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bolie
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Langscheid

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Insgesamt 938 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2019
Shepherd, Catherine

Dunkle Botschaft: Thriller


ausgezeichnet

Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des Großvaters, quält seinen Enkel mit unvorstellbarer Grausamkeit. Der Prolog zeigt die Vergangenheit eines Mannes und es folgt die Gegenwart.

Julia Schwarz konnte nach dem Ausscheiden des Chefs aufsteigen und ist jetzt Leiterin der Gerichtsmedizin. Die vielen bürokratischen Tätigkeiten gefallen ihr nicht, da sie lieber vor Ort und mit ihren Kollegen arbeitet. Auf dem Seziertisch liegt eine junge Frau, die angeblich in der Badewanne ertrank. Ja, nur angeblich, da Julia eine Tätowierung auf dem Kopf des Opfers findet die klar macht, dass es sich um einen Mord handelt. Zudem hinterließ der Täter eine Botschaft für die Ermittler. Es folgen weitere Tote und Rätsel, die der Mörder in verschlüsselter Form und versteckt am Tatort zurücklässt. Die Ermittler kämpfen gegen Windmühlen, obwohl sie sich wirklich ohne Unterlass bemühen, die Rätsel vor einem erneuten Mord zu lösen. Das hieße nämlich, dass sie den angedachten Tatort fanden und einen Mord möglicherweise verhindern können. Julia und ihre Kollegin aus der Gerichtsmedizin kommen dem Mörder so nahe, dass es gefährlich für sie wird.

Ein Thriller, der den Namen tatsächlich verdient. Spannend und mit vielen Wendungen, die keineswegs vorhersehbar sind, so schreibt Catherine Shepherd. Und das immer wieder, ohne dass wir Fans Angst haben müssten, sie würde sich in ihren Büchern wiederholen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke zu dem Jungen aus dem Prolog. Das macht die Geschichte noch mal ein wenig mehr realistisch. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung gibt es von mir.

Bewertung vom 25.11.2019
Jo Machedanz

Fleischmaler: Kriminalroman


sehr gut

Paul, 43 Jahre alt und arbeitslos, lebt getrennt von Frau und Tochter. Schreibt einen Roman und schickt den an sämtliche namhafte Verlagshäuser.
Hauptkommissar Jürgen Grossmann, wird zu einer Leiche gerufen, die im Auto verbrannte. Schnell stellt sich heraus, dass sie getötet wurde und der Mörder mit einem Flammenwerfer arbeitete. Am Tatort taucht sofort ein Journalist auf, der eine sensationelle Story vermutet. Er fotografiert sofort und wird von den Ermittlern vom Tatort verscheucht.

Weitere Akteure sind Kiki, eine taube junge Frau, die ihre Freundin und Mitbewohnerin vermisst. Sie findet bei der Polizei kein Gehör und sucht daher auf eigene Faust und mit der Hilfe von Paul nach der Freundin. Dann spielt auch noch ein Amerikaner namens Adam Peppercorn. Er ist Kunstkenner und sieht sich als Vermittler zwischen Anbietern und Suchenden. Nein, das sind noch nicht alle Mitwirkenden in diesem Umfangreichen Krimi, aber sie zählen zu den Hauptpersonen. Es ist eine Mischung aus spannendem Kriminalroman und Historie. Die Leiche im Auto ist nicht die einzige Tote des Buches und die Ermittler haben es nicht leicht, den richtigen Weg einzuschlagen.

Mir gefiel das Buch, da es viele historische Fakten enthält. Es wird von Adolf Ziegler, dem Nazimaler und auch von Hitlers Nichte, Fräulein Geli Raubal berichtet. Das fand ich wirklich interessant. Das gilt auch für die Recherchen des Autors, welche die Hilfsmittel für hörbehinderte Menschen betreffen. In dem Bereich tat sich in den vergangenen Jahren viel und Jo Machedanz verarbeitete die Errungenschaften ebenfalls in dem Krimi. Also, ein gelungenes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Folgen macht.

