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Mel.E
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Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2014
McGarry, Katie

Noah und Echo


ausgezeichnet

"Noah und Echo. Liebe kennt keine Grenzen" ist ein echtes Lesehighlight, da es keine oberflächliche Liebesgeschichte beinhaltet, sondern wirklich ein sehr kostbares Buch ist, welches wirklich Tiefgang bereithält. Als Vielleserin habe ich gedacht, das ich schon vieles kennen würde, aber da habe ich weit gefehlt, denn "Echo und Noah" konnte mich wirklich überraschen. Sowohl Noah als auch Echo haben ein Päckchen von Ängsten bzw. Trauer zu tragen. Noah hat seine Eltern verloren und lebt seitdem in diversen Pflegefamilien. Seine beiden Brüder sind von ihm getrennt und sein Lebensziel ist, sich ein Leben gemeinsam mit seinen Brüdern aufzubauen. Echo, die auch äußere Verletzungen trägt, möchte herausfinden was an jenem Abend geschah, an dem sie sich so sehr verletzte, denn sie kann sich an das Geschehen nicht erinnern. Wir haben hier also äußere und innere Verletzungen, die aufgearbeitet werden müssen. Unterstützt werden beide von einer hervorragenden Psychologin. Auch wenn sich Echo und Noah zusammenschließen um in die jeweilige Akte des anderen zu schauen um Klarheit zu bekommen, kommt am Ende doch alles anders und für mich an einigen Stellen komplett unerwartet. Mir hat gefallen, das meine Erwartungen beim Lesen wirklich übertroffen wurden. Schon beim Anblick des Covers vermutete ich ein tief verletztes Mädchen, welches ihr Gesicht hinter ihrer roten Haarpracht zu verstecken ersucht. Ich kann mich erinnern, das ich als Teenager auch oft im Unterricht so verhaart bin um mich sozusagen unsichtbar zu machen. Auch wenn Echo wieder zur Schule geht nach einer Auszeit kann sie nicht an ihr altes Leben anknüpfen, denn sie hat sich nicht nur optisch verändert. Unverständlich für einige ihrer Freunde, die gerne die alte Echo zurück hätten. Echo zieht sich komplett zurück. Die Schwangerschaft ihrer Stiefmutter tut ein übriges um Echo auch gefühlsmäßig von ihrem Vater zu trennen. Echos Mutter leidet an einer bipolaren Störung, was ich als Laie wirklich interessant fand. Gerade zum Ende hin wird mir daher auch die Lieblosigkeit der Mutter klar, denn wie sonst hätte sie sich so verhalten sollen?
Im Großen und Ganzen gefiel mir besonders wie impulsiv die Gefühle der jeweiligen Protagonisten aufgegriffen werden konnten. Lange schon habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich emotional wirklich umgehauen hat. Als sich Noah und Echo einander annähern knistern die Seiten förmlich und nahmen mich mit in eine Liebesgeschichte zart wie die Flügel eines Schmetterlings. Gegenseitig geben sie sich Halt und zeigen auf, das Schönheit nichts mit äußerer Schönheit zu tun hat und selbst Narben liebenswert und nicht abstoßend sind. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mitreißen und packen können. Eine ideale Lektüre für junge Mädchen ab ca. 16 Jahren, die auf der Suche sind nach einem Buch, welches nicht oberflächlich bleibt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.04.2014
Klassen, Julie

