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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2025
Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


sehr gut

Die Sportjournalistik-Studentin und der geheimnisvolle neue Basketballspieler

Austin Fields ist seit dieser Saison der Neue in der College-Basketballmannschaft von Hopeville. Obwohl er kurz zuvor noch in Chicago bei einer sehr guten Mannschaft gespielt hat, ist er nun zu seiner Großmutter in einen anderen Bundesstaat umgezogen. Denn hier weiß niemand um sein Geheimnis und er kann problemlos unter dem Radar fliegen und sich sein Studium mit dem Basketball-Stipendium ermöglichen. Denn eine Karriere bei der NBA kommt für ihn nicht mehr in Frage. Doch ihm ist immer bewusst, dass sein Umzug und die Umstände darum jederzeit Fragen aufwerfen können, die auch in seiner neuen Heimat wieder böse Blicke auf ihn ziehen werden.

Joyce Reed ist nicht nur die Schwester von Josh, dem Kapitän der College-Basketballmannschaft, sondern auch ehrgeizige Sportjournalistik-Studentin, die schon so manches Ziel allein durch Donuts und ihr liebenswertes Lächeln erreicht hat. Besonders Austin und sein Wechsel in eine niedrigere Liga haben sie neugierig gemacht und sie beschließt, dem Geheimnis um den Umzug auf die Schliche zu kommen. Obwohl Josh seinen neuen Mitspieler hasst, verbringt Joyce Zeit mit ihm und lernt Austin als einen überaus freundlichen und liebenswürdigen Menschen kennen, der vielleicht sogar mehr aus nur ein Freund für sie werden könnte...

Laura Willud entführt ihre Leser an ein College in Georgia, wo vorallem die Basketballmannschaft im Mittelpunkt des studentischen Lebens steht. Natürlich sind Konflikte zwischen Josh, dem bisherigen Spitzenspieler und Kapitän, und dem neuen Mitspieler, der aus einer höheren Liga an das College gewechselt ist und durch ebenso gute Technik überzeugt, wie auch Josh sie hat. Die Sprache der Autorin liest sich flüssig und kurzweilig. Durch die wechselnden Erzählperspektiven bleibt die Handlung interessanter und ermöglicht den Lesern tiefere Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten.

Ich mochte den Roman von der ersten Seite an sehr gerne und fand den Fokus, der komplett auf College und Basketball ausgerichtet ist, sehr spannend. Allerdings war die Handlung doch sehr vorhersehbar, denn das Geheimnis, um das sich gerade in der ersten Hälfte des Buches alles dreht, wird schnell gelüftet und die zuvor aufgebaute Spannung lässt beinahe ein wenig zu sehr nach, das fand ich ein wenig schade. Insgesamt eine tolle Story, die sich kurzweilig und unterhaltsam liest.

Bewertung vom 11.03.2025
Es wird Frühling, kleiner Bär!
Woollard, Elli

Es wird Frühling, kleiner Bär!


ausgezeichnet

Der kleine Braunbär und der Stein

Als der kleine Braunbär in seiner Höhle aus dem Winterschlaf erwacht, fühlt er sich ganz einsam. Denn niemand ist hier und überall um ihn herum liegt noch Schnee. Nur der Stein, der da so verlassen vor seiner Höhle liegt, wirkt ebenso allein wie er. Also nimmt er ihn überall mit hin und fühlt sich auf seiner Suche nach Freunden etwas besser. Allerdings ist die Sache mit dem Finden von neuen Freunden schwieriger als gedacht, denn alle sind so beschäftigt, weil endlich der Frühling kommt. Doch was ist der Frühling? Der kleine Bär weiß es nicht und bisher wirkt das alles nicht so besonders schön auf ihn. Doch plötzlich fällt der Stein auf den Boden und zerbricht. Das enttäuscht ihn sehr, denn nicht einmal der treue Stein ist von Dauer. Als aber am nächsten Tag ein kleines Küken daraus hervorblickt, ist der Braunbärjunge überglücklich und freut sich ab jetzt auch über den bunten, sonnigen Frühling.

