Benutzer
Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2010
Schier, Petra

Die Eifelgräfin


ausgezeichnet

Elisabeth von Küneburg kam im September 1348 nach Burg Kempenich, um bei einer Bruderfehde in Sicherheit zu sein. Ihre Magd Luzia wurde zur Freundin und sie lernte Johann von Manten kennen. Es dauerte lange, bis sie bemerkte, daß unter der rauhen Schale ein weicher Kern steckt. Als dann die Pest Einzug hielt, wurde sie unter falschen Vorwand nach Hause gebracht. Dort soll sie ihren Stiefvetter ehelichen...

Die Grundrissabbildungen fand ich gut. Allerdings bin ich der Meinung, sie wären am Anfang des Buches besser gewesen. Wenn man nicht weiß, daß sie da sind, sieht man sie erst nachdem man das Buch beendet hat...

Der Schreibstil ist flüssig und ich habe mich sehr schnell in der Geschichte zurechtgefunden. Das Kopfkino hat mir schöne Bilder geschenkt und ich sah sowohl die einzelnen Charaktere als auch die Umgebung vor mir. Ich konnte lachen, weinen, wütend und traurig werden. Es gab viele sympatische Zeitgenossen, leider auch unsympatische (aber das gehört ja dazu, sonst wäre das Buch langweilig) und auch solche, die ich mit der Zeit erst liebgewonnen habe. Der berühmte rote Faden spann sich von Beginn an durch bis zum Ende. Ein spannendes Buch, das ich nur ungern aus der Hand gelegt habe.


Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2010
Winterhoff, Michael

Warum unsere Kinder Tyrannen werden


sehr gut

Michael Winterhoff berichtet von Fällen, die er selbst in seiner Praxis hatte. Ich konnte mir die meisten Situationen lebhaft vorstellen, weil ich sie zum Teil schon selbst erlebt habe (mit den eigenen Kindern oder auch nur als Beobachter von anderen Kindern). Manches vielleicht nicht ganz so extrem, aber möglich ist das allemal. Seine Analyse ist verständlich und deutlich und zeigt die Schwächen auf, die sich in der heutigen Zeit eingestellt haben.
Es werden verschiedene Situationen dargestellt, in denen das Geschehen aus der Vogelperspektive erlebt wird. Auch das Verhalten der dazugehörenden Erwachsenen (Eltern, Lehrer, Erzieher) wird beschrieben. Der Weg zum Psychologen ist seiner Meinung nach nicht „der letzte Ausweg“, sondern „Ausgangspunkt“. Auch wenn scheinbar belanglose Situationen im Einzelnen kein Problem darstellen, behindern sie in der Gesamtheit die Entwicklung.

Ich möchte eine Textpassage zitieren, die mich sehr nachdenklich gestimmt hat: „Kinder werden auf diese Art und Weise in eine Rolle hineingezwängt, für die sie nicht geeignet sind, da ihnen sämtliche psychischen Eigenschaften fehlen, diese Rolle ausfüllen zu können. Die Rolle, die ihnen zugewiesen wird, ist die eines Partners der Erwachsenen.“

Wenn der Titel nicht so extrem klingen würde, würde er vielleicht mehr Leute ansprechen. Auch ich habe den Titel mehrmals gelesen, bevor ich mir den Klappentext durchgelesen habe. Meine Kinder sind schließlich keine Tyrannen, auch wenn mir die ein oder andere beschriebene Situation bekannt vorkommt. Mein Vorschlag wäre einfach ein zusätzliches Wort: „warum unsere Kinder Tyrannen werden können“ – das klingt meiner Meinung nach interessanter. Herr Winterhoff erklärt, warum die Kinder heute schwieriger geworden sind. Seine Sichtweise ist plausibel.

ein Buch, das mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Die Analysen sind meiner Meinung nach nachvollziehbar und logisch.

11 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2010
Krouk, Olga A.

Schattenseelen


sehr gut

Im Schockraum des Krankenhauses wird ein Mann nach einem Motorradunfall eingeliefert. Die Krankenschwester Evelyn versucht mit Hilfe des Arztes Dr. Kehrfeld den stark unterkühlten Mann zu retten. Als schon alles vergeblich schien, bäumte sich der Mann auf und fiel über Dr. Kehrfeld her. Dieser brach zusammen und starb, während das Unfallopfer unversehrt das Krankenhaus verlies. Doch der Totenküsser Adrian kam zurück und entführte Evelyn. Kommissar Kilian Ney hatte eine Vision und möchte Evelyn finden...

Mein erster Eindruck des Buches war „wow, ist das ein Wälzer“ – allerdings nur eine Täuschung, da die Schrift ziemlich groß ist.

Die Story ist aus Sicht von Evelyn geschrieben. Auch wenn die Nachtwesen Neuland für mich waren, habe ich mich sehr gut zurechtgefunden. Ich habe die Zusammenhänge verstanden und war von der Geschichte gefesselt. Die einzelnen Charaktere wurden gut dargestellt und sind mir recht schnell ans Herz gewachsen. Auch die Erklärungen des Professors waren verständlich. Adrian, den ich zu Beginn nicht ausstehen konnte, wurde mir doch recht schnell sympatisch. Ich habe mit ihm und Evelyn gelitten. Ein tolles Buch, das mich in seinen Bann gezogen hat. Abgeschlossen, aber doch genügend Fragen offen geblieben, die auf den zweiten Teil warten lassen...

