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Eva Fl.
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Franken

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Insgesamt 1168 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2019
Schmidt, Rosa

Mein Mann, der Rentner, auf Tour statt Kur


ausgezeichnet

Das Rentnerdasein zwischen Tischgrillade und Patagonien.

Nun sind Günther und Rosa schon zwei, drei Jahre in Rente, haben sich an ihr ständiges Zusammensein zuhause gewöhnt, gehen regelmäßig zum Computerclub und unternehmen auch sonst gerne etwas mit Freunden. Da kommt die Idee auf, dass sie doch auch eigentlich mal in Urlaub fahren könnten. Günther möchte gerne campen, Rosa hingegen eine Kreuzfahrt machen. So kommt es zur Wette der beiden, sie unternehmen beide Reisen und stimmen anschließend darüber ab, welcher Urlaub besser war.

Von Günther und Rosa Schmidt kannte ich bereits die erste Geschichte, die ich als Hörbuch gehört habe. Insofern wusste ich über die beiden Bescheid, kannte sie und die Erlebnisse ihrer Lieben schon. Teilweise wird das im weiteren Buch dann noch einmal kurz wiederholt, ich habe es für mich aber als angenehmer und besser empfunden, dass ich die Geschichte schon kannte.

Vom Schreibstil her hat mir die Geschichte wieder gut gefallen. Absolut verständlich und locker-leicht geschrieben, wirklich gut zu verstehen und sehr angenehm zu lesen. Überhaupt hat mir diese Schilderung im Tagebuchform echt gut gefallen. Man kann immer mal schnell unterbrechen, wenn man keine Zeit hat weiterzulesen – einfach noch entspannter, als wenn man gerne ein Kapitel zu Ende lesen möchte.

In Tagebuchform also schildert Rosa nun sehr unterhaltsam, durchaus auch emotional und lustig wie die beiden ihr Leben so gestalten. Wie sich die verschiedenen Reisen planen und durchführen. Mir hat das sehr gut gefallen, wie man am Alltag der beiden teilhaben darf – denn auch die beiden haben doch ihre liebenswerten und aber auch lustigen Eigenarten.

Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, eine locker-leichte und lustige Lektüre, die vielleicht auch Lust auf Urlaub macht – je nach Urlaubstyp. Geschrieben für (eher) erwachsene Leser jeglichen Alters – egal ob man noch einige Zeit bis zur Rente hat oder diese schon genießen kann. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 02.07.2019
Schulz, Gesine

Eine Tüte grüner Wind


gut

Ein Urlaub bei der verrückten Tante Paula…

Lucy sollte in den Sommerferien eigentlich mit ihrer Mutter nach Kalifornien fliegen – doch daraus wird kurzfristig nichts. Denn die Mutter hat die Möglichkeit mit Kurt, ihrem neuen Freund, einen Urlaub auf dem Schiff zu machen. Kurzerhand organisiert sie für Lucy die Unterbringung bei ihrer vermeintlich verrückten Schwester Paula, also bei Lucys Tante. Doch Lucy hat darauf eigentlich so gar keine Lust – fünf lange Wochen in Irland, ganz alleine. Aus Trotz färbt sie sich erstmal die Haare rot – irisch-rot, denn rote Haare haben dort, wo es nur regnet, doch alle.

Bei Hörbüchern für Kinder ist es immer wieder spannend, wenn man diese gemeinsam anhört – gerade auf langen Autofahrten ist sowas ja gut machbar. Gesprochen wird die Geschichte rund um Lucy von Sanne Schnapp, die scheinbar aktuell auch in einer Kinder-Fernsehserie mitspielt. (dadurch war die Stimme dann schon bekannt, weil der Name auch schon mal im Abspann gesehen wurde). Sprachlich passt das ganz gut, man kann sie gut verstehen, für mich wirkte die Stimme auch passend für Lucy, die ich als ca. 10-12-jähriges Mädchen einschätzen würde, allerdings wirkt sie teilweise wenig betont und ein bißchen eintönig. Vom generellen Stil her war die Wortwahl schon fast ein wenig zu erwachsen und eher wenig kindlich.

