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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 975 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2019
Eyssen, Remy

Mörderisches Lavandou / Leon Ritter Bd.5


sehr gut

Der Trubel der Sommermonate ist vorbei, kaum verirrt sich mehr ein Tourist in diese malerische Gegend. Jetzt genießen die Einwohner von Lavandou ihre Ruhe – bis: auf dem Trottoire ein abgetrennter Fuß gefunden wird. Wenig später wird dann auch die dazugehörige Leiche gefunden wird. Wieder ermitteln Isabelle als stellvertretende Polizeichefin und Leon Ritter als Pathologe gemeinsam und bald stellt sich heraus, dass es sich um einen Serientäter handelt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt….
Auch dieser Krimi von Remy Eyssen ist wieder sehr unterhaltsam. Er lebt von der lebendigen Beschreibung der Charaktere wie auch der Gegend um Lavandou. Da gibt es den selbstherrlichen Polizeichef Zerna. Der sich stets vor unangenehmen Dingen drückt, dann lieber Isabelle vorschickt, aber die Lorbeeren immer sich an den Kragen heftet. Oder der etwas tollpatschige Didier, der stets mit der Tür ins Haus fällt, bei dem Intelligenz und Einfallsreichtum nicht zu seinen Stärken zählen. Ja wer solche Kollegen hat, der braucht sich um die Aufklärungsquote keine Sorgen mehr zu machen

Bewertung vom 02.05.2019
Baldvinsson, Karin

Das Versprechen der Islandschwestern


sehr gut

Pia kommt der Bitte ihrer Oma Margarete nach und reist mit ihr nach Island zu deren Schwester Helga. Die beiden Schwestern Helga und Margarete hatten sich 1949, um dem zerstörten Deutschland und dem Hunger zu entgehen, für 1 Jahr als Landarbeiterinnen in Island verpflichtet. Helga blieb dort, während Margarete wieder nah Lübeck zurückkehrte. Zwischen den beiden Schwestern herrschte Funkstille über 60 Jahre. Doch nun möchte Margarete sich noch einmal mit ihrer Schwester treffen, die bald ihren 90. Geburtstag feiert.
Pia, die noch immer Auseinandersetzungen mit ihrem Exmann wegen der Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter Leonie austragen muss und auch mit Leonie so einige Probleme hat, sieht diese Reise als Change mit Leonie und auch sich selbst wieder ins Reine zu kommen….
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam. Es gelingt ihr auch sehr gut die Natur Islands, die Wetterwenden, die Dunkelheit in der langen Winterzeit, wie auch die Gastfreundschaft der einheimischen Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das Buch neugierig auf dieses Land gemacht.
Was mich nicht so überzeugt hat, waren die Beschreibungen zu den Charakteren der Hauptfiguren. Ich denke da z.B. an Pia, die ewig zweifelnde, alles wertende und unschlüssige junge Frau. Klar ist sie durch die Scheidung und den nachfolgenden Ärger mit ihrem Ex schon arg gebeutelt. Aber muss man sich davon abhalten lassen wieder Freude und neues Glück zu finden. Da kam mir ihre Tochter Leonie wesentlich fester im Leben stehend vor.
In meinen Augen ist bei diesem Generationsroman der Streit zwischen den Helga und Margarete, der jahrzehntelange Groll Margaretes, etwas zu kurz gekommen. Wobei ich sagen muss, dass der Grund der alleinigen Rückreise von Margarete schon vorhersehbar war. Von den beiden war mir Helga ans Herz gewachsen. Freundlich, auf die Menschen zugehend, mitten im Leben stehend und mit fast 90 voller Tatendrang. Gerne hätte ich Helga persönlich kennengelernt. Auch wenn sie vom Leben gebeutelt wurde, hat sie so viel Herzwärme, so viel Liebe zu geben, dass man sie einfach gernhaben muss. Ich habe mich mit dem Buch gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 01.05.2019
Dicker, Joël

