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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

Bewertungen

Insgesamt 1255 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2018
Weiler, Elke

Leben am Wattenmeer


gut

Ein recht netter Bild-/Textband für Fans der Nordsee

In teils doppelseitigen, teils recht kleinen Farbfotos (maximal fünf auf einer Seite) wird Fauna und Flora, Ebbe und Flut, das Wattenmeer im Verlauf der vier Jahreszeiten und vor allem auch das Leben und die Gebräuche der Anwohner des Wattenmeers dargestellt. Und in netten Geschichten erzählt.

Ob es um die Fischerei, den Krabbenfang, die Schafzucht, den Bau von Buhnen, Trachten, einige Halligen oder auch so nette Beschäftigungen wie Klootspringen, Boßeln oder auch Biikebrennen geht. Der Leser kann sich einen ordentlichen Eindruck vom Leben an der und mit der deutschen Nordsee verschaffen.

Die Fotos von Ralf Niemzig sind vom Motiv her gelungen und zum grössten Teil auch ausdrucksstark. Schade ist allerdings, dass sie in dem Buch alle etwas flau erscheinen. Was den zu vermittelnden Eindruck nicht allzu sehr beeinträchtigt.

Bewertung vom 02.10.2018
Storz, Alexander Franc

Die Käfer-Legende


ausgezeichnet

Zeitgeschichte – ohne Lug und Betrug!

Der Titel bringt es klar zum Ausdruck: in erster Linie geht es um den VW Käfer. Von den Ursprüngen als KdF-Wagen, zahlreichen Prototypen. Darunter auch für die Motorradhersteller Zündapp und NSU. Der Zündapp-Prototyp mit Glupschaugen, vollverkleideten Hinterrädern und laut Bildtext einem 1,2-Liter-Fünfzylinder-Sternmotor im Heck. Sachen gibt's, pardon gab's.

Im Kapitel 8 endet die Geschichte mit dem Mexiko-Käfer von 2003. Der meines Erachtens weniger gut gelungene Versuch, mit dem Beetle den Käfer zumindest von der Form her auferstehen zu lassen, fehlt völlig. Es war nun mal kein Käfer...

Aber nicht nur die Volkswagen-Geschichte mit allem drum und dran kommt in dem tollen Bildband zur Sprache. Einschliesslich zahlreicher Marketingmassnahmen. Wie beispielsweise die Entscheidung von Heinrich Nordhoff, möglichst die ganze Welt zumindest aber Mittel-Europa mit VW-Servicestellen und Werkstätten zuzupflastern. Historische Schwarz/Weiß- und für die späteren Jahre dann natürlich Farbaufnahmen machen den Bild-/Textband zu einem Wandeln durch die Geschichte der Bundesrepublik. Auf den Fotos erkennt man neben dem Käfer auch mal einen Ford Taunus 12m, der mit der Weltkugel im Kühlergrill (1956), einen DKW 3=6, auch mal einen Opel Rekord mit angedeuteten Heckflossen, echte Mercedes 170S, von der Optik her mehr schlecht als recht auf Mercedes getrimmte Käfer, Zubehör von 1957, und, natürlich, immer wieder Käfer.
Unter dem Stichwort "Der Ovali im Wirtschaftswunder" gibt es so ausgefallenen Spielarten des Käfer zu bewundern. Immerhin fuhren auch Audrey Hepburn oder Gregory Peck den auf dem Käfer basierenden Rometsch Beeskow, Spitzname Rometsch-Banane. Weswegen der Wagen den Spitznamen bekam, ist auf Seite 120 zu erkennen.

Der Münchner Odeonsplatz anno 1959 mit einer einsamen weissen Maus, sprich per Arm- und Handzeichen den Verkehr regelnden Polizisten. Ja, das gab es auch mal.

Zu den vielen zeitgeschichtlichen Fotos kommen noch die von Alexander F. Storz nett und amüsant geschriebenen Texte. Die trotz des lockeren Schreibstils sehr informativ sind.

Ein Buch nicht nur für Käfer- und Weißwandreifen-Liebhaber. Es ist bundesrepublikanische Zeitgeschichte in Bild und Text.

Bewertung vom 02.10.2018
Bußmann, Michael;Tröger, Gabriele

Tschechien Reiseführer Michael Müller Verlag, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Auferstanden aus dem Kommunismus... In voller Pracht.

