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Wir sind zwei Bücherwesen: Der Bücherwichtel und die Bücherfee. Wir lesen alles was uns anspricht und bewerten aus unserer Sicht.
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Bewertungen

Insgesamt 930 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2014
Auer, Martin; Sieg, Katharina

Die Geschichtenerfinderkinder


sehr gut

Inhalt:
Nachdem die Bibliothekarin Karin die Stelle von Frau Schmiedl übernommen hat, gefällt es den Kindern in der Bücherei besser als früher. Wo früher nur gemeckert und aufgepasst wurde, bringt Karin Freude und Spaß in die Ferienzeit, denn sie hat den Geschichtenturm entdeckt und richtet ihn mit den Kindern gemütlich ein. Dann lassen alle ihrer Fantasie den freien Lauf, denn in diesem Turm darf jeder zum Geschichtenerfinder werden.

Meine Meinung:
Die Pingpong-Reihe gehört mit zu unseren liebsten und schönsten Kinderbuchentdeckungen. Natürlich gibt es immer wieder ein Buch das uns nicht ganz so gut gefällt, aber die meisten sind wahre Schätze.
Auch die Geschichtenerfinderkinder gehören zu den guten Büchern. Das Buch ist ziemlich groß und schwer und ich kann mir gut vorstellen, dass es auch als Vorlesebuch für den Kindergarten geeignet ist.
Bei den Zeichnungen ist es so ähnlich wie bei den Tuschelmuscheln, farblich wunderschön finde ich sie zu unnatürlich. Es wirkt oft so, als wenn die Figuren verschobene und schielende Augen hätten.
Mir gefällt die Idee mit dem Geschichtenturm, denn die Kinder werden in diesem Buch wirklich sinnvoll beschäftigt. Sie richten sich erst ihren Turm so her, wie sie ihn haben möchten. Sie putzen und wischen und schrubben und beschaffen sich einen Geschichtenerzählerthron. Als Leser und Zuhörer hat man auf jeder Seite zusätzlich ein Bild von der jeweiligen Geschichte. Alle Kinder kommen zu Wort und jeder versucht jeden mit seiner Geschichte zu begeistern.
Mit einem Schiff entdecken sie gemeinsam die Zuckerinseln auf denen nur Zucker gegessen wird (welches Kind träumt nicht davon?), sie schauen sich Dinosaurier an, erzählen von Tieren die es nicht gibt und träumen von Ritterkämpfen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder in dem jeweiligen Alter davon begeistert sind was sich andere Kinder ausdenken können. Natürlich war es ja der Autor, aber man bekommt hier wirklich den Eindruck, als wenn Kinder sich Fantasiegeschichten ausdenken, bis sie dabei immer alberner werden.
Der Gedanke von der aktiven Bücherei gefällt mir ebenfalls.
Was gibt es interessanteres, als mit anderen gemeinsam zu lesen und zu entdecken, zu erfinden und gemeinsam zu lachen?
Mich konnte das Buch inhaltlich sehr überzeugen, grafisch nur bedingt und das Gewicht des Buches schreckt ein bisschen ab.

Fazit:
Ein wundervolles Kinderbuch zum entdecken und erfinden.

Bewertung vom 27.10.2014
Kate, Lauren

Teardrop Bd.1


sehr gut

Inhalt:

Eurekas Mutter hat ihr ein Versprechen abgenommen an das sie sich siebzehn Jahre lang gehalten hat. Sie sollte niemals eine Träne vergießen. Doch als sie Ander, einem sehr geheimnisvollen Jungen begegnet passiert es doch und er fängt sie mit seiner Fingerspitze auf.
Ander scheint zu wissen, dass Eureka nicht weinen darf, doch woher weiß er von ihrem Geheimnis ?
Auch ihr bester Freund Brooks verhält sich ihr gegenüber anders, richtig aggressiv als ob er er sie absichtlich verletzen will.

