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Mel.E
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Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2014
Fabry, Chris

Sinfonie des Himmels


ausgezeichnet

"Sinfonie des Himmels" ist ein Buch der lauten und leisen Töne. Es zeigt das Leben des Billy Allmann, dessen Glauben sehr ausgeprägt ist und trotz Trauer, Verlust und Verletzungen von dem gesegnet sind, der ihn erschaffen und bewahrt hat. Es wird ein ganz neues Bewusstsein für die himmlischen Mächte wach und wirkt in mir regelrecht nach. Schutzengel tragen wir oft als Schmuckstücke mit uns herum, als Glücksbringer und sind uns dennoch nicht bewusst, das wir von Engeln umgeben sind. Heilige Wesen die unser Leben begleiten und manchmal auch eingreifen in die Dinge die uns begegnen wollen. Dinge die verletzten oder nach unserem leben trachten. Das Bewusstsein, der Fokus wird allerdings auch darauf gerichtet, das es eben nicht nur das Gute gibt, sondern auch das Böse, welches wie ein Löwe versucht uns zu verschlingen. Billy Allmann ist ein toller Typ, den ich regelrecht ins Herz geschlossen habe, denn er hat trotz aller Verluste und Ereignisse in seinem Leben nie den Kopf in den Sand gesteckt, sondern weitergemacht und seine Ziele verfolgt. Wenn in jedem von uns ein klein wenig Billy stecken würde, wäre die Welt um einiges freundlicher und vielleicht auch vom Klang der Mandoline erfüllt. Ich bin sehr dankbar, das ich dieses Buch lesen durfte, denn es ist Teil einer wahren Geschichte und deshalb wertvoll für mich, denn wir Menschen brauchen Vorbilder im Glauben. Billy ist vielleicht kein großer Held, aber dennoch jemand, der durch seinen Glauben gestrahlt hat. Er muss viel einstecken, aber anstatt daran zu zerbrechen wächst er im Glauben.


Wenn du dich auf deine eigene Kraft und Klugheit verlässt, dann drehen deine Räder durch. Wenn du aber Gott das Talent, das er dir gegeben hat, zur Verfügung stellst, und auch das, was du nicht so gut kannst, dann wird dein Leben zu einem wunderschönen Lied, das jeden Tag in den Himmel aufsteigt.

Zitat aus dem Buch S. 343



Der Autor bediente sich eines wunderbaren Schreibstils, der leicht und flüssig zu lesen war. Ich flog förmlich durch die Seiten und fand gerade die Zeilen wunderschön, wenn Malachi, Billys persönlicher Engel seine Sichtweise der Dinge erzählte. Es ist ausschmückend und natürlich irgendwie auch Fiktion, dennoch müssen wir uns bewusst machen, das es Engel und eben auch Dämonen gibt. Wenn ich mir das Weltgeschehen so betrachte, sind die Dämonen scheinbar in der Überzahl, aber liegt es vielleicht auch daran, weil wir Gott ausklammern und das Böse dadurch mehr und mehr an Raum gewinnen kann?
Für mich war das Lesen des Romans "Sinfonie des Himmels" regelrecht eine Offenbarung. Ich nahm teil an einem Leben, welches durchzogen ist von Schmerz und dennoch schafft es Billy mich zu überzeugen. Billys Herz ist zerbrochen und unfähig Beziehungen einzugehen. Es dauert lange bis wir hinter sein Geheimnis kommen und es tat mir sehr weh zu lesen, was Menschen sich gegenseitig antun. Regelrecht krank und widerwärtig. Billy kann innerlich heilen und ist dabei umgeben vom göttlichen Schutz.
"Sinfonie des Himmels" enthält auch wahre Spannungsmomente, die sich wie ein Krimi lesen. Als Leser frage ich mich, wann Billy endlich angekommen ist und Ruhe finden kann. Ein klein wenig Happy End bekam ich und erfreute mich an den Klängen aus Billys Leben. Ein leiser und lauter Klang von Musik, die mitten ins Herz trifft und sich regelrecht zu einer Sinfonie entwickelt.

