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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2020
Shepherd, Catherine

Artiges Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Gelungener Thriller

Die Geschichte von „Artiges Mädchen“ der Autorin Catherine Sheperd hat alles was ein guter Thriller braucht. Die Handlung ist packend und bleibt bis zum Ende rätselhaft. Hier errät man nicht so leicht den Täter! Es gibt mehrere Handlungsstränge und Perspektiven, welche am Ende dann zusammenfinden. Und die Ermittler sind sowohl authentisch als auch sympathisch. Eine Gerichtsmedizinerin die sich an der Aufklärung von Fällen beteiligt , ist mir so noch nicht untergekommen. Und auch Polizist Florian gefiel mir gut. Auch wenn es schon der 5. Band der Reihe ist, kann man diesen als Neueinsteiger gut lesen. Ich habe mich von der ersten Seite ab unterhalten gefühlt und der Schreibstil lässt sich so gut lesen, das das Buch ein wirklicher page-turner ist. Deshalb kann ich „Artiges Mädchen“ für alle Krimi und Thrillerfans mit 5 von 5 Sternen nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 26.10.2020
Rieger, Barbara

Friss oder stirb


gut

Ehrliche und deprimierende Geschichte vom Leben mit einer Essstörung

„Friss oder Stirb“ von Barbara Rieger ist die ehrliche und unverblümte Geschichte von Anna. Seit frühster Jugend an kämpft diese mit einem gestörten Essverhalten, sowie einem verzerrten Körperbild. Die Erzählung deckt viele Jahre ihres Lebens ab und wirkte durch die ständigen Rückfälle in alte Verhaltensweisen vor allem traurig und deprimierend auf mich. Der Schreibstil liest sich gut und ist typisch österreichisch eher kurz angebunden und nüchtern gehalten. Stellenweise hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Es ist kein Buch, das Mut macht und ich würde es einem Betroffenen auf keinem Fall empfehlen zu lesen, da es destruktive Gedanken noch verstärkt. In diesem Themenbereich habe ich schon einige bessere Bücher gelesen und kann darum nur 3 von 5 Sternen geben.

Bewertung vom 26.10.2020
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Anders als alles bisher Gelesene

„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy zeichnet sich sowohl durch seine einzigartige Protagonistin als auch durch sein besonders Setting aus. Franny hat Wanderfüße und so verschlägt es die junge Frau auf den Spuren der Küstenseeschwalben in die Arktis, wo sie den Vögeln auf einem der letzten Fischerboote auf ihrer langen Reise in die Antarktis folgen will. Die Geschichte thematisiert dabei offen und erschreckend wie eine großflächiges Artensterben aussehen könnte und was dies für Auswirkungen auf die Menschen haben wird.

Der Schreibstil ist filigran, ausgereift und literarisch äußerst ansprechend. Ein wahrer Lesegenuss, welcher nachdenklich macht. Mit jedem Satz spürt man Franny`s Getriebenheit und erfährt durch Zeitsprünge nach und nach ihre ganze Geschichte. Es gab immer wieder überraschende Wendungen und Enthüllungen, mit welchen ich nicht gerechnet hätte. Jeder einzelne Charakter ist hier ausgereift und stimmig. Das Buch hat mich auf eine ganz besondere Art berührt. Eine fast schon dystopisch anmutende Welt, verbunden mit einer literarisch so gut ausgearbeiteten Geschichte habe ich bisher noch nie gelesen und bin einfach nur begeistert. Bisher definitiv mein Buchhighlight im Jahr 2020!

Bewertung vom 25.10.2020
Bánk, Zsuzsa

Sterben im Sommer


sehr gut

Zsuzsa Bánk verarbeitet ihre Trauer

Mit und in dem Roman „Sterben im Sommer“ hat die Autorin Zsuzsa Bánk den Tod ihres Vaters und ihre eigenen Trauer um diesen literarisch verarbeitet. Offen und unglaublich ehrlich erzählt sie von seinen letzten Wochen, dem tatsächlichen Sterben und auch dem Jahr danach. Immer wieder gibt es auch Rückblicke auf das Leben ihrer Eltern, welche ich als sehr interessant empfunden habe. Die Gefühle der Autorin mit all ihren Facetten stehen aber im Mittelpunkt der Erzählung. Um jede Regung genau zu analysieren „zerdenkt“ sie diese manchmal regelrecht und nutzt dabei, als sprachliches Mittel die mehrmalige Wiederholung mancher Gedanken und Sätze. Die Sprecherin Lisa Wagner liest die Geschichte eher nüchtern und sachlich, was aber gut passt da sonst die Wucht des Ganzes schwer auszuhalten wäre. Dieser Roman ist sicherlich Zsuzsa Bánk`s persönlichstes Werk. Trotz der Schwere des Themas kann ich das Hörbuch weiterempfehlen, gerade für diejenigen, welche sich mit dem Thema Trauer und Verlust näher befassen wollen.

Bewertung vom 23.10.2020
Zimmermann, Laura

Meine Augen sind hier oben


ausgezeichnet

Großartige, berührende Geschichte mit einer tollen Botschaft

„Meine Augen sind hier oben“ ist eines der besten Bücher, welches ich in der letzten Zeit gelesen habe. Der Schreibstil, das Thema, die Charaktere, der Humor. Hier passte für mich einfach alles. Obwohl das Thema Ernst ist und die Geschichte auch durch ihre Rückschläge und Ungerechtigkeiten Frustration spürbar macht, bin ich trotzdem von der Botschaft, die dieses Buch vermittelt begeistert. Body Positivity wird hier nicht nur in Bezug auf die Hauptprotagonistin vermittelt, sondern zeigt sich auch in den vielfältig ausgearbeiteten Nebencharakteren, mit all ihren Besonderheiten.

