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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2019
Svernström, Bo

Opfer / Carl Edson Bd.1


ausgezeichnet

Hauptkommissar Carl Edson steht vor einem grausamen Fall. In einer Scheune nördlich von Stockholm steht er vor einem blutverschmierten, voller Folterspuren und nacktem Körper. Dieser Mann lebt noch. Es handelt sich um Marco Holst, einem Kriminellen mit vielen Feinden. Auch die Presse hat von diesem Fall Wind bekommen und die Journalistin Alexandra Bengtsson ist dicht an Edsons Ermittlungen. Es soll nicht bei einem Mord bleiben - weitere Kriminelle werden ermordet....

Bo Svernström hat mit "Opfer" ein wunderbar spannendes und fesselndes Buch vorgelegt. Allein sein Stil sorgt für Spannung, die nicht abreißt. Vor allem schreibt er leicht und verständlich, bildhaft und voller Details. Und dies in jeglichem Fall - manche Szenen sind in ihrer Brutalität nichts für schwache Nerven. Din Handlung ist in drei Perspektiven erzählt. Zum einen aus Sicht der Hauptkommissares, der Journalistin und des Täters. Dies bringt Abwechslung und macht die Handlung immer wieder neu spannend. Und irgendwie bekommt man Verständnis für den Täter. Erfrischend die Charaktere - sie sind sympathisch, haben ihre privaten Probleme, sind aber nicht "typisch skandinavisch", nämlich ohne Alkoholproblem und schwersten Depressionen. Es geht also auch anders!

Ein sehr zu empfehlender Thriller - aber nicht für sensible Leser!

Bewertung vom 20.10.2019
Chatwin, Thomas

Mörder unbekannt verzogen / Daphne und Francis Penrose Bd.2


ausgezeichnet

Daphne ist auf einen Empfang eingeladen. Alles scheint perfekt, doch dann wird die Leiche von Dr. Finch aufgefunden. Der Arzt war beliebt, ein Motiv hat scheinbar niemand. Als auch noch eine weitere Leiche entdeckt wird, gerät einiges aus den Fugen. Freunde werden verdächtig, alte Geheimnisse aufgedeckt und eine Menge Hinweise sorgen für Verwirrung. Chief Inspector Vincent hat wie gewohnt anderes im Sinne als seiner Arbeit nachzugehen. Also sind wieder einmal Daphne und ihr Mann Francis gefragt!



Ich liebe diese Serie von Thomas Chatwin! "Mörder unbekannt verzogen" ist der zweite Teil rund um die Postbotin Daphne und ihren Mann Francis. Beide sind warmherzige, sympathische Charaktere, die man sofort in sein Herz schließt. Sie sind absolut glaubhaft und geben dem Buch das gewisse Etwas. Der Autor schafft mit ihnen und ihren Freunden das perfekte Bild einer Dorfgemeinschaft, die in jeder Situation zusammenhält. Auch beschreibt er Cornwall so liebevoll, das schafft nur jemand, der die Landschaft und die Gegebenheiten gut kennt. Man bekommt während des Lesens Sehnsucht zu verreisen - am besten nach Cornwall. Die Handlung besitzt eine Art gemütliche Spannung, die bis zum Ende hält und kommt ohne blutige Szenen aus. Dies tut sehr gut! Man kann sich, trotz Krimi, tatsächlich erholen und entspannen. Diese Serie punktet durch ihre besondere Art zu unterhalten. Eine hübsche Idee ist es für mich, den einzelnen Kapiteln einen Satz aus Büchern bekannter Autoren als Überschrift zu geben. Dies hat einen ganz besonderen Reiz und wirkt liebevoll.



Ich hoffe sehr, daß diese Serie noch weitere Folgen bekommt - für mich ist sie wundervoll!

Bewertung vom 19.10.2019
Albom, Mitch

Wer im Himmel auf dich wartet


ausgezeichnet

Annie hat ihre Jugendliebe Paolo geheiratet. Als krönenden Abschluß will Annie mit einem Heißluftballon fliegen. Paolo erfüllt ihr den Wunsch. Der Ballon stürzt ab, Annie stirbt. Im Himmel erwacht, begibt sie sich auf die Suche nach Paolo. Sie weiß nicht, ob er noch lebt oder tot ist. Doch der Himmel birgt andere Begegnungen. Nacheinander trifft Annie auf fünf Personen, die ihr bekannt vorkommen. Durch die Geschichten, die ihr diese erzählen, erkennt sie, welche Rolle sie in ihrem Leben gespielt haben. Ihr wird klar, daß nichts so war, wie es auf Erden erschien.