Elli Woollard erzählt die Geschichte über den kleinen Bären und seinen Stein sehr einfühlsam. Die kurzen Texte sind durch die Reimform melodisch und lassen sich von Kindern nicht nur schnell verstehen, sondern auch mitsprechen. Dank der farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen mit realistischen Darstellungen von Tieren wird das Buch zu einem bezaubernd schönen Bilderbuch.

Meine Tochter und ich lieben Bilderbücher und wir genießen die Zeit, wenn wir sie gemeinsam ansehen und uns gegenseitig daraus vorlesen. Dieses Buch überzeugt durch die wunderschöne Geschichte über Freundschaft und den Frühlingsbeginn im Wald bei den Wildtieren, die mit bezaubernd schönen Illustrationen perfekt abgerundet wird.

Bewertung vom 10.03.2025
Vienna Dreams / Die Wien-Saga Bd.1
Dornbach, Sophie

Vienna Dreams / Die Wien-Saga Bd.1


sehr gut

Antonias Geheimnis

München, 1852: Antonia von Althenau ist zweiundzwanzig Jahre alt und hat bisher noch keine Erfahrung mit Männern. Weil ihr aber Arvid von Bentheim sehr gut gefällt und ihr sympathisch ist, hat sie sich nach einer Soirée mit ihm verabredet und ihn im Salon versteckt. Auf dem Weg in ihr Zimmer, taumeln die Beiden die Treppen hinauf und bleiben an die Balustrade gelehnt stehen, innig küssend und in sich versunken. Doch plötzlich stürzt Arvid in die Tiefe der Eingangshalle und bleibt seltsam verdreht auf dem Boden liegen. Dass das Holzgeländer morsch war, wusste niemand. Gemeinsam mit ihren Eltern vertuscht Antonia den Todesfall in ihrem Haus, sodass auch ihr Ruf einwandfrei bleibt. Allerdings zieht die Angst vor Getuschel einen schwerwiegenden Schritt für die gesamte Familie nach sich. Denn die Eltern ziehen mit ihren vier Töchtern nach Wien. Doch nur Antonia weiß um die Hintergründe und fühlt sich schuldig, was auch durch die ständigen Vorwürfe der Eltern verstärkt wird. Trotzdem ist die Gram der jungen Frauen nur von kurzer Dauer, denn das gesellschaftliche Leben der Wiener Adeligen ist turbulent und schon nach kurzer Zeit lernt Antonia einen Offizier kennen, der ihr Herz höherschlagen lässt. Anonyme Drohungen verhindern aber, dass Antonia sich wohlfühlen und entspannen kann, denn sie muss immer um ihr großes Geheimnis und dessen Bekanntwerden fürchten.

Sophie Dornbach hat diesen ersten Band der Wien-Saga ganz der ältesten der vier Schwestern, Antonia, gewidmet. Diese ist zwar sehr diszipliniert, aber wagt doch immer wieder einen Ausbruch aus der braven Rolle der großen Tochter. Obwohl sich der gesamte Roman um Arvid, dessen Tod und die anschließenden Drohungen dreht, wird das Ende und vorallem das Herausfinden des Täters nur sehr kurz und beinahe überstürzt abgehakt, sodass auch zu dessen Hintergründen nichts bekannt wird, was für die Leser doch sehr interessant gewesen wäre. Der Schreibstil der Autorin liest sich aber durchweg flüssig, langatmige Stellen gibt es keine und so fliegen die Seiten nur so dahin.

