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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1212 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2020
Rosenbaum, Michaela

Die Geschichte von Herrn und Frau Igel


ausgezeichnet

Liebevoll und einfühlsam erzählte Geschichte mit einer zauberhaften wie einfachen Botschaft. Wunderschön und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

Herr Igel liebt Frau Igel und umgekehrt.

So einfach und so gut.

Doch zu ihrem ganz großen Glück fehlt dem Paar noch ein Baby.

Da es auf Anhieb mit dem Nachwuchs nicht klappen will, erhalten sie Tipps von den anderen Tieren des Waldes.

Ob die gut gemeinten Ratschläge tatsächlich weiterhelfen können?


Altersempfehlung:

ab 4 Jahren


Illustrationen:

Bereits der Vorsatz des Buches gibt einen Vorgeschmack auf den Verlauf der Geschichte. Denn während vorne im Buch das glückliche Igelpaar Hand in Hand am Anfang des verschlungenen Weges steht, findet man abschließend die identische Szene mit dem großen Unterschied, dass das Paar nun am Ende des Weges angelangt ist und von einem kleinen Igelkind in ihrer Mitte begleitet wird.

Farbenfrohe Illustrationen mit viel Liebe zum Detail ergänzen das Abenteuer.

Der Zeichenstil und die zarten Aquarelltöne gefallen sehr.

Die Igel und auch die anderen Tiere des Waldes sind zauberhaft und herzallerliebst gestaltet.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Wichtiges wird auch optisch durch größere und fettgedruckte Schrift hervorgehoben und der jeweilige Textabschnitt auf einer Seite ist kurz und überlässt den Illustrationen dadurch viel Raum.

Jedes Tier vom Kaninchen bis zum Wildschwein gibt Hinweise oder Tipps, die bei der eigenen Familienplanung geholfen haben, und diese Wiederholung in der Handlung gefällt kleinen Zuhörern besonders.

Doch irgendwie ist nie das Richtige dabei. Denn was dem einen hilft, ist bei dem anderen völlig wirkungslos. Jeder ist anders und sollte sich selbst nicht verbiegen.

Diese Erkenntnis hat auch das Igelpaar und als sie sich auf das typische Igelverhalten besinnen, d. h. Regenwürmer statt Karotten fressen, ein kuschelig mit Laub gespolsterten Bau errichten und glücklich sein, klappt es auch mit dem Nachwuchs.

Das Warten hat nun endlich ein Ende und die kleine Igel-Familie ist überglücklich.

Das Thema "Kinderwunsch" wird einfühlsam und kindgerecht auch kleineren Kindern näher gebracht. Eine wunderschöne Geschichte für neugierige und ungeduldige Kinder, die auf ein Geschwisterchen hoffen, aber die schlichte und stille Botschaft eignet sich auch für Erwachsene.


Fazit:

Eine ganz zauberhafte Erzählung, einfühlsam und kindgerecht mit der wundervollen wie wichtigen Botschaft: Jeder ist anders!

Liebevoll und farbenfroh gestaltete Illustrationen lassen das Igelpaar und die anderen Waldbewohner lebendig werden.


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Rezensiertes Buch: "Die Geschichte von Herrn und Frau Igel" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 31.10.2020
Arsenault, Isabelle

Albert will lesen


ausgezeichnet

Eine warmherzige und lustige Geschichte über den Zauber des (gemeinsamen) Lesens. Mit wunderschönen Illustrationen.

Inhalt:

Wer lesen will, braucht dafür Ruhe.

Zu Hause ist es viel zu laut und so macht sich Albert auf die Suche nach einem friedlichen Eckchen.

Nach und nach gesellen sich jedoch alle seine Freunde hinzu und schon bald ist es mit der Ruhe wieder vorbei.

Aber vielleicht findet sich ein Weg, wie alle zusammen Spaß haben können.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Zauberhafte und reduzierte Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Im Comic-Stil werden die kurzen und prägnanten Dialoge der Kinder in Szene gesetzt.

Der Zeichenstil und die Aquarell-Technik gefallen sehr und besonders die Farbgestaltung ist wundervoll: Die Umgebung ist trist und in farblosen Grau-Tönen gehalten. Albert im orangefarben geringelten Pulli mit hellblauem Buch ist einer der wenigen Farbtupfer. Ebenso das Gemälde mit dem Motiv einer untergehenden Sonne, vor dass er sich setzt, um die Ruhe zu genießen. Er entflieht so in eine traumhaft schöne Strandkulisse bis plötzlich auch alle anderen Kinder in dieser Fantasie bei ihm am Strand sitzen.