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2009
Schmitz, Ralf

Schmitz' Katze, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Ralf Schmitz erzählt mit seiner typischen Art über seine und andere Katzen. Das Hörbuch ist unterteilt in 12 Kapitel, die wieder unterteilt sind: Wenn die Katze kommt, Was man alles falsch machen kann, Katze ante portas, Die Teenager-Katze, Katzen-Macken, Alles für die Katz, Die Katze unterwegs, Was Katzen alles können, Kranke Katzen, Mit Katzen und mit Frauen leben..., Hunde und Katzen und Von Katzen lernen.

Ralf Schmitz erzählt sein Buch selber – das hat mich dazu bewogen, das Hörbuch zu nehmen. Ich konnte ihn mir bildlich vorstellen. Die passenden Betonungen konnte er super rüberbringen und ich musste mehr als einmal schmunzeln und herzhaft lachen. „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“ beschreibt die Erfahrungen von Ralf Schmitz mit den Schmusetigern hervorragend.

ein Hörgenuß nicht nur für Tierliebhaber, auch für Freunde von Ralf Schmitz.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2009
Fröhlich, Susanne

Familienpackung / Andrea Schnidt Bd.3


gut

Andrea Schnidt, eine verheiratete Hausfrau und Mutter von zwei Kindern, wohnt in einem Reihenhaus und ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sie macht sich eine Liste, was sie alles ändern möchte: mehr Spannung, mehr Sex, mehr Anerkennung, schlankere Schenkel und prima Stimmung. Und das alles bitte ganz schnell. Als sie für ihren Ehemann ein Geburtstagsgeschenk kaufen möchte, wird sie beim Schwarzfahren erwischt. Aber damit nicht genug: in der Straßenbahn sitzt auch noch die Putzfrau aus dem Kindergarten und das Fernsehen begleitet die Kontrolleure. Kurz darauf löst ein Päckchen, das die Nachbarin für Andrea angenommen hat, Bombenalarm aus: es ist ein Vibrator...

Das Buch ist in der Ich-Form von Andrea Schnidt geschrieben und begleitet sie eine Woche. Die Kapitel sind unterteilt in Tag 1 bis Tag 7. Der Schreibstil ist locker und leicht verständlich. Ich bekam einen guten Einblick in ihr Leben. Die aktuellen Geschehnisse brachten mich zwischendurch zum schmunzeln. In jedem Abschnitt gab es Rückblicke auf Vergangenes, z.B. die Kaiserschnittgeburt ihres Sohnes oder die Planung ihrer Hochzeit, was mich aber eher störte, weil mir der Zusammenhang nicht ersichtlich war. Auch das Ende war etwas sonderbar.

Ich hatte mir von dem Buch mehr erhofft. Eine ziemlich einseitige Story über eine Frau, die mit ihrem Leben unzufrieden ist. Leider fehlte mir das gewisse Etwas. Deshalb vergebe ich nur 3 Sterne.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.12.2009
Reichs, Kathy

Tote lügen nicht / Tempe Brennan Bd.1


sehr gut

Temperance Brennan, die forensische Anthropologin, wurde zu einem Knochenfund gerufen. Es war die zerstückelte Leiche einer 23-jährigen Frau. Tempe fiel auf, daß sich die Leiche einem Fall von vor 2 Jahren ähnelte. Doch ihr Vorgesetzter Claudel sah keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen. Nachdem eine weitere Leiche entdeckt wurde, bemerkte Tempe Gemeinsamkeiten zu weiteren ungeklärten Mordfällen. Alleingelassen mit ihrer Meinung ermittelte Tempe auf eigene Faust und begab sich dadurch in Gefahr...

Das Buch ist in der ich-Form von Tempe Brennan geschrieben. Ich habe mich sehr schnell in der Geschichte zurechtgefunden und konnte mir die Personen, die Arbeit und die Umgebung sehr gut vorstellen. Da die Autorin den Beruf selbst ausübt, wurde die Story meiner Meinung nach authentischer. Das Einzige, was mich störte, waren die französischen Sätze, da Montreal zum Teil französisch war. Aufgrund meiner fehlenden Sprachkenntnisse konnte ich damit nichts anfangen und wußte nicht, was gemeint war. Das Buch war durchweg spannend. Ich wollte es gar nicht aus der Hand legen und habe mitgefiebert und mitgezittert.

