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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 943 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2019
Dessaul, Arne

Tödlicher Halt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zwei Studenten aus Bonn möchten einen Auftrag erledigen. Sie jobben hin und wieder als Kuriere und das heißt, dass sie Waffen von ihrem Auftraggeber zu dessen Kunden bringen. In dem Buch führt sie der Weg von Bonn nach Wolfenbüttel. Während der Fahrt bekommen sie Hunger und halten in einem kleinen Ort. Sie finden schnell ein türkisches Lokal und bestellen dort ihr Mittagessen. Leider begegnen sie dabei auch einer Gruppe von auf Krawall gebürsteten Skinheads. Die vergreifen sich am türkischen Wirt und töten ihn. Die beiden Studenten erinnern sich an die Waffen, holen sie und rächen den Ermordeten. Dabei töten sie alle sieben Nazis und fliehen danach in Richtung Wolfenbüttel. Eine abenteuerliche Flucht vor den Kameraden der Skins, der Polizei und ihrem Auftraggeber beginnt.

Tödlicher Halt ist ein Buch, welches zum Nachdenken anregt. Wie weit darf/muss Zivilcourage gehen und wie sieht es aus, wenn man sich selbst gefährdet? Ist es vielleicht sogar besser, wenn man wegschaut? Es ist actionreich aber in keiner Weise utopisch geschrieben. Leider ist es ja noch immer Realität, dass Rechte nach dem Leben von Flüchtlingen und Migranten trachten. Bis zum Schluss war ich gefesselt von der Story und dem angenehmen Schreibstil des Autors. Die verschiedenen Erzählstränge ergeben am Ende ein stimmiges Gesamtbild. Gut fand ich auch, dass sachlich geschrieben und ohne erhobenem Zeigefinger berichtet wird. Ich gebe gute vier Sterne und empfehle das Buch ausdrücklich.

Bewertung vom 04.12.2019
Hannes, Julian

Der Mensch ist böse


ausgezeichnet

Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht so, dass es hier besonders spannend oder mit viel Blutvergießen zugeht. Nein, es sind die tatsächlich geschehenen Fälle, die auch bei mir Gänsehaut hervorriefen.

Zu Beginn klärt ein Profiler über die Gefahr auf, wie jeder Mensch zum Mörder werden kann. Es sind die Situationen, welche dazu führen. Liegt es in den Genen und ist damit auch klar, dass ein Mörder selbst Kinder haben wird, die ebenfalls solche Taten durchführen? Was hat der Freundes- und Bekanntenkreis damit zu tun und wie arbeiten Profiler eigentlich? Diese Fragen werden beleuchtet und die 13 Fallbeispiele zeigen dem Leser, wie unterschiedlich die Beweggründe der Täter sind.

Was mich sehr nachdenklich stimmte war die Rolle der Medien. Der Autor zeigt anhand des Falles Maddy klar und deutlich, wie sehr die den Ermittlern Steine in den Weg legten. Und ja, auch die Betroffenen taten nicht gut daran, sich mit den Journalisten auszutauschen. Es stellte sich danach für mich die Frage, wie sehr lechze ich selbst nach spektakulären Ereignissen? Welche Zeitungen lese ich und wie gehe ich mit dem Schicksal mir fremder Personen um?

Es sind nicht die einsamen Parks oder dunkle Gassen, die meistens Schauplätze von Mord und Totschlag sind. Es sind viel häufiger die Heime von netten Nachbarn und/oder Bekannten sowie auch die Familienangehörigen, bei denen die Taten stattfinden. Das Buch ist ein Sachbuch und sollte auch als solches gelesen werden. Also gut dosiert, einen Fall nach dem anderen und immer eine Zeit zum Sacken lassen. Dann lässt es sich gut verarbeiten.

Bewertung vom 02.12.2019
Born, Cia

Das schwarze Kreuz von Benissa


ausgezeichnet

Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Die beste Freundin von Liz heißt Fanny und arbeitet bei der „Guardia Civil“.