Mein Eindruck:

Ein Buch über einen Bücherwurm für andere (künftige) Leseratten erweckt sofort mein Interesse.

Humorvoll, warmherzig und mit wenigen Worten wird Alberts großer Wunsch, in Frieden lesen zu können, aufgezeigt. Diesen können alle Leseratten und Bücherwürmer wahrscheinlich sehr gut nachvollziehen.
Einmal vom Zauber des Buches gepackt, möchte sich Albert in den Geschichten verlieren. Aber immer wieder kommt ein Kind und fragt, ob er mit Gärtnern oder Federballspielen möchte oder mal kurz auf die Katze aufpassen kann.

Irgendwann reicht es dem armen Kerl und er macht seinem Ärger Luft. Gemeinschaft kann anstrengend sein, aber zusammen finden die Kinder eine sehr gute Lösung, so dass am Ende alle zufrieden sind und in Ruhe den "Sonnenuntergang" genießen.

Die Botschaft, dass Lesen auch gemeinsam funktioniert, man sich als Gemeinschaft auch mal zusammenraufen muss, ist zauberhaft und kindgerecht umgesetzt.


Eine wunderschöne und lustige Geschichte für alle Bücherwürmer und Leseratten dieser Welt.


Fazit:

Eine warmherzige Geschichte und eine Liebeserklärung an alle Bücherwürmer dieser Welt!

Mit wunderschönen und aufs Wesentliche reduzierten Illustrationen, die ohne großen Aufwand die Geschichte lebendig werden lassen. Alberts Abenteuer kommt fast ohne Worte aus, denn die Zeichnungen sprechen für sich.

Eine Leseempfehlung für Groß und Klein, Jungen und Mädchen, Leseratten wie Bücherwürmer!


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Rezensiertes Buch: "Albert will lesen" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 29.10.2020
Springer, Nancy

Der Fall der linkshändigen Lady / Enola Holmes Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der spannenden Krimi-Reihe mit einer herrlich pfiffigen und mutigen Protagonistin. 

Inhalt:

Nachdem Enolas Mutter spurlos verschwunden und Enola selbst dem drohenden Internatsleben nur knapp entkommen ist, hat die 14-Jährige inzwischen unter falschem Namen in London ein Büro eröffnet.

Ihre großen Brüder Mycroft und Sherlock suchen derweil noch immer nach ihr. Schließlich ist eine junge Dame ihrer Ansicht nach keineswegs in der Lage, alleine in den Straßen Londons zurechtzukommen.

Enola allerdings bleibt kaum Zeit, darüber zu grübeln, denn die 16-jährige Lady Cecily Alistair ist verschwunden und als wissenschaftliche Personen-Finderin ist Enola fest entschlossen, die Lady aufzuspüren.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band der Enola-Holmes Reihe und es empfiehlt sich, den ersten zu kennen. Auch wenn zu Beginn des zweiten Abenteuers die Ereignisse und Personen kurz umrissen werden, fehlen im Hinblick auf die Entwicklung der Protagonistin wichtige Informationen.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist mitreißend und trotz Handlung im Jahr 1889 gut verständlich. Ein wenig erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane.

Enola (rückwärts gelesen Alone = allein) ist mit ihren 14 Jahren das jüngstes Kind und es gewohnt, alleine zurechtzukommen.

Der älteste Bruder Mycroft arbeitet für die Regierung und der mittlere Bruder Sherlock ist der berühmteste Detektiv Englands.

Enola muss sich aber keineswegs hinter ihren großen Brüdern verstecken. Sie ist gewitzt und mutig, aufgeschlossen und hat den großen Vorteil, dass Frauen generell unterschätzt werden und sich Enola inzwischen - im Gegensatz zu den Männern - in der Welt der weiblichen Verhaltensweisen und Eigenarten bestens auskennt (Figurformer/Korsett, Sprache der Blumen und damit verbundene Geheimcodes). Zudem besitzt sie - wie ihr Bruder Sherlock - eine rasche Auffassungsgabe, Menschenkenntnis und Methode und sie ist eine Meisterin im Verkleiden.

