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Christina P.
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Hamburg

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Insgesamt 1143 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2019
Mohn, Kira

Show me the Stars / Leuchtturm-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Liebe mit Hindernissen im wunderschönen Irland
Journalistin Liv steckt grad in einer beuflichen Sackgasse. Mit ein paar Gläsern Trost-Gin intus bewirbt sie sich spaßeshalber auf eine Annonce für ein halbjährliches House-Sitting - und ist irritiert, als sich am Folgetag tatsächlich jemand auf ihre nicht ganz ernst gemeinte Bewerbung bei ihr meldet. Eh grad knapp bei Kasse für die Miete ihrer Wohnung, nimmt sie das ausgefallene Angebot an - und findet sich kurz darauf in Irland wieder, wo sie für ein halbes Jahr in einen ausgebauten Leuchtturm einzieht.
"Show me the Stars" ist der erste Band der Leuchtturm-Trilogie von Kira Mohn, der in und um das irische Dorf Castledunns spielt und jeweils das (Liebes-)Leben von zwei anderen Charakteren zum Hauptthema hat. Hier ist es Liv, eine junge Hamburger Jounalistin, welche es nach Irland auf eine einsame Insel verschlägt. Dabei lernt sie ein paar junge Leute vom Festland kennen, mit denen sie sich nach und nach anfreundet. Unter anderem Frauenschwarm und Einzelgänger Kjer, welcher mit seinem Boot Besorgungen für sie erledigt und in den sie sich auf gar keinen Fall verlieben will. Doch das Herz macht eben manchmal nicht das, was der Kopf will...
Am besten hat mir an dem Buch gefallen, wie Liv in Irland langsam lernt, etwas zu tun, was sie 22 Jahre lang versäumt hat: zu leben! Sie beginnt zu erkennen, was sie wirklich will und was im Leben wichtig ist - und was nicht. Zudem schließt sie ein paar sehr gute Freundschaften und ist am Schluss des Romans eine völlig andere Person. Dabei war sie mir gleich von anfang an sympathisch, da sie eine herzliche Person ist, die sich selbst einfach nur etwas aus dem Fokus verloren hat. Dabei ist sie keine besonders toughe Superfrau, sondern eine humorvolle Person mit Fehlern und Schwächen.
Erzählt wird das Buch von Liv und man erlebt als Leser dadurch sowohl ihre Erlebnisse wie auch ihre charakterlichen Fortschritte sehr gut mit. Vor allem die Landschaftsbeschreibungen sowie ihre Eindrücke der Küste haben es mir dabei sehr angetan.
Eine wunderschön erzählte Liebesgeschichte mit ein paar Stolpersteinen vor einer atemberaubenden irischen Kulisse.

Bewertung vom 14.08.2019

Verrückt nach Karten


ausgezeichnet

Wunderschöne Sammlung verschiedenster Karten
Es gibt einfach Menschen, die sind fasziniert von Landkarten. Auch ich liebe es, wenn einem Roman eine Karte beiliegt und ich die Abenteuer der Buchcharaktere mit dem Finger auf der Landkarte mitverfolgen kann. Doch Karten können noch viele weitere Geschichten erzählen.
Dieses Buch ist von Kartenliebhabern für Kartenliebhaber. Zu Wort kommen neben dem Herausgeber viele Autoren und graphische Künstler zu einer Vielzahl von Karten: Alte historische (Welt-)Karten, händisch gekritzelte Zeichnungen von Autoren bis hin zu aufwendigen Exemplaren für Film und Literatur.
Am meisten fasziniert mich an diesem Buch die wunderschön zusammengestellte Sammlung so vieler unterschiedlicher Karten. Beispielsweise eine Karte Islands aus dem 16. Jh. inklusive Eisbären und Meeresmonster, die "Map of Fairyland", alte Weltkarten, welche teilweise geostet statt genordet sind, "Treasure Island", die Welt der Mumins, Scotts Südpolexpedition oder eine alte neufundländische Handzeichnung. Dabei bieten viele Karten Einblicke in frühere Weltanschauungen oder Erlebnisse.
Die schriftlichen Beiträge handeln meist von den Beziehungen der Autoren zu Karten, teils aus der Kindheit, teils aus ihrem Autorenleben. Hier faszinierten mich z. B. am meisten die Beiträge der Personen, welche die "Marauder's Map" (Karte des Rumtreibers) für Harry Potter oder die neuen Karten von Mittelerde für den Herrn der Ringe entwickelt haben.
Ein wirklich schönes Buch zum immer mal wieder drin Stöbern oder auch als Geschenkidee für Liebhaber besonderer Karten.

