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Xirxe
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Hannover
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Bewertungen

Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2010
García Márquez, Gabriel

Bericht eines Schiffbrüchigen


sehr gut

Diese Geschichte, die sich tatsächlich ereignet hat, ist schnell erzählt: Mann geht über Bord und treibt 10 Tage ohne Essen, Trinken und Werkzeuge auf einem Floß auf dem Meer bevor er das Festland erreicht. Sollte jemand einen Bericht à la Robinson Crusoe erwarten, wird er/sie enttäuscht. An tatsächlichen Ereignissen geschieht wenig bis nichts. Der Schiffbrüchige, dessen Bericht Marquez aufgezeichnet hat, schildert sachlich und detailliert sein Überleben auf dem Floß. Anschaulich wird dargestellt, wie selbst in Momenten der völligen Verzweiflung und Kraftlosigkeit sein Lebenswille wieder die Oberhand bekam. Beeindruckend!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2010
Levin, Hanoch

Der Zufriedene, der Lüsterne und die Gelöste


weniger gut

Überwiegend kurze bis sehr kurz Geschichten (eine knappe Seite lang), die merkwürdig, skurril, schräg, obszön aber ganz sicher nicht alltäglich sind. Levins Lieblingsthema ist 'Mann und Frau' in jeder erdenklichen Konstellation zueinander: Mutter und Sohn, Ehepaare, Freunde, Unbekannte.... Er beschreibt was in den Köpfen der Menschen vor sich geht und gerät vom Hölzchen auf's Stöckchen. "Wenn er zufällig vor einer alten Wurstverkäuferin steht, sieht er in ihr zugleich die Mutter, die Freizeithure und Caroline, Prinzessin von Monaco (zwecks gemeinsamer Reise nach Monaco und Heirat)." (Klappentext)
Man muss es mögen :-)

Bewertung vom 14.03.2010
Schoch, Julia

Der Körper des Salamanders


weniger gut

Die Autorin ist eine sehr aufmerksame Beobachterin, sie beschreibt genau und unabhängig vom Inhalt klingt ihre Sprache immer poetisch.
Weshalb mir das Buch trotzdem nicht gefällt, liegt am Inhalt: Weder die Erzählungen an sich noch die Heldinnen und Helden prägen sich ein - kaum gelesen, schon größtenteils vergessen. Das Versprechen auf der Umschlagseite des Buches '...erleben dabei ebenso verwegene wie poetische Momente.' ist sehr stark übertrieben. Auch wenn die Sprache noch so schön ist: Nichts berührte mich, ließ mich lachen, weinen, seufzen, in Spannung die nächste Seite umblättern - also all das was man von einem guten Buch erwartet.
Kurz gesagt: Mein Fall ist es nicht, schöne Sprache hin oder her.

Bewertung vom 14.03.2010

Tod am Fjord


gut

Geschichten von norwegischen Schriftstellern über mysterios bis philosophisch, irgendwie für jeden was dabei. Manche spannender, andere eher langatmig - eine ganz gute Mischung.

