Benutzer
Benutzername: 
Glückliche
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2024
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Über die Irrungen, Wirrungen und Umwege in der Liebe

Was für ein wunderbarer Roman. Schon der Titel und das Cover haben mich sehr angesprochen.

Dieses „Man sieht sich“ hat mich neugierig gemacht auf die Geschichte von Frie und Robert, die sich 1988 in der 11. Klasse kennenlernen, Freunde werden und es über mehrere Jahrzehnte hinweg nicht schaffen, zusammenzukommen.

Nebenher erfährt man die Geschichte der beiden Protagonisten, wie sie sich ihre Zukunft aufbauen wollen und wie immer wieder das Leben dazwischenkommt.

Es gibt Zeitsprünge in der Geschichte, aber alles Wichtige, was dazwischen passierte, wird verständlich erklärt. Es bleiben keine weißen Flecken.

Ich bin in dem Buch versunken, bin in die Handlung regelrecht eingetaucht, weil sie so packend, spannend, gefühlvoll und aufregend ist.

Lange hat mich ein Roman nicht so hervorragend unterhalten und mein Innerstes berührt.

Ich kann nur empfehlen, sich selbst eine Meinung zu bilden. Bei mir hat das Buch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es bekommt einen festen Platz unter meinen Lieblingsbüchern.

Bewertung vom 30.06.2024
Jensen, Robin D.

Schweigende Freunde


ausgezeichnet

Der Journalist und der Kommissar - Eine erfolgreiche Verbindung

Das war schon der zweite Roman über den Journalisten Steffen Baumann, der die Polizei bei ihren Ermittlungen unterstützt.

Ein interessanter Fall, der viele Fragen aufwarf und in welchem lange nicht klar war, wer der Täter ist.

Mir gefällt der Schreibstil von Robin D. Jensen sehr. Kurze Kapitel, die mit Datum und Uhrzeit betitelt sind, erleichtern die Orientierung, zumal in diesem Buch auf eine Tat von vor zwölf Jahren zurückgeblickt wird.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, konnte mit überlegen, wer als Mörder in Frage kam und war am Ende dann doch überrascht.

Auf das nächste Abenteuer des Journalisten freue ich mich.

Bewertung vom 30.06.2024
Lane, Soraya

Die verheimlichte Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.3


ausgezeichnet

Liebe und Herzschmerz vom Feinsten

Dieser Roman ist bereits der dritte Band einer Reihe, in der es um verlorene Töchter geht. Man muss die vorherigen Bände nicht gelesen haben, weil dies ein eigenständiger Roman ist.

Ella, eine Londoner Kunsthändlerin, begibt sich auf Spurensuche, als sie eine kleine Schachtel mit Dokumenten erhält, die ihre verstorbene Großmutter betreffen.

In einer zweiten Geschichte, die einige Jahrzehnte früher spielt, lernen wir Alexandra kennen, die in Griechenland lebt und auf tragische Weise ihre Mutter verliert.
Als das Königshaus wegen politischer Unruhen aus Griechenland flieht, muss auch sie mit ihrem Vater das Land verlassen. Sie findet ein wunderbares Zuhause bei ihrer Tante und deren Familie in London. Als sie den Musiker Bernard kennenlernt, wird er zur Liebe ihres Lebens.

Im Folgenden wechseln die Erlebnisse von Ella und Alexandra und damit die Zeitebenen immer wieder, was dem Verständnis keinen Abbruch tut.

Die weiteren Bemühungen zur Aufklärung der Geschichte der Schachtel und was die zwei Zeitebenen und damit Elle und Alexandra vielleicht miteinander verbindet, ist hervorragend beschrieben und in große Gefühle verpackt.

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil. Die Akteure sah ich lebhaft vor mir. Ich habe mich mit ihnen gefreut und mit ihnen gelitten. Es wird eine wirklich wunderbare Lebens- und Liebesgeschichte erzählt.

Bewertung vom 23.06.2024
Just, Roman

Fanpost


sehr gut

Wahrheit oder Fantasie - wer weiß das schon

Das Buch „Fanpost“ von Roman Just hat mich sehr überrascht.

Als klassischer Krimi mit der Beschreibung der Planung und Durchführung eines Raubüberfalls startend, entwickelt sich der Roman schließlich in eine völlig andere Richtung. Wie sich das vollzieht und wer wie dabei eine Rolle spielt, ist echt unerwartet und überraschend.

Zum Teil verlor ich ein wenig die Orientierung, da es doch sehr ins Detail ging. Gerade wenn ich dann meinte, nun den Durchblick zu haben, wendete sich das Blatt und es erfolgte eine jähe Richtungsänderung.

Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass die ganze Handlung ein solch extremes politisches Ausmaß annahm, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Durch die detailreiche Schilderung der Organisationen und Verantwortlichkeiten bin ich mir nicht im Klaren, inwieweit das alles das Produkt ausgeprägter Sachkenntnisse und einer blühenden Phantasie des Autors entspringt oder ob nicht doch reale Geschehnisse literarisch verfremdet dargestellt werden.