Mitch Albom hat mit seinem Buch "Wer im Himmel auf dich wartet" einen Volltreffer gelandet. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz. Denn dieser Roman zeigt, wie sehr man sich im Leben in den Menschen irren kann. Man erfährt hier, wie Annie ihr Leben und die Menschen um sie herum wahrgenommen hat, ebenso wie die Wahrnehmung der Gegenseite und ihre Beweggründe. Diese Geschichten berühren schon von allein und werden durch den einfühlsamen Schreibstil noch ein wenig rührender. Allerdings soll das nicht heißen, daß das Buch kitschig wäre! Das genaue Gegenteil ist der Fall! Es ist wunderschön zu lesen und es macht Spaß und bereitet Freude, zu erleben, wie Annie die Augen über ihr Leben geöffnet werden und sie plötzlich Dinge versteht, aus denen sie durch falsche Wahrnehmung verkehrte Schlußfolgerungen zog und danach gehandelt hat. Aus Annies Sicht war alles logisch und man konnte sie verstehen.. Jedoch lernt man auch die Gegenseite zu verstehen und merkt, daß die Wahrheit in der Mitte zu suchen ist. Durch die einzelnen Kapitel fliegt man hindurch und zum Ende hin freut man sich einfach mit Annie.

Dieses Buch ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und bekommt eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.10.2019
Riebe, Brigitte

Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2


ausgezeichnet

Silvie Thalheim hat sich entschieden. Sie will beruflich zum Radio und nicht im Kaufhaus der Familie arbeiten. Sie hält sich aus Entscheidungen heraus. Oskar, ihr Zwillingsbruder, ist aus der Gefangenschaft zurückgekehrt und wird nun vom Vater in die Geschäftsleitung gesetzt. Seine Handlungen gefallen Rike nicht, jedoch will ihr Vater nichts davon hören und hält an Oskar fest. Doch dann droht Unheil durch die Konkurrenz und Silvie muß sich doch in die Belange des Kaufhauses einfinden.

Dies ist nun der zweite Band rund um die Thalheim-Schwestern. Meiner Meinung nach sind die Bücher untrennbar miteinander verbunden und man sollte sie wirklich nicht einzeln lesen. Die Charaktere machen hier eine starke Entwicklung durch und um diese wirklich zu verstehen ist der erste Band wichtig. Ebenso geht die Geschichte ohne Unterbrechung weiter - es gibt keine Zwischenzeit zwischen den Bänden. Es gibt zwar immer wieder kurze Erinnerungen an die Geschehnisse in Band 1, aber das ersetzt hier nicht das Lesevergnügen, sie dienen eher der Auffrischung der Erinnerung. Die Charaktere sind wunderbar geformt und verständlich dargestellt. Man versteht die Sorgen, die sie umgeben. Denn das Buch spielt in einer schwierigen Zeit und Brigitte Riebe schafft es sehr gut, hier die Realität einfließen zu lassen. Sie verstrickt die Geschichte Deutschlands wunderbar mit ihren Romanfiguren und erweckt sowohl Zeit, Stadt und Charaktere zum Leben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2019
Brandt, Tanja

Die Eulenflüsterin


ausgezeichnet

Die bekannte Tierfotografin Tanja Brandt erzählt in diesem Buch aus ihrem Leben und ihrer Arbeit mit ihren Tieren. Dies tut sie ungeschönt. Sie beschreibt im ersten Teil des Buches ihre Kindheit. Von den Eltern ungeliebt, da zu früh in die Welt gesetzt, findet sie nur Zuflucht und Liebe bei ihrer Großmutter und den Tieren. Dieses Kapitel berührt - auch wenn es nicht auf die Tränendrüse drückt, sondern sachlich geschrieben wurde. Man kann sich nur wundern, wie Tanja Brandt dies so gut überstanden hat und aus ihrem Leben das Positive herausgeholt hat.

Der zweite Teil des Buches erzählt von ihren Tieren und ihrer Arbeit mit ihnen. Man erhält Einblicke in den Charakter jedes Tieres und erfährt von ihren Eigenarten. Besonders gelungen sind die wissenschaftlichen Erklärungen zu den einzelnen Arten. So erfährt man ganz nebenbei noch ornithologische Fakten. Tanja Brandt schreibt mit Herzblut - man merkt deutlich ihre Liebe zu ihren Eulen und Hunden.

