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Eva Fl.
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Franken

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Insgesamt 1168 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2019
Emmons, Robert A.

Das kleine Hörbuch der Dankbarkeit / Das kleine Hörbuch Bd.5 (1 Audio-CD)


weniger gut

Dankbarkeit sollte jeder verinnerlicht haben.

Dankbarkeit ist enorm wichtig – und doch auch eigentlich so einfach. Mit diesem Hörbuch erhält man Anleitung sowie Übungen und Tipps um zu Lernen, wie man das Gute erkennen kann und sich dankbar dafür zeigen kann. Gesprochen wurde das Hörbuch von Daniela Hoffmann, deren Stimme einem recht bekannt vorkommen dürfte, denn sie ist die deutsche Stimme von Julia Roberts.

Der Einstieg in dieses Hörbuch gelingt durch die wunderbare Stimme von Daniela Hoffmann relativ gut – ihre angenehme, sympathische und warme Stimme gibt ein sehr angenehmes Gefühl. Die Anleitungen und Übungen sind von der Wortwahl her gut verständlich, jedoch hat man hier eine teilweise sehr altbackene Sprache gewählt, Formulierungen, die man im normalen heutigen Sprachgebrauch einfach eher nicht verwendet. Ob dies im Original (der Autor ist Amerikaner) auch so ist, kann ich nicht sagen, aber ich fand diese Formulierungen einfach übertrieben und sie haben mir nicht wirklich gut gefallen.

Das Hörbuch schafft durchaus Bewusstsein für Dankbarkeit – das hat mir soweit gut gefallen. Ob die Übungen nun für jeden Menschen geeignet sind, kann man so pauschal nicht sagen – sicher ist es sinnvoll, sich über vergangenes Gutes im Klaren zu sein und das auch lieber aufzunotieren als es nur im Kopf zu behalten. Für mich waren hier manche Ansätze ein bißchen übertrieben. Spannend war es hingegen zu hören, dass allein die Formulierung über die Dankbarkeit mehr Bewusstsein schaffen kann. So ist ein „Ich bin Dir dankbar für…“ doch „besser“ als lediglich ein „Danke“. (Ich finde ja jedes echt gemeinte „Danke“ schon gut…) Sagt man es so ausführlich, dann verinnerlicht man die Dankbarkeit wohl besser. Solche Informationen haben wir gut gefallen. Weniger gut fand ich aber eben die Ausdrucksweise und auch manche überzogenen Formulierungen. Das wirkte einfach „typisch amerikanisch“, anders kann ich es nicht ausdrücken…

Für mich war das Hörbuch leider nicht ganz überzeugend. Sicher ist es möglich, dass manch einer Dankbarkeit lernen kann – und dass man hier auch an sich selbst arbeiten kann. So gibt’s im Leben aber auch Situationen, in denen man eher das Gefühl hat, dass einem selbst auch keiner dankbar ist, das Leben nichts für einen tut. Gefühlt gibt es solche Situationen beim Autoren nicht – und sowas als Thema nicht „mitzubehandeln“ ist einfach schade.

Dank der Sprecherin war das Hörbuch sehr angenehm anzuhören, sprachlich leider eher altbacken formuliert. (Gehabt Euch wohl hat grade noch gefehlt…) von mir gibt es leider nur 2 von 5 Sternen und aus meiner Sicht keine Empfehlung. Für mich war es einfach zu „amerikanisch“, gar künstlich.

Bewertung vom 09.06.2019
Bartel, Veikko

Mörder


ausgezeichnet

Manches hält Mann eben im Kopf nicht aus.

Veikko Bartel schildert in diesem Buch die Fälle von Mördern, die er als Strafverteidiger vertreten hat. Vom betrogenen Ehemann bis über das absolute Genie, das aber menschlich sehr schlecht behandelt wurde und deshalb zum Mörder wurde – diese und weitere Fälle hat er hier zusammengetragen.

Da mir bereits „Mörderinnen“ vom Autoren „gut gefallen“ (schwierige Formulierung bei einem Buch mit einer solchen Thematik), war ich auch auf „Mörder“ mehr als gespannt. Der Schreibstil hat mir auch in diesem Buch gut gefallen, in einer sachlich, klaren Art und Weise wird gut verständlich wiedergegeben, wie die verschiedensten Männer getötet haben. Außerdem erfährt man, was sie dazu brachte, bekommt Informationen über familiäre oder auch berufliche Hintergründe. Inhaltlich war das für mich alles gut zu verstehen, Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen, wenn in einem verständlichen Maß vor.

