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gaby2707

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Insgesamt 2024 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2022
Lind, Hera

Für immer deine Tochter


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die mich stark berührt hat

Paula Schellenberg steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag. Zusammen mit ihrer Tochter Rosa räumt sie das Haus ihrer Eltern aus. Ihre Mutter Anna ist verstorben und ihren Vater Karl hat sie in die Obhut eines Altersheimes gegeben, da sie für seine Pflege ansonsten ihren Beruf als Lehrerin hätte aufgeben müssen. Dabei findet sie in einer Tischschublade unter dem Auslegepapier eine Kladde mit Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter, beginnend im Juni 1943. Sie beschreibt hier ihre Flucht mit Baby Paula aus Pommern bis zum Kriegsende 1945. Was Paula da erfährt, zieht ihr den Boden unter den Füßen weg und sie macht sich auf in die Heimat ihrer Mutter um ihre Wurzeln zu finden.
Die zweite Geschichte dreht sich nur um Anna und ihr Baby Paula, um die Flucht, wie sie ihren ersten Mann Egon "verliert", um die Strapazen und das Leid, bis sie mit ihrem zweiten Mann Karl in seiner Heimat Bamberg ankommt.

Beim Lesen des Buch von Hera Lind "Für immer deine Tochter", in der sie zwei weibliche Schicksale zu einer Geschichte zusammenfügt (wie es dazu kam und warum erfährt man im Schlusswort der Autorin), hatte ich mehr als einmal Tränen in den Augen. Einerseits weil mich die Kriegsgeschehnisse, die ähnlich meine Mutter erlebt hat, so mitgenommen haben; weil es wahre, teils unfassbare Erlebnisse sind, die hier aufgeschrieben wurden; weil gerade heute wieder so viele Menschen aus der Ukraine auf der Flucht sind und die Geschichte dadurch eine hohe Aktualität erlebt. Andererseits Freudentränchen, als sich am Ende alles zum Guten wendet und sich zwei Menschen nach fast 60 Jahren wiedergefunden haben. Aber mehr will ich hier auch nicht verraten.

Ich finde es so furchtbar zu lesen, wie Menschen anderen Menschen ein Leid nach dem anderen zufügen; wie sie morden, vergewaltigen, plündern und den Menschen auch noch ihr letztes Hab und Gut von den Schultern reißen. Aber es gibt auch in diesen Situationen Menschen wie Karl, der sich Gefahren aussetzt um anderen zu helfen. Menschen wie er bringen mir den Glauben an das Gute im Menschen wieder zurück. Es ist kaum vorstellbar, was Menschen alles mitmachen und aushalten können. Am Ende war ich dann froh und dankbar, dass doch noch alles gut geworden ist.

Ich finde es toll, wie die Autorin es geschafft hat, die Geschichten von zwei Frauen, Anna in Kriegszeiten und Paula in der Jetztzeit, zu verbinden. Durch kurze Kapitelüberschriften weiß ich immer genau, wo ich mich wann gerade aufhalte. Und ich war froh, dass ich in den letzten beiden Tagen viel Zeit zum Lesen hatte. Denn das Buch ist ein echter Pageturner. Da waren nur sehr kleine Lesepausen drin. Ich war total gefangen von den Erlebnissen der beiden Frauen.

Eine emotionsgeladene, spannende, teils grausame, aber auch lebensbejahende Geschichte, die zeigt, was Menschen fähig sind anderen Menschen anzutun und was Menschen alles aushalten können. Da es nur noch wenige Zeitzeugen gibt, sollten Geschichten wie diese, wenn auch nur in Romanform, nicht vergessen werden.

7 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2022
Aaron, Gavin J.

Julia - Das Buch der sexuellen Ausschweifungen Erotischer SM-Roman


gut

Diese Ausschweifungen sind nichts für mich

Das Cover gibt schon einen kleinen Einblick in das, was ich im Buch dann erleben werde.
Was die junge, gebildete, reiselustige und sexuell sehr aktive Julia zusammen und ihre Freundin Susanne so alles im Hotel, im Club der Begierde, im Bordell, auf dem Ponyhof, einer Pension mit Meerblick und bei einem Höhlenbesuch erleben, ist schon sehr krass. Und in diesem Stil geht es bei den Dünenspielen und in einem alten Wehrmachtsbunker, wo eine weitere Freundin mit dabei ist, weiter. Es sind schon sehr harte SM-Abenteuer, die die Frauen hier erleben, die sie aber auch genießen. Mein Geschmack war es diesmal nicht so ganz.

