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katikatharinenhof

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Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2021
Louis, Lia

Jedes Jahr im Juni


ausgezeichnet

Die ultimative Lovestory !!

Emmies Herz schlägt für Lucas und das schon seit Jahren. Ihr Kennenlernen ist dabei so ungewöhnlich, dass es sich schon fast märchenhaft anhört, denn Lucas hat Emmies Luftballon gefunden und ihr zurückgeschrieben. Alles scheint perfekt, denn beide haben einen echt guten Draht zueinander, kennen sich in- und auswendig und haben sogar am gleichen Tag Geburtstag. So treffen sie sich jedes Jahr am selben Ort und jedes Jahr hat Lucas ein ganz besonderes Geschenk für Emmie. Doch ausgerechnet diese Jahr ist alles anders, denn Lucas lässt Emmies Herz in tausend Scherben zerbringen....


Es gibt Bücher, bei denen stimmt einfach von Anfang an alles und sie schleichen sich ganz leise, aber mit dermaßen viel Gefühl in dein Herz, dass du sie nicht mehr loslassen kannst. Und genau so ein Buch ist "Jedes Jahr im Juni" von Lia Louis, denn hier verzaubert schon das romantische Cover mit duftigen punkfarbenen Pfingstrosenblüten, glitzerndem Hintergrund und einem goldenen Luftballon, der direkt in das Herz des Lesers schwebt und dort die Saiten zum Klingen bringt.

Die Autorin erzählt eine berührende Liebesgeschichte, die vom Loslassen und Wiederfinden der Liebe handelt, von großen Gefühlen und herben Enttäuschungen und von der Magie der Sterne, die kleine Wunder wahr werden lassen.

Mit Emmie freundet sich der Leser sofort an, denn sie ist warmherzig, liebevoll und ein wenig verträumt, wenn es um die große Liebe geht. Wer einmal ihr Herz erobert hat, den lässt sie so schnell nicht los und es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie sie leidet, wenn ihr Lucas tausend spitze Nadeln ins Herz sticht und ihr so alle Illusionen raubt. Der Traum von einer gemeinsamen Zukunft platzt wie eine Seifenblase und Emmie kann nicht glauben, was sie da soeben gehört hat.

Der Weg zurück in den normalen Alltag ist nicht leicht, weil ein gebrochenes Herz kann man nicht so einfach reparieren und Emmie muss kleine Schritte gehen, um wieder sich selbst zu finden. Mir gefällt sehr gut, dass die Autorin hier ihre Protagonistin mal impulsiv, mal mutlos zeigt und ihr zugesteht, sich schwach und hilflos zu fühlen.

Lucas ist sich seiner Wirkung auf die Frauenwelt sehr bewußt und weiß dies auch geschickt einzusetzen. Ein echter Charmebolzen, der mit einem tiefen Blick aus seinen Augen Frauen regelrecht um den Finger wickelt und so an sein Ziel gelangt. Manchmal möchte ich ihm allerdings schon ganz gerne mal die Meinung sagen, denn sein Verhalten ist ab uns zu schon sehr unfair und verletzend. Ein guter Freund sollte wissen, wie weit er gehen kann und darf und das, was Lucas vom Stapel lässt, entbehrt ab und an jeglicher Diskussion.

Lia Louis lässt Leserherzchen schmelzen, wenn sie romantische Szenen am Meer mit Wellenglitzern und Sonnenuntergängen dekoriert, oder am nachtschwarzen Firmament abertausende Sterne funkeln und Sternschnuppen regnen lässt.

Bis zum Happy End sorgen Missverständnisse, Streitereien, Versöhnungen und erkenntnisreiche Momente für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen, das mit einigen überraschenden Wendungen und vielen Emotionen gespickt ist. Die Schmetterlinge flattern aufgeregt hin und her, der Kloß im Hals ist deutlich zu spüren und das Prickeln nach dem zarten Kuss auf den Lippen sagt mir deutlich, dass auch ich mit verliebt habe - nämlich in diesen Roman.

