Benutzer
Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 805 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2019
Janus, Elja

Zwei in Solo


ausgezeichnet

Herzberührung garantiert

Sophie und Milo könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. Sie Lehrerin mit einen Freundeskreis, der sehr viel Wert auf "anständiges" Benehmen und Etikette legt, er in einer Bar arbeitend und in einem Milieu aus Gewalt, Drogen und Recht des Stärkeren lebend. Und doch spüren sie beide, als sie einander im Erwachsenenalter neu begegnen - sie kannten sich noch aus der Schulzeit, wo er bei ihr Unterricht hatte -, dass da eine Verbindung ist, die aus mehr besteht als ein paar Flirts oder reiner Befriedigung von sexuellen Bedürfnissen. Es wird spürbar, dass beide von ihrem bisherigen Leben gezeichnet sind, in ihren jeweiligen Umfeld Rollen leben und das gemeinsame nur werden kann, wenn sie die Vergangenheit hinter sich lassen und aus SOphie und MiLO SOLO werden kann.
Der Autorin Elja Janus gelingt es auf beeindruckende Art und Weise die Leser_innen an der Geschichte der Protagonist_innen teilhaben zu lassen, sie an die Hand zu nehmen, mitfühlen und mitleiden zu lassen und Einblicke in so unterschiedlichste Lebenswelten zu ermöglichen. Dieses Buch geht unter die Haut und es wird garantiert kein Auge trocken bleiben. Ich kann es vom ganzen Herzen empfehlen.

Bewertung vom 07.06.2019
Lansdale, Joe R.

Wilder Winter / Hap & Leonard Bd.1


schlecht

Machogehabe, Sexismus und Schießen

"Machogehabe, Sexismus und Schießen". So lässt sich der Inhalt des Buches "Wilder Winter" prägnant zusammenfassen.
Hap - ein permanent nach Frauen schauender weißer Hetero Mann - und Leonard - ein permanent nach Männern schauender schwuler Schwarzer - sind die Hauptprotagonisten der Buchreihe "Hap und Leonard", wo der Titel "Wilder Winter" einer von mehreren Bänden ist.
Die Geschichte beginnt damit, dass Haps Ex - Partnerin Trudy auftaucht und ihn dazu überredet sich daran zu beteiligen, das in einem Fluss versenkte Geld eines Bankraubes zu bergen. Hap ist erst skeptisch, lässt sich dann aber überzeugen und bringt auch Leonard mit. Beiden winken zusammen 100.000 Dollar Anteil an der Beute. Insgesamt macht sich nun ein Team aus sechs Personen auf den Schatz zu bergen, was wegen des Wetters - es herrscht tiefster Winter - nicht allzu einfach ist. Es kommt aber anders als gedacht und jede_r der anderen im Team scheint ein eigenes Spiel zu spielen.
Die Geschichte selbst hätte Potential gehabt spannend zu werden und auch gesellschaftspolitische Fragen kritisch zu beleuchten - so geht es am Rande um die Veränderung des politischen Systems -, dem Autor Joe R. Lansdale gelingt es aber auf grandiose Art und Weise jeden Spannungsbogen zu vermeiden, fast jede Seite mit Schimpfworten zu füllen, jegliche Tiefe zu vermissen und Unbehagen zu erzeugen überhaupt weiter zu lesen.
Schade, es wäre deutlich mehr möglich gewesen.