Gavin J. Aaron hat mit dieser Lustreise und den Freundinnen Julia und Susanne und auch Anja, die ihre Körper "vermieten" und trotz ihrer sexuellen Gier sehr unterschiedlich sind, meinen Geschmack nicht getroffen. Für mich war es schwer vorstellbar, dass sich Frauen, wenn auch für viel Geld, für solche Machenschaften hergeben. Langeweile kommt allerdings durch die unterschiedlichen Abenteuer nicht auf. Auch dieser Roman wird bestimmt seine Leserschaft finden.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exclusive Geschichte als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2022
Schreiber, Chantal

Zwei wie Sonne und Wind / Doppelgaloppel Bd.1


ausgezeichnet

Das Abenteuer der beiden Fohlen beginnt

Nachdem ich zusammen mit unserem Enkel "DoppelGaloppel 2 - Zwei und das Wassergespenst" gelesen haben, was uns sehr gut gefallen hat, mussten wir natürlich auch Band 1 – "Zwei wie Sonne und Wind", den Auftakt dieser tollen Reihe, unbedingt lesen. Das habe ich erst mal nur für mich gemacht.

Diese Geschichte, die Opa Valdis seinen beiden Enkeln Fanndis und Jon erzählt, die auf dem großelterlichen Bauernhof in Island Ferien machen und dauernd streiten, beginnt mit der Geburt von Kappi, dem kleinen isländischen Hengstfohlen. Skoppa, die kleine Scheckstute, die bald seine beste Freundin wird, ist nur ein paar Stunden älter als der kleine Kappi, der von seiner Mama Assa liebevoll im Leben begrüßt wird.
Was die beiden zusammen erleben und was es mit den Steinen auf sich hat, in denen etwas eingeschlossen ist oder dem Fuchs, dem sie begegnen, das erfahrt ihr in diesem wunderschönen Buch.
Eine so liebevolle und auch spannende Geschichte über Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft.
Eine Geschichte, die zwei Geschichten verbindet: die von den Freunden Kappi und Skoppa und die von den Geschwistern Fanndis und Jon. Sehr schön, dass die beiden Streithansl beim Zuhören sogar vergessen sich zu streiten.

Die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel haben eine ansprechende Länge, sodass ältere Kinder sie auch sehr gut selbst lesen können.
Chantal Schreiber erzählt eine so wunderschöne Geschichte, deren Protagonisten, egal ob Mensch oder Tier, man einfach liebhaben muss. Ich bin auch hier von Kappi und Skoppa und auch von Fanndis, Jon und Opa Valdis ganz begeistert. Den Begriff "Vogelfohlen" werde ich bestimmt auch nicht mehr vergessen.
Die hinreißenden Illustrationen von Iris Hardt, bei denen es immer Neues zu entdecken gibt, lockern die Geschichte auf und veranschaulichen das Gelesene auf gekonnte Weise.

Ein lustiger, unterhaltsamer Lesespass für Kinder ab 4 Jahren und alle kleinen Pferdefans, der auch noch mit einer guten Portion Spannung aufwartet. Unser kleiner Enkel und ich werden die Abenteuer von Kappi und Skoppa, von denen es hoffentlich noch viele gibt, auf alle Fälle weiter verfolgen.

Bewertung vom 16.04.2022
Corse, Angelique

Züchtige mich Erotischer SM-Roman


ausgezeichnet

Ein außergewöhnlicher Pfarrer

Pfarrer Christian Kamp, 36, dessen Tun absolut nicht dem üblichen Bild, das man von einem Pfarrer hat entspricht, arbeitet seit 10 Jahren in seiner Pfarrei. Er widmet sich hier aber nicht nur dem seelischen Frieden, sondern nimmt sich auch dem Körperlichen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen an.
Normalerweise hat er seine ausschweifenden Fantasien gut unter Kontrolle. Aber immer wieder darf ich mich in seinen Gedanken, die kursiv dargestellt werden, davon überzeugen, dass er auch ganz anders kann. Und das ist ganz schön heiß. Auch die Rückblicke in seine Vergangenheit fand ich lesenswert.
Seine Neigung zur dunklen Lust lebt er nicht nur mit Tirza, Sarah, Nathalie und Lisa, Jessica oder Max sondern genau so an sich selbst aus. Seine Träume sind die pure Sünde und ich habe mich gerne dort hinein ziehen lassen.