Die Schilderungen sind so geschrieben, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Ich habe es als unheimlich spannend empfunden, wie sich hier ein Puzzleteil dem anderen fügt – und sich so die gesamte Geschichte um die jeweilige Tat ergibt. Quasi rückblickend. Die Fälle schildert er eher nüchtern und sachlich, wobei man selbst vielleicht doch auch Emotionen dabei empfindet – von einer gewissen Trauer, vielleicht gar auch Wut bis hin zum Mitleid. Man sollte also einfach nicht unbedingt pauschal urteilen, wie es sonst viel zu oft getan wird.

Für mich war „Mörder“ ein wirklich interessantes, spannendes und unterhaltsames Buch. Ich finde es spannend mehr über menschliche Abgründe zu erfahren, denn manchmal sieht man manches ja so überhaupt nicht, hat keine Ahnung vom familiären bzw. persönlichen Geschehen. Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 06.06.2019
Hülsmann, Petra

Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Lenny geht die landschaftlich schönste Route.

Gerade erst ist Nele in eine neue PR-Agentur in Hamburg gewechselt, weil sie eine neue Herausforderung sucht, in der bisherigen Agentur ihrem ehemaligen Freund aber auch nicht mehr begegnen will. Doch sie will sich so schnell nicht wieder verlieben, denn von Männern hat sie die Nase gestrichen voll. In der neuen Agentur geht es arbeitstechnisch gleich drunter und drüber, eine neue Kampagne betrifft den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Werte im Keller sind. Also muss sein Image aufpoliert werden. Leider ist RHK, wie er dann in der Agentur abgekürzt wird, kein wirklich einfacher Mensch und es wird eine größere Herausforderung. Und dann ist da noch Claas, Nele’s neuer Chef. Der doch irgendwie ganz süß ist, merkt Nele. Und auch Lenny, ihr Bruder mit Down-Syndrom, braucht Nele’s Hilfe, denn er möchte endlich eine eigene Wohnung und auch eine Ausbildung zum Tierpfleger machen. Es geht also turbulent zu bei Nele.

Bücher von Petra Hülsmann haben mir in der Vergangenheit schon unheimlich gut gefallen, entsprechend hab ich mich sehr gefreut mal ein Hörbuch von ihr zu hören. Gesprochen wurde das Buch von Nana Spier, die eine sehr sympathische und auch wandelbare Stimme hat. Das hat es leicht gemacht, hier gut unterscheiden zu können, welche Personen sie gerade spricht, denn sie hat die Stimme immer wieder entsprechend verstellt. Natürlich ergab sich auch anhand der Begegnungen, welche Personen gerade sprechen. Aber stimmlich ist es eben doch auch toll, wenn man das auseinander halten kann.

Die Geschichte hat mir ziemlich gut gefallen. Auf gesamt sechs CDs, die alle gut eine Stunde Spieldauer haben, wird man wirklich gut unterhalten. Vielleicht hat man gelegentlich schon mal eine knappe Vorahnung was als nächstes wie passieren könnte, man sollte aber nicht zu fest der Überzeugung sein, dass dem auch so ist. Ich fand es richtig toll, dass man die Geschichte wirklich nicht so vorhersehen konnte, dass es tolle und ungeplante Überraschungen gab. Dennoch war die Geschichte sehr liebenswert und zuhörenswert. Auch gab es tolle und emotionale Momente. Gerade wenn Lenny etwas zum Besten gibt. Menschen mit Down-Syndrom sind oftmals so viel ehrlicher und Es waren kleine Aussagen, an denen man doch immer wieder merkt, wie wichtig manche Sachen im Leben sind.

Die Zeit des Hörbuch-Hörens verging für mich wie im Flug. Ich habe mich immer wieder schon gefreut, wenn ich wusste, dass ich die nächste CD anhören kann. Die Geschichte war sehr unterhaltsam, lustig und emotional. Hatte tolle „hach“-Momente, wenn man als Frau eben auch mal ein bißchen mit-seufzt und sich für Nele freut. Was mir auch noch super gefallen hat, war das Erscheinen der Personen im Buch. Denn Nele wohnt mit Anni in einer WG – und Anni kennt man schon aus dem Buch „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“. Das fand ich echt toll, dass man die Personen hier schon teilweise kannte. Für mich war das ein schöner Effekt.

