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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2011
Belitz, Bettina

Verblüffend stürmisch / Luzie & Leander Bd.4


ausgezeichnet

In "Verblüffend stürmisch" muss Luzie an Leanders Seite ihr bislang verrücktestes Abenteuer bestehen. Nicht ohne Hintergedanken setzt Leander Luzies Eltern durch geschickte Manipulation den Floh ins Ohr, Familienurlaub in Frankreich zu machen, schließlich hat Leander dort seine schönste Zeit als Körperwächter erlebt, als er Johnny Depps Kinder bewacht hat. Doch wartet auf Luzie nun ein luxuriöser Urlaub in Südfrankreich? Pustekuchen! Wer im dritten Band bereits meinte, dass eine Klassenfahrt mit einem unsichtbaren Wächter an der Seite der Horrortrip schlechthin ist, wird hier eines besseren belehrt: Luzie muss sich in den Ferien eine winzigkleine Koje in einem Zigeunerkarren mit Leander teilen, der von einem dicken, faulen Pferd mehr schlecht als recht durch Frankreich gezogen wird. Ungeplante Aufenthalte fernab der angepeilten Bauernhöfe, Stechmücken und ein pupsender Leander verblassen zur Nichtigkeit im Vergleich zu einem wirklichen Problem, das Luzie in echte Lebensgefahr bringt: durch den engen Körperkontakt zu Leander färben einige seiner Eigenschaften auf sie ab und nun braucht sie dringend die Hilfe eines guten Freundes...

Eigene Meinung:
Luzie und Leander erleben in "Verblüffend stürmisch" bereits ihr viertes Abenteuer und Bettina Belitz hat nichts von der Frische und dem Ideenreichtum der Vorgängerbände eingebüßt, ganz im Gegenteil steigert sich die Reihe von Band zu Band, was auf jeden Fall auch mit der Weiterentwicklung der Charaktere zu tun hat. Freundschaft und Familie stehen hier noch weit mehr im Vordergrund als in den Vorgängerbänden. Luzies Eltern nehmen in diesem Abenteuer ihre bisher größte Rolle ein und die rosa Luzie-Mama ist wie immer zum Quietschen schräg, so dass man auf jeden Fall auch in den zukünftigen Bänden mehr von ihr lesen will. Am liebsten möchte man sie und den Vater in den Arm nehmen und trösten, wenn sie vor Sorge um Luzie fast vergehen. Mein absoluter Lieblingscharakter ist seit diesem Buch aber endgültig Serdan geworden. Er kommt zwar nicht wie ein Märchenprinz auf einem weißen Hengst dahergeritten, um Luzie aus der Misere zu befreien, aber... ach - das müsst ihr einfach selbst lesen ;) Die Geschichte ist so schräg, witzig, spannend und trotz der unglaublichen Situation so wunderbar romantisch, hach... Da braucht es den Auftritt von Johnny Depp höchstpersönlich eigentlich gar nicht mehr, um das Herz beim Lesen schneller schlagen zu lassen ;D Und andere Szenen widerum treiben einem mit ihrer herrlichen Situationskomik die Lachtränen in die Augen.
Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Abenteuer von Luzie und Leander, denn mittlerweile bin ich mir ganz sicher, dass Bettina Belitz in Bezug auf die weitere Handlung und die agierenden Personen noch viele Überraschungen auf Lager hat. Sie gestaltet die Geschichten immer sehr abwechslungsreich und legt den Fokus abwechselnd auf verschiedene Personen, so dass man auch im vierten Abenteuer um Luzie und Leander immer wieder aufs Neue überrascht wird.
"Luzie und Leander" ist eine Serie, die einerseits mit dem gefühlvollen Schreibstil von Bettina Belitz und den facettenreichen und liebenswerten Charakteren punktet, andererseits macht sie einfach einen Heidenspaß und ich freue mich unbändig auf die nächsten Geschichten!

Aufmachung des Buches:
Rosarot, zartes Grün, Gelborange und nun in Blau- und Lilatönen: so fröhlich-bunt wie der Inhalt sind auch die Cover im Regal und Verströmen allein schon beim Ansehen gute Laune.

