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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1007 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2019
Saller, Tom

Ein neues Blau


ausgezeichnet

Lilis lebt im Berlin der 20er Jahre. Ihre Mutter stirbt als sie noch sehr klein ist und so versucht ihr Vater Jakob für sie beides zu sein – Vater und Mutter. Dabei hat er einen sehr ungewöhnlichen wie einfühlsamen Helfer: Takeshi. Jakob hat ihn auf seinen Dienstreisen kennen und schätzen gelernt. Takeshi ist nicht nur ein ausgesprochener Teekenner und -liebhaber, er ist mit seiner unaufdringlichen empathischen Art ein sehr, sehr guter Freund zu dem auch Lili sich sehr hingezogen fühlt.
Ich kann nur sagen, dass das Buch mich wunderbar unterhalten hat. Gerade der Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die 20er und 30er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts ist fließend und macht das Lesen spannend. Dabei finde ich die gefühlvolle Art, wie der Autor dem Leser nicht nur den Lebensweg von Lili Cohen (Kuhn) nahe bringt unwahrscheinlich nahe gehend, sondern auch die Informationen zum Zelebrieren von Tee haben mir gefallen und haben die Geschichte authentisch erscheinen lassen. Mittelpunkt des Ganzen bleibt aber immer die Porzellanherstellung und auch hier konnte ich mir bisher nicht Bekanntes lernen. Lilis Verbundenheit mit der Kunst der Porzellanherstellung ist wunderbar im Roman zum Ausdruck gekommen, einfühlsam wie anschaulich. Porzellan ist in der heutigen Zeit das Normalste der Welt, aber nachdem ich dieses Buch gelesen habe, sehe ich mehr darin.
Der Austausch zwischen Lili Kuhn und der jungen Anja Hermann, bei dem Lili ihr Stück für Stück ihre Lebensgeschichte erzählt, empfand ich sehr unterhaltsam. Schon allein das Kennenlernen der beiden, die altersmäßig mehrere Jahrzehnte trennt, war herrlich beschrieben. Denn Annes Wortwahl stieß oftmals bei Lili auf Unverständnis. Mir hat dieses Buch jedenfalls wunderbar gefallen mit seiner ansprechenden bildhaften, gefühlvollen Schreibweise. Von daher gibt’s eine absolute Leseempfehlung und 5 ausgesprochen verdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 30.08.2019
Kürthy, Ildikó von

