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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2010
Doctorow, Cory

Little Brother


ausgezeichnet

Ich bin noch immer total gefesselt von diesem Buch, es ist einfach großartig.
Marcus, der Hauptprotagonist, agiert das gesamte Buch über als Ich-Erzähler und spricht den Leser auch persönlich an, wodurch man das Gefühl bekommt, dass man ihm gegenüber sitzt und zuhört wie er seine Geschichte erzählt. Gleichzeitig werden durch diese Sichtweise die Situationen viel lebendiger und man hat das Gefühl mitten im Geschehen dabei zu sein.
Das gesamte Buch über werden sehr viele Computerbegriffe verwendet, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Aber auch hier ist die Erzählweise hilfreich, da Marcus dem Leser die meisten Begriffe sofort und sehr ausführlich erklärt, so dass man im Endeffekt doch weiß worum es sich handelt. Ansonsten würde man, glaube ich, nur die Hälfte des Buches begreifen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, so dass man der Geschichte gut folgen kann und man nicht ins Stocken gerät. Außerdem passt er die Sprache der Geschichte an. Da es sich bei den Protagonisten um Jugendliche handelt ist die Sprache auch angeglichen, so dass es sehr glaubhaft herüber kommt.
Die Geschichte selber hat mich auch total in ihren Bann gezogen. Es ist einfach unvorstellbar, dass so etwas passieren kann. Klar ist es logisch, dass man den Terrorismus bekämpfen möchte bzw. die Verantwortlichen erwischen und zur Verantwortung ziehen möchte, aber doch nicht, indem man jedem Bürger Angst und Schrecken einjagt. Totale Kontrolle und ständige Überwachung sind vielleicht in der Theorie schön und gut, aber in der Praxis mit Sicherheit nicht anwendbar, wie das Buch eindrucksvoll zeigt. Denn das Programm meldet jeden, der auch nur ein wenig von der Norm abweicht und da ist schon das erste Problem, wer darf eigentlich bestimmen was die Norm ist und was nicht. Es gibt keine Definition für 'normal' und es wird nie eine geben, da für jeden individuell etwas anderes 'normal' ist. Aber eben gerade dadurch, dass jemand diese Norm festlegt, werden unschuldige Bürger vom System gemeldet und daraufhin überprüft. Leider sieht diese Überprüfung nicht vor denjenigen einfach nur zu befragen, nein, wenn das System meint, derjenige sei ein Terrorist, dann ist er es auch und dann wird er so lange festgehalten, befragt und zu guter Letzt gefoltert, bis er einfach alles zugeben würde. Durch diese sogenannten Sicherheitsmaßnahmen fühlten die Menschen sich bei weitem nicht sicherer, sondern bekamen immer mehr Angst, dass es auch sie bald erwischen könnte. Schon daran sollte für jeden ersichtlich sein, dass diese Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt hatten, aber die Regierung wollte oder konnte dies wohl nicht sehen, denn es änderte sich nichts.
Ein 17-jähriger Junge lehnt sich schließlich gegen diese ganze Überwachung auf und zeigt der Regierung, dass er sie vorführen kann wie er will und sagt ihnen den Kampf an. Ich denke es wäre im wirklichen Leben niemand in dem Alter so mutig dies zu tun, aber die Methoden, mit denen er es schafft, sind überhaupt nicht so realitätsfern wie man meinen mag. Dies wird auch am Ende des Buches noch einmal erklärt. Natürlich ist auch das was er tut nicht richtig, aber man muss schließlich auch die Motivation sehen, aus welcher sein handeln entstanden ist und ich denke dann würde ihn niemand mehr verurteilen.

Jedoch bin ich der Meinung, dass man das Buch eher erst ab 16 und nicht schon ab 14 lesen sollte, da man dann evtl. noch nicht alles versteht und noch nicht genug Hintergrundwissen hat, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber auf alle Fälle sollte man es auch schon als Jugendlicher lesen, denn dieses Buch zeigt schließlich, dass man auch in jungen Jahren was bewegen kann und vor allem versuchen sollte etwas zu bewegen, da man selber die Zukunft ist und selber in der Welt, so wie sie sich entwickelt, leben muss.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2010
Flynn, Gillian

Finstere Orte


sehr gut

Libby Day ist über dreißig und vollends deprimiert, sie hat zu nichts Lust, keine Arbeit, keine Freunde und auch bald kein Geld mehr. Und alles nur, weil ihr Bruder vor 25 Jahren ihre Familie ausgelöscht hat, so zumindest glaubt sie es in ihrer Erinnerung. Doch plötzlich tauchen von verschiedenen Seiten immer wieder Fragen und Theorien auf und Libby sieht sich genötigt, nicht allein aus dem Grund, weil sie Geld braucht, sich nochmals mit der Nacht auseinander zu setzen als das schreckliche Unglück geschah. Doch sie ist sich nicht sicher, ob sie die Wahrheit wirkliche herausfinden möchte. Oder kennt sie sie bereits?