Fazit:
Verblüffend, dass der vierte Band den Vorgänger der Reihe noch übertrumpfen konnte, der von mir bereits die höchste Bewertung erhalten hat. Mehr davon!!!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2011
Kuschnarowa, Anna

Junkgirl


sehr gut

Durch den Schauplatz Berlin und das Abhängigkeitssyndrom, an dem Alissa nach ihrem Absturz leidet, erinnert "Junkgirl" an den Klassiker "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo". Einerseits dachte ich nach Beenden der Lektüre, dass ich mir mit Kenntnis des Romans von Christiane F. die Geschichte von Tara und Alissa hätte sparen können, andererseits ist das Thema natürlich immer noch so aktuell wie vor 30 Jahren und Jugendliche greifen sicherlich lieber zu einem aktuellen Roman als zu einem "alten Schinken".
Obwohl mich das Cover in der Buchhandlung nicht angesprochen hätte, muss ich zugeben, dass es perfekt zum Inhalt passt. Die ineinanderverlaufenen Farben suggerieren den Rausch und geben andererseits ein Bild davon, wie planlos Alissas Leben verläuft, nachdem sie suchtkrank geworden ist. Sie geht keinem geregelten Tagesablauf nach, sie lebt nur noch von der Hand in den Mund beziehungsweise bis zum nächsten Schuss.
Im Falle von Alissa hat die Suchterkrankung zu beinahe so etwas wie einer Persönlichkeitsspaltung geführt. Neben Alissa existiert die schillernde, wilde Alice im Drogen-Wonderland, die in Tara verliebt ist und die im Drogenrausch Höhenflüge erlebt. Anna Kuschnarowa hat diese zwiegespaltene Persönlichkeit sehr gut herausgearbeitet, in dem jedem Kapitel ein Zwiegespräch vorangestellt wird, in dem sich Alissa und Alice bekämpfen. In der Jetztzeit sitzt Alissa in einem Internat in Brandenburg und ist clean, sie ist wieder Alissa, wenigstens ein bisschen, aber der Rest ist immer noch Alice. Die beiden reflektieren Alissas Leben und Alices Leben bis zu diesem Punkt und entlassen den Leser am Ende in eine ungewisse Zukunft, an deren Scheideweg Alissa steht oder vielleicht doch Alice? Es gibt sicherlich Leser, denen das eher offen gehaltene Ende missfallen wird, aber gerade das Ende hat sehr stark bei mir gepunktet, da ich denke, dass ein Leben mit Drogensucht und anschließendem Entzug selten bis gar nicht mit Ende und PUNKT endet. Allerdings habe ich einen anderen Kritikpunkt an Alissas Geschichte. Mir persönlich kam ihr Umfeld zu kurz. Sie ist zu schnell aus ihrem alten Leben herausgetreten und im Anschluss gab es nicht mehr als ein oder zwei kleine Berührungspunkte in ihrem neuen Leben und ihrer Familie, bevor die spätere Entwicklung in der Geschichte dazu führt, dass alle wieder aufeinandertreffen. Selbst wenn Alissa ein Unfall einer natürlichen Verhütung war und eigentlich nicht geplant, so kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ihren Eltern so gleichgültig sein soll, dass diese nach ihrem Verschwinden nicht intensiver nach ihr gesucht haben. Der Roman wäre für mich authentischer und vor allen Dingen nahegehender gewesen, wenn ich mehr vom Kummer und den Sorgen Außenstehender erfahren hätte. Tara und Alissa sind in ihrem Drogenrausch sehr egoistisch und denken nur an sich selbst, mir haben Charaktere gefehlt, die Sympathie oder Mitleid beim Leser erwecken, so dass man noch tiefer in die Geschichte eingetaucht wäre. Im Ansatz vermitteln tiefer gehende Gefühle nur Taras Oma und Taras Kumpel Leander. Tara und Alissa selbst bleiben zu fremd und unnahbar als das mich ihre Geschichte völlig hätte berühren können.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2011
Endres, Brigitte

Der letzte Werwolf


sehr gut

In der Heimatstadt der beiden Geschwister Valentina und Phil erzählt man sich eine uralte Sage, dass in den Johannisnächten manchmal eine schwarz gekleidete Frau mit einem großen weißen Hund an ihrer Seite erscheint. Der Sage nach soll es sich bei dieser Frau um Amalia von Treuenstein handeln, deren Tod unter mysteriösen Umständen eintrat und deren Gebeine, statt wie die aller anderen von Treuensteins in der Stadtkirche, in einem kleinen Säulenbau auf einem Hügel nahe der Stadt ruhen. Als Valentina und Phil eines Abends Herrn Bozzi - den Hund ihrer Großmutter - ausführen, verschwindet dieser plötzlich in einem Loch und gerät in das Grabmal. In der Gruft steht ein weißer Sarkophag, auf dem die lebensgroße Marmorskulptur eines Hundes ruht. Als Valentina die in die Grabplatte eingemeißelte Inschrift übersetzt und laut vorliest, verwandelt sich der Marmor plötzlich in einen leibhaftigen Hund. Die Kinder nehmen den Hund mit nach Hause, um am nächsten Tag einer noch größeren und unglaublicheren Überraschung gegenüber zu stehen: der Hund ist verschwunden und ein Junge namens Dorian hat seinen Platz eingenommen, der die Hilfe der beiden Geschwister braucht, um einen jahrhundertealten Fluch zu brechen, der auf ihm und seiner Familie liegt.

