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harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 1147 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2018
Gross, Katharina B.

Herzflüstern Bd.1


gut

Julian ist 17 und unsicher. Liebt er tatsächlich den neuen Mathelehrer? Wenn ja, ist er schwul? Seine Gefühle machen ihm Angst und so weist er Markus zurück. Doch die beiden können nicht ohne einander leben. Allerdings ist ihnen auch ihr Umfeld teilweise feindlich gesinnt. Hat ihre Liebe eine Chance?
Mein erster Gay-Roman, das habe ich mit der Autorin gemein, wie sie im Anhang schreibt. Es war gut zu lesen, dass Männer dieselben Probleme haben mit der Liebe wie Frauen. Wobei ich Markus‘ Reaktion teilweise schon etwas unverständlich fand und mich seine Weigerung teilweise auch etwas genervt hat. Da kam dann die zweite Story genau passend. Wieder ein Junge, der sich nicht traut, sich zu outen. Man spürt wieder die Zweifel, die er hat, „abartig“ zu sein und wie er sich damit quält. Katharina B. Gross hat die Story sehr einfühlsam erzählt und man konnte sich gut in die jeweiligen Charaktere einfühlen.
Katharina B. Gross schreibt sehr anschaulich und ihre Charaktere sind durchwegs sympathisch dargestellt. Naja, bis auf die Eltern, die so ihre Probleme mit der Sexualität ihrer Kinder haben. Aber auch das ist authentisch und hat mir gut gefallen. Sehr erfrischend fand ich Franzi, mit der konnte ich mich recht gut identifizieren.
Fazit: Ein netter Roman über ein schwieriges Coming-Out.

Bewertung vom 19.05.2018
Wallner, Julia

Mordsg'schicht


gut

Juliana Kallberger stößt bei ihren Familienforschungen auf einen weit zurückliegenden Mord. In ihr erwacht der Ehrgeiz, den Mörder zu finden. Doch wie schafft man das nach über 100 Jahren? Ihre Erfahrungen in der Genealogie kommen ihr zwar zu Hilfe, doch richtig fündig wird sie erst unter den Nachkommen. Jedoch ist da jemand, der gar nicht möchte, dass Juliana weiter gräbt und der sie und ihren Mann bedroht.
Ein wenig kompliziert zu lesen war das Buch mit den vielen Namen (teilweise hießen auch noch 4 Generationen gleich) anfangs schon. Der am Ende abgedruckte Stammbaum ist da sehr hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren bei den ganzen entfernten Verwandten. Das Buch ist ein netter Krimi, nicht blutig, nicht zu aufregend, aber dennoch lesenswert. Die Falle am Ende bringt sogar noch Spannung ins Buch.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Wie so eine Dorfgemeinschaft, und vor allem die ältere Generation, halt so reagiert. Ich fand das Ganze sehr glaubwürdig und auch Julianas Blog war immer sehr nett geschrieben.
Fazit: Ein nettes Buch für zwischendurch, leichte Sommerlektüre, die auch mit etwas Spannung aufwarten kann.

Bewertung vom 18.05.2018
Darling, Annie

Sommer in Bloomsbury / Bloomsbury Bd.2


gut

Der zweite Band aus dem kleinen, aber feinen Buchladen Happy Ends
Posy hat ihr Glück mit Sebastian gefunden, nun denkt sie, dass auch ihrer Angestellten Verity ein Mann zum Glück fehlt. Doch Verity ist lieber für sich allein und so erfindet sie einen Freund. Als der Schwindel aufzufliegen droht, bittet sie einen völlig Fremden um Hilfe. Was sich erst verrückt anhört, wird bald zur lieben Gewohnheit: die beiden begleiten sich gegenseitig auf Familienfeiern, um nicht ständig verkuppelt zu werden. Denn beide wollen ja gar keine Beziehung.
Eigentlich…
In einem Liebesroman kommt es ja nicht darauf an, ob sie sich bekommen, sondern wie  Und der Weg von Verity und Johnny ist steinig. Denn Johnny ist unsterblich in jemand anderes verliebt. Und Verity mag keine Nähe zulassen. Das klingt fast nach einem unmöglichen Drama, aber Annie Darling lässt ihre Protagonisten eine Wandlung durchmachen. Verity muss lernen, sich auf andere einzulassen und sich nicht so zurückzuziehen. Diesen Weg bin ich gerne mit ihr gegangen, er hat mich begeistert. Nicht so Johnnys Abhängigkeit von Marissa. Die fand ich einfach nur lästig und naiv.