Bewertung vom 21.05.2019
Grauer, Sandra

Hexentochter / Clans of London Bd.1


ausgezeichnet

Carolines Erwachen

London wird seit Jahrhunderten von verschiedenen Hexenclans verwaltet, die im Hintergrund wirken und mit ihren magischen Fähigkeiten nicht nach außen treten, um nicht ins Blickfeld der Inquisition zu geraten, die im geheimen immer noch aktiv ist. Hier ist auch die siebzehnjährige Caroline zuhause, die eigentlich ein recht einfaches Leben lebt, in dem nicht große Umwälzungen anstehen: Sie lebt mit einer Freundin in einer WG, jobbt in einer Bar, um genügend Geld für ihre Wunschausbildung zur Pilotin zusammen zu bekommnen und trifft seltener mal Jungs, die sie interessieren. Von Magie, Hexen oder gar den verschiedenen Clans hat sie noch nie was gehört.
Dies ändert sich schlagartig als sie auf einer Party Ash und Henri kennenlernt und auf einmal Veränderungen bei sich feststellt: Sie bekommt immer massivere Kopfschmerzen, starkes Nasenbluten und scheint irgendwie über Fähigkeiten im Bereich der Teleportation zu verfügen. Dies bleibt auch Ash nicht verborgen und nach einer Weile klärt er sie darüber auf, dass sie eine Hexe sei, die ihre Magie noch nicht kontrollieren könne, da diese nie in Form eines Rituals aktiviert wurde. Um dies nachzuholen benötigt sie Magie ihres Vaters und ihrer Mutter, die sie aber nie kennen gelernt hat, da sie direkt nach der Geburt ins Heim kam. Hinzu kommt eine alte Prophezeiung die sie als potentielle Zerstörerin des Machtgleichgewichts der Hexenclans aufweisen könnte, so dass Jagd auf sie gemacht wird.
So beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit - die Aktivierung muss bis zu ihrem 18 Geburtstag in einer Woche erfolgen -, der Kampf gegen die Verfolger_innen und auch die Frage, welcher der zwei Jungs - Henri oder Ash - für sie als möglicher Partner in Frage käme.
Der Autorin Sandra Grauer ist mit diesem ersten Band einer Duologie ein spannendes Fantasy - Jugendbuch gelungen, welches zentrale Themen wie die Suche nach der eigenen Identität und Herkunft, des Verliebtseins, von Freundschaft und Vertrauen und vor allem Magie beinhaltet. Die Leser_innen werden sofort von der Geschichte gepackt, können sich tief mit dieser und den Charakteren verbinden und am Ende des Buches verbleibt das unbedingte Gefühl auf jeden Fall auch Teil zwei lesen zu wollen, auf den ich schon richtig gespannt bin. Vielen lieben Dank Sandra Grauer für dieses wunderbare Buch,

Bewertung vom 19.05.2019
Pépin, Charles

Sich selbst vertrauen


ausgezeichnet

Zutrauen zu sich selbst finden

Die heutige Gesellschaft bietet den einzelnen Menschen oft eine Vielfalt an Möglichkeiten, ist oft aber auch mit größeren Unsicherheiten darüber verbunden, wie denn der eigene Weg wohl am besten aussehen und gestaltet werden können. Ein Ergreifen der Chancen, die das Leben bietet, erfordert hierbei oft ein hohes Maß an Selbstvertrauen, die je nach Person recht verschieden ausgeprägt ist. Doch was ist überhaupt Selbstvertrauen?
Genau an dieser Frage, wie Selbstvertrauen entsteht, entwickelt und gefördert werden kann setzt das Buch "Sich selbst vertrauen - Kleine Philosophie der Zuversicht" von Charles Pépin an und weist verschiedenste Faktoren auf, die hier eine Rolle spielen. Hierzu gehören für den Autor das Pflegen guter Beziehungen, das fleißige üben, das Staunen über die Schönheit der Welt, Entschlussfreudigkeit, das in die Tat kommen, selbst Hand anzulegen, das Suchen nach Vorbildern, das dem eigenen Begehren treu bleiben und nicht zuletzt das Vertrauen in das Mysterium der Existenz.
Das Buch ist zwar philosiohisch geschrieben, bietet aber zusätzlich konkrete Ansatzpunkte für eigenes Handeln, so dass es auch als Anleitung für die einzelnen Leser_innen verstanden werden kann. Es ist verständlich geschrieben und nimmt die Leser_innen mit auf eine Reise zu sich selbst. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und werde es auch gut in meiner Arbeitspraxis einsetzen können.

Bewertung vom 15.05.2019
Consolati, Franziska

Ins Nirgendwo, bitte!


ausgezeichnet

Lebe deine Träume

Zwei Menschen teilen schon lange einen Traum und entscheiden sich nach reiflicher Überlegung diesen in die Tat umzusetzen: Einmal zu Fuß einen Teil der Mongolei zu bereisen, eine Wanderung in bisher touristisch fast unberührte und oft menschenleere Gegenden zu unternehmen und im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise ins "Nichts" zu unternehmen. Franziska und Felix machen sich auf diese Reise und lassen uns als Leser_innen mit diesem Buch an ihren Erlebnissen und Erfahrungen, ihren Erfolgserlebnissen und Schwierigkeiten teilhaben und vermitteln ein sehr lebensnahes Bild eines oft sehr fern erscheinenden Landes.
Der Autorin gelingt es meisterhaft die Leser_innen auf dieser Reise mitzunehmen, ein inneres Mitfühlen zu ermöglichen und Impulse für die eigenen weiteren Wege zu geben. Neben der Ermöglichung vertiefter Einblicke in die Mongolei besteht eine der großen Stärken dieses Buches darin, dass spürbar wird, wie authentisch die Autorin berichtet und wie wichtig es ihr ist, die Erfahrungen ungeschminkt zu teilen. Bei "Ins Nirgendwo bitte" handelt es sich um ein Kleinod, was ich nur vom ganzen Herzen empfehlen kann und dem ich nur eine rasche Verbreitung wünschen kann. Danke für dieses Geschenk Franziska Bär, was du uns Leser_innen mit diesem Buch machst.