Eigene Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte erfolgt in Balladenform, um die längere Vorgeschichte anzudeuten, wie der Fluch auf die Dorians Familie gefallen ist, da die eigentliche Geschichte in der Jetztzeit spielt. Durch diesen Einstieg beschwört Brigitte Endres gleich zu Beginn ein altertümliches Flair auf, dass während der Geschichte weiterhin durchgehend von Dorian verkörpert wird, der sich mit seiner altmodischen Sprache, und seiner ausgesuchten Höflichkeit, aber auch durch einen gewissen Snobismus so völlig von Valentina und Phil unterscheidet. Seine Art macht es für Valentina und Phil nicht gerade einfach seine Anwesenheit gegenüber ihrer Großmutter Isolde zu erklären und sorgt zudem häufig für Lacher, nicht nur durch seine unpassenden und veralteten Redewendungen und weil er hochtrabend von sich in der dritten Person spricht, sondern vor allen Dingen durch sein Verhalten gegenüber der Großmutter, die von dem "Austauschschüler" genau wie von ihren Enkeln Mithilfe im Haushalt erwartet, und nicht immer weiß, wie sie auf Dorians Entgegnungen reagieren soll.
Da die an sich schon recht kurzen Kapitel noch in Abschnitte hinterteilt sind in denen häufig Szenenwechsel vollzogen werden, kam mir der Erzählstil manchmal etwas abgehackt und kantig vor, ansonsten ist "Der letzte Werwolf" aber eine sehr schöne und kurzweilige Geschichte über wahre Freundschaft und erste Liebe, die ich sehr gerne an Mädchen, aber auch an Jungs, der entsprechenden Altersgruppe weiterempfehle, da es sich durch sowohl weibliche als auch männliche Hauptprotagonisten wunderbar für beide Gruppen eignet. Jungs müssen keine Panik schieben, dass sie wegen der zarten Anbandelei zwischen Valentina und Dorian das Buch angeekelt in die Ecke schleudern müssen - die Liebesgeschichte deutet sich fast ausschließlich in Dialogen und Andeutungen an und kommt meistens witzig daher, weil Phil sich natürlich bestens auf Kosten seiner Schwester amüsiert ;) Außerdem ist sie nur eine Facette einer sehr abwechslungsreichen Geschichte, das Ergründen von Dorians Familiengeheimnis steht im Vordergrund.
Der Handlungsfaden über den Familienfluch von Dorians Familie ist sehr stimmungs- und geheimnisvoll aufgebaut. Besonders gelungen ist der balladenförmige Prolog zu Beginn der Geschichte und die rätselhaften Personen, die im Laufe der Handlung auftauchen, und das Liliensymbol, dem die Kinder immer wieder begegnen, sorgen für einen andauernden Spannungsbogen.
Das Cover wirkt ein wenig trist, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn die Geschichte ist wirklich äußerst spannend und dazu noch witzig!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2011
Heinrich, Finn-Ole; Flygenring, Rán

Frerk, du Zwerg!


sehr gut

Frerk ist weder besonders groß, noch besonders stark und sieht mit seiner üblichen Kleidung - Pullunder oder Strickjacke, immer aus feinster Wolle - aus wie eine kleine Ausgabe seines Vaters, aber all das sind doch keine Gründe ihn "Zwerg" zu rufen, nur weil sich das auf seinen Namen reimt? In seinen Träumen besitzt Frerk einen Hund, und zwar einen RIESENGROSSEN! In der Realität hat seine überkandidelte Mutter Tierhaarallergie, er wird in beim Völkerball in die Mädchenmannschaft gewählt, Andi Kolumpeck isst sein Pausenbrot und... er findet ein Ei!

Aber nicht irgendein Ei... in diesem Ei steckt etwas ganz drin, dass Frerk zeigt, dass auch Zwerge groß und stark sein und ihre Interessen durchboxen können und das Anderssein nichts Schlechtes ist.

Pullunder, Strickjacke und kleingeschnibbelte Obst-Müsli-Kacke ade! Kommando brät!

