Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
de.Susi

Bewertungen

Insgesamt 434 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2023
In der Stille der Polarnacht
Macallister, Greer

In der Stille der Polarnacht


gut

Die Abenteuerin Virginia Reeve wird von Lady Franklin beauftragt, ihren Mann mit seiner Forschergruppe zu finden, welche in der Arktis verschollen sind. Gleichzeitig will Lady Franklin damit beweisen, daß Frauen zu den gleichen, wenn nicht sogar herausfordernden Leistungen in der Lage sind. Somit bricht eine bunt zusammengewürfelte Truppe junger Frauen unterschiedlichster Herkunft und Kenntnissen im Frühjahr 1853 unter der Führung von Virginia in die Arktis auf. Doch nicht alle kommen zurück und dafür muss Virginia sich vor Gericht verantworten. Ein ungerechte Prozess in dem es weniger um die Wahrheit als um die Suche nach einem Schuldigen geht, und das Virginia verantwortlich ist, steht für fast alle von vornherein fest.
Der Plot eine Gruppe wagemutiger Frauen auf die Suche nach Verschollenen in die Arktis zu entsenden ist ebenso waghalsig und exzentrisch wie Lady Franklin und schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dafür sind nicht einmal wie erwartet, die widrigen Extremumstände verantwortlich, sondern gesellschaftliche Schranken, Vorurteile und sogar Aberglaube. Denn letztendlich entscheiden nicht Befähigung oder Kenntnisse, sondern Herkunft, Einfluss und Geschlecht. Und wie sollte es anders auch sein, steht das ganze Unterfangen bereits von vornherein unter keinem guten Stern, da sich zwei Alphaweibchen um die Führung ringen.
Was in dem Klappentext vielversprechend klang, enttäuschte mich letztendlich im weiteren Verlauf. Im Vordergrund steht die Verhandlung Virginia's, durchsetzt mit Rückblenden in ihr Leben sowie die Reisevorbereitungen. Die eigentliche Expedition wird in meinen Augen zu kurz umrissen. So rührend die Unterstützung Virginias Begleiterinnen während der Verhandlung ist, haben doch die wenigstens von ihnen mit ihr das Abenteuer bis zu Ende durchgestanden. Für mich besteht da allerdings schon ein Unterschied, ob es "nur" eine unangenehme bzw. ungemütliche Rückreise war oder der nackte Kampf ums Überleben.
Letztendlich verliert sich das Buch in juristischen Spitzfindigkeiten, Bestechungen/Bestechungsversuchen und dem undurchdringlichen Strippenziehen der vermeintlich besser gestellten.
Ein Buch, was viel Potential für mehr hat, aber so leider keinen bleibenden Eindruck auf mich hinterlässt.

Bewertung vom 30.01.2023
Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9 (MP3-Download)
Kutscher, Volker

Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9 (MP3-Download)


weniger gut

Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, wollte Deutschland schon längst verlassen haben, doch sie möchte noch ihren Ziehsohn Fritz aus der psychiatrischen Klinik rausholen. Dann verschwindet Charly's Mitbewohnern Greta und deren Liebhaber wird ermordet aufgefunden. Und auch über den Atlantik arbeiten Kriminelle gegen sie...
Aus dem Klappentext heraus hatte ich mir ein etwas anderes Buch versprochen, auch das es bereits der 9.Band der Reihe (der meiner Meinung nach aber durchaus unabhängig und ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden kann) um Gerion Rath ist, war mir vorher nicht bewusst.
Sehr gewuchtige Themen wie Attentate auf Göring, Drogenhandel als auch reale Ereignisse wie der Absturz der Hindenburg bei Lakehurst gekoppelt mit Spionage überladen dieses Buch. Es fühlt sich für mich eher an, als ob diese Grundpfeiler mit Gerion und Charly's Geschichte nur aufgefüllt werden, als das diese die bestimmenden Hauptpersonen sind. Diese Vielschichtigkeit hat mich regelrecht erschlagen.
An David Nathan's Betonung mit der Angewohnheit, seine Stimme zum Satzende hin zu heben, bin ich fast verzweifelt. Da konnte ich dann über das typisch deutsche Gericht der Bratkartoffeln als offensichtlich einzig verfügbares und immer wieder konsumiertes Essen nur noch müde lächeln. Es sind die Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck zerstören...
Zu Ende gehört habe ich dieses Buch zwar, aber es konnte mich gar nicht überzeugen. Ich glaube nicht, dass ich weitere Bände dieser Reihe lesen werde.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2023
Vielleicht Esther (eBook, ePUB)
Petrowskaja, Katja

