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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2010
Tursten, Helene

Der erste Verdacht / Kriminalinspektorin Irene Huss Bd.5


sehr gut

Alles beginnt, wie so oft, mit einem Mord. und bald schon scheint die Hauptverdächtige festzustehen. Doch dann kommen weitere Morde ans Tageslicht, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Immer mehr Personen erscheinen auf der Bildfläche und irgendwie scheinen alle untereinander etwas miteinander zu tun zu haben. Der Mörder kann also nur aus den Reihen kommen. Doch ist es wirklich so leicht? Inspektorin Irene Huss beginnt zu ermitteln und muss sich beeilen, da weitere Mordversuche auf dem Plan stehen.

'Der erste Verdacht' war der erste Krimi, den ich von Helene Tursten gelesen habe. Durch reinen Zufall bin ich an dieses Buch gekommen und ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen und ich bin froh es gelesen zu haben. Auch wenn es bereits der fünfte Krimi mit der Hauptfigur Irene Huss ist, so ist es überhaupt nicht schlimm, wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat, da sie anscheinend nicht aufeinander aufbauen. Was man über die handelnden Personen wissen muss wird ausreichend erläutert, so dass am Ende auch keine Fragen mehr offen bleiben. Natürlich werden die Hauptcharaktere sich im Laufe der Bücher weiter entwickeln, aber für das Verständnis des Buches ist dies nicht so wichtig.
Das Buch ansich beginnt etwas schleppend, da es meiner Meinung nach zu Beginn etwas zu langgezogen ist, aber zum Glück gibt sich das recht schnell und es wird alles andere als langweilig. Dennoch überschlagen die Ereignisse sich nicht, so dass man in aller Ruhe dem Geschehen folgen kann, es aber dennoch spannend ist und bleibt.
Etwas verwirrend ist es, dass immer mehr Personen auftauchen, die alle irgendwie etwas miteinander zu tun haben, da muss man sich schon einiges merken um den Überblick nicht zu verlieren.
Der Schreibstil von Helene Tursten ist sehr flüssig und lässt sich gut und leicht lesen.
Das Ende des Buches fand ich jetzt nicht unbedingt schlecht, aber ich bin der Meinung, dass es nicht so ganz passend war, da des Rätsels Lösung etwas ist, was das gesamte Buch über kein einziges Mal zur Sprache kommt und plötzlich auf den letzten 20 Seiten auftaucht. Natürlich ist es so unmöglich das Ende vorherzusehen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass eben gerade deswegen das Ende für manchen Leser etwas enttäuschend sein wird, weil man noch nicht einmal die Möglichkeit hatte diese Schlussfolgerung zu treffen.

Alles in allem finde ich den Krimi aber dennoch recht gelungen und vergebe daher auch 4 Sterne.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Taylor, Abbie

Denn niemand wird dir glauben


sehr gut

Emma Turner ist eine alleinerziehende Mutter von einen einjährigen Jungen, den sie über alles liebt. Dennoch wächst ihr manchmal alles über den Kopf, aber um keinen Preis würde sie ihr Kind hergeben wollen. Eines Tages passiert etwas Unglaubliches, Emma dreht sich nur für ein paar Sekunden um, um ihre Einkäufe einzusammeln, just in dem Moment schließen sich die U-Bahn-Türen und ihr Junge ist schon drin. Verzweiflung macht sich breit. Doch es scheint nochmal gut zu gehen, denn an der nächsten Station wartet eine nette Frau, die den Jungen in ihre Obhut genommen hatte, auf Emma. Alles scheint in Ordnung, doch plötzlich ist die Fremde verschwunden - und hat den Jungen mitgenommen. Emma versucht alles, um ihren Sohn zurückzubekommen, doch sie ist auf sich allein gestellt, denn niemand will ihr glauben...

