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simsa
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Ich liebe Bücher und Ihr findet mich auch auf unserem Blog: http://kapitelleserin.blogspot.de/
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Bewertungen

Insgesamt 294 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2017
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Rotwild / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.2 (5 Audio-CDs)


sehr gut

Es ist kurz vor Mittsommer, als in einem Wald ein Toter gefunden wird. Von Pfeilen durchstochen erinnert der verstorbene Lehrer doch sehr an einen frühchristlichen Märtyrer.
Als kurz darauf eine weitere Leiche auftaucht, befürchten Ingrid Nyström und Stina Forss es mit einem Ritualmörder aufgenommen zu haben.
Wer wird der oder die Nächste sein? Und wie kann man den Täter stoppen?



Ich liebe nordische Krimis. Es gab eine Zeit, da war ich sehr versessen hinter allem was aus Skandinavien kommt. Die Autoren haben eine andere Herangehensweise an einen Kriminalfall oder an einen Thriller und so war ich sehr gespannt auf „Rotwild“ von Roman Voosen. Hierbei handelt es sich um einen zweiten Teil der Reihe, was mich als Neuling aber überhaupt nicht störte.

Die Reihenfolge kommt hier:

1) Später Frost
2) Rotwild
3) Aus eisiger Tiefe
4) Der unerbittliche Täter

Was bei diesem (Hör-)Buch so interessant für mich war ist die Tatsache, dass es sich bei einer der Ermittlerinnen um eine Deutsch-Schwedin handelt. Interessant aus dem Grund, weil man natürlich ein gemeinsames Heimatland hat und bestimmte Dinge kennt, die Stina Forss ebenso geläufig sind.

Der Fall an sich war für mich anders, als ich es vermutet hatte. Natürlich war ich gespannt, was christliche Märtyrer mit einer Reihe von Morden zu tun haben. Aber vor allem merkte ich recht schnell wie blutig dieses Buch ist. Wo viele skandinavische Autoren gerne Taten andeuten, geht Roman Voosen hier ins Volle. Er schildert genau die Zurichtung der Leichen und lässt dabei wenig Spielraum für eine etwas unblutigere Version.
Ich mag so etwas. Es darf ruhig deutlich beschrieben werden, was passiert, wie ein Tatort aussieht und wie die Personen ums Leben kommen. Dies aber natürlich nur, wenn es in die Geschichte passt. Und hier passt es, wie ich finde.

Gelesen wird „Rotwild“ von Nina Petri, die schwedische Namen, Orte, etc. so echt ausspricht, dass ich es sehr genossen habe. Denn es gibt natürlich einen Unterschied zu der eigenen Version, wenn wir ein ausländisches Buch lesen und zu der wirklichen Aussprache. Vielen Dank dafür, es war ein Genuss.

Was mich allerdings störte und da kann wohl nur ich selber etwas dafür, waren die Namen an sich. Ich gebe zu, ich hatte dann doch ein Problem jeden Namen der richtigen Person zuordnen zu können. Ich denke dies liegt daran, dass wenn man ein Buch liest man auch das Namensmuster der Buchstaben mit der Person verbindet und man es in einem Hörbuch lediglich hört.
Dies schwächte im Laufe der Geschichte zwar ab, kam bei mir aber trotzdem immer wieder vor.

Der Fall an sich ist spannend erzählt, überrascht und bringt eine kluge Wendung in den Handlungsverlauf. Auch wenn ich mir recht schnell dachte worum es im Großen und Ganzen geht, ich war die komplette Zeit über gefesselt von dem Buch.

Natürlich werde ich hier weiterlesen. Der erste Teil „Später Frost“ wartet hier bereits auf mich und die Ermittlerinnen Nyström und Forss machen Lust auf mehr.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi aus Schweden. Ich war gefesselt, überrascht und lauschte gebannt. Mein Punktabzug gilt hier lediglich der Tatsache, dass ich mich mit den Namen manchmal schwer getan habe.

Bewertung vom 30.06.2017
Delaney, J. P.

