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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2018
Köstnick, Joachim M.

Porsche 924/944/968


ausgezeichnet

Der Nachfolger des 'Kohlekastens' in allen Varianten und im Detail

'Kohlekasten'? Noch nie gehört? Wer sich dieses Buch kauft, hat gesteigertes Interesse an den Fahrzeugen aus Zuffenhausen. Auch wenn der Hersteller hie und da für die Produktion mal fremd, also beispielsweise nach Neckarsulm. Dort, wo der legendäre NSU RO 80 und auch der glücklose VW K 70 gebaut wurde.

Und für die nicht so hart gesottenen Porsche-Fans: 'Kohlekasten' war ob der eher eckigen Form der Spitzname für den VW-Porsche 914.

Porsche wandte sich mit den hier in fast jedem Detail beschriebenen Baureihen und deren Sonderausführungen von dem seit den Ur-Tagen des VW Käfer verfolgten Grundprinzip, luftgekühlter Heckmotor, ab. Es wurde ein wassergekühlter Frontmotor eingesetzt, bei dem das Getriebe der optimalen Gewichtsverteilung wegen an der Hinterachse sass. Das Ganze wurde Transaxle-Bauweise genannt.

Halwart Schrader zeigt, erklärt, erläutert die verschiedenen (Sonder-) Modelle der Baureihe inklusive einigen Werbematerialien, DM-Preisen, detaillierten technischen Daten der verschiedenen Ausführungen der Baureihe. Und auch die Entwicklungsgeschichte derselben inklusive mancher Marketingwünsche, Marketinggags wie den Martini-924er oder ein violett lackiertes Modell oder eine komplett in lila gehaltene Innenausstattung mitsamt dem lila Lenkrad...
Dass einige Renn- und Rallye-Varianten in diesem kleinen 924/944/968er-Kompendium nicht fehlen ist klar.
Eben alles um den Vorgänger des Porsche Boxter.

Bewertung vom 03.10.2018
Peter, Peter; Schliebitz, Anja

Baedeker Reiseführer Venedig


ausgezeichnet

Venedig hat auch heute noch seine unvergleichlichen Reize

Und das trotz des in diesem Reiseführer leider mit keiner Silbe erwähnten Riesenproblems. Das Problem heisst "Schwimmender Plattenbau", umgangssprachlich "Kreuzfahrtschiff" genannt. Diese Schiffe, man kann sie ohne zu übertreiben auch schwimmende Vergnügungsparks nennen, sind schlicht eine Katastrophe für die im Wasser gebaute Lagunenstadt mit ihren unermesslichen Kunstschätzen. Und sie sind ebenso eine Katastrophe, wenn ein solcher Koloss die 2-, 3- oder 5.000 Touristen aus spukt, die sich dann ein paar Stunden durch Venedig schieben. Schade, dieses massive Problem hätte in dem Reiseführer durchaus erwähnt werden können.
Leider fehlen auch andere Hinweise auf die negativen Aspekte Venedigs. Als da wären die total überhöhten Preise in den Cafés auf dem Markusplatz. Zu denen dann auch noch ein saftiger Musikzuschlag kommt, natürlich pro Person zu bezahlen... Oder dass das Taubenfüttern aus gutem Grund seit Jahren verboten ist. Wer dabei erwischt wird, darf 500,00 € Strafe entrichten. Also sollte man sich über die negativen Begleitumstände, die eine Reise nach Venedig mit sich bringen können, zuvor orientieren.


Ansonsten ist der BADEDEKER von der gewohnt hohen Qualität. Im Vergleich hat der Umfang um 20 Seiten zugenommen. Auch wenn die früher vorhandenen Ausklappseiten beispielsweise zum Dogenpalast oder zur Basilica di San Marco jetzt fehlen. Die entsprechenden 3D-ähnlichen Zeichnungen, die den Aufbau verdeutlichen und die Grundrisse existieren noch. Aber wegen der Bindung mit dem Falz geteilt.

