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Eva Fl.
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Insgesamt 1168 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2019
Tsokos, Michael

Schwimmen Tote immer oben?


gut

Weil ein Toter eben maximal in Bauchlage an der Wasseroberfläche treibt…

Michael Tsokos, Deutschlands wohl bekanntester Rechtsmediziner, räumt mit diesem Buch auf, was die verschiedensten Klischees hinsichtlich der Rechtsmedizin anbelangt. Denn nicht alle im Fernsehkrimi dargestellten Szenen sind auch genau so möglich, wie sie darin aufwendig dargestellt werden.

Auf dieses Buch hab ich mich schon irgendwie gefreut, denn das Thema Rechtsmedizin finde ich doch persönlich unheimlich spannend. So habe ich schon viele Bücher von Michael Tsokos, aber eben auch anderen Fachleuten auf diesem Gebiet, gelesen.

Vom Schreibstil her ist das Buch gut verständlich, die enthaltenen Fremdwörter oder Fachbegriffe werden eigentlich auch direkt immer erläutert. Der Satzbau bringt keine wirklichen Schwierigkeiten mit sich, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Im Vergleich zu „Dem Tod auf der Spur“ oder „Der Totenleser“ ist dieses Buch aber weniger unterhaltsam und mehr aufklärend.

Michael Tsokos erklärt in diesem Buch die verschiedensten Unterschiede und erläutert, welche Irrtümer hier teilweise verbreitet werden. Sicher ist dies auch den vielen Fernsehkrimis und Ermittlungsserien geschuldet, wobei ich hier immer wieder das Gefühl hatte, dass er davon sehr genervt ist und deshalb dieses Buch geschrieben hat. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Vorgängerbuch „Sind Tote immer leichenblass?“ zwar besitze, es aber bis dato noch nicht gelesen habe. Gerade habe ich darauf auch leider gar keine so große Lust mehr…

Das Buch ist durchaus lesenswert, da hier mit so manchem Vorurteil aufgeräumt wird (Länge der Klinge direkt bestimmbar bei einer Stichverletzung oder Schnittwunde), so dass einem dabei schon klar wird, welche Märchen man in manchem Film, mancher Darstellung erzählt bekommen hat. Teilweise hat er sich dafür aber auch Beispiele ausgesucht, die jetzt eher nicht näher beleuchtet werden hätten müssen, wie ich finde. Generell hatte ich beim Lesen leider eher das Gefühl, dass Michael Tsokos genervt von den unterschiedlichsten Fernsehkrimis und –serien ist, dass er allein deshalb dieses Buch geschrieben hat. (Wobei er auch die ein oder andere Serie gelobt hat.)

Sehr schön gemacht sind die verschiedensten Zeichnungen im Buch, die von Christoph J. Kellner gemacht wurden. Diese kleinen Illustrationen fand ich immer wieder ganz nett und lustig anzuschauen, wobei man hier auch das Gefühl hatte, dass ein bisschen Selbstdarstellung von Herrn Tsokos dabei ist. (Vielleicht empfinde ich das auch nur so.)

Für mich war der Lesegenuss etwas getrübt, da für mich hier mit einigen Dingen aufgeräumt wurde, die mir bereits bekannt waren. (Vielleicht liegt das daran, dass ich mich wirklich intensiv mit der Materie beschäftigt habe, weil es mich eben einfach interessiert. Ich möchte dabei auf keinen Fall überheblich klingen!) Das Buch liest sich durchaus flüssig und zügig, so dass es für mich eine schnelle Lektüre war, hinsichtlich der ich aber bei einer Empfehlung unentschlossen bin. Vielleicht ist diese unerhaltsame und auf jeden Fall informative Lektüre für diejenigen, die mit dem Gebiet der Rechtsmedizin bislang wenig zu tun hatten, auch interessanter als für mich. Von mir gibt es insofern leider nur 3 von 5 Sternen, eine „Aufwertung“ bringen die Illustrationen mit sich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2019
Schami, Rafik

Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte


gut

Wenn man in Erzählungen abtauchen darf...