Gleich von der ersten Seite an wird man als Leser in den Bann gezogen. Die Autorin schafft es einfach mit ihrem Schreibstil und den Erzählperspektiven, auf die ich nachher noch eingehen werde, eine Atmosphäre aufzubauen, der man sich einfach nicht entziehen kann. Man hat wirklich Mühe das Buch aus der Hand zu legen und so wird es nicht selten passieren, dass man noch mit dem Buch in der Hand einschläft, so sehr fesselt einen die Geschichte.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, zum Einen aus der Sicht von Libby Day und zum Anderen aus der Sicht eines neutralen Beobachters. Die Perspektiven wechseln von Kapitel zu Kapitel. Weiter wechselt auch die Zeit, es wird nämlich immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und her geschwenkt. Befindet man sich in der Gegenwart, so verfolgt man das Geschehen aus Libbys Sicht. Befindet man sich dahingegen in der Vergangenheit, so wird entweder von Ben Day, Libbys Bruder, oder von Patty Day, Libbys Mutter, erzählt. Die Erzählungen der Vergangenheit beschränken sich dabei auf einen Tag, nämlich den vor dem Verbrechen, wodurch man erfährt was an diesem Tag alles passiert ist. Die Gegenwart erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, dennoch dreht sich alles nur um besagten Tag, da ständig Erinnerungen und ähnliches wiedergegeben werden.

Dadurch, dass man zeitweise aus Libbys Sicht liest, bekommt man viel von ihren Gedanken mit, so dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann und mit ihr fühlt. Von Zeit zu Zeit kann es sogar vorkommen, dass man eine Gänsehaut bekommt bei dem was man liest.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Sie schreibt flüssig, so dass man dem Geschehen ohne Probleme folgen kann. Auch der Spannungsaufbau kommt nicht zu kurz und man spürt förmlich wie man immer hibbeliger wird, weil man immer mehr merkt, dass man der Lösung immer näher kommt. Wie eben schon erwähnt, kann es hin und wieder zu Gänsehaut kommen, was daran liegt, dass vor allem das Geschehen in der Mordnacht sehr brutal dargestellt und beschrieben ist, so dass man gar nicht umhin kommt es sich vorzustellen.

Die Geschichte selber hat mich auch gefesselt und ich war sehr gespannt was mich erwarten würde, denn schon der Klappentext ließ darauf schließen, dass es um weitaus mehr ging als einen 'einfachen' Mord. Immer wieder kamen neue Details ins Spiel, so dass man sich nach und nach ein Puzzle zusammen setzen konnte. Anfangs war es dann jedoch immer noch so, dass plötzlich Wendungen auftraten mit denen man nicht gerechnet hätte. Wenn man allerdings konzentriert und aufmerksam liest, so hat man die Lösung spätestens gefunden, wenn man im letzten Drittel des Buches ist. Leider nimmt das ein wenig die Spannung, aber das ist auch der einzige negative Punkt, den ich anzumerken habe.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2010
Trussoni, Danielle

Angelus


sehr gut

Es scheint nichts ungewöhnliches auf der Welt vor sich zu gehen, so sieht es zumindest für jeden Laien aus. Doch bei genauerer Betrachtung der Ereignisse gibt es einiges zwischen Himmel und Erde was der Mensch nicht begreifen kann. Engel bzw. Nephilim leben gemeinsam mit den Menschen auf der Erde, doch keineswegs in Eintracht, zwischen ihnen gibt es einen erbitterten Kampf, der schon Jahrhunderte andauert und in dem es um etwas scheinbar Banales geht, nämlich eine Leier – aber diese ist viel wertvoller als man sich vorstellen kann. Vor vielen Jahren wurde das Instrument versteckt und nun geht er darum wer es als erstes findet, die Angelologen oder die Nephilim – erst dann wird sich entscheiden wie es mit der Welt weiter geht...