Sie führt ein gefährliches Leben und muss sich weiterhin versteckt halten. Tagsüber arbeitet sie für den nicht existenten Personenfinder Dr. Leslie T. Ragostin als Sekretärin Miss Ivy Meshle und streift Nachts als stumme Nonne durch die Elendsviertel Londons, um den Armen und Ausgestoßenen zu helfen.

Wie auch Enola hält sich die Mutter, Lady Holmes, versteckt. Die Frauenrechtlerin, Freidenkerin und Künstlerin genießt ihre Freiheit und die beiden kommunizieren ausschließlich durch chiffrierte Annoncen in den Frauenzeitschriften. Es wimmelt auch in diesem Abenteuer wieder von Geheimcodes. Diese sind aber für jüngere Leser bereits leicht zu entschlüsseln bzw. die Schlussfolgerung wird detailliert erklärt.

Im zweiten Band wird die Entwicklung der Charaktere weiter geführt und vor allem Enolas Zerrissenheit (unentdeckt bleiben und ihre Freiheit behalten obwohl sich ihr Bruder Sherlock sorgt) ist ein zentrales Thema.

Das Setting ist detailreich geschildert und - wie man es vom viktorianischen London beinahe erwartet - atemberaubend und atmosphärisch sehr gelungen. Außerdem erfährt man viel über das Leben, den Alltag, die Erziehung im Jahr 1889.

Dieses Mal ist auch der Fall der verschwundenen linkshändigen Lady interessant und spannend gestaltet. Er hat mir viel besser gefallen als der erste und die logischen Schlüsse Enolas ermuntern den Leser zum Mitdenken und Mitkombinieren.

Das Ende lässt erneut auf eine Reihe weiterer spannender Detektivgeschichten hoffen.


Fazit:

Der zweite Band der spannenden und erfrischend anderen Jugend-Krimi-Reihe mit einer starken und mutigen Protagonistin im viktorianischen London.

Erneut atmosphärisch und sprachlich sehr gelungen ist der zweite Fall eine Steigerung des ersten und lässt auf weitere charmante und mysteriöse Detektivgeschichten zum Miträtseln hoffen.


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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall der li

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2020
Springer, Nancy

Der Fall des verschwundenen Lords / Enola Holmes Bd.1


sehr gut

Erfrischend freche und clevere Protagonistin in einer ausbaufähigen Detektivgeschichte.

Inhalt:

Ausgerechnet an ihrem vierzehnten Geburtstag verschwindet Enolas Mutter spurlos.

Ist ihr etwas passiert? Wurde sie entführt? Oder ist sie durchgebrannt?

Ihre großen Brüder Mycroft und Sherlock sind Enola keine große Hilfe. Zu ihrem Entsetzen wollen sie sie in ein Internat abschieben und aus dem Wildfang eine salonfähige Dame machen, damit sie der Familie keine Schande macht.

Enola allerdings flüchtet und ermittelt fortan auf eigene Faust. Hierbei findet sie nicht nur ihren ersten Fall, den es aufzuklären gilt, sondern gerät auch in große Gefahr.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist mitreißend und trotz Handlung im Jahr 1888 modern und gut verständlich.

Die Protagonistin dient zudem aufgrund ihres Alters dem Leser als Identifikationsfigur.

Enola (rückwärts gelesen Alone = allein) ist mit ihren 14 Jahren das jüngstes Kind und ein Nachzügler.

Ihr Vater starb als sie vier Jahre alt war und seitdem lebt sie mit ihrer Mutter und zwei Hausangestellten von der Außenwelt beinahe abgeschirmt im Anwesen der Familie Holmes.

Auch zum Rest der Verwandtschaft besteht kein Kontakt. Ihre älteren Brüder Mycroft und Sherlock hat Enola seit zehn Jahren nicht mehr gesehen.

Während Mycroft für die Regierung arbeitet und Sherlock der berühmteste Detektiv schlechthin ist, kommt sich Enola klein und unbedeutend vor.

Dabei hat sie gar keinen Grund dazu. Enola ist clever und mutig, aufgeschlossen und hat einen großen Vorteil: Sie kennt sich aus mit den Eigenarten der (für Männer völlig unverständlichen und mysteriösen) Welt der weiblichen Mode und Verhaltensweisen (Podexpolster, Figurformer/Korsett, Sprache der Blumen und Geheimcodes).