Mir hat die Geschichte um Pfarrer Christian mit Einblicken in die BDSM-Szene und die Homosexualität gut gefallen. Angelique Corse schafft es mit diesem Roman die erotische Stimmung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten bzw. hier und da noch zu steigern. Mit ihrer diskreten Erzählweise zieht sie mich mitten hinein in ihre Geschichte, ohne derb oder anstößig zu wirken, und ich liebe und leide mit Christian mit.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exclusive Geschichte als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 15.04.2022
Scheunemann, Frauke

Der Tote im Netz / Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannende sehr gute Unterhaltung

Franziska "Franzi" Mai, 34, Radioreporterin vom Bäderland-Radio, dem kleinen regionalen Radiosender im Seebad Heringsdorf auf Usedom, versucht mit Volontär Janis Neubauer ihren Arbeitsplatz beim Sender, der verkauft wird, zu retten. Mit einer neuen Rubrik "Die Problemlöser" wollen sie sich mit den Problemen ihrer Hörer auseinandersetzen und helfen, diese zu lösen. Gleich bei ihrem ersten "Fall" treffen sie auf Maik Peters, der Probleme mit einem Fischereiaufseher und Tierschützern hat. Doch als sich Peters mit den beiden Problemlösern am nächsten Morgen im Hafen von Zeglin treffen will, haben sie Pech. Im Hafen an der Ostsee hat sich Kapitän Maik Peters im Netz seines Fischkutters Fine verfangen. Allerdings nicht freiwillig. Den Mund hat jemand mit 5 Angelhaken verschlossen und in den nackten Oberkörper in krakeliger Schrift RACHE hinein geritzt.
Natürlich will Franzi dieser Geschichte unbedingt weiter nachgehen. Damit mischt sie sich nicht nur in die Arbeit von Hauptkommissar Kay Lorenz vom K1 in Anklam ein, sondern bringt sich auch selbst in Gefahr.

Die Autorin Frauke Scheunemann kannte ich bisher nur durch ihre Bücher um Dackel Herkules. Daher war ich ganz gespannt auf ihren ersten Cosy Krimi. Und sie hat mich nicht enttäuscht, Ganz im Gegenteil – ich bin begeistert.
Von der Landschaft, deren Bilder immer wieder in die Geschichte einfließen; von den so unterschiedlichen Menschen, die ich hier kennenlerne; von dem feinsinnigen Humor, der mir hier begegnet und von dem Kriminalfall, dessen Auflösung ich so nicht erwartet habe.
Ich liebe die Konversationen, die Franzi und der Herr Kommissar führen. Die Ermittlungen und Recherchen der Beiden, die oft ungewöhnliche Weg gehen und ich mag Bootsmann Henk Ahrens, der durch sein plattdeutsch den regionalen Touch unterstreicht.

Unterschiedlicher wie Franzi und der Kommissar können zwei Menschen, die sich zur Klärung eines Falles zusammen tun, fast nicht sein. Franzi hat sich ab den ersten Seite mit ihrem zupackenden Art, ihrem temperamentvollem, manchmal vorlauten Wesen und ihrer rheinischen Frohnatur – sie ist der Liebe wegen aus Düsseldorf auf die Insel gekommen – in mein Herz gesetzt. Bei Kommissar Kay Lorenz dagegen hat schon eine Zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass hinter dem spöden, manchmal abweisenden Usedomer Gewächs ein sehr charmanter, charismatischer und liebevoller Mann mit einem großen Herz steckt.

Sehr gut finde ich die Karte von Usedom, die sich auf der Innenseite der vorderen Klappe versteckt hat. Hier kann ich bei den vielen Überlandfahrten immer mal wieder nachschauen, wo sich Franzi oder Kay gerade aufhalten.

Wer einen knallharten Krimi mit viel Action und Blutvergießen sucht, der wird hier seine Leidenschaft nicht finden. Wer sich aber wie ich gerne mit einem spannenden Fall und interessanten Menschen, die ich mir gut vorstellen kann, unterhalten lassen will, der ist hier genau richtig. Ich freue mich heute schon, wenn ich Franzi, Janis und Kay Lorenz wiederlesen werde.