Das Mädchen im Torhaus


ausgezeichnet

"Das Mädchen im Torhaus" spielt zu einer Zeit in der es noch Armenhäuser gab, Frauen unter Pseudonymen Bücher schreiben mussten, Frauen verstoßen wurden, wenn sie vorehelichen Sex hatten, Väter ihre Töchter verkaufen durften um ihrer Alkoholsucht zu frönen und vielen anderen Dingen mehr, die uns vor Augen führen, wie einfach wir es in der Zeit haben in der wie heute leben, dennoch fehlt mir hin und wieder die Moral der damaligen Zeit. Vielleicht ist es genau das, was mich an diesem Buch fasziniert hat? Auch wenn es sich hier um ein Buch aus einem christlichen Verlag handelt, wird uns der Glaube nur ganz beiläufig begegnen. Was viel eher auftritt sind viele Zitate und anderes aus dem Leben der Jane Austen. Wer Jane Austen faszinierend findet, wird sich auch in "Das Mädchen im Torhaus" wohlfühlen. Eine wirklich außergewöhnlich gute Story, die in Zeiten von Napoleon spielt und auch historisch wirklich authentisch wirkt. Es ist als tauchen wir in eine andere Zeit ein, die mit Personen gespickt ist, die wir entweder sofort in unser Herz schließen oder für ihre Taten verachten werden. Besonders schön ist es, Mariah in ihrer Verwandlung zu beobachten, denn auch wenn sie nun eher in Armt leben muss durch ihren Fehltritt wächst sie in ihren Aufgaben. Sei es nun in dem sie ihre schriftstellerische Gabe ausübt oder eben auch Nächstenliebe lebt. Sie ist sich nicht zu fein sich ihre Hände zu beschmutzen, obwohl sie vorher eher vornehm gelebt hat, was schon dadurch zeugt, das sie ein Hausmädchen hat, die sie aber eher als eine Freundin behandelt. Wir haben hier eine wirklich wunderbare Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt und an ihrem Höhepunkt Vergebung ausdrückt. Nach und nach wird klar, warum Mariah verstoßen wurde und ist für unser Zeitalter kaum vorstellbar. Stück für Stück wird dieser Geschichte einiges hinzugefügt und zwar durch die vielen Menschen die ihren Auftritt in diesem Buch haben. Julie Klassen sagt selbst, das sie die Geschichte der Mariah umgeschrieben hat nach einer wahren Geschichte und auch wenn das meiste doch Fiktion sein wird, haben wir letztendlich doch ein Buch, welches aufzeigt, das eine Medaille immer zwei Seiten hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung an all die, die sich bei Jane Austen zuhause fühlen und an all diejenigen, die historische Liebesromane schätzen, denn Julie Klassen hat es in ihrer wunderbaren Art zu schreiben wieder einmal geschafft mich zu begeistern.

Bewertung vom 18.04.2014
Perry, Karen

Bittere Lügen


ausgezeichnet

"Bittere Lügen" durfte ich für Crimethrill vorablesen und da ich den Klappentext wirklich herausragend fand, lag es auch nicht lange auf meinem SUB, da es mich regelrecht dazu drängte den Thriller zu lesen. Ich war wirklich fasziniert von der Story und habe das Buch an einem Tag regelrecht verschlungen. Es wird über den Alptraum aller Eltern berichtet, dem Tod des geliebten Kindes, welches das Ehepaar erst einmal in einen tiefen Abgrund stürzt. Wer will es ihnen verübeln? Ein Erdbeben in Tanger / Marokko zerstört alles was Harry und Robin lieb und teuer war. Ich habe das Buch als sehr schmerzhaft empfunden, schon alleine dadurch, das beide, sowohl Robin als auch Harry ihre Trauer verbergen wollen um dem anderen nicht noch mehr Schmerz zuzufügen, dennoch wäre es an mancher Stelle besser gewesen offen miteinander zu reden und sich nicht im Schmerz zu vergraben. Auch wenn das Buch über einige Längen verfügt bis es dann endlich zum großen Showdown kommt, harrte ich aus und wurde zum Ende hin wirklich überrascht über die Menge an Emotionen die sich dem Leser offenbaren wird. Die Lügen, die sich offenbaren sind tatsächlich bitter und machen mich wirklich sprachlos. Als Vielleserin vermutete ich, schon alles irgendwie auf die eine oder andere Art zu kennen, aber "Bittere Lügen" konnte selbst mich überraschen. Nicht unbedingt Höchstspannung, dafür aber echter Psychothrill vom Feinsten. Ich glaube, das dieser Thriller Eltern ganz besonders berühren wird und manchmal auch regelrecht sauer macht, durch Harrys Handeln Dillon gegenüber, aber dennoch ist der Verlust eines Kindes etwas was Eltern wahnsinnig machen wird vor Trauer und Schmerz. Dadurch das wir kapitelweise Robin und Harry begleiten wird das Lesen flüssig und lässt uns intensiv ihre Gedanken und Gefühle spüren. Der Thriller wirkt dadurch zuerst wie eine Lebensgeschichte, die sich letztendlich dann doch noch zu einem Thriller entfaltet. Wir begegnen hier echten Wahnsinn und werden von einer Menge Emotionen regelrecht überschwemmt. Der Titel "Bittere Lügen" passt meiner Meinung nach wie die Faust aufs Auge, denn "The Innocent Sleep" (Der unschuldige Schlaf) wie der Thriller im Original heißt, ist nicht gleich schlüssig, sondern nur Teil der Story. Auch sehr gut gewählt, aber die Story ist definitiv auf Lügen aufgebaut, die nicht unbedingt überraschen, da es zu offensichtlich ist, dennoch hauen sie mich zum Ende regelrecht um. Es ist für mich immer wieder verwunderlich was Menschen zu tun bereit sind ohne an den Schmerz anderer zu denken. Auch wenn mir ein Happy End fehlte, bin ich vom Ausgang des Thrillers recht zufrieden gestellt und kann daher auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausgeben an einen Thriller, den ich anders erwartet hätte, aber dadurch wirklich genießen konnte, weil er mich tatsächlich überraschen konnte.