Es wird Zeit


sehr gut

Judith ist 50, die Kinder sind erwachsen und sie hat einen Mann, den sie nicht aus Liebe geheiratet hat. Mit ihrem Leben ist sie mehr als unzufrieden – nicht nur mit ihrer Figur. Nun muss sie nach 2 Jahrzehnten in ihre alte Heimat zurück, um die Beerdigung ihrer Mutter zu organisieren. Ja und hier trifft sie nicht nur ihre Jugendliebe wieder, sondern auch ihre beste Freundin aus Jugendtagen…
Die Autorin hat diesen Roman in Ich-Form geschrieben, was ich sehr ansprechend fand. Dabei trifft sie mit ihrem einzigartigen Humor genau den Nerv des Lesers. Ohne es zu wollen muss man beim Lesen einfach schmunzeln. Gleich am Anfang des Romans, als Judith aus Versehen auf einem Grab stolpernd zu Fall kommt und dieses gedanklich als Grundstück der darin zur letzten Ruhe gebetteten Eheleute bezeichnet, das fand ich originell. Darauf muss man erst einmal kommen. Irgendwie hat Judith alles im Leben und an sich selbst von der humoristischen Seite betrachtet. Irgendwann war mir das dann doch zu viel. Die Hauptfigur hat mich mit dieser ganzen humoristischen Selbstdarstellung nicht wirklich angesprochen. Sehr schön fand ich die Illustrationen, die immer wieder in einzelnen Kapiteln auftauchen. Alles in allem gibt’s von mir 3,5 Lese-Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2019
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Eröffnungsveranstaltung der Berlinale, ein handverlesenes Publikum, alle warten auf den angekündigten Eröffnungsfilm. Doch zum Entsetzen aller wird ein Snuff-Film gezeigt. Das Brisante daran: das Opfer ist die Tochter des Berliner Bürgermeisters. Tom Babylon, Ermittler beim Berliner LKA und Psychologin Sita Johanns beginnen mit Hochdruck zu ermitteln. Nicht ahnend wie persönlich dieser Fall für Sita wird. Denn die Zahl 19 weckt auch bei ihr sehr schlechte Erinnerungen….
Wie wir es von Marc Raabe gewohnt sind, ist auch dieser Fall nicht so wie er am Anfang erscheint. Rätseln die Ermittler anfangs noch, ob dieses Snuff-Video echt oder ein fake ist, wird immer deutlicher, dass dieser Film echt ist. Da auch bei diesen Ermittlungen, wie bereits bei dem Dom-Fall das gleiche Team zusammenarbeitet, kamen sie mir sehr eingespielt und souverän vor. Jeder kennt die Fehler und Stärken des anderen, nicht alles ist legal und vom Chef abgesegnet. Und wie sagte der echte ehemalige Berliner Bürgermeister damals: „und das ist auch gut so.“
Ich fand diesen Krimi wieder sehr spannend, habe ich doch immer gerätselt wer Bernhard Krüger ist, der alte Herr auf der Berlinale. Was will er von Finja, die so viel Ähnlichkeit mit Toms seit 20 Jahren vermissten Schwester Vi hat? Immer wieder hoffte ich beim Lesen, dass Tom endlich vom Verbleib seiner Schwester erfährt. Denn so sagt er selbst: „nichts ist schlimmer als die Ungewissheit.“ Darum finde ich es auch sehr ergreifend, wenn Tom mit Vi diskutiert und mit ihr Zwiesprache hält. Ob ihm das in diesem Band gelingt? Das müsst ihr schon selbst nachlesen!
Altes Unrecht, Menschen, die vor Jahrzehnten Schuld auf sich geladen haben, noch immer ihre alten Seilschaften und Verbindungen pflegen, die sich die gute alte Zeit schönreden, die gibt es immer noch. Davon bin ich überzeugt, auch wenn diese Generation sukzessive ausstirbt.
Dieses Buch ist sehr facettenreich, fordert den Leser, kein Buch zum schnellen Lesen zwischendurch. Ich habe mich damit wunderbar spannend unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s eine unbedingte Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 27.08.2019
Oakes, Colleen

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld


sehr gut

Thea, einst an der Schule wegen ihrer sportlichen Leistungen eine anerkannte wie beliebte Schülerin, kann nach dem gewaltsamen Tod ihrer innig geliebten Cousine Nathalie, mit der sie die Begeisterung fürs Laufen teilte, nicht verkraften. Sie kapselt sich ab, wird zur Außenseiterin. Doch dann stellt sich ihr die Chance in einem Geheimbund für Mädchen die Rache an gewalttätigen Männern nehmen mitzumachen…..
Thea ist eine gelungene Hauptfigur. Die Trauer und den Schmerz, den sie durch den Tod ihrer Cousine empfindet, fand ich sehr gut wiedergegeben. Aber auch ihre Entwicklung zum verantwortungsbewussten Mitglied von Team Banner konnte ich beim Lesen nachempfinden, weil es Stück für Stück und damit glaubhaft erfolgte. Anfangs hätte ich ihr die Rolle als Teamleiterin gar nicht zugetraut. Sie ist ihr aber voll gerecht geworden.
Das Lesen hat mich auch nachdenklich gestimmt: Wie weit darf man gehen, um Gerechtigkeit zu erreichen? Ab welchem Zeitpunkt setzt man sich selbst damit ins Unrecht? Können sich Menschen durch grausame Strafe zum besseren Menschen ändern? All das ist mir durch den Kopf gegangen. Ich denke, auch Thea musste sich all diesen Fragen während ihrer Mitgliedschaft bei den Black Coats stellen. In meinen Augen hat sie dabei die richtigen Schlüsse gezogen.
Auch wenn ich sicher mit 60+ nicht unbedingt zur Zielgruppe dieses Romans gehöre, hat mir dieses Buch doch gefallen. Die Kampf- und Ausbildungsszenen, was die Mädels da aushalten mussten und konnten, fand ich etwas übertrieben, aber sonst hat es mit sehr gut gefallen. Besonders die Entwicklung der 5 Banner-Mädchen, jede ein Individuum mit besonderen Fähigkeiten, zu einem geschlossenen Team fand ich super dargestellt. Somit gibt’s von mir auch 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 27.08.2019
Sommerfeld, Helene

