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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 913 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2020
Roth, Tom

CO2 - Welt ohne Morgen


sehr gut

Entführung im Namen des Klimawandels
"CO2-Welt ohne Morgen" ist ein Thriller von Tom Roth. Gleich zu Beginn werden Jugendliche aus verschiedenen Ländern entführt und per Videobotschafr werden Forderungen gestellt. In den Forderungen geht es um das Klima und es werden genaue Punkte aufgezählt.
Zu den Entführten gehört auch Hannah, ein Mädchen aus Berlin. Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben, in der Gegenwart und in der Zukunft und wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das alles bringt von Anfang an sehr viel Spannung und Tempo in das Geschehen.
In dem Buch geht es um brandaktuelle und wichtige Themen, weshalb man sich sehr gut in das Geschehen versetzen kann.
Sehr emotional wird das Geschehen aus der Sicht der Mutter von Hannah oder auch ihres Onkels Marc, der die Täter rund um die Welt verfolgt. Auch durch die Augen der Kinder, die in einem Klimacamp für die Welt ihrer eigenen Zukunft was unternehmen wollten und nun Ängste durchleben müssen, wird das Geschehen durchleuchtet.
Mir hat hier der schnelle Wechsel, der viel Dynamik brachte, sehr gut gefallen und das Thema, dass sehr nachdenklich macht. Man überlegt wie Bevölkerung und Politik hier handeln müssten und denkt noch sehr lange über dieses Buch nach.

Bewertung vom 21.12.2020
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


sehr gut

Der Stich der Hornisse
"Die Hornisse" ist ein sehr spannender Thriller von Marc Raabe. Es ist der dritte Band aus der Reihe rund um die Ermittler Tom Babylon und Sita Johanns. Ich kenne die beiden Vorgängerbände nicht, was zum Verständnis auch nicht notwendig war. Ich werde sie aber nachholen, da mir die Reihe gut gefällt.
Das Buch beginnt mit einem brutalen Mord an einem gefeierten Rockstar, in den sehr schnell der LKA Ermittler Babylon und seine Frau Anne mit einbezogen werden.
Besonders gut gefällt mir hier, dass abwechselnd in zwei ganz verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. In der anderen sind wir vor 30 Jahren in der DDR und haben mit Tom als Kind und seinen Eltern zu tun. Auch da breitet sich eine sehr interessante und spannende Geschichte vor dem Leser aus. Es passiert auch so einiges bis man die Zusammenhänge zwischen dem Erzählten begreift.
Der Schreibstil ist fesselnd und rasant, man möchte das Buch zwischendurch am liebsten nicht mehr weglegen. Die Charaktere werden gut und logisch beschrieben und aufgebaut. Was mir auch gut gefällt, hier wird nich nur nach gut und böse geurteilt, es gibt hier sehr viele verschiedene Graustufen und Menschen, die halt auch Macken und Fehler haben. Einige der Beschreibungen aus der DDR Zeit waren etwas zu klischeebehaftet und im Nachhinein wirkte einiges ein wenig sehr konstruiert. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, der Thriller ist wirklich gut.

Bewertung vom 14.12.2020
Raab, Thomas

Die Djurkovic und ihr Metzger


sehr gut

Hochzeit ohne Braut
"Die Djurkovic und ihr Metzger" von Thomas Raab ist der achte Teil einer Krimireihe. Ich hab aus dieser Reihe noch nichts gelesen, was aber nicht störte. An Vorgeschichte bekam man das, was man für das Verständnis brauchte, mit.
Der Metzger, ein Restaurator, will heiraten, seine Danjela, mit der er seit Jahren glücklich zusammenlebt. Direkt vor dem Traualtar trifft ein anderer Typ ein, der sie ohne weitere Erklärung einfach mitnimmt. Nachdem der Metzger den ersten Schock überwunden hat, überschlagen sich hier auch schon die Ereignisse, Es gibt viel Verwirrung und auch Tote.
Einen Krimi mit einem solch unverwechselbaren Schreibstil, absolut verrückten Ideen und tiefschwarzem Humor habe ich noch gar nicht gelesen. Dazu kommt noch die Mundart, die man sich wirklich gesprochen vorstellt. Die Charaktere sind hier mal erfrischend anders, das hat mir gut gefallen.
Das besondere sind hier auch eingeschobene Kapitel, die Funkprotokolle darstellen, bei denen ich eine Weile brauchte, um zu entschlüsseln, wer hier mit wem und über wen, köstlich. Ansonsten sind hier auch Szenen aus der Vergangenheit eingeflochten, die die Spannung erhöhen.
Für mich war das Vergnügen hier hoch und ich werde sicherlich noch das eine oder andere Buch über den Metzger lesen.

