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Eva Fl.
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Franken

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Insgesamt 1168 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2019
Herzog, Katharina

Der Wind nimmt uns mit / Farben des Sommers Bd.3 (6 Audio-CDs)


gut

Ich möchte mit Erinnerungen sterben, nicht mit Träumen.

Maya ist Reisebloggerin und hat mit Anfang 30 schon fast die ganze Welt gesehen. Doch an einen Ort möchte sie nicht, nach La Gomera, denn dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Als sie dann aber überraschendweise schwanger ist und sich der One-Night-Stand genau dort aufhält, muss sie auf die Insel um sich mit ihm zu besprechen. Ungern möchte sie dabei auf Karoline treffen, die hatte ihr nämlich nie wirklich von ihrer Herkunft erzählt, so dass Maya nur zufällig erfahren hat, dass sie adoptiert wurde.

Von „Der Wind nimmt uns mit“ hatte ich schon einiges gehört, das Buch hat wohl vielen gefallen. Entsprechend war es für mich spannend zu hören, wie das Hörbuch so umgesetzt wurde – und wie mir die Geschichte gefällt.

Gesprochen wurde dieses Hörbuch von Elena Wilms, die mir von der Sprechweise her nicht so ganz gut gefallen hat. Es gibt einfach Sprecherinnen, die haben mir eine Spur besser gefallen haben, ich kann gar nicht genau sagen, an was es nun genau lag. Interessant fand ich, dass die Bougainvillea auch „deutsch“ ausgesprochen wird, ich kenne die Aussprache eher anders (eher aus dem südeuropäischen Sprachraum). Aber gut, mich hat es dann eher etwas belustigt.

Die Geschichte rund um die Reisebloggerin Maya ist recht turbulent, sie selbst ist eher ruhelos, hat fast gar keinen Spaß mehr an ihrem „Job“ als Reisebloggerin. Auch ist sie grundsätzlich schlecht auf ihre Adoptivmutter Karoline zu sprechen, was in gewisser Weise auch verständlich ist. Den ständigen Gedanken (bzw. die Aussage), ihre Schwangerschaft abbrechen zu wollen, fand ich einfach schlimm, natürlich ist es in manchen Situationen schwierig, aber doch nie aussichtslos. (Ich habe aber vielleicht auch eine ganz andere Sicht der Dinge, das mag auch sein.)

Manchmal fand ich es ein bisschen schwierig, wie die Orte und Personen so wechseln, auch weil die Erzählweise so abwechselnd ist. Man erfährt etwas über Maya, dann etwas über Karoline, allerdings in der Vergangenheit. Das ist erzählerisch interessant und lässt gute Einblicke zu, von den Personen her war es aber auch ein bisschen turbulent. Für mich war das Hörbuch dann irgendwie eher schwierig statt ein Hörgenuss, leider. Dennoch muss ich sagen, dass nicht jede vermeintliche Vorahnung so richtig war – sowas finde ich ja auch immer wieder gut.

Die grundsätzliche Botschaft der Geschichte ist wirklich gut – und diese kommt auch genau so beim Hörer an, würde ich sagen. Für mich war es aber leider manchmal eine Spur zu viel Umstand, zu viele Personen. Im Grund aber eben eine interessante Geschichte der anderen Art, die dazu anregt, sich Gedanken über Herkunft zu machen – und ob eine Blutsverwandtschaft so wichtig ist, oder ob die Liebe nicht vielmehr zählt. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen – hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

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Bewertung vom 21.08.2019
Noll, Ingrid

Goldschatz


ausgezeichnet

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.

Beatrix' Eltern erben das alte Bauernhof von Tante Emma. Beatrix darf dort schließlich einziehen und mit vier weiteren Freunden eine Wohngemeinschaft aufbauen, die dem Konsum abgeschworen hat. Eigentlich ist das Haus absolut renovierungsbedürftig, so wirklich können sie es sich finanziell aber nicht leisten. Bis sich im alten Trödel von Tante Emma doch noch die ein oder andere Goldmünze findet, die man dafür verwenden kann. Doch... wo sich solcher Trödel findet, ist da nicht auch vielleicht die ein oder andere Schandtat geschehen? Und wer ist dieser komische Nachbar...