Die Geschichte muss man inhaltlich wohl aus zweierlei Sicht sehen – aus erwachsener und kindlicher Sicht. Die Mutter handelt in der Geschichte mehr als egoistisch, da sie mit ihrem neuen Freund unbedingt einen gemeinsamen Urlaub ohne Kind verbringen möchte – das Kind wird für mein Empfinden hier regelrecht abgeschoben. Auch die Absprache gegenüber Lucys Vater findet quasi nicht statt. Mir ist schon klar, dass man hauptsächlich darauf hinaus will, dass Lucy deshalb zur Tante nach Irland fährt, aber man hätte das auch angenehmer und kindgerechter erzählen können. (Schön übrigens, wie auch die neue Frau an der Seite des Vaters dargestellt wird. Manchmal braucht man sich über Klischees nicht wundern…) Zwar ist die Buchvorlage schon ein paar Jahre her, aber auch die Erwähnung, dass man dem Kind ein Reisebügeleisen mit eingepackt hat, macht das Buch für mich nicht "besser" bzw. realistischer...

Aus kindlicher Sicht war die Geschichte sehr spannend und hat gut gefallen, vielleicht wurde hier manch ein Teil der persönlichen Verhältnisse von Lucy ausgeblendet. Bei jeder noch so kurzen Fahrt sollte das 229 Minuten lange Hörspiel weiter gehört werden.

Das Hörspiel ist dann durchaus spannend, wenn Lucy in Irland angekommen ist und die Zeit mit ihrer Tante Paula gut verbringt und so auch die verschiedensten Abenteuer erlebt und sämtliche Erlebnisse genießt. Langweilig wurde es hier nie, es war sogar lustig und wirklich interessant. Es ist schön zu hören, wie Lucy hier dann endlich ankommt und die Ferien bei ihrer Tante doch genießen kann.

Aus kindlicher Sicht war das Hörbuch also gute Unterhaltung, aus erwachsener Sicht war da einiges mit verwurschtelt, was man in eine Geschichte für Kinder nicht packen muss – eine vermeintlich alleinerziehende Mutter, die das Kind nur alle drei Wochenenden mal zum Vater lässt. Das war meiner Ansicht nach mehr als unpassend, auch die egoistische Art der Mutter. Kinder blenden manche Sachen hier wohl einfach aus, so dass die Geschichte ganz gut gefallen hat. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen alles in allem, eine Empfehlung spreche ich nicht aus, das muss jeder für sich persönlich entscheiden.

Bewertung vom 28.06.2019
Krøyer, Pia;Kjeldsen, Christina B.

Sammeln, Finden, Schönes schaffen


gut

Die Natur bietet so viel – von Deko bis hin zu selbstgemachten Leckereien.

Wer möchte sich die Natur nicht gerne mit nach Hause nehmen? Mit diesem Buch wird das möglich – neben zahlreichen Dekorationsideen, erhält man auch leckere Rezeptideen, bei denen man beispielsweise gesammelte Quitten sehr gut verarbeiten kann. Natürlich ist das ganze auf die vier Jahreszeiten angepasst.

„Back to nature“, irgendwie ist das etwas, was man gerade immer wieder hört. Für mich ist das jetzt nichts wirklich neues, bin ich doch mit einem Garten groß geworden – so dass man hier immer wieder etwas zum Dekorieren und Verarbeiten schon zur Verfügung hatte. Etwas, das ich einfach verinnerlicht habe. Dennoch war ich sehr gespannt auf neue Ideen, wie man die Natur mit ins Zuhause nimmt.