The Girl Before


gut

Neu anfangen, mit alten Dingen abschließen zu können und ohne viel Schnickschnack leben. Emma und Jane sind sich in dieser Sache einig.
Emma überlebte einen Einbruch, Jane verlor ihr ungeborenes Baby. Die Frauen kennen sich nicht, sie werden nicht zusammen leben, trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Beide waren/sind Mieterin in der Folgate Street 1.
Ein Haus mit harten Regeln, eigensinnig erbaut und doch faszinierend. Emma fand hier ihren Tod...



„The girl before – Sie war wie du, jetzt ist sie tot“ von JP Delaney besticht durch seinen spannenden Klappentext und das Kopfkino, das sofort einsetzt.

Doch beginnen wir am Anfang. Nein, Folgate Street 1 ist kein Horrorhaus. Es ist ein architektonisches Meisterwerk, gebaut um seine Bewohner zu formen. Sie werden angeregt in Perfektion zu leben, sich auf das nötigste zu beschränken und das Haus hilft, damit dies gelingt. Zum Teil mit moderner Technik, zum Teil durch die strikten Regeln des Architekten.

Ich selber habe gleich schon zu Beginn gewusst, dass ich in einem solchen Haus nicht leben könnte. Die Kontrolle abzugeben und nach fremden Regeln zu leben... das wäre nicht meins. Und doch gebe ich zu, dass es auf der anderen Seite faszinierend ist.
Auch Emma und Jane geht es so. Zwar zu keiner gemeinsamen Zeit und doch sind sie sich sehr ähnlich.

Die Faszination in diesem Buch geht nicht nur vom Haus, sondern auch vom Architekten und den Protagonisten aus.
Da gibt es natürlich die Mieterinnen mit ihrer Vorgeschichte, aber auch Edward Monkford den Architekten. Er lebt spartanisch und möchte dies sowohl bei seinen Häusern auch bei seinen Mietern durchsetzen.
Von ihm geht eine besondere Atmosphäre aus, die man aber zu keiner Zeit einschätzen kann und dies macht Edward auch so interessant. Er bleibt ein Rätsel.

Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Emma und Jane. Jeweils im Wechsel und ohne Gänsefüßchen berichten sie, was gerade passiert. Dabei ist es mal spannend, aber auch schockierend. Trotzdem konnte mich das Buch nicht durchgehend fesseln.
Es gab immer mal wieder Momente in denen ich mir einfach eine Schippe mehr Spannung gewünscht hätte. Natürlich blieb beim Lesen immer das große Fragezeichen im Kopf, was mit Emma geschah und wie es Jane ergehen wird, aber der Spannungsbogen flaute immer mal wieder ab.

Auch der Schreibstil hat mir nicht zu 100% gefallen. Ich mochte den Erzählwechsel, trotzdem fand ich es zum Teil einfach unübersichtlich ob gesprochen oder gedacht wurde. JP Delaney hat einen flüssigen Stil, der für mich aber nicht fesselnd genug war. Zum Ende hin kam etwas Spannung auf, allerdings darf man dieses Buch nicht mit seinem Lieblingsthriller vergleichen.

Mein Fazit:
Ein unterhaltendes Buch über ein Haus mit Eigenleben und harten Regeln. Es war unterhaltend in Emmas und Janes Welt einzutauchen, trotzdem fehlte es mir an spannenden Elementen um mich dauerhaft fesseln zu können.

Bewertung vom 30.05.2017
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Es ist Vorlaut, es ist frech und sein neuer Mitbewohner.



Selten habe ich bei einem Hörbuch so lachen müssen, wie bei den „Känguru-Chroniken“.
Vom Autor Marc-Uwe Kling persönlich und vor seinem Publikum eingelesen, verbreitete es schon zu Beginn eine super Stimmung.