Schon allein das Cover hat mich so neugierig auf das Buch gemacht, dass es schon lange auf meiner Merkliste stand. Als ich es nun endlich in den Händen halten durfte, habe ich schnellstmöglich mit dem Lesen begonnen und es innerhalb kürzester Zeit beendet. Obwohl ich einige kleine Kritikpunkte habe, habe ich das Lesen sehr genossen. Vorallem das Benehmen und Handeln der Charaktere schien mir für die damalige Zeit untypisch, wie zum Beispeil die heiße Schokolade, die aus einer Tasse auf einer Parkbank getrunken wurde, um nur eine Situation zu nennen, die mir im Gedächtnis geblieben ist. Insgesamt fand ich das Buch aber sehr schön und freue mich auf die weiteren drei Bände, denn nicht nur Antonia ist mir schnell ans Herz gewachsen, auch die anderen drei Schwestern haben viel Potential für unterhaltsame und packende Romane!

Bewertung vom 09.03.2025
So geht Garten

So geht Garten


ausgezeichnet

Das perfekte Buch für alle Garteneinsteiger

Ein einges Stück Land zu haben und darauf etwas ganz individuelles gestalten zu können, ist der Traum von vielen Menschen. Doch ist es dann soweit, stellen sich so einige Fragen und der Anfang ist oft gar nicht so einfach. Hierbei hilft dieses Gartenbuch sehr gut, denn es beginnt bei den allerersten Schritten einer Gartenanlage, widmet sich den unterschiedlichen Möglichkeiten, die sich den neuen Gartenbesitzern bieten und gibt einen Überblick über sämtliche Aufgaben, die sich daraus ergeben.

Da dieses Buch eine Zusammenfassung aus mehreren bereits erschienen Büchern der Royal Horticultural Society ist, sind darin sämtliche Basics rund um den eigenen Garten vereint. Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Erste Schritte, Blüten & Blätter, Rasen, Kletterpflanzen, Sträucher, Gräser, Kleine Bäume, Gemüse, Kräuter, Obst und Gartenpraxis. Doch obwohl es sich um ein Buch handelt und vieles zuerst etwas theoretisch anmutet, sind alle Tipps praxisorientiert und auch für Anfänger gut durchführbar.

Mein Garten besteht seit vielen Jahren in seiner groben Einteilung, allerdings verändert sich über die Jahre immer wieder etwas. Denn häufig fand ich Pflanzplätze oder Beetanlagen anfangs richtig toll, habe aber schnell gemerkt, dass sie unpraktisch oder nur kurzzeitig schön aussehen, weshalb ich immer wieder froh um solche praxisnahe und ideenspendende Bücher bin. Da dieses Basiswerk wirklich alles enthält, was wichtig ist, finde ich es richtig klasse. Vorallem die vielen Fotos verdeutlichen so manchen Text nochmals und helfen, die Tipps auch in der Praxis richtig auszuführen. Auch die Pflanzenvorschläge mit den kurzen Sortenbeschreibungen sind sehr gut und erleichtern die Qual der Wahl bei den vielen verschiedenen Sorten auf dem Markt.

Sehr gelungen und empfehlenswert!

Bewertung vom 08.03.2025
Dem Glück entgegen / Die Schwestern vom See Bd.3
Beck, Lilli

Dem Glück entgegen / Die Schwestern vom See Bd.3


ausgezeichnet

Veränderungen in der Pension König und dem Tortenhimmel

Obwohl das Leben nach dem vielen Trubel im letzten Jahr nun endlich wieder etwas beschaulicher in der Pension König werden könnte, stehen doch wieder Veränderungen an. Denn Lissi ist ab jetzt nicht mehr nur als Auszubildende und bald Gesellin in der Konditorei angestellt, sondern auch Mitinhaberin des Familienbetriebs. So hat sie ihr stattliches Erbe, das sie nach dem Tod ihres österreichischen Großvaters erhalten hat, in die Pension und die Konditorei investiert und so dafür gesorgt, dass neuen Investitionen nichts mehr im Wege steht und eine drohende Insolvenz wie im letzten Jahr nicht mehr möglich ist. Allerdings stehen noch andere Änderungen vor der Familie. Denn Rose möchte baldmöglichst mit ihrem Ehemann Nico nach England auswandern und wartet nur noch darauf, dass jemand ihre Nachfolge antreten kann. Auch Herbert und vorallem Florence möchten ihren wohlverdienten langen Urlaub in Frankreich möglichst bald beginnen. Dafür muss aber eine neue Hausdame gefunden werden, die Florence' Aufgaben übernimmt. Als aber Philip sich auf den Job des Housekeepers bewirbt und schlussendlich von Annemarie eingestellt wird, ist Lissi sehr skeptisch. Die Gründe dafür möchte sie aber niemandem verraten...