Das Buch ist meiner Ansicht nach sehr wertig gemacht, eine schöne optische Aufmachung, wirklich tolle Fotografien (von Heidi Lerkenfeldt). Alles im skandinavischen Stil, quasi hygge also. Die Ideen sind entsprechend der vier Jahreszeiten zu jeweils einem Kapitel zusammengefasst, vorab erhält man ein paar grundsätzliche Tipps, anschließend ebenso noch einen Leserservice samt Register.

Inhaltlich sind die Texte soweit gut verständlich, von der Optik her ist es jedoch so, dass es teilweise recht klein (ca. Schriftgröße 9, maximal 10, schätze ich) gedruckt ist – und dann oftmals in auch in hellen Farben auf dunklem Grund. Das macht es nicht unbedingt einfacher.

Die Ideen und Ansätze sind generell nachvollziehbar und wirklich toll, so geht es drum, dass man Pflanzen selbst im Frühjahr aussät und auch gerne mit Freunden etc. tauscht. Für mich sind das Ansätze, die absolut normal und selbstverständlich sind – seit Jahren wird das so gehandhabt. Auch bei anderen Ideen ging es mir so – egal ob das Sammeln im Herbst von wunderbaren bunten Blättern oder auch Zapfen. Oder eben auch Strandfunden, was aber in Ermangelung eines nahen Strandes definitiv für ich ausfällt.

Die verschiedensten Rezepte – vom leckeren Holunderbeersaft über gebackene Quitten mit Zimteis bis hin zum Malzbrot – sind kurz und knackig aufgeführt und erläutert. Auch findet man diese Gerichte noch bebildert, so dass man sich das wirklich gut vorstellen kann.

Bei einem Garderobenast (um daran sämtliche Kleidung z.B. aufzuhängen) oder auch einem Astbügel ist es dann für mich aber so, dass ich hier nicht unbedingt den großen Nutzen sehe. Das sieht sicher toll aus, aber ich finde Funktionalität manchmal einfach wichtiger.

Für mich war es ein interessanter Einblick in die skandinavische Welt der Dekoration, außerdem habe ich tolle Rezepte gefunden, die ich definitiv ausprobieren möchte. Gelegentlich hatte ich das Gefühl, dass manche Angaben (z.B. was man aus dem Wald mitnehmen darf) doppelt im Buch waren, ggf. war das aber auch nur ein oder zweimal der Fall. Auf alle Fälle ist das Buch sehr hochwertig und wirklich auch schön, um es einfach mal durchzublättern und sich so die ein oder andere Inspiration zu holen. Ich hätte mir hier einfach noch ein bißchen mehr an konkreten Tipps erwartet oder eben den ultimativen Tipp. Gerade im Winter gab es beispielsweise Vorschläge, bei denen schwarz-weiß (Abdrücke von Pflanzen beispielsweise) dominiert hat. In einer sonst eher farblosen Jahreszeit finde ich das ein bißchen ungünstig – da darf man doch auch gerne ein bißchen was buntes (Lampionblume – die hält sich ja länger) dekorieren…

Alles in allem ein wertiges Buch mit tollen Bildern und spannenden Ideen und Rezepten, für mich aber war manches einfach logisch, auf manche Ideen bin ich längst selbst gekommen. Vielleicht ist es ein Anstoß für Leser, die noch einen kreativen Schub brauchen. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Bewertung vom 27.06.2019

Kunstgeschichte als Brotbelag


ausgezeichnet

Wie man Frieda Kahlo mit Avocado, Traube und Zuckerstreuseln auch darstellen kann.

Berühmte Bilder bzw. Gemälde, die jeder kennt, kann man nicht neu in Szene setzen, anders darstellen? In diesem Buch zeigt Marie Sophie Hingst als Herausgeberin die verschiedensten Werke, die unter #KunstGeschichteAlsBrotbelag im Internet auftauchten.

Berühmte Bilder finde ich seit meiner Kindheit spannend anzusehen. Vor allem hat es mir wohl eine Ausstellung mit Werken von Dalí angetan, seine skurrilen Werke finde ich heute auch immer noch genial. Entsprechend gelungen und lustig finde ich die Idee, dass man Kunstgeschichte mal als Brotbelag darstellt.

