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S.
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Berlin

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Insgesamt 1121 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2020
Kepler, Lars

Der Spiegelmann / Kommissar Linna Bd.8 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kommissar Joona Linna zweifelt. Hat seine Tochter recht, muss er als Polizist aufhören? Das wäre schade, ganz besonders für die Aufklärung eines bizarren Mordes. Die Leiche einer vor fünf Jahren entführten jungen Frau wird gefunden. Es gibt sogar einen Zeugen für den Mord, Martin. Nur: der hat eine psychische Erkrankung, kann nicht aussagen.
Auf einem abgelegenen Grundstück geschehen schreckliche Dinge. Junge Frauen werden unter horrormäßigen Bedingungen gefangen gehalten und streng bewacht. Mehrere Fluchtversuche scheitern und werden unmenschlich hart geahndet.
Martin bekommt ein Gespräch mit, in dem es um grausame Bestrafung geht. Ein erster Schritt zur Aufklärung weiterer Verbrechen?
Dem Autorenduo Lars Kepler ist wieder ein eiskalter Thriller gelungen, voller unvorstellbarer Geschehnisse, atemraubend geschrieben, unfassbar spannend. Man hofft und bangt ... . Auch eine Menge Überraschungen gibt es. Wer keine Angst vor Alpträumen hat und packende Thriller mag, muss den „Spiegelmann“ unbedingt auf seine Leseliste setzen.
Übersetzt aus dem Schwedischen von Thorsten Alms, Susanne Dahman, verlegt vom Lübbe Verlag.

Bewertung vom 25.11.2020
Wanner, Heike

O du fröhliche Weibernacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Vier sehr unterschiedliche Frauen, die sich kaum kennen oder sich nicht besonders mögen. Da ist die stets korrekte Chefsekretärin, die schicke Werbefachfrau, die Unscheinbare aus der Buchhaltung und dazu die resolute Botin. Als teambildende Maßnahme wird eine Veranstaltung auf Helgoland angeordnet, ausgerechnet kurz vor Weihnachten und ausgerechnet in einem 4-Bettzimmer in einer Jugendherberge. Nicht alle Damen sind amused. Unfreiwillig bilden sie das Team „Zimtsterne“ und werden doch vom Ehrgeiz gepackt.
Ulrike, Jana, Miriam und Cordula schlagen sich gar nicht so schlecht, bis ein Schneesturm alle Pläne durchkreuzt. Die Rückreise muss verschoben werden, zumal eine der Damen erkrankt und nicht reisefähig ist. Kann ein leibhaftiger Nikolaus die Situation retten? Welche Rolle spielt der Inselarzt?
Heike Wanner hat einen Wohlfühlroman verfasst, nette und schwierige Charaktere vorgestellt und eine leichte Vorweihnachtsgeschichte geschrieben, die gut unterhält und sich flott wegliest.
Verlegt von Edel Elements.

Bewertung vom 22.11.2020
Bloom, Penelope

His Package - Schmutzige Geheimnisse / Guilty Pleasures Bd.4 (eBook, ePUB)


gut

Ein interessanter Anfang. Lilith angelt ein für den Nachbarn bestimmtes Päckchen aus ihrem Briefkasten, der packt den von ihr bestellten Dildo aus seinem erhaltenen Paket aus. Okey...
Liliths Auftreten ist boshaft, sie ist ehrlich, ihr macht es Spaß, wenn andere Leute Pech haben. Zudem ist sie schlagfertig, sehr direkt und nicht so leicht zu beeindrucken. Jeweils in einem Kapitel liest man ihre Gedanken, im folgenden kommt Liam zu Wort. Liam aka Bob Smith, der mit einer Tarnidentität hofft, seiner aufdringlichen Stiefschwester zu entgehen. Bis hier unterhaltsam, nicht ganz das übliche Klischee.
Dann: vorhersehbar, dass sich Lilith und Liam verlieben.
Ab jetzt folgt fast nur noch ausführlich geschilderter Sex. Zwischendurch einige nette Dialoge, etwas Intrige, einige schräge Typen und ein zu erwartendes Ende.
Leichte Kost, schnell zu lesen, nicht unbedingt meins, aber wer es sexlastig mag, wird es amüsant und nett finden.
Geschrieben von Penelope Bloom, verlegt von Piper.

Bewertung vom 19.11.2020
Riek, Olli "Gastronomicus"