Lilli Beck gelingt es immer wieder, die idyllische Stimmung der kleinen Pension am Ufer des Bodensees auch in ihren Roman zu übernehmen und so für wunderschöne Lesestunden in den heimischen Wohnzimmern zu sorgen. Obwohl die Handlung anfangs immer etwas vorhersehbar und somit nicht allzu spannend wirkt, sorgen so manche Verwicklungen für fesselnde Momente, die dafür sorgen, dass die Leser einfach immer weiterlesen wollen.

Diese Reihe hat mir vom ersten Moment an sehr gut gefallen und ich habe mich deshalb auch sehr auf diesen dritten Band gefreut. Dass nun Lissi im Mittelpunkt der gesamten Handlung steht, aber trotzdem auch noch alle anderen Familienmitglieder eine Rolle spielen, ist wirklich schön und sorgt so immer wieder dafür, dass sich das Lesen wie ein Nachhausekommen anfühlt. Hoffentlich wird es auch noch einen vierten Teil der Reihe geben, denn ich würde nur zu gerne wieder an den Bodensee reisen.

Bewertung vom 04.03.2025
Ein Stern in der Fremde
Desnitskaya, Anna

Ein Stern in der Fremde


ausgezeichnet

Ein neues Leben in der Fremde

Das kleine Mädchen und seine Mutter müssen plötzlich ihre Heimat verlassen, als dort ein Krieg ausbricht. Seither sind sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Doch obwohl sie in einem fernen Land eine Wohnung und somit ein neues Heim gefunden haben, fühlt sich alles dort anders an. Denn nicht nur die Sprache, das Essen und die Aussicht aus der Wohnung sind anders, sondern auch Mama und das Mädchen selbst sind verändert. Sie sind ruhiger und in sich gekehrter. Als die Mutter aber eines Tages Faltpapier und andere Bastelmaterialien mitbringt und die Beiden einen Stern für das Fenster basteln, genauso einen, wie sie ihn auch Zuhause im Fenster hängen hatten, da verändert sich die Stimmung wieder und das neue Land wird langsam zu einer neuen Heimat.

Anna Desnitskaya war mit ihrem Mann und ihren Kindern zu Beginn des Ukraine-Krieges im Urlaub, weshalb sie nicht mehr in ihre alte Heimatstadt Moskau zurückkehren konnten. Seither sind sie auf der Suche nach einem neuen Zuhause, denn das Leben im Exil ist schwer und von großem Heimweh geprägt. Aber auch ihnen hat ein Stern im Fenster ein kleines bisschen Heimat zurückgebracht, ebenso wie bei der Mutter und ihrer Tochter in der Geschichte.

Die Autorin erzählt die Geschichte, und damit auch ein wenig ihre eigene Geschichte, sehr ausdrucksstark, obwohl sie dafür kaum Worte gebraucht und auf die Kraft der Bilder setzt.

Meine achtjährige Tochter und ich finden das Buch rundum perfekt gelungen, denn es erzählt die Geschichte von einer Mama und ihrer Tochter, die Hals über Kopf ihr Land verlassen mussten und seither kein richtiges Zuhause mehr haben. Die Vorstellung von einem solchen Leben ist wirklich ein wenig beängstigend und genau das ist es auch, was meine Tochter seither bewegt. Doch genau diese Gedanken sind auch sehr gut und wichtig, helfen sie doch, die Menschen, die derzeit in Deutschland nach einer neuen Heimat suchen, besser zu verstehen.