Viel zu lange habe ich kein Buch von Ingrid Noll mehr gelesen, leider. Früher habe ich wirklich einige Bücher von ihr gelesen, diese haben sich bis heute tief in mein Gedächtnis eingebrannt und deren Verfilmungen mag ich auch immer wieder sehen - beispielsweise von "Die Häupter meiner Lieben" - was ich auch wirklich gut verfilmt finde. Nun also war ich echt gespannt auf dieses neue Werk der Autorin, das auch wieder in seinem wunderbar bekannten Stil daher kommt.
Der Schreibstil von Ingrid Noll gefällt mir sehr gut. Es ist ein vielleicht eher altbackener Stil, zumindest was manche Begriffe anbelangt, aber er gefällt mir. Die Geschichte hingegen spielt in der aktuellen Zeit, Smartphone und Nachrichtendienste sind dabei ein Thema - und der Konsumverzicht, da die WG-Bewohner hier ja konsumkritisch sein wollen. Das Buch liest sich angenehm und zügig, ist aber inhaltlich dennoch anspruchsvoll und trotzdem verständlich. Die immer wieder aufkommenden älteren Begriffe bzw. Gegenstände (Vertiko) oder amüsanten Darstellungen mancher Personen (der Teenager, der ständig Flöte spielt) runden diesen gelungenen Stil absolut ab.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, es gibt immer wieder neue Wendungen und Erfahrungen, an denen man teilhaben darf - und sie sind für mich alle typisch für Bücher von Ingrid Noll. Hier gibt es eben doch auch sprichwörtliche Leichen im Keller, das ist schon etwas, was man bei ihren Büchern erwarten darf. Auch das hat mir beim Lesen sehr gefallen. Interessant war auch der Ansatz, dass man eben ein konsumkritisches Verhalten an den Tag legt und hier fünf sehr unterschiedliche Personen in der Geschichte aufeinander treffen. So etwas sorgt natürlich auch immer wieder für Zündstoff - und einen großen Unterhaltungswert. Natürlich ist die Sprache nicht unbedingt immer so passend für diese jungen Leute, aber das hat mich nicht wirklich gestört, es passt einfach so für und zu Ingrid Noll.

Für mich war dies eine sehr gelungene Lektüre, durchaus unterhaltsam, amüsant, spannend und mit der perfekten Prise Nervenkitzel. Mir hat das Buch eine ziemlich angenehme Lesezeit beschäftigt und einmal mehr gezeigt, dass Ingrid Noll sich ihrem Schreibstil treu bleibt. Für mich wieder eine sehr schöne Erfahrung. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung.

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Bewertung vom 18.08.2019
Jaksch, Ulli

Lebendige Füße. Sanft, Individuell, Kraftvoll


ausgezeichnet

Weil auch kleine Bewegungen großes bewirken können.

Mithilfe dieser CD lernt man einige Feldenkrais®-Übungen, um die Füße noch besser kennen zu lernen, einen stabilen Stand, Beweglichkeit und ein sicheres Gleichgewicht zu bekommen. Die Anleitungen sind von Ulli Jaksch gesprochen worden, die als Feldenkraislehrerin tätig ist.

Die Feldenkrais®-Methode ist etwas, dass ich schon vor Jahren kennengelernt und auch in einem Kurs immer wieder wunderbar umsetzen konnte. Als ich dann kürzlich von dieser CD gehört habe, war mir klar, dass ich das unbedingt ausprobieren wollte, zumal auch nach einer Fuß-OP noch die volle Beweglichkeit wiederhergestellt werden sollte.

Fürs Anwenden der CD empfiehlt sich, dass man sich die Zeit wirklich nimmt, sämtliche Ablenkungsquellen (Telefon, Smartphone) mal außer Reichweite bringt, sich eine bequeme Sportmatte ausbreitet, eine Decke/ein Handtuch als Kopfablage bereitlegt und in bequeme Kleidung hüpft.