Bewertung vom 15.05.2019
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


ausgezeichnet

Ophelias Reise zum Pol

Vor langer Zeit wurde die Erde in viele Einzelteile (Archen) auseinander gerissen und eine dieser Archen hört auf den Namen Anima. Hier lebt die kleine Ophelia eingebunden in ihren Familienkreis und ihre Arbeitstätigkeit als Mitarbeiterin eines Museums. Sie versteht es gut Dinge zu lesen und ihnen ihre Geschichte zu entlocken sowie durch Spiegel an andere Orte zu reisen. Heiraten, das Gründen einer Familie oder gar das Bekommen von Kindern sind keine Bereiche, die ihr wichtig erscheinen. Umso mehr ist sie geschockt, als sie erfahren muss, dass sie mit einem Mann verlobt und verheiratet werden soll, den sie sich nicht ausgesucht hat und der außerdem auf einer ganz anderen Arche lebt: Mitten am kältesten Punkt der Welt, am Pol.
Ophelia hat nicht wirklich eine Wahl, reist mit ihrem Verlobten zum Pol und gerät dort in eine Welt aus Hass, Machtgier, Neid und Intrigen, wo sie dann erkennen muss, dass sie nur sich selbst vertrauen kann. Wird es ihr gelingen sich dort zurecht zu finden, sich dort einen Platz zu erkämpfen und die dortige Gesellschaft zu ändern?
Der Autorin Christelle Dabos gelingt mit "Die Verlobten des Winters" ein richtig spannender Einstieg in die Welt von Ophelia und es gelingt ihr in beeindruckender Art und Weise die Leser_innen auf diesen Weg mitzunehmen. Die dem Buch innewohnende Mischung aus Fantasy, Krimi und Jugenderzählung macht den Reiz dieser Geschichte aus und es entsteht nach Ende des ersten Buches große Neugier auf die noch kommenden drei Bände, auf die ich mich jetzt schon richtig freue.

Bewertung vom 04.05.2019
Richtsfeld, Martin

Erfahrungen aus früheren Leben


sehr gut

Schwebend im Laufe der Zeit

Wir schreiben das Jahr 2100 und der 117 Jahre alte Merlin entscheidet sich die Erdeninkarnation zu verlassen und sich auf eine letzte Reise zu machen, wo er im Traum erfährt, wie seine Seele immer weiter seinen Körper verlässt. Bei jeder Station erlebt er noch einmal Erfahrungen des eigenen jetzigen Lebens, früherer eigener Leben und Erfahrungen aus der Akasha Chronik und lernt die Essenz aus diesen zu ziehen. Im Nachhinein wird deutlich, wie all diese Erfahrungen zusammenhängen und Möglichkeiten eröffneten zu lernen, sich weiter zu entwickeln, selbst geheilt zu werden und andere heilen.
Martin Richtsfeld gelingt es in diesem Roman auf wunderschöne Art und Weise Erfahrungen seiner Romanfigur mit möglichen eigenen Erfahrungen zu kombinieren und den Leser_innen Impulse zum Nachdenken, Nachspüren, Nachsinnen und eigenen Veränderungen zu ermöglichen. Wer mag, kann dieses Buch als Impulsgeber zur Reflexion des eigenen Lebens nutzen, wer daran nicht interessiert ist, wird es vielleicht als Aneinanderreihung schöner Geschichten lesen und erst später erkennen, welches Geschenk hier freundlich und nachsichtig darauf wartet ausgepackt und angenommen zu werden.
Danke Martin Richtsfeld für dieses wunderschöne Buch und das damit verbundene Geschenk.