Bewertung vom 24.11.2019
Büchsenschuß, Jan

Scharlachrote Zeiten: Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in die Machenschaften der Firma und das erschreckt ihn. Ihm ist klar, dass er sein Leben verwirkt, wenn er sich gegen die Chefs stellt. Kann aber deren Grausamkeiten nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er versucht also, Beweise zu kopieren und diese einem Journalisten zuzuspielen. Warum er nicht zur Polizei geht? Ganz einfach. Viele Beamte sind gekauft und drücken beide Augen zu, wenn es um die Verfolgung von Straftaten bei Pazuzu geht. Dabei ist lediglich bekannt, dass Drogenhandel und Prostitution die Haupteinnahmequellen der Firma sind. Was wirklich geplant und teilweise schon durchgeführt wird, ist so grausam, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt. Es wurden übrigens auch Politiker der Landesregierung von Niedersachsen bestochen.

Der Thriller ist sehr blutig und die Szenen sind ausführlich beschrieben. Also, wer zart besaitet ist oder gar von seinen Eindrücken beim Lesen eines blutigen Thrillers Alpträume bekommt, sollte Abstand davon nehmen. Allen Anderen versichere ich, dass sie bestens unterhalten werden. Cameo gerät nämlich zwischen die Fronten zweier Mafiaclans und die Handlung ist an Rasanz kaum zu überbieten. Die Sprache ist ansprechend und das Lesen hat mir wirklich Freude bereitet. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2019
Bernard, Caroline

Frida Kahlo und die Farben des Lebens / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Frida Kahlo war eine Künstlerin, die mir durch ihre für mich eigenartigen Gemälde auffiel. Bis ich das Buch Frida Kahlo und die Farben des Lebens las. Jetzt betrachte ich ihre Werke mit „anderen Augen“, weil ich die Geschichte dahinter sehe. Die Autorin Caroline Bernard berichtet in ihrem Roman von vielen Stücken und deren Entstehungsgeschichte. Was empfand Frau Kahlo beim Führen des Pinsels, welches Ereignis inspirierte sie dazu und war sie glücklich oder tieftraurig?

In dem Roman Frida Kahlo und die Farben des Lebens wird ein Teil des Lebens dieser Ausnahmekünstlerin beleuchtet. Sie war Mexikanerin und erkrankte bereits mit 6 Jahren an Kinderlähmung. Danach war es „nur“ ein leichtes Humpeln, welches an die schwere Krankheit erinnerte. Kein Wunder, dass sie einen überdurchschnittlichen Bewegungsdrang hatte. Bis, ja bis sie so schwer verunglückte, dass sie erst nach etlichen Operationen und unmenschlichen Schmerzen, sich langsam wieder ins Leben zurück kämpfte. Während der Zeit im Gipsbett bekommt sie eine Blume geschenkt und malt diese auf einen ihrer Gipsverbände. Sofort merkt sie, dass sie so konzentriert ist, dass sie ihre Schmerzen vergessen kann. Als ihr Vater das sieht, kauft er ihr Ölfarben, Papier und eine Staffelei, die sie im Liegen nutzen kann.

Nach ihrer Genesung trifft sie den berühmtesten Maler Mexikos: Diego Rivera. Er bewundert ihre Gemälde und versichert ihr, dass diese von großem Talent zeugen. Sie entschließt sich, sich ganz der Malerei zu widmen. Am 21.08.1929 heiraten Frida und Diego. Die Ehe ist geprägt von Höhen und Tiefen. Viel Leid erfährt Frida auf ihrem Lebensweg und muss dauerhaft unter ihren zuweilen unerträglichen Schmerzen leiden. Ihre Ehe ist auch von Kummer geprägt. Aber sie ist stark und meistert Rückschläge ohne zu brechen.