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Der Roman beginnt im Kloster, in dem man die junge Nonne Evangeline und ihre Umgebung kennen lernt. Aber auch die Nephilim lernt man bereits im ersten Teil des Buches kennen, so dass man im Grunde einen groben Überblick über die Beteiligten bekommt, was ich sehr gut finde. Auch wenn man noch keine wirklichen Zusammenhänge erkennen kann, so hilft dieser Einstieg dabei das spätere Geschehen besser zu verstehen.
Der zweite Teil des Buches ist eine Art Rückblick, da er komplett in der Zeit des Krieges spielt und hier nun tiefgründiger auf die Arbeit der Angelologen eingegangen wird. Gleichzeitig erfährt man nun mehr über Engel, was sie sind, woher sie kommen etc.
Im letzten Teil kommt es dann zum Showdown, in dem es darum geht wie die Welt sich weiter entwickeln wird und wer den erbitterten Kampf gewinnen wird.
Ich finde diese Aufteilung sehr gut, da man so der Geschichte und dem Geschehen gut folgen kann. Vor dem ersten Teil des Buches gibt es zwar noch eine Art Prolog, der auch im Rückblick stattfindet, aber sehr schnell begreift man auch diesen Zusammenhang. Würde der erste Teil ausnahmslos mit dem Rückblick beginnen, so wäre es meiner Meinung nach schwerer in die Geschichte hineinzukommen und zu verstehen um was es geht, daher finde ich es sehr gut gelungen, diesen Teil in die Mitte zu schieben.
Der Schreibstil der Autorin trägt genauso mit dazu bei, dass man sich schnell in die Geschichte einfindet und sogar das Gefühl hat hautnah mit dabei zu sein. Sie zieht einen von der ersten Seite mit in ihren Bann, so dass man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht und vor allem wie es schlussendlich ausgehen wird.
Auch die Geschichte selber hat mir sehr viel Spaß und Spannung zugleich gebracht. Die Recherche, die zweifelsohne vorangegangen sein muss, war sicherlich sehr gründlich, so dass man unheimlich viele Details erhält, die man wohl nicht unbedingt in jedem Sachbuch über Engel finden würde. Ob es sich wirklich nur um reale Fakten handelt vermag ich nicht sagen zu können, aber ich denke schon, dass einiges von dem was man erfährt wahr sein kann.
Immer wieder ergeben sich Wendungen in der Geschichte und man kann nie sicher sein wer nun am Ende gewinnen wird. Das werde ich hier natürlich auch nicht verraten, nur soviel, es wird eine Überraschung sein.
Wenn man der Geschichte aufmerksam folgt, ist das Ende allerdings nicht mehr eine so große Überraschung, da man im Grunde schon fast damit gerechnet hat. Somit komme ich nun auch zu dem Negativpunkt, den ich bei diesem Buch anzubringen habe. Das Ende war zwar mehr oder weniger vorhersehbar, aber ich fand es zu abrupt und vor allem nicht zufriedenstellend genug. Für den Leser ergeben sich zwar keine Fragen mehr, aber ich habe das Gefühl, als wäre das Buch nicht richtig abgeschlossen und das finde ich nicht so gut gelungen.

Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam und spannend und habe es gerne gelesen, bloß das Ende hätte ich mir ein wenig anders und ausführlicher gewünscht.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2010
Plaschka, Oliver

Die Magier von Montparnasse


sehr gut

Für Ravi und Blanche läuft alles bestens, sie haben ein super Engagement bekommen und das Publikum liebt sie. Eine Woche lang führen sie ihre Show vor und alles läuft glatt, bis zum letzten Abend, als etwas schief geht und echte Magie den Weg auf die Bühne findet. Es muss ein Weg gefunden werden alles ungeschehen zu machen, doch es wird ein harter Kampf, wie Ravi und Blanche bald feststellen werden.

