Benutzer
Benutzername: 
Leseigel
Wohnort: 
Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1123 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2020
Ziebula, Thomas

Der rote Judas / Paul Stainer Bd.1


ausgezeichnet

gelungener Krimi mit interessantem historischen Hintergrund
Inspektor Paul Stainer kehrt 1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Leipzig zurück. Schwer traumatisiert wie so viele andere durch seine Kriegserlebnisse kann Stainer zu seinem Glück seine Tätigkeit bei der Leipziger Kriminalpolizei unmittelbar wieder aufnehmen. Sein Dienst beginnt mit einem Paukenschlag. Innerhalb weniger Tage geschehen 5 Morde. Auf den ersten Blick scheint die Opfer nichts miteinander zu verbinden. Während Stainer mit Flashbacks kämpft und Angst hat, seine gesundheitlichen Probleme könnten ihn, seinen Arbeitsplatz kosten, muss er feststellen, dass der Krieg sein Leben weiterhin bestimmt. Bei seinen Nachforschungen taucht mehrfach der Begriff "Roter Judas" auf und Hinweise auf Ereignisse zu Beginn des Krieges.
Am Anfang des Buches hatte ich ein kleines Orientierungsproblem, da kurz hintereinander mehrere Personen den Schauplatz betreten und mir nicht klar war, in welcher Beziehung sie zu einander stehen. Nach und nach hat sich dann der Nebel geliftet. Die Figur Paul Stainer fand ich absolut überzeugend dargestellt und er ist mir im Laufe der Ermittlungen sehr ans Herz gewachsen. Ich hoffe sehr, ich kann ihn noch öfters bei seiner Arbeit begleiten. Stainer ist Kriminalist mit Haut und Haaren . Stainer ist trotz seine Kriegserlebnisse ein Mensch mit Empathie, Charakter und dem richtigen Empfinden für Recht und Unrecht geblieben. Er will den Fall lösen, auch als er feststellt, dass es möglicherweise Verbindungen zu alten Kriegskameraden gibt und mancher Mitarbeiter des Kriminalamtes den Fall gerne schließen würde. Die gesellschaftlichen Gegebenheiten so kurz nach Ende des 1. Weltkrieges fand ich anschaulich und verständlich geschildert.
Ohne zu viel verraten zu wollen, die dargestellten Kriegsereignisse sind tatsächlich passiert, was ich, wie ich zugeben muss, nicht wusste.
In meinen Augen ist der Roman eine perfekt gelungene Mischung aus spannender Krimihandlung und unterhaltsamer Geschichtsvermittlung.
Dafür von mir 5 Sterne und eine von Herzen kommende Leseempfehlung !

Bewertung vom 09.02.2020
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Blutiges Wiedersehen / Sadie Scott Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wenn der Alptraum zur Realität wird
Einen Tag nachdem sich die FBI-Profilerin Sadie und der Polizist Matt voller Emotionen von Norman und Fanny verabschiedet haben, erfährt Sadie, dass ihr Vater, der Serienmörder Rick Foster, die beiden überfallen und Fanny getötet hat. Fassungslos, voller Wut und Trauer fährt Sadie mit Matt zurück nach Waterford. Zusammen mit ihren FBI-Kollegen machen sie sich auf die Jagd nach Foster. Zudem ist Sadie erfüllt von Angst und Erinnerungen an die Vergangenheit. Sie weiß ,ihr Vater wird versuchen, sie in seine Gewalt zu bringen. Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen gelingt es Foster tatsächlich, Sadie zu entführen. Fieberhaft suchen die FBI-Kollegen und Matt nach Sadie. Zu gut wissen alle, was Rick seiner Tochter antun wird.
Von Anfang an dominiert eine düstere Atmosphäre den Thriller. Es beginnt mit Sadies Kindheitserinnerungen an ihren Vater und damit verbunden an seine unfassbaren Taten. Die Autorin hat mir dieses Mal tiefe Einblicke in Sadies Gefühlswelt gestattet : Wut, Trauer über die von Rick begangene Taten an der Familie und den brutalen Überfall auf ihre Herzenseltern. Gleichzeitig ist da auch diese lähmende Angst, wissend, dass ihr aller schlimmsten Befürchtungen Wirklichkeit werden können. Als es tatsächlich passiert, war ich dann doch überrascht. Es kommt zur unvermeidlichen Konfrontation der Tochter mit dem biologischen Vater. Zu Beginn scheinen sich die beiden tatsächlich auf Augenhöhe zu begegnen. Ich hatte tatsächlich kurzzeitig gedacht, Rick würde ihr in irgendeiner Form Gefühle für Sadie empfinden. Doch zu meinem Entsetzen sieht Rick mehr und mehr das Opfer in Sadie. Ich habe wirklich die Daumen gedrückt, dass Matt seine Verlobte rechtzeitig findet. Besonders , da ich aus anderen Büchern der Autorin weiß, dass sie weder auf ihre Leser joch auf ihre Figuren immer Rücksicht nimmt.
Der Thriller ist mal wieder nervenaufreibend spannend und zudem bei mir einige Emotionen ausgelöst.