Dieses Buch ist für alle, die auf der Suche nach der großen Liebe sind, die an die Magie und den Zauber der großen Liebe glauben und das Träumen nicht verlernt haben.

11 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2021
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


gut

Wie immer bringt die Queen die Ostertage auf Windsor Castle und lädt zu einer privaten Feier ein. Doch die gute Stimmung bekommt einen herben Dämpfer, als einer junger russischer Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden wird...und das nackt ! Das ruft natürlich den Geheimdienst auf die Matte und es werden allerlei Verschwörungstheorien laut. Aber die Queen wäre nicht Ihre Majestät, wenn sie die Dinge nicht selbst in die Hand nehmen würde und den Fall mit ihrer neuen Privatsekretärin auf diskrete Art löst. Denn was keiner weiß, die Queen ist eigentlich eine zweite Miss Marple...


Mit "Das Windsor-Komplott" startet Autorin S.J. Bennet ihre royale Krimiserie und nutz ihr Faible für das britische Königshaus als Ideenquelle , Hintergrundkulisse und Schauplatz für das Böse. Doch bei aller Liebe zur Queen und ihren royalen Sprößlingen kann ich mich nicht wirklich mit dem Buch anfreunden. Mir wirken die Charaktere einfach zu überdreht und zu gewollt, sodass ich keinen richtigen Bezug zu ihnen aufbauen kann. Prinz Phillipp wirkt zu sehr bemüht, immer wieder kleine Witze zu reißen, deren Pointen nicht zünden und bei mir noch nicht einmal für ein angedeutetes Lächeln reichen. Auch die immer wiederkehrenden Seitenhiebe auf die Mitglieder der Royal-Family wirken auf Dauer eher störend und strapazieren mein Nervenkostüm.

Das Ermittler-Duo bestehend aus Ihrer Majestät und Rozie hat schon einen gewissen Reiz, um den Leser bei der Stange zu halten, aber auch hier gilt irgendwie vornehme Zurückhaltung, anstatt mit Feuereifer bei der Sache zu sein. Die Queen ermittelt natürlich nicht selbst, sondern weiß geschickt ihre Angestellten in die richtige Richtung zu schubsen, damit es dann so aussieht, als ob....

Der Roman weiß leider nicht über die gesamte Länge den Leser an die Seiten zu fesseln, denn vieles wird langatmig und künstlich aufgebläht. Die Figuren lassen an Temperament vermissen und die Spannung ist so knapp dosiert, dass sie schon fast nicht ins Gewicht fällt. Die Handlung finde ich ganz okay, aber mir fehlt ein bisschen Pep, ein bisschen mehr Dynamik und eine große Portion Spannung, um mit Feuereifer und absoluter Neugier bei der Sache zu sein.

Die Fortsetzung wird in gut einem Jahr erscheinen, aber ich weiß schon heute, dass ich diese Reihe nicht weiter verfolgen werde. Für Liebhaber von Cosy-Crime ist diese Krimiserie sicherlich der Volltreffer, bei mir hat es für ein paar nette Lesemomente gereicht - mehr leider nicht

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2021
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