Ein lockerer Roman für einen Tag im Liegestuhl. Nichts Tiefgreifendes, aber auch nicht oberflächlich. Für mich war das Ganze fast schon ein wenig zu langgezogen. Die vielen Feiern hätte man gut etwas einkürzen können. Erfrischend fand ich die Planung zur Hochzeit von Veritys Schwester. Schön war es auch, wieder von Posy zu lesen und dass sie glücklich geworden ist. Der Stoff bietet noch Raum für weitere Bücher aus dem kleinen Buchladen. Charaktere gibt es noch genug. Denn sympathisch sind sie irgendwie alle. Auch wenn sie alle etwas eigen sind.

Bewertung vom 17.05.2018
Schiller, B. C.

Immer wenn du tötest / Targa Hendricks Bd.2


sehr gut

Band 2 der Targa Hendricks-Reihe
Targa ist schon eine außergewöhnliche Ermittlerin. Ihre Methoden alle sehr unorthodox und wenig empathisch. Dennoch kann man sie fast mögen. Mir fehlt allerdings noch ein wenig der Kick. Vielleicht ändert sich das jetzt, wo sie Edgar kennengelernt hat. Privat immer auf der Suche nach ihrem Vater, wirkt Targa für mich sehr zwanghaft in ihren Handlungen, furchtlos. Und diese Furchtlosigkeit benötigt sie in ihrem neuen Fall ganz nötig.
Sie soll als verdeckte Ermittlerin Freya von Rittberg überführen. Diese wird des Mordes an vielen jungen, arisch aussehenden, Menschen verdächtigt. Doch man kann ihr nie etwas nachweisen, reichen ihre Beziehungen doch in die höchsten Justizkreise. Targa ermittelt fortan als Bodyguard und kommt Freya immer näher. Doch diese lässt sich nicht so leicht in die Karten schauen und plant einen finalen Coup.
Man kann nicht einmal groß von Spannung sprechen, dennoch ist das Buch alles andere als langweilig. Targa als Ermittlerin ist einfach anders. Und die Handlung auch etwas anders aufgebaut. Als Leser weiß man schon früh Bescheid, zweifelt aber, weil das kann ja nicht sein! Freya ist Künstlerin und malt mit Blut, das sie von freiwilligen Mutigen bekommt. Hat sie auch die Morde begangen, die Berlin in Atem halten oder ist sie doch unschuldig? Wie gesagt, der Leser weiß bald mehr, aber durch die beiden Charaktere, die hier aufeinanderprallen, bleibt doch das Lesetempo recht hoch.
Immer wenn du tötest ist bereits der zweite Band um Targa Hendricks und man sollte den ersten gelesen haben, damit man die Zusammenhänge und auch Targas Wesen besser versteht.

Bewertung vom 14.05.2018
McCarthy, Rob

Autopsie / Harry Kent Bd.2


sehr gut

Ein kleiner Junge wird tot auf einem hohen Schornstein gefunden. Ein weiterer Junge verschwindet. Der Täter schickt Links mit Filmen an die Polizei – ein Countdown läuft ab. Zack Henry und seine Kollegen haben nur wenig Zeit, den Jungen zu finden. Eine verzweifelte Suche beginnt.
Das Buch ist der zweite Teil der Reihe um Zack Henry, aber ich konnte es auch gut ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen. Durch die Tatsache, dass der Täter hinter Kindern her ist, bekommt das Buch große Spannung. Noch vergrößert wird diese durch den Countdown, der die Ermittler zusätzlich unter Druck setzt. In einer Nebenhandlung muss Zack seinem besten Freund helfen, natürlich just als nur noch 20 Minuten bis zum Tod des Jungen bleiben. Spätestens hier beginnt man bei der Lektüre an den Fingernägeln zu kauen.
Das Buch ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel, die dazu führen, dass man immer noch mal eben schnell nur 1 Kapitel lesen möchte. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, was zusätzlich für schnellen Lesefluss sorgt. Lediglich die Drogensucht des Ermittlers hat mich genervt. Davon habe ich in letzter Zeit einfach schon zu viel gelesen. Den einfallsreichen Mörder mochte ich hingegen irgendwie mehr. Der kommt zwar kaum vor in der Handlung, aber seine Ideen sind sehr böse.
Eine weitere Nebenhandlung hätte es für mich nicht gebraucht. Begeistert war ich jedoch vom Beginn des Buches, da führt uns der Autor auf eine falsche Spur und man wähnt sich schon am Ende des Falles.
Fazit: Sehr gut zu lesen, spannend und fesselnd.