Der Aufbau ist prinzipiell BAEDEKER-gerecht geblieben. Die allgemeine Fakten sind jetzt allerdings in den hinteren Teil des Reiseführers gewandert. Ebenso wie die Hinweise zum "Erleben & Geniessen" oder die praktischen Informationen von Anreise bis Verkehr.

Den Hauptteil nehmen die nach ihrem Namen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Sehenswürdigkeiten, Museen, Palazzi, Piazzi und so weiter ein. Alles ausführlich beschrieben.

Der beiliegende Stadtplan im Massstab 1:5.580 ist dank neuer Faltung und etwas geänderter Farbgebung besser handhabbar als in der Vorgängerausgabe des BAEDEKERS.

Nicht nur das Gummibändchen à la Moleskine macht den Reiseführer zu einer lohnenswerten Investition.

Bewertung vom 03.10.2018
Krug, Christian;Poliza, Michael

Island


ausgezeichnet

Großformatige Fotos von nahezu unnatürlich wirkender Natur - und tolle Texte

Alles an dem 24 auf 30 Zentimeter grossen Bildband ist schlicht grossartig. Die Aufmachung, der Druck, das Layout, die gewählten Schriften, die Fotos sowieso, meist doppelseitig, selten mal zwei oder drei Fotos auf einer Seite, der Schreibstil, die Textformulierungen. Einfach alles.

Die Fotos in hervorragender, brillanter Druckqualität zeigen sehr viele Aspekte von Island. Vornehmlich die Natur in Form von Vulkanen, Gletschern, Schafen, Pferden, Geysiren, heissen Quellen. Manche Aufnahmen vermitteln auch einen Eindruck des isländischen Alltags: Kneipen, Schaufenster, die Hauptstadt aus der Vogelperspektive und Ähnliches.

Im letzten Teil, genannt "Making of" ist eine Umrisskarte Islands zu finden mit den markierten Orten, an denen die Fotos entstanden sind. Eine fototechnisch orientierte Auflistung, wann wo welches Foto mit welcher Kamera, ausgestattet mit welchem Objektiv und welcher Blenden- und Zeiteinstellung entstand, fehlt. Stattdessen noch mehr umwerfend schöne Bilder.

Ein Zitat:

"
Island in Zahlen

350.000
Einwohner

285.000
Mobiltelefone

500.000
Schafe

Keine Panzer
Keine Soldaten
"

Der in einem auffallend hellgrün-türkis gehaltene Buchschnitt macht es einfach, diesen Band im Buchregal zu finden. Heraus zu nehmen. Darin zu Blättern. Und sich zu freuen, zu staunen. Staunen wird man immer wieder aufs Neue - über Island und das, was die Natur zu Stande bringt.

Bewertung vom 02.10.2018
Weiler, Elke

Leben am Wattenmeer


gut

Ein recht netter Bild-/Textband für Fans der Nordsee

In teils doppelseitigen, teils recht kleinen Farbfotos (maximal fünf auf einer Seite) wird Fauna und Flora, Ebbe und Flut, das Wattenmeer im Verlauf der vier Jahreszeiten und vor allem auch das Leben und die Gebräuche der Anwohner des Wattenmeers dargestellt. Und in netten Geschichten erzählt.

Ob es um die Fischerei, den Krabbenfang, die Schafzucht, den Bau von Buhnen, Trachten, einige Halligen oder auch so nette Beschäftigungen wie Klootspringen, Boßeln oder auch Biikebrennen geht. Der Leser kann sich einen ordentlichen Eindruck vom Leben an der und mit der deutschen Nordsee verschaffen.

Die Fotos von Ralf Niemzig sind vom Motiv her gelungen und zum grössten Teil auch ausdrucksstark. Schade ist allerdings, dass sie in dem Buch alle etwas flau erscheinen. Was den zu vermittelnden Eindruck nicht allzu sehr beeinträchtigt.