Ihr Erstlingswerk ist Abbie Taylor gut gelungen. Sie schreibt über eine Thematik, die keine Mutter sich auch nur ansatzweise ausmalen möchte, nämlich, dass das eigene Kind bzw Baby entführt wird. In diesem Fall ist es zudem noch so, dass das Baby das Einzige ist, was die Hauptperson noch hat, denn sie hat weder Familie, noch Freunde und somit bleibt ihr nichts, außer ihrem Sohn.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, so dass man der Geschichte sehr gut folgen kann. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, doch auch, wenn diese nicht speziell gekennzeichnet sind, so hat man dennoch kein Problem damit es auf Anhieb zu verstehen. Auch die Darstellung der Charaktere ist gut gelungen, da auch von den Personen ansich einiges aus der Vergangenheit erzählt wird, so dass man sich ein genaueres Bild machen kann.
Was mich ein wenig stört, ist, dass man relativ bald weiß warum es zu der Entführung kam. Auch, wenn es nicht explizit erwähnt wird, so kann man sich sehr früh erschließen welchen Hintergrund dies alles hat. Ich hatte natürlich bis zum Ende gehofft, dass es doch noch eine Wendung geben würde, aber dem war leider nicht so.
Gut wiederum finde ich, dass das Buch dennoch spannend ist, auch wenn man das Ende schon kennt, da man die ganzen Wirrungen, die es aufweist, natürlich nicht vorhersehen kann. Man fiebert jedes Mal mit Emma mit, wenn sie versucht die Polizei auf ihre Seite zu bringen und wenn es dann eine Spur gibt. Jedes Mal hofft man, dass ihr nun endlich geglaubt wird, aber jedes Mal wird die Hoffnung wieder zerschlagen.

Alles in allem ist das Buch gut gelungen und ich gebe eine Leseempfehlung dafür.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Fitzek, Sebastian

Der Seelenbrecher


ausgezeichnet

Es ist nur eine Patientenakte, die sie lesen sollen, denken sich die beiden Freiwilligen und beginnen mit ihrer Lektüre. Aber handelt es sich wirklich nur darum?
Es ist nur eine einzige Nacht, die auf über 200 Seiten festgehalten wurde, eine Nacht voller Angst, Trauer, Wut, Verzweiflung und Hass. Der Seelenbrecher, wie er von der Presse nur genannt wird, hat die kleine Menschengruppe, ohne dass sie etwas ahnten, in seine Falle getrieben und nun sind sie ihm hilflos ausgeliefert. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...

Ich bin verwirrt, schockiert, begeistert, und das alles auf einmal. Herr Fitzek hat wieder einmal nicht enttäuscht und mit 'Der Seelenbrecher' einen einzigartigen Psychothriller verfasst. Ich war so gebannt, dass ich es heute begonnen und auch heute beendet habe zu lesen, ich konnte und wollte einfach nicht aufhören.
Wie ich schon durch die Lektüre anderer Werke von Sebastian Fitzek wusste, lohnt es sich nicht, seinen eigenen Kopf anzustrengen, um nach des Rätsels Lösung zu suchen. Aber dennoch konnte ich dem Drang nicht widerstehen und lag natürlich heillos daneben. Ich finde es großartig, dass man durch den Schreibstil immer wieder in die Irre geführt wird und durch gänzlich unerwartete Wendungen gezwungen wird, seine Ergebnisse komplett über den Haufen zu werfen. Und obwohl die Lösung schon am Anfang des Buches angedeutet wird, worauf später im Buch noch einmal hingewiesen wird, so erkennt man den Wink mit dem gesamten Bretterzaun ganz und gar nicht, egal wie sehr man sich anstrengt. Es ist einfach grandios wie man durch die Schreibweise ganz konfus gemacht wird.
Des Weiteren ist das Buch natürlich unendlich spannend und fesselnd geschrieben, man hat das Gefühl ganz nah im Geschehen zu sein, weshalb ich mich auch selber mehr als einmal dabei ertappt habe, dass ich zusammengezuckt bin, wenn ein unerwartetes Geräusch auftrat. Wahrscheinlich möchte man dadurch auch unbedingt das Rätsel lösen, damit man das Geschehen ganz schnell hinter sich hat.
Die Charaktere sind auch sehr detailliert beschrieben, so dass man sie wirklich vor sich sieht und beinahe berühren könnte.
Genauso faszinierend sind die medizinischen Details dargestellt und herausgearbeitet, so dass man sie auf ihre Echtheit hin überprüfen kann (zB mittels Google, wie in der Danksagung vom Autor selber erwähnt) und einem somit nochmals eine Gänsehaut verpasst wird, da man sieht, dass ein solches Verbrechen tatsächlich möglich ist.

'Der Seelenbrecher' ist ein Meisterwerk und ich kann es nur empfehlen. Wenn man allerdings zu schreckhaft ist oder anfällig für schlechte Träume, so empfehle ich, die Lektüre zu sich zu nehmen, wenn es hell ist und wenn man nicht gleich danach schlafen geht.