Der Autorin Laura Zimmermann gelingt es dabei das tägliche Leben und Erleben eines Teenagermädchens mit sehr großen Brüsten aufzuzeigen. Über ganz praktische Probleme (es gibt einfach keinen passenden BH) bis hin zu ihren inneren Kämpfen. Nicht nur der Charakter der Greer hat mich begeistert auch ihre Freundinnen Maggie und Jessa und weitere Protagonisten wuchsen mir schnell ans Herz. Ein Buch, das ich gar nicht aus der Hand legen wollte und gerne noch weiterlesen würde. Es ist empfehlenswert für Jeden der schon einmal unzufrieden mit sich und/oder seinem Körper war (egal ob Frau, Mann, jung oder alt) und sollte gerade in Schulen unbedingt gelesen werden.

Bewertung vom 20.10.2020
Farniok, Christine

Nenn mich nie wieder Nasenbär


sehr gut

Gelungenes Debüt

Der erste Roman von Christine Farniok hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte rund um Monas Suche nach ihrem Vater ist interessant, vielseitig und beruht sogar auf einer wahren Begebenheit. Ein besonderes Talent der Autorin, sind die teils sehr detaillierten Szenebeschreibungen, in welchen man die Protagonisten förmlich vor sich sieht. Die Handlung spielt in Wien, was man auch am Dialekt im Buch merkt. Für meinen Geschmack hätte es gern etwas weniger Mundart geben dürfen. Trotzdem hatte ich Spaß beim lesen und bewerte das Buch daher mit 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.10.2020
Parianen, Franca

Hormongesteuert ist immerhin selbstbestimmt


ausgezeichnet

Witzig und informativ

Hier kommen die Hormone endlich zu Wort! Missverstanden und mit sehr vielen Vorurteilen belegt, sind die ersten Assoziationen mit dem Wort Hormon häufig negativ. Doch damit ist nach der Lektüre von „Hormongesteuert ist immerhin selbstbestimmt“ definitiv Schluss. Die Autorin und Wissenschaftlerin Franca Parianen erklärt darin mit viel Humor, alles Wissenswertes rund um unsere Hormone. Auf umfassenden und gut recherchierten 503 Seiten gibt es Grundlagenwissen, Hormone in Action (z.B. bei Angst), Hormone am Bau (z.B. wie entstehen Geschlechter), Hormone über die Zeit (z.B. wie verändert uns die Elternschaft) und zum Schluss einen kritischen Blick darauf, was wir mit Hormonen anstellen, wenn diese z.B. in Kosmetik enthalten sind. Das Buch enthält sehr viele Infos und erfordert darum beim Lesen etwas Konzentration. Der Schreibstil ist für ein Sachbuch ungewöhnlich und einfach nur genial. Die Anschaffung lohnt sich also!

Bewertung vom 18.10.2020
Fritz, Hanns

2024 Grüne Neue Welt


sehr gut

Einfach mal geträumt
Im Buch "2024 – Grüne neue Welt" beschreibt der Autor Hanns Fritz wie Deutschland im Jahr 2024 aussehen könnte, wenn es jetzt zu einer politischen 180°-Wende kommen würde. Gezeigt wird Jürgen Becker, ein Politiker der Öko-Partei, welcher als Bundeskanzler innerhalb kürzester Zeit für große Veränderungen gesorgt hat. Eine flächendeckende Umstellung hin zur biologischen Landwirtschaft, weniger Fleischkonsum, regionale Erzeugergemeinschaften und ein technisches Hilfsmittel, um die eigenen CO2-Emissionen genau einsehen zu können, sind zentrale Pfeiler für diesen Wandel.
Die beschriebene Umweltpolitik klingt für mich nachvollziehbar und durchaus machbar. Als Leser spürt man wie sehr sich der Autor mit dem Thema beschäftigt hat. Neben politischer Ideen und Datenschutzbedenken hält das Buch aber auch noch eine äußerst spannende Geschichte, rund um Lukas Becker, den Sohn des Bundeskanzlers bereit. Der Schreibstil liest sich flüssig und so kann ich dieses Buch sowohl politisch Interessierten als auch Krimifans empfehlen.

Bewertung vom 15.10.2020
Blazon, Nina

Das Wörterbuch des Windes


ausgezeichnet

Einfühlsamer Roman

„Das Wörterbuch des Windes“ von Nina Blazon hat mich in vielfacher Hinsicht begeistert. Der Autorin gelingt es von Beginn an den Handlungsort Island vor dem inneren Auge heraufzubeschwören. Menschen, Landschaft und vor allem Gebräuche und Zwischenmenschliche Besonderheiten fließen dabei in die eigentliche Geschichte ein. Es ist die Geschichte von Swea, deren Ehe zu Beginn des Buches zerbricht. Auf der Flucht vor ihrem Ehemann trifft sie durch Zufall auf Einar und dieser nimmt sie in seinem Haus auf. Nachdem Swea den ersten Schock überwunden hat, beginnt sie zum ersten Mal in ihrem Leben Entscheidungen, unabhängig von Anderen zu treffen. Dabei lernt sie jede Menge interessanter Menschen kennen. Nina Blazon schafft es dabei jede noch so kleine Nebenfigur detailliert auszuarbeiten und diese so real und greifbar erscheinen zu lassen. Doch ist ein neues Leben auf Island für Swea wirklich denkbar? Eine besondere Geschichte, welche weiter geht und denkt als der klassische Liebesroman und mich dabei durch die Details fasziniert hat. Klare Leseempfehlung!