Bewertung vom 04.05.2019
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


ausgezeichnet

Leben in einer eigenen Welt

Die kleine Jasmijn lebt von kleinauf immer mehr in ihrer eigenen Welt und braucht viel Struktur, Ordnung, Ruhe, Sicherheit und Vertrautheit, um sich auf die Welt um sie herum einlassen zu können. Mit der Zeit wird die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und dem, was sich für sie gut anfühlt, immer größer, sie lernt aber auch sich Freiräume zu ermöglichen und hat liebevolle Eltern, Hunde, die sie abgöttisch liebt, und ein paar gute Freund_innen die sie auf ihren Weg begleiten. So lernt sie mit der Zeit die Diskrepanz mit der "normalen " Jasmijn, welche sie innerlich vor sich sieht, und ihrer Alltags - Jasmijn immer mehr zu verringern und sich ein Leben aufzubauen, in dem sie glücklich sein kann. Und sie beginnt ihr Leben aufzuschreiben und in dieser Form sich auszudrücken.
Der Autorin Judith Visser gelingt es in diesem autobiographischen Roman auf beeindruckende Art und Weise die Leser_innen mit in die eigene Kindheit und Jugend zu nehmen, mit ihr zu lachen, zu weinen, sich für sie zu freuen und auch zu trauern. Das Buch "Mein Leben als Sonntagskind" berührt ganz tief im Herzen und lässt auch die innere Frage bei einer_m selbst anklingen: Wie gehe ich selbst mit Menschen um, die bestimmte gesellschaftliche Normen und Erwartungen nicht erfüllen können, wieviel Toleranz habe ich gegenüber anderen, die mehr Ruhe und Stille brauchen und was kann ich selber tun, um einen Raum zu schaffen, indem andere so sein können wie sie sind ohne sich verstellen zu müssen.
Der Autorin ist mit diesem Roman ein sehr persönliches Buch gelungen, was aber auch sehr politisch gelesen werden kann und dazu aufruft eine Welt zu schaffen, in der alle so leben können wie sie sind und in der bestimmte gesellschaftliche Normen wie z.B. Schulzwang in Frage zu stellen sind.

Bewertung vom 08.04.2019
Bühre, Paul

Das Jahr nach dem Abi


sehr gut

On the Road

Paul ist gerade mit dem Abitur fertig geworden und weiß für sich noch nicht genau, wie es für ihn nun weitergehen soll. Eine Ausbildung beginnen, ein Studium aufnehmen, zuhause ausziehen etc....
Um für sich herauszufinden wie sein Leben zukünftig aussehen soll macht er sich auf eine einjährige Reise und besucht hierbei erst mehrere Monate eine Kung Fu Schule in China, dann arbeitet er als Lehrer in einer indischen Schule mit und wooft zuletzt in Schottland bei einem Drechsler.
Während seiner Reisen sammelt er viele Erfahrungen, taucht in unterschiedlichste Kulturen ein, hinterfragt "westliche Selbstverständlichkeiten" und kehrt gereift nach Berlin zurück.
Dem Autor Paul David Bühre gelingt es richtig gut die Leser_innen an seiner Entwicklung teilhaben zu lassen und ihnen ungeschminkt seine Erlebnisse zu vermitteln.
Wen es intereressiert, wie junge Menschen einen Weg ins eigene Leben finden, wird hier gut fündig werden können.

Bewertung vom 03.04.2019
Metz, Melinda

Eine Samtpfote zum Verlieben / Samtpfoten Bd.1


ausgezeichnet

MacGyvers Abenteuer

Stell dir vor du bist ein Kater und kannst erkennen, wie es um den Seelenzustand der Menschen um dich herum bestellt ist. Stell dir vor, du hast ein liebevolles Herz, bist mutig und würdest alles tun, um die Menschen in deiner Umgebung glücklich zu machen.
Wenn du dir all das in blühenden Farben vorstellen kannst, dann bist du nah dran MacGyver zu verstehen, den stolzen,liebevollen und hilfsbereiten Kater von Jamie, der alles daran setzte, dass sein Frauchen einen Partner fürs Leben fand und auch sonst liebend gerne andere Menschen miteinander verkuppelte. Vor ihm war ein kleiner Bezirk in Hollywood nicht sicher, bis alle Menschlein Glück und Zufriedenheit ausstrahlten und dafür war er sogar bereit eines der größten Opfer überhaupt zu bringen, nämlich mit einen Dummkopf - einen Hund - einen Haushalt zu teilen. Na wenn das nicht honoriert wird, dann weiß er auch nicht weiter.
Der Autorin Melinda Metz gelingt ein herzhaft erfrischender, lustiger und liebevoller Roman über Freundschaften, Liebe und was gutes zu Essen aus Sicht einer Katze und sorgt mit iher Schreibweise dafür, dass kein Auge trocken bleiben wird. MacGyver muss mensch einfach lieben, es geht gar nicht anders.