Vielleicht Esther (eBook, ePUB)


schlecht

Eigentlich bekommt jedes Buch bei mir eine Chance und auch anfängliche Einstiegsschwierigkeiten schrecken mich in der Regel nicht gleich ab, weiterzulesen. Doch hier, wieder mal ein buchpreisgekröntes Exemplar, finde ich leider einfach keinen Zugang. Die angekündigte Auseinandersetzung mit und Spurensuche in der Familie verliert sich meiner Meinung nach in gewollt kunstvoll konstruierten Sätzen und hochtrabenden Botschaften. Auch die eher monoton und einschläfernde Stimme der Sprecherin hatte auf mich trotz wiederholten "Weiterhörversuchansätzen" eher eine abstossende Wirkung. Nach einem gutem Drittel habe ich dann leider abgebrochen, da mir zwischen den einzelnen Kapiteln und Geschichten einfach der Zusammenhang fehlte.

Bewertung vom 30.01.2023
Die Pestinsel
Hermanson, Marie

Die Pestinsel


weniger gut

Im Fluss wird von den Treibgutsammler eine männliche Leiche geborgen. Der Mann scheint der Kleidung nach gut situiert zu sein. Doch wer ist der Mann und warum musste er sterben? Kommissar Nils Gunnarson erkennt Parallelen zu einem kürzlich gelesenen Buch. Doch dieser Autor ist ein verurteilte Mörder, welcher gut bewacht auf der sogenannten Pestinsel, einer alten Quarantänestation, einsitzt. Konnte er diese Insel verlassen?
Zu Beginn wird die Geschichte ganz allmählich aufgebaut, der Leser lernt die Akteure mit ihren Besonderheiten als auch Örtlichkeiten kennen. Vor allem die Informationen zu den Treibgutsammler, waren fuer mich, bisher unbekannt, sehr interessant. Trotz interessantem Plot konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen, dafür störten meiner Meinung nach zuviel Kleinigkeiten ein rundes Gesamtbild
Etwas anstrengend war für mich beispielsweise die On-Off-Beziehung zwischen Nils und Ellen, die, (gar nicht vorhersehbar :-) in einer Inkognitotätigkeit Ellen's auf der Insel endet. Ihr Einsatz ist zwar sehr mutig, jedoch wirkt ihre Recherche in manchen Situationen auf mich etwas zu offensichtlich. Auch das ihre Briefe ungehindert den Adressaten erreichen können.
Befremdlich fiel mir auch die stellenweise auftretende indirekte Anrede (.... Die Ellen...) in der Handlung um Frau Lange auf, anstatt die Person direkt anzusprechen. Auch Ellen greift dies auf und ich frage mich, was der Autor damit beabsichtigt hat.
Die abschliessende Auflösung der Geschichte war für mich dann doch sehr ernüchternd. So wie die Ausführungen zu deuten waren, ist oder war Hoffmann ein narzistischer und rücksichtsloser Mensch der buchstäblich über Leichen geht und Personen, die ihm in die Quere kommen auf Gutdünken entsorgt/entsorgen lässt. Irgendwie hatte ich mir dazu noch eine überraschender Wendung erhofft. Die fast schon als Happy End anmutende Auffindesituation zwischen Ellen und Nils passt nicht so ganz, zu viele Fragen hinsichtlich der Zukunft sind für mich dort offen. Fast scheint es, daß Buch ist auf eine Fortsetzung der Ermittlungen Nils und der weiteren Beziehung zu Ellen angelegt.
Leider hat dieses Buch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen...