Die Geschichte dieses (Hör)buchs ist die wohl persönlichste Geschichte von Rafik Schami. So berichtet er unter anderem von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab. Er berichtet, wie ihm damals Geschichten erzählt wurden und wie ihn das so geprägt hat.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Rafik Schami bislang kein Buch gelesen habe und mehr oder weniger zufällig durch ein Hörbuch der Bücherei darauf gestoßen bin. Seine Art zu erzählen ist doch einfach einmal anders als die, die ich bislang so kannte. Entsprechend gespannt war ich auch auf "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" - auch, weil der Titel schon sehr kurios ist.

Gesprochen bzw. gelesen wird dieses Hörbuch von Rafik Schami selbst. Er lebt in Deutschland, man hört ihm sprachlich aber an, dass deutsch nicht seine Muttersprache ist, was aber auch völlig in Ordnung ist. Vielleicht hört man so dann manchmal noch ein bisschen genauer zu. Er hat eine angenehme Stimme, eine melodische Stimme und er legt in seine gesprochenen Worte auch immer angenehme Betonungen hinein.

Der Geschichte zu lauschen war für mich interessant, ist er doch in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen als der, in dem ich groß wurde. Natürlich auch in einige Jahre früher, entsprechend merkt man, welche Unterschiede man hat, was aber völlig in Ordnung ist. Man taucht mit ihm ab in einer eigenen, seiner Welt in Damaskus. So kann man im gut eine Stunde und 45 Minuten lauschen und wird dabei wirklich gut unterhalten. Man bekommt tolle Einblicke und merkt, warum er dann auch Erzähler werden wollte.

Grundsätzlich war diese Erzählung mal etwas völlig anderes als die Hörbücher, die ich sonst so höre. Mit der Zeit habe ich mir aber fast ein wenig schwer getan, Rafik Schami hier zu lauschen. Man muss ihm teilweise schon sehr genau zuhören, um ihn gut zu verstehen, das macht es dann schon fast ein wenig anstrengend. Inhaltlich ist es eben eine Erzählung, für die man offen sein sollte, wenngleich sie manchmal auch sehr amüsant, doch auch aber recht phantasievoll ist. Für mich war das spannend anzuhören, durchaus auch lustig, manchmal aber auch ein bisschen plump, vor allem wenn es um gewisse körperliche "Entgleisungen" olfaktorischer Natur geht. Es war mal ein Hörbuch der anderen Art, für das man einfach auch offen sein muss. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich allerdings unentschlossen.

Bewertung vom 02.10.2019
Esch, Hendrik

Jagdtrieb / Colossa Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“

Paul Colossa lebt und arbeitet in München als Anwalt. Aufgrund seiner jugendlichen 34 Jahre ist er noch nicht dermaßen erfahren als er plötzlich die Kanzlei seines Onkels im bayrischen Neustadt, mitten in der Provinz, erbt. Sein Onkel hat sich überraschend umgebracht, so dass Paul Colossa die Geschicke der Kanzlei von heute auf morgen lenken muss. In einem seiner ersten Fälle dort gilt es die junge Maja zu schützen, für die er ein Kontaktverbot ihres stalkenden Ex-Geliebten erwirken soll. Doch die Tochter des russischen Unternehmers ist eine äußerst hübsche Frau… und da gibt es wohl auch dubiose Machenschaften des Vaters, in die sie verstrickt ist…

Da ich inzwischen einiges von „Jagdtrieb“ gehört hatte, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Die Geschichte klang für mich soweit echt lesenswert und spannend.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, die Geschichte war inhaltlich soweit gut verständlich, Fachbegriffe oder Fremdwörter waren für mich gut verständlich, wobei hier nichts wirklich Schwieriges vorgekommen ist. Gelegentlich gab es mal längere Sätze, was aber kein Problem darstellt. (Beispiel folgt!)

Die Geschichte ist soweit stimmig und recht unterhaltsam. Es gibt immer mal wieder sehr lustige Szenen bzw. Schilderungen, hier hätte ich mir fast noch ein bisschen mehr davon gewünscht. Beispielsweise fand ich folgende Aussagen sehr zum Schmunzeln:

„Das liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass Anwälte Prozesse verlieren. Es liegt selten daran, dass der Mandant einfach im Unrecht ist. Das Gewinnen oder Verlieren insbesondere von Prozessen hat mit Recht haben so gut wie nichts zu tun. Prozesse verliert man, weil der Richter ein Idiot ist oder weil der Staatsanwalt ein Idiot ist oder Gutachter oder weil die Zeugen nichts taugen oder der gegnerische Anwalt ein Idiot ist oder, natürlich, weil der Mandant ein Vollidiot ist. Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“ (Eine genaue Seitenangabe kann ich leider nicht mehr machen.)