Die Leseprobe zu diesem Buch hatte mir sehr gut gefallen, so dass ich es mir sofort nach Erscheinen gekauft habe und es innerhalb weniger Tage ausgelesen hatte. Schonmal kurz vorweg: Ich habe eine recht positive Meinung zu diesem Buch, auch wenn man nach der Leseprobe etwas spektakuläreres erwartet hätte.
Das komplette Buch über wird immer wieder aus verschiedenen Sichtweisen berichtet, wenn ich richtig gezählt habe, insgesamt aus sieben. Von Zeit zu Zeit ist dies ein wenig verwirrend, denn sobald man auch nur kurze Zeit unaufmerksam ist, verliert man schnell den Faden und muss nochmal fix nachschauen aus wessen Sicht es nun geschrieben ist, da es eben ständig einen Ich-Erzähler gibt, der alle paar Seiten wechselt. Aber generell finde ich diese Methode sehr ansprechend, da man so viel mehr von der Atmosphäre aufnehmen kann und manche Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann und somit einen noch besseren Eindruck des Geschehens erhält.
Natürlich ist dies eine Fantasy-Geschichte, so dass man über die Realitätsnähe nicht allzu viel spekulieren sollte, aber auf alle Fälle ist sie sehr schön erzählt und hält einen auch sofort fest, wenn man einmal angefangen hat zu lesen. Anfangs finde ich es ein wenig schwierig in das Geschehen hineinzufinden, da sich recht viele Fragen ergeben, aber im Laufe der Zeit werden diese automatisch beantwortet, so dass man die Zusammenhänge versteht. Die Auflösung, die es am Ende gibt, fand ich relativ vorhersehbar, aber dem Lesevergnügen machte dies nichts aus.
Insgesamt finde ich die Geschichte daher sehr schön, jedoch hätte ich mir noch ein wenig mehr fantastische Elemente gewünscht, da es teilweise etwas farblos wirkt.
Die Aufmachung des Buches ist allerdings meiner Meinung nach auch noch kurz hervorzuheben. Nicht nur, dass das Cover einfach sehr ansprechend und anziehend wirkt, sondern auch die innere Gestaltung ist sehr schön, denn es gibt sowohl vorne, als auch hinten Skizzen des Viertels in Paris, in dem sich das ganze Schauspiel vollzieht. Die Orte des Geschehens sind gekennzeichnet, so dass man verfolgen kann wo man sich gerade befindet. Des Weiteren gibt es noch ein Lesezeichen dazu, auf welchem der Zauberer von dem Cover nochmals abgebildet ist.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2010
Blobel, Brigitte, Marlies Kerremans und Hedda Kehrhahn

Sturmflut / Neues vom Süderhof Bd.5


ausgezeichnet

Es stürmt zwar schon eine ganze Weile, doch immer hört der Sturm nach ein paar Minuten schon wieder auf, so dass sich zunächst niemand allzu große Sorgen macht. Doch leider bleibt es nicht so idyllisch, schon bald bricht der Deich und es muss schnell gehandelt werden, damit nicht schlimmeres passiert. Klar, dass die Kinder vom Süderhof helfen wollen und daher mit zum Deich fahren, um diesen zu sichern. Doch bald brauchen sie selber Hilfe...

Ich finde diese Geschichte rund um den Süderhof sehr schön und gleichzeitig auch spannend. Im Grunde weiß man zwar, dass bei diesen Geschichten immer irgendwie alles gut wird, aber dennoch fiebert man die ganze Zeit über mit und hofft, dass bald Rettung kommt.
Die Charaktere sind gut beschrieben und obwohl dies nicht der erste Band vom Süderhof ist, hat man nicht das Gefühl, als dass man etwas nicht wüsste, denn die Personen werden kurz noch einmal vorgestellt und es wird erklärt wer in welcher Beziehung zu wem steht, so dass es nicht unbedingt erforderlich ist mit dem ersten Band anzufangen. Die Geschichte ist zudem in sich abgeschlossen, so dass auch dort keine Fragen offen bleiben. Es wird zwar auf ein vergangenes Ereignis eingegangen, doch auch das versteht man ohne Mühe.
Die Geschichte selber finde ich auch sehr schön. Vor allem an der See kann eine solche Situation ja doch schonmal schnell eintreffen und natürlich versucht dann jeder zu helfen wo er kann. So kann man sich gut in die Personen hineinversetzen und man kann sich gut vorstellen was in ihnen vorgeht, da man nie weiß ob es reicht was man tut oder ob es noch schlimmer wird. Man hofft und bangt richtiggehend mit den Menschen mit und betet, dass alles gut gehen wird und die Menschen sowie die Tiere von noch mehr Unglück verschont bleiben. Bis zum Ende weiß man nicht, ob sich die Geschichte noch einmal wenden wird, so dass die Spannung nahezu bis zur letzten Seite erhalten bleibt.

Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und vor allem für junge Leser, die eben auch die Zielgruppe sind, sehr schön, da es sehr realitätsgetreu dargestellt wird und man sich mit den Personen identifizieren kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2010
Cantz, Kerstin

Die Schmetterlingsjägerin


ausgezeichnet

Nachdem ihr Vater gestorben war und die älteste Schwester die Familie verlassen hatte, segelte Nele mit ihrer Mutter und ihrer noch verbliebenen Schwester nach Brasilien, auf Grund dessen, dass Emilia, die Schwester, dort verheiratet werden sollte. Zunächst müssen erstmal die Turbulenzen der Überfahrt überstanden werden, doch damit soll es nicht genug sein, immer wieder stoßen sie alle auf Hindernisse, die einem normalen Leben im Wege sind. Doch Nele beißt sich durch, denn dadurch, dass sie noch wie ein Kind aussieht, obschon sie bereits über zwanzig ist, bekommt sie einiges mehr mit als andere. Gleichzeitig kann sie sich noch um ihre Leidenschaft, das Jagen und Studieren von Schmetterlingen, kümmern.

Zuvor hatte ich noch keinen historischen Roman gelesen und war sehr gespannt was nun dort auf mich zukommen würde.
Auffällig ist in jedem Falle die Sprache. Da der Roman 1824/1825 spielt, bedient die Autorin sich auch der Sprache, welche in dieser Zeit benutzt wird. Somit ist es nicht ganz so leicht dem Geschehen schnell zu folgen, da man sich gut konzentrieren muss und evtl. Passagen auch nochmals lesen muss, um wirklich zu erfassen was dort gesagt wird. Ich finde die Sprache aber sehr gut, da der Roman dadurch natürlich sehr viel authentischer wird und man sich besser in die frühere Zeit hineinversetzen kann.
Die Charaktere sind gut gewählt und sehr schön und tiefgründig gezeichnet. Man erfährt viel über Hintergründe und Herkünfte, so dass sehr schnell ein klares Bild vor dem geistigen Auge entsteht wie die Personen aussehen würden. Gleichzeitig schafft die Autorin durch diese Tiefe eine gewisse Nähe zwischen Leser und Charakteren, da man sich ihnen verbundener fühlen kann, auf Grund dessen, dass man viel von ihnen erfährt. Obgleich es relativ viele detaillierte Schilderungen gibt, wird es nicht langweilig, da diese sehr lebhaft und anschaulich daherkommen.
Auch die Geschichte selber hat mich sehr angesprochen, da sie eine Reise und ein Leben in der früheren Zeit zeigt, wie man es sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann. Kommuniziert wird über weite Distanzen ausschließlich per Post und von A nach B kommt man sowieso meist nur zu Pferd. Es wird eindeutig, dass der Freiheitsbegriff noch nicht allzu sehr geprägt wurde in dieser Zeit, was man schon allein daran sieht, dass die Schwester Neles verheiratet wird und es sich im Grunde nicht aussuchen kann, ob dies wirklich geschieht. Allerdings deutet sich auch ein kleiner Aufbruch an, da zum Einen Nele ihren eigenen Kopf hat und auch unbedingt immer das durchsetzt wie sie es möchte. Zum Anderen ist dort aber auch die Kaiserin, Leopoldine, die, obwohl in Unterdrückung lebend, versucht sich gegen diese Zeit zu stellen, sei es was die eigene Meinung angeht oder die Ständegesellschaft, welche sie eindeutig nicht gutheißt. Sehr schön finde ich es, im Zusammenhang mit Leopoldine, dass zwischendurch immer wieder wortgetreue Zitate aus ihren Briefen verwendet werden, durch die man ihre Gefühle nochmal mehr verstehen kann.
Die einzelnen Kapitel, in die das Buch unterteilt ist, sind jeweils aus einer anderen Sicht geschrieben, so dass man manche Situationen aus verschiedenen Ecken betrachten kann. Vor allem aber bekommt man so viel bessere Eindrücke von den Gedanken der verschiedenen Personen, da eben nicht alles aus einer Sicht geschrieben ist, was diese Geschichte mit Sicherheit auch zu monoton machen würde. Diese Lösung aber passt sehr gut und ist auch schön zu verfolgen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2010
Denzel Washington,Clive Owen,Jodie Foster

