Benutzer
Benutzername: 
Lesemone

Bewertungen

Insgesamt 1707 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2021
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


gut

August Snow kehrt mit der guten Absicht in seine Heimatstadt Mexicantown zurück. Er möchte mit seinem Geld, welches er aus einem Schadensersatz bekam, ein neues Leben beginnen und Gutes tun. Doch kaum angekommen, wird er in die Mordermittlungen der Unternehmerin Eleanore Padget gezogen und steht mächtigen Gegnern gegenüber.

Der Autor hat durch seine bildhaften Beschreibungen einen interessanten Eindruck der Stadt Detroit gezeichnet. An manchen Stellen waren mir die Beschreibungen zu ausführlich und es ging in belangloses Geschwafel über. Man bekommt jedoch schnell einen Eindruck, welche Stimmung in der Stadt herrscht. Die Geschichte ist aus der Sicht von Snow geschrieben und kommt öfter mal etwas derber rüber. Ich konnte irgendwie keine Verbindung zu Snow aufbauen und habe mir daher beim lesen etwas schwer getan. Zum Ende hin wurde es jedoch richtig spannend. Insgesamt wurden doch so einige Themen gestreift, die in einem soliden Krimi verarbeitet wurden. Für mich hätte es etwas packender erzählt werden können.

Bewertung vom 04.04.2021
Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Hier wird viel deutsche Geschichte mit einem Kriminalroman verwebt. Mich hat diese Zeitepoche leider nicht so sehr angesprochen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass dies vor meiner Zeit war. Daher habe ich sehr lange gebraucht, bis ich überhaupt reingekommen bin. Den Anfang und das Ende fand ich eigentlich ganz spannend, aber der Mittelteil war mir zu langweilig. Da ich mich in Berlin nicht auskenne und noch nie dort war, kam bei mir auch kein Berliner Flair rüber und ich konnte mit den endlosen Beschreibungen zu Straßen, Kneipen und Clubs nichts anfangen. Kommissar Heller empfand ich als durchschnittlichen Ermittler, nicht so sehr sympathisch, wie andere Ermittler. Für seine Frau jedoch konnte ich Sympathie entwickeln und sie hat mir auch sehr leid getan. Ich kenne den Vorgängerband nicht, so dass ich leider nicht weiß, was im Privatleben vorher geschehen ist. Der Schreibstil der Autoren fand ich gut, man konnte der Geschichte gut folgen. Es war bestimmt eine Herausforderung, mit so vielen Personen an einem Buch zu schreiben. Das anschließende Glossar fand ich recht gelungen! Alles in allem ein durchschnittlicher Kriminalroman, bei dem man geschichtlich noch was lernen kann.

Bewertung vom 31.03.2021
Thesenfitz, Claudia

Sylt auf unserer Haut (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Autorin ist dafür bekannt, heitere Romane zu schreiben. So auch dieser, obwohl es eigentlich um ein ganz schön ernstes Thema geht. Maja ist mit Robert verheiratet, die Kinder sind aus dem Haus und die Luft ist aus der Ehe raus. Jedes Jahr wird nach Sylt gefahren. Man merkt sehr schnell, dass Robert in seinen Handlungen total eingefahren ist und keinen Millimeter abweichen will. Maja ist da etwas aufgeschlossener und interessiert sich auch für neue Dinge. Schnell wird klar, dass Bernd, Roberts Arbeitskollege, der mit seiner Freundin in der Ferienwohnung neben ihnen Urlaub macht, bei Maja einen Nerv trifft. Er ist genau so, wie sie es sich von Robert wünscht. Mir hat der Schlagabtausch zwischen Maja und Robert gut gefallen. Die Kapitel wechseln zwischen ihnen hin und her und beide kommen dadurch zu Wort. Es geht an manchen Stellen sehr humorvoll zu und manchmal wird auch die bitterer Wahrheit aufgezeigt. Alles in allem ein sehr unterhaltsamer Urlaubsroman, der die Lust auf Sylt weckt.

Bewertung vom 30.03.2021
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


sehr gut

Ich muss gestehen, ich habe etwas gebraucht, um mich voll auf die Geschichte einzulassen. Sie ist aus der Sicht von Zelda geschrieben, die aufgrund von Alkohol in der Schwangerschaft, geschädigt auf die Welt kam. Deshalb wirkt der Schreibstil etwas kindlich und die Sätze sind einfach gehalten. Aber die angesprochenen Themen sind für die junge Frau sehr wichtig und sie spricht diese in ihrer sehr direkten Art auch an. Das Buch liest sich flott, da man Zelda in ihrem Alltag begleitet und sie die gleichen Probleme hat, wie jeder junge Mensch. Da sie sich sehr für Wikinger begeistert, lebt sie fast schon in dieser Welt und gebraucht daher auch viele Begriffe davon. Sie vergleicht ihre Familie zum Beispiel mit einer Sippe und sie will dafür kämpfen, am besten mit einem Schwert. Das klingt naiv, ist für sie aber sehr wichtig. Man spürt, dass sie gewisse Konstanten in ihrem Leben braucht, ansonsten wirkt sie hilflos und überfordert. Sie ist eine kleine Heldin des Alltags, den sie auf ihre eigene Art und Weise bestreitet. Man muss sich auf die Protagonistin voll einlassen, dann versteht man ihr Handeln, ihre Gefühle und ihre Überlegungen besser. Ich fand das Debüt des Autors großartig geschrieben. Er fängt Zeldas Stimmung sehr gut ein und verleiht der Geschichte einen sehr positiven Zug. Zeldas Geschichte ist sowohl unterhaltsam, humorvoll als auch zum Ende hin spannend. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Bewertung vom 30.03.2021
Below, Christin-Marie