Die Wege der Liebe / Die Ärztin Bd.3


ausgezeichnet

Ricarda Thomasius ist wieder in Berlin und arbeitet in der Praxis der weiblichen Ärzte. Doch wegen des Krieges bleiben immer mehr Patientinnen fern, so dass sie die Praxis schließen muss. Welch Ironie: wurde Rica erst als weibliche Ärztin an der Charité abgelehnt, wird sie nun, da immer mehr Ärzte an den Fronten ihre Arbeit verrichten müssen, gern eingestellt. Das berufliche Problem und damit der Lebensunterhalt sind gesichert. Aber die Sorge um ihre Kinder du ihren kriegsversehrten Mann treibt sie weiter um ….
Ich weiß nicht wie die Autorin es immer schafft, aber es gelingt ihr mit diesem 3. Band wieder einzigartig, mich mit Ricardas Leben und Sorgen in kurzer Zeit so stark zu fesseln, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Sicher liegt es unter anderem daran, dass innerhalb der Kapitel der Handlungsort wie auch die darin vorkommenden Personen ständig wechseln. Ob man sich gerade in Berlin, Kalifornien oder Gut Freystetten befindet. An keiner Stelle war mir das Buch langatmig oder gar langweilig. Sorgen, Trauer, Zweifel, Fehler, Streitigkeiten – all das darf der Leser hautnah miterleben. Nichts wirkt konstruiert und vielleicht ist gerade deshalb dieses Buch um Dr. Ricarda Thomasius so ergreifend wie fesselnd. Dabei ist Ricarda nicht ohne Fehler. Stellt sie doch oft genug Arbeit und Patienten in den Focus. Da kommen oftmals Mann und Kinder zu kurz. Sie erscheint mitunter hart und stur. So hat es mich sehr geärgert, wie sie zu ihrer ältesten Tochter Henny so hart sein konnte als diese zusammen mit Victor nach Amerika ging. Da wirkte sie auf mich fast die Komtess Henriette ihre Wohltäterin, die auch nicht über ihren Schatten springen konnte.
Mich hat der 3. Band auf jeden Fall wunderbar unterhalten, so dass eine Leseempfehlung von mir uneingeschränkt ausgesprochen wird und 5 Lese-Sterne wohlverdient sind.

Bewertung vom 12.08.2019
Saalfeld, Michaela

Als wir im Regen tanzten


sehr gut

Berlin 1928: nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren ist wieder Tanz, Unterhaltung und Film angesagt und mittendrin Recha Stechapfel. Als Königin des Stummfilms lebt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Willi zur Nieden, in Potsdam. Aber Deutschland befindet sich auch im Umbruch. Es zeichnet sich das Ende des Stummfilms ab. Außerdem werden die Nationalsozialisten immer lauter. Von beidem ist Recha, sie ist Jüdin, direkt betroffen...
Erzählt wird hier die Geschichte zweier Liebender die sich entfremden, sich ihren Problemen nicht stellen, sie totschweigen. Aber auch eine Geschichte von Schuld, der Schuld die Deutsche im 1. Weltkrieg auf sich geladen haben und an deren Auswirkung die Menschen noch immer leiden. Für mich war das eine wunderbare wie "runde" und nachdenklich stimmende Geschichte.
Recha, der gefeierte Star hat beruflich alles erreicht. Aber ihr Herzenswunsch, ein Kind zu haben, bleibt unerfüllt. So stürzt sie sich genau wie ihr Mann in die Arbeit. Sie reden nicht darüber was sie bedrückt, sie leben nebeneinander, nicht miteinander. Willi kommt beruflich nicht an sein Idol Wolfgang Vanselow heran. Erreicht nicht dessen Genialität, versucht sich zu verbiegen, verliert dadurch sein ICH.
Dabei hat die Autorin die Schicksale und Rückschläge der gesamten Familie um Recha und Willi sehr unterhaltsam in die Geschichte mit eingeflochten. Das macht das Lesen abwechslungsreich. Hat doch jeder andere Ziele, Prioritäten, Probleme und Lasten aus Vergangenem. Im Buch wird die Gefühlswelt der beteiligten Personen sehr intensiv und nachvollziehbar beschrieben. Das ist für den Leser nicht nur berührend, sondern an vielen Stellen konnte ich aus den Dialogen auch neue Sichtweisen auf Welt und Politik kennenlernen. Dialoge sind hier das Stichwort: zeigt doch das Buch auf, dass Menschen, die Gefühle füreinander haben sich auch geistig austauschen müssen. Nur an schöne Erinnerungen zu denken - wie z.B. den Tanz durch den Regen - da bleibt die Liebe und die Verbundenheit nicht erhalten. Da entfremdet man sich.
An vielen Stellen /Orten sind im Buch geschichtliche Hintergründe beschrieben. Auch wenn die Autorin hier sehr großes geschichtliches Wissen bewiesen hat und mit dem Buch an das im 1. Weltkrieg begangene Unrecht der Deutschen erinnern will, war mir das einfach etwas zu viel.
Insgesamt gesehen habe ich mich gut unterhalten gefühlt, gebe daher 4 Lese-Sterne und spreche auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 12.08.2019
Merchant, Judith