Die CD ist von Ulli Jaksch gesprochen, die in Wien eine Feldenkrais®-Praxis hat. Man hört, dass sie wohl Österreicherin ist, ich habe diesen Sprachklang aber als sehr verständlich und angenehm empfunden. Sie spricht die einzelnen Anleitungen klar und deutlich und in einem angenehmen, eher langsamen Tempo. Außerdem hat sie für mich eine entspannte und entspannende Stimme, die dafür auch passt. Selbst wenn man sich vielleicht nur eine halbe Stunde Zeit dafür nimmt, wenn man dies richtig macht, ist man enorm entspannt danach.

Für mich, die ich einige Erfahrung bei der Feldenkrais®-Methode habe, war das alles gut verständlich und genug erklärt. Für Neueinsteiger wären manchmal vielleicht noch ausführlichere Beschreibungen gut. Andererseits habe ich selbst auch gelernt, dass es beim Umsetzen eigentlich kein Falsch geben kann. Und dass selbst die kleinsten Bewegungen anschließend für einen neuen Komfort, eine neue Beweglichkeit sorgen können.

Mir hat diese CD unheimlich gut gefallen. Bislang habe ich mich selten nur mit den Füßen beschäftigt, wobei es im Endeffekt auch eine ganzheitliche Sache dann ist, was das Bewegungsspektrum anbelangt. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie man mit wenig Einsatz bei Feldenkrais® anschließend doch einen so großen Nutzen erzielt hat. Die Anleitungen fand ich gut gesprochen, verständlich vor allem, und angenehm erläutert, auch sprachlich schön anzuhören. Auch die anschließende, neu erfahrene Beweglichkeit hat mir gutgetan und gezeigt, dass ich wieder öfter Feldenkrais® machen sollte.

Von mir gibt es hier entsprechend 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung – für alle, die mal die Feldenkrais®-Methode nach Moshé Feldenkrais ausprobieren wollen oder eben spezielle Anleitungen für den Fuß erhalten wollen.

Bewertung vom 18.08.2019
Page, Libby

Im Freibad


ausgezeichnet

Schwimmer treiben im Wasser wie Blütenblätter.

Kate arbeitet in Brixton bei der Zeitung und soll über die Schließung eines Freibades berichten. Sie ist einsam und fühlt sich auch bei ihrer Arbeit nicht sonderlich ernst genommen, sieht aber nun die Chance, die sich ihr mit dieser Berichterstattung bietet. Dabei lernt sie Rosemary kennen, die seit jeher in Brixton lebt und für die sich mit den Jahren einiges geändert hat. Er wurde die Bücherei geschlossen, nun auch das Freibad, in das sie so gerne geht. Gemeinsam setzen sich die beiden Frauen schließlich für den Erhalt des Freibades ein und es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.

Auf dieses Buch war ich so richtig gespannt, da ich schon einiges darüber gehört und gelesen hatte. Für mich ist das Freibad bzw. das Schwimmen darin im Sommer ebenso ein Zufluchtsort, vor allem zu den Zeiten, zu denen man darin noch gepflegt schwimmen kann. Entsprechend kann ich mich sehr gut in die zwei Protagonistinnen hineinversetzen.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, verständlich und nachvollziehbar geschrieben, durchaus tiefgründig und aber doch auch eben sehr unterhaltsam. Es gibt nachdenkliche Momente wie sehr lustige Szenen, Fremdwörter oder großartige Fachbegriffe gibt es nicht. Die Schilderungen sind immer wieder sehr bildhaft, was mir gut gefallen hat, man kann sich so wunderbar selbst ein Bild davon machen beim Lesen.