Bewertung vom 09.02.2020
Rehm, Thorsten Oliver

Subliminal. Das Experiment


ausgezeichnet

Fiktion oder schon Realität ?
Die alleinerziehende Journalistin Natascha wird von ihrem Chef unter Druck gesetzt. Entweder sie liefert eine aufsehenerregende Reportage oder sie fliegt. Natascha beschließt sich, mit der in ihren Augen um sich greifende Aggressivität in der Bevölkerung auseinanderzusetzen. Sie macht Interviews mit Fachleuten, wertet wissenschaftliche Berichte aus. Natascha sieht ihren Verdacht bestätigt, dass Menschen durch unterbewusste Manipulationen beeinflusst werden. Sie vermutet die Botschaften in Videospielen und beliebten Serien. Mittlerweile hat sie die Aufmerksamkeit mächtiger Gegenspieler erregt, die nun alles daran setzen , sie zum schweigen zu bringen.
Der Autor nimmt sich mit seinem Buch einem sehr aktuellen und wichtigen Thema unserer Gesellschaft an. Was darf wissenschaftlicher Fortschritt ? Ist er grundsätzlich zu begrüßen oder öffnet sich dadurch nicht all zu oft die Büchse der Pandora ? Der Autor lässt seine Protagonisten das Thema an verschiedenen Stellen des Buches diskutieren und gab mir dadurch interessante Denkanstöße. Wer jetzt befürchtet, er würde sich mit dem Thriller langweilen, dem kann ich versichern, dass das Gegenteil der Fall ist. Der Autor schafft es hervorragend ein auf den ersten Blick sperriges Thema spannend und unterhaltsam zu verpacken. Ich konnte mich gut mit Natascha identifizieren bei ihrer Recherche quer durch die Republik, die durch ihren Schnitzeljagdcharakter ein wenig an "Sakrileg" erinnert und war über die heraus gefundenen Tatsachen mindestens genauso schockiert wie sie. Der Spannungsbogen wurde in meinen Augen hoch gehalten und die Geschichte hält einige überraschenden Wendungen bereit.
Mir hat der Thriller gut gefallen. Er ist spannend, regt aber auch zum Nachdenken an.

Bewertung vom 04.02.2020
Görg, Christoph

Reliquiae - Die Konstantinopel-Mission - Mittelalter-Roman über eine Reise quer durch Europa im Jahr 1193. Nachfolgeband von "Der Troubadour"


ausgezeichnet

Auf derWir schreiben das Jahr 1193. Herzog Leopold von Österreich wurde vom Papst exkommuniziert. Durch eine unbedachte Bemerkung bringt Niki, der eigentlich in der Jetztzeit zuhause ist, den Herzog auf die Idee, den Papst durch das Geschenk einer bedeutenden Reliquiae umzustimmen. Diese soll nun Niki zusammen mit seinem Erzfeind Hadmar und seinen besten Freunden in Konstantinopel suchen und nach Österreich bringen. Auch Nikis Freundin Engel ist bei dem Unternehmen dabei. Gemeinsam macht sich die Gruppe auf die gefährliche Reise. Falschspieler, Raubritter und nicht zuletzt widrige Wetterumstände bedrohen den Erfolg des Auftrages. Schließlich in Konstantinopel angekommen müssen die Gefährten feststellen, dass Reliquien richtig viel Geld kosten, das sie nicht besitzen. Also machen sie sich auf die Suche nach einem bisher unentdeckten Heiligtum. Doch längst ist ihnen der Geistliche Ronaldo von Verona auf der Spur, der ihnen das begehrte Objekt stehlen und die mittlerweile Freunde gewordenen Reisenden töten will. Der Erfolg der Mission steht auf mehr als wackligen Beinen.
Das ist nun der 2. Band über Nikis Erlebnisse im mittelalterlichen Dürnstein, den ich gelesen habe. Und so wunderbar unterhalten wie ich wurde, hoffe ich auf viele Folgebände. Der Roman bietet eine perfekte Mischung aus Spannung, Humor und historischen Informationen. Der Humor ergibt sich vor allem aus Nikis historisch unpassenden Bemerkungen und Vergleichen. Genauso amüsant fand ich seine Streitgespräche mit Engel, die sich durchaus zu behaupten weiß. Die Spannung ergibt sich durch die sehr anschaulich geschilderte abenteuerliche Reise. Gefährliche Situationen sind mehrfach zu meistern. Für mich sehr interessant waren die Ausführungen zum Reliquienhandel, besonders wie offen mit Fälschungen umgegangen wurde
Ich verdanke dem Autor und seinem Buch einen äußerst vergnüglichen und spannenden Ausflug ins Mittelalter und kann jedem nur empfehlen , sich ebenfalls auf die abenteuerliche Reise zu begeben.
Suche nach dem Heiligen Gral

