wurde.

Bewertung vom 05.03.2023
Heimann, Klaus

Blutgeld auf Reise


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt ungewöhnlich, ein Fahrgast steigt in Rainers Taxi und wünscht zum Nordkap gefahren zu werden. Als Sicherheit zeigt er dem Taxifahrer einen Koffer, in dem sich 5 Millionen befinden. Rainer liest gerne Reiselektüre und fährt gerne diese weite Strecke. Wieder zurückgekehrt schreibt er über seine Tour einen Bericht, den später auch Hauptkommissar Siebert lesen wird. Die Russenmafia war involviert und sie habe nun das Geld. Sigi Siebert kommt das alles unglaubwürdig vor und er ermittelt entgegen der Anweisung seines Chefs weiter. So endet die spannende Geschichte in Namibia anders als erwartet und Sigi muss den Polizeidienst quittieren.
In diesem Buch sind zwei ältere Bücher der Reihe um Sigi Siebert nochmal zusammengefasst worden. Da beide Handlungen denselben Fall betreffen, finde ich das eine sehr gute Entscheidung. Ich kenne alle weitern Bücher und habe sie immer mit viel Spannung erwartet. Es lohnt sich also dranzubleiben, den Sigi berichtet darin von seinen alten gelösten Fällen. Ich mag die Erzählweise und Sigi und seine Familie kommen mir wie alte Bekannte vor, deshalb hoffe ich auf neue Geschichten, die er gerne bei Guido in der Kneipe zum Besten gibt.

Bewertung vom 05.03.2023
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


ausgezeichnet

Simon Kraus ist ein Traumforscher, der die Damen der Nazi-Elite als Psychologe betreut und sie mit seinem Wissen erpresst. Minna von Hassel ist seine alkoholkranke Kollegin die eine Nervenheilanstalt am Rande Berlins leitet und die in einer Villa wohnt, die immer gut mit Lebensmittel und Alkohol versorgt wird.
SS-Offizier Franz Beewen ist aus ganz anderen Holz geschnitzt. Er geht in seinem Beruf ohne Probleme über Leichen. 1939 ist er bei der Gestapo und bekommt den Auftrag Frauenmorde aufzuklären. Da es allerdings unter der Nazi-Herrschaft keine Mörder gibt und die Befragung etwaiger Zeugen nicht ganz einfach ist, gerät er schnell in Schwierigkeiten. Da bekommt er Hilfe von Seiten der beiden Psychologen. Zusammen verfolgen sie immer wieder neue Spuren, werden selbst zur Zielscheibe, aber all das kann ihre Neugierde nicht bremsen.
Der Autor hat die Zeit nach den Olympischen Spielen und zu Beginn des 2. Weltkrieges sehr gut geschildert. Entgegen der meisten Literatur, die in dieser Zeit spielt, kommen Juden nur am Rande vor, dafür erfahren wir einiges über das fahrende Volk wie z.B. den Roma. Ihr Schicksal im 3. Reich ist ja eher selten Thema eines Thrillers.
Außer der Nazispitze kommen keine historischen Figuren vor, aber der Gynäkologe Mengerhäusen hatte sich sein Vorbild in Josef Mengele. Er gibt einige sehr blutige und brutale Szenen, die zeigen, wie menschenverachtend speziell die Gestapo mit Menschen umging und wie sehr die Bevölkerung ihrem Mutwillen ausgeliefert waren.
Im Gegensatz zur beschriebenen Gewalt ist die Geschichte in einer manchmal sogar blumig, poetischen Sprache geschrieben. Trotz der dicke des Buches bleibt die Geschichte spannend und es gibt immer wieder neue Aspekt, so ist der Lösung für mich völlig unerwartet.

Bewertung vom 05.03.2023
Sabbag, Britta

Das Tierheim der seltsamen Wesen (Band 1) - Das Geheimnis der Harpyie


weniger gut

Die Zwillinge Lulu und Levi machen gerne Streiche und erklären das mit der Mutter, die nicht mehr bei ihnen lebt. Der beruflich sehr eingebundene Vater muss deshalb in die Schule kommen. Die Kinder werden für zwei Wochen von der Schule freigestellt und müssen in einem Tierheim helfen. Hier treffen sie zunächst nicht auf die Tiere, erst nachdem sie sich in der Nacht dort eingeschlichen haben, treffen sie auf Tiere, die aus anderen Tieren zusammengesetzt wurden, wie z.B. den Langohrentenfisch Harald. Aber ein besonderes Geheimnis lauert im Keller der Burg.
Das Buch ist in großen Buchstaben gedruckt und umfasst zwölf kurze Kapitel mit vielen Bildern. Die Köpfe sind im Verhältnis zum Körper groß angelegt und die Augen sind ebenfalls riesig. Die Körper wirken etwas steif und die Mimik ist meist eher traurig. Die Kinder sind durch die Erlebnisse im Tierheim zwar ruhiger, aber einsichtig bzgl. ihres Verhaltens sind sie nicht. Zweimal gehen sie nachts zum Tierheim, ohne dass der Vater etwas merkt, so gibt es auch keinerlei Familienleben. Am Anfang wird zwar von der Liebe des Vaters zu seinen Kinder gesprochen, aber dann sind die Kinder auf sich gestellt. „Magie ist zum Glauben da“ ist leider ein Motto, das mir nicht verständlich ist und ich hätte mir mehr Magie in den Buch gewünscht.