Von mir gibt es für diese wunderbare Geschichte von Petra Hülsmann natürlich 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung. Für mich ein sehr gelungenes Hörbuch – auch dank der tollen Sprecherin Nana Spier.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2019
Mahlmann, Magnus

Was die Gottlosen planen / Laurenz Broich Bd.1


gut

Wenn der Pfarrer ermittelt…

Laurenz Broich ist Pfarrer und mit seiner Stelle als Gefängnispfarrer auch eigentlich ganz zufrieden. Dort hat er einen geregelten Tagesablauf, wird nicht unangenehm gestört, lebt weitestgehend fast anonym. Doch dann soll er versetzt werden – nach St. Magdalena, dort, wo er aufgewachsen ist und seine Schwester das elterliche Detektivbüro leitet. Dort angekommen überschlagen sich dann aber die Ereignisse, bis sogar ein Mord passiert…

Die Geschichte des Buches klang nach einem sehr unterhaltsamen Krimi der etwas anderen Art, auf den ich folglich gespannt war. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, das Buch liest sich leicht und gut, ich hab hier keine Schwierigkeiten beim Verstehen etc. gehabt. Meiner Ansicht nach kommen keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe vor. Gelegentlich hat mir ein bisschen das gewisse Etwas gefehlt, einfach damit das Buch noch spannender, pfiffiger etc. ist – vom Schreibstil her.

Von der Geschichte und dem Ablauf her ist das Buch schlüssig und verständlich, durchaus spannend und unterhaltsam geschrieben. Oftmals gibt es auch Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, keine Frage. Auch ist es spannend, wie sogar der Opa noch ein wenig ermittelt und seine Haushaltshilfen immer wieder vergrault. Doch irgendwie hätte ich mir hier noch ein bisschen mehr erwartet, die Geschichte war in Ordnung, phasenweise sehr spannend und auch mal lustig. Aber für mich hat hier noch das gewisse Etwas gefehlt, wie ich es beispielsweise von Ermittlern wie bei Rita Falk oder ähnlichen Büchern kenne. Vielleicht war diese Stilrichtung auch einfach etwas, was ich hier erwartet habe – eben weil es für mich so gut gepasst hätte. Ein Pfarrer, der witzig und gewieft mit-ermittelt und sich trotzdem um seine Schäfchen kümmert. Das Buch war abwechslungsreich, mal hat es mir besser, mal schlechter gefallen. Die Grundidee fand ich wirklich gut. Sicher ist es auch dann vor allem lesenswert, wenn man selbst in Köln oder Umgebung wohnt, denn dort spielt die Geschichte. Und da war die Schilderung bestimmt auch sehr zutreffend, wie die Leute dort so sind. (Ich kenne Köln, glaube aber nicht, dass ich das einschätzen kann, wie gut das passt.)

Letztlich hat mich das Buch auch ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Die Geschichte klang vielversprechend, war zwar angenehm und leicht zu lesen, hat mich zeitweise gut unterhalten, hätte aber einfach noch eine Spur interessanter und besser geschrieben für mich sein können. Das war einfach mein Empfinden beim Lesen des Buches. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen für einen unterhaltsamen und durchaus spannenden Krimi, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Bewertung vom 03.06.2019
delari

Das Glitzer-Nähbuch


sehr gut

Für mehr Glitzer im Alltag.

Mit dem Nähbuch bekommt man ein paar Nähprojekte aufgezeigt, die sich wunderbar mit Glitzerstoffen umsetzen lassen – vorrangig sind die Projekte für Kinder (als Endverbraucher) gedacht. Auch mithelfen können die jungen Nähbegeisterten bei einigen Nähanleitungen schon – das Glitzerlesezeichen ist zum Beispiel super leicht herzustellen. Aber auch andere Nähanleitungen wie für einen Hasengeldbeutel oder ein glitzerndes Utensilo sind im Buch vorhanden.

Neue Nähprojekte sind ja immer wieder spannend – und wer kann Glitzer schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht. Von daher war ich sehr gespannt auf die einzelnen Nähprojekte im Buch – und natürlich die Umsetzbarkeit.