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2020
Frennstedt, Tina

Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1


gut

Kein Thriller, aber ein solider Schwedenkrimi
Tess gehört zur Cold Case-Einheit der Malmöer Polizei. Im Moment arbeitet sie am Fall der vor Jahren verschwundenen Annika. Als eine Frau brutal vergewaltigt und ermordet wird, wird Tess zusammen mit ihrem Team auf den aktuellen Fall angesetzt, sehr zu Tess Bedauern. Im Laufe der Ermittlungen ergibt sich, dass es sich um einen Serienvergewaltiger handelt. Bei der Überprüfung von Tatortspuren stellt sich unerwartet ein Zusammenhang zu Annikas Verschwinden heraus. Handelt es sich um den selben Täter ? Erneut werden die Zeugen von damals befragt. Tatsächlich ergeben sich neue Hinweise.
Der Krimi beginnt mit dem brutalen Mord an einer Frau. Der wird sehr anschaulich beschrieben und weckt hohe Erwartungen an den weiteren Fortgang der Handlung. Diese werden nicht erfüllt. Die Autorin beschreibt im weiteren Verlauf die mühselige Polizeiarbeit, bei der Personen befragt und Alibis überprüft werden müssen. Sogar ein Profiler wird hinzugezogen, der aber mehr mit seinen eigenen psychischen Problemen beschäftigt ist. Auch die privaten Probleme von Tess werden ausführlich dargestellt. Normalerweise begrüße ich es, wenn ich mehr über die Hauptperson - auch privat - erfahre. Sie wird dadurch greifbarer und ich kann mich besser mit ihr identifizieren. Bei Tess war es mir zu viel des Guten. Das bedeutet nicht, dass ich Tess nicht mochte. Ihre beruflichen Überzeugungen fand ich sehr sympathisch. In der zweiten Hälfte des Buches konzentriert sich die Handlung auf den Cold Case und nähert sich dessen Klärung. Das ist spannend und überzeugend geschrieben. Die Ermittlungen im aktuellen Fall haben mich weniger überzeugt und auch der Zusammenhang der beiden Fälle wirkte auf mich sehr konstruiert und war eigentlich überflüssig. In meinen Augen hätte der Krimi und dadurch der Leser mehr davon profitiert, wenn sich die Autorin auf den Cold Case beschränkt hätte. Unglücklich war auch das Buch mit einem Paukenschlag zu beginnen und dem nichts entsprechendes folgen zu lassen.
Insgesamt ist der so genannte Thriller für mich ein grundsolider Krimi, spannend geschrieben mit einigen Schwachstellen.

Bewertung vom 02.02.2020
Krepinsky, Karsten

Blutroter Schleier (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lotteriegewinn Alptraum
Sechs Mitarbeiter des Konzerns Global Companion haben bei einer internen Lotterie einen einwöchigen Luxusurlaub auf einer Yacht gewonnen. Wegen eines Unwetters muss der Hubschrauber auf einer verlassenen Bohrinsel notlanden. Während die Gruppe noch voller Optimismus an Rettung glaubt, verschwindet die Teilnehmerin Kim spurlos. Blutspuren lassen das schlimmste befürchten. Die Gruppe macht sich auf die Suche nach Kim und hofft dabei einen Fluchtweg von der Bohrinsel zu finden. Je tiefer sie in die Bohrinsel vordringen, desto größer wird das Grauen. jemand scheint alle Gewinner umbringen oder zumindest in den Wahnsinn treiben zu wollen und konfrontiert jeden Einzelnen mit seinen größten Ängsten und Geheimnissen.
Die Geschichte beginnt recht unspektakulär mit der Vorstellung der Teilnehmer. Dann fängt aber auch schon mit der Notlandung auf der Bohrinsel das Grauen an. Die Suche nach einem Ausweg gestaltet sich für die Gruppe wie eine Schnitzeljagd. Nur wartet am Ende nicht die Belohnung, sondern die Teilnehmer werden ständig mit dem Tode bedroht und müssen bizarre Rätsel lösen. Zeitweise habe ich mir die Frage gestellt, ob der Autor einen LSD-Trip beschreibt. Wie bei den Reiseteilnehmern war es auch für mich nicht einfach, den Überblick zu behalten und den roten Faden nicht zu verlieren. Gleichzeitig konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich wissen wollte wie es endet. Zur Beruhigung meiner Nerven hebt sich der Schleier zum Ende des Thrillers und Zusammenhänge werden sichtbar. Ich muss dem Autor zugestehen, dass er von Anfang an Hinweise gibt und die Lösung der Ereignisse nicht unvermittelt aus dem Hut zaubert. Was mich ein wenig gestört hat, keiner der Lotteriegewinner war mir sympathisch, so dass ich kein Bedauern für ihr Schicksal empfunden habe.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass das Buch ein überzeugender Thriller ist, unglaublich spannend, absolut lesenswert und nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 30.01.2020
Suchanek, Andreas