In "Frerk, du Zwerg" erzählt Finn-Ole Heinrich eine irrwitzige und doch so wahre Geschichte von in der Schule unterdrückten Außenseitern, von übervorsichtigen Müttern, die einen Traum auf den gewünschten Hund zerplatzen lassen, ihr Kind mit gesundem Essen, abgekochten Schlüsseln und Münzen - die Schädlinge, die SCHÄDLINGE, wo die schon überall gelegen haben können - und dem warmen Strickpullunder bemuttern, bis es einem an den Ohren rauskommt und einfach nur noch nervt, und einem gelangweilten, wortkargen Vater, der für Gespräche keine Zeit oder keine gemeinsamen Interessen findet.
Insgesamt eine kurzweilige und schalkhafte Eulenspiegelei, die nicht nur Kindern zeigt, was in ihnen steckt, wenn sie es sich nur zutrauen, sondern auch den Eltern einen Spiegel vorhält, dass man Kinder manchmal einfach machen lassen muss. Lernen kommt von Selbermachen und Kinder wachsen zu eigenen Persönlichkeiten heran und nicht zu Mama- oder Papa-Klonen.

An einigen Stellen war mir die Geschichte ein bisschen zu albern, besonders hinsichtlich der Zwergensprache, aber allein die formatfüllenden und farbig hinterlegten Schwarzweiß-Illustrationen von Rán Flygenring - die skurril und witzig Finn-Ole Heinrichs Geschichte aufgreifen - machen dieses Buch zu einem außergewöhnlichem Leseerlebnis.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2011
Miers, Thomasina

Mexikanisch Kochen ganz einfach


sehr gut

In "Mexikanisch Kochen ganz einfach" findet man neben den typischen Gerichten wie Tacos und Guacamole-Dip auch unbekannte Rezepte, die aber alle eines gemeinsam haben: in Summe spiegeln sie eine Küche wider, bei der zahlreiche Gewürze, vielfältige Aromen und frische Zutaten die Hauptrolle spielen.

Die Fotos im Buch stammen von Tara Fisher und zeigen meistens die fertig zubereiteten Gerichte und ab und an Zutaten, daneben findet man aber auch einige Bilder von Thomasina Miers beim Zubereiten von Speisen oder beim Essen derselben, und gerade diese Fotos gefallen mir unheimlich gut, da die Köchin eine wahnsinnige Lebensfreude ausstrahlt.
Abwechslungsreiche Grafiken, die man auf mehreren Seiten im Buch findet, runden das farbenfrohe und leicht verspielte Design des Buches stimmig ab, ohne von den Rezepten abzulenken.

Inhalt:
Einführung
Basics (Mexikanisch essen, Mexikanische Zutaten)
Kapitel 1: Salsas, Saucen & Relishes (inkl. Chili-Guide mit Einteilung nach Schärfegrad)
Kapitel 2: Snacks & Beilagen
Kapitel 3: Suppen
Kapitel 4: Salate
Kapitel 5: Streetfood (inkl. Tipps: Tacos richtig essen, Burritos richtig falten)
Kapitel 6: Alles Käse
Kapitel 7: Langsam gegarte Hauptgerichte
Kapitel 8: Vom Grill
Kapitel 9: Soulfood
Kapitel 10: Desserts
Kapitel 11: Getränke
Bezugsquellen
Register
Dank

Jedem Kapitel ist eine Seite mit Erklärungen vorangestellt, wo beispielsweise die Verwendung und Zusammenstellung von Gewürzen und Kräutern für einzelne Gerichte erläutert oder die Herkunft der Namen von mexikanischen Gerichten erklärt wird.

Je nach Umfang befinden sich auf einer Seite bzw. Doppelseite mehr als ein Rezept. Rezepttitel und Zutatenliste heben sich farblich vom Rest des Rezeptes ab. Personenanzahl, Zubereitungsdauer und Zutatenliste stehen jeweils vom Rezept separiert am Seitenrand. Die Zubereitung folgt als Fließtext unter dem Rezepttitel, häufig sind der Zubereitung Tipps nachgestellt bzgl. des Servierens, passenden Beilagen oder Variationsmöglichkeiten.
Am unteren Seitenrand befindet sich neben der aktuellen Seitenzahl auch der Name des Kapitels.

Bei der Rezeptauswahl hat mich insbesondere die Auswahl an Tacco-Füllungen nach Jahreszeiten, die bunte Mischung von Rezepten mit Fleisch, Fisch und vegetarischen Rezepten und die enthaltenen Rezepte für Saucen und Salatdressings begeistert.
Daneben finde ich vor allen Dingen den Zutaten-Guide und die Bezugsadressen im Internet für mexikanische Zutaten sehr hilfreich, da in den Rezepten einige Zutaten auftauchen, die eventuell nicht jedem bekannt sind und/oder nicht in allen Supermärkten erhältlich.