Das Buch kommt in einem handlichen Format, etwas kleiner als DIN A 5-Format daher. Durchaus eine praktische Größe und auch wirklich wertig und schön gemacht. Spannenderweise ist das Thema Brot bei Künstlern gar nicht so weit hergeholt – war es doch früher so, dass mithilfe der Weißbrotkrume beispielsweise die Skizzen korrigiert wurden. Außerdem denkt man dabei doch oft an den Begriff der „brotlosen Kunst“.

Man findet auf der einen Seite eine Abbildung des Gemäldes im Original, links seitlich am Rand steht die Angabe des Künstlers, Name des Gemäldes, Jahresangabe sowie Art des Gemäldes. Auf der Seite daneben findet man das Bild dann in Brotform – und am Rand daneben angegeben, wie es umgesetzt wurde – mit Fleischwurst, Petersilie, auf Toastbrot (beispielsweise). An Bildern findet man Gemälde wie den „Seerosenteich“ von Monet, die „Mona Lisa“ von da Vinci, „Blauer Akt III“ von Matisse. Wirklich die unterschiedlichsten Bilder, die man sich hier zum Nachahmen als Brotbelag ausgesucht hat.

Die Umsetzung als Brotbelag ist wirklich total unterschiedlich, man merkt, wie eben jeder eine andere Idee und auch Umsetzung hat. Nimmt mal einer Zuckerstreusel, so sind es in einem anderen Brotbelag dann wieder eher Wurst und Käse, manchmal auch herzhafte und süße Beläge zusammen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich finde es sehr amüsant, auf welche Ideen man kommen kann, wenn man berühmte Bilder nachstellt. Spannenderweise kam das Buch auch in der jüngeren Generation (Grundschule) gut an, wohl ein erster Weg um sich näher mit Kunst zu befassen. Ein wirklich unterhaltsames Buch für jede Altersgruppe, eine tolle Idee, die zum Nachahmen einlädt.

Insofern vergebe ich hier entsprechend 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus. (Mir geht es hier um das Buch - aber ob diese Aktion der Herausgeberin komplett echt ist, kann auch ich nicht sagen. Ich bewerte das Buch und nicht die Art und Weise der Herausgeberin, die wohl eine Hochstaplerin ist.)

Bewertung vom 25.06.2019
Kolb, Suza

Abrakadabra, einmal grauer Esel! / Der Esel Pferdinand Bd.6


ausgezeichnet

Ein Waschbär namens Prinz Purzel

Im sechsten Band rund um den Esel Pferdinand geht es um einen Zauberer und Pferdinands sehnlichsten Wunsch ein Pferd zu sein. Ein Zauberer kommt auf den Klausenhof. Nach der Vorstellung erhofft sich Pferdinand, dass dieser ihm seinen größten Wunsch erfüllen kann, weshalb er ihn besucht. Gleichzeitig verschwindet der braune Esel Nepomuk.

Vor einiger Zeit haben wir schon einmal eine Geschichte vom Esel Pferdinand gelesen – und ihn so kennen- und auch schätzen gelernt. Auch bei diesem Buch kann man sagen, dass die Geschichte wieder wunderbar für kleine, junge Leser geschrieben war.

Vom Schreibstil her ist dieses Buch sehr verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Keine wirklich schwierigen oder unverständlichen Worte, auch der Satzbau angenehm. Durch die wunderbaren Bilder – illustriert wurde das Buch von Carola Sieverding – ist es auch gut einteilbar, so dass man eine Teil vorliest und Bilderseiten vom Kind gelesen werden. (Natürlich auch andersrum möglich – oder ohne Vorlesen – je nach Lust und Laune.)