Bewertung vom 25.06.2014
Burpo, Todd;Vincent, Lynn

Den Himmel gibt's echt


ausgezeichnet

"Den Himmel gibt´s echt" erzählt die Geschichte des vierjährigen Colton, die so unglaublich ist, das ich das Buch regelrecht inhaliert habe. das was Colton erlebt, während er sich zwischen Leben und Tod befindet ist so unglaublich, das es mich zutiefst bewegt hat. Die Hoffnung Jesu nahe zu sein, sobald wir gestorben sind, ist tief in uns Menschen verwurzelt. Hier werden Dinge wahr, die fast schon wie ein Märchen klingen. Biblisch untermalt in faszinieren Bildern, die mich einige Zeit nicht losgelassen haben. Colton erlebt Dinge, die wir aus der Offenbarung kennen müssten und da ein kleiner Junge diese Dinge nicht kennen kann, muss es einfach wahr sein. es ist definitiv tröstend zu wissen, dass es den Himmel echt gibt, denn es kann nicht ausgedacht sein, wenn ein kleiner Junge diese Erfahrungen mit uns teilt. Oft kam mir das Buch allerdings doch vor, als würde sich diese Familie durch das Leid, welches Coltons Blinddarmdurchbruch hervorgerufen hat etwas in den Vordergrund spielen. Natürlich muss das Gesamtpaket wiedergegeben werden um es für uns als Leser verständlich zu werden, dennoch empfand ich dieses als Längen, die mich zwar dadurch berührten, weil ich selbst Mutter bin und die Ängste um ein krankes Kind mir natürlich bekannt sind, dennoch hätte dieses abgekürzt werden können, um auf sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Gott gebraucht einen kleinen Jungen um uns Menschen zu trösten. Schön fand ich die Aussagen bestätigend, das wir einen neuen Körper haben werden und unseren alten verbrauchten hinter uns lassen können. Unsere Lieben werden wir im Himmel wiedersehen und sie werden uns erkennen. Was für eine schöne und tröstliche Aussage. Natürlich gingen mir gerade diese Fehlgeburtsgeschichte wirklich nah und da habe ich auch sehr geschluckt. Colton gibt seine Geschichte wirklich gut wieder und es fließen immer mehr Erkenntnisse ein, die ein kleiner Junge nicht einmal durch die Sonntagsschule wissen kann. Ich war positiv überrascht von dem Buch, obwohl ich eben auch einige Längen entdecken konnte, die hätten gestrichen werden können. Insgesamt komme ich aber zu einem guten Gesamtergebnis und kann dieses Buch an diejenigen weiterempfehlen, die verunsichert sind oder nach Trost suchen, da sie einen lieben Menschen verloren haben. Dieses Buch hat nicht nur den Niedllichkeitsfaktor dadurch alleine, das es die Erfahrungen einen kleinen Jungen sind, sondern weil die wahre Schönheit des Himmels uns begegnen wird. Eine gewisse Vorfreude darauf möchte ich nicht absprechen und vergebe daher eine echte Leseempfehlung!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2014
Beto, Isabel

Korallenfeuer


ausgezeichnet

"Korallenfeuer" ist das zweite Buch der Autorin, welches ich gelesen habe. Auch hier werden, ebenso wie in "Die Bucht des grünen Mondes" Liebhaber historischer Bücher voll auf ihre Kosten kommen. Ich habe schon lange keinem historischen Buch Beachtung geschenkt und war höchst erfreut, das ich mich auch in dieser Genre immer noch zuhause fühle. Ich war angekommen und das lag definitiv an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin. Es war ein klein wenig wie Urlaub machen, denn die Seychellen sind wundervoll beschrieben und bringen echtes Fernweh mit sich. Kein Wunder also, das die Autorin zu Recherchezwecken selbst die Inseln erkundet hat. Sie hat die Stimmung in dem Buch wunderbar eingefangen, obwohl mir die Leidenschaft die mich in "Die Bucht des grünen Mondes" so sehr fasziniert hatte doch ein klein wenig gefehlt hat, dafür legte sie den Blickpunkt auf anderen Dingen, die nicht weniger interessant waren. Es galt ein Geheimnis zu ergründen und zwar in der Person Thierry. Thierry ist nämlich nicht derjenige, der er vorgibt zu sein. Wir haben hier also auch eine gewisse Spannung zu erwarten. Bevor ich das Pferd nun von hinten aufzäume, möchte ich euch ein klein wenig mitnehmen auf die exotische Insel Mahè, dort wo alles seinen Ursprung hat.