Das erste Mal konnte ich die damals noch zum Ostblock gehörende 'Tschechoslowakei', genau gesagt Prag während einer Abiturabschlussfahrt besuchen. Prag? Alles in Grautönen. Und das lag sicher nicht am Bierkonsum.

Vor ein, zwei Jahren ging eine Autofahrt von Leipzig nach Prag und zurück über Pilsen nach Deutschland. Was schon auf der Anreise nach Prag und erst recht in Prag zu sehen war, war schlicht begeisternd und hat die Neugierde auf das Tschechien geweckt. Der Michael-Müller-Reiseführer zu Prag stand schon im Regal und hat sehr gute Dienste geleistet, um die Stadt kennen zu lernen.
Um sich jetzt auf eine Fahrt nach West-Böhmen vorzubereiten und einzustimmen fiel die Wahl nach den Erfahrungen mit MM-Reiseführern auf diesen Reiseführer. Klar gegliedert, aufgeteilt in die Böhmischen Regionen Mitte, Ost, Nord, West, Süd, dazu die wohl eher etwas triste Böhmisch-Mährische Höhe und ganz im Osten der Tschechei Nor- und Südmähren.

Besonders interessierte mich West-Böhmen mit den auch bei uns bekannten Kurbädern Karlsbad, Franzensbad, Marienbad etc. Der Reiseführer enttäuscht nicht: ausführliche Beschreibungen der Städte, deren Historie, jeweils grundlegende Informationen wie beispielsweise Einkaufen oder Parken. Dazu jede Menge Tipps zu Übernachtungsmöglichkeiten, Essen & Trinken, Freizeit, Kur & Kultur.

Natürlich fehlen bei den grösseren Ortschaften die kommentierten Auszüge aus Stadtplänen nicht. So ist es nahezu unmöglich, die beschriebenen Lokalitäten und Sehenswürdigkeiten zu verfehlen. Für wissbegierige Menschen sind die zahlreichen gelb abgesetzten Textkasten mit Randinformationen &z. B. "Rübezahl , König des Riesengebirges", "Budweiser - ein Schutzmarkenstreit" oder "Von grünen Schnäpsen und grünen Feen" immer amüsant zu lesen.

Der ganze Reiseführer ist auch in Farbe, wenn auch kleinformatig bebildert. Die nahezu bei den Reiseführern vom Michael Müller Verlag nahezu obligatorische Landkarte (1: 1.000.000) liegt ebenfalls bei, Wer sich den speziellen Städteführer zu Prag nicht leisten will: ab Seite 66 bis Seite 126 geht es nur um Prag. Logischerweise nicht sooo ausführlich. Aber alles Wichtige zu Prag ist auch hier zu finden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2018
,;Naafs, Saskia;Eijck, Guido van

Amsterdam / 500 Hidden Secrets Bd.15


ausgezeichnet

Alles im Fünferpack

Gleichgültig, was in Amsterdam gesucht wird: Die fünf besten Tipps sind garantiert zu finden.

Bei den Lokalen beispielsweise die fünf besten Apfelkuchen, die fünf besten Burgerlokale, die fünf besten Fischlokale, Pizzerien, Asia-Restaurants, Frühstückslokale oder locker-elegante Restaurants.

Die fünf besten Lebensmittelmärkte, Schuhläden, Jeans, Designermode, Musik im Freien, Parkanlagen und so weiter und so weiter.

Mit dem sehr umfangreichen Stichwortverzeichnis lässt sich ganz einfach feststellen, wo genau eine Lokalität zu finden, so der Name bekannt, ist. Und sehr viele werden dem unbedarften Amsterdam-Neuling sicher nicht bekannt sein. Zu viele der angegebenen 500 Tipps, die allesamt kurz beschrieben werden, sind wirklich neu. Denn wo sonst steht schon, dass ein Hotel existiert, bei welchem sich die Zimmer auf einem Hafenkran befinden?? Name, Rufnummer und (Internet-) Adresse ist auf Seite 210 im Kapitel "Die fünf ungewöhnlichsten Unterkünfte" zu finden.