Mir gefiel das Buch nicht nur, weil ich die Malerei von Frau Kahlo nun verstand. Auch die Situation der Mexikaner wurden mir nahe gebracht und wie es sich zur damaligen Zeit in den Großstädten der USA lebte, weiß ich jetzt. Das Buch ist in lebendiger und bildlicher Sprache geschrieben. Schon beim Lesen konnte ich mir die Gemälde der Frau Kahlo gut vorstellen. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Empfehlung. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2019
Matt, Irene

Schonungslos offen


ausgezeichnet

Schonungslos offen ist ein Kriminalroman, der sich nach und nach und raffiniert zu einem spannungsgeladenen Thriller entwickelt. Alexandra Rau und Isidor Rogg sind die Hauptpersonen. Sie sind Kommissarin und Assistent. Beide verbindet ihren Respekt füreinander sowie die Freude am Beruf. In dem Buch müssen sie einen Mörder überführen, der brutal und ohne Skrupel seinen Opfern nachstellt und sie tötet.

Das perfide an den Opfern ist, dass der Mörder den Ermittlern stets eine Nachricht am Fundort hinterlässt. Es handelt sich dabei um ein Rätsel. Falls Alexandra und Isidor und ihr Team dieses vor dem nächsten Mord erraten, soll das künftige Opfer angeblich gerettet werden können. Allerdings gibt der Verbrecher nur äußerst vage Hinweise und es gibt einige Tote zu beklagen. Ein Muster lässt sich dabei nicht erkennen.

In dem Buch werden die Ermittlungen beschrieben. Dazu gehören auch die Lösungsansätze zu den Rätseln und die Suche nach Verdächtigen. Immer mal wieder geht es aber auch zurück in die Vergangenheit. Ein Mann beschreibt sein Leben bei dem Großvater und der Leser merkt rasch, dass er der Gesuchte ist. Da Alexandra und eine Kollegin ihm zu nahe kommen, geraten sie in Gefahr. Werden sie gerettet? Und wer ist der ominöse Mensch, der mit Rätseln die Ermittler zum Narren hält?

Ein spannendes Buch, das auch durch die bildhafte Sprache punktet. Es lässt sich gut lesen und ist sachlich sowie nachvollziehbar aufgebaut. Ein weiterer Pluspunkt ist die Aufmachung. Das schwarze Buch ist umhüllt mit einem passend gestalteten Cover. Selbst das Lesebändchen fehlt nicht. Ich empfehle das Buch daher ohne Wenn und Aber.

Bewertung vom 19.11.2019
Opoczynski, Michael

Geisterfahrer / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.2


sehr gut

Menschen helfen, die sich von Justiz und öffentlicher Hand im Stich gelassen fühlen, das möchten die Mitglieder einer Gruppe mit dem Namen „Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ nennt. Es ist der zweit Band um diese Vereinigung.

In diesem Krimi sind es Restaurantbesitzer, die vor vielen Jahren aus Italien nach Deutschland kamen. Sie konnten sich etablieren und viele von ihnen leben gut. Allerdings kämpfen sie gegen die Mafia, die auch in Berlin aktiv ist. Schutzgelderpressung der besonderen Art, so kann man den Ideenreichtum der Verbrecher nennen. Aber auch weitere Missstände rufen die Gesellschaft auf den Plan. Es geht um Manipulation in den Hallen der Autohersteller und um die Machenschaften der Mafia in Berlin.

Mir gefiel das Buch gut. Es fängt sofort mit wörtlicher Rede an und der Autor redet nicht um den heißen Brei. Er kommt direkt zum Thema. Es gibt auch verschiedene Handlungsstränge und etliche Personen, die der Leser zunächst kennenlernen muss. Auch das gelingt gut. Nein, der Stil des Herrn Opoczynski ist nicht alltäglich und es bedarf Konzentration auf das Buch, wenn man der Story folgen möchte. Sehr gut fand ich, dass der Autor kritisch über die Mängel der Gesellschaft berichtet. Das betrifft Senioren, autonomes Fahren oder das Attentat am Breitscheidplatz.