Man stelle sich die fiktive Situation vor, dass es an der Tür klingelt und ein Känguru vor einem steht. Ein echtes Känguru, wohl gemerkt.
Und nicht nur irgendeines, sondern ein aufdringliches, bestimmendes und leicht verrücktes Exemplar. Trotzdem ist das Känguru mit seiner schrägen Art zu jeder Zeit sympathisch, nur tauschen möchte man sicherlich nicht.

Das gelesene Zusammenspiel von Autor und Beuteltier ist hier aber auch sehr gelungen. So gibt es wilde Diskussionen über Bud Spencer-Filme, den Kommunismus und über Schnapspralinen.

Zwar steht auch dieses erste Buch bereits in meinem Bücherregal, trotzdem muss ich sagen, dass das persönliche Einsprechen vom Autor so nie selber gelesen werden kann. Ich mag dieses verstellen der Stimme, mit dem er das Känguru charakterisiert. Es war etwas ganz besonderes, brachte das Vorlaute recht gut zur Geltung und die doch manchmal zurückhaltende Stimme vom Autor hervor.

Ich selber werde ganz sicher auch die anderen beiden Bücher hören und lesen.

Hier noch einmal die Reihenfolge:

1) Die Känguru-Chroniken
2) Das Känguru-Manifest
3) Die Känguru-Offenbarung

Diese drei Bücher gibt es übrigens auch in einem Schuber, welcher Buchliebhaber bestimmt reizen wird.

Mein einziger Kritikpunkt ist ein wenig die Länge im Mittelfeld. Die Spritzigkeit zu Beginn und am Ende fehlte mir zwischendrin etwas. Trotzdem hat es mich zu jederzeit gut unterhalten und war der perfekte Begleiter in den Arbeitstag und zum Feierabend hin.

Mein Fazit:
Wer lachen möchte und gute Unterhaltung mag, sollte sich „Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling nicht entgehen lassen. Sicherlich kein ganz neues Hörbuch, aber eines das man nicht verpassen darf.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2017
Dos Santos, José R.

Das Einstein Enigma / Tomás Noronha Bd.1


sehr gut

Der Portugiese Tomás Noronha lebt ein ganz normales Leben. Er lehrt an der Universität, ist geschieden und reist beruflich viel um die Welt. Als er in Kairo von der schönen Wissenschaftlerin Ariana Pakravan angesprochen wird, ahnt er noch nicht, was dieser Beginn für weitreichende Folgen hat.
Tomás soll die sogenannte „Gottesformel“ von Albert Einstein entschlüsseln. Was harmlos wirkt, lässt ihn zwischen die Fronten der iranischen Regierung und der CIA geraten. Denn hierbei scheint es sich um den Plan für die größte Atombombe aller Zeiten zu handeln...




Bei dem Autor J.R. Dos Santos scheint es sich wohl um eines der bekanntesten Gesichter im portugiesischen Fernsehen zu handeln. Der Kriegsjournalist, der seit einigen Jahren auch ein beliebter Nachrichtensprecher ist, hat mit seinem Roman „Das Einstein Enigma“ ein Buch geschrieben, das bereits durch seinen Klappentext lockt.

Ich selber war sofort gespannt, was mich auf diesen 608 Seiten erwarten würde. So kommt doch ein Roman von stattlicher Größe ins Haus, wenn man sich die Taschenbuchausgabe vornimmt.

Tomás Noronha war mir gleich von Beginn an sympathisch. Er lehrt als Professor, ist Kryptanalyst und scheut sich nicht auch schwere Fragen zu stellen. Auch die Zusage, die Formel von Albert Einstein zu entschlüsseln und mit dem Iran zu kooperieren, schreckt ihn nicht ab.

Mir selber hat an diesem Roman gefallen, dass er mich als Leserin in verschiedene Welten eintauchen lies. Europa ist mir wohl bekannt und Portugal ganz sicher ein Land, das mir alles andere als unsympathisch ist. Die Reise in den Iran, die Kultur, die Lebhaftigkeit, aber auch die Gefahr war etwas komplett neues.
J.R. Dos Santos hat es geschafft uns Leser mit einer immer gleichbleibenden Spannung zu fesseln. Zumindest zu Beginn flachte sie kaum ab, spitzte sich zu und kam in Wellen immer wieder zurück.