Die Geschichte war für mich sehr spannend und unterhaltsam. Es gab für mich zwar immer wieder verschiedene Ideen, wie die Geschichte sich weiterentwickeln könnte, aber es war nicht wirklich so vorhersehbar, was mir unheimlich gut gefallen hat. Auch die Erzählweise, dass Rosemary einen an ihrem Leben mit ihrem Mann George teilhaben lässt, in Erinnerungen schwelgt und von ihrer gemeinsamen Zeit erzählt hat mir sehr gut gefallen. Ebenso spannend ist es zu sehen, wie Kate sich weiterentwickelt und gewisse Ängste überwindet – in gewisser Weise ist es insofern auch ein Mut-machendes Buch mit vielen Hoffnungsmomenten.

Für mich war „Im Freibad“ eine wunderbare Sommerlektüre, ein tiefgründiges wie unterhaltsames, lustiges und emotionales Buch, das durchaus auch zum Nachdenken anregen kann. Beim Lesen gab es keinerlei Längen oder langweilige Szenen, ich hätte es am liebsten direkt am Stück gelesen, wenn ich die nötige Zeit gehabt hätte. Von mir gibt es hier eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 06.08.2019
Suffrin, Dana von

Otto


sehr gut

Das ist also Otto.

Otto ist pensionierter Ingenieur und Jude. Als Patriarch herrscht er regelrecht über seine Familie und tut das bis ins hohe Alter hinein, auch als er schon krank und gebrechlich ist. Er ist starrsinnig und stur und seine Töchter Timna und Babi können es ihm eigentlich nie so richtig recht machen. Auch ihre fast täglichen Besuche sind seiner Ansicht nach nicht ausreichend, denn sie kümmern sich ja überhaupt nicht um ihn, beklagt er wehleidig.

Auf die Geschichte von „Otto“ war ich wirklich gespannt, das Cover finde ich durchaus ansprechend und interessant – in gewisser Weise einfach gehalten und doch so aussagekräftig. Unter dem Buchumschlag kommt ein dunkelbraun-güldenes, ja gar kupferfarbenes Buch zum Vorschein.

Der Schreibstil des Buches war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber alles in allem gut zu lesen und zu verstehen. Schwierige Wörter, Fremdwörter oder gar Fachbegriffe kommen eigentlich nicht vor, gelegentlich mal jüdische Begriffe wie die verschiedenen Feiertage. Aber diese werden dann auch kurz erläutert. Es liest sich mit der Zeit dann recht flüssig, wenn der Vater(Siebenbürge, jüdisch) spricht, ist der Satzbau etwas anders, aber das macht ihn eben charakteristisch auch aus. Das ist für mich auch absolut in Ordnung und passt zum Buch.

Inhaltlich wusste ich ja auch nicht wirklich, was da alles genau auf mich zukommt – und so habe ich die Geschichte einfach entspannt auf mich zukommen lassen beim Lesen. Die Geschichte ist interessant, teilweise sehr komisch, manchmal ziemlich zum Wundern. Manchmal möchte man Otto echt helfen, denn er sieht vieles schon sehr eng und streng. Aber auch die Mutter lebt ihr Leben und das auf ihre so ganz eigene Art. So sind Timna und Babi manchmal gefühlt auf sich alleine gestellt und das schon recht früh, sie organisieren sich selbst so gut es eben geht. Im Buch, das aus der Sicht von Timna erzählt, erfährt man, dass sie die regelrecht Starke in der Familie ist, denn sie wurde vom Vater schon immer eher gelobt, Babi nicht wirklich. Ihr traut er auch heute noch nicht soviel zu. Doch so sehr, wie Otto einen hier empört, so hat man teilweise fast manchmal Mitleid mit ihm. Und kann sich köstlich über die kuriosen Szenen amüsieren, in denen er Dinge, die man als Tochter vielleicht nicht unbedingt wissen möchte, mit.