Bewertung vom 02.10.2018
Storz, Alexander Franc

Die Käfer-Legende


ausgezeichnet

Zeitgeschichte – ohne Lug und Betrug!

Der Titel bringt es klar zum Ausdruck: in erster Linie geht es um den VW Käfer. Von den Ursprüngen als KdF-Wagen, zahlreichen Prototypen. Darunter auch für die Motorradhersteller Zündapp und NSU. Der Zündapp-Prototyp mit Glupschaugen, vollverkleideten Hinterrädern und laut Bildtext einem 1,2-Liter-Fünfzylinder-Sternmotor im Heck. Sachen gibt's, pardon gab's.

Im Kapitel 8 endet die Geschichte mit dem Mexiko-Käfer von 2003. Der meines Erachtens weniger gut gelungene Versuch, mit dem Beetle den Käfer zumindest von der Form her auferstehen zu lassen, fehlt völlig. Es war nun mal kein Käfer...

Aber nicht nur die Volkswagen-Geschichte mit allem drum und dran kommt in dem tollen Bildband zur Sprache. Einschliesslich zahlreicher Marketingmassnahmen. Wie beispielsweise die Entscheidung von Heinrich Nordhoff, möglichst die ganze Welt zumindest aber Mittel-Europa mit VW-Servicestellen und Werkstätten zuzupflastern. Historische Schwarz/Weiß- und für die späteren Jahre dann natürlich Farbaufnahmen machen den Bild-/Textband zu einem Wandeln durch die Geschichte der Bundesrepublik. Auf den Fotos erkennt man neben dem Käfer auch mal einen Ford Taunus 12m, der mit der Weltkugel im Kühlergrill (1956), einen DKW 3=6, auch mal einen Opel Rekord mit angedeuteten Heckflossen, echte Mercedes 170S, von der Optik her mehr schlecht als recht auf Mercedes getrimmte Käfer, Zubehör von 1957, und, natürlich, immer wieder Käfer.
Unter dem Stichwort "Der Ovali im Wirtschaftswunder" gibt es so ausgefallenen Spielarten des Käfer zu bewundern. Immerhin fuhren auch Audrey Hepburn oder Gregory Peck den auf dem Käfer basierenden Rometsch Beeskow, Spitzname Rometsch-Banane. Weswegen der Wagen den Spitznamen bekam, ist auf Seite 120 zu erkennen.

Der Münchner Odeonsplatz anno 1959 mit einer einsamen weissen Maus, sprich per Arm- und Handzeichen den Verkehr regelnden Polizisten. Ja, das gab es auch mal.

Zu den vielen zeitgeschichtlichen Fotos kommen noch die von Alexander F. Storz nett und amüsant geschriebenen Texte. Die trotz des lockeren Schreibstils sehr informativ sind.

Ein Buch nicht nur für Käfer- und Weißwandreifen-Liebhaber. Es ist bundesrepublikanische Zeitgeschichte in Bild und Text.

Bewertung vom 02.10.2018
Bußmann, Michael;Tröger, Gabriele

Tschechien Reiseführer Michael Müller Verlag, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Auferstanden aus dem Kommunismus... In voller Pracht.

Das erste Mal konnte ich die damals noch zum Ostblock gehörende 'Tschechoslowakei', genau gesagt Prag während einer Abiturabschlussfahrt besuchen. Prag? Alles in Grautönen. Und das lag sicher nicht am Bierkonsum.

Vor ein, zwei Jahren ging eine Autofahrt von Leipzig nach Prag und zurück über Pilsen nach Deutschland. Was schon auf der Anreise nach Prag und erst recht in Prag zu sehen war, war schlicht begeisternd und hat die Neugierde auf das Tschechien geweckt. Der Michael-Müller-Reiseführer zu Prag stand schon im Regal und hat sehr gute Dienste geleistet, um die Stadt kennen zu lernen.
Um sich jetzt auf eine Fahrt nach West-Böhmen vorzubereiten und einzustimmen fiel die Wahl nach den Erfahrungen mit MM-Reiseführern auf diesen Reiseführer. Klar gegliedert, aufgeteilt in die Böhmischen Regionen Mitte, Ost, Nord, West, Süd, dazu die wohl eher etwas triste Böhmisch-Mährische Höhe und ganz im Osten der Tschechei Nor- und Südmähren.