Angereichert mit einem wunderbaren Bildteil ist dieses Buch insgesamt ein Werk, daß Freude bereitet und von jedem Tierfreund gelesen werden sollte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2019
Schier, Petra

Stille Nacht, flauschige Nacht / Der Weihnachtshund Bd.4


ausgezeichnet

Patrick führt ein gut gehendes Bauunternehmen. Er versinkt in Arbeit, während zu Hause die Zwillinge Joel und Jessica zusammen mit Hund Oskar alles auf den Kopf stellen. Seine einzige Rettung wäre Angelique, doch das gefällt Patrick gar nicht. Denn sie sind zu unterschiedlich, Streit scheint vorprogrammiert. Doch alles kommt ganz anders!



"Stille Nacht, flauschige Nacht" setzt die Tradition von Petra Schier zu Weihnachten einen romantischen Roman mit Hund zu veröffentlichen fort. Und dieser Roman ist wieder mehr als gelungen. Wie gewohnt beginnt der Roman mit Santa Claus, seiner Frau und einem Brief. Das Wiedersehen mit diesen zwei Charakteren ist schon für sich einfach nur schön. Doch die weitere Geschichte bezaubert noch mehr - denn sie ist liebenswert. Geschrieben aus mehreren Perspektiven bekommt man aus jeder Sicht eine eigene Vorstellung der Dinge und kann die Handlungsweisen nachvollziehen. Petra Schier beschreibt ihre Charaktere absolut sympathisch und nahe. So meint man, diese schon gut zu kennen und mag sie. Die Geschichte selbst bietet Romantik ohne Kitsch - einfach eine herzerwärmende Geschichte, die zur Weihnachtszeit paßt.

Ein Buch, perfekt für die nun kommende trübe Jahreszeit. Ein guter Begleiter für einen Tag auf der Couch mit Wolldecke und Hund!

Bewertung vom 09.10.2019
Mommsen, Janne

Omas Inselweihnacht / Oma Imke Bd.5


ausgezeichnet

Jedes Jahr feiert Familie Riewert den Heiligabend zusammen bei Oma Imke. Für Oma Imke ein Highlight, sie liebt Weihnachten, wenn nicht jedes Jahr Streit ausbrechen würde. Doch dieses Jahr soll es friedlich werden, denn Imke hat sich ein besonderes Fest überlegt. Doch alles kommt anders...

Janne Mommsen hat mir mit "Omas Inselweihnacht" einen großen Wunsch erfüllt: Oma Imke ist zurück. Und dies mit einer bezaubernden Weihnachtsgeschichte. Oma Imke ist einfach ein Unikat. Sie gibt sich alle Mühe, ihre Familie friedlich zusammen zu halten und geht dabei manch unkonventionellen, humorvollen Weg. Ihre Art ist einfach liebenswert und ich denke, sie wird von jedem gemocht werden, der dieses Buch liest. Janne Mommsen liebt die Insel Föhr - und das merkt man hier deutlich. So schön kann nur jemand die Landschaft und ihre Bewohner beschreiben, der selbst dort seine Heimat hat. Man fühlt sich direkt auf die Insel versetzt und fühlt sich wohl. Die Geschichte ist humorvoll, aber auch weihnachtlich - besinnlich. Die perfekte Mischung! Familie Riewert ist hier wieder komplett dabei und es macht Spaß, endlich wieder unter ihnen zu weilen.

Dieses wunderbare kleine Büchlein ist sehr zu empfehlen - und eignet sich hervorragend als Geschenk für den Nikolausstiefel!

Bewertung vom 08.10.2019
Nielsen, Maiken

Space Girls


sehr gut

Martha Richter lebt in Köln, zerstritten mit ihren Eltern während des Zweiten Weltkrieges. Am Tag nach der Geburt von Tochter Juni macht sie sich auf den Weg zu ihren Eltern. Doch sie trifft sie nicht an. Sie erfährt, daß ihre Eltern, die Mutter Französin, der Vater Deutscher, aber Regimegegner, nach Frankreich geflohen seien. Auch Martha muß fliehen. Gemeinsam mit Juni macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, ihre Eltern findet sie jedoch nicht. Ein paar Jahre später endet ihre Flucht in New Orleans, jedoch darf niemand wissen, daß Martha und Juni Deutsche sind. Juni ist seit ihrer Kindheit in Frankreich beseelt von dem Gedanken zu fliegen. Als Amerika die Mondlandung plant, werden auch Frauen getestet - unter ihnen Juni...