Es ist ein tempo- und abwechslungsreich geschriebener Roman, der mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 13.06.2024
Kosikowski, Thomas;Riffelmacher, Johannes

Salt and Silver am Meer


ausgezeichnet

Abenteuergeist und Kochkunst - ein geniales Duo

Das Buch ist schon rein optisch ein Hingucker. Das nunmehr dritte gemeinsame Buch von Thomas Kosikowski und Johannes Riffelmacher hat etwa A 4-Format und einen rosa Leineneinband. Der Titel „salt & silver“ ist tiefblau und schön groß aufgedruckt.

Allein es nur anzuschauen und durchzublättern ist mir eine Freude und macht neugierig auf den Inhalt. Und der hat bei mir keine Wünsche offengelassen.

Ich lerne die beiden Freunde und ihre gemeinsame Geschichte kennen und darf in ihre Abenteuer eintauchen. Toll, was sie unternommen, gelernt und inzwischen erreicht haben. So haben sie den Köchen und Geschmacksvirtuosen mehrerer Länder über die Schulter geschaut, nachgekocht, experimentiert und Eigenes kreiert. Sehr beachtlich.

Das Buch ist eine wunderbare Mischung von Erzählungen, Rezepten und natürlich mit wunderschönen Fotos ausgestattet.

Es gliedert sich in einen Teil, der die Erfahrungen und wichtigsten Erkenntnisse bezüglich des Kochens und Zubereitens von Speisen auf ihren Reisen in neun Länder bzw. Regionen unserer Erde beinhaltet. Der zweite Teil beinhaltet die Rezepte und allerlei Interessantes rund um das von beiden eröffnete Restaurant am Meer.

Die Rezeptauswahl ist großartig. Ich werde einiges ausprobieren. Für mich waren die Grundrezepte, die Übersicht und Erläuterung spezieller Zutaten und das Glossar der wichtigen Küchenwerkzeuge sehr hilfreich. Schön fand ich den Link zur Lieblings-Musikliste, zu den Lieferanten und zum Online-Shop.

Insgesamt ist dieses vom Brandstätter-Verlag herausgegebene Buch sehr wertig. Es bringt Freude und frischen Wind in die Küche. Und es eignet sich hervorragend als Geschenk für Ho

Bewertung vom 13.06.2024
Németh, Bernadette

Neusiedler Tod


sehr gut

Interessant und gefährlich - was eine Buchautorin so alles erlebt

Der Roman „Neusiedler Tod“ von Bernadette Németh ist für mich eine Mischung aus Roman, Reiseführer, wissenschaftlicher und historischer Abhandlung und Krimi.

Man erfährt viel über den Neusiedler See. Über seine Geschichte, die Probleme, die die Umwelt und seine Bewirtschaftung mit sich bringen und die Auswirkungen, die es zu Zeiten des kalten Krieges mit sich brachte, wenn ein See durch ein sozialistisches Land (Ungarn) und ein kapitalistisches Land (Österreich) begrenzt wurde. Da ging die Trennlinie mittendurch.

Für mich war es etwas schwierig, die Übersicht zu behalten, die handelnden Personen unterscheiden zu können und die wissenschaftlichen Fakten in mein bisheriges Wissen einzuordnen.

Dennoch war die Geschichte unterhaltsam und es mangelte nicht an Spannung. Ich habe viel über den Neusiedler See gelernt.

Bewertung vom 13.06.2024
Tóibín, Colm

Long Island


sehr gut

Wenn Geheimnisse und Schweigen der Liebe im Wege stehen

Wir lernen Eilis kennen, eine Irin, die in Amerika einen Italiener geheiratet und mit ihm zwei Kinder hat. Als das Kind, das eine andere Frau von Eilis’ Mann erwartet, in ihrem Haus aufgezogen werden soll, fliegt sie nach Irland zu ihrer Mutter. Dort trifft sie Jim wieder, den sie vor zwanzig Jahren liebte und wieder verließ, weil sie in Amerika bereits verheiratet war. Dieser frühere Teil ihrer Geschichte wird im Roman „Brooklyn“ behandelt. Es ist aber nicht zwingend notwendig, dieses Buch zuvor gelesen zu haben.

Zurück in Irland lassen Verwicklungen nicht auf sich warten. Jim hat niemals geheiratet, ist jetzt aber seit einiger Zeit mit Nancy zusammen, die früher Eilis‘ beste Freundin war.
Als sich Eilis und Jim wieder begegnen, gibt es eine starke Anziehung. Damit es noch interessant bleibt, das Buch zu lesen, werde ich keine weiteren Einzelheiten verraten.

Nur so viel: jeder hält vor jedem etwas geheim. Dadurch kennt keiner alle Zusammenhänge. Es entsteht ein Wirrwarr an Gedanken und Gefühlen und Handlungen. Dies war für mich verwirrend und beunruhigend.