Nein, es ist kein Krimi, der mit überbordender Spannung oder viel Blut und etlichen Toten daher kommt. Es sind die leisen Töne, die mir gefielen und daher gebe ich vier Sterne für den Krimi.

Bewertung vom 19.11.2019
James, Anna

Matilda und das Geheimnis der Buchwandler / Pages & Co. Bd.1


ausgezeichnet

Matilda Pages ist ein aufgewecktes Mädchen. Sie liest sehr viel und lebt sprichwörtlich an der der Quelle. Das ist eine Buchhandlung mit dem Namen Pages & Co, die ihren Großeltern gehört. Sie erstreckt sich über fünf Stockwerke und ist ein el Dorado für die kleine Bücherratte. Hier gibt es Nischen mit Sesseln und Sofas, die zum Verweilen einladen. Wer mag, bekommt leckere Snacks oder einen frisch aufgebrühten Tee. Kurzum, ein Buchladen, von dem viele Leser träumen.

Matilda, genannt Tilly, lebt in London und fühlt sich bei ihren Großeltern wohl. Ihre Mutter verschwand kurz nach ihrer Geburt spurlos und ihr Vater starb angeblich. Das Buch Matilda und das Geheimnis der Buchwandler beginnt damit, dass Ferien sind und Tilly schon einige Bücher aussuchte, die sie in der freien Zeit lesen möchte. Sie taucht ein in die Geschichten und mag die Figuren ihrer Bücher wesentlich lieber als jene, denen sie in der Realität begegnet. Das gilt auch für ihre Klassenkameraden. Eines Tages findet sie eine verstaubte Kiste mit Büchern, die ihrer Mutter gehörten. Großvater erzählt ihr, dass es die Lieblingsbücher der Mutter gewesen seien. Zudem schenkt ihr eine Bekannte noch ein Foto mit Tillys Mama, als diese mit dem Mädchen schwanger war.

Das Buch ist liebevoll gestaltet. Das aufwendige Cover mit hervorgehobener Goldschrift und dem kräftigen Rot als Hauptfarbe, ist ein Augenschmaus. Innen wird es durch hübsche Zeichnungen in Schwarz und Weiß aufgewertet. Der Inhalt hat mich berührt. Es geht um Kinder, die von ihren Eltern verlassen wurden oder als sogenannte „Scheidungskinder“ bei einem Elternteil leben. Aber auch der Wert von Freundschaft und Büchern spielt eine große Rolle. Matilda und das Geheimnis der Buchwandler beschreibt etliche Werke für Kinder, die nur in England erschienen. Wer sich aber näher damit befasst und ein wenig recherchiert, erfährt mehr über die Hauptfiguren dieser Bücher. Und Alice im Wunderland kommt häufig vor und die Akteure des Buches dürften auch Kindern auf dem „Kontinent“ bekannt sein.

Ich habe das Buch genossen. Und ein Zitat daraus führe ich hier an. Ich gebe eine ausdrückliche Leseempfehlung und denke, dass Matilda und das Geheimnis der Buchwandler ein tolles Weihnachtsgeschenk für Kinder von 10 bis 99 ist.

„Die Bücher, die wir lieben während wir aufwachsen, prägen uns ganz besonders, Tilly.“ (Zitat aus dem Buch)

Bewertung vom 19.11.2019
Bock, Frank

Wer bist Du wirklich? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Häufig ist es keineswegs wahr, was dein Gegenüber dir vormacht. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange ihr euch kennt. So auch in dem Thriller Wer bist du wirklich? Von Frank Bock. Peter, ein motivierter Polizist freundete sich vor einiger Zeit mit einer Frau an, die ihren Sohn durch einen Mord verlor. Er fühlt sich für sie verantwortlich, da er einer der ersten am Ort des Geschehens war.