Als Liz zur Siesta ein Glas Wein genoss, hörte sie laute Schreie aus der örtlichen Bibliothek. Penelopé de las Villas, die Bibliothekarin, schreit, als würde sie am Spieß vor sich hin rösten. Rasch eilt Liz aus der Wohnung und über die Straße. Wenn Penelopé so laut schreit, dann muss sie in der Bibliothek etwas Schreckliches entdeckt haben. Und so ist es tatsächlich, ein Mann liegt in einer großen Blutlache. Er ist mausetot und auffallend ist die Lage, in der seine Leiche drapiert wurde. Liz ist besonders erschrocken, da sie den Toten gut kennt. Oberstudienrat Manfred Eberl war nämlich ein glühender Verehrer von ihr. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig und es dauert lange, bis die ersten Verdächtigen sichtbar werden.

An dem Buch gefielen mir mehrere Dinge. Da ist zunächst der Schreibstil. Die Autorin Cia Born schildert die kleine Stadt und die Eigenheiten der Bewohner mit viel Humor und zeigt, dass sie sich dort gut auskennt. Sie selbst lebt nämlich in Spanien. Spanische Delikatessen gehören zum Buch genau so, wie spannende Recherchen. Immer wieder leitete mich die Autorin in die falsche Richtung und bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder war. Und am Ende kam es für mich zu einer ganz dicken Überraschung. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung, das Buch zu lesen.

Bewertung vom 26.11.2019
Dos Santos, J. R.

Codex 632. Wer war Christoph Kolumbus wirklich? (eBook, ePUB)


sehr gut

Tomás Noronha ist Historiker und lebt mit seiner Familie in Lissabon. Dort lehrt er an einer Universität und ist bei seinen Studenten beliebt. Er gehört ebenfalls zu den Codespezialisten und verfüg zu diesem Thema über ein breites Wissen. Seine Tochter ist behindert, sie hat Trisomie 21 und das heißt, dass immer wieder hohe Arztrechnungen zu begleichen sind. Seine Frau ist Kunstmalerin und ihr Name ist Constance. Sie unterrichtet an einer Schule in Lissabon.

Tomás wird von einem ihm unbekannten Mann kontaktiert und darum gebeten, für eine Stiftung zu arbeiten. Er fliegt nach New York und erfährt dort die Konditionen für den Auftrag. Es geht darum, die Forschungen eines erst kürzlich und zudem sehr plötzlich verstorbenen Professors weiter zu führen. Angeblich war es die Frage nach dem Menschen, der Brasilien entdeckte, die den Professor fesselte. Tomás sagt zu, da ihm viel Geld versprochen wird. Das sieht es als willkommen Hilfe an, die Arztrechnungen für seine Tochter begleichen zu können. Sein Weg führ ihn nicht nur von Lissabon nach New York. Auch nach Israel reist er und alle Reisen führen ihn näher an ein großes Geheimnis.

J.R. Dos Santos, der Autor des Romans Codex 632, schrieb bereits mehrere Bücher und den Krimi Vaticanum las ich bereits. Auch dort ging es um Tomás Noronha, der immer wieder Verschwörungen auf der Spur ist. Also, Aluhut aufgesetzt und hinein ins spannende Abenteuer. Es sind viele Fakten rund um Kolumbus und die damals regierenden Könige, welche vom Autor dargestellt werden. Das ist interessant, zuweilen aber auch ermüdend. Die private Geschichte des Tomás soll dem Leser wohl zeigen, wie schwer es ist, stets nur seinen Prinzipien zu folgen. Zu oft machen Gefühle dabei einen Strich durch die Rechnung. Das Buch ist lehrreich und wer sich für die Zeit um die Entdeckung Amerikas und Brasiliens interessiert, wird Gefallen an dem Buch finden. Die Sprache ist gehoben und zeigt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt.