4 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Thiele, Johannes

Eiskalte Weihnacht: Kriminalgeschichten


sehr gut

Ich habe mich dazu entschlossen meine Meinung über die gesamte Sammlung zu äußern und nicht über die Geschichten im Einzelnen. Da manche Geschichten nicht mehr als 10-15 Seiten umfassen, würde eine Inhaltsangabe einer Nacherzählung gleichkommen und das möchte ich vermeiden. Außerdem, so finde ich, geht es ja um das Gesamtbild und eben deswegen werde ich meine Meinung zu diesem Gesamtbild mitteilen.
Ich suchte Anfang Dezember ein spannendes Buch, welches Weihnachten zum Thema hat und somit wurde ich auf diese Sammlung aufmerksam. Der Preis war im Endeffekt der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich mich dazu entschloss es zu kaufen, obwohl mir die meisten der Autoren nichts sagten.
Jetzt, im Nachhinein empfinde ich es als gute Investition, da ich auf manche Autoren ansonsten gar nicht aufmerksam geworden wäre, deren Geschichten mir aber sehr gefallen haben.
Natürlich gibt es auch hier, wie in jeder Sammlung, Geschichten, die man als besser erachtet und welche, die man als schlechter ansieht. Aber hier habe ich keine gefunden, bei der ich sage, dass sie wirklich schlecht war. Am besten gefallen hat mir die Geschichte von Agatha Christie, aber auch 'Tod am Heiligabend' und 'Die Weihnachtsfeier' finde ich sehr empfehlenswert.
Alle Geschichten haben gemein, dass sie spannend erzählt sind, es ist keine dabei, die langweilig oder vorhersehbar ist, so dass ein wichtiges Kriterium für eine gute Kriminalgeschichte schon einmal erfüllt ist.
Auch im Gesamten gesehen finde ich die Zusammenstellung der Geschichten sehr gut, da sie sich vom Schreibstil her nicht allzu sehr ähneln, so dass man wirklich verschiedene Geschichten in einem Band versammelt findet.
Für kalte Dezemberabende ist dieses Buch somit wirklich genau das Richtige, da man, auf Grund dessen, dass die Geschichten alle nicht allzu lang sind, schön eine Geschichte pro Abend lesen kann, ohne dass man sich nachts den Kopf zerbricht wie es wohl weiter gehen wird.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Kinsella, Sophie

Prada, Pumps und Babypuder / Schnäppchenjägerin Rebecca Bloomwood Bd.5


sehr gut

Rebecca kann kaum glauben, dass ihr Leben so gut verläuft. Zuerst heiratet sie ihren Traummann, Luke Brandon und jetzt erwarten die beiden auch noch ein Kind. Natürlich soll es ihrem Kind an nichts mangeln, weshalb sie sich dem Rausch hingibt und einfach alles kauft, was man gebrauchen könnte... nur nicht das was auch wichtig ist. Aber das ist ihr egal, es ist schließlich noch lange Zeit bis zur Geburt. Als sie auch noch einen Termin bei der Promi-Geburtshelferin Venetia Carter ergattern kann, glaubt Becky sich am Ziel ihrer Träume – bis sie erfährt, dass ihr Mann früher mit Venetia zusammen war. Sie muss unbedingt herausfinden, ob zwischen den beiden noch etwas läuft und zur Not muss sie die Konkurrentin in ihre Schranken weisen, koste es was es wolle...