Das Verschwinden der Stephanie Mailer


gut

In Orphea, einer amerikanischen Kleinstadt werden 4 Menschen ermordet. Jetzt, nach 20 Jahren, stellen sich Zweifel ein, ob der damals Verurteilte wirklich der Täter war. Denn Stephanie Mailer, die Fragen zu den damaligen Morden und eigene Nachforschungen dazu anstellt, verschwindet spurlos. Schnell wird der Polizei klar, dass ihr Verschwinden in direktem Zusammenhang zu ihren Recherchen steht. Und so beginnen 20 Jahre danach die gleichen Ermittler Stephanie zu finden und ihre damaligen Ermittlungsergebnisse im Vierfachmord zu hinterfragen…
Anfangs (das erste Drittel) habe ich mich mit dem Buch spannend unterhalten gefühlt. Da wechseln sich Schilderungen aus der Ermittlung in der Gegenwart mit Schilderungen zu den damaligen Ermittlungen ab. Dabei wird gegen Ende der Kapitel immer eine Frage offengelassen oder Zweifel gesät, so dass es spannend ist weiterzulesen. Aber mit steigendem Lesefortschritt, treten immer mehr Personen in die Handlung ein, immer neue Fälle werden im Buch aufgezeigt, so dass das Ganze ausufernd wird und sehr konstruiert wirkt. Da geht es schlussendlich nicht mehr nur um die Aufklärung der Morde, nein da kommen auch noch Korruption, Waffenschieberei, Ehebruch, Erpressung … zum Tragen. Meine Lesefreude kam fast zum Erliegen, als dieser ehemalige Polizist aus Orphea, Kirk Harway, ins Spiel kam. Ein intellektuell nicht sehr hoch ausgestatteter Ex-Polizist, der als verkappter Autor und Regieführer nun unbedingt sein „Meisterwerk“ aufführen will. Oder dieser selbstherrliche Kritiker, Meta Ostrowski. Das war mir dann irgendwann alles zu viel. Da habe ich dem Autor die Geschichte nicht mehr abgenommen und fand sie nur noch konstruiert und zäh zu lesen. Somit gibt’s von mir auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.04.2019
Carsta, Ellin

Das bedrohte Glück / Die Hansen-Saga Bd.3


gut

Auch wenn das Lesen der ersten beiden Teile schon etwas länger her ist, so ist es mir dich leichtgefallen mich bei der Familie Hansen „einzuleben“. Ja diese Familie hat es in sich. Jeder hat seine Geheimnisse und Sehnsüchte….
Den Anfang dieses dritten Teils der Hansen-Saga habe ich als langsames Dahinplätschern von Schilderungen und Ereignissen empfunden. Doch mit der Anzahl der gelesenen Seiten steigt auch die Dramatik in diesem Buch. Allerdings fehlt mir bei den Figuren die intensive Beschreibung ihrer Gefühle, ihrer Empfindungen. Auch wenn Luise ihren Tatendrang was ihre Arbeit im Kontor betrifft, kaum bremsen kann, hat sie privat schere Entscheidungen zu treffen. Dabei erscheint sie mir anhand der Beschreibungen aber eher unglaubhaft. So ganz nehme ich Luise ihre Gewissenbisse/Zweifel nicht ab. Auf der einen Seite ihre hingebungsvolle Arbeit im Kontor zum Wohle des Familienunternehmens und auf der anderen ihre Fluchtpläne nach Kamerun in eine ungesicherte Zukunft. Das passt nicht wirklich zusammen.
Die beiden vorherigen Teile fand ich wesentlich besser – weil glaubhafter geschildert. Da aber noch so viele Fragen offenbleiben (z.B. wie Elisabeths und Richards Rache aussieht) bleibt abzuwarten, ob mich der 4. Teil wieder mehr überzeugen kann. Von mir gibt es für den 3. Teil 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.04.2019
Zeiss, Ella