Bewertung vom 12.03.2010
Fitzek, Sebastian

Der Seelenbrecher


gut

Na das war jetzt doch eine Spur zuviel des Guten. Was sich laut Klappentext als Psychothriller ankündigt, entpuppt sich als Horror-Brutalo-Roman in dazu noch recht unglaubwürdiger Weise.
Ein Unbekannter, Caspar genannt, findet sich kurz vor Weihnachten als Patient in einer psychosomatischen Klinik wieder, ohne jede Erinnerung an sein früheres Leben. Als die Klinik durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, gelingt es dem 'Seelenbrecher' unerkannt dorthin zu kommen. Dieser hatte zuvor drei Frauen in das Locked-In-Syndrom versetzt, d. h. sie waren in keiner Weise mehr in der Lage mit ihrer Umgebung zu kommunizieren. Es wird klar, dass er nun sein nächstes Opfer sucht und dabei vor nichts zurückschreckt. Für die Eingeschlossenen beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Die Story ist Inhalt einer Patientenakte, die in einer Rahmenhandlung von zwei Studenten für die Durchführung eines Experiments gelesen wird, dessen Sinn und Zweck sich erst gegen Ende erschließt.
Alles in allem eine wirklich spannende Konstellation, aber der Schwerpunkt verlagert sich immer mehr in Richtung brutaler Gewaltorgien. Dabei mutiert der Unbekannte Caspar, der im wahren Leben eher als Schreibtischtäter zu bezeichnen wäre, zu einer Art Rambo, als Kämpfer für das Gute beinahe unbesiegbar. Ebenso unglaubwürdig sind all die Zufälle die zu dem Gemetzel kurz vor Heiligabend führten. Auch manche Handlungen bzw. Nichthandlungen der Figuren lassen einen angesichts der Unlogik den Kopf schütteln.
Schön ist wiederum die dazugehörige Website, auf die es im Buch in Form eines beigefügten Post-its einen Hinweis gibt.
Alles in allem Durchschnittsware für blutrünstige Leserinnen und Leser :-)

1 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2010
Dahl, Arne

Böses Blut / A-Gruppe Bd.2


sehr gut

Die 'Spezialeinheit beim Reichskriminalamt für Gewaltverbrechen von internationalem Charakter' in Stockholm, kurz A-Team genannt, steht wegen Nichtbeschäftigung kurz vor der Auflösung. Da naht 'Entspannung': Ein Serienmörder aus den USA ist auf dem Weg nach Schweden, das A-Team ist in Alarmbereitschaft. Schon nach kurzer Zeit werden mehrere Tote gefunden, auf grausame Art und Weise gefoltert und ermordet. Doch es lässt sich kein Muster erkennen, völlig untypisch für einen Serienmörder scheint er seine Opfer wahllos auszuwählen. Kerstin Holm und Paul Hjelm, Mitglieder des A-Teams, fliegen nach New York, um mehr über die bisherigen Ermittlungen des FBI zu erfahren.
Endlich mal ein Krimi ohne schwedische depressive Ermittler :-) Natürlich haben auch die Angehörigen des A-Teams ihre Schwächen (wie auch Stärken), aber zur Abwechslung mal keine 'normale' Lebenssinnkrise (sieht man von Paul Hjelm ab) die sich in Form von Resignation, Frust und Flucht in den Alkohol äußert. Statt dessen ein verkrachter Bodybuilder, ein geläuterter Ex-Staranwalt, ein energiegeladener Jazzbassist... Die Figuren werden detailgetreu dargestellt mit all ihren Vor- und Nachteilen, ihren Widersprüchen und inneren Konflikten.
Dahl gelingen ungewöhnliche, durchaus vergnügliche Bilder (Zwei Lungenentzündungen kamen durch die Luft gesegelt und suchten ihre rechtmäßigen Besitzer), aber er spart auch nicht mit Gesellschaftskritik. Bemerkenswert ist ein zweiseitiger Part, in dem Hjelm sich Gedanken über das Verhalten der Unternehmen in der Gesellschaft macht. Obwohl das Buch bereits 1998 erschienen ist, lässt es sich 1:1 auf die Bankenkrise des letzten Jahres übertragen.
Weshalb nicht die volle Punktzahl? Im Klappentext wird in der Zusammenfassung erklärt, dass es sich um das zweite Buch mit Kommissar Hjelm handelt. Direkt darunter in der Autorennotiz steht hingegen, es wäre sein erster Fall. Nach der Lektüre würde ich nun sagen, es ist das zweite Buch. Ein weiterer Grund für den Abzug sind die überdurchschnittlich vielen Rechtschreibefehler.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2010
Tyler, Anne