Bewertung vom 15.04.2014
Chapman, Gary

Die fünf Sprachen der Liebe


ausgezeichnet

"Die fünf Sprachen der Liebe" ist ein ganz besonderer Ratgeber für Ehepaare und meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wer Ehe erfahren und ausleben will, hat tief in sich den Wunsch sich komplett auf den Partner einzulassen. Natürlich wird es dennoch weiterhin eine erschreckend hohe Scheidungsrate geben, aber wer die Sprache der Liebe des Partners sprechen lernen möchte, wird erfahren, das es um einiges zufriedener machen wird, als wenn ich die Bedürfnisse des Partners übersehe und man sich auseinanderlebt, was wirklich schnell geschehen kann. Nach 19 Ehejahren zwischen heiter hoch wolkig, bedeckt, stürmisch und Eiseskälte kann ich sagen, das je mehr ich mich auf meinen Mann einlasse wir um einiges besser miteinander leben können, auch wenn unsere Sprache der Liebe unterschiedlicher nicht sein könnte. Hinten im Ratgeber gibt es einen Test für Mann und Frau und das Ergebnis meines Mannes hat mich nicht wirklich überrascht, dafür mein Testergebnis umso mehr. Wusste ich doch schon immer, das mein Mann eher der zärtliche Typ ist, während ich mich eher im Bereich Geschenke sah. Lob und Anerkennung hätte ich auch noch in Erwägung gezogen, denn wer blüht nicht auf, wenn es liebende und wohltuende Worte regnet. Meine Sprache der Liebe ist interessanterweise "Hilfsbereitschaft" und jetzt geht mir auch ein Licht darüber auf, weshalb ich mich schon am Morgen über nicht weggeräumtes Frühstücksgeschirr ärgere oder über Schuhe die überall im Weg zu stehen scheinen. Einige der Sprachen habe ich nun schon erwähnt und will sie dennoch noch einmal aufführen:

LobundAnerkennung
Geschenke
Hilfsbereitschaft
Zweisamkeit
Zärtlichkeit
Zu jeder Sprache gibt es ein Kapitel mit Fallbeispielen aus der Praxis, daher wirkt dieses Buch nicht als Sachbuch, sondern sehr authentisch, denn es ist nachvollziehbar und erfahrbar. Einiges stand mir deutlich vor Augen, während anderes für mich, da es mich nicht betrifft eher oberflächlich blieb, da es nicht meine Sprache der Liebe betrifft. Normalerweise bin ich in anderes Test dieser Art mehrfach betroffen, aber dieses Mal kristallisierte sich eine Sprache ganz deutlich heraus. Für mich sehr bedeutsam und auch wenn ich vor vielen Jahren "Die fünf Sprachen der Liebe" angefangen hatte zu lesen, ist es mir zu diesem Zeitpunkt als ich es erneut las viel, viel näher gegangen als zuvor. Wir stecken zwar z.Zt. in keiner Krise, aber wer lange genug verheiratet ist, weiß, das ein Gewitter immer dann aufzieht, wenn man am wenigsten damit rechnet.
Wer in seiner Ehe Halt und Geborgenheit sucht, sollte sich auf die Sprache der Liebe seines Mannes / seiner Frau einlassen können, denn ich merke schon seit wenigen Tagen, wie es uns verändert. Wir haben natürlich intensiv über unsere Sprachen der Liebe gesprochen und ich habe um einiges gebeten, was mich immer wieder traurig macht und doch nur ein Handgriff ist um mich zu erfreuen. Schuhschrank auf, Schuhe rein, Tür zu. Ganz einfach, oder? Von mir wird im Gegenzug natürlich auch erwartet, das ich mich der Sprache der Liebe meines Mannes widme und es kostet tatsächlich keine Überwindung mehr zu Umarmen oder eine kleine Berührung hier und da einfließen zu lassen um meinem Mann zu zeigen wie sehr ich ihn liebe.
Ich konnte mich komplett auf den Ratgeber einlassen und habe vieles begreifen und umsetzen können, da es mir authentisch erschien. "Die fünf Sprachen der Liebe" sind auch auf meine Kinder anwendbar und während ich die eine oder andere Vermutung habe, welche der Sprachen es sein könnte, werde ich weiter beobachten und anwenden, damit auch meine Kinder in einem Elternhaus aufwachsen können, in der ihre Sprache der Liebe gesprochen wird.
Ein tolles Buch, leicht zu lesen und wirklich wertvoll. Absolut empfehlenswert!