ATME!


gut

Nile ist glücklich - mit Ben. Doch der verschwindet plötzlich als Nile in der Umkleidekabine ein Kleid anprobiert. Sofort verfällt Nile in Panik, denkt an einen Unfall, eine Entführung und beginnt mit der verzweifelten Suche nach Ben. Gleichzeitig brechen alte Ängste bei ihr wieder aus...
Es ist der Autorin sehr gut gelungen die Panik nach Bens Verschwinden in Worten auszudrücken. Dabei wechseln sich die derzeitige von starken Ängsten getriebene Suche mit Rückblenden aus Niles bisherigem Leben ab. Dieser Druck dem Nile ausgesetzt ist, kann der Leser richtig spüren. Er ist so groß, dass Nile zeitweise vergisst zu atmen und sich selbst dazu zwingen muss. Nachdem der Leser(in) Nele etwas kennengelernt hat, werden immer wieder bereits bekannte Geschehnisse von anderen Personen, die Nile bei ihrer Suche um Hilfe bittet, in Zweifel gezogen, völlig gegenteilig dargestellt. Gegendarstellungen, die Nile im Weiteren dann wieder aufnimmt und weiterspinnt. Ich war einfach nur total verwirrt beim Lesen. Das ging dann auch bis zum Ende des Buchs so weiter. Die Fragen - Wer sagt denn nun die Wahrheit? Wer lügt? Wie ist es denn nun wirklich gewesen? - bleiben offen. Aufgrund dieser Tatsache und weil auch in den Kapiteln so ausufernde Gedankengänge geschildert wurden, möchte ich dieses Buch nicht weiterempfehlen. Von mir gibt's auch nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.08.2019
Pollard, Helen

Rückkehr ins kleine französische Landhaus (eBook, ePUB)


gut

Emmy wagt einen Neuanfang. Sie kehrt England den Rücken und versucht als Marketingchefin das La Cour des Roses gemeinsam mit dessen Besitzer Rupert am Leben zu erhalten, besser noch zu wirtschaftlichem Aufschwung zu verhelfen.
Mich hatte die Leseprobe neugierig gemacht. Denn das Buch beginnt gleich turbulent mit einem nackten älteren Hotelgast der sich am Fenster zeigt und dadurch eine noch ältere Dame, die ihren Morgenspaziergang im Garten macht so schockiert, dass sie zu Fall kommt. Ja das Buch lebt von der Situationskomik und bringt den Leser ab und an zum Schmunzeln. Emmy wird als Managerin immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt und muss sich mit den unterschiedlichsten Charakteren auseinandersetzen. Kommt dabei in meinen Augen aber zu schnell an ihre Grenzen. Souveränität sieht in meinen Augen anders aus. Viel mehr habe ich in ihr immer nur eine mit der Situation überforderte, schnell in Panik geratende, an Selbstzweifeln leidende und wenig Energie versprühende junge Frau gesehen. Das hat sie mir nicht unbedingt sympathisch gemacht. Bei der ganzen Geschichte schienen mir Emmys Pläne recht oberflächlich und wenig durchdacht. Keine mich überzeugende Hauptfigur. Daher hat es mich auch nicht gewundert, dass sich Katastrophen mit Rückschlägen abwechseln.
Das Buch ist als Urlaubslektüre am Strand bestens geeignet. Allerdings sollte man keine Überraschungen in der Handlung erwarten. Von mir gibt’s leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.08.2019
Kornbichler, Sabine