Auch wenn die Rezepte überzeugen, so muss ich dennoch einige Kritikpunkte bzgl. der Handhabung des Buches anbringen, die den einen oder anderen Hobbykoch abschrecken könnten:
* zahlreiche Rezepte sind unbebildert
* das Register ist eine Mischung aus alphabetischem Register und Register nach Zutaten, dadurch tauchen etliche Rezepte doppelt im Register auf und machen es damit sehr unübersichtlich, auch die Seitenangaben sind teilweise doppelt aufgeführt, weil sie in diesen Fällen getrennt auf Rezept und Foto verweisen
* manche Rubriken sind nicht selbsterklärend hinsichtlich der darin enthaltenen Rezepte und erschweren eine Suche nach bestimmten Gerichten und/oder enthaltenen Zutaten (z.B. Streetfood, Soulfood)
* für einige Mahlzeiten muss man im Buch hin- und herblättern, da beispielsweise Saucen als getrennte Rezeptrubrik aufgeführt werden und man deshalb für ein Fleischgericht mit einer Sauce und einer Beilage nach drei Rezepten kochen muss, die im Buch an unterschiedlichen Stellen zu finden sind (bei bestimmten Zusammenstellungen findet man aber in der Zutatenliste einen Verweis auf die Seite mit dem Zweit- oder Drittrezept)

Für Gaumen und Augen ein schmackhafter und farbenfroher Genuss. Wer sich von der etwas umständlichen Handhabung des Buches nicht abschrecken lässt, findet hier einen abwechslungsreichen Einblick in die mexikanische Küche!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2011
Thiemeyer, Thomas

David und Juna / Das verbotene Eden Bd.1


sehr gut

Da Thiemeyers "Chroniken der Weltensucher" seit dem ersten Abenteuer zu meinen Lieblingsbuchreihen gehören, stand für mich außer Frage, dass ich auch sein Erstlingswerk im Bereich dystopischer Literatur lesen muss.
Die Geschichte von David und Juna zeichnet sich nicht unbedingt durch große Spannung aus, eher durch die neuartigen Ideen, die Thiemeyer in das dystopische Genre einbringt und den stetigen Wechsel zwischen Männer- und Frauenlager, zwischen denen der Erzählfluss hin- und herspringt und so die Neugier des Lesers stetig anheizt, wie es an der einen oder der anderen Front weitergeht.
Thomas Thiemeyer untermauert den großen Abgrund, der zwischen den beiden Geschlechtern herrscht, durch zwei völlig unterschiedliche Konzepte in der Entwicklung seit dem Zusammenbruch der Zivilisation.
Während sich die Männer hauptsächlich der noch vorhandenen Technik bedienen und mit Handfeuerwaffen im Gepäck in Autos in die Schlachten Einzug halten, haben die Frauen sich auf die Stärken der Natur zurückbesinnt. Sie kämpfen mit Pfeil und Bogen, mit Schwertern und ziehen auf Pferden in den Krieg. Während die Männer hier am Christentum festhalten, zeigen sich in der Entwicklung der Frauen eindeutig Anleihen an den keltischen Glauben. So ziehen die Krieger der Männer unter dem Namen der Heiligen Lanze in die Schlacht, während die weiblichen Kriegerinnen als Brigantinen in den Kampf treten. Auch in der Namenswahl seiner Protagonisten führt der Autor diesen Unterschied fort, so tragen die Männer christliche Namen, die Frauen jedoch keltische oder heidnische.
Neben der romantischen Entwicklung einer zarten Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren David und Juna, hat mich viel mehr die Liebe zum gedruckten Wort berührt, die Thomas Thiemeyer in seinem Dystopie-Erstling zum Ausdruck bringt.
Den Wert der Bücher lernt der Leser zunächst über David kennen, als dieser zusammen mit seinem Lehrer alte Bücher nach verlorengegangenem Wissen aus der zusammengebrochenen Zivilisation durchforstet. Denn die erhalten gebliebenen Bücher sind fast die einzigen Zeitzeugen, die noch Wissen aus der Vergangenheit bewahrt haben, das man sich wieder zunutze machen will bzw. muss. Tatsächlich muss das vom Prinzip her sogar ein Rad neu erfunden werden, wenn solches Wissen im Laufe der Zeit verloren geht. Wer meint, dass es unglaubwürdig wirkt, dass eine Gesellschaft innerhalb von 65 Jahren Zugrunde gehen kann, empfehle ich die Lektüre von Goldings "Herr der Fliegen", da geht das noch viel schneller... Ich finde Thomas Thiemeyers dargestelltes Szenario erschreckend realistisch und konnte mich sehr gut in sein Zukunftsvision hineinversetzen.
Dass Bücher nicht nur Wissen festhalten und weitergeben, erfährt der Leser - und mit ihm Juna - schließlich während Davids Gefangenschaft, als er aus Shakespeares zeitlos schöner Liebestragödie "Romeo und Julia" liest und mit Juna eine heimliche Zuhörern darin hat, die sich über Shakespeares Geschichte auch so nach und nach die Gefühle eingestehen kann, die sie verbotenerweise für David entwickelt.
Auch wenn mich Thiemeyers Ideen und vor allem seine Charaktere faszinieren (dabei liefen für mich manchmal sogar die Nebencharaktere David und Juna den Rang ab), so fehlte mir noch das Quentchen großer Gefühle, um diesem Buch die volle Punktzahl zu verleihen. Wobei ich es als kein Scheitern ansehe neben dem großem englischen Lyriker und Dramatiker William Shakespeare den Kürzeren zu ziehen ;) aber ich bin mir absolut sicher, dass Thiemeyer in den Folgebänden auch in dieser Hinsicht noch eine Schippe drauflegen kann, und lasse mir deshalb noch Platz nach oben hinsichtlich der Bewertung ;)