.Im Kannenbäckerland schlägt das Herz der Keramik und Annette Spratte lässt ihre Leser die Leidenschaft und den Herzschlag für das irdene Handwerk spüren, in dem sie Johanna zu einer begabten Kannenbäckerin werden lässt. Wenn Blatt und Blüte auf Keramik treffen , entstehen unter den Händen von Johanna echte Kunstwerke und der Leser ist hautnah mit dabei, wenn sich die schwere Töpferscheibe im immerwährenden Rhythmus dreht und aus unscheinbaren Tonklumpen Teller, Kannen und Becher werden.Die Hände werden kalt, wenn man immer wieder den Tonklumpen feuchthalten muss, die Schultern werden schwer, weil das Tagwerk zusätzlich zum Töpfern verrichtet werden muss .Wenn das Feuer im Brennofen lodert und das Brenngut gesalzen wird, scheint einen eine schier unerträgliche Hitze fast die Luft zum Atmen zu nehmen und man wartet mit Johanna gespant darauf, dass der Ofen abkühlt und man die kleinen und großen Schätze in Augenschein nehmen kann.Das Leben auf dem Hof des Onkels in Kriegszeiten ist hart und entbehrungsreich und Johanna lernt was es heißt, als Junge mit anzupacken, leine Freiheiten und das Vertrauen von Onkel und Tante zu genießen. Doch mit fortschreitendem Alter und ihrer Entwicklung vom Mädchen zur jungen Frau kann Johanna ihre Tarnung nicht mehr aufrecht halten und der Schwindel fliegt auf. Um etwas zum Unterhalt beizusteuern, wagt sich Johanna auf den Markt und dort muss sie erkennen, dass nicht jeder ihr gut gesonnen ist. Zwar hat sie zu Beginn des Buches mit Gott gehadert, da er ihre ganze Familie ausgelöscht hat, doch im Verlauf der Geschichte findet sie immer mehr Halt und Zuversicht im christlichen Glauben und kann so auch die dunklen Zeiten überstehen.Sie hat es wirklich nicht leicht, sich in einer von Männern beherrschten Welt durchzusetzten, aber sie verliert nie ihr Vertrauen in ihr handwerkliches Können, kann ihren Forderungen Nachdruck und Vehemenz verleihen und weiß sich so zu behaupten.Die Autorin hat einen unglaublich bildhaften Schreibstil, der die Zeitreise in den Westerwald zu einem echten Abenteuer macht und den Leser den kalten Wind auf den Höhenzügen spüren lässt. Die Figuren bewegen sich agil und sicher in ihrem Terrain und zeigen dem Leser ihre Welt, wie sie damals ausgesehen hat. Die Kriegswirren und die verheerenden Folgen wie Brandschatzen, Plündereien, sogar das Bezichtigen von Hexerei sind als Nebenhandlungen in die Erzählung eingebunden und vermitteln dem Leser ein sehr authentisches Bild.
Der Roman besticht durch eine überragende Schlüsselfigur, die den Leser an die Hand nimmt und ihm ermöglicht, ein Teil ihrer Lebensgeschichte zu werden. Die Gefühls- & Gedankenwelt von Johanna ist zu jeder Zeit für den Leser zugänglich und man liest in ihr wie in einem offenen Buch. Tränen aus Wut und Verzweiflung, aber auch der Trauer rinnen mir beim Lesen über die Wangen. Man macht kleine Freudensprünge nach dem Öffnen des Brennofens, nachdem Johanna das erste Mal ihre Keramiken alleine anfertigen durfte und letztendlich überzieht eine zarte Röte die Wangen, wenn sie von Phillipp das erste Mal geküsst wird...ein Wechselbad der Gefühle, das man hier erleben darf.Der Roman überzeugt durch abwechslungsreiche Szenen, tolle Figuren und einer farbenfrohen Erzählung, die die christliche Botschaft mit leisen, unaufdringlichen Tönen transportiert.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2021
Zur Nieden, Eckart

Siegfried, das Wolfskind


sehr gut

Siegfried Moldenhauer hat als Kind die Schrecken des Krieges mit voller Wucht erleben müssen - Entbehrungen, Hunger, Kälte und grausame Szenen brennen sich für immer in sein Gedächtnis ein und werden zu Narben auf der Seele. Seine Mutter hat ihn immer dazu angehalten, nie die Hoffnung und den Gauben an Gott zu verlieren und auf ihn zu bauen. Siegfried muss lernen, sich durchzuschlagen, für den Unterhalt zu sorgen, um so zumindest ein wenig Essen für sich uns eine Mutter zu organisieren. Zwischen Trümmern und der ständigen Angst, von den Russen beim Schwarzmarkthandel erwischt zu werden, wird er zum gewieften "Organisator" und kann so von seinen Tauschgeschäften und Verkäufen profitieren.

Erst tim hohen alter bricht er sein Schweigen und erzählt dem Autor seine Lebensgeschichte, die stellvertretend für alle Kriegskinder steht. Unglaubliche Ereignisse, die für uns heute nicht nachvollziehbar sind, aber auch immer verbunden mit dem Glauben an Gott, der ihn getragen hat. Durch sein Bekenntnis zum christlichen Glauben hat Siegfried Moldenhauer Halt und Zuversicht gefunden und sich von Gott leiten lassen.