Zuerst einmal erhält man im Buch vorn eine Übersicht über das benötigte Material, eine kleine Stoffkunde, Nähgrundlagen (für dieses Buch), ein paar Tipps und Tricks für das Nähen mit Kindern und auch noch allgemeine Tipps und Tricks. (Reißverschlss-Einnähen, Wendeöffnung). Dann geht’s endlich los mit den Nähprojekten – von verschiedenen Funkelkissen, praktische Haarreifhalter, den Turnbeutel über ein Turban-Haarband bis hin zu „Pimp your Pulli“ – z.B. mit Pailettenband.

Die einzelnen Anleitungen sind so gegliedert, dass man direkt ein Foto des fertigen Nähprojekts sieht, das benötigte Material samt Zuschnitt (Hinweis auf die Vorlagebögen hinten im Buch) aufgegliedert findet und dann direkt eine Punkt-für-Punkt-Anleitung bekommt. Samt Fotos zu den einzelnen Nähschritten. Das ist soweit gut und verständlich erklärt, wenn man allerdings Nähanfänger ist, wird man sich vielleicht noch ein bisschen schwertun. Hier sollte man meiner Ansicht nach vielleicht schon mal ein, zwei andere Nähprojekte gemacht haben.

Mir hat das Glitzernähbuch gut gefallen, die Projekte sind spannend und vielfältig, ich hätte mir allerdings noch ein oder zwei „alltäglichere“ Endprodukte gewünscht, vielleicht einen Shopper oder etwas gänzlich anderes. Was mir auch ein, zweimal aufgefallen ist, war der Unterschied vom Foto zur Einzelanleitung. Beispielsweise das Haarband hat hier zweierlei Stoffarten (die nicht so arg glitzernde Variante ist in den Einzelschritten angezeigt – und da hätte mich die Endvariante echt interessiert). Oder mal ist ein Produkt nicht endgültig fertig abgebildet (Scrunchie). Das sind zwar Kleinigkeiten, aber bei manchem kann man sich im angewandten Zustand einfach ein besseres Bild machen, wie etwas dann so ausfällt. Aber wie gesagt, keine wirklich großen Punkte.

Das Glitzer-Nähbuch ist wirklich toll, viele verschiedene Projekte, die man nicht nur für Kinder umsetzen kann, sondern sich sicher auch bei Erwachsenen gut machen. Wer kann Glitzer schon widerstehen? Die Projekte sind gut erklärt, auch die vorherigen Tipps hinsichtlich des Nähens mit Pailetten und Co. Haben mir echt gut gefallen. Von mir gibt’s 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 28.05.2019
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


weniger gut

Der Würfel ergibt die Todesart.

Einige komische Morde erschüttern den sonst so idyllischen Ort Helsingborg an der schwedischen Küste. Die Morde sind so verschieden und brutal, dass man beim Ermitteln nicht recht vorankommt. Kommissar Fabian Risk jedoch ist noch nicht wieder mit am Ermitteln, da er noch unter der persönlichen Tragödie in der Familie leidet. So droht die Familie an seiner Arbeit zu zerbrechen. Als er nun wieder im Dienst ist, kommen er und seine Kollegen dem Mörder nicht auf die Spur. Wer kann schon ahnen, dass jemand würfelt, um solche Taten zu planen?

Thriller finde ich immer wieder mal spannend, von daher war ich auf diesen auch wirklich gespannt. Es sollte für mich dann wohl auch der erste Schweden-Krimi sein, bislang habe ich bewusst keinen gelesen – falls doch, dann ist das wohl eher unterbewusst geschehen und ich habe nicht auf den Autoren geachtet. Die Geschichte klang wirklich unterhaltsam, von daher war ich auf die Taten und darauffolgenden Ermittlungen gespannt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch lässt sich gut lesen, es ist verständlich und unterhaltsam geschrieben. Keine schweren Wörter, Fremdwörter oder Fachbegriffe. Was ich verwirrend fand, war die Art und Weise wie von den Ermittlern geschrieben wird. Da wird Lilja mal persönlich angesprochen und ist dann „Irene“, ansonsten ist nur vom Nachnamen die Rede. Das habe ich als verwirrend empfunden. Hier wäre dann eine Übersicht über die Personen im Buch echt toll gewesen.