Bewertung vom 13.12.2020
Kollender, Andreas

Mr. Crane


sehr gut

Leben und Tod
"Mr.Crane" von Andreas Kollender ist ein sehr poetischer Roman über einen kleinen Lebensabschnitt des Autors Stephen Crane. Aber eigentlich ist es ein Roman über die Krankenschwester Elisabeth.
Erzählt wird diese Geschichte in zwei Zeitebenen, 1900 und 1914, die sich aber gut und einfach unterscheiden lassen. Lesenswert und spannend sind beide.
Der Handlungsort ist das Sanatorium in Badenweiler im Schwarzwald, wo auch viele Tuberkulosekranke kuriert werden sollen.
Elisabeth ist ein Fan von Cranes Büchern, ja eines davon scheint fast ihre eigene Geschichte wiederzugeben. Da sie auch seine Sprache spricht, wird sie schnell zu seiner persönlichen Betreuerin. Zwischen den beiden entsteht etwas ganz besonderes, eindringliches, intimes, manchmal fühlt man sich fast wie ein Voyeur.
In Rückblicken erfährt man auch einiges aus dem abenteuerlichen Leben des Stephen Crane. Mir hat es sehr gefallen Schwester Elisabeth durch ihren Tag zu begleiten und ihre Emotionen und ihre Entwicklung dabei zu verfolgen.
Was mich persönlich an diesem Buch am meisten begeistert hat, ist die wunderbare Wortwahl des Autors, sehr poetisch zeichnet er Bilder und Personen, die ihm absolut glaubwürdig gelingen.

Bewertung vom 30.11.2020
Voland, Maxim

Die Republik


sehr gut

Deutscher Agententhriller
"Die Republik" von Maxim Voland ist ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Die neugegründete DDR umfasst nach dem Krieg ganz Deutschland, mit Ausnahme von Westberlin und ist sozialistisch unter der Regierung des ZK der SED. Es ist ein hochmoderner Staat mit der NVA als schlagkräftiger Armee, der Stasi zur umfassenden Überwachung der Bürger und hochmoderner Industrie. Allerdings dürfen die Bürger nicht raus und niemand ohne Überwachung rein, die Grenzen sind gut gesichert. Die Story setzt hier mit einem Giftgasanschlag mit vielen Toten direkt unterm Fernsehturm an, unter dessen Opfern sich jemand befindet, der das Interesse von Stasi Oberst Kuhn hat.
Was dann folgt ist ein absolut spannender Agententhriller, der sich zwischen verschiedenen Nachrichtendiensten abspielt, es gibt Verrat, Intrigen und Überwachung und Verfolgungsjagden. Einige der Personen lernt man im Verlauf der Handlung besser kennen und versteht ihre Handlungsweise. Auch mit Action und Gefechten wird nicht gespart und es wird auch mal gewalttätig.
Mir hat dieses Was-wäre-wenn sehr gut gefallen, ich konnte gut in die Geschichte eintauchen und auch der Schreibstil des Autors war sehr angenehm zu lesen. Aufgelockert wird zwischen den Kapiteln noch mit Zitaten von sozialistischen Persönlichkeiten und Witzen aus der DDR. Auch Produkte aus der DDR werden erwähnt und vorgestellt, darauf liegt aber nicht das Hauptaugenmerk.
Diese deutsche Geschichte andersrum geschrieben ist als Lektüre für alle, die viel Action mögen, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 29.11.2020
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


sehr gut

Leben für die Wissenschaft
„Madame Curie und die Kraft zu träumen“ von Susanna Leonard ist ein Roman und enthält trotzdem biografische Elemente, was dieses Buch sehr gut zu lesen macht. Erzählt wird hier abwechselnd in zwei verschiedenen Ebenen, aus der Gegenwart und in Erinnerungen an die Vergangenheit.
Man erfährt hier viel aus ihrer Kindheit und Jugend und auch, wo die Gründe dafür liegen, dass sie der Mensch wurde, den so viele auch heute noch bewundern.
Grade zu der Zeit damals und dann noch als polnisches Mädchen unter russischer Regierung wird ihr auch als hochintelligentes Kind der Weg zu Bildung nicht leichtgemacht. Mania wird mit ihren Träumen vom Studium und der Wissenschaft belächelt, aber es gibt auch immer wieder Menschen, die an sie glauben und sie bestärken.
Sehr schön wird auch ihre starke Liebe zu dem Physiker Pierre Curie beschrieben und auch ihre gemeinsame Arbeit.
Das Buch liest sich sehr leicht und nebenbei lernt man sehr viel über die erste Frau, die den Nobelpreis verliehen bekam. Sehr schön ist das Fazit an seinen Träumen festzuhalten und für sie zu kämpfen. Das Buch ist eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 26.11.2020
Nesbø, Jo

