Benutzer
Benutzername: 
Leseigel
Wohnort: 
Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1070 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2019
Glagla, Wolfgang

Absoluternullpunkt / Richard Tackert Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Tod eines Musikers
Maik de Wytt, Sänger einer Band, wird während eines Konzerts auf der Bühne getötet. Hauptkommissar Richard Tackert nimmt die Ermittlungen auf. Die Nachforschungen treten schnell auf der Stelle. Als Tackert einem neuen Ansatz nachgeht, schweigen die mutmaßlichen Zeugen oder sind nicht auffindbar. Nur so viel scheint sicher, dass Rache das Motiv ist.
Der Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Handlung war spannend und mit einigen überraschenden Wendungen versehen. Da das Geschehen aus Sicht des Ermittlerteams geschildert wird, konnte ich wunderbar mit rätseln. Zum Schluss wurde die Beweiskette schlüssig dargelegt und auch das Motiv hat mich überzeugt. Ich muss gestehen, mit dem Täter hatte ich allerdings nicht gerechnet. So war die Spannung bis zum Ende gegeben. Vollkommen begeistert war ich von Hauptkommissar Tackert. Die kurzen Einschübe seines Privatlebens trugen zu meiner Erheiterung bei und waren eine schöne Auflockerung zum spannenden Fall.
Das Buch ist in meinen Augen ein solider Krimi, der mit seinem Spannungsbogen gewürzt mit der richtigen Menge an Humor gut unterhält.

Bewertung vom 09.09.2019
Iles, Greg

Verratenes Land


ausgezeichnet

Allein gegen den Bienville Poker Club
Der Journalist und Pulitzer - Preisträger Marshall McEwan kehrt nach 30 Jahren in Washington in die Kleinstadt Bienville in Mississippi zurück, weil sein Vater, Inhaber der dortigen Zeitung, sterbenskrank ist. Marshall beginnt eine Affäre mit seiner Jugendliebe Jet, die mit seinem besten Freund aus Kinder- und Jugendjahren Paul verheiratet ist. Dann wird der Archäologe Buck Ferris, Marshalls Mentor aus Jugendzeiten, tot aus dem Mississippi geborgen. Buck wollte beweisen, dass das Gelände, auf dem eine Papierfabrik, die das Überleben der Stadt sichern soll, geplant ist, eine alte Kultstätte der Indianer war. Das hätte die Fabrik verhindert und damit die gewinnbringenden Geschäfte einer Männerriege - dem Bienville Poker Club - durchkreuzt. Marshall will den Mord an seinem Ersatzvater Buck sühnen, mit Jet ein neues Leben beginnen und die Macht der alten Männer brechen. Doch die Dinge sind kompliziert und Marshall könnte nicht nur seine Integrität und seine materielle Existenz, sondern auch sein Leben verlieren.
Das Buch ist mit das Beste, was ich seit langem gelesen habe. Die Geschichte fließt gemächlich wie der Mississippi dahin. Doch unter der ruhigen Oberfläche warten tückische Strömungen und lebensbedrohliche Strudel. Die Ereignisse beginnen mit dem Mord an Buck Ferris, der vertuscht werden soll. Langsam trägt der Autor immer mehr Schichten der vermeintlich biederen Gesellschaft ab, schildert Geschehnisse aus der Vergangenheit, deren Auswirkungen noch die Gegenwart beeinflussen und legt eine korrupte und zutiefst unmoralische Elite offen. Die Handlung nimmt mit jedem Kapitel mehr Fahrt auf. Zeitweise war ich mir nicht mehr sicher, wem ich trauen kann. Immer, wenn ich glaubte, ich hätte das Geflecht der Leidenschaften und Machtinteressen durchschaut, gab es eine überraschende Wendung. Marshall, der voller Schuldgefühle ist, war mir sympathisch, weil er versucht, das Richtige zu tun. Nur ist das nicht immer leicht zu erkennen. Jets Rolle ist bis zum Schluss undurchsichtig. Ich habe sie als manipulativ empfunden. Der Bienville Poker Club ist eine Klasse für sich : reich, mit politischem Einfluss, skrupellos, macht- und geldgierig. Leider kann ich mir gut vorstellen, dass es solche Cliquen gibt.
Das Buch war absolut fesselnd und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es war sicher nicht das letzte Buch, das ich von diesem Autor lesen werde.

Bewertung vom 31.08.2019
Dicken, Dania

Riskantes Spiel / Profiling Murder Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Späte Rache
Jake, Laurie und Sam sind zurück in Phönix. Sam wohnt bei Laurie und macht Zukunftspläne. Alles läuft normal. Völlig unerwartet gerät Jake unter Mordverdacht. Alle Beweise sprechen gegen ihn. Laurie, fest von Jakes Unschuld überzeugt, unternimmt - entgegen den ausdrücklichen Anweisungen ihrer Vorgesetzten - zusammen mit Sam eigene Ermittlungen. Gerade als es so aussieht, als würde sich alles wieder zum Guten wenden, bricht der Schrecken erneut in Lauries Leben ein.
Was ich bei dieser tollen Serie besonders schätze, ist, dass aufgrund der knappen Länge des Buches man sofort mitten in die Handlung geworfen wird. Dieses Mal trifft es Jake "out of the blue". Ich war sofort am rätseln, ob ich den Täter aus einem der früheren Bände kenne. Da ich die Ereignisse zusammen mit Laurie und Sam durchlebte, war ich emotional stark beteiligt. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Hinzu kamen grausame Details der vorangegangen Taten der beteiligten Verbrecher ans Licht. Die waren so anschaulich geschildert, dass sofort mein Kopfkino in Aktion trat. Das Ganze gipfelt in einem dramatischen Schluss, der sam in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Das Buch war wie immer super spannend mit kleinen Überraschungen und sehr gut geschrieben.