Ist die Avocado regional? Skurrile Geschichten aus dem Restaurant (eBook, ePUB)


weniger gut

„Wir gingen alle rotzevoll nach Hause. So geht Begegnung!“, schreibt der Verfasser und erteilt sich viel Eigenlob, hält sich für großartig und originell mit Wortschöpfungen wie Gastiate, Vandalinstag, Terrorasse, Freigehege. Bezeichnet Gäste als Kotzbrocken, Plumbskuh, Endgegner-Turbomutti, Quotenkevin, Besserwissicus, Trutsche, Ekel-Kirk, Pempasboy, Gehirnhälftenzombie, Patienten und ähnlich Abwertendes.
Schreibt: „Kein Mensch mag Klugscheißer“, und maßt sich an, Gäste zu erziehen, behandelt sie arrogant und benutzt sein Lieblingswort „bumsvoll“ ziemlich oft. Man dürfte auch erwarten, dass er lernt, Restaurant und Service richtig zu schreiben und die Worte nicht immer zu Restorang und Sörwis verhunzt.
Nein, die geschilderten Begebenheiten sind weder unterhaltsam noch kann das Verhalten von Riek, Olli Gastronomicus, als angemessen empfunden werden. Sicher mitunter interessant, was so in einem Hamburger Restaurant abläuft, aber noch immer sollte auch ein Kellner höflich und respektvoll auch in Stresssituationen auftreten und nicht so oft zum Lachen über seine Gäste in den Kühlraum gehen. Sicher gibt es Gäste, die vieles „besser wissen“ oder Frust ablassen. Sicher ist auch die Bezahlung nicht angemessen und der Stressfaktor mitunter hoch. Ist in jedem Job so. Das hätte ein Kellner aber vorher wissen können. Sehr unprofessionell, nicht amüsant. Atemloses Staunen dafür, dass er sich so toll mit Udo Lindenberg versteht, wird er von mir auch nicht bekommen.
Verlegt vom mir bis dato unbekannten Charles Verlag.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2020
Gruber, Monika; Hock, Andreas

Und erlöse uns von den Blöden (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mann möchte weinen, wenn man all die Fakten menschlicher Dummheit so geballt präsentiert bekommt. Stichwort: Toilettenpapier, Hefe, Nudeln. Laut schreien aber könnte mann über Behördenunsinn und schlecht bis gar nicht durchdachte Anordnungen. Konkrete Beispiele werden zur Genüge aufgeführt. Ungenutzte Mäusebrücken! Schließungen dort, wo Hygiene und Abstand eingehalten werden, aber Demos ohne Schutz und Distanz! Steuernummern für eine Woche alte Babys ...
Zugespitzt, treffsicher, satirisch und mit rabenschwarzem Humor beschreiben Monika Gruber und Andreas Hock Coronafolgen, den geistigen Lockdown mancher Mitmenschen, eine neue, völlig andere Sicht auf viele Dinge.
Sie thematisieren die Spaltung des Volkes in vorsichtige und gedankenlose Charaktere, bizarre Verschwörungstheorien und
falsch verstandene Toleranz.
Zielsicher nehmen sie Raucher, Fleischesser, Dinkel- und Dörrobstdogmatiker ins Visier, beschreiben ihre Gedanken zum Thema Mülltrennung, Demos statt Schule , saisonales Obst, Elternzeit, Impfgegner, Transfrauen, Sozialromantiker, Influencerinnen, Männerdutts, Benehmen, Anstand, Doppel-Namen, Genderwahnsinn, Selbstdarstellern. Völlig zu recht meinen sie, dass manche Aspekte latente Aggressionen entfachen. Mit spitzer Zunge und höchst aktuellem Bezug werden Verhaltensweisen verdeutlicht, die - wie schon eingangs erwähnt - nicht unbedingt das beste in den Mitmenschen zum Vorschein bringen. Nicht immer bin ich mit der Meinung der Autoren einverstanden, habe dieses Buch aus dem Piper Verlag jedoch verschlungen und mir so meine eigenen Gedanken zur „Gesamtlage“ gemacht.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2020
Kuhn, Mila

Tafeldienst - Eine Mutter wechselt die Seiten


ausgezeichnet

Eltern wissen Bescheid. Lehrer könnten alles mit ihren Tipps besser machen und gut geht es denen sowieso. Wirklich? Kann man ja mal ausprobieren, wie das so ist, viel Freizeit und ein festes Gehalt zu haben. Das dachte sich auch Mila Kuhn und arbeitete als Quereinsteiger einige Monate an einer Brennpunktschule. Grundschule, wohlgemerkt, also mit den vermeintlich leichter zu erziehenden Kleinen.
Ohne große Einführung, ohne methodische oder didaktische Schulung, aber mit viel Intuition und Bauchgefühl.
Entstanden ist ein aufschlussreicher Erfahrungsbericht mit vielen unerwarteten Vorkommnissen, mit vielen überraschenden Situationen und der Schilderung eines unermüdlichen Kampfes um Autorität, Disziplin und gleichzeitiger Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen. Man liest von „1001 wundervollen Überraschungen im Lehreralltag“, von Ungereimtheiten im Schulwesen ( besonders kontraproduktive wie das wöchentliche Losverfahren zur Sitzplatzverteilung oder sinnfreien, sogar schädlichen Methoden wie dem Schreibenlernen nach Gehör), bekommt Tipps, aber keine Patentlösungen präsentiert und empfindet Bewunderung für das Durchhaltevermögen und das Engagement von Frau Kuhn. Tatsächlich gelingen ihr einige bemerkenswerte Erfolge, kann sie manchem Kind neue Ansichten vermitteln. Es gibt unglaublich jedoch viele Missstände in der Schullandschaft, viele Kinder werden nicht so mitgenommen, wie sie es bräuchten. Stichwort: Lehrermangel! Die, die da sind, werden verheizt.
Ein Bericht, der viele Probleme aufzeigt, trotzdem aber Mut macht, den vielseitigen, stressigen, anstrengenden, schönen Beruf des Lehrers wert zu schätzen.