Bewertung vom 30.01.2023
Jemand
Haller, Elias

Jemand


weniger gut

Der Fotograf ist ein Phantom, er mordet wahllos und unvorhersehbar und scheint nicht zu fassen. Fest steht nur die Anzahl: eine Tat pro Jahr und, das er das Opfer positioniert fotografiert um dieses Bild als Kunstwerk meistbietend im Internet zu versteigern. Auch im aktuellen Jahr bereitet er seine Tat akribisch vor. Doch dann erlangt er Kenntnis über die Entführung eines kleinen Mädchens, Maria. Wie wird er sich entscheiden - setzt er seinen ursprünglichen Plan fort, oder rettet er Maria?
Durch den Wechsel der Perspektiven und die relativ kurzen Kapitel flog ich regelrecht durch das Buch. Nach recht viel Input zu Beginn wird rasch eine Verbindung zwischen den "Altgangstern" um Eddi und den verschwundenen Mädchen erkennbar. Weitere Zusammenhänge werden nach und nach sichtbar. Besonders gelungen finde ich die Beschreibungen des Autors, die eine Änderung der eigenen Einschätzung und Meinung zu den Charakteren bewirkt. Während ich anfänglich die Taten des Fotografen nicht nachvollziehen konnte, entwickelte sich zum Ende hin sogar eine gewissen Sympathie bzw. Verständnis zu seiner Motivation. Analog nur umgekehrt ging es mir mit den "Altgangstern" sowie Katalena.
So spannend die einzelnen Kapitel auch geschrieben sind, wurde mir die geballte Ladung verschiedener Täter, Opfer und Motivationen leider rasch zu viel und auch zu konstruiert. Meiner Meinung nach hätte ein Bruchteil davon bereits eine stimmige und spannende Handlung ergeben. Somit konnte mich das Buch zum Ende hin immer weniger überzeugen...

Bewertung vom 26.12.2022
Ein notwendiger Tod
Holt, Anne

Ein notwendiger Tod


weniger gut

Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell wie möglich verlassen und die Zivilisation erreichen. Erst nach und nach setzen sich Erinnerungsfetzen zusammen und ein weiterer dringender Grund zu ihrer Rückkehr kristallisiert sich heraus: sie muss einen Mord aufklären um Schlimmeres zu Verhindern.
Die Handlung schwingt zwischen zwei Erzählsträngen hin und her, die das Verständnis anfänglich ziemlich erschweren, da kein Zusammenhang erkennbar scheint. Nach und nach fügen sich die Puzzlestückchen und ergeben ein stimmiges Ganzes. Leider rutscht damit der angekündigte Thriller, vielleicht auch dem ehemaligen Beruf der Autorin geschuldet, ins (zum Teil recht abstruse) Politische, und wer wie ich nicht unbedingt ein Freund davon ist, wird von diesem Buch wenig begeistert sein. Einzig den Titel, so irritierend er auf den ersten Blick auch klingt, fand ich nach dem Abschluss des Buches absolut stimmig - das Buch an sich konnte mich jedoch nicht überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.12.2022
TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
Hausmann, Romy

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir


gut

Die erfolgreiche Autorin dieses Genres Romy Hausmann beschäftigt sich hier mit verschiedenen realen Fällen, die als fiktive Geschichte einfach zu unrealistisch sein würden. Es ist einfach erschreckend zu was Menschen in der Lage sind.

Verbindendes Element ist der Fall der 24jährigen Phoebe aus Australien, wodurch es sich nicht nur um eine lose Aneinanderreihung von Fällen handelt. Interviews mit Experten bzw. Gedanken der Autorin dazu sind angefügt, was durchaus interessant, stellenweise in dieser Ausführlichkeit leider mitunter zu langatmig wirkt. Dadurch konnte mich dieses Buch leider nicht 100%ig überzeugen.

Bewertung vom 26.12.2022
Das Buch - Schreib um dein Leben!
Walter, Patricia

Das Buch - Schreib um dein Leben!


sehr gut

Seit Jahren verbreitet ein Serienmörder Furcht und Schrecken. Sowohl Opfer als auch der Modus operanti lassen keine Gemeinsamkeiten erkennen. Als einziges verbindendes Element hinterlässt der Täter jedoch skurill anmutende Puppen am Tatort.
Kara Bender ist eine aufstrebende Autorin, deren vierter Krimi kurz vor der Veröffentlichung steht, als sie entführt wird und sich in mitten einer grausamen - nicht besser schriftstellerisch zu erschaffenden - Situation wiederfindet. Der Puppenmörder hat sie auserwählt, um seine Geschichte der Nachwelt zu hinterlassen. Kara hat die Wahl, sofort zu sterben oder das Buch zu schreiben, mit der Zusage des Mörders, sie wieder frei zu lassen...
Die Geschichte ist unglaublich fesselnd und liest sich, auch aufgrund der recht übersichtlichen Kapitel, sehr flüssig und zügig. Interessant ist, daß nicht nur der Mörder sondern auch Kara ihr "Päckchen" zu tragen hat und sich ihren Ängsten in Gefangenschaft notgedrungen stellen muss. Das meistert sie hervorragend, obwohl verständlicherweise hysterische Momente durchbrechen.
Der Plot ist sehr interessant und man kommt nicht umhin, trotz aller Grausamkeiten und Kälte, stellenweise eine gewisse Symphatie mit dem Puppenmörder zu empfinden.
Leider trüben einige unnötig viele Zufälle das Gesamtbild (z. B. der Zusammenhang zu Yvonne), die sich in die Geschichte zwar stimmig fügen, aber dennoch einen faden Beigeschmack hinterlassen. Für mich wäre die Story ohne diese Verbindungen "5 Sterne" gewesen, somit sind es solide vier.