'Prada, Pumps und Babypuder' ist der fünfte und letzte Band der Serie rund um Schnäppchenjägerin Becky Bloomwood. Am Ende des vierten Bandes erfährt sie, dass sie schwanger ist und der 5. Band beginnt 19 Wochen vor der Geburt.
Sophie Kinsella schreibt, wie gewohnt, locker und leicht, so dass man schnell in die Geschichte hineinkommt. Auch der schon bekannte Witz, der diesen Büchern immer einen gewissen Charme gibt, darf natürlich nicht fehlen. Wobei ich bei diesem Buch der Meinung bin, dass es streckenweise ein wenig zu ernst ist. Es wird zwar dadurch nicht langweilig, aber es geht ein wenig an Pep verloren, was ich sehr schade finde.
Die Geschichte selber ist sehr amüsant und natürlich steht auch hier wieder Beckys Kauflust im Vordergrund, die sie so gut es eben geht, versucht vor Luke zu verbergen. Aber diesmal kommt noch ein anderes Thema hinzu, nämlich Eifersucht. Da Rebecca erfährt, dass ihre Geburtshelferin und ihr Mann früher ein Paar waren, stellt sie ihr Vertrauen in ihre Ehe in Frage, vor allem da es immer mehr Anzeichen gibt, dass die beiden wieder etwas miteinander haben. Dieser Aspekt ist in den anderen Bänden bisher noch nicht angesprochen worden (zumindest nicht in einem solchen Maße), was ich gut finde. Dadurch, dass Becky natürlich nun die Wahrheit erfahren will, am besten ohne dass ihr Mann etwas merkt, kommt es immer wieder zu neuen Missverständnissen und Situationen, die es zu bewältigen gilt. Doch Becky wäre nicht Becky, wenn sie nicht (wie immer) aus jedem Schlamassel wieder herauskäme, egal ob es ihrem Ruf schadet oder nicht.
Die Darstellung der Charaktere ist wieder einmal sehr gut gelungen, da Sophie Kinsella den Personen eine gewisse Tiefe gibt, die genug, aber nicht zuviel über die Personen verrät, so dass man sich in die Situationen hineinversetzen kann. Vor allem Rebecca Bloomwood ist (wieder) sehr gut herausgearbeitet. Ich denke jede Frau kann sich in Becky hineinversetzen, sei es die komplette Geschichte über oder nur in einigen Situationen, aber jeder Frau wird irgendetwas bekannt vorkommen, und sofort fühlt man sich mit Becky verbunden und freut und leidet mit ihr.
Man sollte allerdings die vorherigen Bände gelesen haben, da man sich sonst schwer in die Geschichte einlesen kann. Es wird immer wieder auf Vergangenes eingegangen und Situationen aus den anderen Büchern werden kurz angerissen, aber nicht insofern vertieft, dass man es (ohne es gelesen zu haben) verstehen könnte.

Alle, die schon die ersten Bände gelesen haben, sollten auch den letzten lesen, da er die Story um Becky und Luke schön abrundet.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Lüpkes, Sandra

Fischer, wie tief ist das Wasser


ausgezeichnet

Okka Leverenz beginnt ein neues Leben – neuer Job, neue Wohnung – und erfreut sich daran, endlich ihren Platz in der Welt gefunden zu haben, nämlich bei einer Stiftung, die Kindern dabei hilft ihre Schulleistungen zu verbessern, ganz ohne Druck. Okka soll für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein, freundet sich aber schnell mit den Kindern an. Plötzlich passiert ein schrecklicher Unfall und eines der Kinder stirbt und auf einmal gibt es Ungereimtheiten. Okka will der Frage was die Stiftung zu verbergen hat auf den Grund gehen und merkt beinahe zu spät in welche Gefahr sie sich begibt.

Fischer, wie tief ist das Wasser ist ein spannender und interessanter Küsten-Krimi, den ich innerhalb von zwei Abenden regelrecht verschlungen habe, da ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht und ob die Gedanken, die ich mir zusammengesponnen hatte, stimmen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, das Buch ist sehr flüssig zu lesen und baut mit jeder Zeile immer mehr Spannung auf, so dass es einem während des Lesens nie langweilig wird. Gleichzeitig wird man total in den Bann gezogen, so dass man wirklich meinen könnte, man würde die Geschichte selber miterleben, so als würde sie gerade in dem Moment passieren. Man hat den Drang danach selber zu handeln und etwas zu tun, aber man kann nicht, man muss darauf hoffen, dass die Charaktere im Buch die richtigen Entscheidungen treffen. Das Buch weist immer wieder Wendungen im Geschehen auf, so dass man seine eigenen Gedanken immer wieder über Bord werfen und ändern muss, so dass man der Lösung am Ende immer noch nicht näher gekommen ist, aber zum Glück wird es ja dann aufgelöst und man ist endlich beruhigt, da man nun die Wahrheit kennt und nicht mehr nur Vermutungen aufstellt.
Auch die Story ansich gefällt mir sehr gut, denn sie ist meiner Meinung nach gar nicht so abwegig wie es auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag.

Ganz klar gibt es für dieses Buch von mir wieder eine Kauf- und Leseempfehlung!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
French, Nicci

Seit er tot ist


ausgezeichnet

Eigentlich war es ein Abend wie jeder andere, Ellie hatte Abendessen vorbereitet und erwartete ihren Mann, doch stattdessen kam die Polizei und erklärte ihr, dass ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei – und dass eine unbekannte Frau neben ihm im Auto gesessen hatte. Ellie kann es nicht fassen. Hatte ihr Mann eine Affäre? Sie ist der festen Überzeugung, dass irgendetwas an der ganzen Sache nicht stimmt, doch leider steht sie mit dieser Meinung alleine, deswegen kommt ihr eine Idee, wie sie die Wahrheit evtl. herausfinden kann – sie muss sich eine andere Identität zulegen. Immer mehr Dinge kommen ans Licht, die eigentlich nie an die Oberfläche hätten gelangen sollen und Ellie kommt der Lösung gefährlich nahe...