Von Hoffnung getragen / Tage des Sturms Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich den ersten Teil „Wie Gräser im Wind“ verschlungen habe und äußerst begeistert war, hat sich dieses Gefühl bei dieser Fortsetzung wiederholt. Denn die tragische Geschichte der Familien Pfeiffer und Scholz, die als Russlanddeutsche den Schikanen und der Willkür der Sowjetregierung und deren Vertretungen ausgeliefert sind, wird auch im zweiten Teil eindrucksvoll geschildert. Bespitzelungen stehen noch immer an der Tagesordnung, Wahrheitssuche bei Verleumdungen sucht man vergeblich. Wenn ein Leichnam nur noch als Körper bezeichnet wird, dann bringt dies sehr deutlich die Menschenverachtung in der Gesellschaft zum Ausdruck.
All das schildert Ellen Zeiss so glaubhaft und einfühlsam, dass meine Emotionen beim Lesen immer höher stiegen. Herbert war für mich ein Graus. Man merkt beim Lesen, wie stark die Autorin von dieser, ihrer Familiengeschichte, selbst berührt ist.
Auch mich hat im zweiten Teil wieder beeindruckt und stark berührt, wie duldsam diese Menschen ihr ungerechtes Schicksal getragen haben. Herausragend aus allen war in meinen Augen Anna, die ich für eine unglaublich starke Frau halte. Trotz der körperlich harten Arbeit verzagt sie nicht, sieht immer noch etwas Positives in der eigentlich trostlosen Situation und versucht Yvo Zuversicht zu vermitteln und auch unter den kärgsten Bedingungen so etwas wie Heimeligkeit entstehen zu lassen. Aber auch Harry ist ein bewundernswert gradliniger, ehrlicher Mensch.
Im Nachwort schreibt Ellen Zeiss, dass sie Stolz ist innerhalb von zwei Jahren dieses Buch geschrieben zu haben. Da gibt’s von meiner Seite nur eine Antwort: zu Recht!
Auch wenn dieser zweite Teil mich streckenweise wieder sehr traurig gemacht, hat er mich dennoch wunderbar unterhalten. Darum gibt’s von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.
TIPP: beide Bücher unbedingt in Reihenfolge lesen.

Bewertung vom 13.04.2019
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Vierzehn Jahre oder 4842 Tage währt das Martyrium um Lena. Eingesperrt in einer Waldhütte, von der Außenwelt abgeschnitten muss sie ihrem Peiniger zu Willen sein. Die gesamten, stets nach gleichem Zeitplan verlaufenden Tage, hat sie nur ein Ziel, ihre Kinder sollen dieser Hölle entfliehen…
Schon alleine der erste Satz: „Am ersten Tag verliere ich mein Zeitgefühl, meine Würde und einen Backenzahn.“, zeigt wie temporeich der Leser hier mit der Handlung konfrontiert wird. Dieser Thriller macht süchtig. Es gelingt der Autorin den Leser durch die stets auf hohem Niveau vorhandene Spannung, zu zwingen das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Wenn ich ehrlich bin: so einen packenden Triller habe ich lange nicht gelesen.
Hannah, Lenas Tochter, wird so realistisch in ihrem krankhaften Zwang zum ewigen Zählen, wenn Dinge unangenehm sind, wenn etwas ungewohnt ist oder sie warten muss. Dann ihre ewigen Zitate aus dem Lexikon. Es zeigt auf der einen Seite ihre vorhandene Intelligenz, aber gleichzeitig auch wie krank ihre Seele ist. Ich hatte großes Mitleid mit ihr. Als Leser muss man versuchen zu begreifen, was an den kindlichen Schilderungen Wahrheit oder Fantasie sind. Das fand ich spannend, da sich in den Schilderungen sehr viele Widersprüche verbargen, die mit logischem Verstand nicht erklärbar sind. Aber dadurch wurde mein Ehrgeiz angestachelt hinter die Geheimnisse zu kommen.
Aber auch Jasmins kranke Seele, ihr innerer Kampf das Erlebte zu verarbeiten und mit ihrer Schuld umzugehen sind wunderbar beschrieben. Jasmins Drang sich nur mit Lena gedanklich auszutauschen, wenn Erlebtes ihr zu peinlich erscheint, fand ich sehr glaubhaft geschildert.
Dabei ist die Handlung insgesamt so unvorhersehbar, so packend und spannend geschrieben, dass dieses Buch in meinen Augen ein MUSS für alle Thriller-Fans ist. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.04.2019
Almstädt, Eva