Fazit:
Trotz der derzeitigen Schwemme an Dystopien auf dem Jugendbuchmarkt schafft Thomas Thiemeyer es beinahe mit dem Auftakt seiner Trilogie "Das verbotene Eden" dieses Genre neu zu definieren. Wer die Kombination von Abenteuer, Zukunftsvisionen und Romantik liebt, sollte sich die neue Reihe von Thomas Thiemeyers nicht entgehen lassen!

9 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2011
Angeli, Susanne; Kundler, Wolfgang

Der Online Shop, m. CD-ROM


ausgezeichnet

Mit einem derart umfassenden Werk und Leitfaden für Existenzgründer - und zwar nicht nur zur Gründung eines Online Shops - hatte ich durch Titel gar nicht gerechnet.
Doch das Handbuch umfasst neben einem ausführlichen Kapitel über Online-Shops auch viel Wissenswertes über Unternehmensgründung und -führung, Marketing und Webdesign. Im Anhang findet man darüber hinaus den Inhalt der mitgelieferten CD, ein mehrere Seiten umfassenden Glossar mit der Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe von A-Z und einen Index, über den man den Inhalt des Buches nach Schlagwörtern durchsuchen kann.

Überblick:
Teil 1: Unternehmensgründung und Unternehmensführung
Teil 2: Der Online-Shop
Teil 3: Marketing und Webdesign
Teil 4: Anhang

Durch die einzelnen Kapitel wird man Schritt für Schritt durchgeführt und dank großzügiger Bebilderung und zahlreichen aufgeführten Beispielen sind die Erklärungen meistens leicht verständlich. Am Seitenrand sind zudem Schlagworte aufgeführt, so dass man auch innerhalb eines längeren Textes schnell die gesuchten Informationen finden kann.
Selbst von Kundenseite bietet dieses Handwerk einige interessante Kapitel, da gerade das Online-Recht meist für beide Seiten relevant ist (Angaben im Impressum, Vertragsinhalt, Widerrufs- und Rückgaberecht).
Zwar gibt es z.B. über Webdesign sehr viel speziellere und umfassendere Werke, aber insgesamt überzeugt das vorliegende Handbuch gerade für Neulinge, die von der rechtlichen und technischen Seite der Existenzgründung noch wenig bis gar keine Ahnung haben, und hier genügend Informationen finden, um sich in die Materie mit Hilfe EINES Handbuchs ausreichend hineinzuarbeiten.

Extras:
* CD mit folgendem Inhalt:
- Mondo Shop 5.0 Edition Startup (Testversion)
- XAMPP v1.7 für Windows
- PDF-Kapitel "Shop-Systeme" mit xt:Commerce v3.0.4 SP2.1
- PDF-Kapitel "Shop-Systeme" mit Magento v1.3 und 1&1 Shop
- PDF-Kapitel "Webseitengestaltung" in Farbe
- Mustertexte zum Online-Recht
- Fertige HTML-Skripte für die Formularerstellung
- Alle Listings aus dem Buch als TXT-Datei
* Postkarte mit GoogleAdWords-Gutschein über 100€
* Website zum Buch: http://onlineshopbuch.de, mit allen Onlineaktivitäten zum Buch: Community, Forum für Leserfragen, Tutorials zu Open-Source-Shops

Fazit:
Umfangreiches Nachschlagewerk für Existenzgründer (nicht nur via Online Shops) mit dem man dank sinnvoller Gliederung und übersichtlichem Inhaltsverzeichnis schnell die gesuchten Informationen zur Hand hat.