Das Buch ist der vierte Band einer Reihe – und wenn man die vorherigen Bände nicht kennt, dann bleibt man wohl im Dunkeln, was die Geschichte um Fabian Risk und seine Familie angeht. Er schildert zwar immer wieder etwas davon, aber zu bruchstückhaft, als dass man es als gesamtes verstehen könnte. Außerdem macht er sich hier meiner Ansicht nach keine wirklichen Gedanken um seine Familie – oder eben abstruse. Auch die anderen Ermittler sind privat nicht weniger betroffen oder gar blockiert, war so mein Gefühl. Was auffällt, ist die Tatsache, dass vornehmlich die Frauen irgendwelche Probleme haben (Alkohol, Depression, ständiges Unterordnen).

Die Morde, die im Buch geschildert werden, waren schon sehr heftiger Natur. Durch andere Bücher habe ich schon viel über Rechtsmedizin, Pathologie und Co. gelesen, mir ist also nicht viel fremd. Wie in diesem Buch aber Dinge beschrieben werden, war echt an der Grenze für mich. Ich war sogar noch kurz vor Schluss davor, dass ich das Buch fast abgebrochen hätte. Bei manchen Schilderungen frage ich mich dann schon, wie krank man im Kopf sein kann oder vielleicht auch muss, um sowas auf Papier zu bringen?

Leider hatte dieser Thriller viel zu viele Handlungsstränge und so war auch das Ergebnis der Emittler für mich unzufriedenstellend. Hätte man hier einfach mal ein bisschen weniger dick aufgetragen, hätte man vielleicht einen richtig guten Thriller gehabt. So bin ich einfach enttäuscht davon. Vor allem war es für mich auch kein richtig spannendes Buch, sondern mehr so ein Weiterlesen um des Lesens willen, damit man erfährt, was wie geschah.

Grundsätzlich waren hier interessante Ansätze am Werk, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Das Buch ist gut verständlich geschrieben, ist zwar in gewisser Weise unterhaltsam, aber nicht spannend auf die Art und Weise, wie ich es bei einem Thriller erwarten würde. (Für mich gibt es Unterschiede, was Spannung betrifft). Von mir gibt es hier leider keine Empfehlung und nur 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 27.05.2019
Gohla, Rebekka

Beziehungsstatus: Ich mag Kekse


weniger gut

Auch Menschen in einer Partnerschaft oder gar Ehe mögen Kekse.

In diesem Buch schreibt die Autorin, die Single ist, darüber, wie es ist, Single zu sein. Welche unangenehmen Situationen es deshalb gelegentlich gibt, welche wunderbaren Vorteile man aber dennoch hat. Und wie Jesus in dazu passt, denn mit ihm tauscht sie sich immer wieder aus.

Das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet und auch der Inhalt klang für mich interessant, wenngleich ich vielleicht nicht unbedingt mehr die Zielgruppe dafür bin. Der Schreibstil ist in Ordnung, es lässt sich gut und flüssig lesen, kommen keine schwierigen Begriffe vor. Allerdings habe ich das Buch leider als ein wenig inhaltslos empfunden beim Lesen.

Eingeteilt ist es in verschiedene Kapitel, wie man das Single-Sein so einstufen kann. Dabei erfährt man natürlich immer mal wieder etwas über die Autorin privat und vor allem über ihre Einstellung dazu. Denn einerseits ist es schön, wenn sie ein freies, unverplantes Wochenende hat, aber andererseits kommt dann immer mal wieder schnell Langeweile auf. Außerdem ist es für sie unangenehm, wenn sie auf einer Feier eingeladen ist, auf der sonst hauptsächlich Pärchen sind. Dann sind noch Situationen, in denen sie sich freut, dass sie abends ihre Ruhe hat, und keine kleinen Kinder ins Bett bringen muss. Für mich klang das in den Schilderungen immer wieder so, dass man entweder Single ist, oder direkt ein (am besten ja eigentlich verheiratetes) Paar, das direkt immer Kinder hat. Etwas dazwischen gibt es quasi nicht.

Manche Ansichten der Autorin kann ich durchaus verstehen und auch nachvollziehen, schließlich war ich auch schon Single, mir sind ihre Einschätzungen also nicht fremd. In gewisser Weise ist es aber so, dass man sich an manche Situation gewöhnt, damit umzugehen weiß und es dennoch sehr genießen würde, wenn man wieder einen Partner hat. All das schreibt sie auch, denn sie möchte sich nicht rechtfertigen müssen, dass sie Single ist. Auch das kann ich nachvollziehen.