Eine Kooperation mit der CIA scheint im Buch für den Professor verpflichtend, allein in Sachen Ethik und gerade dieser Aspekt bringt eine Gefahr, die sehr greifbar beschrieben wurde.

Allerdings muss man für „Das Einstein Enigma“ auch wissenschaftliche Ausführungen, physikalische Gesetze und Experimente mögen. Diese werden hier durchaus auf einigen Seiten beschrieben und bringen das Geheimnis dadurch aber realistischer in den eigenen Gedankengang ein. Auch wenn ich zugeben muss, dass es mir manchmal auch ein Tick zu viel des Guten war.

Wer nun Parallelen zu den Romanen von Dan Brown zieht, der liegt hier gar nicht so falsch. Wo Dan Brown allerdings noch etwas mehr auf Spannung setzt, gibt es bei J.R. Dos Santos diesen Aspekt auch, allerdings bleibt er den wissenschaftlichen Tatsachen sehr treu, er zeigt uns keine Verschwörungstheorien auf, sondern versucht realistisch und zeitnah zu bleiben. Dies ist dann doch noch etwas anders als bei dem Autor aus den Staaten.

Der zweite Roman über Tomás Noronha ist auch schon in den Buchhandlungen vertreten.

1) Das Einstein Enigma
2) Der Schlüssel des Salomon

Mein Fazit:
Manchmal wurde es mir zu wissenschaftlich, dies gebe ich zu. Allerdings ist „Das Einstein Enigma“ ein Buch, welches fesselt und sich nur schwer aus der Hand legen lässt. Und mich persönlich reizt auch die Fortsetzung, die ich ganz sicher auch lesen werde.

Bewertung vom 05.04.2017
Bettina, Kiraly

Ich träumte von deiner Liebe


ausgezeichnet

Daniel und Rebecca leben ihre große Liebe. Beide treffen sich bei einem Immobilientermin und sind auf den ersten Blick in einander verliebt. Eine wunderschöne Zeit beginnt, bis Rebecca bei einem Treppensturz ins Krankenhaus kommt.
Doch als sie erwacht ist Daniel fort. Vier Jahre Beziehung sind wie weggewischt, denn es scheint sie nie gegeben zu haben. Rebecca wacht aus einem Koma auf und lebt fortan in einer neuen Welt. Welche davon ist real und kann sie überhaupt ein Leben ohne Daniel leben?



Bettina Kiraly ist eine meiner liebsten Autorinnen und ich habe mich wahnsinnig auf ihr neues Buch „Ich träumte von deiner Liebe“ gefreut.

Die Geschichte erscheint auf den ersten Blick sehr geheimnisvoll. Denn wenn man sich selber in die Situation von Rebecca begibt, die vier Jahre lang in einer harmonischen und liebevollen Beziehung lebt und diese mit einem „Puff“ verschwindet, ist es ein gigantischer Schock. Dies passiert, als sie bei einem Unfall schwer stürzt.
Rebecca befindet sich im Krankenhaus und erwartet natürlich neben ihrer Familie, ihren Ehemann. Das dieser nicht kommt und auch nicht kommen kann, ändert alles.

Als Leser ist man zunächst auf der Suche. Welche Welt ist real, warum passiert dies alles und wie wird Rebecca damit zurechtkommen? All diese Dinge werden langsam immer weiter aufgeklärt, gibt es doch auch die Möglichkeit das Rebecca zwischen den Welten wechseln kann, diese Theorie hatte ich vor dem Lesen zumindest, aber die Autorin geht ihren eigenen und für mich sehr spannenden Weg.

Immer mehr lernt man die Protagonisten kennen und betritt den Weg, den das neue Leben geht. Nicht nur Daniel, auch sein bester Freund Valentin, Rebeccas Schwester und ihre Mutter tragen zur Lösung des zunächst mysteriösen Geheimnisses bei.