Bewertung vom 26.11.2022
Das Rätsel der Schamanin (eBook, ePUB)
Meller, Harald; Michel, Kai

Das Rätsel der Schamanin (eBook, ePUB)


gut

Eher durch Zufall wurde 1934 im Kurpark von Bad Dürrenberg ein sehr altes Grab entdeckt. Darin die sterblichen Überreste eines Erwachsenen und die eines Kindes. Falsch interpretiert und von der NS-Ideologie zu Untermauerung der Rassen Lehre missbraucht, verschwand danach der Fund und mit ihm das Interesse daran.
2022 - über zwei Jahre hat ein Forscherteam aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen die Knochen und zahlreichen Beigaben aus dem ältesten Grab Mitteldeutschlands analysiert und ist dabei zu erstaunlichen neuen Erkenntnissen gekommen.
Dieses Buch weisst mit seiner Mischung aus True Crime und wissenschaftlicher Abhandlung einen sehr interessanten Aufbau auf, der sofort fesselt und auf "mehr davon" neugierig macht. Auch wenn die ausführlichen Schilderungen zu Untersuchungen und Forschungsergebnissen das Werk durchaus bereichern, verliert sich für meine Begriffe dann jedoch das Buch zu sehr in philosophischen Aspekten, was das Zuhören teilweise sehr schwierig und anstrengend machte.
Wiederrum sehr gelungen rundet die fiktive Erzählung um die Schamanin das Buch zum Ende ab.
Eine sehr interessante Thematik, bis auf die genannten Abstriche, gut aufbereitet und umgesetzt. Solide 3 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2022
Das letzte Versprechen (MP3-Download)
Lind, Hera

Das letzte Versprechen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Banat, 24.12.1944
Das beschauliche Leben der Familie Pfeiffer gerät aus den Fugen als jugoslawischen Partisanen die Deutschen überfallen, arbeitsfähige junge Frauen nach Sibirien deportieren, Alte und Kinder in Lagern den Verhungern preisgeben. Mit dem Mut der Verzweiflung erfüllt Barbara Pfeiffer das Versprechen, welches sie ihrer Schwiegertochter Amalia vor dem Abtransport gab, die fünfjährige Enkelin Anni nie allein zu lassen.
Nach langer Zeit und unermesslichem Leid trifft die Familie in Bayern wieder zusammen. Doch in dem unbekannten Land und durch die schrecklichen Erlebnissen sind sich alle fremd. Mit Macht wird die inzwischen elfjährige Anni mit ihrer traumatisierten Mutter zusammengeführt, was für arge Probleme sorgt. Als Anni als junge Frau ihren "Hans im Glück" kennen lernt und heiratet, scheint ihr Leben zum ersten Mal eine glückliche Wendung zu nehmen, die leider nicht lange anhält.
Die ungeschönten Schilderungen der Zustände und Grausamkeiten machten es mir mitunter schwer weiterzuhören, andererseits entwickeln die Handlung und Schicksale auch einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Wieder einmal stellte sich mir die Frage, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann. Auch wenn nicht jeder seine Last gleich gut verarbeiten kann und konnte, erscheinen mir die Menschen damals demütigen, genügsamer und geduldiger mit ihrem Leben. Verglichen damit erscheinen mir viele Probleme heut wie "Jammern auf hohem Niveau".
Auf jeden Fall eine Thematik die einen wieder etwas "erdet".
Ein weiterer Aspekt der für dieses Buch spricht, ist fuer mich die Horizonterweiterung. Bisher war mir zu der Historie des Banats recht wenig bekannt und so nutze ich diese Story gern, um mich anderweitig zu belesen.
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, es hat noch lange in mir nachgewirkt und ich empfehle es sehr gern weiter.