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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3693 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2021
Graf, Lisa

Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1


ausgezeichnet

Wer kennt ihn nicht den Namen Dallmayr. Seit über 300 Jahren ist das Delikatessenhaus in München angesiedelt, das später unter dem Namen Dallmayr berühmt wurde. Die Autorin Lisa Graf-Riemann hat sich dieses Themas angenommen. „Der Traum vom schönen Leben“ ist der erste Band dieser Saga.
Anton und Therese Randlkofer führen Ende des neunzehnten Jahrhunderts den beliebten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße, in dem sich die Gutsituierten mit Köstlichkeiten versorgen. Doch schon zwei Jahre nachdem sie das Geschäft übernommen haben, stirbt Anton unerwartet und sein Tod weckt Begehrlichkeiten. Sein Bruder Anton versucht mit unschönen Mitteln, sich das Geschäft unter den Nagel zu reißen, doch Therese übernimmt selbst die Führung.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig und sehr fesselnd. Man fühlt sich beim Lesen in die damalige Zeit versetzt und würde am liebsten gleich einen Ausflug nach München ins Dallmayr machen.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet. Therese ist eine starke Frau, die sich nicht leicht unterkriegen lässt. Sie übernimmt das Geschäft, was damals für eine Frau ungewöhnlich war. Leicht macht man es ihr nicht, aber der Erfolg gibt ihr recht. Aber nicht nur die geschäftlichen Dinge fordern sie, sondern sie muss feststellen, dass es auch noch Geheimnisse zu lüften gibt.
Mir hat diese interessante und unterhaltsame historische Geschichte wirklich gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung. Lesenswert!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2021
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


sehr gut

Die Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen und auf einem Bauernhof untergekommen. Dort werden alle Flüchtlinge schlecht behandelt, aber die Schwestern ganz besonders. Dann müssen sie wieder fliehen, da der Bauer übergriffig wird. Sie schlagen sich unter widrigen Wetterbedingungen nach Hamburg durch. Doch die Stadt ist zerbombt und die britische Besatzung nimmt niemanden in der Stadt mehr auf. Unterkunft und Essen gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt und jeder denkt nur an sich. Doch die beiden lassen sich nicht unterkriegen und haben zunehmend Erfolg. Doch das ist anderen ein Dorn im Auge.
Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann lässt sich gut lesen. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Die Schwestern stammen aus einer wohlhabenden Familie und könnten nicht unterschiedlicher sein. Silke ist bestrebt, das Richtige zu tun und ist vorsichtiger. Rosemarie will sich nichts vorschreiben lassen und ist immer guten Mutes. Die beiden kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Konkurrenten durchsetzen, die etwas gegen Frauen in dem Geschäft haben. Die Zeiten sind sehr hart, ganz besonders in diesem Hungerwinter 1946/1947, und man kann niemanden trauen. Das müssen auch die Schwestern schmerzhaft erfahren. Zum Glück aber gibt es auch Menschen, denen die Schwestern vertrauen können.
Furchtbar ist es, dass Menschen die Not der anderen schamlos ausnutzen. Schlimm finde ich auch, dass die alten Seilschaften nach dem Krieg oft weitermachen können, als sei nichts geschehen. Es ist kein leichtes Thema, das in diesem Roman behandelt wird, trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

Bewertung vom 23.09.2021
Silber, Eva-Maria

Kaltes Vergessen (eBook, ePUB)