Paul Colossa hat mir als Person ganz gut gefallen, wenngleich ich ihn manchmal als etwas naiv empfunden habe, wie er manche Dinge angeht. Hier hat mir, so spannend und gut überlegt die Geschichte generell war, manchmal der Realismus gefehlt. Auch fühlte sich hier ein bisschen in die Länge gezogen an – für mein Gefühl. Die Betitelung der einzelnen Kapiteln mit Begriffen aus dem Jagdjargon fand ich ganz interessant, durchaus auch amüsant, aber nicht immer ganz passend. Dennoch war es alles in allem eine spannende Lektüre, die ich relativ schnell gelesen hatte, wobei ich bei manchen Orten auch immer ein bisschen schmunzeln musste. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für einen unterhaltsamen, spannenden und lustigen Krimi und eine Empfehlung.

Bewertung vom 01.10.2019
Bergmann, Renate

Das kann man doch noch essen / Online-Omi Bd.7 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die ultimativen Haushaltstipps von Renate Bergmann

Eigentlich hat Renate Bergmann dieses Haushaltsbuch nur geschrieben (und anschließend vertont), weil sie auf der Suche nach einem Hochzeitsgeschenk war und hier keinen passenden Ratgeber gefunden hat. Also hat sie selbst ihre besten Tipps und Tricks rund ums Fensterputzen, Buttercreme-Torte backen und Kochen („immer ein Stück Butter aufs Gemüse, damit die Fittamine besser angenommen werden“) zusammengefasst.

Über Renate Bergmann möchte ich eigentlich gar nicht mehr soviel sagen – denn wenn man sie kennt, dann „weiß man, was man hat“. Die Online-Omi, die man auch bei „Fäßbook“ findet, lässt einen an ihrem Leben teilhaben und gibt entsprechend auch immer wieder Tipps – mal mehr, mal weniger Sinnvoll. Ihre Ansichten in manchen Dingen sind doch eher speziell, aber das macht sie einfach liebenswert.

Dieses Hörbuch wird nun mal wieder von Carmen-Maja Antoni gesprochen, deren Stimme gut zu Renate Bergmann passt, so wie man sie sich eben vorstellt. Ein bißchen Berliner Schnauze und einfach direkt heraus. Das passt für mich gut zur Figur und hat mich durchwegs gut unterhalten. (Wenngleich ich die CDs mit Marie Gruber als Sprecherin vielleicht noch einen Ticken besser finde.)

Die einzelnen Tipps und Tricks kommen in kurzer, aber ausreichender Form daher. Die Tipps sind auch wirklich hilfreich, manches kannte man vielleicht schon (Holzlöffel im heißen Fett – wenn Blasen aufsteigen, dann backt man den Krapfen/Berliner heraus), andere Tipps waren auch mir neu. (Seife im Hotel um Schubladen zu Schmieren – damit nichts mehr quietscht). Natürlich darf man nicht alles zu ernst nehmen, man merkt einfach, dass Renate Bergmann einer andere Generation angehört. So hat sie immer wieder eine Buttercremetorte vorbereitet, wenngleich das gar nicht verabredet war. Andersherum verwertet sie wirklich viel – so kommt natürlich ein hartes Brötchen in die Buletten, es wird also nichts weggeschmissen. (Wobei das ja auch die heutige Generation teilweise so macht.)

Für mich war das wieder ein lustiges und auch hilfreiches wie informatives Hörbuch von und mit Renate Bergmann (bzw. Carmen Maja-Antoni). Die knapp 2 ¼ Stunden vergingen wie im Flug, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 30.09.2019
Benecke, Mark

Mein Leben nach dem Tod


ausgezeichnet

Et is wie et is

Dr. Mark Benecke ist vielen wohl auch als „der Mann der Maden“ bekannt – er ist forensischer Entomologe und beschäftigt sich deshalb auch mit Maden und anderem Kleingetier an Leichen. In diesem Buch aber erfährt man nun etwas über seinen Werdegang und eher weniger über seinen beruflichen Alltag, diesen schildert er in seinen anderen Büchern ja.