Bewertung vom 14.08.2019
Riley, James

Giganten - Die Magie erwacht


ausgezeichnet

Mit vergessener Magie gegen gigantische Monster aus einer anderen Dimension
Hier wird mit alter Magie gegen Monster aus einer anderen Dimension gekämpft. Nachdem eine gigantische Krallenhand Forsythes, kurz: Fort, Vater mit sich in die Tiefe riss, bekommt er von Dr. Opps das Angebot, auf eine Art Internat zu gehen. Das Besondere des Internats: Hier werden die Schüler in Magie unterrichtet. Magie, die in Büchern steht, welche von 13 Jahren entdeckt wurden und die nur von Kindern gelesen werden können, welche seit der Entdeckung der magischen Folianten geboren wurden. Dabei steht jedes Buch für eine andere Art von Magie wie Heilen, Angriff, Mentalkräfte und einiges mehr. Auf diese Weise erhoffen die Betreiber des Internats sich eine bessere Abwehr gegen den nächsten Monsterangriff. Klar, dass längst nicht alles wie geplant verläuft, oder?
Die Story wird aus Forts Sicht erzählt, der erst den Verlust seines Vaters miterlebt und anschließend auf ein Internat eingeladen wird, auf welchem die Jugendlichen auch nicht grad vor Herzlichkeit triefen. Neben einer missmutigen Lehrerin gerät Fort zunächst an ein paar Angeber, welche ihre erlernten Magietricks gerne ausnutzen, um den Neuling zu trietzen. Zudem hat Fort das Gefühl, dass die Erwachsenen ihm Wichtiges verheimlichen. Mit Hilfe einiger neuer Freunde und magischer Sprüche macht Fort jedoch schon bald brisante Entdeckungen. Und der nächste Monsterangriff steht ebenfalls kurz bevor.
Zugegeben, stellenweise ist die Erzählung etwas brutal. Doch im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten empfinde ich es nicht als zuviel. In Harry Potter geht es z. B. ebenfalls stellenweise brutal zu, und die Bücher sind auch ab 10 Jahren empfohlen. Natürlich sind hier die Erwachsenen teilweise die Bösen und mobbende Mitschüler, die mit Magie andere quälen, ohne, dass Erwachsene einschreiten, sind zwar doof, machen Forts Erlebnisse aber deutlich spannender als ein Schulalltag ohne Stolpersteine. Da das Buch nur über einen kurzen Zeitraum am Internat spielt, kommt vom Schulalltag eh kaum etwas vor. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Forts Erlebnissen mit anderen, dem Erlernen der neuen Magie und seinen geheimen Erkundungen.
In Giganten nimmt Fort gemeinsam mit seinen neuen Freunden einen gefährlichen Kampf gegen einen uralten Gegner aus einer anderen Dimension auf. Ein spannender, teils brutaler Einstieg in eine Welt vergessen geglaubter Magie, in der es noch viele Geheimnisse zu lösen gibt.