sehr gut

Katharina ist eine Außenseiterin in ihrer Schule. Umso glücklicher ist sie, als sie von Britta eingeladen wird, am Totenmaar in den Geburtstag hinein zu feiern. Am nächsten Morgen sind Britta, Anette und Marc tot. Sie wurden grausam ermordet. Katharina und Sebastian haben schwer verletzt überlebt. Sebastian will nichts gesehen haben und Katharina hat eine Amnesie. Der Polizei gelingt es nicht, den Täter zu fassen. Dreißig Jahre später nimmt Janna Habena sich diesen „Cold Case“ noch einmal vor. Sie befragt auch die Überlebenden erneut. Katharina, die zufällig Sebastian trifft, verliebt sich in ihn. Doch kann sie ihm vertrauen?
Dieser Thriller basiert auf einem realen Fall, der sich vor Jahren in Finnland ereignete. Der Schreibstil der Autorin Eva-Maria Silber liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist spannend, hat aber auch mittendrin einige Längen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man sich gut in den Fall hineinversetzen kann. Im ersten Teil begleiten wir die Ermittlungen von 1984 und im zweiten Teil die Bearbeitung des Cold Case im Jahr 2014.
Janna war als Assistent schon damals mit dem Fall befasst. Er hat sie nie losgelassen und so versucht sie nun Licht ins Dunkel zu bringen. Was damals geschehen ist, hat Katharina schwer traumatisiert und immer noch ist sie von Medikamenten abhängig. Albträume verfolgen sie und sie kann nicht einordnen, ob die Bilder in ihrem Kopf real sind. Wirklich sympathisch war mir keine der Personen, aber Sebastian mochte ich überhaupt nicht.
Trotzdem hat sie es geschafft, eine gute Staatsanwältin zu werden.
Ich hatte gedacht, dass ich recht schnell auf die Lösung gekommen bin, doch es gibt immer wieder Wendungen, die mich verunsichert haben und so blieb alles bis zum Ende dann doch offen.
Ein spannender Thriller.

Bewertung vom 21.09.2021
Pochoda, Ivy

Diese Frauen


ausgezeichnet

"Diese Frauen" wurden durch die Umstände zur Prostitution gezwungen und dann mussten sie sterben. Die Mordserie entlang der Western Avenue in Los Angeles fand nicht so viel Beachtung, denn es ging ja um „diese Frauen“. Die Serie hörte nach einer Weile auf und nun gibt es wieder Tote und wieder interessiert sich das LAPD nicht sonderlich für diese Toten. Doch Detective Esmerelda Perry will den Mörder dingfest machen.
Dieser Roman behandelt nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern übt auch Gesellschaftskritik, denn „diese Frauen“ sind für die meisten scheinbar nichts wert, sie haben es wohl nicht anders verdient. Doch Essie will, dass auch diese Frauen zu ihrem Recht kommen. Sie will, dass der Mörder bestraft wird. Es ist ihr egal, dass die Kollegen sie belächeln und es ihr nicht einfach machen.
„Diese Frauen“ waren Respektlosigkeit, Rassismus und Gewalt ausgesetzt und am Ende waren sie tot. Es ist erschreckend, was sie alles ertragen mussten und niemand hatte ein offenes Ohr für sie.
Es ist nicht ganz einfach sich in diese Geschichte hineinzufinden, doch dann kommt der Punkt, an dem man das Buch einfach nicht mehr weglegen kann. Die Sprache der Autorin ist dem Milieu angepasst. Dieses Buch ist keine Wohlfühllektüre. Die Geschichten der Frauen gehen unter die Haut und haben mich wirklich berührt. Lesenswert!

Bewertung vom 21.09.2021
Weng, Joan

Die Damen vom Pariser Platz


gut

Gretchen hat genug vom Leben in der Kleinstadt. Sie hat ihre Träume und macht sich auf in die große Stadt, nämlich nach Berlin. Im Schönheitssalon der Madame Brose sind die feinen Damen von Berlin Kundinnen, doch Gretchen findet nicht, dass sie dorthin passt. Aber sie wird von der geheimnisvollen Nachtclubsängerin Isis eingestellt und soll deren Biografie tippen. Über Henni bekommt Gretchen Kontakte und stürzt sich in wilde Großstadtleben. Sie verliebt sich ausgerechnet in den Freund von Henni.
Auch wenn man schön in eine andere Zeit eintauchen kann, so konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen. Sie plätschert so vor sich hin.
Die Charaktere sind alle sehr individuell, teils ziemlich exzentrisch beschrieben. Gretchen kommt am Anfang recht naiv daher. Sie ist zwar gebildet, aber auf das Leben in der großen Stadt nicht so recht eingestellt. Henni scheint es sehr gut zu gehen, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt, und ihr Freund und sie passen nicht wirklich zusammen. Isis trägt Narben im Gesicht und ist sehr geheimnisvoll. Das heizt die Gerüchteküche natürlich an.
Am Ende gibt es dann eine Überraschung und fast jeder Topf findet sein Deckelchen.
Die Geschichte hat mich nicht wirklich überzeugt.