Die Todesbotschaft


ausgezeichnet

Finja, Mitte 30, wuchs vom Vater geliebt, von der Mutter eher mit Kälte begegnet, in wohlhabenden Verhältnissen am Tegernsee auf. Ihr Vater führt mit 3 Jugendfreunden eine angesehene Detektei die unter hervorragendem Ruf steht. Finja liebt und verehrt ihren Vater. Die Familien der 4 Geschäftspartner stehen sich auch privat nahe, so dass auch die Kinder untereinander Freundschaft geschlossen haben. Finja hat Kunst studiert und ihrer Heimat den Rücken gekehrt, eine neue in Berlin gefunden. Doch dann verunglücken Frau und Sohn eines Teilhabers. Bei der Beerdigung macht Finja einige merkwürdige Beobachtungen die ihre Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Fragen, die ihr keiner der „alten Herren“ beantworten will beziehungsweise deren Beantwortung nur weitere Fragen und Zweifel wecken….
Ich habe mich mit dem Buch wunderbar spannend wie kurzweilig unterhalten gefühlt. Finjas unbeantworteten Fragen wurden zu meinen. Das heißt ich habe mit ihr mitgefiebert. Dabei ist es der Autorin super gelungen Finjas Empfindungen – auf der einen Seite die Liebe zu ihrem Vater und auf der anderen das Misstrauen seinen Erklärungen gegenüber – dem Leser zu vermitteln. Schauspiel gehört bei seinem Beruf dazu und seine beruflichen Erfolge basieren zum Teil auch darauf. Um so schwieriger ist es für Finja und natürlich auch für den Leser, hier zwischen Lug und Trug zu unterscheiden. Das macht die Geschichte super spannend.
Sehr gut fand ich auch die Einblendungen um Gesa. Anfangs habe ich mich immer wieder gefragt: wer ist Gesa? Wie hängt sie mit der Geschichte zusammen? Aber dieses Rätsel wurde dann ja bald gelöst. Aber wie es schlussendlich mit Gesa endet, hätte ich im Leben nicht vermutet. Super gemacht.
Für diesen Krimi gibt es von mir daher auch 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.08.2019
Slaughter, Karin

Die letzte Witwe / Georgia Bd.9


gut

Zwei Explosionen unweit von Saras Wohnung erschüttern die Erde. Eigentlich wollten Sara und ihr Freund Will gemütliche Stunden miteinander verbringen. Doch nun versuchen sie die Einsatzkräfte zu unterstützen, denn Sara ist Ärztin und Will Special Agent. Auf dem Weg zum Explosionsort wird ihre Hilfe aber bei einem Auffahrunfall gebraucht. Leider sehen die Beteiligten das anders und entführen Sarah. Will versucht alles um das zu verhindern, doch leider gelingt es ihm nicht. Damit beginnt für beide ein aufregendes Wettrennen gegen die Zeit. Können sie das gewinnen?
Ich habe mich mit dem Lesen dieses Thrillers echt schwergetan. Schon den Anfang fand ich echt verwirrend. Erst als Will aus seinem Leben zu berichten begann, kam bei mir so etwas wie Interesse auf. Aber dann gab es da auch immer wieder Schilderungen der gleichen Situation einmal aus Saras und einmal aus Wills Sicht. Das hat die Spannung bei mir stark gedämpft. Genauso ging es mir mit den umfangreichen Schilderungen zum brutalen Bankraub. Mehrmals war ich versucht das Buch beiseite zu legen. Erst ab der Mitte kam dann endlich Spannung bei mir auf. Denn ab hier spitzen sich die Ereignisse um Sara und Will zu und beide müssen starke Nerven beweisen. Dabei hat es mich schon beeindruckt mit welchen Mitteln es Sara gelingt immer wieder Lebenszeichen an Will zu schicken. Eine starke wie auch intelligente Frau. In meinen Augen bilden Will und sie ein tolles Paar und auch Team. Sie tun sich gut.
Die Geschichte insgesamt hat schon Brisanz. Macht sie doch Selbstherrlichkeit, Fremdenhass und Neonazismus zum Thema. Dabei geht die Autorin sehr detailliert auf die Krankhaftigkeit der Ideologie wie auch auf die Verblendung der Mitstreiter ein. Aber leider konnte dies bei mir den Thriller insgesamt nicht wesentlich aufwerten. Darum gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

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