Für mich war das ein unterhaltsamer Roman der anderen Art. Es ist keine klassische Unterhaltungsliteratur, sondern regt durchaus auch ein wenig zum Nachdenken an. Grundsätzlich ist es wohl so, dass Juden generell andere bzw. hohe Erwartungen an die Familie haben, als wohl christliche Familien. So zumindest habe ich das inzwischen dank verschiedener Bücher bzw. auch Filme erlebt. Das ist für mich völlig in Ordnung, denn meiner Ansicht nach darf jeder seine Art und Weise haben, man sollte gegenseitig einfach Toleranz üben. „Otto“ kann ein durchaus charmanter Mann sein, der aber eben auch gelegentlich sehr skurril ist, mich oft zum Schmunzeln aber auch Kopfschütteln gebracht hat. Lediglich das Ende lässt mich etwas ratlos zurück und auch zwischendurch gab es manchmal eher langatmige Szenen. Alles in allem hat mir das Buch überraschend gut gefallen, eine Lektüre der völlig anderen Art, unterhaltsam wie humorvoll und gut geschrieben, so dass ich wirklich im Lesefluß war. Von mir gibt es hier eine Empfehlung und 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 05.08.2019
Andeck, Mara

Falls ich dich küsse / Wunder & so Bd.1


ausgezeichnet

Eine spannende Kreuzfahrt mit Déjà-vus.


Lou und Amy, beide 15 Jahre alt und beste Freundinnen, gehen auf eine unvergessliche Reise: Sie dürfen Lou’s Großeltern auf eine Kreuzfahrt begleiten – mit Butlern, wunderbaren Kleidern und einer Ausstattung aus Samt und Seide. Doch schon bald kommt ihnen etwas komisch vor, Sam kommt Lou irgendwie seltsam vertraut vor und immer wieder wird sie von Déjà-vus heimgesucht. Als ob sie Sam schon einmal getroffen hätte. Gleichzeitig darf sie ihm aber nicht vertrauen, eine schwere Angelegenheit…

Die Geschichte des Jugendbuches klang für mich spannend und emotional zugleich, entsprechend war ich auf die weitere Umsetzung wirklich gespannt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Eine verständliche, klare Sprache, die aber doch sehr ausdrucksstark ist. Auch an manchen Gesprächen im Buch merkt man, dass hier wirklich Inhalt dahinter steckt. Vom Schreibstil her eine sehr angenehme Geschichte für mich, wirklich gut zu lesen. (Was man auch daran gemerkt hat, dass ich es wirklich schnell gelesen hatte.)

Die Geschichte entwickelt sich für mich in einem angenehmen Tempo. Natürlich geht mal etwas schnell, richtig rasant, aber es ist nicht so, dass alles gleich direkt klar war. Genau das hat mir an diesem Buch auch echt gut gefallen, der Schein trügt immer mal wieder. Die Charaktere haben mir gut gefallen, zeigen sie doch deutlich die aktuelle Situation auf. (Es ist eine Mode-Bloggerin mit an Bord, die sehr von sich überzeugt ist.) Diesen Ansatz fand ich interessant und auch wie diese Charaktere dargestellt werden hat mir echt zugesagt. Die Geschichte erschien mir zwar auch immer mal ein bißchen abstrus hinsichtlich der oft auftauchenden Déjà-vus, aber das hielt sich soweit doch im Rahmen. Alles in allem fand ich es schön, wie sich hier eine interessante, lustige, wirklich spannende und auch emotionale Geschichte entspinnt. Gerade die Darstellung der Liebe in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, aber auch hinsichtlich mancher weiterer Aussagen (über das Verstehen).

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen für eine wirklich tolle Lektüre, ein super geschriebenes Jugendbuch, das man aber auch als Erwachsener natürlich lesen kann. Dafür spreche ich eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 01.08.2019
Dark, Jason

Der Ghoul, der meinen Tod bestellte / Geisterjäger John Sinclair Bd.132 (1 Audio-CD)


gut

Geisterjäger John Sinclair ermittelt wieder.

Ed Gurny ist als Buchhalter für seinen Boss Logan Costello tätig und sammelt so Gelder aus dem Menschenhandel- und Drogenmilieu ein. Doch dann steht plötzlich eines Tages Jossip Semec Gurny in seiner Tür – und alles ändert sich plötzlich…

Die Romane rund um John Sinclair gibt es ja schon sehr lange und natürlich auch entsprechende Hörspiele. Da ich bislang kein Hörspiel dieser Reihe gehört hatte, war ich gespannt wie diese Geschichten so aufgebaut bzw. umgesetzt sind.