Bewertung vom 12.05.2018
Smith, Martin Cruz

Im Schatten von San Marco


sehr gut

Eine dunkle Nacht in Venedig gegen Ende des 2. Weltkriegs. Der Fischer Cenzo fischt ein Mädchen aus dem Kanal und gerät in eine Kontrolle. Er tötet einen Offizier und muss nun versuchen, sein Leben weitgehend normal weiter zu leben. Und dann ist da ja auch noch dieses Mädchen, eine reiche Jüdin, die er vor der Verfolgung durch die Deutschen retten mag. Doch gerade als er sie in Sicherheit wähnt, wird er dazu gezwungen, sie zu finden und auszuliefern.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, hier rauschte ich nur so durch die Seiten. Die Verfolgung durch die Deutschen, das Mädchen und Cenzos Gefühle für sie haben mich überwältigt. Leider driftet die Handlung dann ein wenig ab, in Spionagekreise und hier habe ich mich etwas verloren gefühlt und nicht so richtig verstanden, warum das Mädchen auf einmal so wichtig für alle wird und warum Cenzo seinen Bruder töten soll. Das wird zwar später dann wieder aufgeklärt, aber dem Klappentext nach hätte ich eher einen Liebesroman vermutet.
Die Findigkeit Cenzos hat mir aber auf alle Fälle Respekt abgenötigt und beim Abwurf der Goldbarren (hier zu viel des Guten Zufall), habe ich mitgebangt. Überhaupt hat mir der Schreibstil Cruz‘ sehr gut gefallen. Er macht zwar nicht viele Worte und man muss manchmal schon überlegen, was er jetzt meint, aber dadurch liest sich der Roman nicht einfach so weg und bleibt eher im Gedächtnis.

Fazit: Der Klappentext täuscht ein wenig, die Spionagegeschichte gehört noch erwähnt, ansonsten ein sehr schöner Roman mit einigen Wendungen, die mich überrascht haben.

Bewertung vom 09.05.2018
Shipman, Viola

Weil es dir Glück bringt


gut

Eine Hommage ans Backen
Samantha, genannt Sam, stammt aus einer Familie mit einer großen Tradition. Seit 100 Jahren geben die Frauen ihre Backrezepte an ihre Kinder weiter. Sam lebt in New York, fühlt sich dort aber nicht wohl und verbringt den Sommer auf dem Obsthof ihrer Familie. Dort findet sie zu sich.
Die Story dreht sich eigentlich um Sam, ihre Unruhe und wie sie zu ihrem Glück findet. Doch der Lesefluss wird durch viele Rückblenden auf die anderen Frauen der Familie, leider etwas abgebremst. Sicher, die einzelnen Geschichten sind lesenswert und interessant. Durch ihre Kürze aber eher oberflächlich. Dadurch wirken sie eher unterbrechend, denn der Handlung nützlich. Sie sind lediglich dazu da, die Vergangenheit zu erhellen und die Frauen etwas näher zu beschreiben. Die Handlung um Sam kommt mir hier einfach zu kurz. Ihre Tändelei mit Angelo und die Beschreibungen der Umgebung um Lake Michigan hätten mich hier weit mehr interessiert.
Dennoch hat mir die Schreibweise sehr gut gefallen. Sehr locker und am Ende erklärt die Autorin noch, wie das Leben bei ihrer Großmutter und deren Bäckereien, sie auf die Idee zu diesem Buch gebracht hat. Jedes Kapitel hat einen Kuchennamen und am Ende des Kapitels stehen die leckeren Kuchenrezepte dazu, die Lust aufs Nachbacken machen.
Fazit: eher oberflächliche Geschichte, aber schön und anrengend geschrieben.