Bewertung vom 25.11.2019
Shepherd, Catherine

Dunkle Botschaft: Thriller


ausgezeichnet

Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des Großvaters, quält seinen Enkel mit unvorstellbarer Grausamkeit. Der Prolog zeigt die Vergangenheit eines Mannes und es folgt die Gegenwart.

Julia Schwarz konnte nach dem Ausscheiden des Chefs aufsteigen und ist jetzt Leiterin der Gerichtsmedizin. Die vielen bürokratischen Tätigkeiten gefallen ihr nicht, da sie lieber vor Ort und mit ihren Kollegen arbeitet. Auf dem Seziertisch liegt eine junge Frau, die angeblich in der Badewanne ertrank. Ja, nur angeblich, da Julia eine Tätowierung auf dem Kopf des Opfers findet die klar macht, dass es sich um einen Mord handelt. Zudem hinterließ der Täter eine Botschaft für die Ermittler. Es folgen weitere Tote und Rätsel, die der Mörder in verschlüsselter Form und versteckt am Tatort zurücklässt. Die Ermittler kämpfen gegen Windmühlen, obwohl sie sich wirklich ohne Unterlass bemühen, die Rätsel vor einem erneuten Mord zu lösen. Das hieße nämlich, dass sie den angedachten Tatort fanden und einen Mord möglicherweise verhindern können. Julia und ihre Kollegin aus der Gerichtsmedizin kommen dem Mörder so nahe, dass es gefährlich für sie wird.

Ein Thriller, der den Namen tatsächlich verdient. Spannend und mit vielen Wendungen, die keineswegs vorhersehbar sind, so schreibt Catherine Shepherd. Und das immer wieder, ohne dass wir Fans Angst haben müssten, sie würde sich in ihren Büchern wiederholen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke zu dem Jungen aus dem Prolog. Das macht die Geschichte noch mal ein wenig mehr realistisch. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung gibt es von mir.

Bewertung vom 25.11.2019
Jo Machedanz

Fleischmaler : Kriminalroman


sehr gut

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, die im Auto verbrannte. Schnell stellt sich heraus, dass sie getötet wurde und der Mörder mit einem Flammenwerfer arbeitete. Am Tatort taucht sofort ein Journalist auf, der eine sensationelle Story vermutet. Er fotografiert sofort und wird von den Ermittlern vom Tatort verscheucht.

Weitere Akteure sind Kiki, eine taube junge Frau, die ihre Freundin und Mitbewohnerin vermisst. Sie findet bei der Polizei kein Gehör und sucht daher auf eigene Faust und mit der Hilfe von Paul nach der Freundin. Dann spielt auch noch ein Amerikaner namens Adam Peppercorn. Er ist Kunstkenner und sieht sich als Vermittler zwischen Anbietern und Suchenden. Nein, das sind noch nicht alle Mitwirkenden in diesem Umfangreichen Krimi, aber sie zählen zu den Hauptpersonen. Es ist eine Mischung aus spannendem Kriminalroman und Historie. Die Leiche im Auto ist nicht die einzige Tote des Buches und die Ermittler haben es nicht leicht, den richtigen Weg einzuschlagen.

Mir gefiel das Buch, da es viele historische Fakten enthält. Es wird von Adolf Ziegler, dem Nazimaler und auch von Hitlers Nichte, Fräulein Geli Raubal berichtet. Das fand ich wirklich interessant. Das gilt auch für die Recherchen des Autors, welche die Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen betreffen. In dem Bereich tat sich in den vergangenen Jahren viel und Jo Machedanz verarbeitete die Errungenschaften ebenfalls in dem Krimi. Also, ein gelungenes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Folgen macht.