Und da ist das hier definitiv ein Hörspiel, denn man wird dabei wirklich „bespielt“. Grandiose Filmmusik bzw. musikalische Einspieler, die die entsprechenden Szenen untermalen, Geschirrklappern, Hintergrundgeräusche – das ist wirklich spannend gemacht. Teilweise tut man sich ein wenig schwer, weil mehrere Personen gleichzeitig sprechen bzw. man eine Stimme aus dem Hintergrund noch hört. Solche Szenen sollte man dann wohl definitiv zweimal anhören, damit man auch weiß, was wie dabei zusammenhängt. Die Sprecher versteht man soweit gut, auch ihre Betonungen passen für mich gut und es wirkt nicht gespielt.

Der sprachliche Stil hat mir gut gefallen, wenngleich er schon eher „hart“ ist, brutal teilweise bzw. auch in Richtung Sex gehend. Für Kinder also definitiv nicht geeignet – wenn frühestens ab 16 Jahren oder so. (meine Einschätzung) Wenn man die entsprechenden Personen nicht kennt, ist es nicht unbedingt ein leichter Einstieg in die Geschichte. Vielmehr kennt man entsprechende frühere Ereignisse natürlich nicht, was ein bisschen hinderlich ist, anderen Lesern entsprechend sind Anspielungen bekannter und für sie dann auch besser zu verstehen.

Für mich war die Umsetzung der Geschichte, die ja nicht aus der jetzigen Zeit stammt, gelungen – man hat sie fürs Hörspiel an manchen stellen „upgedated“, das hat mir gut gefallen. Auch die Personen grundsätzlich fand ich interessant. Die Geschichte wirkte für mich dann aber auch ein bisschen unglaubwürdig wegen gewisser naiver Anwandlungen. (Möchte hier nicht näher vorgreifen.). Mit nicht einmal einer Stunde ist es ein eher kurzes Hörspiel gewesen, aber in dieser Zeit ist "genug los".

Alles in allem war es ein interessanter Ausflug in die Hörspielwelt von John Sinclair. Die musikalische Untermalung finde ich sehr gelungen, das Hörspiel war zum Teil recht gruselig, spannend und wirklich unterhaltsam. Für mich war es ein bisschen ein abruptes Ende und auch hinsichtlich der nicht vorhandenen Vorkenntnisse habe ich mir etwas schwergetan. Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung für John Sinclair-Freunde.

Bewertung vom 30.07.2019
Gazzola, Alessia

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube


sehr gut

Manchmal muss man neue Wege gehen.

Seit Jahren arbeitet Emma, gerade dreißig geworden, als schlecht bezahlte Praktikantin bei einer Filmproduktionsgesellschaft. Dabei möchte sie doch eigentlich vor allem nur eines endlich: einen richtigen Arbeitsvertrag bei dieser Firma. Und sie liefert dafür auch die besten Bedingungen – einen exzellenten Uni-Abschluss. Außerdem wäre da noch ihre Traumvilla mit den wunderbaren Glyzinien und der perfekte Mann… Träume, die wohl eher nicht in Erfüllung gehen, weil dann nämlich auch der Vertrag nicht verlängert wird, Emma ohne Arbeit dasteht und plötzlich in einer kleinen Boutique für Kinderkleidung landet…

Ich hatte mal wieder Lust auf ein angenehm unterhaltsames Buch, also hab ich mich für dieses Buch entschieden. Die Geschichte klang für mich lesenswert – und das war es gesamt auch definitiv.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, eine angenehm locker-leichte Lektüre, verständlich geschrieben und nachvollziehbar. Manchmal driftet das Buch ein bisschen ab, war für mich ein bisschen zu ausschweifend, zu in die Länge gezogen, aber inhaltlich auf alle Fälle verständlich. Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen eigentlich nicht wirklich vor.