Leider hat das Büchlein nur 155 Seiten und es reißt nur an, was diese Lebensgeschichte ausmacht. Manchmal recht zügig erzählt, erlebt man leider nur im Schnelldurchlauf die wichtigen Stationen des Kinderlebens. So können oft keine richtigen Emotionen aufkommen und man bleibt als Leser außen vor, weil sich das Gelesene nicht festigen kann.

Trotzdem eine sehr interessante Kurzbiografie, die die Botschaft des christliche Glaubens transportiert - daher 3,5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2021
Hauptmann, Gaby

Unsere allerbeste Zeit


weniger gut

Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren? (van Gogh)

Katja bricht die Brücken in Hamburg ab und kehrt zurück nach Stuttgart, denn mit der Liebe hat es im hohen Norden nicht funktioniert und in ihrer Heimatstadt braucht ihre Mutter ihre Hilfe, da sie zunehmend dement wird. Doch ganz so einfach, wie sie sich das vorgestellt hat, lässt sich der Start im neuen alten Leben leider nicht bewerkstelligen und schon bald steht Katja vor der Frage, ob ihre Entscheidung die richtige gewesen ist?


Mit „Unsere allerbeste Zeit“ verknüpft Gaby Hauptmann ganz viele Lebensfragen, die dem einen oder anderen sicher bekannt vorkommen dürften. Der Neuanfang nach einer gescheiterten Beziehung; der neue Job, bei dem nicht alles so läuft, wie erhofft oder die zunehmende Hilfebedürftigkeit der Mutter – alles Meilensteine in Katjas Leben, die ihr binnen kürzester Zeit einige Entscheidungen abverlangen, die sie mal mehr, mal weniger in Schleudern bringen.
Mit ihren 44 Jahren erscheint mir Katja recht wankelmütig und sie richtet ihr Fähnlein gerne in den Wind, der ihr am wenigsten Gegenwehr entgegenbringt. Wird sie von der Autorin als taffe und erfolgsverwöhnte Mitarbeiterin in der Hamburger Agentur geschildert, so merkt man leider sehr wenig davon in ihrer neuen Tätigkeit in der Stuttgarter Agentur. Sie lässt sich von ihren jüngeren Teammitgliedern allzu leicht die Butter vom Brot nehmen und wird an allen Ecken und Enden gemobbt. Ihre guten Ideen werden boykottiert und sie sieht manchmal recht planlos dabei zu, wie ihr Job den Bach hinunter geht.
Gern greift sie zum Alkohol und trinkt ein Glas Wein oder eine Flasche Bier – grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, aber hier lässt die Autorin ihre weibliche Hauptrolle doch allzu oft zum Glas/zur Flasche greifen und sie dann auch noch Auto fahren und das gefällt mir nicht. Es geht doch auch ohne und man kann ein gemütliches Treffen doch auch mit anderen Getränken genießen.
Bei der Recherche zum Buch ist Gaby Hauptmann ein grober Schnitzer unterlaufen – sie spricht von der Einstufung in die Pflegestufe von Katja Mutter, aber die Pflegestufen sind bereits im Jahr 2017 in Pflegegrade umgewandelt worden. Nach den Vorschriften zur Beurteilung der Pflegegrade hat Katjas Mutter keinen Anspruch auf Sachleistungen durch den Pflegedienst, im Buch wird ihr aber Pflegestufe eins anerkannt und somit bezieht sie Leistungen aus der Pflegeversicherung.
Die Autorin lässt viele unterschiedliche Charaktere in ihrem Buch auftreten und sorgt so für viel Wirbel und teilweise recht viel Chaos. Katjas Bruder Boris ist ein echter Kindskopf und für sein lachhaftes Verhalten habe ich nur ein müdes Kopfschütteln übrig. Von Verantwortungsgefühl gegenüber seiner Frau und seinen Kindern keine Spur, dafür aber umso mehr sein purer Egoismus. Ein Blender vor dem Herrn. Hingegen sind Petrolein und Ingrid echte Herzensmenschen – ihre Auftritte im Buch sind eine echte Wohltat und Balsam für die Seele.
Auch versucht Haupt, unterschiedliche Ansichten von westlicher und türkischer Kultur in Einklang zu bringen, schafft es aber in meinen Augen nicht, über den Tellerrand der Klischees hinwegzusehen und nur „das übliche“, bereits bekannte Bild zu vermitteln.
Die vorhandenen Probleme lösen sich nahezu immer mit einem Fingerschnippen auf und suggerieren mir, dass das Leben ein Spaziergang ist. Vom Mut, etwas zu riskieren, bleibt leider nicht viel übrig und so verpufft viel ungenutztes Potenzial.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2020
Heavener, Brent