Mister Morgan und die Puppenspielerin


gut

Morgan, die Hauptfigur des Romans, ist ein Mensch wie man sie sich gerne mehr in unserer Gesellschaft wünschen würde. Aber nur nicht als Ehemann!! :-)
Er liebt es, sein Leben in verschiedenen Rollen zu leben und unterstreicht die Wahrhaftigkeit dieser Existenzen noch durch entsprechende Verkleidungen. Seine Familie hat gelernt damit umzugehen, vielleicht auch deshalb weil sie selbst mit ihrem eigenen Chaos genug beschäftigt ist. Mortons Haushalt umfasst neben seiner Ehefrau Bonnie sieben Töchter, seine depressive Schwester und seine langsam an Vergesslichkeit leidende Mutter. Auch wenn Bonnie die Hauptlast des Haushalts trägt, in dem sie durch ihre eigene Art das Durcheinander noch verstärkt, fühlt sich Morton völlig überfordert. Selbst ein Chaot, sehnt er sich nach Ruhe, klaren Linien, Ordnung - Dinge die er in seinem Haus nirgends vorfindet. Zudem scheint ihn auch niemand aus seiner Familie richtig zu verstehen, man hält ihn für etwas verrückt. Eines Tages wird er durch eine seiner Rollen der Geburtshelfer des Kindes von Emily und Leon. Er freundet sich mit ihnen an und bringt sich immer mehr in deren Familie ein, die für ihn das verkörpert was er sich schon immer wünscht.
Die Figuren sind liebevoll und schön beschrieben bis ins kleinste Detail und man wünscht sich, es gäbe mehr Menschen die sich diese Fähigkeiten bewahrt hätten, auch hinter den scheinbar einfachen Dingen die unglaublichsten Geschichten zu entdecken oder einmal etwas völlig anderes zu tun. Aber nach ca. 200 Seiten hatte ich die eigentümliche Person Morton irgendwann über, er wurde mir mit seiner Art zuviel. Zwar dreht sich das Ganze zum Ende hin noch, doch ich hatte genug.
Wer skurrile Charaktere mag, wird sicherlich Freude an diesem Buch haben.

Bewertung vom 08.03.2010
Lehane, Dennis

Regenzauber


sehr gut

Dies ist das erste Buch von Lehane das ich - dem Zufall sei Dank - in die Finger bekam, aber vermutlich nicht mein letztes.
Im fünften Band der Reihe um den Privatdetektiv Kenzie läuft diesem die junge unschuldige Karen über den Weg, die ihn um Hilfe bittet. Diese Bitte ist schnell zu ihrer Zufriedenheit erfüllt, doch sechs Monate später stürzt sich Karen vom Dach eines Hochhauses, drogenabhängig, kurz vor der Obdachlosigkeit. Niemand kann sich diese Wesensveränderung erklären und Kenzie, der ein schlechtes Gewissen hat, da er ihre erneute Bitte um Hilfe vier Monate vor ihrem Tod vergaß, beginnt mit seinen zwei Freunden Angie und Bubba zu ermitteln. Sie finden heraus, dass ein Unbekannter Karens Leben systematisch zerstörte bis sie nur noch eine Lösung sah. Und dieser Unbekannte beginnt nun, Kenzies Freunde ins Visier zu nehmen...
Die Charaktere sind wunderbar klischeefrei, Orginale die einem schnell ans Herz wachsen. Die Sprache ist herrlich schnoddrig und frotzelnd (aber auch vulgär), egal ob untereinander oder mit ihrer Klientel. Obwohl relativ schnell festzustehen scheint, wer für all das 'Unheil' verantwortlich ist, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten, wofür eine Reihe unerwarteter Wendungen mit verantwortlich ist.
Kleine Negativkritik zum Schluss: Manche der aufgenommenen 'Erzählfäden' enden im Nirgendwo bzw. lassen einen aufgrund der Unlogik doch etwas den Kopf schütteln. Doch dies kommt nicht allzu häufig vor, sodass man ohne große Problem leicht darüber hinweg lesen kann.