Dies war der erste Roman, den ich von Nicci French gelesen habe und ich bin wirklich positiv überrascht. Ich hatte ehrlich gesagt vorher noch nichts über die Autoren gehört, weder gut noch schlecht und daher ließ ich mich einfach mal überraschen was ich denn so vorfinden würde.
Die Geschichte ist sehr flüssig und vor allem schlüssig geschrieben, es bleiben keine Fragen offen. De Schreibstil generell gefällt mir auch sehr gut. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, so dass es dem Leser das Gefühl gibt hautnah dabei zu sein, man kann regelrecht in die Geschichte eintauchen und sie miterleben als wäre man selber eine Person in dem Buch bzw. als würde die Hauptprotagonistin einem die Geschichte von Angesicht zu Angesicht erzählen.
Der Spannungsaufbau ist zeitweise etwas langsam, aber dennoch stetig, bis er relativ am Ende zu seinem Höhepunkt kommt und sich dann mit einem Mal entlädt.
Man grübelt zwar schon immer wieder darüber nach wie die Story denn enden könnte und ob Ellie wirklich recht hat und es eine andere Erklärung als eine Affäre gibt, aber so sehr man auch darüber nachdenkt, man kommt nicht unbedingt auf die Lösung, die man am Ende vorfindet, es ist also nicht vorhersehbar.
Auch das Thema an sich finde ich gut gewählt, da man sich schon ganz gut in die Hauptperson hineinversetzen kann, wenn man einfach mal darüber nachdenkt wie man selber in einer solchen Situation reagieren würde, wenn man glaubte jemanden zu kennen und jemandem vertrauen zu können und man ihn nichtmal mehr fragen kann was nun die Wahrheit ist. Ich denke das Thema ist nicht unbedingt realitätsfern und sehr gut umgesetzt.

Natürlich empfehle ich diesen Thriller als schöne Lektüre für kalte Abende. Einfach unter die Decke kuscheln und los lesen – man wird sich nicht mehr lösen können.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Clark, Mary Higgins

Du entkommst mir nicht


ausgezeichnet

Mehrere junge Frauen sind verschwunden, ohne einen Hinweis darauf, ob sie noch leben oder nicht. Plötzlich werden zwei von ihnen gefunden, sie wurden an derselben Stelle vergraben, im Abstand von über 100 Jahren. Zufall? Daran möchte niemand wirklich glauben, doch eine andere, logische Erklärung scheint es auch nicht zu geben. Emily Graham, die mit der vor über 100 Jahren verschwundenen Madeline verwandt ist, beginnt selber nachzuforschen und bringt so einiges ans Tageslicht, was nie jemand hätte erfahren sollen...

Wieder einmal schafft Mary Higgins Clark es, den Leser vom ersten Buchstaben an in ihren Bann zu ziehen, so dass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, bevor man nicht endlich weiß wie es ausgeht. Die 400 Seiten erweisen sich wieder als spannendes und gleichzeitig unterhaltsames Lesevergnügen, was ruhig noch länger hätte andauern können, aber ich befürchte, dass es dann langweilig geworden wäre, was es so definitiv nicht ist.
Die Geschichte ist sehr gut gewählt und fundiert und realitätsnah beschrieben, auch wenn es zeitweise droht ins Übernatürliche abzudriften, so kommt der Schwenk in die Wirklichkeit bald wieder.
Die Darstellung der Charaktere ist sehr gut, auch wenn eine Fülle von Personen vorkommt, so sind alle recht detailliert und tiefgründig dargestellt, so dass man sich jeden einzelnen vor seinem geistigen Auge vorstellen kann. Dennoch ist das Buch mit handelnden Personen keineswegs überladen, so dass man immer einen guten Überblick darüber hat wer wer ist.
Bei des Rätsels Lösung macht die Autorin es einem natürlich nicht leicht. Immer wieder ergeben sich neue Wendungen und Möglichkeiten, so dass man bald gar nicht mehr hinterherkommt wer es jetzt sein könnte und wer nicht und wer überhaupt ein Motiv, geschweige denn die Möglichkeit gehabt hätte. Eh man sich versieht wird der Gedanke, den man in dem einen Moment noch hatte, schon wieder zerschlagen, weil drei Beweise dagegen sprechen. Erst am Ende, als die Lösung offensichtlich schwarz auf weiß zu lesen ist, hat auch der Leser endlich Ruhe und sagt sich, dass er auf das Ende wohl nie gekommen wäre.