Bewertung vom 20.09.2021
Deelen, Saskia van

Hello Berries


ausgezeichnet

Ich liebe Beeren aller Art und einige sind auch in unserem Garten vertreten. Daher hat mich dieses Buch auch gleich angesprochen.
Beeren lassen sich vielseitig verwenden, sowohl zum Dessert oder Eis, wie auch beim Kuchen, aber auch zu herzhaften Gerichten. Außerdem lassen sie sich trocknen oder einmachen und auch ein beeriger Fruchtlikör ist etwas Feines. Saskia van Deelen hat also ein breit gefächertes Rezeptangebot in diesem Buch vorgestellt.
Die Rezepte sind gut beschrieben und somit einfach nachzuarbeiten, auch wenn einige Gerichte etwas Zeit beanspruchen. Inzwischen habe ich einige dieser Rezepte ausprobiert und bin sehr zufrieden.
Bei Kochbüchern liebe ich es auch, mir einfach nur die Bilder anzusehen und mir Appetit zu holen. Die Fotos in diesem Buch sind einfach toll.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 20.09.2021
Kneifl, Edith

Dünenzorn


gut

Obwohl sie eigentlich zu ihrem Vater Mischa schon länger keinen richtigen Kontakt mehr hatte, packt Laura Mars sofort ihre Koffer und fliegt los, als ihr Vater sie um Hilfe bittet. Seine Nochfrau Ramona ist verschwunden und Mischa wurde böse zusammengeschlagen. Was steckt dahinter? Hat jemand Ramona entführt? Doch es gibt noch keine Lösegeldforderung. Oder hat Misch mit seinen Artikeln über den Drogenschmuggel die Drogen-Mafia aufgeschreckt? Da ihr Vater vehement ablehnt, die Polizei einzuschalten, beginnt Laura auf eigene Faust zu ermitteln. Doch dann wird eine Leiche an den Strand gespült.
Dieses Buch lässt mich etwas zwiespältig zurück. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass mir etwas fehlt, da ich den Vorgängerband „Wellengrab“ nicht gelesen habe. Die Geschichte ist zwar spannend, aber manchmal verliert sich diese Spannung durch die sehr detaillierten Beschreibungen der Handlungsorte. Eigentlich mag ich es, wenn ich die Atmosphäre dieser Orte spüren kann, doch hier wurde es mir manchmal zu viel.
Auch mit den Charakteren wurde ich nicht so recht warm. Laura Mars ist wohl schon häufiger an die falschen Männer geraten und auch in diesem Fall hat sie wohl kein glückliches Händchen. Sie will zwar herausfinden, was mit Ramona geschehen ist, doch eigentlich mag sie Ramona gar nicht. Sie stürzt sich etwas naiv in die Ermittlungen und löst damit etwas aus, dass sie so wohl nicht wollte. Mischa will unter keinen Umständen die Polizei einschalten, da er sie für korrupt hält. Er verwöhnt Laura und sorgt sich um sie. Daher schaltet er einen alten Freund, den Privatdetektiv Alfredo Diaz ein, der ein Auge auf sie haben soll. Doch das ist nicht ganz einfach, zumal die beiden eifrig dem Alkohol zusprechen.
Obwohl der Fall ziemlich undurchsichtig ist, war ich als begeisterter Krimileser recht früh auf der richtigen Spur. Am Ende löst sich alles schlüssig.
Dieser Krimi führt uns über verschiedene kanarische Inseln. Da diese aber sehr ausführlich und atmosphärisch beschrieben wurden, leidet der Spannungsverlauf darunter. Dennoch ganz nett zu lesen.