Inside Man


ausgezeichnet

Zu diesem Film kann man eigentlich nur eins sagen: Ganz großes Kino!!!
Es wird eine ganz geschickte Methode angewandt, dem Zuschauer wird nämlich vorgegaukelt, dass er in den Plan der Gangster eingeweiht sei, da man schließlich alles mitbekommt was in er Bank passiert. Aber weit gefehlt, man hat keine Ahnung.
'Inside Man' ist einer der wenigen Filme, bei denen auch ich bis zum Schluss (quasi bis zur Auflösung) nicht hinter das Rätsel geblickt habe. Zwar war mir klar, dass es da noch irgendetwas geben musste, aber ich kam einfach nicht darauf was es sein könnte. Dabei wird einem die Lösung eigentlich schon verraten, bevor man den Film überhaupt geschaut hat. Ich werde allerdings nicht noch näher darauf eingehen, damit denjenigen, die den Film noch nicht gesehen haben, nicht die Spannung genommen wird.
Auch das Psychospielchen, welches die gangster mit der Polizei spielen, geht auf den Zuschauer über, da sich immer neue Wendungen und Möglichkeiten ergeben, bis man selber nicht mehr richtig durchblickt.
Am Ende dann ist man froh und erleichtert darüber, dass alles aufgeklärt wird, damit man nicht unwissend nach Hause gehen muss. Dennoch muss man sich ein wenig konzentrieren, damit man den gesamten Hintergrund des Filmes erfasst.
Ich kann nur nochmals sagen, die Geschichte, gepaart mit der Leistung der Schauspieler ist echt ganz großes Kino.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2010

Alvin und die Chipmunks - Der Film


ausgezeichnet

Dieser Film aus dem Jahre 2007 ist der Kinofilm zur gleichnamigen bekannten und beliebten (Kinder)Serie.
Die Geschichte um die Chipmunks und ihren Ziehvater Dave ist sehr schön umgesetzt und ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.
Dave nimmt die drei kleinen Nager zunächst sehr widerwillig auf, bis er merkt, dass sie ein großes Talent besitzen, mit dem sie ihm wieder zum Erfolg verhelfen können, demnach handelt er da mehr zu seinem Wohl als zu dem der Kleinen. Doch schnell baut er eine richtige Beziehung zu den Chipmunks auf und sieht sie nicht nur als Geldquelle an. Ganz im Gegensatz zu dem gerissenen Plattenproduzenten Ian, der die Chipmunks nur ausnutzen will. Dazu bedient er sich der einfachsten Methode, die bei fast allen 'Kindern' von Erfolg gekrönt ist: er überhäuft sie mit Geschenken und zieht sie somit auf seine Seite, denn jemand, der ihnen soviel Spielzeug schenkt kann doch nicht böse sein. Dave merkt natürlich sofort was Ian vorhat und will seine kleinen Schützlinge warnen und vor dem fiesen Produzenten bewahren, doch die Jungs schenken ihm keinen Glauben und Ian hat seine Mittel und Wege, um Dave auf Abstand zu halten und später sogar die Chipmunks gegen diesen aufzubringen. Doch natürlich merken auch die drei später was gespielt wird und wer wirklich von Anfang an zu ihnen gehalten hat und sie mag.
Der Film zeigt somit, immer mit einem zwinkernden Auge, auf, was man in der Erziehung falsch machen kann und wie man sich richtig verhalten sollte und vor allem, dass, egal wie sich Kinder einem gegenüber verhalten, man immer zu ihnen halten sollte und sie unterstützen sollte. Natürlich kommt der Spaß bei diesem Film aber auch nicht zu kurz, es ist eben eine gute Mischung und für alle Altersklassen geeignet.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2010
Jerry Stiller,David Duchovny,Owen Wilson

Zoolander Special Collector's Edition


weniger gut

Ich hatte mich sehr auf den Film gefreut, da ich sowohl Ben Stiller, als auch Owen Wilson für sehr gute Schauspieler halte. Vor allem wenn beide zusammen kommen, verspricht es generell ein amüsantes Filmerlebnis zu geben. 'Zoolander' hat mir leider gezeigt, dass dies nicht immer der Fall ist. Die Beschreibung des Filmes fand ich eigentlich ganz ansprechend, doch konnte der Film mich nicht überzeugen.
Die schauspielerische Leistung einzeln betrachtet steht außer Frage, die ist auf demselben hohen Niveau wie gewohnt und man sieht den Darstellern auch an, dass sie Spaß beim Dreh hatten. Nur ist dieser Spaß beim Schauen nicht auf mich übergesprungen.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich die Story für recht abwegig halte, kommen die Witze bei mir anscheinend nicht so rüber, wie sie wohl eigentlich gedacht waren.
Wie schon gesagt ist die Story für mich recht abwegig, dennoch muss man sagen, recht originell umgesetzt.
Leider kann ich mehr Positives nicht finden, sondern muss sagen, dass der Film für mich der reinste Klamauk ist, der meine Lachmuskulatur überhaupt nicht beansprucht, obwohl er wohl dafür gemacht war. Schade!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.