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und auch spannend, möchte man doch erfahren ob es Pferdinand gelingen wird, dass ihm sein sehnlichster Wunsch, nämlich ein Pferd zu sein, erfüllt wird. Insofern ist das Buch wirklich bis zum Ende hin absolut lesenswert und unterhaltsam. (Und auch diese Wunschgeschichte ist generell sehr gut gelöst/geglückt, also die Umsetzung der Autorin.) Auch gibt es immer wieder lustige Momente, allein der Name des Esels, eben Pferdinand, ist ja schon amüsant.

Für uns war das wieder eine sehr gute und unterhaltsame Lektüre für junge Leser, die durchaus Spaß gemacht hat und den Wunsch nach mehr Pferdinand-Büchern geweckt hat. Entsprechend vergeben wir hier 5 von 5 Sternen und sprechen eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 25.06.2019
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Wann hab ich je mit einer Geschäftsidee falsch gelegen? Ich sage nur: Wurstpralinen.

Eigentlich zieht das kommunistische Känguru in der Wohnung gegenüber der von Marc-Uwe Kling ein. Aber nach kurzer Zeit zieht es dann bei ihm ein – und so sind die beiden nun sowas wie eine WG- oder auch fast Lebensgemeinschaft. Schicksalsgefährten, wenn man so will. Die interessanten Ansichten des Kängurus bringen Marc-Uwe Kling das ein oder andere Mal auf die Palme – und sind aber auch sehr amüsant.

Durch Zufall kam ich nun „zum Känguru“ – das ich vor Jahren schon mal gelesen hatte. Als Buch hat es mich nicht so überzeugt, nun als Hörbuch aber hat es mich richtig begeistert.

„Die Känguru-Chroniken“ entstammt einer Lesung des Autors, entsprechend hört man natürlich auch die Lacher des Publikums. Das macht das Hörbuch aber auch wieder noch ein Stück lebendiger bzw. man merkt vielleicht daran noch besser, wo die Pointen sind. Marc-Uwe Kling erzählt die Geschichte von sich und dem Känguru in einem sehr unterhaltsamen Stil. Durchaus anspruchsvoll und mit vielen sehr „klugen Wörtern“, die man teilweise sicher nur versteht, wenn man sowas wie Germanistik studiert hat. (Hab ich nicht, aber mir geht’s trotzdem gut.) Das macht das ganze sehr skurril und auch sehr lustig, wobei es manchmal schon auch etwas abgedroschen ist.

Dadurch, dass das Känguru eine eigene Stimme verliehen bekommt (sehr gelungen!), kann man bei den Gesprächen durchaus direkt erkennen, wer gerade spricht. Das hat mir echt gut gefallen, die Unterscheidung ist ziemlich geglückt. Inhaltlich finden die beiden wirklich die unterschiedlichsten Themen und durch die verschiedenen Meinungen gibt es immer wieder Zündstoff. Es wird also wirklich nicht langweilig.

Für mich war das ein wirklich sehr lustiges Hörbuch, ich habe es während dem Autofahren gehört – und habe mich dabei echt kaputtgelacht. Von mir gibt es für dieses sehr unterhaltsame, anspruchsvolle aber gleichzeitig sehr lustige Hörbuch 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 22.06.2019
Moers, Walter

Der Bücherdrache / Zamonien Bd.8


gut

Die phantastische Welt von Buchhaim und die Legende vom Bücherdrachen.

In Buchhaim erzählt man sich die Geschichte über den Drachen Nathaviel, der angeblich aus lauter Büchern besteht. Er hätte auf jede Frage eine Antwort sagt man sich, da die Bücher von der mysteriösen Kraft des Orm durchströmt sind. So macht sich der Buchling Hildegunst Zwei auf den Weg in den Ormsumpf und begibt sich in die größte Gefahr überhaupt…

Von Walter Moers hatte ich bereits die Geschichte rund ums Hamoulimepp (Weihnachten auf der Lindwurmfeste) gelesen, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat. Insofern war ich sehr gespannt auf den Bücherdrachen, ein Roman aus Zamonien von Hyldegunst von Mythenmetz – den er aus dem Zamonischen übertragen und auch illustriert hat.