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2011
Andrieu, Julie

Schokomagie


ausgezeichnet

Bereits die Umschlaggestaltung in Form einer halbaufgerissenen Schokoladenverpackung sieht zum Anbeißen aus und genauso verführerisch und beinahe dekadent - angesichts der vielen Köstlichkeiten auf jeder Seite - geht es im Inneren des Buches weiter. Das Layout ist vor allem Dank der Fotos ein wahrer Augenschmaus und weckt den Genusssinn und die Lust auf die eine oder andere süße Sünde bereits beim Durchblättern dieser umfassenden Sammlung an Schokoladenrezepten. Neben den Fotos ist aber auch die Text- und Seitengestaltung eine besondere Erwähnung wert. Die Bilder wechseln ab zwischen einzelnen Zubereitungsschritten und den fertigen Produkten, die Texte ändern beinahe von Rezept zu Rezept die Stilart oder den Farbton, und das Seitenlayout ist äußerst verspielt: hier findet man mit Fotos hinterlegte Rezepte, Seiten, die wie ein aus einem Notizbuch herausgerissenes Blatt erscheinen neben anmutig und edel gesetzen Seiten in schokladenbraun und altrosé.

Bevor es überhaupt ans Nachbacken und Testen einzelner Rezepte ging, war ich schier sprachlos angesichts der zahlreichen Zubereitungsmöglichkeiten von Schokolade, die in diesem Werk aufgeführt sind. Julie Andrieus magisches Buch umfasst nicht weniger als 22 Rezeptgruppen!!!
Neben dem Register nach Gruppen sind die Rezepte im Anhang zusätzlich alphabetisch aufgeführt.

Doch Julie Andrieu liefert nicht nur viele und außergewöhnliche Rezepte, sie ergänzt diese auch durch hilfreiche Tipps wie die richtige Schokoladenwahl und das Schmelzen von Schokolade auf verschiedene Arten. Dazu kommen noch nette Anektoden, Küchenweisheiten oder die Herkunftsgeschichte einzelner Schokoladenkreationen, die das Buch zu einem ganz besonderen, einmaligem und umfassenden Werk über Schokolade, ich möchte fast sagen: SchokoladenGESAMTwerk, machen, welches nicht nur eine unglaubliche Anzahl und Vielfalt an Zubereitungsmöglichkeiten der Speise der Götter bietet, sondern auch mit schnellem Rat und Tat bei der Zubereitung zur Seite steht.

Die Rezepte sind trotz der Farbenpracht und Layoutvielfalt in diesem Buch klar und übersichtlich gegliedert:
Auf jeder Seite ist am unteren Rand die Gruppierung aufgeführt, in der das Rezept im Anhang zu finden ist. Unter dem Namen des Rezeptes sind die Zutaten und die ausführliche Zubereitung gelistet. Über dem Rezeptnamen stehen die Personenzahl bzw. die Stückzahl, die Zubereitungszeit + Ruhezeit + Back- bzw. Kochzeit. Die komplette Aufstellung einer Zeitübersicht unterteilt in Arbeitszeiten und Wartezeiten ist besonders hilfreich, da man so schnell bei einem Rezept überblicken kann, ob es für spontane Koch- bzw. Backaktionen geeignet ist oder einige Schritte bereits am Vortag erledigt werden können.

Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass in "Schokoladenmagie" für alle Süßschnabel und Schokoladenschnuten das passende Rezept enthalten ist, experimentierfreudigere Köche mögen vielleicht Rezepte für Schokoladensaucen zu Fleisch vermissen (ich allerdings nicht *schüttel*), aber der süße Gaumen muss auf nichts verzichten und auch in süßer Hinsicht ist Schokolade Dank zusätzlicher Zutaten und einer Vielfalt an eingesetzten Gewürzen unglaublich wandelbar. Julie Andrieu zieht auch in dieser Hinsicht alle Register. Im Normalfall sind bei exotischeren Zutaten Alternativen aufgeführt, nur an einigen wenigen Stellen habe ich eine nähere Erläuterung oder Aufführung einer Ersatzzutat vermisst. Ein Zutatenregister wäre hier noch das I-Tüpfelchen bei diesem für mich ansonsten perfekten Augen- und Gaumenschmaus gewesen. Außerdem sind einige wenige Rezepte nicht bebildert, aber hierbei handelt es sich nur um einige Getränke und einfache Kekse, die aufwendigeren Rezepte sind alle ausreichend mit Fotos dokumentiert.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen: Nachmachen und genießen! Insofern man sich von den mundwässernden Fotografien losreißen kann...