Besonders interessierte mich West-Böhmen mit den auch bei uns bekannten Kurbädern Karlsbad, Franzensbad, Marienbad etc. Der Reiseführer enttäuscht nicht: ausführliche Beschreibungen der Städte, deren Historie, jeweils grundlegende Informationen wie beispielsweise Einkaufen oder Parken. Dazu jede Menge Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten, Essen & Trinken, Freizeit, Kur & Kultur.

Natürlich fehlen bei den grösseren Ortschaften die kommentierten Auszüge aus Stadtplänen nicht. So ist es nahezu unmöglich, die beschriebenen Lokalitäten und Sehenswürdigkeiten zu verfehlen. Für wissbegierige Menschen sind die zahlreichen gelb abgesetzten Textkasten mit Randinformationen &z. B. "Rübezahl , König des Riesengebirges", "Budweiser - ein Schutzmarkenstreit" oder "Von grünen Schnäpsen und grünen Feen" immer amüsant zu lesen.

Der ganze Reiseführer ist auch in Farbe, wenn auch kleinformatig bebildert. Die nahezu bei den Reiseführern vom Michael Müller Verlag nahezu obligatorische Landkarte (1: 1.000.000) liegt ebenfalls bei, Wer sich den speziellen Städteführer zu Prag nicht leisten will: ab Seite 66 bis Seite 126 geht es nur um Prag. Logischerweise nicht sooo ausführlich. Aber alles Wichtige zu Prag ist auch hier zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2018
,;Naafs, Saskia;Eijck, Guido van

Amsterdam / 500 Hidden Secrets Bd.15


ausgezeichnet

Alles im Fünferpack

Gleichgültig, was in Amsterdam gesucht wird: Die fünf besten Tipps sind garantiert zu finden.

Bei den Lokalen beispielsweise die fünf besten Apfelkuchen, die fünf besten Burgerlokale, die fünf besten Fischlokale, Pizzerien, Asia-Restaurants, Frühstückslokale oder locker-elegante Restaurants.

Die fünf besten Lebensmittelmärkte, Schuhläden, Jeans, Designermode, Musik im Freien, Parkanlagen und so weiter und so weiter.

Mit dem sehr umfangreichen Stichwortverzeichnis lässt sich ganz einfach feststellen, wo genau eine Lokalität zu finden, so der Name bekannt, ist. Und sehr viele werden dem unbedarften Amsterdam-Neuling sicher nicht bekannt sein. Zu viele der angegebenen 500 Tipps, die allesamt kurz beschrieben werden, sind wirklich neu. Denn wo sonst steht schon, dass ein Hotel existiert, bei welchem sich die Zimmer auf einem Hafenkran befinden?? Name, Rufnummer und (Internet-) Adresse ist auf Seite 210 im Kapitel "Die fünf ungewöhnlichsten Unterkünfte" zu finden.

Der einzige Negativ-Kritikpunkt, so einer gesucht wird, ist die Tatsache, dass die Schrift in den Legenden der nach den Stadtbezirken aufgeteilten Kartenausschnitte sehr klein geraten ist.

Das Taschenbuch ersetzt keinen herkömmlichen Reiseführer. Es gibt keine Informationen über die Geschichte Amsterdams, die Museen, die Hafenanlagen oder sonstiges. Wer Amsterdam auch unter diesen Gesichtspunkten kennen lernen möchte, sollte zusätzlich einen Baedeker oder Michael-Müller-Reiseführer dabei haben. Wer jedoch zudem Amsterdam in der gebotenen, vielfältigen, interessanten, schönen 'Pracht' erleben will, dem sollten die 500 Hidden Secrets die Ausgabe Wert sein.