"Mit dem Rad zu fahren, [...] erlaubt einem nachzudenken, ohne dass man sich sorgen müsste, von anderen dabei genauer beobachtet zu werden." (vgl. S. 29)


Das Setting ist atemberaubend und detailreich geschildert - besonders im viktorianischen London - und die Atmosphäre sehr gelungen.

Man fiebert mit, ob es Enola gelingt, ihre Mutter zu finden, unerkannt zu bleiben und den verschwundenen Lord zu retten.

Der Fall ist altersentsprechend und die logischen Schlüsse des Enolas und des Meisterdetektivs ermuntern den Leser zum Mitdenken und Mitkombinieren. Die Codes sind auch für jüngere Leser leicht zu entschlüsseln.


Leider rückt aufgrund der langen Einleitung (Darstellung der Hintergründe, Einführung der Charaktere sowie Enolas Entwicklung) der eigentliche Fall sehr in den Hintergrund. Zudem ist er recht einfach gestrickt. Das Ende lässt aber auf eine spannende Reihe weiterer Detektivgeschichten hoffen.


Ich freue mich daher auf die nächsten Fälle von Enola Holmes! Bisher wurden in Deutschland vier davon veröffentlicht.


Fazit:

Ein atmosphärisch und sprachlich gelungenes Abenteuer mit einer starken und mutigen Protagonistin.

Die Detektivgeschichte enthält Geheimcodes und gleich zwei spurlos verschwundene Figuren und läd zum Miträtseln ein. Im Hinblick auf den eigentlichen Fall gibt es noch ausreichend Luft nach oben.

Der solide Auftakt einer spannenden und erfrischend anderen Jugend-Krimi-Reihe.


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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschwundenen Lords" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 26.10.2020
Holzapfel, Falk

Der Schleier von Arken / Millenia Magika Bd.1


ausgezeichnet

Auftakt einer phantastischen wie spannenden Fantasy-Reihe voller Magie und mystischer Wesen!

Inhalt:

Adrian hat die Nase voll von seinem Stiefvater und flüchtet zu Großtante Lia nach Arken, ein verschlafenes Nest bewohnt von Hinterwäldlern und vermutlich das langweiligste Kaff der Welt.

Aber genau an diesem abgelegen, fast vergessen Ort leben gut versteckt hinter einem magischen Schleier Zauberer, Hexen und andere mystische Wesen.

Auch Adrian verspürt seit seiner Ankunft seltsame Veränderungen. Doch bevor er verstehen kann, was es damit auf sich hat, verschwindet seine Tante spurlos.

Gemeinsam mit Hexe Jazz und Troll Juri versucht Adrian, seine Tante zu finden und Arken zu retten.


Altersempfehlung:

laut Verlag ab 10 Jahre
ggf. würde ich das Buch erst ab 12 Jahren empfehlen, da es stellenweise sehr schaurig und düster wird.


Illustrationen/Covergestaltung:

Bereits das Cover und die Rückseite des Buches sind große Klasse, denn die schwarzen Details wie die drei Figuren und die Bäume daneben sind mit Lack überzogen und glänzen. Die überwiegend blau-weiße Zeichnung wird dadurch optisch in den Hintergrund gerückt und das Cover erhält eine interessante Tiefe.

Der Zeichenstil von Frank Holzapfel (Zapf zeichnet) ist unverkennbar und ich mag ihn sehr gerne: sehr detaillierter Comic-Stil, einfach gigantisch. Die Bilder schaffen eine magische und wunderbar abenteuerliche und düstere Atmosphäre und passen perfekt zu dieser mystischen Buchreihe.

Der Textanteil ist zwar sehr hoch, aber die ganzseitigen Illustrationen der Charaktere wiegen dies mühelos wieder auf. Auch kleine Details sind perfekt in das Layout eingebunden.


Mein Eindruck:

Illustrationen von Frank Holzapfel aka Zapf habe ich bereits in einigen Kinderbüchern bewundert. Dass nun auch das Abenteuer selbst aus seiner Feder stammt, hat mich sehr gefreut und neugierig gemacht.