Blicken wir zurück auf die Anfänge. Wir haben zwei Protagonisten, die wirklich interessante und sympatische Charaktere sind. Zum einen ist es die Sklavin Noèlle, die eine Sonderstellung im Hause ihrer Besitzer innehat. Sie ist von der Hautfarbe heller als die anderen Sklaven, dennoch gehört sie weder zu den Weißen, noch zu den anderen Sklaven der Insel. Sie ist und bleibt eine Außenseiterin. Als ihr Onkel schwer verletzt wird, macht sie sich auf die Suche nach dem Schiffsarzt Thierry Carnot. Diesem jungen Franzosen umgibt ein Geheimnis, welches zwar immer wieder angerissen wird, letztendlich erst im letzten Teil des Buches offenbart wird. Ich fand den Spannungsbogen der dadurch erzeugt wird wirklich großartig und auch die eingeflochtenen Szenen einer Liebe, die so nicht sein darf waren wertvoll für die Story. Leider müssen erst Intrigen geschmiedet werden, um Thierry klar zu machen, was er für Noèlle empfindet. Es ist grausam anzusehen, welche Macht Menschen haben und diese auch ausnutzen um anderen zu schaden. Eine Lüge, die so boshaft ist, das ich echte Wut in mir breitgemacht hat. Die Bestrafung der Sklaven ist schon wirklich harter Tobak und ich empfand es natürlich mehr als nur ungerecht.
Thierry sitzt die Angst ständig im Nacken und uns als Leser wird dieses immer mehr verdeutlicht, bis es zum großen Finale kommt, in dem alle Vergangenheit aufgeklärt wird. Es erstaunt und erschreckt, wie mit Gefangenen umgegangen wird. Dankbar bin ich auch dafür, das in vielen Ländern der Welt die Todesstrafe abgeschafft wurde.
Die Medizin 1811, lässt mich erschauern. Schonungslos flicht die Autorin ein, wie damals mit diversen Krankheiten umgegangen wurde und wie qualvoll es oftmals für den Patienten war. Was für ein Geschenk, das wir in der heutigen Zeit leben und Operationen in Vollnarkose erleben dürfen. Dennoch ist dieses wichtig und authentisch für den Roman, denn letztendlich ist Thierry ja nun einmal Arzt. Ein Arzt der sich auf der Insel Mahè von der rauen See erholen will, um zur Ruhe zu kommen.
Die Liebe zwischen Noèlle und Thierry steht also unter keinem guten Stern und sie müssen viele Hürden überwinden um letztendlich doch zusammen sein zu können. Ein Buch voller Geheimnisse in der Schönheit und der Exotik der Seychellen. Wunderbar geschrieben und ein Buch, welches regelrecht zum Träumen einlädt. Ich habe es genossen und kann daher nur eine echte Leseempfehlung aussprechen.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat, welches zum Nachdenken anregt und auch passend zum Kapitel erscheint. Eines davon möchte ich nicht vorenthalten:
Wenn ein jeder sich selbst genug wäre, brauchte er nur das Land zu kennen, das ihn ernähren kann.
Jean-Jacques Rousseau
Schriftsteller, Philosoph
1712–1778

Bewertung vom 20.06.2014
Hall, Emylia

Mein Sommer am See


ausgezeichnet

"Mein Sommer am See" ist ein Roman voll von Erinnerungen an Sommerurlaube in Ungarn. Ich selbst habe Ungarn schon bereist und bin begeistert von Land und Leuten. Gastfreundlich und besonders liebevoll zu Kindern. Eine gute Freundin ist Ungarin und hat wirklich Temperament. Manchmal würde ich mir gerne eine Scheibe abschneiden, wenn ich mich gänzlich als Schlaftablette fühle. Der Duft von Maiskolben mit Butter, die man an fast jeder Ecke am Balaton kaufen kann, weht mir immer noch um die Nase. Die bezahlten Strandabschnitte, die für die Touristen sauber gehalten werden. Gulasch mit ganz viel Paprika. Beth, die eintaucht in ihr ganz persönliches Sommermärchen und wir sie dabei begleiten dürfen . Wie wäre es gewesen, wenn es anders gewesen? Wie wäre es gewesen, wenn Marika von Anfang an ehrlich gewesen wäre? Würde es für Beth vielleicht nicht so schmerzlich enden? Vielleicht wäre es besser gewesen Dinge beim Namen zu nennen und nicht zu verschleiern.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt, denn dieser Roman erweckt einfach den Sommer in uns. In vielen Rückblicken werden die Sommertage in Ungarn präsent. Die erste Liebe und die Sehnsucht nach der Mutter. Irgendwann ist dann auch klar, warum Beth Vater wie ein Holzklotz erscheint, denn auch er hat seinen eigenen Kampf zu kämpfen. Wie wäre es gewesen, wenn es anders gewesen? Vielleicht hätte Beth Vater seine Trauer eingestehen sollen und die Wahrheit nicht verbergen müssen. Vielleicht wäre es alles anders gekommen und Beth wäre immer noch Erzsi. Ein Mädchen, die es immer wieder nach Ungarn in all seiner Pracht zieht. Warum wird geschwiegen und einem jungen Mädchen die Wahrheit vorenthalten?