Wenn dann aber immer wieder von der Gemeinde und Jesus die Rede ist, dann ist mir das einfach zuviel gewesen. Ich bin durchaus offen für solche Gedanken, aber bei diesem Buch war für mich der „Bekehrungsgrad“ einfach ein bißchen zu hoch. Ich finde, man sollte leben und leben lassen, ebenso wie glauben und akzeptieren.

Alles in allem habe ich mir hier ein gänzlich anderes Buch erwartet, auch das Cover hat meiner Ansicht nach etwas anderes suggeriert. Es sind vielmehr Gedanken und Ansichten, die die Autorin hier zusammengetragen hat, ich hätte mir ein paar mehr amüsante und vielleicht auch lustige Anekdoten gewünscht. (Im Buch vorne waren Situationen angekündigt, die durchaus so passiert sind und bei denen Namen etc. verändert wurden.) Von mir gibt es hier leider keine Empfehlung und auch nur 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 23.05.2019
Holenstein, Alexandra

Das Heinrich-Problem


sehr gut

Hoffentlich hat keiner so einen Heinrich…

Völlig unvermittelt trifft Berti Fischer die Ankündigung ihres Ehemannes Heinrich, dass er nicht mit ihr alt werden möchte, ausziehen möchte und somit die Ehe für beendet ansieht. Ihr, einer Frau in den besten Jahren, wäre das nie in den Sinn gekommen! Natürlich ist die Liebe nicht mehr so wie zu Beginn, aber dennoch war sie damit zufrieden. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Heinrich sein ganz eigenes geheimes Liebesleben hinter ihrem Rücken geführt hat… Und so verbündet sich Berti mit den anderen Frauen.

Das Cover des Buches finde ich ja durchaus gelungen – und die Geschichte klang für mich auch sehr lesenswert. Von daher war ich auf die Entwicklungen im Buch schon sehr gespannt. Der Schreibstil hat mir direkt sehr gut gefallen, das Buch liest sich sehr angenehm, locker-leicht geschrieben, aber inhaltlich durchaus „gehaltvoll“, denn das Thema ist ja in gewisser Weise nicht „ohne“. Fremdwörter oder Fachbegriffe findet man nicht wirklich großartig, dafür immer mal wieder italienische Aussagen bzw. kurze Sätze. Damit hab ich mir schwergetan, wenngleich die Aussagen wohl meistens auch noch übersetzt wurden – aber das weiß man ja nicht unbedingt, wenn man dieser Sprache nicht mächtig ist. Das hat meinen Lesegenuss etwas getrübt. (Grundsätzlich finde ich sprachliche Ausflüge immer mal wieder interessant, gerade aus dem Französischen kenne ich das, dass solche Bücher in der Übersetzung gelegentlich noch die geläufigen Begriffe enthalten, das finde ich aber angenehm.)

Die Geschichte hat mir gut gefallen, eine unterhaltsame Story, in der spannende Verstrickungen auftauchen. Dinge, die man so eigentlich gar nicht ahnt bzw. Berti gar wünscht. Man fiebert teilweise mit Berti regelrecht mit, wünscht ihr, dass sie für sich das Beste herausholen kann. Längen gab es für mich hier beim Lesen nicht wirklich, denn manchmal ging es Schlag auf Schlag. Die Ausflüge in die wunderbar beschriebene Landschaft und Natur habe ich als toll und abwechslungsreich empfunden. Für mich war das eine echt gelungene, unterhaltsame, lustige und emotionale Lektüre, die mir echt gut gefallen hat. Nicht so gut gefallen haben mir die kurzen Aussagen in italienischer Sprache, das hat meinen Lesefluss etwas gebremst und meinen Lesegenuss gemindert. Dennoch kann ich die Lektüre wirklich empfehlen und vergebe hier 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.05.2019
Höke, Ralf "Linus"

Shades of hä?


sehr gut

Shades of Grey in der Küche umgesetzt: Es gibt Seeigel-Stacheln.

Seit das Buch „Shades of grey“ veröffentlicht wurde, müssen viele Männer darunter leiden – denn viele Frauen möchten das im Buch beschriebene natürlich auch gerne alles selbst ausprobieren… Entsprechend sollte Verhütung ein wichtiges Thema sein: Wie verhütet man, dass die Frau „Shades of grey“ liest?