TINY HOUSES


sehr gut

Glück und Lebensfreude auf kleinstem Raum

Brent Heavener erzählt in diesem kleinen Büchlein, warum er die kleinen Häuser von ganzem Herzen liebt und wie er zum "Vater" für viele Hausprojekte geworden ist. Das Vorwort ist allerdings recht kurz und knapp gehalten und reißt die Thematik nur ein klein wenig an.

Danach darf man eintauchen in die große Welt der kleinen Häuser und bekommt in acht unterschiedlichen Themengebieten (Baumhäuser, Öko-Logisch, Abgeschiedene Orte, Heim für die Familie, Hoch oben, Unterwegs, Am Wasser, Kleine Häuser mit Stil) einen unglaublich vielfältigen Einblick über die Möglichkeiten, den eigenen Wohntraum zu verwirklichen.

Das Buch zeigt , dass den Träumen und Wünschen (fast) keine Grenzen gesetzt sind, um im kleinen Haus der Fantasie freien Lauf zu lassen, damit Orte der Ruhe und Entspannung, Räume zum Leben, Lieben und Lachen aufblühen können. So entstehen Häuser mit ländlich-rustikalem Charme, lauschige Nur-Dach-Häuser in den Bergen, Mini-Cottages am Wasser oder Mobilheime, mit denen man echte Abenteuer erleben kann.

Leider ist das Buchformat mit 14,5 x 20 cm recht klein gehalten, sodass die Fotos nicht richtig zur Geltung kommen und die Texte in sehr kleiner Schrift abgedruckt sind. Dabei sind es doch gerade die Bilder, die hier die einzigartigen und kreativen Ideen ins rechte Licht rücken und so als Quelle der Inspiration zu dienen. Auch fehlen mir ausführliche erklärende Informationen zum jeweiligen Objekt, die ein wenig mehr den Hintergrund des Tiny-Hauses für den Leser zugänglich machen.

Bewertung vom 28.12.2020
Little, Judithe

Die Schwestern Chanel


gut

Schon früh müssen Gabrielle und ihre Schwester Antoinette lernen, was es heißt, ein Leben voller Entbehrungen zu führen. Vom Vater wie ein altes Möbelstück zur Seite gestellt und in ein Waisenhaus abgeschoben, kämpfen sich die beiden durch den harten Alltag. Doch Gabrielle will sich nicht nicht weiter knechten lassen und kämpft mit allen Mitteln um ihre Freiheit. Immer an ihrer Seite - Antoinette. Während Gabrielle zu Coco wird und ihren Weg in der Modewelt geht und einen Triumph nach dem anderen feiert, müssen beide Frauen erkennen, dass der Glanz des Erfolges ihre Sehnsucht nach Liebe nicht stillen kann...



Mit dem Buch "Die Schwestern Chanel" soll man einen Blick auf das Leben von Coco erhaschen, wie es ihre Schwester Antoinette (mit-)erlebt hat. Die Episoden sind schon mit einer gewissen Emotionalität geschildert, aber immer irgendwie auf Distanz, so dass keine richtige Verbindung entstehen will. Weder zu Antoinette, die ja aus ihrer Sicht die Lebensgeschichte ihrer Schwester erzählt, noch zu Coco, deren Leben hier regelrecht im Schnelldurchlauf abgespult wird.