Königsblut / Das Erbe der Macht Bd.22 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Blatt beginnt sich zu wenden
Jen, Alex, Max und Wesley versuchen Chloe aus dem Pakt zu befreien, den sie mit Merlin geschlossen hat. Chloe muss sich im Traum gegen ihr böses Ich zur Wehr setzen. Während die Freunde nur eine Zuschauerrolle einnehmen, scheint Evil-Chloe Unterstützung von draußen zu bekommen. Tomoe und Anne haben sich zusammengeschlossen, um eine Waffe gegen Merlin zu finden. Auch die beiden Unsterblichen müssen sich ihrer Vergangenheit stellen und ein verzwicktes Rätsel lösen.
Mit dieser Folge der Serie war ich rundum zufrieden. Sie war unglaublich spannend und voller toller Einfälle und Wendungen. Was mich besonders gefreut hat, die Handlung spielt sich in der Gegenwart ab. Es gab kaum Rückblenden, die in den Vorgängerbänden sicher zum Verständnis notwendig waren, mich manchmal aber auch genervt haben. Und die Freunde haben Fortschritte gemacht, ein Mittel zu finden, um Merlin zu besiegen. Dieses Mal hat Merlin nicht alles vorher gesehen. Das macht ihn schon mal verwundbar. Jetzt freue ich mich um so mehr auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 26.01.2020
Schenk, Mario

Von Magie und Unsterblichkeit


sehr gut

Die Wächter von Andalon sind zurück
Susan ist ein ganz normaler Teenager, die den Abiturienten Chris liebt und mit ihrer besten Freundin Tina abhängt. Das ändert sich, als Tina im Park angegriffen wird. Dadurch wird die Seele der Wächterin Celes in ihr erweckt. Plötzlich sieht sich Susan in den Kampf gegen die Finsternis verwickelt. Deren Kreaturen sind für den Tod tausender Menschen verantwortlich. Iris, eine Weltenwanderin, erklärt Susan, dass sie nun Mitglied der neun wiedererweckten alten Wächter von Andalon sei. Gemeinsam müssen sich die neun Wächter gegen eine gewaltige Übermacht wehren, die nur ein Ziel kennt : töten.
Das Buch beginnt recht harmlos. Susan, ein normaler Teenager, wird zwar überfallen und kämpft mit den seelischen Auswirkungen. Aber so etwas passiert nicht selten in unserer Gesellschaft. Das ändert sich schlagartig, als die Seele der Wächterin Celes in Susan erwacht. Gut, dass die Weltenwanderin Iris Susan wichtige Informationen liefern kann und Susan zusammen mit den weiteren acht wiedererweckten Wächtern im Kampf ausbildet. Da dabei nicht alles glatt läuft, konnte ich mehrfach herzlich lachen. Der Spaß endet rasch, als es zu blutigen Kämpfen mit den Mächten der Finsternis kommt. Die Kampfszenen fand ich gut beschrieben und sehr spannend. Ein wenig bedauert habe ich, dass die Figuren etwas blutleer wirken. So war eine Identifikation mit einzelnen Personen und ein völliges Abtauchen in die Handlung schwierig. Gut herausgearbeitet war Susan Konflikt zwischen ihren bisherigen Teenagerleben und ihrer neuen Aufgabe als Wächter. Das war für mich sehr überzeugend.
Alles in allem ist die Geschichte dennoch sehr spannend und der Autor hat einige ungewöhnlichen Ideen umgesetzt.. Das Ende hat mich überrascht und lässt mich als Leser mit vielen Fragen zurück, die mich ungeduldig auf den Folgeband warten lassen.