Mary Higgins Clark ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen und auch dieser Roman zeigt mir wieder einmal, dass es sich lohnt ihre Bücher zu kaufen und natürlich auch zu lesen. Auf Grund einer in sich stimmigen Geschichte und einer sehr gut ausgearbeiteten Handlung, gebe ich natürlich sehr gerne sowohl eine Kauf- als auch eine ganz klare Leseempfehlung.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Bradley, Alan

Mord im Gurkenbeet / Flavia de Luce Bd.1


sehr gut

Flavia wohnt mit ihrem Vater und zwei älteren Schwestern auf einem großen Anwesen. Ihre Mutter starb als sie noch ein Baby war, weshalb sie keine Erinnerungen an diese hat. In ihrem Haus werden nicht viele Emotionen preisgegeben, weshalb jeder de Luce sich ein Hobby sucht, mit dem er sich zurückziehen kann – bei Flavia ist es die Chemie. Deshalb weiß sie auch sofort, dass der Fremde, den sie leblos im Gurkenbeet entdeckt, vergiftet wurde. Als ihr Vater plötzlich verdächtigt wird den Mord begangen zu haben, setzt Flavia sich in Bewegung und will um alles in der Welt diesen Fall lösen, denn sie ist überzeugt davon, dass ihr Vater nichts getan hat. Sie ist schneller und sorgfältiger als die Polizei und stößt auf Dinge in der Vergangenheit, die lieber unentdeckt geblieben wären und schon bald könnte Flavia das nächste Opfer sein...

Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen und es hat mir schon recht gut gefallen. Nach den ganzen Ankündigungen und Besprechungen, die ich gelesen hatte, hatte ich zwar etwas viel spektakuläreres erwartet, aber so sehr enttäuscht war ich nun auch nicht.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, so dass man dem Geschehen leicht folgen kann. Er schiebt zwar oft Gedankenstriche oder Rückblenden ein, aber diese sind entweder genügend gekennzeichnet oder man weiß einfach was es bedeuten soll, so dass auch diese Stellen kein Hindernis darstellen. Das einzige wobei man schonmal ins Stocken geraden kann sind die unheimlich vielen chemischen Begriffe, die in diesem Buch verwendet werden. Aber da Flavia nunmal sehr starkes Interesse an der Chemie hat, daher wäre es dann natürlich auch etwas absurd, dieses Thema nicht so stark mit einzubeziehen. Dennoch ist es dort für Laien hin und wieder schwierig zu folgen, auch wenn der Autor versucht alles so detailliert und anschaulich zu erklären wie es eben geht.
Die Geschichte an sich ist ständig in Bewegung, wodurch keine Langeweile oder Längen in dem Buch entstehen. Von der Spannung her hätte man die Geschichte sicher noch ein wenig ausbauen können, aber auch wenn einige Teile recht vorhersehbar sind, so macht es dennoch Spaß dieses Buch zu lesen. Hin und wieder ist es dann aber doch etwas unglaubwürdig, dass ein elfjähriges Mädchen all die Ermittlungen, die es anstellt, ganz alleine bewerkstelligen kann.
Da das Buch aus der Ich-Perspektive erzählt wird, bekommt man sehr häufig Zugang zu Flavias Gedanken, die sich immer wieder mit den Situationen vermischen, so dass man ein gutes Gesamtbild erhält, sowohl von den Situationen als auch von dem Mädchen selber. Gleichzeitig bekommt man aber nur das mit was Flavia selber passiert. Was an Orten passiert, an denen sie gerade nicht ist, bleibt dem Leser weitestgehend verborgen. Dennoch schafft es der Autor den Leser somit in seinen Bann zu ziehen, so dass man wissen möchte wie die Geschichte des Mädchens weiter geht und was mit ihr geschieht und ob sie es alleine schaffen wird den Fall aufzuklären.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter. Ich bin sehr gespannt was man noch von Flavia hören bzw. lesen wird, da dieses Buch der Auftakt einer mehrbändigen Krimiserie sein soll.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.