Bewertung vom 07.08.2019
Herzog, Katharina

Faye - Herz aus Licht und Lava


ausgezeichnet

Ein Buch über Glühwürmchen, Elfen und Magie
In diesem wunderschönen Jugendbuch geht es nach Island, das Land der nordischen Mythen und Sagen, in dem viele Bewohner noch an Elfen und andere magische Gestalten glauben. Die 17-jährige Faye wird von ihrer Mutter dazu verdonnert, in den Ferien mit nach Island zu kommen, um dort für die Schule zu pauken. Natürlich ist alles andere interessanter als das im Koffer liegende Mathebuch. Vor allem die Bedeutung eines uralten Holunders, der als Tor in die Elfenwelt gilt und nun einem Wellnesshotel weichen soll. Denn angeblich wurde das Herz des Baumes gestohlen und der Baum liegt nun im Sterben, was fatale Folgen nicht nur für die Elfenwelt hätte. Doch ist das nicht das einzig Magische, was Faye auf Island erlebt…
Ich gestehe, als ich das Buch las, wäre ich am liebsten auch auf Island gewesen und hätte mir so gern die Orte angesehen, welche Faye dort erlebt. Die Beschreibungen sind einfach zu schön. Faye habe ich auch gleich von der ersten Seite an in mein Herz geschlossen. Sie ist eine herzliche Person, die manchmal vielleicht noch etwas naiv auf andere hereinfällt, aber das Herz am rechten Fleck hat und mit einer magischen Seite Islands konfrontiert wird, die bezaubernd, spannend und teilweise sogar gefährlich ist. Besonders hat mir gefallen, dass sie als Tier- und Pflanzenliebhaberin sich spontan mit für den Erhalt des Baumes einsetzen will. Dabei gerät sie an verschiedene Personen, bei denen nicht unbedingt von vornherein klar ist, ob sie ihnen trauen kann oder nicht. Allen voran Aron, der Neffe des Auftraggebers ihrer Mutter, der mit seinem wechselnden Verhalten nicht nur Faye, sondern selbst mich mehrfach verwirrte. Und auch andere Personen tragen Geheimnisse mit sich herum, selbst ihre Mutter.
Das Buch lebt von der Atmosphäre und Fayes Erlebnissen und Entdeckungen. Als Leser ist man ihr einen Schritt voraus, weiß mehr als die Protagonistin und kann sich das ein oder andere zusammen reimen. Da aber nicht jeder Charakter durchschaubar ist, allen voran Aron, ist das Buch dennoch auf seine ganz eigene, magische Art spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 05.08.2019
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


ausgezeichnet

Ein Cold Case wird neu aufgerollt
In einem Waldstück Südenglands wird eine verschüttete Leiche entdeckt, größtenteils verrottet. Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist sich sicher: Das Skelett ist Aurora, eine 14-jährige, welche vor dreißig Jahren spurlos verschwand. Damals zeltete eine Gruppe Jugendlicher im Wald, eine der einflussreichsten Cliquen an der Schule. Und Aurora durfte als jüngere Schwester dabei sein. DCI Jonah Sheens kam damals frisch von der Polizeischule und war an der erfolglosen Suchaktion beteiligt. Jetzt rollt er den Fall erneut auf und vermutet den Mörder unter einem der sechs aus der damaligen Clique.
Das Krimidebut der Autorin liest sich sehr gut. Im Wechsel erlebt man den Fund der Leiche und die anschließenden Ermittlungen sowie Szenen aus 1983, als die Jugendlichen mit jeder Menge Alkohol und Drogen ausgestattet zum Zeltplatz fuhren bis hin zum nächsten Morgen, als Aurora verschwunden war. Das Team des Ermittler-Team besteht aus recht unterschiedlichen Charakteren, welche authentisch dargestellt sind und sehr gut zusammen arbeiten. Auf Ermittler-Klischees hat die Autorin zum Glück verzichtet.
Der Roman bietet sich hervorragend zum Miträtseln an, wie Aurora einst ums Leben kam und wer der Täter gewesen sein könnte. Die Ermittler beleuchten sowohl die damaligen Mitlieder der Clique, welche heute meist erfolgreich im Leben stehen, als auch Personen in Auroras damaligem Umfeld. Da sich nach und nach Aussagen widersprechen bzw. nicht so recht zu den Rückblicken ins Jahr 1983 passen wird irgendwann deutlich, dass es einen Täter geben muss, Auroras Tod kein Unfall war. Die Ergebnisse der pathologischen Untersuchungen unterstützen diesen Verdacht. Die Auflösung hat mir am Schluss gefallen, der Täter war die meiste Zeit nicht vorhersehbar, sondern nur zu erahnen.
Ein gut aufgebauter, komplexer Krimi, der den Leser zur Mitsuche nach dem Mörder einlädt.