Bewertung vom 29.08.2019
Boyd, Evelyn

Schöner wohnen mit Dämonen


sehr gut

Gestaltwandler in Gefahr
Die vorliegende Geschichte ist der 2. Band um die ungewöhnliche Wohngemeinschaft mit Dämonen und der jungen Menschenfrau Aimee. Sie liebt den Amordämonen Cyrus, was gegen die dämonischen Regeln verstößt. Die beiden erwarten mit bangen Herzen die Strafe des Dämonenrats für ihr Vergehen. Parallel dazu
hat die Katzen-Gestaltwandlerin Keira ganz andere Probleme. In letzter Zeit verschwinden auffällig oft Gestaltwandler oder haben tödliche Unfälle. Keira glaubt, dass jemand die Gestaltwandler entführt und tötet. Bei ihren Nachforschungen gerät sie in tödliche Gefahr.
Das Buch mit seinen knapp 100 Seiten lässt sicht gut mal zwischendurch lesen. Beide Handlungsstränge sind spannend erzählt mit einer guten Portion Romantik und Humor. Die Hauptpersonen sind durchweg sympathisch. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Jeremy, den schwarzen Mann. Da alle in seinem Umfeld depressiv werden, ist er nicht beliebt und alle gehen ihm möglichst aus dem Weg. Dabei ist der Dämon sehr hilfsbereit und würde sein Leben gerne mit jemanden teilen.
Die Geschichte selbst bietet nicht wirklich neues, ist aber so gut erzählt, dass es Spaß gemacht hat, sie zu lesen.

Bewertung vom 26.08.2019
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


sehr gut

Mord, Entführung - wo ist der Zusammenhang ?
Die Kopenhagener Kriminalkommissarin Naia Thulin bekommt einen neuen Kollegen, Hess, der eigentlich so schnell wie möglich zurück zu Europol will und einen neuen Fall. Beide Tatsachen gestalten sich äußert schwierig. Der Fall - eine junge Mutter wird verstümmelt und getötet, entwickelt sich zum Albtraum. Zum einen sind weitere Opfer zu befürchten. Zum anderen scheint ein Zusammenhang zu dem Fall der vor einem Jahr entführten Tochter der Sozialministerin möglich, den man für abgeschlossen hielt. Der neue Kollege ist alles andere als teamfähig und neigt zu Alleingängen. Hess ist davon überzeugt, dass es eine Verbindung zwischen dem neuen Mord und dem alten Entführungsfall gibt. Thulin hält das für ein Hirngespinst. Unterstützung erhält Hess vom smarten Genz, dem Leiter der Spurensicherung. Als sich der Albtraum wiederholt - der Sohn der Politikerin wird entführt, scheint der Fall einer Lösung nahe.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und entspricht in seinem Erzählstil einem klassischen Krimi. Ich durfte die beiden Kommissaren Thulin und Hess Tag für Tag durch die Ermittlungen begleiten, hatte Anteil an ihren Streitgesprächen, war am Tatort und bei den Zeugenbefragungen dabei. Parallel dazu schildert der Autor die Situation in der Familie der Sozialministerin. Thulin und Hess sind beide keine Charaktere, die ich gleich ins Herz geschlossen habe. Thulin verhält sich sehr abweisend gegenüber Hess und ist nicht bereit, seinen Gedankengängen zu folgen. Hess ist der Einzelgänger, der sich nicht um die Emotionen der anderen schert. Um den Fall zu lösen, müssen sie aber notgedrungen zusammenarbeiten und können tatsächlich so etwas wie Kollegialität herstellen.
Obwohl das Buch 600 Seiten hat, hatte ich nie den Eindruck, mich zu langweilen. Jedes Mal fand der Autor den richtigen Moment, den Spannungsbogen zu heben und meine Aufmerksamkeit erneut gefangen zu nehmen. Der Schluss selbst hat einige überraschende Wendungen, war mir persönlich aber etwas zu glatt.
Trotzdem bietet das Buch gute Unterhaltung und einige spannende Lesestunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2019
Ehmer, Kerstin