Ihr Königreich


ausgezeichnet

Abgrund im Königreich
"Ihr Königreich" von Jo Nesbø ist ein sehr beeindruckendes Buch. Viele kennen ja die Harry-Hole-Reihe des Autors, dieses Buch ist anders, schlecht vergleichbar.
Roy Opgard lebt in den Bergen in Norwegen, sehr abgelegen in der Nähe eines kleinen Dorfes, wo er die örtliche Tankstelle betreibt. Nach Jahren in der Einsamkeit dort kehrt sein jüngerer Bruder Carl mit seiner Frau Shannon in dein Elternhaus zurück. Carl hat große Pläne mit diesem Grundstück und will dort ein Wellnesshotel errichten, dessen Pläne Shannon gezeichnet hat.
Die Geschichte wird dem Leser aus dem Blickwinkel von Roy erzählt, der dabei auch immer wieder Details aus der Vergangenheit, also der Kindheit und Jugend der beiden Brüder berichtet. Dabei geht es auch hauptsächlich um den Tod der Eltern und wie es dazu kam. Stückchenweise breitet sich die Vergangenheit vor uns aus, um dann mit viel Spannung in die Gegenwart zu reisen.
Es ist eine Geschichte über zwei Brüder, über Gut und Böse, über Schuld und Unschuld oder auch Sühne. Für mich ist es mehr eine Familiengeschichte als ein Krimi, wobei es auch etwas von einem Thriller hat.
Ich bin begeistert, auch von dem ruhigen Erzählstil, in dem sich ganz allmählich menschliche Abgründe auftun.

Bewertung vom 25.11.2020
Almstädt, Eva

Dornteufel


gut

Schönheit hat ihren Preis
Am Anfang von "Dornteufel" von Eva Almstädt steht der Suizid einer jungen Frau, die im wahrsten Sinne des Wortes alt aussieht. Ein Polizist hängt sich in die Sache rein, es soll sein letzter Fall werden. Eine andere junge Frau beginnt ihre Arbeit als Ingenieurin in einem Kosmetikkonzern in Indien und macht da schon sehr bald für sie lebensgefährliche Entdeckungen. Wir begleiten sie bei ihrer rasanten Flucht. Zwei junge Männer sitzen als blinde Passagiere versteckt an Bord eines Schiffes in einem Container und sind kurz vor dem Verdursten.
In diesem Thriller wird in sehr schneller Abfolge zwischen den verschiedenen Handlungssträngen umgeschaltet und es kommen auch noch neue hinzu. Dieser Wechsel macht die Geschichte sehr rasant und abwechslungsreich.
Leider ahnt man schon sehr zeitig, auf was alles hinausläuft und wie es zusammenhängt. Die handelnden Personen blieben mir etwas zu blass und farblos, es fehlte hier ein Sympathieträger. Einige der Handelnden waren mir zu schnell wieder weg. Das Buch war spannend, an manchen Teilen war die Geschichte zu schnell abgehandelt, da hätte ich gerne mehr Aufklärung erfahren. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir, es liest sich gut.
Das Thema des Buches stufe ich als sehr interessant und auch aktuell ein und es regt zum nachdenken an.

Bewertung vom 22.11.2020
Kuzniar, Maria

Das Schattenschiff / Aleja und die Piratinnen Bd.1


sehr gut

Abenteuerlich
"Aleja und die Piratinnen" von Maria Kuzniar ist der erste Band einer Serie mit dem Titel "Das Schattenschiff".
Aleja lebt in Sevilla, liest sehr gerne und träumt davon die Abenteuer aus ihren Büchern selber zu erleben und Entdeckerin zu werden. Als sie dann im Hafen ein Schiff entdeckt, auf dem nur Frauen segeln und diese dann auch noch Piratinnen sind, gibt es für sie kein halten mehr.
An Bord geht dann nicht alles mit rechten Dingen zu, es gibt Magie und sie hat einen süßen kleinen Schatten. Aleja lernt kämpfen, sie werden vom Piratenjäger verfolgt und begegnen einem Riesenkraken. Damit beginnen die ganz großen Abenteuer dann aber auch erst. Es geht durch die Wüste und auch in verborgene Orte, wunderbar abenteuerlich.
Das Buch ist toll geschrieben, am Anfang tut man sich mit fremdklingenden Namen etwas schwer, gewöhnt sich aber schnell ein. Es ist spannend und auch witzig, Im Mittelpunkt steht auch die Freundschaft der Piratinnen untereinander, sie helfen sich gegenseitig, erzählen von ihrem ehemaligen Lebensumständen und bilden einen Familienverband.
Das Buch hätte gerne noch weitergehen können, so freut man sich aber schon auf den nächsten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2020
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


gut

Etwas enttäuschend
"Rache, auf ewig" von Lars Schütz ist der dritte Teil einer Reihe um die beiden Ermittler Rabea Wyler und Jan Grall. Die ersten beiden Teile kenne ich nicht und ich glaube ,mich hat das auch etwas gestört. Nicht wegen der Handlung, aber es gab doch schon immer Anspielungen, die ich nicht verstand.
Das Buch beginnt mit einem absolut grausamen Mord, ein schnellwachsender Bambus, ein festgeschnallter Mann und ein Mädchen, welches zu ihm spricht. Nach seinem Tod stellt sich heraus, dass er sehr viel Geld verdient und das Gegenteil von Umweltschutz betreibt.
Bei dem einen Opfer bleibt es natürlich hier nicht, der "Erlöser" mordet weiter und man begleitet die Ermittler bei ihrer Arbeit.
Ich konnte mich mit diesem Thriller nicht anfreunden, für mich blieben die Figuren fremd und die Spannungskurve flach, obwohl die Morde alle sehr innovativ beschrieben waren. Vielleicht fehlte mir hier wirklich die Kenntnis der Vorgängerbände.