Bewertung vom 04.03.2025
Berchtesgaden
Otto, Carolin

Berchtesgaden


ausgezeichnet

Eine Stadt und ihre Bewohner zwischen grausamer Vergangenheit und ungewisser Zukunft

Berchtesgaden, 1945: Der Zweite Weltkrieg ist so gut wie verloren, der Führer hat sich bereits umgebracht, viele seiner direkten Untergebenen ebenfalls oder aber sie sind geflohen, denn die Amerikaner nahen. Mitten in den Wirren der letzten Kriegstagen befindet sich Sophie Gruber, die gemeinsam mit ihrer Freundin Magda auch bei Plünderungen der Häuser von Nazi-Größen mitmacht. Doch immer wieder stimmt der Reichtum dieser mächtigen Menschen sie nachdenklich, denn mit ihren neunzehn Jahren ist sie zwar mitten im Nationalsozialismus aufgewachsen, hat so manches nicht weiter hinterfragt, aber nicht jede der Ideologien und des Gedankenguts entsprachen auch ihrer persönlichen Meinung. Nun, nachdem der Krieg zu Ende ist, übernehmen die Amerikaner die Regierung Bayerns und versuchen, wieder weitgehend für Ordnung zu sorgen. Deshalb suchen sie nach Angestellten, die ihren ausführlichen Fragebögen zufolge keine politische Vergangenheit hatten. Sophie gehört zu einer von ihnen und arbeitet ab jetzt als Sekretärin und assistiert bei Befragungen von Nazigrößen. Doch nicht nur diese Schilderungen erschüttern sie immer wieder zutiefst, sondern auch die Denkweise der Menschen, die nicht mehr an das Vergangene erinnert werden möchten und versuchen so, die schrecklichen Taten der vergangenen Jahre einfach totzuschweigen und schließlich zu vergessen. Aber gerade mit ihrem Bruder Max, der bei der SS war, ist das schwierig und Sophie steckt in einem Zwiespalt, denn auf dem Fragebogen hat sie ihn nicht erwähnt...

Carolin Otto erzählt die Ereignisse des Jahres 1945 in Berchtesgaden auf eine sehr fesselnde, aber auch berührende und persönliche Weise. Dafür hat sie unzählige Personen in den Fokus gestellt, die ihre Sichtweise abwechselnd schildern und so ein großes und umfassendes Bild der damaligen Geschehnisse vermitteln. Diese Erzählweise führt dazu, dass unzählige Handlungsstränge parallel verlaufen und trotzdem am Ende ein großes Ganzes ergeben.

Dieser historische Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Denn das Jahr 1945 das nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutet, sondern auch für einen politischen Umbruch steht, ist sehr interessant. Gerade Sophie ist mir immer mehr ans Herz gewachsen, denn sie wirkt anfangs noch sehr unbedarft und hat vieles, was geschehen ist, nicht mitbekommen, entwickelt sich aber immer mehr zu einer jungen Frau mit eigenen Meinungen. Auch Frank Rosenzweig war mir sofort sympathisch. Wohingegen vorallem Max Gruber mit seiner immer etwas arroganten und selbstsicheren Art, ebenso wie Magda mit ihrer übertriebenen Verehrung für Max, die sich zudem sogar von ihm zu seinen Zwecken instrumentalisieren lässt, wenig Verständnis für ihr Handeln von mir erhalten haben.

Dieser Roman ist deshalb viel mehr als nur ein spannendes und fesselndes Buch, sondern vielmehr eine Erinnerung daran, wie schwer es war, das rechte Gedankengut aus der Gesellschaft zu vertreiben und dass Geschichte niemals vergessen werden sollte!