Bettina Kiraly erzählt auch dieses Buch unterhaltend spannend, aber auch liebevoll und gefühlvoll. Dabei sind es gerade die männlichen Personen, die mir ein gutes Feeling brachten. Natürlich mochte ich Rebecca als Protagonistin sehr, aber gerade Valentin mit seiner frechen, hilfsbereiten und dann auch bestimmenden Art, kam bei mir besonders gut an.

Diese Geschichte erzählt von der großen Liebe, einem Verlust, aber auch einer Wendung die alles verändert. Sie zeigt Wendungen auf, die ein Leben nehmen kann und berichtet von zweiten Chancen. Ich habe für mich daraus gezogen, dass jedes Leben wundervoll ist, wenn man es nur so annimmt, wie es sich einem offenbart.
Nie geht es gradlinig vorwärts und nie ist es so, wie man es sich erträumt. Dies heißt aber nicht, dass es nicht perfekt sein kann, so wie es ist.

Ich selber habe bei „Ich träumte von deiner Liebe“ geschmunzelt, mitgefiebert, mitgehofft aber auch geweint.
Auch an erotischen Szenen fehlt es in diesem Buch nicht. Diese waren gefühlvoll, aber auch frech beschrieben und kamen in der genau richtigen Dosierung.

Mein Fazit:
Tja was soll ich sagen? Einmal Lieblingsautorin, immer Lieblingsautorin. Bettina Kiraly schafft es immer wieder mich für ein Buch zu begeistern. Auch „Ich träumte von deiner Liebe“ hat dies geschafft. Ich für meinen Teil wünsche ihr die Aufmerksamkeit die sie und ihre wundervollen Bücher verdienen. Also lest dieses hier und ihre anderen Bücher!

Bewertung vom 16.03.2017
Cheng, Jack

Hallo Leben, hörst du mich?


gut

Alex ist 11 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in Colorado und liebt Raketen. Seine Mum, die oftmals ihre „ruhigen Tage hat“, braucht Alex ganze Aufmerksamkeit. Er kocht, er putzt und umsorgt sie.
Doch Alex sieht dies alles durch seine kindlichen Augen und findet es eher normal als ungewöhnlich. Wichtig für ihn ist seine Rakete, die er auf einem Festival in das Weltall schicken möchte und sein Hund Carl Sagan.
Damit auch die Außerirdischen einen Eindruck vom Leben auf der Erde bekommen, bespricht Alex seinen iPod. Ein Roadtripp und ein digitales Tagebuch beginnt...



„Hallo Leben, hörst du mich?“ von Jack Cheng ist ein Buch, das mich zwar nicht auf den ersten Blick angesprochen hatte, aber trotzdem neugierig machte.

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, war die Aufmachung mit der dieser Roman daherkommt. Mir hat sowohl das Cover, als auch der Innenteil sehr gefallen. Die wichtigen Merkmale sind mit Zeichnungen vermerkt und ich fand, dass man das Besondere des Romans schon spüren kann.

Alex der für sein Alter sehr reif sein muss, hat einen großen Plan. Er möchte seine Rakete, die er allein gebaut hat, in das Weltall schicken. Dafür bespielt er einen iPod um Geräusche und Geschichten der Menschen aufzunehmen. Zusätzlich macht er sich alleine auf den Weg in die Wüste um bei einem Festival seinen Raketenstart zu planen. Seine Mutter spielt hier eine eher kleine Rolle. Der Junge kocht für sie vor, plant alles akribisch und macht sich auf seinen Weg.

Das Buch wird aus der Sicht von Alex erzählt. Er bespricht den iPod und wir nehmen daran teil. Aus diesem Grund wirkt das Buch auch für sein Alter angemessen. Wir sehen Dinge mit den Augen eines elf Jahre alten Jungen. Was als einfache Reise beginnt, nimmt immer mehr Fahrt auf und stellt sein ganzes Leben auf den Kopf.