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2011
Bomann, Corina

Die Bruderschaft der Schatten / Sephira - Ritter der Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Mit der Reihe "Sephira - Ritter der Zeit" ist Corina Bomann eine geniale Neuinterpretation des Vampirmythos gelungen.

Trotz des teilweise von Kämpfen geprägten, schnellen Erzählstils, bietet Corina Bomann ihren Figuren sehr viel Platz um sich zu entfalten, und neben Laurina und Gabriel entstehen auch zu den anderen Assassinen Bilder vor dem inneren Auge des Lesers, da die Autorin ihnen mit besonderen Eigenarten und Rückblenden in ihre Vergangenheit, bevor sie unsterblich wurden, Leben einhaucht. Die Figuren sind bis auf wenige Ausnahmen zu Beginn der Geschichte nur schwer einzuschätzen, es gibt keine absolut Guten oder Bösen, da einige der Assassinen in ihrer Art zwar sympathisch beim Leser ankommen, aber durch die bösen Taten für den Emir Malkuth doch schlecht erscheinen. Man gerät in einen inneren Zwiespalt, ob man Gabriel oder beispielsweise David oder Jared mögen darf, oder sie wegen ihrer Taten eigentlich verdammen sollte.

Laurina ist eine sympathische Heldin, mit der man sich trotz ihrer herausragenden kämpferischen Leistungen sehr gut identifizieren kann, da sie trotz ihres Schicksals auch nur ein junges Mädchen ist, welches sich in ihren Retter verliebt und das auch mal Unfug im Kopf hat. Sie zeigt Gefühle, Angst und Mut, hinterfragt Sachen und benimmt sich in der Regel so, wie man es von einer jungen Frau erwartet.

Neben den liebevoll ausgearbeiteten Charakteren gefallen mir besonders das authentische orientalische Flair der Schauplätze und das Corina Bomann so ganz nebenbei viel Hintergrundwissen und interessante Fakten über verschiedene Religionen und Kulturen vermittelt. Die Autorin hat ihre Geschichte multikulturell angelegt, indem sie ihren Protagonisten grundverschiedene Vergangenheiten mit auf den Weg gibt, so befinden sich unter den Assassinen beispielsweise ein ehemaliger jüdischer Goldschmied, ein Beduinenfürst und ein französischer Kreuzritter. Die verschiedenen Kulturen innerhalb der Bruderschaft existieren deshalb so friedlich nebeneinander, weil sie eine Verbindung in ihrer gemeinsamen Unsterblichkeit haben. Denn neben ihren Weggenossen innerhalb der Unsterblichkeit ist es den Assassinen nur für, aus ihrer Sicht, sehr kurze Dauer vergönnt, Freunde zu haben und Menschen außerhalb der Bruderschaft dürfen zudem nicht in das Geheimnis der Unsterblichkeit eingeweiht werden. Neben dem christlichen und jüdischen Glauben erfährt der Leser auch viel über die nordische Mythologie und durch den direkten Vergleich auch über Monotheismus und Polytheismus.

Der Titel "Sephira - Ritter der Zeit" mag für manch einen im Auftaktband der Reihe irreführend erscheinen, da die Sephira erst am Ende der Geschichte gegründet werden, aber deswegen taucht zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf, denn der Weg bis zur Gründung der Bruderschaft ist spannend und temporeich! Da für die Reihe noch mindestens sechs weitere Bände geplant sind, hat es mir sehr gut gefallen, dass den einzelnen Charakteren im ersten Band so viel Raum gegeben wurde sich zu entwickeln, umso mehr freue ich mich auf ein Wiederlesen mit Laurina, Gabriel, Sayd, Jared, David und den anderen, deren Weg ich sehr gerne bei weiteren Abenteuern begleiten werde!

Im Großen und Ganzen ist das erste Abenteuer der Sephira in sich abgeschlossen, aber neben den Sephira existieren auch noch deren Widersacher, auf die sie möglicherweise im Folgeband erneut treffen werden...

Fazit:
Man darf nach diesem vielversprechenden und fantasievollen Auftakt, der auf höchst interessante Weise historische Fakten und fantastische Elemente miteinander verknüpft, mehr als gespannt sein, wohin bzw. in welche Epochen es Corina Bomanns Ritter der Zeit in den nächsten Bänden verschlagen wird. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Laurina und der Bruderschaft weitergeht, nachdem der Auftakt der Reihe bereits so berauschend und facettenreich war!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.