Vorab muss ich vielleicht erwähnen, dass ich selbst schon einige Bücher von Mark Benecke gelesen und auch Vorträge besucht habe. Entsprechend kannte ich also schon den Schreibstil, der auch hier wieder absolut super ist, das Buch liest sich flüssig, man fliegt beim Lesen nur so dahin. Gibt es mal Fremdwörter oder natürlich auch Fachbegriffe, so erläutert er diese selbstverständlich, insofern bleiben eigentlich keine Fragen beim Lesen offen. Auch gab es keinerlei Längen beim Lesen.

Der Inhalt war für mich unheimlich interessant, ich fand es spannend zu lesen, wie er zu seinem Beruf gekommen ist, auch die Schilderungen, was er beruflich täglich macht. Natürlich erzählt er auch etwas zu seinen Ernährungsgewohnheiten (vegan), was durch seine Schilderungen auch absolut nachvollziehbar ist. (Leichenfleisch, Tierwohl – um nur mal einige Stichpunkte zu nennen): Er erwähnt dies auch ein paar Mal übers Buch verstreut, macht bewusst, dass eine pflanzliche Ernährung das Klima rettet, aber es kommt noch unterschwellig dabei rüber. Sein Ziel ist es nicht, dass er jeden, der das Buch liest, gleich auch noch bekehrt.

Sehr lesenswert war es auch, einmal etwas über ihn persönlich insofern zu erfahren, wie er aufgewachsen ist, wie die familiäre Konstellation war und wie auch er sich selbst als Person sieht. Die grundsätzliche Frage nach dem „normal“ bringt er auch mit auf – und man stellt sich diese danach auch durchaus selbst, denn „was ist schon normal?“. Dennoch kommt er durch seine Art und seine Schilderungen manchmal ein wenig kauzig rüber, was ich aber keinesfalls als abwertende Beschreibung sehe. Für mich wirkt er wie ein fachlich absolut versierter Mensch, der scheinbar ein absolutes Organisationstalent ist – und der einzige Sachverständige in Deutschland auf seinem Fachgebiet ist.

Für mich war dieses Buch eine tolle Lektüre. Man erfährt unheimlich viel Neues über Mark Benecke, den ich selbst schon als sehr entspannten und angenehmen Menschen erleben durfte. Mit dem Buch zeigt er auf, wie er seine Arbeit macht, wie er Spuren liest und nicht einfach urteilt – auch das fand ich einen tollen Ansatzpunkt – generell. Wer am Werdegang von Mark Benecke interessiert ist, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen und spreche eine absolute Empfehlung aus, vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 20.09.2019
Heimann, Ralf;Homering-Elsner, Jörg

Das Erdgeschoss ist im 3. Stock


ausgezeichnet

Beim Einzelschick-SALE gibt’s sogar 30%!

Dieses Buch bietet eine Sammlung an den lustigsten und kuriosesten Schildern, die man je gesehen hat. Mal liegt es an Übersetzungsfehlern oder auch einfach unsinnigen Hinweisen, beispielsweise wenn der alte Preis dem neuen Preis absolut gleicht, das Hähnchenbrust- zum Hähnchenfrustfilet wird oder auch dem Hinweis auf ein langes Klingeln beim Hörgerätezentrum. Ein Bilderbuch zum Amüsieren, quasi.

Von den Herausgebern dieses Buches kannte ich bereits „Zentralfriedhof wie ausgestorben“, die zusammengefassten Perlen des Lokaljournalismus. Entsprechend gefreut hab ich mich auf diese neue Zusammenstellung, solche kuriosen Bücher finde ich immer wieder sehr gelungen.

Auch dieses Buch ist es definitiv, um das gleich mal vorweg zu nehmen. Es kommt in einem praktischen Format daher, ein DIN A 5-Querformat. Kriegt man also auch mal gut in einer Handtasche unter, wobei es kein dünnes Büchlein ist, sondern über 200 Seiten aufweist.