Jede Aufnahme für sich unterhält gut und ist zum Teil leicht naiv. Genau so, wie es sich für ein Kind gehört. Allerdings wundert man sich auch über die Wendungen und die Reife, die Alex dann doch an den Tag legt. Er ist für sein Alter sehr weit, was er sicherlich auch sein muss und lässt uns spüren, dass er sich sehr wohl Gedanken macht.

Für mich war die Geschichte sehr herzlich, sehr offen und zum Teil sehr traurig. Denn auch wenn Alex sein Leben als normal ansieht, er wird vernachlässigt, ihm fehlt der Halt im Leben und niemand stützt ihn.

Doch diese Reise, die Begegnungen und Wendungen verändern vieles, haben aber zum Teil auch ihre Längen. In einem Rutsch mochte ich „Hallo Leben, hörst du mich?“ nicht lesen. Es gab für mich einfach das Problem, dass sich die Geschichte zog und die Sicht des Kindes nicht immer so einfach zu lesen war.

Auch fand ich so manchen Werdegang zu leicht gelöst. Denn gibt es nicht immer jemanden im Umfeld (Schule, Lehrer, Freunde) die einen kleinen Jungen vermissen?
Auch wenn dies sicherlich eine Genauigkeit ist, die man nicht unbedingt haben darf um den Zauber der Geschichte wirken zu lassen. Mir selber stieß diese Tatsache schon auf. Und auch das Vertrauen in jede Person die man trifft, fand ich zum Teil schon beängstigend.

Mein Fazit:
Ein Buch mit viel Herz, einer tollen Wendung, aber auch einigen Längen. Für mich ist dieser Roadtripp für alle Leserinnen und Leser zu empfehlen, die mal ein etwas anderes Buch lesen möchten. Es überrascht ganz sicher.

Bewertung vom 01.03.2017
Popescu, Adriana

Versehentlich verliebt


ausgezeichnet

Gestrandet auf dem Flughafen und das ausgerechnet an Weihnachten.
Der Alptraum für die meisten Menschen. Und genau das ist der Reisebuchlektorin Pippa passiert. Sie sitzt an Heilig Abend in Stuttgart fest, dabei möchte sie doch nur zu ihrer Familie und den leckeren Braten ihrer Mutter essen.
Doch manchmal passieren Dinge, die man nicht für möglich gehalten hätte. Unter all den gestrandeten Leuten trifft sie auf Lukas. Auch er möchte nach Hause, auch er kommt nicht weiter.
Sie haben einen Tag und dann, dann geht das Leben wieder getrennte Wege. Nur was soll man tun, wenn man sich versehentlich verliebt?



Von der Autorin Adriana Popescu habe ich schon viel positives gehört und ich muss gestehen, „Versehentlich verliebt“ sprach mich von ihren Büchern besonders an. Ein wenig erinnerte mich der Klappentext an einen meiner Lieblingsfilme „Before Sunrise“ und so fing ich voller Neugierde mit dem Lesen an.

Ja und ich glaube, ich habe eine neue Autorin gefunden, die mir sehr gefällt. Adriana Popescu schreibt sehr locker und leicht. Sie nimmt Bezug auf Filme, Bücher und Musik und gibt ihren Protagonisten damit eine sehr menschliche Seite, bei der man schnell kleine Parallelen zu sich selber feststellen kann. Beim Lesen verlor ich mich in den Seiten, inhalierte die Geschichte und war gespannt, welches Ende sie nehmen wird.

Dabei ist es Pippa die man sofort ins Herz schließt. Sie leidet an gebrochenem Herzen, sie zweifelt an sich selber und ist alles andere als spontan. Ihr Wunsch ist es zu reisen, was sich als Reisebuchlektorin anbietet, doch dabei steht sie sich im Weg und kommt einfach nicht an die Orte zu denen es sie zieht.
Lukas hat so eine Art, die man einfach liebt. Er ist einfühlsam, spontan und schlagfertig. Bereits in den ersten Momenten fühlt man sich ihm verbunden, findet ihn charmant und liebt seine leicht nerdige Art.
Kurz gesagt, die Zusammenstellung ist perfekt und macht Spaß.