Angela, so heißt die Frau, arbeitete für Kerne, dem vermeintlichen Mörder. Dieser wurde damals für sieben Jahre Gefängnis verurteilt und ist nun wieder auf freiem Fuß. Wegen guter Führung. Klar, dass Angela aus allen Wolken fiel als sie davon erfuhr. Sie redet von Selbstjustiz und versteht es sehr gut, in Peter den Beschützerinstinkt zu wecken. Was geschah aber tatsächlich vor sieben Jahren? Wer spricht die Wahrheit und was hat Angela damit zu tun?

Mir gefiel das Buch sehr gut. Der Autor baute kontinuierlich eine lebendige Spannung auf und diese endete erst mit dem Finale. Die Landschaft Schottlands hat er gut beschrieben und in die Charaktere konnte ich mich hineinversetzen. Für mich ein Thriller mit durchaus realistischer Handlung. Daher empfehle ich Wer bist du wirklich? Auch allen, die gerne gut durchdachte Thriller ohne unnötige Brutalität mögen.

Bewertung vom 08.11.2019
Prescott, Lara

Alles, was wir sind (eBook, ePUB)


sehr gut

Schreiben der Staatsmacht Russlands an die Kommission, die für die Verleihung des Nobelpreises verantwortlich ist:

„Sie und diejenigen, die diese Entscheidung getroffen haben, haben den Fokus nicht auf die literarische oder künstlerische Qualität des Romans gelegt, und das ist nur zu deutlich, da er keine besitzt. Sondern auf seine politischen Aspekte, da Pasternaks Roman die sowjetische Wirklichkeit verzerrt wiedergibt. Die sozialistische Revolution und den Sozialismus und das sowjetische Volk verunglimpft.“

Plötzlich sind sie da, die Herren in schwarz. Sie packen den Inhalt von Olgas Schreibtisch in einen Karton, und verstauen ihn und die junge Frau in eine schwarze Limousine. Dabei gehen sie sehr grob mit ihr um. Sie kommt in die Lubjanka, ein Haus der Staatssicherheit. Dort wird sie in grober Weise verhört und erleidet zudem auch noch eine Fehlgeburt.

Olga, das ist die Geliebte des großen Boris Pasternak und die beiden sind die Hauptdarsteller in dem Buch Alles, was wir sind von #LauraPrescott. Die Männer der Staatssicherheit wollen wissen, was es mit dem neuen Roman des Autors auf sich hat. Dr. Shiwago, so lautet der Titel und angeblich ist es ein Werk gegen das Regime.
Diese drei Fragen hört die Inhaftierte immer wieder:

- Worum geht es in dem Roman?
- Warum schreibt er ihn?
- Warum beschützt Olga ihn?
und ihre Antworten lauten stets: Ich habe keine Ahnung.

Pasternak lebt mit seiner Ehefrau in der Kolonie Peredelkino, die von Stalin extra für Schriftsteller gebaut wurde. Während der Haft Olgas erleidet er einen Herzinfarkt und kann ihr nicht helfen. Obwohl die Haftstrafe zunächst auf fünf Jahre festgelegt wurde, darf Olga bereits nach drei Jahren gehen. Obwohl Olga danach bettelt und fleht, dass Boris sich von seiner Frau trennt, diesen Schritt geht er nicht. Dennoch hält sie an ihm fest und stet zu ihm, wo ihn alle angeblichen Freunde verlassen.

Laura Prescotts Buch ist mehr als ein Roman. Es ist ein Buch, welches voll historischer Fakten ist. Dass Dr. Shiwago damals auf dem Index stand, das wusste ich schon. Aber die Zusammenhänge sind mir erst nach dem Lesen dieses Romans so richtig klar. Das gefiel mir sehr gut. Einen Stern Abzug gebe ich, weil die Geschichte der beiden Frauen Sally und Irina nicht so recht zur eigentlichen Story passen.

Das Cover hebt sich wohltuend von den momentan üblichen Titelbildern ab. Aussagekräftig und dennoch schlicht, so mag ich sie besonders gerne.