Der Schreibstil ist humorvoll, mitreißend, spannend und altersgerecht. Die roten Akzente in den Zeichnungen werden auch im Text aufgegriffen. Die Worte der sonderbaren Stimme im Kopf sind nicht nur kursiv sondern auch leuchtend rot geschrieben. Die erste Warnung "Lauf!" möchte man beinahe sofort befolgen. Wäre man nicht so neugierig auf die Erklärung der mysteriösen Geschehnisse ;-)

Die Figuren sind phantasievoll und mit viel Liebe zum Detail angelegt. Da zu Beginn der Kapitel eine Illustration einen Charakter zeigt, hat man Adrian, Jazz und Juri direkt vor Augen.

Adrian ist zunächst noch etwas unsicher, verwirrt durch die Stimme in seinem Kopf und wächst im Laufe der Zeit über sich hinaus.

Troll Juri hat es mir besonders angetan, er ist ein totaler Nerd. Ich feiere ihn für seine Vorträge über Star Wars und Star Trek oder Sprüche wie "Ha, das, mein lieber Padawan, wirst du gleich erfahren." (vgl. S. 84).

Junghexe Jazz (eigentlich Jasmina) ist bei Tante Lia Lia (eigentlich Kamelia Eisenhut) in Ausbildung und ein sehr toughes und mutiges Mädchen.

Auch die Nebencharaktere wie Landstreicher Barnaby und Nachbar Björn sind herrlich schräg und man merkt immer wieder die Liebe zum Detail.

Das Setting ist ebenfalls detailreich geschildert und atmosphärisch sehr gelungen. Es beginnt fast heimelig inmitten alter Fachwerkhäuser. Entwickelt sich aber schnell zu einer rasanten Jagd durch eine schaurige Kulisse. Gänsehaut garantiert, denn auf ihrer abenteuerlichen Suche nach Tante Lia treffen Adrian, Juri und Jazz auf Werwölfe, einen Golem und andere phantastische wie gefährliche Gestalten.

Das Ende des Buches lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Fazit:

Der Auftakt einer phantastischen Buchreihe voller Magie und Mystik mit drei starken und mutigen Protagonisten in einer verzauberten wie gefährlichen Welt.

Atmosphärisch und sprachlich sehr gelungen wird das spannende und rasante Abenteuer ergänzt durch bildgewaltige und detaillierte schwarz-weiß Illustrationen. Die roten Farbakzente und der comicartige Zeichenstil passen hervorragend.

Bewertung vom 19.10.2020
Fontane, Theodor

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland


ausgezeichnet

Klassiker für die kleinsten Leser detailliert und großartig in Szene gesetzt, begleitet von farbenfrohen, ausdrucksstarken Illustrationen.

Inhalt:

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland beschenkt die Kinder der Stadt in jedem Herbst mit Birnen aus seinem Garten.

Nach dessen Tod beschließt aber der geizige Sohn, dass nun Schluss ist mit der Verschwendung und errichtet um den Birnbaum herum einen Zaun.

Herr von Ribbeck hat dies geahnt und vorausschauend darum gebeten, dass eine Birne ihm ins Grab gelegt werden soll.

So beschenkt Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland auch nach seinem Tod weiterhin die Kinder der Stadt in jedem Herbst mit köstlichen Birnen.


Mit fröhlichen und farbenfrohen Illustrationen vereint zu einem Bilderbuch unter dem Titel "Poesie für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen/Covergestaltung:

In Halbleinen gebunden und großem Format ist das Buch bereits optisch ein wahrer Bilderbuchschatz. Das Cover vereint die wichtigsten Punkte: ein zufriedener Herr von Ribbeck, der Birnbaum und die neugierigen Kinder, die um Birnen bitten.

Im Innern des Buches umrahmen und ergänzen ausdrucksstarke und farbenfrohe Illustrationen das Gedicht und spiegeln die herbstliche Stimmung wunderbar wider.

Der Zeichenstil ist frech und fröhlich.
Mit vielen Details und Liebe wird Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland Leben eingehaucht.



Mein Eindruck:
Wer hat in der Schule nicht mindestens eines der Gedichte von Theodor Fontane auswendig lernen müssen? Zusammengepferchte kleine schwarze Schrift auf weißem Papier. Kurzum: öde und langweilig.

Dass klassische Literatur und Poesie auch Spaß machen können, beweist dieses Bilderbuch.

Die einzelnen Zeilen des Gesichts sind über viele Seiten verteilt, so dass den Illustrationen ausreichend Raum gegeben wird und der Leser sofort ein passendes Bild vor Augen hat.