Der einzige Negativ-Kritikpunkt, so einer gesucht wird, ist die Tatsache, dass die Schrift in den Legenden der nach den Stadtbezirken aufgeteilten Kartenausschnitte sehr klein geraten ist.

Das Taschenbuch ersetzt keinen herkömmlichen Reiseführer. Es gibt keine Informationen über die Geschichte Amsterdams, die Museen, die Hafenanlagen oder sonstiges. Wer Amsterdam auch unter diesen Gesichtspunkten kennen lernen möchte, sollte zusätzlich einen Baedeker oder Michael-Müller-Reiseführer dabei haben. Wer jedoch zudem Amsterdam in der gebotenen, vielfältigen, interessanten, schönen 'Pracht' erleben will, dem sollten die 500 Hidden Secrets die Ausgabe Wert sein.

Bewertung vom 01.10.2018
Fohrer, Eberhard

Kykladen Reiseführer


ausgezeichnet

Mal werden 56 Inseln, mal 31 aufgezählt - hier werden 20 oder mehr ausführlich beschrieben

Nahezu 700 Seiten in Taschenbuchgrösse, reichlich illustriert mit Farbaufnahmen, bei den grösseren Ortschaften mit Auszügen aus 'Stadt'plänen, jeder Menge Tipps für Unterkünfte, Tavernen, Restaurants, Cafés, Bars, Stränden, Sehenswürdigkeiten, Campingplätzen etc. etc. Eberhard Fohrer kennt die Inseln seit knapp vierzig Jahren, als sie noch Ziel der 'Hippies' und 'Gammler' waren. Die in den vierzig Jahren gesammelten Erfahrungen haben sich in dem Reiseführer niedergeschlagen. Einschliesslich einiger Tipps, wie sich der eine oder andere Euro sparen lässt. So kann die Investition von knappen 27 Euro in den Reiseführer unter Umständen schnell wieder reingeholt werden.

In gewohnter Michael-Müller-Manier bietet der Reiseführer nicht nur den gewohnten einleitenden Teil (91 Seiten stark) mit allgemeinen Informationen von A(nreise) bis Z(eitungen) einschliesslich einiger notwendiger Warnungen.
(Zitat Seite 55: "Die Ägäis ist ein unruhiges und stürmisches Meer... Ab Windstärke 8 wird der gesamte Fährverkehr eingestellt... Falls Sie zu einem bestimmten Termin aufs Festland zurück müssen, begeben Sie sich einige Tage vorher auf eine große Insel, von der Sie immer gute Verbindungen nach Piräus haben... Eine gute Portion Schicksalsergebenheit und Improvisationstalent muss bei einer Ägäis-Reise immer dabei sein! Lassen Sie sich durch geplatzte Abfahrten nicht die Laune verderben."

Dass die typischen gelb unterlegten Textkasten reichlich vorhanden sind, die jede Menge interessante Nebensächlichkeiten erläutern ist bei einem Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag ebenso selbstverständlich wie exakt beschriebene Vorschläge zu Wanderungen. Hier sind es deren dreizehn, die in den Kapiteln zur jeweiligen Insel zu finden sind.

Schon nach dem Durchblättern und teilweise fest lesen des Reiseführers bekommt der Song "Irgendwann bleib i dann dort" von S.T.S. einen völlig neuen Sinn. Einfach mal anhören, dabei lesen, die Bilder anschauen und sich auf den nächsten Urlaub freuen. Vielleicht sich sogar vornehmen "Irgendwann bleib i dann dort"...

Bewertung vom 18.09.2018
Abend, Bernhard

Baedeker Reiseführer München


ausgezeichnet

München? Auch Shopping, Oktoberfest, aber noch viel mehr Sehenswürdigkeiten

Schlösser, Museen, Kirchen, grosse Plätze, die auch nach 46 Jahren faszinierend und zeitlos schöne Olympia-Anlage. Gegenüber liegend die architektonisch ausgefallene vor elf Jahren eröffnete BMW-Welt, Das Deutsche Museum, vielfach verstaubt, nicht nur für Jugendliche interessant. Die, man staunt nur, während des Gangs durch das Bergwerk oder das Original-U-Boot von 1906 sogar ihr Smartphone vergessen.