Meine Meinung:

Eigentlich wollte dieses Buch meine Frau lesen, aber mich hat das Thema sehr fasziniert und daher habe ich es mir unter den Nagel gerissen. Im Großen und Ganzen war ich sehr begeistert davon, besonders das Thema hat mir recht gut gefallen. Auch die Umsetzung finde ich sehr gut gelungen. Was mir jedoch nicht so gut gefallen hat war, dass sich die Geschichte am Anfang recht zäh liest und etwas braucht bis es an Fahrt aufnimmt.
Am Anfang ist es eher eine Geschichte über ein Mädchen, das mit dem Tod ihrer Mutter nicht zurechtkommt und daher auch Selbstmordversuche unternimmt. Dazu kommt ihr bester Freund Brooks, der immer für sie da ist und wie sich herausstellt mehr für sie empfindet als nur Freundschaft. Etwas später, als Ander auftaucht wird es dann mysteriöser, denn er ist sehr geheimnisvoll und taucht immer wieder sehr unerwartet auf. Recht oft sogar wenn Eureka in Schwierigkeiten ist, denn komischerweise nehmen die Unfälle in ihrem Umfeld zu.
Richtig interessant wird es meiner Meinung nach auch erst als Ander in Eurekas Leben tritt, denn insgeheim beschützt er sie vor einer Gruppe die sich die "Saathüter" nennen.
Eureka war mir von Anfang an recht sympathisch, auch wenn sie sich recht oft etwas zuviel selbst bemitleidet. Auch wenn man es verstehen kann, dass sie so reagiert. Ihre Mutter war ihre Seelenverwandte und die beiden wussten was der andere fühlte ohne ein Wort sagen zu müssen.
Ich fand auch Brooks sehr nett, doch das ändert sich was aber auch seinen Grund hat.
Am liebsten mochte ich Ander, auch wenn ich nicht wusste was ich von ihm halten soll. Es war mit ihm immer so ein flaues Gefühl im Magen, das ich nicht erklären konnte, denn er kam mir vor wie ein Stalker.

Mein Fazit:

Tolles Thema das sehr gut umgesetzt wurde, auch wenn es am Anfang etwas langsam in die Gänge kommt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2014
Ribon, Pamela

Du und ich für immer


weniger gut

Inhalt:
Danielle und Smidge sind beste Freundinnen. Danielle lebt in Los Angeles und Smidge in Ogden. Seit der Vater von Smidge gestorben ist fahren die beiden Frauen jedes Jahr gemeinsam in den Urlaub und führen diese Tradition auch weiter als Smidge schon verheiratet ist und eine Tochter hat.
Als sich die beiden dieses Mal auf die Reise machen ist alles anders, denn Smidge verkündet das sie sterben wird. Sie hat noch eine Aufgabe für Danielle, doch die scheint nicht erfüllbar zu sein.

Meine Meinung:
Ein fröhliches Cover und ein spannender Klappentext haben mich auch dieses Mal wieder neugierig gemacht. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.
Ich habe mich das ganze Buch über gefragt wieso Danielle mit Smidge befreundet ist. Smidge ist ein bösartiger Teufel und liebt es zu intrigieren. Sie lügt und muss immer im Mittelpunkt stehen. Nie bittet sie andere Leute um etwas, oder fragt höflich - nein: Smidge befiehlt, sie kommandiert und erwartet.
Das Problem ist, dass alle Protagonisten in ihrer Umgebung zu dummen Schoßhündchen werden. Das ist nicht nur mir aufgefallen, sondern auch einem anderen Charakter in diesem Buch, denn er macht sich öfter über Danielle lustig.
Danielle scheint sich von Smidge immer wieder unterkriegen zu lassen. Sie lässt sich ihr Leben schlecht reden, bis sie selbst glaubt nichts erreicht zu haben. Für ihre Freundin ist sie dabei alles aufzugeben, aber zu welchem Preis? Ich könnte ja Mitleid haben und sie verstehen, denn schließlich wird ihre Freundin sterben. Ich kann sie aber nicht verstehen, denn so wie es scheint war Smidge immer schon so. Es gab keinen Moment wo ich sie als nette Frau, oder gute Freundin erlebt habe. Selbst als Mutter schien sie wie eine wilde Furie zu sein.
Smidge Mann Henry dagegen war ruhig und höflich und er liebte seine Frau abgöttisch.
Er suchte sich immer Arbeit, damit er beschäftigt war und doch konnte ich die ganze Zeit spüren wie sehr er Smidge vergötterte.
Sein Kumpel Tucker war in diesem Buch der Einzige, der sich von Smidge nicht um den Finger wickeln lassen hat. Wahrscheinlich fand ich ihn auch deswegen am sympathischsten. Er wirkte klug und reif und trotzdem auch verletzlich wenn es um Danielle ging.
Obwohl ich das Buch schnell zu Ende gelesen habe konnte es mich nicht überzeugen. Es kamen leider überwiegend negative und naive Charaktere vor die dümmlich wirkten.
Auch wenn ich weiß, dass die beiden im Leben oft nur sich hatten, verstehe ich nicht wie aus zwei Personen nur noch eine Person mit Schatten werden konnte.
Weder die Krankheit und der anstehende Tod von Smidge, noch die Freundschaft (die ich im Übrigen nicht nachvollziehen kann) konnten bei mir irgendetwas auslösen.

