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harakiri
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Ostalb
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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2018
Fellowes, Jessica

Unter Verdacht / Die Schwestern von Mitford Manor Bd.1


gut

Louisa ist 19 und lebt in ärmlichen Verhältnissen. Als ihr Onkel sie prostituieren will, muss sie fliehen. Sie landet als Kindermädchen in Mitford Manor, wo sie sich gleich sehr wohl fühlt und sich mit Nancy, einer der 6 Töchter, anfreundet. Gleichzeitig beschäftigt ein Mord in einem Zug den Umkreis Londons. Und Louisa und Nancy ermitteln heimlich. Unterstützt von Polizist Guy, der sein Herz für Louisa verloren hat.
Eine Mischung aus Krimi und Romanze, so würde ich diesen Roman beschreiben. Teilweise etwas zäh, gegen Ende recht spannend, aber so richtig fesseln konnte mich das Buch leider nicht. Erst beim Lesen des Nachwortes wurde mir bewusst, dass es die Mitfordschwestern tatsächlich gegeben hat und so habe ich die Familie gegoogelt.
Louisa mochte ich auf Anhieb, sonst blieben die Handelnden eher blass. Von Nancy hatte ich mir lt. Klappentext mehr erhofft. Die Stellen mit Louisas Onkel konnten mich immer fesseln, der Aufenthalt bei Tante Rose ebenso, aber die Stimmung auf Mitford Manor fand ich eher öde. Was weniger dem guten Schreibstil der Autorin als eher der wohl authentischen Stimmung in dem Anwesen geschuldet war.
Fazit: Der Auftaktband einer Reihe, die ich nicht unbedingt weiter verfolgen muss.

Bewertung vom 29.08.2018
Lehane, Dennis

Der Abgrund in dir


gut

Rachel Childs ist auf der Suche nach ihrem Vater, doch was sie findet, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt. Als sie ihren Ehemann, den sie auf Geschäftsreise wähnt, in ihrer Heimatstadt sieht, beginnt sie zu recherchieren. Sie verfolgt ihn und findet heraus, dass er nicht der ist, der er zu sein scheint. Und dass er noch viel mehr verbirgt…

Bereits zu Beginn liest man, dass Rachel ihren Mann erschießt. Doch aus welchem Grund? Das dauert ziemlich lange bis sich die ganze Handlung aufzulösen beginnt. Anfangs – die Suche nach dem Vater – fand ich das ganze Buch noch etwas zäh und langatmig, diesen Teil hätte es in meinen Augen gar nicht gebraucht, um Rachel zu verstehen. Denn verstehen wie sie tickt, muss man schon, um der Handlung komplett folgen zu können. Erst als Rachel dann ihren Mann verfolgt, war ich ganz in der Handlung gefangen. Und hier wurde das Buch dann auch sehr spannend. Die Wendungen, die die Story nimmt fand ich sehr faszinierend.
Fazit: braucht ein wenig bis es in Fahrt kommt, ist dann aber spannend und die Handlung unerwartet.

Bewertung vom 27.08.2018
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


sehr gut

Doris lebt allein in ihrer Wohnung, der Alltag nur unterbrochen von den Pflegekräften. Sie ist einsam, kann aber gut mit dem Computer umgehen. Damit ihre Lebensgeschichte nicht verloren geht, schreibt sie für ihre Großnichte ihre Erlebnisse auf. Bei ihren Erinnerungen hilft ihr ein rotes Adressbuch. Doch alle Namen sind schon durchgestrichen…
Am Anfang hatte ich ein wenig Probleme, mich in das Buch zu finden. Doris erzählt etwas abgehackt und unzusammenhängend, wobei das gut zu ihrem Alter passt. Doch schnell habe ich mich eingelesen und gerne mehr über Doris‘ bewegtes Leben erfahren. Immer wieder kommt ihre Einsamkeit durch, was mich als Leser sehr betroffen gemacht hat. Was bleibt am Lebensende wenn du keine Familie hast und alle Freunde sterben? Genau diesen Satz habe ich auch oft von meiner 94 jährigen Oma gehört. An die fühlte ich mich auch durch Doris wieder erinnert. Die vielen Geschichten, erzählt und unerzählt, die ein Leben ausmachen, sollten eigentlich nicht mit dem einzelnen Menschen sterben.
Anfangs erzählt noch Doris, ganz heimlich still und leise wechselt dann aber der Erzähler und dem Leser wird klar: man liest von Doris‘ letzten Tagen. Schön fand ich immer die Skype-Sessions mit Jenny und ganz am Ende wartet noch eine Überraschung auf Doris – und den Leser.
Fazit: Was macht ein Leben aus? Erzählt eure Geschichte, seid mutig!