Aufgrund der Spannung hätte das Buch volle Sternezahl erhalten müssen, aber wegen den französischen Ausdrücken mit denen ich nichts anfangen konnte, kann ich diesem Werk nur 3,5 Sterne geben...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2009
Gier, Kerstin

In Wahrheit wird viel mehr gelogen


ausgezeichnet

Carolin wohnt bei ihrer Schwester Mimi, nachdem sie vor viereinhalb Wochen Witwe geworden war. Als sie betrunken auf dem Gehweg von einem Fremden aufgesammelt wurde, brachten Mimi und ihr Mann Ronnie sie dazu, zu einer Therapeutin zu gehen. Carolin konnte Therapeuten nicht leiden und erzählte nur widerwillig, daß sie ihren 27 Jahre älteren Mann durch ihren Exfreund kennen gelernt hatte: er war dessen Vater. Die Therapeutin hat ihr empfohlen ein Heft zu kaufen und ein Tagebuch zu schreiben. Daraufhin erzählt Carolin ihre Geschichte...

Das Buch ist in der Ich-Form von Carolin geschrieben. Es war mein viertes Werk dieser Autorin und ihr humorvoller Schreibstil hat mich gleich wieder begeistert. Auch wenn das Buch nicht zu der Mütter-Mafia-Reihe gehört sind einige Charaktere, die Insektensiedlung und das Schuhgeschäft „Pumps&Pomps“ übernommen. Somit waren mir manche Personen und auch scheinbar belanglose Aussagen, wie z.B. daß Mimi mal eine Fehlgeburt hatte, bereits bekannt.

Ein tolles Buch über eine überdurchschnittlich begabte Frau, die durch den Tod ihres Mannes mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und sich einem Neuanfang stellen muß.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2009
Leix, Bernd

Fächertraum / Oskar Lindt's fünfter Fall


ausgezeichnet

Oskar Lindt, Kommissar in Karlsruhe, ist nach 30 Jahren ausgebrannt. Er leidet unter Alpträumen, in denen vergangene Fälle ihn heimsuchen. Nachdem der Leiter eines Bettenladens ermordet wurde kommt er eher zufällig einem Zigarettenschmuggel auf die Spur. Doch Kollegen und die verhasste Oberstaatsanwältin machen ihm das Leben schwer.

Das Cover zeigt das Karlsruher Schloß, das sich in der Stadtmitte befindet, wo die Straßen fächerförmig hinführen. Deshalb wird Karlsruhe auch Fächerstadt genannt. Da Oskar Lindt hauptächlich auf dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist und mir die Straßen bekannt sind, habe ich mich schnell zurechtgefunden und hatte eine perfekte Orientierung. Die Strecken gibt es tatsächlich, auch wenn sie nicht immer so nah bei einander liegen, daß man sie in dieser kurzen Zeit zurücklegen kann – aber das ist die künstlerische Freiheit des Autors...

Das Buch ist aus Sicht des Kommissars geschrieben und ich konnte mir die einzelnen Personen und die Handlung gut vorstellen. Die Story war gut dargestellt und zwischendurch lag ich mit meinen Vermutungen falsch. Spannung war durchweg vorhanden.

Ein tolles Buch, dem ich aus „Karlsruher“ Sicht 5 Sterne gebe...

Bewertung vom 13.12.2009
Martin, Jonah

Die Frau aus Nazareth


ausgezeichnet

Shoshanna, eine junge Frau in Nazareth, wird von ihrem Onkel missbraucht und leidet daraufhin unter einem ständigen Blutfluß. Sie gilt als unrein und wird von jedem gemieden. Nach einigen Jahren vollbringt Jeshua ein Wunder, indem er sie durch seine Berührung heilt. Daraufhin folgt sie ihm. Doch als ihre Schwester erkrankt, kehrt sie zurück in die Heimat um der Familie zu helfen. Während eines Marktbesuches wird sie von Sklavenhändlern gefangen und in Griechenland als Sklavin verkauft. Dimetrios rettet sie aus den Fängen einer Bordellbesitzerin. Daraufhin kommt endlich das Glück in Shoshannas Leben. Doch leider ist es ihr nicht lange gegönnt...

Das Buch zeigt das Leben einer jungen Frau, die auch durch die schlimmsten Schicksalsschläge nicht unterzukriegen ist. Es ist einfühlsam beschrieben und ich konnte mir die einzelnen Charaktere und die Umgebung sehr gut vorstellen. Ich bekam aber auch die schrecklichen Bilder nur schwer aus dem Kopf. Ich hatte sehr viel Mitleid mit Shoshanna, die es nicht leicht hatte und von einem Unglück ins nächste stürzte. Wie viel Grausamkeit kann ein Mensch erdulden? Mit Hilfe ihres Glaubens gelingt es Shoshanna immer wieder. Ich hatte oft Tränen in den Augen, denn das Buch ist nicht gerade leichte Kost. Trotzdem bin ich von der Schreibweise begeistert. Es war damals eine schwere Zeit für viele Menschen und ich bin froh, daß ich das nicht miterleben mußte. Dieses Buch hat mich sowohl gefesselt als auch angewidert – eine Mischung, die einen gwissen Reiz hat...

Auch wenn das Buch mitunter sehr grausam war, war es ein tolles Leseerlebnis. Den beiden Autoren ist es gelungen, mich mit ihrem Werk zu fesseln.