Ostseeangst / Pia Korittki Bd.14


ausgezeichnet

Gleich vorangestellt: es ist nicht mein erster Ostseekrimi von Eva Almstädt. Darum ist es mir bei diesem auch vorgekommen als treffe ich mit Pia Korittki und Heinz Broders alte Bekannte wieder.
Wobei dieser Krimi ja mit einem recht grausigen Anfang beginnt: während einer Kajaktour finden Jugendliche eine menschliche Hand in den Resten eines Lagerfeuers. Als dann des nachts dann auch noch die Betreuerin der Jugendlichen verschwindet und dann auch noch ein abgetrennter Unterarm gefunden wird, stehen Pia und Broder vor schwierigen Ermittlungen. Alle, die auf dem Grundstück wohnen, wo die Leichenteile gefunden wurden, haben angeblich nichts gesehen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Nichts passt zusammen, keiner hat was gesehen….
Mit diesem Buch ist Eva Almstädt wieder ein wunderbar spannender Krimi gelungen. Da ist Spannung von Anfang bis Ende garantiert und was mir bei dieser Autorin an meisten gefällt, fast bis zum Schluss tappt man als Leser im „Dunklen“. D.h. für mich, die Spannung hält sich bis zum Schluss. Beim Lesen kann man hautnah miterleben, wie die Ermittler zwischenzeitlich gefundene Indizien auswerten, diese aber bei näherer Betrachtung und Bewertung hinsichtlich ihrer Haltbarkeit wieder verwerfen. Ihren Frust dabei kann der Leser hautnah miterleben. Das macht das Buch in meinen Augen einfach lebendig. Die Aufklärung der Morde, das Ende der Ermittlung ist nicht ansatzweise zu erahnen.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin aber auch die zwischenmenschlichen Aspekte der Akteure mit in die Handlung einzubauen, so dass diese glaubhaft, lebendig und sympathisch sind. Dabei sticht natürlich Pia besonders hervor. Der Umgang mit ihrem Sohn Felixihre Versuche trotz Überstunden, trotz Familientrennung ihm gerecht zu werden, das hat mich für sie besonders eingenommen. Ich habe mich mit diesem Buch wieder unwahrscheinlich spannend wie kurzweilig unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung an alle Krimi-Fans.

Bewertung vom 05.04.2019
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


gut

Im Miami werden Frauen brutal gefoltert und umgebracht. Doch das Schlimmste dabei, das Ganze wird per Video mitgeschnitten. C.J. Townsend will diese Serie stoppen und dabei ist ihr jedes Mittel recht, kein Einsatz ist ihr zu hoch. Allein geht sie auf Rachefeldzug…
Dieser Thriller ist schon abschreckend von der Handlung her, aber sicher nicht unbedingt der Realität so fern. Verbissen versucht C.J. an die Hintermänner, die Auftraggeber zu kommen. Die Namen sind ihr bekannt, aber gerichtlich verwertbare Beweise hat sie nicht. Darum beginnt sie mit einem alleinigen Rachefeldzug gegen diese Verbrecher. Sie ist Nemesis, die Göttin des gerechten Zorns. Und hier liegt in meinen Augen ein doppelter Widerspruch, der die Geschichte und C.J. als Person unglaubwürdig macht. Wie kann sie als Staatsanwältin so gesetzeskonträr agieren? Nur aus der Wut und dem Trauma des bisher eigenen Erlebens heraus? Und 2.: Wie kann sie parallel zu ihrer geheimen Rache (nicht mal ihr Mann ist eingeweiht) sich um die Adoption eines Babys bemühen? Wo sie doch in meinen Augen oftmals ohne nachhaltigen Plan an einige Opfer und deren Bestrafung herangeht und jederzeit mit Konsequenzen für ihre Taten rechnen musss. Anfangs fand ich den Spagat von C.J. >wie ein Verbrecher zu denken und zusätzlich ihr Wissen als Ermittlerin mit einbringen< noch recht glaubhaft. Aber mit wachsender Opferzahl hat C.J. des Öfteren mehr als nur Glück und wird nicht überführt. Das fand ich nicht wirklich realistisch und hat mich nicht überzeugt. Da habe ich schon bessere Thriller von Jilliane Hoffmann gelesen. Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.04.2019
Zeiss, Ella