Maiken Nielsen hat sich mit ihrem Buch "Space Girls" an ein großes Projekt gewagt. Anhand einer Familiengeschichte wird hier die Kriegszeit und die Anfänge der Raumfahrt beleuchtet. Die Geschichte berührt, denn Maiken Niesen stellt hier zwei Personen in den Vordergrund, deren Leben von Höhen und Tiefen geprägt sind. Man leidet mit ihnen, freut sich mit ihnen und ist erschüttert, wie hart das Schicksal zuschlägt. Sehr lehrreich empfand ich das geschichtliche Drumherum. Zunächst die Kriegszeit mit ihren Schwierigkeiten und Nöten, die Probleme und Gefahren der Flucht und vor allem die Tatsache, daß niemand die wahre Herkunft von Martha und Juni erfahren durfte - noch nicht einmal Juni selbst kannte sie. Dies ist einfach bewegend und unvorstellbar. Als weitere Handlung bekommt man hier die Geschichte der Raumfahrt von den Planungen bis zur Mondlandung näher gebracht. Immer wieder bekommt man einzelne Episoden aus der Apollo 11 zu lesen, die einen faszinierenden Einblick in die Mondlandung geben. Die Person des Wernher von Braun wird hier auf zwiespältige Weise dargestellt. Einerseits im Dienste der Nazis, andererseits amerikanischer Raumfahrtheld. Hier betritt Maiken Nielsen einen schmalen Grat der Geschichte. Bewundernswert war der Mut der Pilotinnen, sich als Frauen dem Test zum Astronauten zu stellen. Faszinierend und mutig - zumal dies auf Tatsachen beruht.
Insgesamt ein sehr lohnendes Buch. Ich persönlich hätte mir allerdings mehr über die Raumfahrt und weniger Familiengeschichte gewünscht.

Bewertung vom 05.10.2019
Kabus, Christine

Das Geheimnis der Fjordinsel


ausgezeichnet

Im Jahr 1980 lebt Rike allein mit ihrem Großvater in Ostfriesland. Als dieser unerwartet stirbt, entdeckt Rike in seinen Sachen Briefe, die ihre Großmutter geschrieben hat. Diese Briefe beweisen, daß Großmutter Johanne in Norwegen lebt, obwohl Rike immer geglaubt hat, ihre Großmutter wäre vor langer Zeit gestorben. Kurzentschlossen reist sie deshalb nach Norwegen. Die Spur führt sie auf eine kleine Insel im Oslofjord. Dort trifft sie auf Björn und seine Freunde. Gemeinsam decken sie ein Geheimnis auf, das diese Insel schon viele Jahre verbirgt.

Im Rückblick geht es in das Norwegen des Jahres 1926. Die junge Johanne ist in einer verzweifelten Lage. Ihr Vater hat angeblich Selbstmord begangen, weil seine Firma vor dem Bankrott steht. Johanne ergreift ungewöhnliche Mittel, um ihre Familie vor dem Ruin zu retten. Zusammen mit dem undurchsichtigen Leif will sie Alkohol schmuggeln und den dann teuer verkaufen. Dabei kommen sie einem gefährlichen Gangster zu nahe und geraten in große Gefahr.



Diese Geschichte beinhaltet alles, was ein gutes Buch haben sollte: Momente, die traurig machen und Momente, die zum Lachen sind. Ganz viel Spannung und natürlich die große Liebe. Außerdem erfährt der Leser viel über die Geschichte Norwegens. Christine Kabus schafft es immer wieder, die Gefühle der Menschen sehr intensiv zu beschreiben. Man spürt die Verzweiflung und die Ängste der Personen ganz deutlich, genauso wie die Liebe, die sie empfinden. Auch die Liebe der Autorin zu Norwegen kommt hier wieder sehr deutlich hervor. So, wie sie die Landschaft beschreibt, bekommt man automatisch den Wunsch, alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Christine Kabus hat aber auch ein besonderes Gefühl dafür, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Alle haben ihre speziellen Eigenschaften und sind glaubhaft und vor allem lebendig beschrieben. Man meint, sie tatsächlich persönlich zu kennen.

Dieses Buch ist wieder ein absoluter Genuß und bekommt von mir eine absolute Empfehlung!