Das lässt eine gewisse Monotonie aufkommen und sorgt dafür, dass die Charaktere recht farblos bleiben, denn die Niederlagen, Erfolge, Affären, und sonstigen Eskapaden im Leben von Coco werden von Ninette ohne große Leidenschaft wiedergegeben. Mit fehlt die Bewunderung oder auch der neidische Blick, mit dem man aus Ninettes Perspektive den Blick auf die erfolgreiche Schwester wirft. Die zwiegespaltenen Gefühle, die Ninette mit sich herumträgt , die Ehrfurcht vor der Schaffenskraft und Energie, die Anerkennung und die geschwisterliche Zuneigung kann man erahnen, aber die Emotionen wirken auf mich abgedämpft, so als ob die Autorin sich nicht richtig traut, ihre Figuren loszulassen, damit sie eine eigene Dynamik entwickeln können.

Somit spürt man recht wenig von dem Glanz, der beide Schwestern umgibt. Der Weg vom Waisenhaus hin zur Modeikone, die sich mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen ein Imperium aufgebaut hat, bietet so viele Möglichkeiten, den Leser nicht nur emotional, sondern auch mit den geschichtlichen Ereignissen an die Seiten zu fesseln. Die Autorin weiß aber diese Meilensteine in der Vita nicht richtig für ihren Roman zu einzusetzen. So bleibt viel Potential ungenutzt und lässt die Ära Chanel eher reizlos erscheinen. Schade :-(

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2020

Die Weltköche zu Gast im Ikarus


ausgezeichnet

Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend. (Goethe)

Wow, was für ein Brett !! Dieses Kochbuch holt die Haute Cuisine ins heimische Esszimmer und verzaubert Gaumen, Augen und Sinne gleichermaßen.

Unglaublich edel wirkt der Leineneinband in puristischem weiß und der Untertitel bringt es gleich auf den Punkt: Außergewöhnliche Rezepte, deren Gerichte man sonst nur von hochkarätigen Köchen kreiert bekommt.

Dieses Kochbuch ist eine kulinarische Reise durch Sizilien, Griechenland über Frankreich bis hin nach Brasilien und Thailand. Gaumenauquaplaning ist vorprogrammiert, wenn Bananenkuchen, gesalzenes Kokoseis und karamellisierte Milch serviert werden. Die Schätze des Meeres dürfen als Langoustinen-Carpaccio, Tristan Lobster mit Beurre Blanc oder Wolfsbarsch mit Alba-Trüffel ihr Genussfeuerwerk entzünden. Aber auch regionale Köstlichkeiten wie Bachforellenrosette mit Blumenkohlröschen in Wacholder-Butter oder Lammrücken vom Salzwiesenlamm auf Bierteigkissen sorgen für Verzückung, wenn sie so elegant präsentiert und interpretiert werden.

Die Meister ihres Fachs lassen den Leser im wahrsten Sinne des Wortes in die Töpfe schauen, denn sehr ansprechen Fotos bei und während der Arbeit in der Küche sorgen für das richtige Feeling. Im Bereich der Food-Fotografie wird hier ebenfalls Sterneniveau erreicht, denn die Inszenierung der einzelnen Gerichte ist eine Klasse für sich und regt den Appetit richtig an.

Wer die ausgefallenen Rezepte nachkochen möchte, der sollte schon ein wenig Erfahrung am Herd besitzen, denn ganz so einfach machen es uns die Spitzenköche natürlich nicht, wenn sie schon einen so detaillierten Einblick in ihr Heiligtum gewähren.

Für Gourmets und Schlemmerfreunde ist dieses Buch ein echtes Juwel und sehr zu empfehlen !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2020
Musk, Maye

Eine Frau, ein Plan


schlecht

Selbstbeweihräucherung und Effekthascherei

Maye Musk ist die erfolgreiche Mutter hinter drei erfolgreichen Kindern und was liegt da näher, als den Leser an dem so erfolgsverwöhnten Leben teilhaben zu lassen und mit guten Ratschlägen zu versorgen, die niemand braucht.