Abschließend findet sich das Gedicht auf eine Seite kompakt zusammengefasst sowie Anmerkungen zur Entstehung, zum Autor und zur Illustratorin.

Ein wunderschönes Bilderbuch, das bereits den kleinsten Lesern/Zuhörern die Welt der Poesie näher bringt.


Im Kindermann Verlag sind weitere Bücher unter dem Titel "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen.


Fazit:

Ein klassisches, zeitloses Gedicht zauberhaft in Szene gesetzt für die kleinsten Leser durch ausdrucksstarke und stimmungsvolle Illustrationen.

Ein wunderbarer Bilderbuchschatz für Mädchen und Jungen, für Groß und Klein.


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Rezensiertes Buch: "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" aus dem Jahr 2020

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2020
Veenstra, Simone;Loose, Anke

Rettet den Gorilla-Garten! / Käthe Bd.2


ausgezeichnet

Ein neues regenbogenbuntes Abenteuer über Naturverbundenheit, Achtsamkeit und Freundschaft mit zauberhaften Illustrationen.

Inhalt:

Kaum haben sich Käthe und ihre Familie in ihrem neuen Heim eingelebt, steht schon die nächste Katastrophe ins Haus: Der geliebte Gorilla-Garten ist in Gefahr!

Um ihn zu retten und weiterhin die Pacht bezahlen zu können, müssen Käthe und ihre Freunde Geld sammeln.

Limonadenstand, Puppenfriseur, Blockflöten-Konzert und Hunde-Gassi-führen sind schon Mal ein guter Anfang.

Dabei hat Käthe gerade ganz andere Probleme: eine Sockenschublade mit einer geheimen Regenwurmaufzucht und ein noch geheimeres Geheimnis auf dem Dach des Hauses.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
bzw. für geübte Leser ab 3. Klasse (normal große Fibelschrift, Blocksatz, viel Text)


Illustrationen:

Auf fast jeder Doppelseite findet sich eine farbenfrohe Illustrationen, um die Handlung aufzugreifen.

Teilweise sind die Bilder sogar ganzseitig und reich an Details. Besonders die vielen bunten Hingucker sind klasse: Käthes in Regenbogenfarben-Gummistiefeln, im weißen Papa-Hemd voller kunterbunter Farbkleckse oder mit verschiedenfarbigen Socken an den Füßen.

Die Farbgestaltung ist regenbogenbunt und spiegelt die fröhliche Stimmung zauberhaft wider.

Der Zeichenstil und die Darstellung der Charaktere sind modern z.B. Käthes Papa mit Hipster-Vollbart, die Mama mit Oma-Dutt und übergroßer Brille oder der freundliche Nachbar in Motorradkluft und voller Tattoos. Ein bunter Mix, der sich auch in Haut- und Haarfarben der Figuren zeigt.

Die Mimik ist lebhaft und authentisch. Käthes rote Bäckchen und ihre bei Anstrengung oder Konzentration hervorlinsende Zungenspitze sind einfach herrlich.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer von Käthe in der Großstadt. Auch ohne Vorkenntnisse findet man gut in die Geschichte hinein, denn die Ereignisse des ersten Bandes werden kurz zusammengefasst und immer wieder ganz nebenbei erwähnt.

Die Kapitel haben eine gute Länge und der Schreibstil ist leicht, modern und mit viel Humor und Wortwitz.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und vor allem Käthe wächst einem sofort ans Herz.

Sie ist ein wenig chaotisch, erfrischend aufgeschlossen und neugierig, hat ein großes Herz und versteht die Bedürfnisse von Pflanzen und Tieren.

Auch ihr bester Freund Theo, ein kleiner Erfinder und helles Köpfchen, ist sehr tierlieb.

Oma hat für Käthe immer ein offenes Ohr, ihre Weisheiten ziehen sich durch die gesamten Geschichte und passen immer wie die Faust aufs Auge.

Ihr Rezept für köstliche Kraftbatzen gibt es übrigens am Ende des Abenteuers.

Wortwitz wie der Name "Pommeranzen" für Käthes Heimatdorf und kreative Wortschöpfungen sorgen für Schmunzeln. Omas Bauernweisheiten aber bleiben die besten: "Regen und Sonne sind für den Garten eine Wonne. Doch ganz ungelogen: Noch schöner ist er mit einem Regenbogen." (vgl. S. 76)

Wie auch im ersten Band finden sich in der Geschichte viele Ideen und Anregungen für ein eigenes Gartenprojekt.