Bewertung vom 25.08.2018
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Norah zieht nach einer Enttäuschung von Berlin nach Wien. Dort wird ihr von einer Bettlerin prophezeit, dass sie an einem bestimmten Datum einen Mann töten wird. Norah lässt das keine Ruhe und sie beginnt zu recherchieren. Wer ist dieser Mann? Seltsame Geschehnisse unterstützen sie in ihrer Furcht, doch was sie dann herausfindet, toppt alles!
Von Anfang an war das Buch spannend und mysteriös. Die Ansage der Bettlerin, die Vorkommnisse in Norahs Wohnung, die geheimnisvollen Nachrichten auf dem Handy – ich hatte keine Ahnung, wie das alles zusammenhängen könnte und wer hinter allem steckt. Wobei: eine Vermutung auf den Täter hatte ich, aber keinerlei Funke, wie das inszeniert worden sein könnte.
Das Buch liest sich schnell dank der kurzen Kapitel und der guten Schreibweise der Autorin.
Fazit: mir persönlich gefiel „Der Schatten“ besser als „Die Falle“.

Bewertung vom 25.08.2018
Nesbø, Jo

Macbeth


gut

Polizist Macbeth ist integer und gut in seinem Job. Bis er ein verlockendes Angebot erhält, dem er nicht widerstehen kann. Doch dazu muss er jemanden ermorden – ist der Preis zu hoch für die Macht, die er dadurch erhält?

Das Buch beschreibt, was Macht aus einem Menschen machen kann. War mir Macbeth am Anfang noch sehr sympathisch mit seiner ruhigen und humorvollen Art, wurde er im Laufe des Buches immer mehr zu einem Widerling für mich. Drogen, Amtsmissbrauch und Mord – vor nichts schreckt dieser Held zurück. Und auch sonst waren mir wenige Personen in diesem Buch sympathisch. Und wenn, dann wurden sie dahingemetzelt. Einzig die Szenen, in denen Duff gejagt wurde, fand ich spannend und zum Mitfiebern.

Eigentlich kein typischer Nesbo und dann doch wieder – viele gewalttätige Szenen finden sich im Buch wieder. Allerdings manchmal eher willkürlich aneinandergereiht, denn als wirkliche Story. Der rote Faden „der Mächtigste“ zu werden, zog sich zwar durchs Buch, wurde aber an manchen Stellen doch arg gedehnt.
Fazit: Durch die kraftvolle Sprache Nesbos durchaus ein lesbarer Thriller, allerdings einer, der sehr unglaubwürdig ist und somit lange nicht an die Serie mit Harry Hole heranreicht.

Bewertung vom 25.08.2018
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1


sehr gut

June verbringt ein Auslandsjahr in Cornwall. Auf dem Landsitz ihres Onkels begegnet sie ihren Cousins Blake und Preston, die sie beide umwerfend findet. Das beruht auf Gegenseitigkeit, nur umgibt die beiden etwas Geheimnisvolles. Was das ist wird June bald am eigenen Leib spüren.