Fazit:
Eine nette Idee, aber dabei blieb es leider auch. Wer sich mit auf den Kopf gefallenen Charakteren rumschlagen will, der sollte dieses Buch lesen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2014
Legrand, Claire

Das Haus der verschwundenen Kinder


sehr gut

Inhalt:
Belleville ist eine schöne kleine Stadt in der alles seine Ordnung hat. Die Menschen sind gut gelaunt, fleißig und hübsch. Sie sind immer nett und machen alles damit diese Stadt so toll bleibt wie sie ist. Kinder die aus der Reihe tanzen und nicht so sind, wie es von ihnen erwartet wird kommen in das Heim von Mrs. Cavendish und werden dort erzogen. Einige von ihnen kommen total verändert wieder, andere sieht man nie wieder. Was mit ihnen dort passiert weiß niemand, aber es stellt auch keiner in Frage.
Victoria ist immer Jahrgangsbeste. Sie liebt diese Ordnung und so hat sie sich ein gemeinnütziges Projekt vorgenommen: Lawrence. Als Lawrence verschwindet macht sich Victoria mutig auf die Suche und plötzlich ist alles anders.

Meine Meinung:
Eigentlich wollte mein Mann das Buch lesen, denn Fantasybücher sind eher sein Ding. Jetzt brauchte ich etwas Abwechslung und habe mich an "Das Haus der verschwundenen Kinder" gewagt.
Am Anfang war ich ziemlich genervt, denn Victoria ist so anstrengend. Sie will immer die Beste, Hübscheste und Klügste sein. Sie freut sich wenn alles seine Ordnung hat und verhält sich nie anders, als es von ihr erwartet wird. Ihre Eltern können stolz auf sie sein und sind es wohl auch, wobei ich eher das Gefühl hatte, dass sich keiner der Beiden für sie interessiert. Die Familie wirkt wie der ganze Ort ziemlich lieblos und kalt. Alles scheint am Anfang sehr übertrieben. Nur hübsche Leute, nur kluge Leute, alles immer aufgeräumt.
Victoria mit ihren zwölf Jahren war mir einfach zu eingebildet und unnatürlich.
Mit der Zeit wurde das Buch immer besser und auch spannender, denn als Lawrence verschwindet hat man das Gefühl, dass Victoria langsam aufwacht. Es war, als würde sie von Seite zu Seite vernünftiger werden. Sie hat plötzlich Sachen vermisst und geschätzt, die sie an anderen früher gestört haben.
Wo am Anfang bei ihr eher die Überheblichkeit hervorstach, da zeigte sich hinterher wahrer Mut und Stärke.
Belleville scheint von etwas Bösem verfolgt, oder übernommen zu sein und manchmal habe ich mich als Leserin gefragt ob Victoria nur träumt, oder ob sie das jetzt wirklich erlebt. Wird sie langsam verrückt?
Das Buch ist eine gute Mischung aus Fantasy, Horror und Märchen.
Auf der einen Seite wirklich gruselig und meines Erachtens auch noch nicht ab zwölf geeignet und auf der anderen Seite erinnerte es an Märchen mit seinen wundersamen Gestalten.
Der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig, hat aber trotzdem neugierig gemacht. Claire Legrand hat es geschafft ein Buch zu schreiben, bei dem ich das Gefühl bekam als Protagonistin alles hautnah miterleben zu können.
Als Ganzes gesehen hat mir das Buch recht gut gefallen und wer sich vom ersten Drittel nicht abschrecken lässt, der wird von der restlichen Geschichte begeistert sein.