Bewertung vom 05.03.2023
Lüftner, Kai

Furzipups und Rüdiger Rülps-Rüssel / Furzipups Bd.3


sehr gut

Der dritte Band um Furzipups ist passend zu Rüdigers Problem mit einem Rülps-Botton ausgestattet. Furzipups, der Knatterdrache und das Huhn Hicksi werden von einem unbekannten Geräusch aufgeschreckt. Hinter dem schön gemalten Vulkan taucht ein Tier mit langen zotteligen Haaren auf. Es handelt sich um Rüdiger, dass Mamut. Rüdiger frisst alles auf, was im Tal wächst, und ist nicht zu bremsen. Allerdings sind seine Rülpser, die er immer wieder ausstößt, sehr laut. „Das schaut fast erschrocken mit großer Pupille und dann… zerreißt ein Rülpser die Stille“. Die Freunde meinen, „so kann es nicht weitergehen“ und Furzi hat schon einen Plan. Er fängt an im Takt zu furzen und Hicksi fällt mit ihren Hicksern mit ein. Da wird auch „Rüdiger vom Beat gepackt und kaut nun im Dreivierteltakt.“
So hält die gemeinsame Musik Rüdiger vom Fressen ab.
Die Bilder des Buches sind wieder bunt und lustig gezeichnet. Der großäugige Rüdiger schaut sehr behäbig aus. Der gereimte Text hakt im Vergleich zu den Vorgängerbücher manchmal ein wenig.

Bewertung vom 28.02.2023
Lippa, Henrike

Im tiefen, weiten Meer


ausgezeichnet

Mit dem Cover hat man schon einen ersten Eindruck um welches Thema es geht. Ein Oktopus hat eine Tüte über dem Kopf. Im Einband schwimmt eine Plastikflasche auf dem Wasser. Ein Krebs sitzt in einer Konservendose. Die erste Doppelseite zeigt Abfall im Meer und ein Containerschiff, dass etwas lila-blaues in Meer ablässt. Dann begegnet uns wieder der Oktopus, der Tütenfisch genannt wird. Er schwimmt auf der nächsten Seite zum Dosenkrebs. Auch hier sehen wir eine Windel an den Anemonen hängen. Ein Schwertfisch hat eine CD aufgespießt, auf der Oberfläche schwimmt eine Turnschuh. „Wem gehört der Stinkeschuh?“ Der Seestern hat eine Idee, er meint, dass die Meerestiere den Menschen alles zurückbringen sollten. So stapeln sie eine große Wand alter Sachen am Stand auf. „Was für ein Glück! Jetzt haben die Menschen alles zurück!“
Am Ende des Buches erfahren wir dann, wie der Müll ins Meer kommt und was wir tun können, damit das besser wird.
Der gereimte Text ist immer nur satzweise auf jeder Seite zu lesen, dadurch ist das Buch sehr leicht zu verstehen. Kleine Wortspiele machen zusätzlich Spaß. Die Bilder sind klar gezeichnet und wir können uns gut ein Bild von der Situation unter Wasser machen.
Die Idee, den Menschen den Müll zurückzubringen ist nicht ganz neu, „Robin, ein kleiner Seehund räumt auf“ hat das auch schon gemacht.

Bewertung vom 28.02.2023
Endl, Thomas

Wohin du willst


ausgezeichnet

Einfach toll, wie die Trambahn mit den beiden Kindern an Bord über das Cover saust. Die Bahn fährt im Einband ruhig über die Schienen. Gustav und Marie entdecken auf dem Gelände des stillgelegten Güterbahnhofs eine alte Trambahn. Sie steigen ein und finden eine Fahrkarte, so kann die Fantasiefahrt losgehen. Ihr erstes Ziel ist eine Ritterburg. Hoch über den Häusern fliegend erreich sie ihr Ziel. Nachdem sie sich das Turnier angeschaut haben möchte Marie weiter zum Kaiser von China. Dort wird der kleine Kaiser auf einem Papierdachen durch die Stadt getragen, am Himmel schweben Lampions. Denen wollen die Kinder nachfliegen. Auf geht es zum Mond und dort lernen die den Mann im Mond kennen, der ihnen Lichttee anbietet. Marie will jetzt wieder nach Hause, aber Gustav will noch auf eine Schatzinsel. Doch die Piraten sind nicht besonders freundlich, deshalb fahren sie schnell wieder los. Nach vielen Überlegungen, wo es noch hingehen könnte, landen sie nachts im Wald. Jetzt wollen sie „Nurnachhause“.
Diese fantasiereiche Geschichte lebt besonders von ihren herrlichen Bildern. Die Bahn, die ein Gesicht hat, das Gefühle ausdrücken kann, die spannenden Ziele, die so lebhaft dargestellt wurden. Da macht es einfach Spaß mit den beiden auf Reisen zu gehen, und wenn es am Ende noch ein wenig gruselig wird… Hauptsache am Ende sind die Kinder wieder am Ausgangsort und planen für morgen neue Abenteuer.