Bewertung vom 03.03.2025
Fenja und der Wirbel im Feenwald
Smith, Briony May

Fenja und der Wirbel im Feenwald


ausgezeichnet

Fenja - Eine kleine Fee sorgt für Unruhe im Wald

Die Zaunkönige warten schon darauf, dass endlich ihre kleinen Babys aus den Eiern schlüpfen. Als allerdings eine kleine Fee ohne Flügel aus einem Ei herauskommt, sind sie erstaunt. Sie nehmen die kleine Fenja, wie sie sie nennen, aber in ihrer Familie auf und sie ist sofort ein Teil davon. Einzig, dass sie nicht fliegen kann, ist ein Unterschied zu ihren Vogelgeschwistern. Da sie aber immer häufiger Unsinn macht und die anderen Waldbewohner damit ärgert, beschweren sich diese bei den Zaunkönig-Eltern. Auch Fenja bekommt die Beschwerde mit und beschließt, endlich die anderen Feen im Wald zu suchen. Als sie diese findet, stellt sie fest, dass sie hinterlistig und durchtrieben sind und gerade bei ihren Feenparaden Dinge zerstören oder stehlen. Eigentlich möchte Fenja keine Fee mehr sein, nur die Flügel möchte sie haben. Doch das ist nicht möglich. Trotzdem gelingt es ihr mit einer einfachen Tat die Feen aus dem Wald zu vertreiben und wieder für Frieden zu sorgen. Denn Fenja ist eine liebenswürdige und ganz besondere kleine Fee!

Briony May Smith widmet dieses Bilderbuch, das von ihr geschrieben und illustriert wurde, einer bezaubernden und goldigen kleinen Fee, die durch ihr Leben bei den Vögeln ganz anders aufwächst als die anderen Feen. Sie zeigt, was Freundschaft und Ehrlichkeit ist. So können auch Kinder erkennen, was zu einer wahren Freundschaft gehört und was richtig und falsch ist.

Meine Tochter und ich mochten die kleine, flügellose Fee vom ersten Moment an, denn sie ist so liebenswürdig, dass man sie einfach mögen muss. Außerdem hält sie fest zu ihren Freunden! Eine ganz besondere Feengeschichte!

Bewertung vom 02.03.2025
Sitz, Platz, Glück / Hundeglück Bd.3
Sommer, Isabell

Sitz, Platz, Glück / Hundeglück Bd.3


sehr gut

Was sich liebt, das neckt sich....

Nele liebt Hunde über alles und lebt bereits ihr gesamtes Leben immer mit Hunden zusammen. Als sie sich dann Poppy, eine Collie-Hündin angeschafft hat, musste sie lernen, wie aufwendig und schwierig die Fellpflege bei einem Hund sein kann. Aus dieser Not heraus konnte Nele schließlich einen eigenen Hundesalon eröffnen und erleichtert seither vielen Hundebesitzern die Pflege ihrer Lieblinge. Der neue Mieter und Hunde-Podcaster Julian hält aber gar nichts von Hundesalons und tut es als unnötigen Luxus ab. Bei Nele ist er deshalb von der ersten Minute an untendurch. Jede Begegnung ist vor Spannung kaum auszuhalten und Nele kann ihn einfach nicht leiden. Das ändert sich erst, als Nele sich den Fuß verstaucht und gerade Julian dabei ist und ihr sofort zu Hilfe eilt. Vielleicht steckt in dem unverschämten Kerl ja doch ein netter Mensch?

Isabell Sommer beendet mit diesem dritten Band ihre Hundeglück-Reihe. Doch dieses Finale passt perfekt, denn sie erwähnt nicht nur die anderen beiden Paare aus den Vorgängerbänden und wie es mit ihnen weiterging, sondern auch die Geschichte von Clara und Kilian findet zu einem runden Ende, das keine Fragen offenlässt. Da die Handlung wieder sehr unterhaltsam ist und mit den vielen Hunden, die eine Rolle spielen dürfen, auch jedes Hundeliebhaber-Herz höherschlagen lässt, fliegen die Seiten nur so dahin.