Was dafür immer wieder ein bisschen mit herüber-schwappt beim Lesen ist die italienische Lebensart, das hat mir unheimlich gut gefallen. In manchen Dingen für mich zwar ein bisschen unverständlich (schlecht bezahlte Praktikantin fährt Taxi – vielleicht bin ich da dann einfach anders eingestellt), aber die beschriebenen Sehnsüchte kann man durchaus gut verstehen. So fühlt man auch in gewisser Weise mit, als sie sich auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle macht, auch an anderen Stellen im Buch. Für mich war es eine angenehme, spannende, emotionale und auch mal lustige, wirklich gelungene Lektüre. Ich habe es relativ schnell gelesen, was auch für das Buch spricht. Lediglich manche Szenen waren für mich ein bisschen zu aus- bzw. abschweifend erzählt, das hat mich ein bisschen gestört.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch, eine locker-leichte Geschichte mit Tiefgang, sehr angenehm geschrieben. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 29.07.2019
Schwarz, Katja

How To Survive mit Geschwistern


sehr gut

Schwesterlich geteilt, brüderlich beschissen?

Geschwister können vieles sein: Praktisch, weil man jemandem zum gemeinsamen Spielen, Austauschen oder auch Verbünden hat - aber eben auch mal unheimlich nervig oder gar hinterlistig. Mit diesem Buch erhält man die ein oder andere Strategie, damit man nicht am Verhalten der Geschwister verzweifelt und auch schöne Einblicke in amüsante Stunden in der Familie.

Mit Geschwistern aufzuwachsen kann ja durchaus schön sein - und doch gibt es sicher immer wieder Situationen, in denen man sie am liebsten auf den Mond schießen könnte. Sicher geht es Einzelkindern ähnlich - sie hätten vielleicht gerne Geschwister, genießen aber ihre „Alleinstellung“ auch mit manchen Vorzügen. Für mich war es nun spannend ein wenig darüber zu lesen, hat doch jeder so seine Sicht der Dinge darauf bzw. Seine gemachten, eigenen Erfahrungen.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, die Art und Weise wie Katja Schwarz schreibt, ist sehr angenehm zu lesen, durchaus mit fachlichen Informationen (Quellennachweis ganz hinten im Buch zu finden) versehen, aber durch die Schilderungen auch immer wieder sehr interessant. Inhaltlich ist es gut zu verstehen, kein komplizierter Satzbau bzw. keine schwer verständlichen Wörter, Fachbegriffe etc.

Das Buch ist inhaltlich so aufgeteilt, dass man immer wieder etwas über neue Zeitabschnitte des Aufwachsens unter Geschwistern erfährt, dabei lustige Anekdoten erzählt bekommt und mögliche hilfreiche Ansatzpunkte aufgezeigt bekommt. Gespickt ist das ganze immer mal wieder mit fachlichen Aufzeichnungen, so dass man auch hier noch weiterlesen kann, wenn es einen denn so weit auch interessiert. Für mich war es amüsant zu lesen, wie hier der Umgang innerhalb der Geschwister war, welche Streiche ausgeheckt wurden, wie man sich aber auch gegenseitig angemotzt und wieder gekümmert hat. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder lustige und schöne Illustrationen von Jana Moskito, die die Erzählungen noch toll untermalen.

Auch die Berichte von anderen Personen tauchen im Buch auf und sind interessant zu lesen, es ist doch spannend wie unterschiedlich man unter Geschwistern aufwachsen kann.

Für mich war es ein interessanter, spannender und lesenswerter Einblick, ist es doch unter Geschwistern immer wieder überall etwas unterschiedlich. Sicher, im Großen und Ganzen ähnlich, aber es gibt eben immer wieder Unterschiede. Manchmal war es für mich ein bißchen zu langatmig oder zu fachlich, da hätte man sich vielleicht ein wenig kürzer fassen können. Alles in allem war es ein lesenswertes Buch mit teilweise passenden Strategien im Umgang unter Geschwistern. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.