Die Geschichte ist verständlich geschrieben, aber durchaus sehr umfangreich und intensiv beschrieben. Meiner Ansicht nach keine so leichte Kost, die man einfach mal eben so liest. Ein Buch, für das man sich wirklich die Zeit nehmen sollte, ist es doch dank der wunderbaren Illustrationen auch einfach ein Genuss für die Augen.

Die Geschichte hat mich diesmal nicht ganz so sehr fasziniert wie die über Hamoulimepp. Vielleicht war es mir einfach eine Spur zu phantastisch, zu abgedreht? Und ich bevorzuge mehr die „bodenständigen“ Bücher? Generell ist die Geschichte sehr überlegt geschrieben, absolut durchdacht alles. Hier merkt man schon, dass alles „Hand und Fuß“ hat, wie man so schön sagt. Man baut auf vorherige Werke auf, so zumindest habe ich das empfunden, wenn im Buch auf andere Bücher von Walter Moers hingewiesen wird. (findet man als „A.d.Ü.-Fußnoten im laufenden Text immer mal wieder).

Die Illustrationen haben mir richtig gut gefallen. Man kann sich gar nicht satt sehen, wenngleich mir hier Farbe noch besser gefallen hat als „nur“ schwarz-weiße Bilder. Wie filigran diese jedoch sind, das ist einfach genial! Allein für die Illustrationen lohnt sich das Durchblättern des Buches. Auch diese phantastischen Wesen sind sehr überlegt gezeichnet – und auch genau so beschrieben im Text.

Die Geschichte rund um den Bücherdrachen war wieder ein sehr phantasievolles Werk von Walter Moers. Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, durchaus auch lustig. Mir war das aber diesmal einfach ein bisschen zuviel des Guten, zu abgedreht. Und bei den Illustrationen hat mir ein bisschen die Farbe gefehlt, wenngleich die Illustrationen absolut genial sind. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für die Fans von Walter Moers.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2019
Reider, Katja

Rosalie & Trüffel - Vom Glück zu zweit


ausgezeichnet

Eine Liebesgeschichte der anderen Art

Herr Siebert kommt in die Buchhandlung von Frau Dur und dabei erzählen die beiden sich die Geschichte der Schweine Rosalie und Trüffel. Eine wunderbare Schweineliebe, die unter dem Apfelbaum begann, doch auch hier hat der Alltag seine Tücken…

Die Geschichte von Rosalie und Trüffel habe ich noch nicht gelesen, dafür nun aber ja mal gehört. Gesprochen wird die Buchhändlerin Frau Dur von Daniela Hoffmann (Julia Roberts-Sprecherin) und Hubertus Bengsch (Richard Gere-Sprecher). Für mich harmonieren die beiden sehr gut miteinander.

Das Hörspiel wechselt sich in der Darstellung immer wieder ab, so sind erst die beiden im Gespräch, erzählen dann die Geschichte von Rosalie und Trüffel weiter, außerdem hört man beispielsweise noch ein Paar am Nebentisch (Dur+Siebert sind zum Essen gegangen). Zu Beginn war das erst nicht ganz klar, was hier wer ist, mit der Zeit dann aber schon.

Die Geschichte rund um die Schweine Rosalie und Trüffel ist sehr unterhaltsam erzählt, man fühlt die Liebe der beiden regelrecht mit, merkt natürlich auch, wie sie von Freunden abgeblockt werden, da diese vermeintlich keine Zeit haben. Und natürlich kehrt auch bei Rosalie und Trüffel der Beziehungsalltag ein, in dem es gilt Kompromisse zu finden.

Für mich war es ein wunderbar kurzweiliges Hörspiel, das zum Mitfühlen und träumen einlädt, unterhaltsam, emotional und durchaus lustig. Die Sprecher (es sind noch einige mehr außer den o.g.) habe ich allesamt als passend empfunden, vor allem Daniela Hoffmann hat eine sehr angenehme, schöne Stimme.

Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen für dieses tolle und unterhaltsame Hörspiel.

Bewertung vom 15.06.2019
Schmidt, Daniel

Elbschlosskeller


sehr gut

Auf dem Kiez musst du abgehärtet sein.

Der Elbschlosskeller ist eine der Kiez-Kneipen (Lage: Hamburger Berg) auf St. Pauli - angeblich die härteste Kneipe dort. Geöffnet ist er täglich 24 Stunden – und so zieht er die unterschiedlichsten Menschen an. Dennoch ist es eine der härtesten Kneipen Hamburgs – man bekommt viel Elend bzw. Leid mit – ebenso aber auch unbändige Freude.

Vom Elbschlosskeller in Hamburg habe ich ehrlicherweise erst vor einiger Zeit bewusst etwas gehört, bislang war er mir nicht so bekannt wie beispielsweise andere Kneipen bzw. Lokalitäten rund um die Reeperbahn. Beim letzten Hamburg-Besuch hab ich mir dann selbst mal ein Bild davon machen können, bislang hatte es mich noch nicht großartig in den „Hamburger Berg“ verschlagen, selbst bei einem Rundgang war ich dort wohl wenn nur kurz gewesen. Kürzlich hab ich mir dann noch eine Reportage drüber angesehen – und so bekam ich schon vor dem Buch einen ersten Eindruck vom Elbschlosskeller und vom Inhaber – und Autoren des Buches, Daniel Schmidt.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, es ist gut verständlich geschrieben, liest sich angenehm und gut. Inhaltlich ist natürlich nicht alles so leicht zu nehmen und es gibt durchaus mal heftige Situationen, was aber auch einfach dem „Milieu“ (?) geschuldet ist – auf dem Kiez ist halt nichts mit Ringelpietz-mit-Anfassen, sondern da gibt’s klare Worte – und wenn’s nicht hilft, dann auch klare Taten. Vom Text her war für mich alles gut zu lesen, keine Fremdwörter, Fachbegriffe, außer denen, die für den Kiez halt so typisch sind. (Lude, etc. -> kannte ich aber schon aus „Große Freiheit“ von Rocko Schamoni)

Im Buch erzählt Daniel Schmidt über sein Leben mit und im Elbschlosskeller, den schon seine Eltern als Pächter hatten, als er gerade einmal geboren wurde (1984). Die Geschichten werden nicht unbedingt chronologisch erzählt, sondern manchmal ist es auch innerhalb von einzelnen Kapiteln ein bisschen durcheinander, weil da Erinnerungen an vergangene Erlebnisse geschildert werden. Das finde ich aber nicht so schlimm, denn es muss ja nicht alles exakt nach Zeitverlauf geschrieben sein. Man erfährt einiges über Daniel Schmidt und seine Familie, auch wie diese auseinandergebrochen ist. Ebenso erfährt man aber immer wieder etwas über Stammgäste des Elbschlosskellers, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier gibt es schon heftige Schicksale, die durch die Fotografien (von CP Krenkler), die man in der Mitte des Buches findet, noch abgebildet sind.

Auch von Daniel Schmidt selbst erfährt man viele Dinge, die ihm so widerfahren sind bzw. die er in seinem Leben schon geschafft hat. Teilweise war mir das ein bißchen zuviel, denn für mich war die Erwartung, dass es im Buch vorrangig um den Elbschlosskeller geht. Was er immer wieder selbst erwähnt, ich anhand der gesehenen Reportage und nach dem Lesen des Buches auch absolut so unterschreiben würde: er ist ein direkter, emotionaler Mensch, der durchaus extrem ist, in den Dingen, die er macht. (Sport beispielsweise). Auch da ist er sich im Buch treu geblieben, gibt kein falsches Bild von sich ab, wenngleich manche Schilderungen mir teilweise ein bisschen unglaubwürdig vorkamen (Das mag vielleicht so passiert sein, Sex, Drogen, etc., aber für mich ist es dann nicht vorstellbar.)