Spielerisch und kindgerecht wird Wissen über Regenwürmer, Dünger usw. vermittelt. Vielleicht findet sich beim Nachmachen für die Zucht von Regenwürmern dann ein besserer Ort als die Sockenschublade ;-)

Ein lustiges, lehrreiches und kunterbuntes Abenteuer!


Fazit:

Eine spannende, witzige und lehrreiche Fortsetzung mit sympathischen und kunterbunten Charakteren.

Eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenarbeit und Naturverbundenheit mit vielen kreativen Anregungen zum Nachmachen.

Zauberhaft und regenbogenbunt illustriert.


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Rezensiertes Buch "Käthe - Rettet den Gorilla-Garten!" aus dem Jahr 2020

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2020
Laibl, Melanie

Verkühl dich täglich


ausgezeichnet

Ein lustiges und verrücktes Abenteuer mit sehr viel Ironie und wunderschönen, farbigen Illustrationen.

Inhalt:

Es ist wieder soweit:

Gerade hat man noch in Badesachen im Freibad gesessen und die Wärme der Sonne genossen. Doch kaum fallen die Temperaturen um ein paar Grad, holen Erwachsene dicke Socken und Strumpfhosen, kratzige Wollunterwäsche, Pudelmützen, Schals und Halstücher hervor und packen ihre Kinder ein, als ginge es zu einer Polarexpedition.

Dieses Jahr aber wird es anders, denn die Kinder wehren sich dagegen. Sie gründen den Verein "Verkühl dich täglich" gegen Wollzeugs, dicke Mützen und kratzige Strumpfhosen.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Illustrationen:

Zauberhafte farbenfrohe Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Auf jeder Doppelseite finden sich ein bis zwei Zeichnungen und manchmal sogar ganzseitige Illustrationen.

Der fröhliche und lebendige Zeichenstil von Susanne Göhlich gefällt sehr und die Kinder mit ihren rotwangigen Gesichtern sind zuckersüß.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist humorvoll und gut verständlich, die Kapitel haben eine angenehme Länge und zu Beginn stehen Temperatur und Wettersymbol.

Dass die Geschichte aus Kindersicht erzählt wird, stellen die Kinder Nelli, Sophie, Felix und Emil sowie Pauli direkt im Vorwort klar.

Mit viel Ironie und Wortwitz richtet sich das Abenteuer aber nicht nur an Kinder, die jedes Jahr Ähnliches erleben.

Eltern (und allen strickenden Omas) wird hier gekonnt der Spiegel vorgehalten und man kommt aus dem Lachen nur schwer wieder heraus.

"Man verkühlt sich immer dann am meisten, wenn man es am wenigsten erwartet." (vgl. S. 12)

Bei zwanzig Grad im Schatten ist die Gefahr natürlich sehr groß, sich zu verkühlen.

Die Geschichte ist provokant, trieft vor Ironie und Sarkasmus und man sollte sich selbst beim Lesen selbiger nicht allzu ernst nehmen.

Selbstverständlich laufen die Kinder nicht vollständig nackt herum, es geht ihnen nur um die überflüssigen Wollmützen und Schals, die sie in ihrem Vereinsheim, der Eisdiele, erleichtert auf einen Haufen werfen und anschließend verschenken. Aber im selbstgestrickten Schal von Oma steckt nicht nur viel Wolle sondern auch Liebe. Hierfür gibt es verdienterweise eine Lektion.

Die Temperaturen sinken mit jedem Kapitel ein wenig mehr und so bleiben von 18 Grad und Sonnenschein am Ende Wolken, Schnee und - 10 Grad übrig.

Damit das "sich täglich verkühlen" nicht langweilig wird, lassen sich die Kinder immer wieder etwas Neues einfallen.

Aber die Eltern und Großeltern halten mit einer genialen Idee dagegen, so dass die Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.

Eine Leseempfehlung vergeben wir für dieses witzige und ungewöhnliche Büchlein an alle bereits im August wie Polar-Forscher gekleideten Kinder und deren überfürsorglichen Eltern.


Fazit:

Eine lustige, fantasievolle und überspitzte Geschichte mit sympathischen Charakteren und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

Ein großartiges Lesevergnügen!


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Rezensiertes Buch: "Verkühl dich täglich" aus dem Jahr 2017

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.