Inhaltlich findet man hier keine großartigen Texte vor, sondern lustige Abbildungen der unterschiedlichsten Schilder, die man an den verschiedensten Orten so gesehen hat. Diese sind mit einer amüsanten Unterschrift betitelt, das war es dann aber auch schon an Text – und das reicht auch. Meiner Ansicht nach ist das Buch durchaus abwechslungsreich, da es definitiv keine sich wiederholenden Schilder sind. Da findet man mal den Hinweis auf „Sackkarren“, die man bei einer großen Kaffeerösterei mit weiterem Warenangebot kaufen kann, darunter findet man aber Herrenslips. So ganz falsch ist die Betitelung grundsätzlich dann also ja doch wieder nicht, wenn man so will.

Weiterhin gibt es immer wieder interessant angebrachte Schilder, darunter auch Verkehrsschilder, die einfach unglücklich formuliert sind. Die Auswahl ist also wirklich vielfältig und sehr unterhaltsam. Mir hat das sehr gut gefallen, ich hab oft sehr gelacht beim Durchblättern des Buches. Ein weiterer Aspekt beim Lesen dieses Buches ist die Tatsache, dass man es nicht am Stück lesen muss, immer mal wieder hineinblättern kann, wenn man eben Zeit, Lust und Laune hat. Es wird quasi nie langweilig, man kann immer mal wieder hineinschauen.

Mir hat diese Zusammenstellung lustiger und kurioser Schilder sehr gut gefallen. Ein Bilderbuch für Erwachsene quasi, das wirklich unterhaltsam und schon sehr komisch ist. Ich kann diese Lektüre wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 18.09.2019
Wolf, Klaus-Peter;Göschl, Bettina

Das geheimnisvolle Haus am Deich / Die Nordseedetektive Bd.1 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Wir sind die Nordseedetektive…

Emma und Lukas ziehen zusammen mit ihrem Papa Mick in die Villa seines Großonkels, der Detektiv war, ein. Die Villa liegt direkt an der Nordsee, was für ein Glück! Doch bald schon müssen die drei ermitteln, was ihnen mithilfe des vom Großonkel hinterlassenden handgeschriebenen Buches mit sämtlichen Tipps und Tricks gut gelingt.

Kinderhörspiele sind ja auch immer wieder spannend und vom Thema her ziemlich interessant. Von daher war ich auf die Reihe „Die Nordseedetektive“ doch ziemlich gespannt – und habe dabei dann doch auch tatsächlich in Erinnerungen schwelgen dürfen. Aber langsam.

Gesprochen wird die Geschichte von Robert Missler, der das wirklich sehr gut macht. Mir hat es gut gefallen, wie er seine Stimme für die entsprechenden Personen immer wieder passend verstellt. Es passt einfach unheimlich gut, er spricht verständlich und hat eine angenehme Stimme.

Die Geschichte ist durchaus spannend. Ich habe die Geschichte zweimal angehört, erst alleine, dann in Gesellschaft. Beim ersten Mal kam sie mir ein wenig in die Länge gezogen vor, was sie aber irgendwie gar nicht ist, wie mir beim zweiten Hören aufgefallen ist. Die Erzählweise hat mir richtig gut gefallen, es ist interessant zu hören, wie sich die Geschichte aufbaut, man mehr über die Familiensituation erfährt – und dann plötzlich ermittelt wird. Lokal habe ich mich hier für mich amüsiert, war ich doch vor ein paar Jahren in Norden (ja, der Ort heißt wirklich wie die Himmelsrichtung) – und auch in der Seehundstation und dem Waloseum.

Es ist wirklich unterhaltsam und auch spannend, auch für Erwachsene gibt’s den ein oder anderen amüsanten Moment, den Kinder vielleicht so gar nicht empfinden oder verstehen. Für uns war es eine gelungene und spannende Geschichte, die auch nicht unbedingt vorhersehbar ist, was ich gut gefunden habe. Empfehlen würde ich das Hörspiel für eine Altersgruppe ab sechs oder sieben Jahren. Da versteht man das soweit auch und die Geschichte ist wirklich interessant, unterhaltend und spannend für diese Zielgruppe. Gesamt hat die CD eine Laufzeit von knapp 85 Minuten, jedoch verfliegt diese Zeit beim Zuhören in gewisser Weise wie im Flug.

Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Bewertung vom 16.09.2019
McCoy, K.;McCoy, Professor K.;Hardwick

Das langweiligste Buch der Welt


ausgezeichnet

Essiggurken werden traditionell aus Antillengurken hergestellt

Der Titel des Buches besagt es eigentlich schon, ein Buch, das man dann lesen sollte, wenn man in einen erholsamen Schlaf finden möchte. Denn die Inhalte sind dermaßen langweilig und nicht wirklich unbedingt nachts interessant, dass man das Buch nur kurz in die Hand nehmen, eine Seite lesen und dann wirklich dringend schlafen muss.

Die Idee des Buches finde ich ja wirklich sehr lustig und interessant. Wenn man nicht in den Schlaf findet, dann steht man wieder auf, und ja, liest etwas. Kenne ich durchaus, aber dann ist es oftmals ja doch so, dass einen das Gelesene so sehr interessiert, dass man unbedingt wach bleibt. Was ja insofern blöd ist. Dieses Buch schafft da jetzt Abhilfe.

Im Buch findet man beispielsweise kurze Abhandlungen über die globalen Postleitzahlen, eine Übersicht über Nähstiche, eine Geschichte der Artischocken oder auch hin und wieder Gedankenwirbel. Aufgeführte, ausgeschriebene Gedanken, die in Kreisform, eben in Wirbeln, abgebildet sind. Hier werden die Augen dann sicherlich müde beim Lesen und Suchen. Auch das Buchcover taugt hier sehr gut – hier kann man fürwahr Schäfchen zählen.

Die Texte sind durchaus – wie sie eben auch klingen – inhaltlich und sprachlich eher anspruchsvoll, aber eben für einen persönlich nicht wirklich interessant. Sprachlich gut verständlich, immer mal wieder eher schwierige Worte und Fremdwörter, die hier aber garantiert so gewollt sind. Weil sie eben müde machen.

Mir hat dieses äußerst langweilige Buch gut gefallen. Ich habe es tatsächlich zwei, dreimal als ich nicht einschlafen konnte, zur Hand genommen – und siehe da, es wirkt. Natürlich war ich in solchen müden Momenten aber auch nicht enorm gewillt, solche hochtrabenden Texte zu lesen, was sicher ein weiterer Punkt für den anschließenden, schnellen Schlaf war. Wenn man das Buch dann tagsüber, wenn ich nicht schlafe, dann liest, finde ich die Mischung einfach amüsant und unterhaltsam. Gelungen, irgendwie. Insofern kann ich bezüglich des erholsamen Schlafs sagen: Es war definitiv ein sehr langweiliges Buch, das ich als gelungen empfinde. Von mir gibt’s eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2019
Lucas, Lilly

New Promises / Green Valley Love Bd.2


sehr gut

"Ihr seid eine tragische Ansammlung verpasster Chancen."

Izzy ist schon lange in Will verliebt. Aber Will wohl nicht in sie... denn ständig schleppt er irgendwelche Mädels ab - und das vor Izzys Augen. Für Izzy keine leichte Situation, denn Izzy und Will sind schon seit Kindertagen gut befreundet, leben und arbeiten im gleichen Ort. Wird er vielleicht doch irgendwann merken, dass sie Gefühle für ihn hat?

Natürlich war auch ich gespannt, wie sich nach "New Beginnings" die Geschehnisse in Green Valley weiter entwickeln. Und klar war mir auch, dass es diesmal nicht um Lena und Ryan gehen würde, sondern Ryan's Freunde Will und Izzy. Insofern wusste ich grob, was mich hier erwarten könnte.

Der Schreibstil hat mir auch hier gut gefallen, das Buch liest sich angenehm, locker, leicht. Kein komplizierter Satzbau, die Geschichte fliegt quasi nur so dahin. Von daher für mich schon mal wirklich sehr lesenswert.