Als Beth ein Päckchen bekommt, indem viele Erinnerungen enthalten sind, begleiten wir sie in ihren Sommer am See. Letztendlich bleibt ein komisches Gefühl zurück, denn endlich wird irgendwann offenbart, was zum Bruch mit Beth Mutter geführt hat. Wie wäre es gewesen, wenn es anders gewesen? Vielleicht hätte man einfach nur reden müssen? Sich anbrüllen, weinen und sich hinterher doch in den Armen liegen? Letztendlich verstand ich beide Parteien, obwohl Beth in ihren jungen Jahren, 16 um genauer zu sein, vielleicht doch etwas überreagiert hat.

Insgesamt haben wir hier einen kurzweiligen Roman, der mir sehr gefallen hat. Er macht schmerzlich bewusst, das es definitiv besser ist sich auszusöhnen, denn vielleicht hat man eines Tages keine Chance mehr dazu. Wie das Leben spielt lässt sich niemals vorausahnen. Ein wunderbares, warmherziges Buch über eine ganz besondere Mutter Tochter Beziehung. Lasst euch mitnehmen in die Kulissen Ungarns. Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.06.2014
Ritchie, George G.;Sherrill, Elizabeth

Rückkehr von morgen


ausgezeichnet

Folge Du mir nach

Was sich wie ein Sciencefiction Roman liest und mich anfangs auch nicht begeistern konnte, entwickelt sich nach und nach zu einem Lebensbericht, der berühren kann und was viel wichtiger ist zum Nachdenken anregt. In "Rückkehr von morgen" berichtet der Autor über seine Nahtoderfahrung, die einen großen Hauch Apokalypse / Endzeit / Offenbarung des Johannes inne hält. Normalerweise empfinde ich dieses Thema zu schwierig und meide es, falls es möglich ist. Hier habe ich mich zusammen gerissen und das Gesamtpaket ist ein Roman der zum Nachdenken anregt. Was ist das, was dich am Leben halten würde? Wo hast du deine Prioritäten gesetzt? Was ist dir wichtiger, als der sein Leben ließ für dich? Schweifst du ab oder hast du erkannt, worum es im Leben geht? Jesus gebraucht George Ritchie um sein Reich zu bauen und dieses mitzuerleben hat mich regelrecht umgehauen. Natürlich weiß ich, das viele Sterbende von einem Licht sprechen ( Jesus hat ja selbst gesagt: Ich bin das Licht der Welt..... Joh. 8, 12), aber ein Jesus, der sich die Zeit nimmt mir das Leben und auch das Sterben bewusster zu machen, war mir neu. Es liest sich wie gesagt wie Sciencefiction und ehrlich gesagt kamen mir auch hin und wieder Zweifel, aber ich bin dennoch fest davon überzeugt, das diese Erfahrungen besonders wertvoll sind um uns ein neues Bewusstsein zu schenken. Leseempfehlung!

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2014
Pitcher, Annabel

Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims


ausgezeichnet

Ein wahrer Buchschatz!

VORSICHT! SPOILER vorhanden!

"Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims" ist ein Buch, was mich ganz oft wütend gemacht hat, denn ich konnte nicht nachvollziehen, das man den Tod einer Tochter dadurch verarbeitet abzuhauen oder sich dauerhaft zu besaufen um dem Schmerz zu entkommen, dabei die beiden Kinder vergessend, die überlebt haben. Trauer ist etwas ganz fürchterliches und ein Stück weit nachvollziehbar. Für Jamie unseren Protagonisten dieses einzigartigen Romans fehlt es an echter Zuwendung und Zuneigung. Das Spider - Man - T- Shirt was er geschenkt bekommt trägt er dauerhaft ohne es auszuziehen oder zu waschen, denn er erwartet sehnsüchtig die Rückkehr seiner Mutter, die ihm dieses Versprechen gegeben hat. Es tat regelrecht weh, den Schmerz Jamies zu verfolgen und ich hätte seine Eltern über so viel Lieblosigkeit am liebsten geschüttelt. Auch wenn das Buch "Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims" mitunter wirklich sehr traurig auf mich wirkte, hat es viele witzige Stellen, die das Herz dann wieder um einiges leichter machen. Ein großer Pluspunkt ist hierbei Sunya eine Muslimin, die Jamie, einem Außenseiter in seiner neuen Schule fast wie ein Schutzschild wird. Doch Halt: Was sagt uns das 4. Gebot in der Bibel? Du sollst Vater und Mutter ehren? Wie kann ein Zehnjähriger seine Eltern ehren, wenn er sich mit einer Muslimin anfreundet, wo doch ein Terroranschlag seine Schwester Rose durch eine Bombe zerfetzt hat? Ist es richtig diese Tatsache zu verheimlichen, wo der Vater doch regelmäßig auf diese Glaubensgruppierung schimpft? Jamie ist in meinen Augen ein echter Superheld, der sich durchschlägt trotz aller Enttäuschung durch Menschen in seiner Umgebung. Für mich ein Buch mit echtem Tiefgang aus der Sicht eines Kindes erzählt, welches einfach nur geliebt und umsorgt werden will. Gemeinsam mit seiner Schwester Jas macht er sich auf um an einem Talentwettbewerb teilzunehmen und sein größter Wunsch dabei ist, das seine Mutter ihn tanzen sieht und vor allem das Spider - Man - T- Shirt bemerkt, das er seit Wochen Tag und Nacht getragen hat. Ein T-Shirt was vor Dreck starrt und hier und da auch schon löchrig ist. Ob seine Mutter es bemerken wird, wie wichtig ihm ihr Geschenk ist?



Ein wertvolles Buch über Freundschaft, Geschwisterliebe und einem Neuanfang, obwohl dieser sich leider für meine Erwartungen etwas zu lange hinzog. Es ist ein Buch des Verlustes und des Loslassens. Wunderschön erzählt und dabei dennoch sehr schmerzhaft. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, denn dieses Buch ist es einfach wert gelesen zu werden. Eine Schwester die auf dem Kaminsims lebt kann schließlich nicht jeder vorweisen, oder?

Bewertung vom 17.06.2014
Castillo, Linda

Teuflisches Spiel / Kate Burkholder Bd.5


ausgezeichnet

"Teuflisches Spiel" ist das fünfte Buch von Linda Castillo, welches mich wirklich begeistert hat, da ich den Schreibstil der Autorin wirklich faszinierend finde. Mich bewegt das Leben der Amischen, da sie von Grund auf unschuldig wirken. Leider trügt der Schein, denn es tun sich letztendlich Abgründe auf, die mir den Atem stocken ließen. Letztendlich gelang es der Autorin mich immer wieder auf falsche Fährten zu locken und mich zu verwirren. Wem sollte es etwas daran liegen eine amische Familie fast komplett auszulöschen? Nach dem Unfall mit dem Buggy überlebt nur David der älteste Sohn und Mattie, eine gute Freundin aus Kindertagen von Kate Burkholder. Mattie war zuhause als das Unglück geschah und hat ihren Mann Paul und zwei ihrer Kinder verloren. Kate sieht sich wie auch in den anderen Büchern zuvor, mit ihrer Vergangenheit als Amische konfrontiert. Sie hat sich gegen den Glauben entschieden und wurde deshalb aus der Gemeinde ausgeschlossen. Es ist nicht zwingend notwendig die Thriller zuvor zu kennen, aber da doch immer wieder hier und da Rückblenden einfließen, wäre es vielleicht doch nicht uninteressant, zumal Kate Burkholder als Person besser zu verstehen ist. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen, baut aber dennoch ineinander auf.