Für manche der beschriebenen Museen muss sicher ein hohes Mass an Interesse vorhanden sein (Jagd- und Fischerei-Museum, eine persönliche Einschätzung), manches kommt zu kurz (Spielzeug-Museum), manches fehlt (das Café Richards am Marienplatz, das Conrad-Hotel oder das Thai-Restaurant Kaimug in den Sieben Höfen). Wobei es unmöglich ist, alles was die Stadt an Hotels, Cafés, Gastronomie zu bieten hat, auf jetzt rund 370 Seiten unterzubringen. Die diesbezüglich zu findenden Vorschläge sind eh schon sehr umfangreich.

Insgesamt betrachtet ist der Stadtführer für und von München lohnenswert für Alle, die Deutschlands heimliche Hauptstadt nicht nur zum Oktoberfest oder zu einem Fußballspiel des FCB besuchen. Sondern mehr Interesse an den Sehenswürdigkeiten der Stadt haben.

Absolut Ortsunkundigen wird sowohl der beigefügte Stadtplan als auch die Streckenkarte der öffentlichen Verkehrsmittel auf den hinteren Klappseiten eine Hilfe sein, sich in der grossflächigen Stadt zurecht zu finden.

Bewertung vom 18.09.2018
Schönrock, Dirk

Nördliche Sporaden Reiseführer


ausgezeichnet

Mamma Mia – ist das hier schön…

Etwa auf der gedanklichen Verbindungslinie zwischen Thessaloniki und Athen liegen die nördlichen Sporaden. In diesem schönen Reiseführer werden vier der rund 135 Inseln beschrieben. Skiathos, Skópelos, Alónnisos und Skýros. Die restlichen Inseln, die zu den ‚Verstreuten‘, so in etwa die Übersetzung des Begriffes ‚Sporaden‘, gehören, sind, wenn überhaupt, nur sporadisch bewohnt. Und das sicher nicht, weil dort auch Sporen von Farnen, Pilzen oder Moos existieren. Sie sind schlicht zu klein.
Aber die beschriebenen vier Hauptinseln haben es in sich. Sie passen nicht so ganz in die Vorstellung, die sich für Gewöhnlich beim Gedanken an Strände von griechischen Inseln einstellt. Die nördlichen Sporaden verfügen nicht nur über Kiesstrände wie beispielsweise der Lalaria Strand auf Skiathos. Sie bieten ebenso viele Sandstrände mit kristallklarem, in allen möglichen Türkistönen schillerndes Wasser. Was der Inselgruppe den Beinamen ‚Griechische Karibik‘ eingetragen hat. Auch andere griechische Inseln bieten traumhafte Sandstrände. Mykonos, Milos, Kefalonia oder Korfu als Beispiel. Die Strände der Sporaden sind schon ausnehmend schön und weitläufig.
Der Reiseführer ist nach der bekanntem Michael-Müller-Manier aufgebaut. Zu Beginn stellt Dirk Schönrock allgemeine Informationen vor. Also Geologie, Botanik, Tierwelt, Klima, Geschichte, Anreise etc. Wie alle weitere Kapitel ebenso aufgelockert durch viele, wenn auch kleinere Farbfotos. Was dem Taschenbuchformat geschuldet ist. Selbstverständlich existieren die bekannten gelb unterlegten Textkasten mit interessanten Nebensächlichkeiten auch in diesem Reiseführer. Wem ist schon bekannt, dass auf Skópelos die Häuser zeitweise mit Wein gebaut wurden (Seite 104)?
Der Autor gibt zu jeder und bei jeder der ausführlich beschriebenen Insel, zu jeder grösseren Stadt oder Ortschaft Hinweise und Tipps zu Unterkünften, Lokalen, Bars, Stränden und was von einem guten Reiseführer sonst noch zu erwarten ist. Einige Ortschaften haben ihren kommentierten Auszug aus einem Ortsplan abbekommen. Sich zu Recht zu finden ist somit kein Problem.
Die im Textteil nur kurz erwähnten zehn Wandervorschläge werden in einem der letzten Kapitel in Form eines kleinen Wanderführers mitsamt der jeweiligen Karte ausführlicher beschrieben.
Wer jetzt noch immer keine Vorstellung von den Schönheiten der nördlichen Sporaden hat: ein Grossteil der Aussenaufnahmen des Film-Musicals „Mamma Mia“ wurde auf Skiathos und Skópelos gedreht. Alles klar?