Pension Herzschmerz (eBook, ePUB)


sehr gut

Anna, Kim und Louise sind beste Freundinnen. Als von Norderney ein Hilferuf von Kim kommt, weil sie sich den Fuß gebrochen hat, fackeln die Freundinnen nicht lange und machen sich auf den Weg zu ihr. Mit viel Herzschmerz kommt Anna an der Nordsee an, denn sie hat Liebeskummer. Um Louises Beziehung steht es auch nicht so rosig. So ergibt sich schnell die Idee, dass alle auf der Insel bleiben. Bleibt es nur bei der Gartenlaube, die sie Pension Herzschmerz getauft haben oder geht da auch was größeres?

Der Roman ist voller Leben, verrückten Aktionen und kunterbunten Charakteren. Ob Alt oder Jung, ich fand sie alle sehr erfrischend und sympathisch. Das Thema mit der Pension zieht sich von Anfang bis Ende wie ein roter Faden durch die Geschichte. Das Buch zeigt, was eine echte Freundschaft ausmacht. Mir hat gefallen, dass sich die Freundinnen auch die nötige Freiheit gelassen haben, auch mal alleine was zu unternehmen und nicht so geklammert haben. Gemeinsam verfolgen sie ihre Ideen und Ziele. Der Inselroman ist sehr unterhaltsam und optimal für einen schönen Lesetag geeignet.

Bewertung vom 28.03.2021
Reitner, Anna

Die Roseninsel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Liv fand ich als Charakter interessant, aber noch spannender war der Handlungsstrang in der Vergangenheit. Ich fand es total interessant, was Liv in dem Tagebuch gelesen hat. Die Autorin erzählt die Geschichte, wie wenn man direkt dabei gewesen wäre. Gut dargestellt waren die damaligen Sitten und die Bewachung von Schutzbefohlenen. Auch die Darstellung des medizinischen Wissens, was Geisteskrankheiten angeht, war für mich sehr glaubhaft. Einerseits konnte ich die Folgen des Wissens verstehen, aber für die junge Magdalena war dies natürlich fatal. Sie war auf der Roseninsel eine regelrechte Gefangene und man spürte ständig, wie eng Freud und Leid beieinander lagen. Die Auflösung hatte ich mir so nicht vorstellen können. Sie fand ich total gelungen, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Ich kenne die Roseninsel noch nicht, aber das Buch weckt total die Lust, an den Starnberger See zu fahren und die Insel zu besuchen. Nebenbei wird auch noch viel über den historischen Hintergrund der Insel und den geschichtlichen Hintergrund der bayrischen Könige erzählt und geschickt in die Geschichte eingeknüpft. Eine urige, verschlungene Geschichte um einen einsame, aber bestimmt wunderschöne Insel, die mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 28.03.2021
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1


ausgezeichnet

Alle denken, die goldenen 20er Jahre waren herrlich in Berlin. Doch dieses Buch beleuchtet diese Epoche mal von einer ganz anderen Seite. Im Mittelpunkt steht die Polizeiärztin Magda Fuchs, die nach dem Tod ihres Mannes nach Berlin kommt. Sie trifft auf einige Frauen, die versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen und sich in der dominierenden Männerwelt durchzusetzen. Das Autorenduo hat die damalige Stimmung Berlins hervorragend eingefangen. Über viele Zustände kann man nur den Kopf schütteln und vor allem der damalige Kinderhandel ist auszuhalten. Mir haben gut die Verstrickungen gefallen, die gesponnen wurden und die sich am Ende aufgelöst haben. Es passiert so vieles im Buch, dass man dies kaum aufzählen kann. Von Anfang bis Ende ist man gefesselt, weil immer was los ist und keinerlei Langeweile aufkommt. Die Charaktere machen unterschiedliche Entwicklungen durch, die für mich schlüssig waren. Da es noch weitere Bände geben wird, ist das Ende offen gehalten und durch einen fiesen Cliffhanger wird die Neugier auf Band 2 geschürt. Ich bin sehr gespannt darauf, was nun weiter passieren wird!