Bewertung vom 24.11.2019
Büchsenschuß, Jan

Scharlachrote Zeiten: Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in die Machenschaften der Firma und das erschreckt ihn. Ihm ist klar, dass er sein Leben verwirkt, wenn er sich gegen die Chefs stellt. Kann aber deren Grausamkeiten nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er versucht also, Beweise zu kopieren und diese einem Journalisten zuzuspielen. Warum er nicht zur Polizei geht? Ganz einfach. Viele Beamte sind gekauft und drücken beide Augen zu, wenn es um die Verfolgung von Straftaten bei Pazuzu geht. Dabei ist lediglich bekannt, dass Drogenhandel und Prostitution die Haupteinnahmequellen der Firma sind. Was wirklich geplant und teilweise schon durchgeführt wird, ist so grausam, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt. Es wurden übrigens auch Politiker der Landesregierung von Niedersachsen bestochen.

Der Thriller ist sehr blutig und die Szenen sind ausführlich beschrieben. Also, wer zart besaitet ist oder gar von seinen Eindrücken beim Lesen eines blutigen Thrillers Alpträume bekommt, sollte Abstand davon nehmen. Allen Anderen versichere ich, dass sie bestens unterhalten werden. Cameo gerät nämlich zwischen die Fronten zweier Mafiaclans und die Handlung ist an Rasanz kaum zu überbieten. Die Sprache ist ansprechend und das Lesen hat mir wirklich Freude bereitet. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2019
Bernard, Caroline

Frida Kahlo und die Farben des Lebens / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Frida Kahlo war eine Künstlerin, die mir durch ihre für mich eigenartigen Gemälde auffiel. Bis ich das Buch Frida Kahlo und die Farben des Lebens las. Jetzt betrachte ich ihre Werke mit „anderen Augen“, weil ich die Geschichte dahinter sehe. Die Autorin Caroline Bernard berichtet in ihrem Roman von vielen Stücken und deren Entstehungsgeschichte. Was empfand Frau Kahlo beim Führen des Pinsels, welches Ereignis inspirierte sie dazu und war sie glücklich oder tieftraurig?

In dem Roman Frida Kahlo und die Farben des Lebens wird ein Teil des Lebens dieser Ausnahmekünstlerin beleuchtet. Sie war Mexikanerin und erkrankte bereits mit 6 Jahren an Kinderlähmung. Danach war es „nur“ ein leichtes Humpeln, welches an die schwere Krankheit erinnerte. Kein Wunder, dass sie einen überdurchschnittlichen Bewegungsdrang hatte. Bis, ja bis sie so schwer verunglückte, dass sie erst nach etlichen Operationen und unmenschlichen Schmerzen, sich langsam wieder ins Leben zurück kämpfte. Während der Zeit im Gipsbett bekommt sie eine Blume geschenkt und malt diese auf einen ihrer Gipsverbände. Sofort merkt sie, dass sie so konzentriert ist, dass sie ihre Schmerzen vergessen kann. Als ihr Vater das sieht, kauft er ihr Ölfarben, Papier und eine Staffelei, die sie im Liegen nutzen kann.

Nach ihrer Genesung trifft sie den berühmtesten Maler Mexikos: Diego Rivera. Er bewundert ihre Gemälde und versichert ihr, dass diese von großem Talent zeugen. Sie entschließt sich, sich ganz der Malerei zu widmen. Am 21.08.1929 heiraten Frida und Diego. Die Ehe ist geprägt von Höhen und Tiefen. Viel Leid erfährt Frida auf ihrem Lebensweg und muss dauerhaft unter ihren zuweilen unerträglichen Schmerzen leiden. Ihre Ehe ist auch von Kummer geprägt. Aber sie ist stark und meistert Rückschläge ohne zu brechen.

Mir gefiel das Buch nicht nur, weil ich die Malerei von Frau Kahlo nun verstand. Auch die Situation der Mexikaner wurden mir nahe gebracht und wie es sich zur damaligen Zeit in den Großstädten der USA lebte, weiß ich jetzt. Das Buch ist in lebendiger und bildlicher Sprache geschrieben. Schon beim Lesen konnte ich mir die Gemälde der Frau Kahlo gut vorstellen. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Empfehlung. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.