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2014
Götz, Andreas

Stirb leise, mein Engel!


ausgezeichnet

"Stirb leise, mein Engel" ist ein Jugendthriller, der mich als Leserin ziemlich lange aufs Glatteis geführt hat und dadurch lange seinen Spannungsbogen halten konnte. Der Thriller ist definitiv für junge Menschen ab 16 Jahren geeignet, denn er zeigt auf wie Jugendliche ticken, die auf der Suche nach Anerkennung und Liebe sind. Wir selbst als Eltern sind gefragt unsere Kinder genau zu beobachten um vielleicht auch festzustellen, das sie sich verändern, indem sie schwermütig und evtl. sogar depressiv werden. Manche Menschen sehnen sich nach dem Tod, mehr als andere, aber ist dies immer ein Ausweg?

Wir haben hier eine moderne Romeo und Julia Geschichte, der allerdings die Romantik fehlt. Ich bin völlig erschüttert über die Ahnungslosigkeit der Mädchen, die freiwillig in den Tod gehen um dort auf ewig mit ihrer großen Liebe verbunden zu sein. Schon ein interessanter Plot, der mich aber leider nicht komplett überzeugen kann, da viele Handlungsstränge auftreten, die letztendlich zwar schlüssig sind, aber irgendwie doch oberflächlich abgehandelt werden. Es beginnt rasant und voll Gefühlen, die sich mir als Leser offenbaren und die für mich komplett nachvollziehbar sind. Manche Gefühle wie der Hass der mir förmlich aus den Seiten entgegen springt ist für mich eher verwirrend.

Sascha und Joy die sich aufmachen die Selbstmordserie aufzuklären geraten selbst in die Schusslinie des Täters. Sie kommen ihm nah, viel zu nah. Als es in meinem Kopf Klick! gemacht hat und in mir der erste Verdacht aufkam, das doch alles anders ist als es erscheint, zumindest das was den Täter betrifft, ist es schon fast zu spät, denn wie bei einer Spinne die ihr Netz webt ist Sascha schon in eine Falle getappt. Er, der durch den Verlust seines Vaters immer noch trauert ist sehr empfänglich für Gefühle. Er bedenkt dabei nicht, das er die Ermittlungen seiner Mutter, die Polizistin ist behindert und sich eben selbst in große Gefahr bringt. Es begegnen uns Wahnsinn und Schizophrenie. Gut umgesetzt und für mich als Leser sehr beängstigend.

Dem Autor ist es gelungen seinen Protagonisten so viel Leben einzuhauchen, das sie nicht blass und lieblos erscheinen. Es bietet genügend Tiefgang um mich wie gebannt am Buch zu fesseln. Ehrlich gesagt war es das Cover, welches "Stirb leise, mein Engel" zu einem echten Must Read für mich machte. Ein Buch, welches aussieht wie eine Trauerkarte? Der Klappentext überzeugte auch und daher war ich sehr erfreut, das ich es mir ertauschen konnte. Leider war es durch seine größere Schrift auf 368 Seiten sehr zügig gelesen und hinterließ mich mit großer Furcht, denn wie schnell lassen sich junge Menschen die noch nicht so gefestigt sind von Dingen überzeugen, die sie zum Ende hin vielleicht doch nicht wollen? Sobald die Erkenntnis einsetzt könnte es für eine Umkehr zu spät sein.