Bewertung vom 09.11.2020
Holden, Wendy

Teatime mit Lilibet (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es findet sich kaum etwas in den Berichten und Aufzeichnungen der königlichen Familie der Neuzeit über Marion Crawford. Warum? War sie unbedeutend? Nein, ganz im Gegenteil. 16 Jahre lang gab sie alles, um die künftige Queen Elizabeth und ihre Schwester Margaret zu erziehen, ihre Persönlichkeiten zu formen. Sie versucht, ihnen die Welt außerhalb des abgehobenen Palastlebens zu zeigen, fährt in der Metro mit ihnen und kauft im Warenhaus ein, begeistert sie für die Pfadfinderinnen und bringt ihnen bei, wie man putzt, auf Bäume klettert und so vieles mehr. Sie unterrichtet anschaulich Naturwissenschaften und Geschichte. Ist immer für sie da, beschützt die Kinder des Königspaares während des Zweiten Weltkrieges und ist mehr Ansprechpartnerin als die Eltern. Sie verzichtet auf anständige Entlohnung, auf ein Privatleben, auf Anerkennung. Gedankt wird es ihr kaum.
Wendy Holden beschreibt anschaulich und lebendig das Leben bei Hofe, erzählt interessante Details über den dortigen Alltag und schildert überholte Ansichten, Ränkespiele und Intrigen. Eine Menge Figuren kommt egoistisch, machtbesessen, herablassend und manipulativ daher. Eingebettet in den historischen Kontext erfährt der Leser viel über Mode, Architektur und Sparmaßnahmen bei „Königs“.
Wer wusste schon, dass im Krieg schwarze Linien in Badewannen in 12 Zentimetern Höhe anzeigten, wie viel Wasser benutzt werden durfte? Schutzbunker in den ehemaligen Verliesen eingerichtet wurden?
All das Trägt Crawfie klag- und selbstlos mit. Bis sie überflüssig wird.
Und nun?
Eine späte, sehr lesenswerte Würdigung einer tollen Frau.
Aus dem Englischen von Elfriede Peschel aus dem Ullstein Verlag.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2020
Neumayer, Gabi

Die dunkle Seite des Dackels (eBook, ePUB)


gut

DIE DUNKLE SEITE DES Dackels
Kevin und ein seltsamer Dackel


Eine nette, irre verdrehte Geschichte um Kevin, der gern Arzt werden möchte ( aussichtslos mit dem Namen), Soraya, die Friseurin, Daniel und Hefteschreiberin Annika, Jojo, Atze und anderen. Skurrile Ideen (Kriminelle, die Unterwassertiere häkeln), chaotische Handlungsabläufe und komödienhafte Verwicklungen reihen sich aneinander. Spaßig, bis auf den Dackel. Dessen Gedanken sind nervig. Leider dreht es sich um ihn, er hat sich von seinen Besitzern verabschiedet und wird von ihnen schmerzlich vermisst. Warum auch immer. Mit tölpelhaften Methoden machen sich Annika und Daniel auf die Suche. Ab jetzt wird es haarsträubend - einige Seiten lang.
Gabi Neumayer hat eine verrückt- verdrehte, unwahrscheinliche und chaotische Geschichte mit durchgeknallten und irrational handelnden und neurotischen Figuren geschrieben.
Wer durchhält, wird vielleicht mit einem versöhnlichen Ende belohnt.
Herausgegeben von »be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Bewertung vom 02.11.2020
Horn, Elizabeth

Schadensfall Weihnachten


gut

Elisabeth Horn hat eine sehr leichte romantische Weihnachtsgeschichte geschrieben. Gabriel und Tim arbeiten bei einer Versicherung, sind ganz normale Typen, sportlich oder Teddybär mit Bart und mehr als bereit, sich zu verlieben. Leider ist Tims heimlich Verehrte mit dem attraktiven Maurice zusammen, Gabriels angeschmachtete Nachbarin wird wohl keinen Mann mit Hummeltaille mögen. Die wiederum denkt, dass sie mit ihrer Brille nicht ansehnlich genug ist.
Im Büro nervt ein schleimiger Machomann, dann gibt es noch eine aufdringliche Tante, ein Schornstein spielt auch eine besondere Rolle. Schüchternheit verhindert ein schnelles Happyend. Leider fehlt Spannung, Maurice Geschenk z. B. hätte kriminelles Potenzial gehabt, auch ein oder mehrere originelle Versicherungsfälle ( wenn zwei Protagonisten schon Schadenssachbearbeiter sind) hätten der Story gut getan.
Schnelle Gute-Laune-Lektüre, passend an trüben Vorweihnachtstagen, herausgegeben von Piper Digital und mit einem schönen Cover verziert.