Bewertung vom 24.03.2021
Halls, Stacey

Die Verlorenen (eBook, ePUB)


sehr gut

Stacey Halls schildert in ihrem Werk die gesellschaftlichen Gegensätze in London während des 18. Jahrhunderts. Entweder war man bettelarm oder stinkreich. Die junge Bess konnte daher nichts besseres tun, als ihr Neugeborenes im Waisenhaus abzugeben, da sie es nicht versorgen konnte. Doch was macht man, wenn man dort die Option hat, sein Kind wieder zu holen und dann hat man das Geld zusammen und bekommt gesagt, dass das Kind von der angeblichen Mutter schon längst abgeholt wurde? Jeder kann sich daher bestimmt in die Gefühlswelt von Bess hineinversetzen. Doch sie gibt sich kämpferisch und macht sich auf die Suche. Die Geschichte ist in mehrere Teile unterteilt. Während ich den ersten Teil sehr spannend fand, hat mich der Mittelteil erst mal nicht so angesprochen. Der Wechsel war so abrupt, dass ich gar nicht wusste, um wen es hier eigentlich geht. Erst im Verlauf des Lesens wird immer mehr klar, wie das zu der Geschichte von Bess passt. Das Ende war mir dann etwas zu schnell abgehandelt. Die Gegensätze Londons waren bildhaft dargestellt. Man konnte sich gut vorstellen, wie schmutzig und kriminell die Gassen damals waren. Die Autorin schafft es sehr gut, die Gefühle ihrer Protagonistin zu beschreiben und sie das auch ausleben zu lassen. Man spürte durchweg ihren inneren Zwist zu entscheiden, was für ihre Tochter das beste ist. Das Buch ließ sich sehr gut lesen und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 24.03.2021
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


ausgezeichnet

Das Buch beschreibt anhand einer Familiengeschichte, was passieren kann, wenn geerbt werden soll und nicht alle Erben bedacht werden. Zunächst erscheinen Jana und Emilio, die im Testament von Enrietta benannt wurden. Sie wirken sehr bodenständig und sympathisch und sind sich auch in allem einig. Doch als sich alle fast schon in Sicherheit wiegen, erscheint der leibliche Sohn Enriettas und beansprucht das Erbe für sich. Trotz Testament steht ihm in der Schweiz nämlich ein ganz schöner Batzen zu! Zu Beginn fand ich Emilio ganz sympathisch. Er lässt an Armando kein gutes Haar und begründet dies sehr schlüssig. Man denkt, Armando handelt in sehr böser Absicht. Die beiden feurigen Lateinamerikaner kommen sich ganz schön ins Gehege. Doch dann wird Stück für Stück offensichtlich, was Armando da Silva antreibt. Er erzählt das dunkle Familiengeheimnis, welches an allen Fronten stark einschlägt. Zwischendrin steht der Anwalt, der mit der Abwicklung des Erbes betreut ist, gehemmt durch seine Schweigeverpflichtung. Ihm sind die Hände gebunden und er kann nur vermittelnd tätig sein. Die Erzählweise ist etwas nüchtern oder sachlich, was mir jedoch für dieses Thema passend erscheint. Die Charaktere sind sehr ausgefeilt und man weiß lange nicht, wohin es sie treiben wird. Allzu emotional sind sie leider nicht und alle drei erscheinen eher verschlossen, was eine gewisse Distanz bewirkt. Ich fand die Auflösung sehr gut gelungen. Mir hat das Buch gefallen, weil es beispielhaft dafür steht, dass man nicht voreilige Schlüsse ziehen sollte und vor allem erst mal beide Seiten anhören muss, bevor man jemanden verurteilt.

Bewertung vom 21.03.2021
Janz, Tanja

Leuchtturmträume


sehr gut

Protagonistin Anneke ist Hoteltesterin und wird von ihrem Arbeitgeber nach St. Peter-Ording geschickt, um zu recherchieren, welche Hotels und Sehenswürdigkeiten sie für einen Romantikreiseführer ins Programm aufnehmen könnten. Dummerweise wird sie ausgerechnet in das Hotel einquartiert, in dem ihr Ex Raik Hotelmanager ist. Was ist damals vorgefallen, dass Anneke einfach davon lief und mit Raik nichts mehr zu tun haben will?

Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen, da sie unterhaltsam geschrieben sind und sie es schafft, das tolle Flair der Nordsee einzufangen. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man kann sich die Szenen bildlich vorstellen. Da die Protagonistin viele Örtlichkeiten für ihre Arbeit aufsucht, kann man das Büchlein fast als Reiseführer benutzen. Die Liebesgeschichte war sehr schön und man wird beim lesen immer davon getrieben zu erfahren, was zwischen den beiden überhaupt vorgefallen ist. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, einzig Annekes ablehnende Art ihren Eltern und Raik gegenüber war manchmal etwas zu arg. Zu anderen war sie so freundlich und liebevoll, da hätte ich sie manchmal gerne etwas angestupst. Das Buch spielt im Hochsommer, so dass man sich damit ein Stück Urlaub ins Wohnzimmer holen kann. Auf jeden Fall eine gelungene Geschichte, bei der man das Buch kaum aus den Händen legen kann.