Bewertung vom 12.04.2022
Busch, Ulrike

Mordsblitz


ausgezeichnet

Ich habe mich trotz Mordfall wohl gefühlt in St. Peter-Ording

Auf seiner Gassirunde mit Hund Buddy findet Frido Anders, der Onkel von Kriminalhauptkommissar Tammo Anders, im Schutzhäuschen an der Seebrücke von Sankt Peter-Bad einen Toten. Wie sich herausstellt, wurde dem Verwaltungsdirektor der Privatklinik Dr. Heilbutt in St. Peter-Ording Ebbo Nieboer hier mit einem scharfen Gegenstand die Kehle aufgeschlitzt.
Die Kriminalhauptkommissare Tammo Anders und Fenna Stern, die auch im privaten Leben ein Paar sind, tun sich anfangs schwer, zwischen all den Lügen und Halbwahrheiten den Täter ausfindig zu machen.

Ich begleite die beiden Kommissare nun schon seit einiger Zeit und freue mich immer, wenn ich bei einem neuen Fall dabei sein darf und die mir lieb gewordenen Menschen wiederlese.
Wie immer finde ich gleich am Anfang des Buches das Stammpersonal = Menschen, denen wir hier immer wieder begegnen mit einem kleinen Steckbrief. Für die neu hinzugekommenen Leser*innen finde ich das immer sehr praktisch.

Auf Tammo und Fenna kommt in diesem Fall richtig viel Arbeit zu. Viele Verdächtige, die sortiert werden müssen; eine ganze Privatklinik, wo einige einen Grund haben, Ebbo Nieboer nach dem Leben zu trachten. Und auch im Privaten war wohl bei ihm nicht alles eitel Sonnenschein. Viele Baustellen, die bearbeitet werden wollen. Der Abschluss der Ermittlungen bzw. das Motiv hat mich dann doch überrascht und zum Nachdenken gebracht.
Ausserdem hatte ich beim Lesen hier und da den Eindruck, dass zwischen den Eheleuten Anders und Stern eine etwas explosive Stimmung herrscht, was ja in der besten Ehe mal vorkommt. Aber die Beiden bekommen das bestimmt wieder hin.

Frido, der den Toten findet, hat hier ein Problem, das ich sehr gut nachvollziehen kann, da ich mich da genau so schwer tue: die neue Gendersprache. Dass die aber noch weiterreichende Folgen hat, damit hatte ich nun nicht gerechnet.

Den Flair der Gegend in und um St. Peter-Ording finde ich trotz der mörderischen Stimmung wieder gut eingefangen. Ich sehe mich immer noch mit (...das verrate ich nicht) auf der Seebrücke stehen und aufs Meer hinaus schauen.

Ein interessanter Mordfall mit mehreren Verdächtigen, die mehr verschweigen als kundtun und ein Thema, über das immer wieder diskutiert wird, haben mich auch diesmal wieder fesseln können und sehr gut unterhalten. Und alles vor der stimmungsvollen Kulisse von St. Peter-Ording, was ein bisserl Nordsee-Urlaubsstimmung bringt.

Bewertung vom 11.04.2022
Tempel, Simon

Eddy das Erdmännchen


ausgezeichnet

Ein tolles Vorlesebuch

Eddy das Erdmännchen lebt in einer Höhle unter der Erde in Afrika. Hier hat er eine Flugmaschine gebaut, mit der er das erste mal abhebt, als seine Höhle droht vom vielen Wasser eines starken Gewitters überschwemmt zu werden. Der Sturm tobt, es blitzt und donnert und vor lauter Angst schläft Eddy ein.
Als er von einem Sonnenstrahl geweckt wird, schaut er in die Augen von zwei fremdartigen Tieren: Elli und Rosa.
Was das für Tiere sind und was Eddy mit den Beiden alles erlebt, das erfahrt ihr in der Geschichte „Eddy, das Erdmännchen – wie alles begann“ von Simon Tempel.

Mir hat die Geschichte vom kleinen Erdmännchen und seinen beiden neuen Freunden, die kindgerecht ausgearbeitet ist und sich leicht lesen und vorlesen lässt, sehr gut gefallen. Dazu die passend zum Text eingefügten kleinen Illustrationen, richtig klasse.
Jeder der drei hier mitwirkenden Tiere hat seine eigene Sprachfarbe, eine Charakterisierung und einen dazu passenden Betonungsvorschlag. Das habe ich zum ersten mal in einem Buch gesehen. So macht das Vorlesen gleich noch mal so viel Spaß.
Ich bin sicher, auch meine Enkel werden begeistert sein.