Bewertung vom 06.05.2018
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


sehr gut

Oh je, ein Spionagethriller. Werde ich den verstehen können? Oft ist es ja so, dass man vor lauter Spionage und Gegenspionage gar nicht mehr kapiert, wer jetzt wo und warum was tut. Aber hier wurde ich angenehm überrascht: die Spionagegeschichte ist eigentlich nur das Grundgerüst. Drumherum webt Karen Cleveland, selber lange Jahre als CIA-Analystin tätig, einen Roman, der es in sich hat.
Vivian und Matt sind ein glückliches Ehepaar. Bis Vivian Matts Foto bei ihren Recherchen in einem russischen Rechner entdeckt. Als sie ihn zur Rede stellt, gesteht er alles, allerdings sind die Russen mächtiger und wollen sich Vivians Stellung zunutze machen. Als sie aber die Kinder des Paares bedrohen, ist für Vivian eine Grenze erreicht – und sie schlägt zurück.
Das Buch beginnt ohne große Vorworte schnell mit der eigentlich Handlung, was mir gut gefallen hat. Die Familie wird nach und nach in Rückblenden bekannt gemacht, was den Lesefluss kaum stört und durch die Unterbrechungen zum Spannungsaufbau beiträgt. Der Leser weiß bald selbst nicht mehr, ob er Matt trauen kann oder nicht, so geschickt baut Cleveland die Handlung auf.
Das Ende ist etwas unglaubwürdig und die letzten beiden Seiten habe ich nicht ganz verstanden, es bietet aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gerne lese würde.

Bewertung vom 06.05.2018
Theils, Lone

Die Mädchen von der Englandfähre / Nora Sand Bd.1


sehr gut

Nora Sand ist Journalistin und stößt zufällig auf einen alten Vermisstenfall. Zwei Mädchen sind von einer Fähre verschwunden, spurlos. Nora verbeißt sich geradezu in diesen Fall und findet die erste Spur. Doch jemand will verhindern, dass sie den Fall löst und stellt sich ihr in den Weg.
Ich kannte Nora schon vom zweiten Band, habe mich aber gefreut, mehr von ihr zu lesen und sie näher kennen zu lernen. Auch die Vorgeschichte mit Andreas war sehr interessant.
In Lone Theils habe ich eine neue Lieblingsschriftstellerin für mich entdeckt. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte es nicht mehr weglegen. Der Aufbau ist klasse und treibt unaufhörlich auf den Höhepunkt zu. Ich habe es geliebt, mit Nora die Spuren zu verfolgen und dem Täter immer näher zu kommen. Das Ende fand ich überraschend, wobei man fast hätte drauf kommen können.
Fazit: super zu lesen, spannend und toll geschrieben.

Bewertung vom 05.05.2018
Kornbichler, Sabine

Der letzte Gast


sehr gut

Wer war der letzte Gast von Berna? Alles deutet auf ihren Neffen Niko hin. Doch dann kommen Mia – Dogwalkerin der alten Dame und Beinahe-Zeugin ihres Todes – Zweifel. Wieso sollte er sie töten, wenn sie doch in 4 Wochen sowieso ihren Tod in der Schweiz geplant hatte? Nach und nach dröselt sie die verschiedenen Spuren auf und gelangt zu einem überraschenden Ergebnis.
Sabine Kornbichlers Krimis sind eher anspruchsvolle Krimis. Es sind Bücher, die den Leser mitraten lassen. Denn den Spuren die sie legt, folgt der Leser gerne. Allerdings, was ich ein wenig schade fand: dass von Anfang an Niko als Mörder so im Mittelpunkt stand. Für Mia gab es keine andere Möglichkeit und die Aussage „Niko hat auf mich geschossen“ fand ich nur nervig. Denn hier wurde allzu Offensichtliches allzu breit getreten.
Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Kornbichler baut ihre Handlung auf einem Mord auf, der weitere nach sich zieht. Die Szene mit Berna vor der Tür fand ich total anrührend, auch – oder vor allem – im Rückblick. Mia als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Auch ihr Beruf – Dogwalkerin – war erfrischend anders und Kornbichlers Aufbau irgendwie etwas Besonderes. Mias Freundschaft zu Grete, und wie sie diese mit Toms Hund sucht und findet fand ich total herrlich. Auch die Idee, Berna 4 Wochen vor ihrem geplanten Tod noch ermorden zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. Schürt sie doch die Neugier des Lesers gewaltig, was es nun mit dem Mord auf sich haben könnte. Hier lockt die Autorin den Leser wieder auf falsche Spuren, spielt mit ihm, bis zum spannenden Ende.
Fazit: Kornbichlers Krimis sind immer wieder lesenswert.

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