Romantasy ist normalerweise nicht so mein Genre, aber Rose Snows Schreibstil und die Geschichte an sich haben mich dennoch begeistern können. Schon Junes erstes Aneinandergeraten mit Blake brachte mich zum Schmunzeln. Die Unterhaltungen sprühen geradezu vor Lebendigkeit und Witz, das hat mir gut gefallen. Etwas nervig fand ich, dass Blake June sicher 3 oder 4 mal beim Stolpern oder ähnlichem auffangen musste. Natürlich ergibt sich daraus immer eine romantische Situation, aber die könnte man vielleicht auch anders herbeiführen. Egal, tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Die Story ist geheimnisvoll und undurchsichtig. Blake und Preston sind auf der Suche nach ihren richtigen Eltern und geraten dabei an einen noch geheimnisvolleren Mann, der ihnen einen Fluch prophezeit. Leider endet das Buch dann sehr abrupt und der Nachfolger ist erst für Mai 2019 geplant. Schade, ich hätte gerne gleich weiter gelesen.

Fazit: vor allem ein Buch für Mädchen, aber auch Erwachsene fühlen sich in Cornwall wohl.

Bewertung vom 22.08.2018
Ahern, Cecelia

Frauen, die ihre Stimme erheben. Roar.


sehr gut

In „Frauen, die ihre Stimme erheben“ gibt Cecelia Ahern allen Frauen eine Stimme. Da ist die Frau, die sich langsam auflöst, die, die schreit, jene, die ihren Verstand verliert, die, die in eine Schublade gesteckt wird oder die, welche im Boden versinkt.
In 30 locker geschriebenen Storys bricht Ahern eine Lanze für die Frauen. Für all jene, die ganz normal sind, das aber manchmal nicht so empfinden. Oder für die, denen etwas peinlich ist. Ohne zu moralisieren legt sie den Finger in die Wunde und zeigt Auswege an. Denn welche Frau kennt nicht diese Situation, in der sie sich am liebsten in Luft auflösen würde oder in der sie total überfordert ist?
Das Buch regt an zum Nachdenken. Es ist keins, das man mal eben liest und dann aus den Händen legt. Ich finde, es gehört ins Bücherregal, um immer es immer wieder einmal hervorzuholen und sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine mit seinem Problem da steht. Denn Ahern gelingt es wunderbar, Frauen zu vermitteln, dass sie zwar einzigartig, aber nicht allein sind.
Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten mit der Ente, den verspeisten Fotos, der Frau, die in den Schuhen ihres Mannes ein neues Lebensbild fand, die Frau, die fand, dass das Gras woanders immer grüner war und besonders die Frau, die in eine Schublade gesteckt wurde.
Fazit: schon eher was für Frauen, aber auch Männer könnte das Buch teilweise ansprechen, vor allem, wenn sie ihre Frauen besser verstehen möchten 

Bewertung vom 20.08.2018
Arlidge, Matthew J.

Blinder Hass / D.I. Helen Grace Bd.7


gut

In Southampton geschehen scheinbar willkürliche Morde. Ein Pärchen erschießt mit einer Schrotflinte Menschen. D.I Helen Grace und ihr Team haben schnell einen Verdächtigen, doch der ist ihnen immer einen Schritt voraus und mordet immer weiter. Erst als die Mordkommission auf einen Zusammenhang zwischen den Toten stößt, können sie versuchen, diesem zuvor zu kommen. Doch ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht und so geraten mehrere Beamte unvermittelt selbst in Gefahr.



Nur einen Tag umfasst die rasante Handlung, die sich durch die kurzen Kapitel schnell lesen lässt. Manchmal etwas zu schnell. So fand ich in diesem Band, dass Arlidge nicht ganz so ins Detail ging wie in den Vorgängerbüchern. Nach dem letzten Band, in dem Helen im Gefängnis war, hat seine Protagonistin nun auch noch ein wenig mit ihren Dämonen zu kämpfen. Allerdings hat sie mir das alles zu schnell weg gesteckt.