Die schwarze Fee


ausgezeichnet

Zwei namenlose Tote und tiefe Einblicke ins Arbeiterleben der 20iger Jahre
Kurz hintereinander werden 2 Tote in Berlin aufgefunden. Offensichtlich vom selben Mörder getötet, aber keiner scheint sie zu vermissen. Kommissar Spiro wird mit den Ermittlungen beauftragt. Diese führen ihn in die Kreise der Exil-Russen und tief in das Arbeiterviertel Wedding. Zudem bittet Nike, Spiros große Liebe und aus wohlhabenden Verhältnissen, die wegen eines Streites nichts mehr mit Spiro zu tun haben will, Spiro ihren verschwundenen Liebhaber Anton zu suchen. Anton wohnt im Wedding und verkehrt in Anachristenkreisen. Ist Anton Opfer oder Täter und gibt es einen Zusammenhang zu den namenlosen Toten ?
Das Buch hat mich absolut positiv überrascht. Ich habe einen Krimi erwartet, der in den 20iger Jahren spielt und dementsprechend auch die politischen Verhältnisse zumindest am Rande von Bedeutung sind. Das habe ich bekommen und zudem einen sympathischen und aufrechten Kriminalkommissar Spiro, der versucht der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, ohne sich korrumpieren zu lassen. Was ich nicht erwartet hatte, waren die detailreichen und realistischen Schilderungen der sozialen und politischen Verhältnisse im Arbeiterviertel Wedding. Einmal nicht der Blick auf die vergnügungssüchtige besser gestellte Schicht, die sich in Bars und Cabarets amüsiert, sondern Einblicke in den tristen Überlebenskampf der unteren Schichten und interessante Informationen zur Subkultur der russischen Flüchtlingen. Besonders gut gefallen hat mir Antons Mutter Helene, die ihren Platz behauptet und der kleine Fred mit dem großen Herzen. Bei so viel Lokalkolorit tritt die Krimihandlung zeitweise in den Hintergrund, was mich aber überhaupt nicht gestört hat, weil das andere mindestens genauso spannend war.
5 Sterne für diesen tollen, spannenden und informativen Krimi !

Bewertung vom 23.08.2019
Suchanek, Andreas

Blutzeit / Das Erbe der Macht Bd.19 (eBook, ePUB)


sehr gut

Weitere Siege für Bran/Merlin
Dieser Band schildert die Ereignisse auf 2 Zeitebenen. Zum einen wird die Artussage neu erzählt und erklärt, wie es bis zu den heute noch andauernden Konflikten kam. Zum anderen werden die Vorgänge in der Jetzt-Zeit weiter berichtet. Alex, Jen und Max versuchen mit den anderen Freunden eine Zuflucht vor Bran zu schaffen. Das ist mit weiteren Rückschlägen und Verlusten verbunden.
Dieses Mal ist mir der Einstieg in die Fortsetzung der Geschichte etwas schwerer gefallen, da ich mich erst auf den verschiedenen Zeitebenen zurecht finden musste. Die Neuinterpretation der Artussage hat mir sehr gut gefallen und war auch stimmig im Hinblick auf die weiteren Ereignisse in der Zukunft. In der Gegenwart läauft es weiterhin nicht gut für die bisherigen Akteure , sowohl bei den Lichtkämpfern als auch Schattenkämpfer, so fern sie sich nicht auf Brans Seite geschlagen haben. Da habe ich für mich den Punkt erreicht, an dem ich für eine positive Wendung dankbar wäre. Auf jeden Fall wurde wieder spannend erzählt mit interessanten Wendungen

Bewertung vom 20.08.2019
Dorra, Simone;Zellner, Ingrid

Mordshass


sehr gut

Kriminalkommissar Sinha unter Mordverdacht
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und umgebracht. Kurz darauf ist der mutmaßliche Mörder ebenfalls tot. Kriminalkommissar Sinha, auf Besuch in Waiblingen bei seinen Eltern, gerät unter Mordverdacht, da er beide Opfer kannte. Der Waiblinger Kommissar Jacobsen glaubt, dass Sinha den Mord aus Rache für den Tod an der Studentin begangen hat. Sinha versucht deshalb auf eigene Faust, seine Unschuld zu beweisen, während Jacobsen alles daran setzt, Sinha als Täter zu überführen.
Der Krimi hat mir aus verschiedenen Gründen sehr gut gefallen. Zum einem fand ich, dass der eher beschauliche Erzählstil perfekt zur schwäbischen Umgebung passt. Dazu gehören auch gelegentliche Dialoge auf schwäbisch. Meine Aufmerksamkeit wurde von zwei Schwerpunkten des Romans gefangen genommen. Da ist die Ermittlung im Mordfall des Vergewaltigers. Hierzu müssen die Waiblinger Kommissare ehemalige Opfer befragen. Dabei arbeiten die Autorinnen einfühlsam, aber deshalb nicht weniger drastisch heraus, was ein sexueller Übergriff für die Opfer und deren Familien bedeutet. Der andere Schwerpunkt war die Rivalität zwischen Sinha und Jacobsen, die in einem regelrechten Showdown gipfelt. Das alles zusammen hat in meinen Augen einen sehr spannenden und unterhaltsamen Krimi mit Lokalkolorit ergeben. Die Auflösung des Falles hat dann nochmals einen dramatischen Höhepunkt gesetzt und danach konnte ich das Buch zufrieden zur Seite legen mit der stillen Hoffnung einem der beiden Protagonisten bald wieder zu treffen.