Diese Reihe hat mich wunderbar unterhalten und mir die perfekte Mischung aus Romantik, Hundeliebe und Freundschaft geboten, dass ich gerne noch weitere Bände gelesen hätte!

Bewertung vom 27.02.2025
Sitz, Platz, Liebe / Hundeglück Bd.2
Sommer, Isabell

Sitz, Platz, Liebe / Hundeglück Bd.2


sehr gut

Elena tut endlich wieder etwas nur für sich selbst!

Elena ist fünfundvierzig Jahre alt, hat zwei Kinder, Ronja, vierzehn Jahre, und Finn, acht Jahre, und ist geschieden. Früher, noch zu Schulzeiten, war sie immer sehr ehrgeizig und wollte später einmal unbedingt Karriere machen. Dieser Traum hat sich aber schnell zwischen Windelwechseln und Fläschchen aufwärmen verloren. Nun hat ihr Ex-Mann sie wegen einer jüngeren, lässigeren Praktikantin verlassen und spielt an den Wochenenden den coolen, lockeren Papa, der den Kindern alles erlaubt und bei dem alles immer Spaß macht. Elena ist frustriert und mit ihrem Leben nicht zufrieden. Als ihre beste Freundin Clara sie dann nach einem Wunsch fragt, den sie sich aufgrund ihrer Familie bisher nie erfüllen konnte, fällt ihr spontan nur ein Hund ein. Also fährt sie spontan ins Tierheim und schließt die wilde, aufgedrehte und absolut liebenswürdige Dalmatinerhündin Sansa sofort in ihr Herz. Diese ist zwar all das, was Clara für sie als Anfängerin ausgeschlossen hat, aber Elena will es schaffen und Sansa zu einer braven, folgsamen Hündin erziehen. Ohne Hilfe von außen klappt das aber nicht, das merkt Elena schnell. Clara empfiehlt ihr daher Liam, einen sehr guten Hundetrainer. Keiner von ihnen weiß aber da, dass es sich bei Liam um Elenas erste große Liebe aus der Oberstufenzeit handelt. Schon bei der ersten Trainingsstunde ist eine alte Vertrautheit spürbar, die mit jeder Begegnung wächst. Ist in Elenas Herz vielleicht noch mehr Platz als nur für das neue Familienmitglied Sansa?

Isabell Sommer versteht es, die Handlung unterhaltsam und gefühlvoll gleichermaßen zu gestalten, sodass weder die Hunde, noch die Liebesgeschichten der Besitzer zu kurz kommen. Da sie in mehreren Perspektiven kapitelweise wechselnd erzählt, wobei Elena und Clara am häufigsten an der Reihe sind, erhalten die Leser tiefere Einblicke in die einzelnen Gedanken und Handlungen der Personen. Einzig Elena berichtet aus der Ich-Perspektive, alle anderen Charaktere werden aus der 3. Person erzählt.

Da ich bereits den ersten Teil der Reihe gelesen habe, wusste ich, dass ich gerne wieder in die HuTa von Clara zurückkehren möchte. Besonders gut gefallen hat mir, dass man die Geschichte von Clara und Kilian weiterverfolgen kann, während Elenas Leben aber im Vordergrund steht. Elena und Liam sind mir gleichermaßen sympathisch und schnell ans Herz gewachsen, denn sie sind so bodenständig und realistisch, dass ich sie einfach mögen musste. Auch ihre Liebe zu den Hunden gefällt mir sehr. Da ich selbst einen Hund habe, der mich vorallem anfangs häufig an meine Grenzen gebracht hat, kann ich so manche Situation nachvollziehen und musste immer wieder schmunzeln, wenn ich dabei an meine Hunde-Anfänge gedacht habe. Eine rundum gelungene Story, die mich wunderbar unterhalten hat!