LESEEMPFEHLUNG!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2014
Strobel, Arno

Abgründig


sehr gut

Als Fan von Arno Strobels Thriller war ich wirklich sehr neugierig auf sein Jugendbuch - Debüt und daher landete "Abgründig" auf meiner Must Read Liste als ich es unter den Neuerscheinungen des Loewe Verlages entdeckte. Ich fieberte dem Erscheinungstermin förmlich entgegen und muss im Nachhinein zugeben, das mich das Buch nicht so packen konnte wie erwartet. Es war nett und Arno Strobel als Autor auch zu erkennen, aber so wirklich mitgerissen hat mich die Story nicht, da ich die Protagonisten entweder zu blass oder als zu arrogant empfunden habe. Auch wenn die Story recht ungewöhnlich endet, hatte ich nicht das Gefühl etwas Neues zu entdecken. Letztendlich fehlte mir auch der Thrill. Verdächtigt sind alle auf die eine oder andere Weise, da sie sich durch ihr Verhalten verdächtig machen und dennoch vermisste ich das, was ich sonst in den Büchern des Autors entdecken konnte. Normalerweise spielt er mit meinen Ängsten und lässt mich bis zum großen Showdown am ausgestreckten Arm verhungern. "Abgründig" plätschert mir eher dahin und ist keineswegs mit einem der anderen Bücher zu vergleichen. Nicht einmal annähernd und daher vermute ich, das der eine oder andere Fan des Autors maßlos enttäuscht sein wird. Wenn man aber die andere Seite der Medaille betrachtet und sich vor Augen führt, das wir hier ein Jugendbuch ab 12 Jahren haben, dann sieht es noch einmal ein klein wenig anders aus und erhört meine Bewertung um einen Stern. Sinnig war die Lebensgeschichte von Dennis ein wenig zu vertiefen, denn ansonsten wäre dieses Buch mir als oberflächlich und lieblos erschienen. So konnte ich mich wenigstens ein klein wenig über Eltern aufregen, denen ich das wünsche was sie ihren Kindern antun. Da ich ja eine Bewertung abgeben möchte, würde ich als Erwachsene 3 magere Sterne abgeben, da es sich aber um ein Jugendbuch handelt und auf Jugendliche sicherlich um einiges spannender wirken wird als auf mich, erhöhe ich auf 4. Mehr ist leider nicht drin und ich hoffe, das ich denjenigen, die das Buch noch lesen wollen nicht die Vorfreude verdorben habe. Ich hatte meine Erwartungshaltung wohl ein klein wenig zu hoch geschraubt, daher von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung! Schade!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2014
Hwang, Sun-mi

Das Huhn, das vom Fliegen träumte


ausgezeichnet

Wahrscheinlich kennt jeder von uns den Song der Comedian Harmonists "Ich wollt ich wär ein Huhn", oder? Mir kam er spontan in den Sinn, da mir gleich auf den ersten Seiten des Buches "Das Huhn, das vom Fliegen träumte" bewusst wurde, das ein Huhn eingepfercht in einen Stall und nur dazu verdammt Eier zu legen nun wirklich kein einfaches Leben führt. Ehrlich gesagt wurde mir wirklich übel und der Appetit auf Huhn oder Ei ist mir förmlich vergangen. Sprosse, die Heldin in unserer Geschichte träumt davon eines ihrer Eier auszubrüten. Sie verweigert das Essen, magert ab und die Eierschale ihrer Eier ist empfindlich und zu dünn. Letztendlich ist dies der Grund, weshalb Sprosse aus ihrem Käfig befreit wird. Halbtot wird sie in das Loch des Todes geworfen, wo auch schon das Wiesel auf sie lauert. Es ist keine rede davon, das sie in der Scheune zu den anderen Tieren darf oder fröhlich über den Hof spazieren darf, denn Sprosse ist eine Legehenne, die ausgedient hat. Vielleicht würde sie sich noch dazu eignen in einen Suppentopf zu wandern? Sprosses Geschichte ist sehr warmherzig und lebendig erzählt. Ich habe sie gleich liebgewonnen und mitgefiebert, denn das Leben welches sich Sprosse aussucht ist nicht einfach. Es ist ein Kampf ums nackte Überleben, vor allem dann als "Kleines" in ihr Leben tritt und sie nicht nur für sich sorgen muss. Letztendlich ist Sprosse das Huhn eine echte Heldin, die sich all dem stellt was sich ihr in den Weg stellt. Sie liebt, sie leidet und sie gibt nicht auf. Ein Huhn mit menschlichen Zügen und uns dadurch auch nicht unähnlich. Sprosse, die Muttergefühle entwickelt und sich dadurch einen Traum erfüllen kann. Es ist ein Buch, welches von der ersten Seite fesselt und seine Leser/innen mit einer tiefgründigen Geschichte um ein Huhn begeistern wird. Von mir eine Leseempfehlung für ein Buch, welches nicht oberflächlich bleibt, sondern nachwirken wird. Sprosse wird euer Herz im Sturm erobern, wetten? Den Titel des Buches "Das Huhn, das vom Fliegen träumte" ist zwar nur bedingt passend, da das Thema Fliegen nicht unbedingt zum Thema wird, aber um das Buch zu schätzen wird dies nicht relevant sein. Freundschaft, Überleben, Selbstaufgabe und die Liebe einer Mutter werden uns auf ganz wunderbare Art und Weise nahegebracht. Ein Buch, welches es wert ist gelesen zu werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2014
Thompson, Jessica