Bewertung vom 02.08.2019
Colfer, Chris

Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Einfach magisch!
Das alte Märchenbuch, welches die Zwillinge Alex und Connor Bailey zu ihrem 12. Geburtstag von ihrer Oma geschenkt bekommen, hat es buchstäblich in sich: Mehr oder weniger durch Zufall gelangen sie durch ein Portal ins Magische Land. Ein Land, in dem die Märchen wahr sind und Figuren wie Schneewittchen und Rotkäppchen Wirklichkeit. Auf ihrer Suche nach den Zutaten für den Wunschzauber, der sie wieder zurück in unsere Welt bringen soll, sehen sie nicht nur viel Interessantes dieser Welt, sondern müssen erfahren, dass auch der große böse Wolf und die böse Königin durchaus existieren…
Land of Stories macht unglaublich viel Spaß. Die Zwillinge könnten unterschiedlicher kaum sein: Alex steckt ihre Nase am liebsten in Bücher und glänzt in Märchenkunde regelrecht mit ihrem Wissen, während Conner regelmäßig im Unterricht einschläft, dafür aber mit seinen lockeren Sprüchen einer der Coolen ist. Und trotzdem halten die beiden zusammen wie Pech und Schwefel.
Der Anfang war ein wenig zu zäh für meinen Geschmack. Schneewittchen wirkte im ersten Kapitel recht naiv, obwohl die Anspielungen zur bösen Königin durchaus interessant waren. Anschließend kam ein ziemlich langer Teil über die Zwillinge in der realen Welt, bevor es endlich losging und die beiden ihre Abenteuer im magischen Land antreten konnten. Nach dieser anfänglichen Durststrecke wird man belohnt mit Zwergen, Ogern, bösen Wölfen, Prinzessinnen, Türmen und Schlössern, Feen und Meerjungfrauen und einigem mehr. Natürlich läuft bei den beiden Zwillingen nicht immer alles glatt, das wäre ja auch langweilig. Lustig fand ich vor allem, was der Autor aus Rotkäppchen gemacht hat, die nun auch über ein eigenes Königreich regiert. Überhaupt ist die Erzählung sehr fantasievoll und auf ihre Art einzigartig.
Die verschiedenen Königreiche sind auf einer wunderschönen Karte abgebildet, welche im Buch und selbst im Hörbuchcover abgebildet ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Rufus Beck gesprochen, der hervorragend die verschiedenen Charaktere interpretiert, jedem seine ganz eigene Stimme verleiht und das Hörbuch somit zu einem fantastischen Hörerlebnis macht. Wenn ich es nicht besser wüsste würd ich sagen: Da ist bestimmt Magie im Spiel.

Bewertung vom 01.08.2019
Carter, Chris

Jagd auf die Bestie / Detective Robert Hunter Bd.10


ausgezeichnet

Nervenzerreissender Thriller auf hohem kriminalpsychologischen Niveau
Der zehnte Hunter-und-Garcia-Thriller hat es in sich. Lucien Folter, Hunters einstiger Studienkollege und psychopatischer Serienmörder aus dem sechsten Band „Die stille Bestie“, ist die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis geglückt. Der Meister der Manipulation und Verkleidung ist nicht nur bereit, seine tödlichen Studien fortzuführen, sondern er will vor allem eines: Rache! Rache an Robert Hunter, seinem früheren Freund, der ihn hinter Gitter brachte. Doch zuvor genießt er sein perfides Katz- und Mausspiel mit den Ermittlern.
Auch wenn Autor Chris Carter empfiehlt, zuvor „Die stille Bestie“ zu lesen, ist dieser Band problemlos ohne Vorkenntnisse verständlich. Viele Informationen, wer Lucien Folter ist und in welchem Bezug er zu Profiler Robert Hunter steht, sind in den Roman eingebaut. Vor allem bei den Psychospielchen zwischen Lucien und Robert war sehr gut die kriminalpsychologische Ausbildung des Autors erkennbar, beide Charaktere sind hochintelligent und bewegen sich auf entsprechendem Niveau. Auch die Tötungsarten, welche Lucien im Roman anwendet, sind aussergewöhnlich und teilweise erschreckend schonungslos bis nervenzerfetzend.
Ein bis zum Schluss nervenzerreissender Thriller auf hohem kriminalpsychologischen Niveau!