Wie Gräser im Wind / Tage des Sturms Bd.1


ausgezeichnet

Die 30er Jahre in der Sowjetunion: auf der Halbinsel Krim leben viele Deutsche. Sie sind der Regierung ein Dorn im Auge und Stück für Stück werden die Repressalien, die sie erleiden müssen immer schlimmer…
Mit diesem Buch ist Ellen Zeiss ein wunderbarer Roman über das Schicksal zweier deutscher Familien (Familie Scholz und Familie Pfeiffer), die eigentlich in Russland ihre Heimat gefunden hatten, gelungen. Sie zeigt auf, wie schlecht diese Menschen von der Regierung und deren Behörden behandelt wurden. Daher finde ich den Titel des Buchs äußerst passend. Keinem kann man trauen, jedes Wort muss wohl überlegt sein. Demütigungen sind an der Tagesordnung. Selbst Traditionen, wie z.B. das Weihnachtsfest, sind verboten.
Dabei habe ich insbesondere Anna Scholz immer wieder bewundert. Nie hat sie den Mut verloren, wenn es wieder einmal hieß: ihr müsst euer Heim verlassen, werdet deportiert oder müsst fliehen – mit nur zwei Koffern. Auch als ihr Mann abgeholt wird, gibt sie sich nicht der Verzweiflung hin, sondern stellt sich ihren neuen Aufgaben. In meinen Augen ist sie eine sehr starke Frau, die auch wenn es für sie selbst Einschränkung bedeutet, dass tut, was getan werden muss. Wie hier in der Geschichte, als sie trotz eigener 2 Kinder auch noch die verwaiste Rita bei sich aufnimmt. Dabei steht für Anna immer das Wohl der anderen an erster Stelle. Es hat mich stark bewegt, wie dankbar die Familie für Kleinigkeiten war. Aber auch wie Anna trotz eigener Not immer noch versucht hat ihren Leidensgenossen uneigennützig zu helfen. Auch für kleine Verbesserungen ihrer eigenen Situation waren die Scholzes dankbar. Der Erzählstil der Autorin ist mir unter die Haut gegangen. Jetzt fiebere ich der Fortsetzung entgegen. Ich muss unbedingt wissen wie und wo begegnen sich die beiden Familien, denn sonst gäbe es ja diesen wunderbaren Roman nicht, da hier ja die Geschichte von Ellen Zeiss ihrer Familie erzählt wird. Von mir erhält dieser Roman 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2019
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


sehr gut

Noch immer ist Judith Kepler auf der Suche nach Antworten, die ihr nur ihr Vater Richard Lindner, alias Bastide Larcan geben kann. Er war zu DDR-Zeiten für die Stasi tätig und für den Tod ihrer Mutter sowie ihrer trostlosen Kindheit verantwortlich. Heute ist er ein international gesuchter Mann. Alle Hinweise deuten nach Odessa und dahin macht sich Judith auf den Weg…
Dieses Buch ist wieder ein gelungener, weil spannender Thriller von Elisabeth Herrmann. Allerdings sollte man vor dem Lesen dieses dritten Teils und letzten Teils die beiden anderen erst gelesen haben. Da man nur so als Leser die tief verflochtenen Seilschaften der Vergangenheit, die noch heute zum Teil genutzt werden verstehen kann. Denn dies kein Buch, dass man so nebenbei lesen kann. Da wird die volle Aufmerksamkeit des Lesers gefordert.
Die Autorin hat es sehr gut verstanden diese Machenschaften und Seilschaften der staatlichen Organisationen sowie der organisierten Kriminalität, das Machtgerangel untereinander in diesem Roman zu verdeutlichen. Jeder misstraut jedem, jeder versteckt sich und seine Rolle im großen Gefüge um daraus seine Vorteile zu ziehen. Da kann man als Leser selbst Verfolgungsängste bekommen.
In meinen Augen ist Judith Kepler bei diesem Teil als Hauptfigur etwas in den Hintergrund geraten, was sicher an den vielen Handlungssträngen und handelnden Personen lag. Das fand ich schade.
Für diesen gut aufgebauten, mit einigen unvorhergesehenen Wendungen versehenen Thriller vergebe ich 4 Lese-Sterne.