Natürlich ist dieses Buch mit seinen 224 Seiten kein dicker Wälzer, aber für mich war es ein Buch, das ich an einem Tag genießen konnte. Ein richtiges Wohlfühlbuch, mit dem man sich an einem Nachmittag auf das Sofa kuschelt, die Welt ausschaltet und mit Pippa und Lukas auf dem Flughafen festsitzt.

Wer also eine tolle Geschichte, sympathische Protagonisten und eine lockere Erzählart mag, sollte sich „Versehentlich verliebt“ merken. Es wird gefallen, versprochen.

Mein Fazit:
Gestrandet auf dem Flughafen und das an Weihnachten. Was unglücklich für die Protagonisten beginnt, wird zu einer wunderschönen Geschichte mit Wohlfühlcharakter.

Bewertung vom 03.02.2017
Carlan, Audrey

Ersehnt / Calendar Girl Bd.4


gut

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Mia geht in die finalen Monate. Dabei hat sich ihr Leben komplett verändert. Es sind gute und schlechte Dinge passiert und die junge Frau hofft nun auf ein ganz persönliches Happy End.



Vier Bücher lang durfte ich Mia begleiten. Beginnend mit dem Plan ihre Familie durch einen Job als Escord-Girl zu helfen. Über die Monate und Abenteuer, die sie bisher erleben durfte. Dabei erlebte ich den Schock mit, auf diese Arbeit überhaupt zurückgreifen zu müssen, lernte Orte und Menschen mit ihr kennen.
Durfte an schönen Erlebnissen teilnehmen, über erotische Abenteuer lesen, aber auch die unschönen Dinge des Lebens erfahren.

Audrey Carlan hat mit „Calendar Girl“ eine Reihe erschaffen, die ihren Reiz ganz sicher in den verschiedenen Monaten und somit Jobs des Jahres hat. Mia als eine lebenslustige, sympathische und tapfere Frau war die perfekte Protagonistin, um sie so lange zu begleiten.

Der Schreibstil an sich ist locker und leicht, bietet durch die verschiedenen Wendungen aber auch immer neue Facetten und unterhält gut. Trotzdem muss ich hier Einschränkungen geben, ich mag die Art des Erzählens, trotzdem hätte es mir deutlich besser gefallen, wenn man auf zu viele vulgäre Ausbrüche verzichtet hätte. Dabei waren es die Gespräche/ SMS zwischen Mia und ihrer besten Freundin, die mir manchmal zu tief unter die Gürtellinie gingen.

Die Geschichten in Band vier sind hier allerdings anders, als man es bisher kannte. Natürlich wird auch Monat für Monat erzählt, allerdings auf eine andere Art, die mir zum Teil zu seicht war. Man merkt recht schnell eine Feel good-Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht. Alles ist rosarot, es gibt wenige Wendungen und gerade am Anfang zu wenig Handlung.

Dies Ändert sich zum Glück ab der Mitte etwas und brachte bessere Unterhaltung in das Geschehen. Das Ende, was mich glücklich machte und das rosarote Herzchen-Feeling haben durfte, brachte mir sogar ein paar kleine Tränen und stimmte mich versöhnlich mit dem (für mich) doch schlechtesten Buch der Reihe.

Aber diese Reihe hat trotzdem ihre Anziehungskraft und diese ist den verschiedenen Monaten verschuldet. Auch wenn ich nicht immer überzeugt war, musste ich unbedingt wissen, was nach den aktuellen 30 Tagen passieren wird und welche Abenteuer noch auf Mia zukommen werden.

Ich selber bin nun auf „Trinity“, die aktuelle Reihe von Audrey Carlan gespannt.

Mein Fazit:
Das nicht ganz so gelungene Ende einer Reihe, die ihre Höhen und Tiefen hat. Mia zu begleiten hat Spaß gemacht, ist aber nicht immer so unterhaltend, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem gibt es Wendungen und ein schönes Ende, dass vieles verzeiht.