Alles in allem war es ein ziemlich interessantes Buch für mich. Die Plätze rund um die Reeperbahn finde ich selbst unheimlich spannend, anziehend und auch immer wieder auf gewisse Weise erschreckend. Hier war es einfach spannend mal einen Blick in den Elbschlosskeller hineinwerfen zu können. Mehr über die Menschen dort zu erfahren. Das Buch ist wirklich „randvoll“ geschrieben, was definitiv so ist – andere Bücher lassen einen breiten, freien Rand um die jeweiligen Seiten – hier wurde der Platz quasi richtig genutzt. (Finde ich gut!).

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung für sehr lesenswerte Einblicke in den Elbschlosskeller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2019
Höhne, Wieland

Baedeker Hamburg


ausgezeichnet

Hamburg – wunderbare Stadt an der Alster.

Dieser praktische Reiseführer enthält einiges an Wissen über Hamburg, beispielsweise die Sturmflut von 1962, aber auch etwas über die dort ansässige Luftfahrtindustrie (Airbus vs. Boeing). Außerdem enthält der randvoll mit Informationen versehene Reiseführer auch einen großen Cityplan.

Vor Reisen bereite ich mich grundsätzlich gerne schon einmal auf das entsprechende Reiseziel vor und lese mich gerne in Reiseführer ein. Dieser von Baedeker war sehr praktisch und nun möchte ich ihn mal vorstellen.

Hinter der Klappbroschur vorne findet man direkt „Baedeker Wissen“ aufgeführt, eine Übersicht, angefangen bei den Werften und Docks bis hin zum „Fischmarkt um fünf“ und zur Sturmflut 1962. Dabei findet sich direkt die Seitenangabe, auf der man dann ausführliche Berichte darüber findet. Weiter findet man eine Übersicht über Top-Sehenswertes, schließlich dann erst einmal Hintergrundwissen von und über Hamburg, Zahlen, Fakten, berühmte Persönlichkeiten. Weiter geht es mit dem „Erleben & Genießen“, von Abendlokalitäten über Essen & Trinken bis hin zu Festen kann man hier einiges erfahren. Natürlich dürfen auch Ausflugtipps nicht fehlen, die für Kinder geeignet sind, ebenso darf Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen, aber natürlich auch das Shoppen wird nicht vergessen. Selbstverständlich gibt es noch Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt, bevor dann anschließend verschiedene Touren zu finden sind.

Den Touren schließen sich Sehenswürdigkeiten von A bis Z (Fast, W wie „Willkommhöft“ an, darauf folgen praktische Informationen (rund um die Anreise, Preise, etc.) Hinten im Buch findet man dann in einer praktischen Plastikhülle einen entnehmbaren Stadtplan, unter der Klappbroschur den Plan für den ÖPNV abgedruckt.

Dieser eher mächtige Reiseführer (über 300 Seiten) ist vollgepackt mit sämtlichen Informationen und viel Wissen, das hat mir gut gefallen. Vor allem in Vorbereitung auf den Kurztrip nach Hamburg war er sehr hilfreich und auch interessant. Handlich ist er in gewisser Weise auch, aber unterwegs möchte ich ihn aufgrund seiner Wuchtigkeit eher nicht ständig dabei haben – aber das muss ja auch nicht.

Sehr hilfreich habe ich auch sämtliche Rundum-Informationen empfunden, über verschiedenste Museen, Restaurants, etc. – hier bekommt man direkt die Angaben, die man benötigt. (Lage, ggf. Preisklasse, etc.). Insofern war dieser Reiseführer für mich sehr praktisch, ich habe einiges neues über Hamburg erfahren, der entnehmbare Stadtplan war auch sehr praktisch und es ist hinsichtlich des Wissens ein wirklich toller „Informant“. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.