Die Geschichte war für mich ein bisschen vorhersehbar in der Hinsicht, was sich hier grundsätzlich entwickeln könnte. Natürlich war mir bewusst, dass dies aber eben kein kerzengrader Weg sein würde, so wie es im Leben ja auch immer wieder die verschiedensten Hindernisse zu umschiffen gibt. Grundsätzlich hat mir auch diese Geschichte rund um Izzy und Will als Hauptpersonen richtig gut gefallen. Es liest sich gut, ist durchaus spannend und wird auch gefühlvoll. Im Vergleich zu New Beginnings hatte ich hier den Eindruck, dass es manchmal ein bisschen mehr "zur Sache geht", manchmal etwas flapsigere Bemerkungen gemacht werden.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war die Tatsache, dass es sich für mich diesmal ein bisschen beim Lesen hingezogen hat. Das Buch hat knapp unter 300 Seiten, vielleicht war ich einfach ungeduldig, aber ich hätte mir manches "Manöver" anders gewünscht. Auch hatte ich kein inhaltliches Zeitgefühl für das Buch, da hätte ich mir hin und wieder eine Wochentagsangabe gewünscht, so waren manche Etappen (z.B. der Nicht-Kommunikation) irgendwie für mich nicht so wirklich einzutakten.

Alles in allem hat mir "New Promises" gut gefallen, es war eine spannende wie amüsante und emotionale Lektüre, die ich zügig gelesen hatte. Manchmal hätte ich mir einen direkteren Weg für die Geschichte gewünscht, es waren für mich dann klitzekleine Längen vorhanden, quasi nicht großartig der Rede wert. Mit einer deutlicheren Zeitangabe hätte ich jedoch noch mehr Gefühl fürs Buch entwickeln können, was ich schon auch wichtig finde. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 10.09.2019
Dusse, Karsten

Achtsam morden Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Achtsamkeit ist soooo wichtig!

Björn Diemel ist als Anwalt im Strafrecht tätig. Darin ist er erfolgreich, jedoch passt die Work-Life-Balance nicht, so dass ihn seine Frau kurzerhand zwingt an einem Achtsamkeits-Seminar teilzunehmen, damit das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. So soll er wieder mehr Zeit für die Familie haben und weniger Zeit mit seinem Mandanten, einem Großkriminellen, verbringen. Die Achtsamkeit lässt Björn bald überall so entspannt walten, dass er ihn kurzerhand einfach umbringt…

Von „Achtsam morden“ hatte ich schon einiges gehört, vor allem natürlich von der Geschichte bzw. grundsätzlich vom Buch. Insofern war ich gespannt auf die Umsetzung als Hörbuch, auch, weil ich Matthias Matschke bislang noch nicht als Sprecher kennengelernt habe.

Die Geschichte ist grundsätzlich sehr unterhaltsam, zu Beginn hatte ich ein wenig das Gefühl, dass sie mich doch vielleicht nicht so gut unterhalten könnte, was sich dann aber sehr schnell geändert hat. Matthias Matschke liest die Geschichte wunderbar. Seine einfühlsame Stimme passt hervorragend zu Björn Diemel, es ist interessant, wie er diese immer wieder entsprechend auch verstellt, bestimmte Sachen betont. Für mich war das sehr gelungen, sehr unterhaltsam. Gelegentlich hatte ich das Gefühl, dass mal Wortendungen verschluckt werden, aber ich jetzt aber nicht so dramatisch fand.

Die Geschichte ist wirklich sehr amüsant. Und auch spannend. Es ist sehr lustig zu hören, wie wichtig Achtsamkeit ist, was einem bei der Geschichte immer wieder aus einem Ratgeber vorgelesen wird. Es war auch überhaupt nicht so, dass man die Geschehnisse vorhersehen konnte, teilweise kam es Knall auf Fall. Und dann wieder so überraschend und lustig zugleich. Generell habe ich die Geschichte als sehr spannend und immer wieder unerwartet überraschend, durchaus auch tiefsinnig und extrem clever empfunden. Natürlich geht’s beim Krimi auch mal blutig zu, hier aber verbunden mit viel Situationskomik, schwarzem Humor.

Mir hat dieses Hörbuch richtig gut gefallen. Die grundsätzliche Geschichte mit dem Achtsamkeitsseminar bringt viele amüsante Erkenntnisse, die der Protagonist hier direkt immer wieder anwendet – eben auf seine ganz eigene Art und Weise. Für meinen Mithörer und mich vergingen die über sieben Stunden Hörzeit (6 CDs) wie im Flug, dabei wurden wir unheimlich gut unterhalten, es gab sehr spannende und viele wirklich lustige, aber eben absolut gut durchdachten Szenen. Entsprechend gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.