Insbesondere Eilis, die Hauptperson, war für mich schwer einzuschätzen. Wie die Geschichte ausgeht, kann jeder selbst lesen.

Der Roman von Colm Tóibín hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt.

Bewertung vom 25.05.2024
Franzen, Stefan

Ohren auf Weltreise


ausgezeichnet

Besondere Musik für jeden Tag, garniert mit einer Geschichte dazu

Was für eine grandiose Idee. Für jeden Tag des Jahres ein Musikstück, zu dem ich im Buch auf jeweils einer Seite die Einzelheiten, also Umstände, Anekdoten und Erklärungen zum Stück oder zum Künstler erfahren kann. Und das für mich Beste ist die Playlist, die der Autor, Stefan Franzen, passend dazu digital hinterlegt hat. Ich lese also den Text und höre parallel oder zeitversetzt die Musik, um die es gerade geht.

Es ist sehr spannend, in diese Welt einzutauchen, sind es doch, zumindest für mich, noch nie gehörte Stücke aus aller Welt, die ich sonst wahrscheinlich niemals gehört hätte. Ich fühle mich an die Hand genommen und in mir fremde Welten geführt, die ich staunend kennenlerne. Dafür gebührt dem Autor mein aufrichtiger Dank.

Mal sehen, welche Musik das Buch für den morgigen Tag für mich bereithält. Ich freue mich, dieses Buch entdeckt zu haben.

Bewertung vom 25.05.2024
Zetterberg, Ally

The Happiness Blueprint


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt - eine schicksalhafte Begegnung zwischen ihr und ihm

Was für eine wunderschöne Geschichte uns dieser Roman „The Happiness Blueprint“ doch erzählt. So federleicht und einfach, so schwierig und bewegend, so voller Freude und Optimismus und doch auch mit Trauer und Tiefgang.

Die beiden Protagonisten, Klara und Alex, lernen sich über die Arbeit kennen. Ein geteilter Kalender hilft dabei, Projekte besser planen zu können, lässt aber auch in die private Planung des anderen schauen.

Beide sind sich sympathisch und fühlen sich zueinander hingezogen und doch entstehen viele Missverständnisse.

Es gibt viele Dinge zu klären, Krankheit zu bekämpfen, mit der Familie enger zusammenzurücken. Doch all dies geschieht mit so viel Wärme und Verständnis - einfach bezaubernd.

Ally Zetterberg hat einen echten Wohlfühlroman geschaffen. Der Schreibstil ist leicht und von einer angenehmen Normalität geprägt. Zudem sind die Kapitel mal aus ihrer, mal aus seiner Sicht geschrieben. Eine sehr gute Idee. Mir hat ganz besonders der Humor gefallen, der mal offen, mal unterschwellig zum Vorschein kam. Klara und Alex sind sympathisch und offen und ihre Dialoge und Kalendereinträge sind einfach umwerfend.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und bedauere zutiefst, dass ich das Buch schon zu Ende gelesen habe. Große Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2024
Thalberg, Beate

Die Doppelte Frau


sehr gut

Eine rätselhafte Geschichte, die in Salzburg in den Wirren nach dem zweiten Weltkrieg spielt

Der Roman führt uns in das Salzburg des Jahres 1946. Alles ist im Zerfall, im Umbruch. Wer ist Freund, wer ist Feind? Wem kann man trauen?

Wir lernen Eva, Max und Harry kennen, die in der ein oder anderen Art und Weise miteinander zu tun haben. Und in der Handlung tauchen immer wieder der Name Betty Steinhart und das Fotoatelier Ellinger auf. Aber zum Inhalt kann man sich gut im Klappentext informieren.

Für mich war es nicht einfach, in die Geschichte einzutauchen. Da die Kapitel aus Sicht der drei Hauptakteure und jeweils in der Ich-Form geschrieben waren, dauerte es eine Weile, bis ich „im Bilde“ war.

Das Buch wird durch originale Fotos aufgelockert, die alle von der oben genannten Betty Steinhart aufgenommen wurden. Wer oder was abgelichtet ist, wird am Ende des Buches erklärt. Ich hätte eine kurze Notiz direkt unter den Fotos vorgezogen.
Versehen ist das Buch mit Illustrationen von Lily Ammann. Diese erinnerten mich an einen Comic und wirken sehr düster.

Das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten und ich habe mein geschichtliches Wissen erweitert. Gerade über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, wie die Flucht ehemaliger Nazis als auch von Juden, zum Beispiel über den Krimmler-Pass ins Ausland oder das Verschaffen gefälschter Papiere und Lebensläufe, war mir bisher nicht so viel bekannt.

Der Roman ist eine gekonnte Verbindung von realen Fakten mit einer Fiktion. Die Trennlinie zwischen beiden wird im Anhang gut erklärt. Es findet sich dort auch der Lebenslauf von Betty Steinhart.