Fazit:
Ein gruseliges und fantastisches Märchen mit einer überaus anstrengenden Protagonistin.

Bewertung vom 12.10.2014
Heldt, Dora

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!


sehr gut

Inhalt:
Heinz und Walter bekommen einen Brief. "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!" Das freut die beiden Rentner sehr, die ihren Frauen von der bevorstehenden Reise vorschwärmen. Es geht mit dem Bus an die Schlei und dort wird exklusiv übernachtet. Da die Reise nur für gutsituierte Senioren ist, fühlen sich die Beiden natürlich direkt angesprochen.
Auf der Reise mit der Firma "Ostseeglück" erleben die beiden so einige Ungereimtheiten. Wo Walter und vor allem Heinz auftauchen, da wird es niemals langweilig.

Meine Meinung:
Ich habe schon einige Bücher von Dora Heldt gelesen und neben Christine ist ihr Vater Heinz immer schon als starker Charakter aufgetreten.
In diesem Buch spielt Christine ausnahmsweise mal eine Nebenrolle. Walter ist ein ruhigerer Geselle, der neben Heinz regelrecht zu verschwinden scheint. Heinz wirkt plump und unbeholfen, aber nicht auf eine nervige Art sondern auf eine lustige.
Dora Heldt hat ein seit Jahrzehnten aktuelles Thema aufgegriffen und daraus einen witzigen Roman gemacht.
Als Kind durfte ich meine Oma auf gewissen Kaffeefahrten begleiten. Dort wurden die typischen Decken und Topfsets verkauft. Ich fand das interessant, wobei mir natürlich erst später klar wurde was diese Reisen bezwecken sollten.
"Ostseeglück" distanziert sich natürlich von solchen Kaffeefahrten, denn die Reise ist exklusiv und nur für besondere und ausgewählte Leute. Als Leser fragt man sich des Öfteren wieso dann gerade diese beiden Männer mitfahren dürfen, aber wenn man einen anderen Teil der Reisenden kennenlernt, dann liegen Heinz und Walter noch im seriösen Mittelfeld.
Dennis Tacke und Lisa Wagner leiten die Rentner an die Schlei und schwärmen von der tollen Lage. Sie gehen sogar soweit die Schlei als neues Sylt anzupreisen.
Eine andere wichtige Protagonistin auf dieser Fahrt ist die Radiomoderatorin Johanna Jäger. Sie begleitet ihre Tante Finchen und stellt sich auf der Reise als Johanna Schulze vor, damit sie in Ruhe mehr über "Ostseeglück" erfahren konnte um daraus einen Radiobeitrag zu basteln. Das kommt ihr ganz gelegen, denn so kann sie ein bisschen Abstand zu ihrem Mann gewinnen, der sie mit einer Autorin betrogen hat.
Heimlich nimmt sie die Teilnehmer und vor allem die Veranstalter auf ihr Diktiergerät auf und gerät ganz schnell in die Schusslinie von Dennis Tacke.
Obwohl ich mich gut unterhalten fühlte und vor allem Heinz gerne auf seiner Reise begleitet habe, muss ich zugeben, dass ich dieses Buch schwächer fand als meine bisher gelesenen Dora Heldt-Bücher.

Fazit:
Auch wenn dieses Buch nicht ganz so stark ist, so hat es mich doch gut unterhalten. Wer sich mit einer Chaostruppe auf die Reise machen möchte, der sollte zu diesem Buch greifen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.