Bewertung vom 30.07.2019
Handel, Christian

Becoming Elektra


ausgezeichnet

Mord und Ethik in naher Zukunft
Um den Tod der 17-jährigen Elektra zu vertuschen, heuert ihr Vater Isabel an, in die Rolle seiner Tochter zu schlüpfen, da Isabel seiner Tochter zum Verwechseln ähnlich sieht. Der Hintergrund ist, dass die Verlobung Elektras bevorsteht, eine Verbindung, welche den Vätern des Paares starke wirtschaftliche sowie politische Vorteile bringen wird. Was er Isabel jedoch zunächst verschweigt: Elektra starb nicht bei einem Unfall, sondern wurde ermordet. Und der Täter könnte es jetzt auf Isabel abgesehen haben, die sich als Elektra ausgibt…
Der Coming-of-Age-Thriller spielt rund 60 Jahre in der Zukunft. Entsprechend kommen im Roman ein paar technische Fortschritte und Erfindungen vor, welche ich ganz interessant fand, wie z. B. die IntelliLenses oder die Magnetaxen. Ansonsten sind die Personen aber relativ ähnlich denen unserer Zeit. Es gibt jedoch noch weitere technische Entwicklungen, welche eine ethisch vielleicht nicht ganz so korrekte Richtung eingeschlagen haben. Da möchte ich jetzt nicht allzu viel verraten, um niemanden zu spoilern und den Aha-Effekt vorwegzunehmen, den ich selbst beim Lesen hatte. Doch es hat seinen Grund, warum Isabel Elektra so ähnlich sieht.
Vom Aussehen abgesehen sind die beiden Frauen jedoch sehr verschieden. Elektra kam aus reichem Haus, während Isabel und ihre Schwester in eher bescheidenen Verhältnissen aufwuchsen. Dadurch sieht sich Isabel genötigt, innerhalb kürzester Zeit sowohl technisch viel nachzuholen als auch die ganzen Personen in Elektras Umfeld und deren Eigenarten möglichst schnell auswendig zu lernen, da niemand den Rollentausch merken soll. Einzig Elektras engste Verwandte sind eingeweiht, und nicht jeder von ihnen ist begeistert, dass nun eine Fremde Elektras Platz einnimmt. Entsprechend wenig Unterstützung bekommt sie zunächst. Und zwischen all diesen Anforderungen, sich Dinge, Personen und Ereignisse zu merken, sich nicht zu verraten und die vorwurfsvollen und ablehnenden Blicke anderer Familienmitglieder zu ertragen, lastet auf Isabel das Wissen, dass sie vielleicht jemand umbringen will. Deswegen versucht sie herauszufinden, wer das wohl sein könnte und warum.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Die Schwerpunkte liegen darauf, wie Isabel möglichst schnell Elektras Part einnehmen soll, ohne sich zu verraten und in den ethischen Überlegungen bezüglich dessen, was Elektras Vater plant und was er beruflich macht. Etwas, was auch das Leben von Isabel und ihren Freunden stark betrifft. Isabels Versuche, Elektras Mörder herauszufinden bzw. wer nun ihr nach dem Leben trachten könnte fielen für meinen Geschmack leider etwas gering aus. Da hätte ich mir etwas mehr Eifer gewünscht sowie mehr Misstrauen bei dem Wissen, dass ein Mörder auf sie lauert. Zumal der Roman als Thriller beworben wird. Stattdessen ließ sie diesen Punkt sehr schleifen.
Das Buch ist aus Isabels Sicht geschrieben. Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr angenehm und er hat ein Händchen dafür, sich in die weibliche Rolle hinein zu versetzen. Der Roman endet mit ein paar offenen Fragen und Andeutungen, was weiterhin geschehen könnte und regt dadurch zu Überlegungen an. Mir persönlich gefällt sowas, da ein Roman dadurch länger in Erinnerung bleibt, wenn mich das Thema über das Ende hinaus beschäftigt. Das macht den fehlenden Eifer Isabels, nach dem Mörder zu suchen, wieder etwas wett, so dass ich dem Buch verdiente 4,5 von 5 Lesesternen gebe.

Bewertung vom 29.07.2019
Suchanek, Andreas

Blutzeit / Das Erbe der Macht Bd.19 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was einst geschah… Erinnerungen eines Magiers
Nachdem in Band 18 offenbart wurde, wer hinter der Person von Bran steckt, erzählen in „Blutzeit“ er sowie andere Personen seiner Zeit von den längst vergessenen Geschehnissen nach Errichtung des ersten Walls, als die Menschen vergaßen, welche Götter und Wesen von Anbeginn der Zeit über die Erde herrschten. Diese Folge ist ein spannender Rückblick in frühere Abenteuer und Intrigen, vieles ergibt endlich einen Sinn, auch Brans Ziele werden offenbar. Zugleich geht natürlich der Kampf der Rebellen weiter, Bündnisse werden geschlossen, der mysteriöse Pakt, welcher Jen und Alex betrifft, wird erklärt und noch vieles mehr.
Es ist nicht einfach, eine Rezension zu schreiben, ohne über die geballte Flut an Informationen, welche in Blutzeit über den Leser hereinbrandet, zu spoilern. Ich fand es sehr informativ, spannend und emotional, es sind neue mächtige Charaktere hinzu gekommen, ebenso wurde leider jemand vom Spielfeld entfernt. Eine super Folge, in der man beim Lesen aufpassen muss, vor Aufregung das Atmen nicht zu vergessen.