Hörbücher finde ich vor allem für längere Autofahrten immer wieder sehr unterhaltsam – und so durfte dieses Hörbuch vor einiger Zeit einziehen. Abwechslung beim Hören finde ich gut, so dass es mal ein ganz anderes Genre wurde.

Bei diesem Hörbuch hat mich der Text sehr angesprochen, gelesen habe ich „Shades of grey“ nämlich auch, war dann aber auch froh, als ich durch das Buch war. Mich hat es nicht sonderlich angesprochen, ich fand die Sprache einfach nur sehr einfach und das Buch inhaltlich eher weit weg von erotischer Literatur. Aber gut, jedem das Seine… Das Hörbuch nimmt das entsprechende Buch von E.L. James gehört auf die Schippe und bringt lustige Alternativen bzw. Gegenmaßnahmen, wenn die Partnerin nun unbedingt das Buch selbst „nachempfinden“ möchte.

Die Umsetzung finde ich sehr gelungen und wirklich sehr lustig. Ja, manches ist schon auch sehr überspitzt dargestellt, was dann wohl unter Sarkasmus fällt. Der Sprecher hat für mich gut zu diesem Hörbuch gepasst, man konnte soweit alles gut verstehen, er hat es nicht einfach nur „runter gerattert“. Manche Stellen waren inhaltlich aber so vollgepackt, dass man sich das Hörbuch fast mehrfach anhören sollte.

Mir hat das Hörbuch soweit ganz gut gefallen, manchmal habe ich es als ein bißchen zu übertrieben empfunden, im Grund genommen war es aber eine sehr lustige und unterhaltsame CD. Inhaltlich war alles übrigens gut verständlich, sicher keine allzu einfache Sprache, aber dennoch alles gut zu verstehen. Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 16.05.2019
Bartel, Veikko

Mörderinnen


ausgezeichnet

Ein Blick hinter die Fassade von Mörderinnen.

Veikko Bartel ist als Strafverteidiger tätig und hat so schon die verschiedensten Mandanten verteidigt. Unter ihnen auch Frauen, ja Mörderinnen. In diesem Buch erzählt er die vier spektakulärsten Fälle.

Bücher rund um das Thema „Mord und Totschlag“, um Gerichtsprozesse und ähnliche Themen ziehen mich immer wieder magisch an. Nachdem ich von „Mörderinnen“ schon einiges gehört und gesehen hatte, wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Das habe ich nun getan.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich angenehm, gut verständlich. Für mich kamen keine wirklichen Fremdwörter oder Fachbegriffe vor, alles gut zu verstehen, ich hatte keine Schwierigkeiten beim Lesen.

Die einzelnen Fälle schildert Veikko Bartel sehr klar und sachlich und die Schicksale bewegen durchaus. So blickt man dank seiner Schilderungen auch hinter die Fassade der Menschen und erfährt, was sie bewogen hat, so zu handeln. Man merkt, wie der Autor hier alles sachlich schildert und eben familiäres erläutert und nicht einfach pauschal urteilt. Das hat mir gut gefallen. Natürlich sind die begangenen Straftaten nicht wirklich zu entschuldigen, kennt man, aber die Hintergründe so hat man doch einen anderen Blick auf die Taten. Man sollte also nicht direkt urteilen, sondern sich auch manchmal näher mit den Beweggründen befassen.

Inhaltlich beginnt das Buch mit dem Fall einer Kindsmörderin, was wahrlich harter Tobak ist. Hier muss wohl jeder Mensch bei den Schilderungen tief Luft holen, denn was passiert ist, ist heftig. Da der Autor hier aber nichts unnötig in die Länge zieht bzw. endlos ausformuliert, sondern auch hier sachlich und klar schildert, ist es „lesbar“. (Bei einem Thriller hätte man das Ganze wohl noch drei Seiten länger geschildert, das möchte ich damit ausdrücken. Hier ist das nämlich nicht der Fall und das ist auch gut so und in Ordnung.)

Für mich ein interessantes und durchaus lesenswertes Buch, welches mal wieder aufgezeigt hat, dass es immer verschiedene Sichtweisen gibt, dass man manche menschlichen Beweggründe überhaupt nicht einmal erahnen kann. Von mir gibt es für dieses spannende und gut verständlich geschriebene Buch, das ich recht schnell gelesen hatte, 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.