Bewertung vom 19.09.2021
Le Tellier, Hervé

Kein Wort mehr über Liebe


gut

Paris ist die Stadt der Liebe. Aber in diesem Roman geht es nicht um die junge himmelhochjauchzende Liebe. Es geht um die Frauen Anna und Louise. Sie sind verheiratet und haben Familie. Doch der Alltag ist in ihre Beziehungen eingekehrt. Sie lernen ihre Liebhaber kennen und genießen die Leichtigkeit des Verliebtseins. Doch diese überschäumenden Gefühle halten nicht lange an. Zweifel kommen auf – wollen sie wirklich das aufgeben, was sie haben? Wie reagieren ihre Ehemänner, die sehr schnell mitbekommen, was da läuft?
Der recht sachliche Schreibstil des Autors Hervé Le Tellier lässt sich gut und flüssig lesen. Trotzdem konnte mich diese Geschichte nicht so packen.
Die Personen sind alle um die vierzig und Intellektuelle. Bahnt sich da eine Midlife-Crisis an? Oder fehlt einfach nach einigen Ehejahren, die eine gewisse Gleichförmigkeit mit sich bringen, das etwas Andere, Prickelnde?
Die Charaktere sind gut dargestellt, man erfährt einiges über ihre Leben und ihre Vergangenheit. Trotzdem konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen, mir fehlten einfach Emotionen und Sinnlichkeit.
Für mich ein Buch, dass man nicht unbedingt lesen muss.

Bewertung vom 19.09.2021
Berg, Eric

Die Blankenburgs / Die Porzellan-Dynastie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der schwarze Freitag bringt bei den Blankenburgs einiges durcheinander. Elises Mann Richard und ihr Vater Aldamar stehlen sich aus dem Leben, nachdem das Familienvermögen durch die Spekulationen weg ist. Nun müssen die Schwestern Elise und Ophélie sehen, wie sie aus dem Schlamassel herauskommen, doch die beiden kommen nicht miteinander aus und können sich nicht einigen. Zu allem Überfluss macht auch noch Tankred Schamitzke, der Sohn von Otto Blankenburg, seine Ansprüche geltend. Tante Arabella, gerade erst aus Amerika zurückgekehrt, versucht eine Lösung in der verfahrenen Situation herbeizuführen. Damit die Manufaktur Blankenburg auch weiter bestehen kann, müssen sie sich mit dem verfeindeten Isaac Löwenkind zusammentun. Doch diese Zeiten werden schwieriger, denn die Nazis werden stärker und schon bald sieht sich Löwenkind den Repressalien ausgesetzt.
Ich habe schon einige Krimis von Eric Berg gelesen, die mich immer gepackt haben. Aber auch dieser historische Familienroman konnte mich überzeugen.
Die Charaktere in dieser Geschichte sind alle sehr individuell dargestellt. Jeder hat so seine sehr speziellen Eigenschaften und kleinen Geheimnisse. Gemein ist den Familienmitgliedern, dass jeder gerne die Manufaktur übernehmen möchte und daher mit allen Mitteln kämpft. Nicht nur die Rivalitäten innerhalb der Familie sorgen für Schwierigkeiten, auch die Nazis machen das Leben nicht leichter.
Dem Autor ist es gut gelungen, Diese Familiengeschichte mit dem historischen Zeitgeschehen zu verknüpfen.
Es ist eine unterhaltsame Familiengeschichte, in der es um Hass und Liebe, Streit und Kompromiss, um Träume und Realitäten geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2021
Henn, Carsten Sebastian

Rum oder Ehre / Kulinarische Kriminalromane Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Der Käpt’n“ Martin Störtebäcker ist 72 Jahre alt und lebt in Flensburg. Diese Stadt hat seit eh und je mit Rum zu tun. Als Martins Freund Lasse stirbt, trägt er „dem Käpt’n“ auf, nach Jamaika zu reisen, um nach seinem verschollenen Bruder Christian zu suchen. Störtebäcker hatte wohl nicht gedacht, dass sich diese Reise zu einem wirklichen Abenteuer entwickeln wird, denn kaum ist er dort, geht es mörderisch zu.
Mir gefällt der humorvolle Schreibstil des Autors Carsten Sebastian Henn, der manchmal etwas detailliert ist. Dabei begleiten wir nicht nur diesem Kriminalfall, es gibt auch noch einiges über Jamaika, dass nicht nur Touristenmagnet ist, sondern auch Schattenseiten hat, und über Rum zu erfahren. Auch die Charaktere sind wirklich toll und authentisch ausgearbeitet. „Den Käpt’n“ mochte ich aber ganz besonders, obwohl er etwas nordisch brummig ist.
Kaum ist Martin auf Jamaika angekommen, freundet er sich mit der Taxifahrerin Babe an und die Besichtigung der ersten Rum-Distillery verläuft anders als gedacht, denn der Brennmeister wurde brutal ermordet. Es bleibt aber nicht bei dem einen Toten. Wer hat etwas dagegen, dass Martin seinen Bruder sucht?
Dieser Krimi ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch spannend.