Ein Tag im März


ausgezeichnet

Über das Prämiensystem der Seite "Wasliestdu" bestellte ich mir "Ein Tag im März" und packte es auf den SUB und wartete solange bis es endlich März war, da ich es passend fand es eben in dem Monat zu lesen, der im Titel erwähnt wird. Ich gestehe, das ich es fast vergessen hätte und nur noch ein paar Tage zeit hatte es zu beenden, bevor schon der April in den Startlöchern stand. Mir hat das Buch sehr gefallen, da es von Vergebung spricht und auch im Nachwort der Autorin darauf eingegangen wird. Vergebung ist ein starkes Wort, denn sicherlich ist es nicht immer einfach wirklich und wahrhaftig Menschen die uns verletzen zu vergeben. Stellt euch vor, euch wird das Liebste was ihr habt genommen und ihr seid dadurch natürlich sehr verbittert und müsst euch nun alleine durchs Leben schlagen inmitten eurer Erinnerungen an euren Partner. So ergeht es Bryony, die ihre große Liebe verloren hat. Sie in ihrem Schmerz zu begleiten tut weh und die Personen, die ihr zur Seite gestellt werden, erzählen alle ihre ganz eigene Geschichte. Es ist nicht von Anfang an schlüssig, warum auch die anderen Personen zu Wort kommen und wir in ihr Leben und ihre Gedanken eintauchen. Jede Person wurde Leben eingehaucht, welche sie authentisch macht und wirklich wichtig für die Story, denn ihre Schicksale fangen alle an dem einen Tag im März an, auch wenn es nicht gleich zu erkennen ist für uns als Leser. Die Handlungsstränge fügen sich irgendwann alle zu einem Ganzen zusammen. Letztendlich haben wir hier ein Buch, welches gerade am Anfang von Trauer berichtet und dem mühsamen Weg wieder ins Leben zurückzufinden. Wir leiden mit der Protagonisten Bryony und erleben ihren täglichen Kampf weiterzumachen. Dennoch gibt es auch sehr schöne Momente und diese machen die Story um einiges runder, denn wer möchte nur über Trauer und Leid lesen? Für den Beginn der Story war es eindrücklich und gut, aber dann entwickelt sich eine ganz wunderbare Geschichte die von Vergebung spricht. Vergebung an Eltern. Vergebung von Eltern an ihre Kindern und die Vergebung an einen Mörder. Hier steht eine tiefe Schuld im Raum, die natürlich nicht ganz ausgeräumt werden kann, denn Max ist unwiderruflich tot. "Ein Tag im März" ist ein Buch, welches nicht einfach nur gelesen werden kann, denn die Story die es beinhaltet rührt an und bewegt. Ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen an ein Buch, welches mich wirklich packen konnte. Kein typischer Frauenroman, obwohl ich genau das erwartet hatte nachdem ich nur das Cover vor Augen hatte. Wie gut, das es sich zu etwas ganz anderem entwickelt hat und mich voller Staunen und Freude über die Wendungen die es nimmt zurücklässt. Neuanfänge und eine neue Liebe sind dann letztendlich das Sahnehäubchen, welches dem Buch die Traurigkeit nimmt. Wirklich lesenswert!