Im Buch taucht die Frage auf, was ihr Erfolgsrezept sei und so wie sie die Frage beantwortet, erscheint mir Mrs. Musk sehr von sich eingenommen und schaut von oben herab auf die Menschen, die eben nicht so erfolgsverwöhnt sind wie sie und ihre Familie.

Ihre Ratschläge sind sehr allgemein gehalten und wirken wie aus einer Frauenzeitschrift, denn mit Allerweltsphrasen wie "Lassen Sie sich nicht unterkriegen" , "Gehen Sie mit gutem Beispiel voran" oder "Man ist nie zu alt für etwas Neues" wirft sie mit Oberflächlichkeiten um sich und wirkt oberlehrerhaft. Mal schnell irgendwelche 08/15-Weisheiten für den Sinn des Lebens zu verkaufen, macht nicht unbedingt Eindruck und wirkt eher wie billige Effekthascherei.

Zwar verdient sie meine Anerkennung, da sie als alleinerziehende Mutter von drei Kindern ihre Aufgabe wirklich sehr gut gemeistert hat, aber für den Rest ihrer Lebensgeschichte und ihrer anmaßenden Art finden ihre Ausführungen bei mir keinen Anklang. Muss man sich wirklich immer wieder selbst auf die Schulter klopfen und das mit einer gewissen Arroganz und Blasiertheit auch noch zur Schau stellen ?

Weniger ist manchmal mehr und ein wenig mehr Zurückhaltung und Bescheidenheit hätte dem Buch, und somit auch Mrs. Musk gut getan.

Wenn hier der Plan dahinter gestanden hat, mit dem Namen Musk die Werbetrommel zu rühren, scheint er aufgegangen zu sein.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2020
Poliza, Michael;Roberts, Sophy

The World


ausgezeichnet

Pläne die Luft und das Wasser, die Wildnis und Natur zu beschützen, sind auch Pläne, den Menschen zu beschützen. (Stewart Udall)

Michael Poliza ermöglicht mit seinem Bildband "The World" dem Leser eine Reise rund um den Globus, um die Schönheiten der Natur in all ihren Facetten kennen- & schätzen zu lernen. Denn nur was man kennt und liebt, ist man auch bereit zu schützen.

Wie lange dürfen wir noch die unendlichen Weiten der Wüsten, üppige Dschungelwälder, bizarr geformte Eisberge und die bunte Unterwasserwelt genießen, wenn wir weiterhin den Raubbau an unserer Erde betreiben ?

Poliza stellt diese Frage ganz bewusst, denn er ist sich selbst nicht sicher, ob er mit seinen Aufnahmen wachrüttelt, um eben jene überwältigenden Naturschauspiele zu erhalten, oder ob er mit seinen grandiosen Aufnahmen dazu animiert, diese filmschönen Kulissen aufzusuchen.

Die Aufnahmen sind von berauschender Qualität und zeugen davon, dass der Autor sein Handwerk versteht und er mit vielen Stilmitteln zu arbeiten weiß. Egal ob mystische Landschaftsaufnahmen in Myanmar, bestes Fotolicht bei den Tieraufnahmen in Afrika oder atemberaubende Bilder aus der Vogelperspektive - Poliza schafft mit seinen Aufnahmen überwältigende Momente, zeigt Orte der Spiritualität und komponiert eine Sinfonie aus Farben, Licht und Schatten.

Der opulente Bildband überzeugt nicht nur mit exzellenten Fotos, sondern er ist auch sehr gut verarbeitet. Die silbergeprägten Letter im Hardcover wirken edel, die Buchseiten sind aus hochwertigem Fotopapier, verleihen den Aufnahmen Glanz und die Fadenbindung ist das Tüpfelchen auf dem i.

"The World" ist eine absolute Inspiration für Naturerlebnisse - nicht gerade günstig in der Anschaffung, aber ein echtes Monument, eine Hommage an die Landschaften unserer Erde.

Absolut empfehlenswert !!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.