Da die Schrift ansprechend groß ist, können sie Leseanfänger auch gut selbst lesen bzw. mit diesem Buch lesen üben.

Ich fände es toll, wenn es bald eine Fortsetzungsgeschichte von den drei Freunden geben würde.

Bewertung vom 09.04.2022
Piketty, Lucile

Im Verborgenen


ausgezeichnet

Mal was ganz anderes...

… erlebe ich mit dem neuen Pop-Up Buch "Im Verborgenen" von Lucile Piketty aus dem Aladin Verlag. Mich hat das Buch sofort fasziniert, da ich eine solche Aufmachung das erste Mal erlebt habe.

Nach dem Aufschlagen spricht auf der linken Seite ein Tier zu mir. Es stellt sich und seinen Lebensraum vor und fragt zum Schluß: Wer bin ich?
Das erfahre ich, wenn ich auf der rechten Seite die aus der Illustration ausgestanzte Spirale anhebe. Dort sehe ich dann das Tier in seinem Lebensraum als Mobile an einem Faden hängend.
So erlebe ich fünf beeindruckende Tiere in ihren verschiedenen Lebensräumen.

Der hochwertige Eindruck des Buches trügt nicht. Die Seiten sind extra stark. Nur mit den Spiralen sollte man etwas vorsichtig sein.

Ein faszinierendes Buch mit vielen kindgerecht ausgearbeiteten Informationen für Kinder ab 5 Jahren.

Bewertung vom 07.04.2022
Schmitz, Ingrid

Spiekerooger Utkieker


ausgezeichnet

Zu Besuch auf Spiekeroog

In "Mordsreise" von Ingrid Schmitz war ich das erste Mal mit der Privatermittlerin Mia Magaloff auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Damals war ihre Freundin Gitti mit dabei, die eine Reise dorthin gewonnen hatte. So habe ich mich iesig gefreut, als ich "Spiekerooger Utkieker" von einer Bekannten geschenkt bekam.

Diesmal ist Mia Magaloff alleine zur Ferieninsel unterwegs und hat auf der Fähre von Neuharlingersiel nach Spiekeroog schon die erste unfreundliche Begegnung. Wurde sie von der Frau mit den vielen Flaschen in der Tasche wirklich verflucht? Bei ihrem ersten Strandspaziergang begegnet sie dann einem Mann, der von sich behauptet, der Utkieker zu sein und die Insel zu beschützen. Er bittet Mia um Hilfe, denn er ist sicher, dass das Unheil auf der Insel angekommen ist. Und wahrhaftig sitzt am nächsten Morgen eine Tote auf der Bank beim Bahnhof. Da kann Mia gar nicht anders als sich einzumischen. Und die Frau am Bahnhof wird nicht die einzige Tote auf der Insel bleiben.

Mir hat dieser locker leichte Krimi mit den vielen so unterschiedlichen Menschen viel Lesespaß gebracht. Der ein oder andere ist ganz schön durchgeknallt bzw. unverfroren. Vor allem sind sie so ausgefeilt beschrieben, dass ich jeden Einzelnen direkt vor Augen hatte. Besonders mag ich die vier Rentner bei Elführtje und der Utkieker hat es mir angetan – ein bisserl spinnert, aber ein prima Kerl.
Auch das Inselflair mit Möwenschreien, Strandhafer, Sand zwischen den Zehen und Wellen grollen werden durch die Beschreibungen sehr gut vermittelt. Womit es das autofreie Eiland auf meine "Möchte-ich-auch-mal-hin"-Liste geschafft hat. Und dann werde ich mir im Inselcafé bei Suzana einen Sanddorn-Eisbecher schmecken lassen.

Auch im Krinimalfall kommt, wie ich finde, die ostfriesische Gelassenheit und Gemütlichkeit rüber. Alles geht etwas beschaulicher zu, Hektik kommt keine auf. Nur die Spannung steigt ab der ersten Seite kontinuierlich an und entläd sich erst auf den letzten Seiten. Vor allem wird alles schlüssig aufgelöst.

Ich habe mich mit Mia auf Spiekeroog wieder sehr gut unterhalten und wohl gefühlt. Beim nächsten Insel-Krimi bin ich auf alle Fälle wieder mit dabei.