Dennoch fand ich manche Szenen sehr eindringlich. Die Frau mit ihrem Baby, der Händler, die Bewährungshelferin… Arlidge führt diese kurz ein, so dass man noch einen Bezug zu ihnen aufbaut, bevor sie in Gefahr geraten. Das gefällt mir sehr gut, dann bangt man mehr mit. Die Morde sind sehr „zahm“ gehalten, so dass man sich nicht zu sehr gruselt beim Lesen.



Aranita war mir in diesem Buch aber auch etwas zu zahm. Mir gefielen die Schlagabtäusche zwischen ihr und Grace immer sehr gut. Schade fand ich auch, dass eine Person wohl jetzt leider übrig war. Hier hätte ich mir einen anderen Verlauf gewünscht.



Fazit: Nach ihrem Gefängnisaufenthalt scheint D.I Helen Grace noch nicht so ganz wieder in der Spur zu sein J

Bewertung vom 20.08.2018
Gelman, Laurie

Die Elternsprecherin


gut

Jennifer wird wider Willen zur Elternsprecherin in der Vorschulklasse ihres Sohnes gewählt. „wenn schon, denn schon“ denkt sie sich und macht sich gleich mit ihrer ersten E-Mail bei den Eltern der Mitschüler unbeliebt. Denn Jennifer geht erfrischend anders an das Thema Elternsprecher heran. Was habe ich mich über ihre E-Mails amüsiert! Als Mutter von zwei (ehemaligen) Schülern konnte ich mich auch gut in manche Situation hineinversetzen, wenn auch ein paar Dinge sehr überspitzt beschrieben waren.
Der Schreibstil des Buches ist sehr locker und ansprechend und hat auch nicht nur das Thema Schule als Thema. Auch das Drumherum der Protagonistin fand ich erfrischend und lebensnah. Sie hat ein bewegtes Leben hinter sich, fragt sich aber dennoch, ob das mit 48 Jahren denn schon alles gewesen sein soll und beginnt einen Flirt mit ihrem Jugendschwarm. Sehr erfrischend fand ich auch den Kleidergeschmack von Jennifers Sohn Max
Fazit: Lockere Ferienlektüre, die mit einem zwinkernden Auge der Elternwelt den Spiegel vorhält

Bewertung vom 20.08.2018
Carter, Chris

Blutrausch - Er muss töten / Detective Robert Hunter Bd.9


sehr gut

Unzusammenhängende Morde machen den Ermittlern Hunter und Garcia in ihrem 9. Fall das Leben schwer. Denn wie soll man einen Mörder finden, der seine Opfer wahllos – über mehrere Bundesstaaten hinweg! Dazu gibt er ihnen in Form von lateinischen Sprüchen, in die Rücken eingeritzt, Rätsel auf. Nur der guten Zusammenarbeit zwischen Hunter, Garcia und dem FBI ist es lediglich zu verdanken, dass sie auf einen winzigen Zusammenhang stoßen. Und dann wird es persönlich…

Ein wenig fehlte mir dieses Mal das persönliche Element bei den Mordopfern, das Mitleiden. Sie wurden zwar vorher kurz eingeführt, vor allem das erste, aber in der nächsten Szene waren sie schon tot, was ein wenig den Thrill, der die vorherigen Bücher ausgemacht hat, geschmälert hat.
Ansonsten nichts auszusetzen: Hunter und Garcia wieder in Bestform, dieses Mal unterstützt vom FBI, was zusätzliche Brisanz in den Fall brachte und auch einige Kabbeleien, was ich sehr erfrischend fand. Der Fall logisch aufgebaut und mit einem Täter, der wieder überaus raffiniert ist und Hunter und Garcia alles abverlangt. Besonders gelungen fand ich die Szene in dem alten Farmhaus oder wie der Täter mit dem Journalisten eine ganz neue Komponente ins Spiel bringt. Carter ist einfach der einfallsreichste Autor, der mir je untergekommen ist. Jeder Fall neu und anders, keiner 08/15, alle durchdacht bis zum kleinsten Detail – so liebe ich Thriller!
Fazit: wieder unbedingt lesenswert, dieses Mal allerdings nicht ganz so heftig blutig wie die Vorgänger.

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