Mir hat es sehr gefallen in die menschlichen Abgründe zu blicken, obwohl ich hier und da auch echte Wut über die Erziehungsmethoden der Amischen verspürte. Die Amischen waren für mich bis ich die Bücher von Linda Castillo für mich entdeckte ein Buch mit sieben Siegeln und mitunter sind sie es auch immer noch. Was mich wirklich fasziniert ist der Zusammenhalt der Gemeinde, wo wir uns gerne eine Scheibe von abschneiden dürfen. Letztendlich konnte mich auch dieser Thriller wirklich begeistern. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich wirklich wohlgefühlt. Er hat meine Erwartungen wieder einmal komplett übertroffen und ich hoffe tatsächlich, das es mit Kate und Tomasetti zügig weitergeht, denn es ist ganz viel Luft nach oben.

Das Ende hat mich sehr schockiert, da ich darauf nicht vorbereitet war und daher der Überraschungsmoment wirklich groß war. Kate Burkholder gerät in ein "Teuflisches Spiel" was sie selbst mehr als überrascht. Echter Wahnsinn blickt uns entgegen und mir fehlt auch das Verständnis für diejenigen Personen. Absolut krank und psychotisch, aber genau passend um diesem Thriller echten Thrill einzuhauchen. Leseempfehlung!

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2014
Schwarz, Petra

Sommerpest


ausgezeichnet

"Sommerpest" ist ein Thriller, der mich als Mutter mit einem bitteren Nachgeschmack hinterlässt, da die Frage aufkam, ob ich es tatsächlich erlauben würde, mein Kind alleine in den Urlaub fahren zu lassen. Das eines meiner Kinder so etwas gewaltiges erlebt wie hier im Buch beschrieben ist zwar utopisch, aber als Mutter steht man ja definitiv immer Ängste um seine Kinder aus. Alles andere wäre nicht normal.

Wir begleiten drei Freundinnen auf ihren ersten Urlaub ohne Eltern, dadurch das die drei Mädchen völlig unterschiedliche Charaktere sind, ist Stress vorprogrammiert. Leo fand ich ehrlich gesagt sehr oberflächlich, dadurch, das sie sich gleich einigen jungen Männern an den Hals wirft und flirtet als gebe es kein Morgen. Letztendlich ist es ja auch so, aber dennoch macht sie sich dadurch kein bisschen sympathischer. Mit Paulina konnte ich mich da schon eher anfreunden, denn sie wirkt sehr authentisch und käme für mich als beste Freundin auch sofort in Frage. Sylvie erscheint mir als dauereifersüchtig auf die anderen, daher würde sie auch ausscheiden. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle definitiv Muffin, den ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen habe. Wer sich auf das Buch einlässt, wird ähnliche Erfahrungen sammeln und mir sicherlich beipflichten.

Wir haben hier nicht nur eitel Sonnenschein, obwohl ein Urlaub ansteht, denn die Folgen sind wirklich grausam. Paulina ist diejenige die dem nachgeht und sich dabei selbst in große Gefahr begibt. Mir als Leserin kamen hier und da einige Verdachtsmomente, was geschehen sein könnte, die ich hinterher verwerfen musste, denn es kam dann doch alles ganz anders als erwartet.

Mir hat "Sommerpest" sehr gefallen und ich flog förmlich durch die Seiten. Durch einen regen Austausch mit der Autorin, ging mir hier und da auch ein Licht auf, denn ich schien einige wichtige Details überlesen zu haben. Wie gut, das ich das Buch in einer Leserunde genießen konnte. Von mir kann es nichts anderes als eine Leseempfehlung geben, denn "Sommerpest" konnte mich genügend fesseln, das es schon fast Schade war, dass das Buch beendet war.

Bewertung vom 03.06.2014
Kelly, Patricia

Der Klang meines Lebens


ausgezeichnet

Mein ganzes Leben bin ich der Liebe gefolgt. Ich habe immer an sie geglaubt. Ich habe sie gefunden, verloren, habe getrauert, bin fast gestorben, wieder aufgestanden, und erst dann kam sie zu mir. Ich musste nichts tun, außer empfangen. Die Liebe lässt sich nicht finden, sie ist ein Geschenk. Aber die Suche nach ihr lohnt sich.

Zitat aus dem Buch S. 280


Als Fan der Kelly Family, zumindest in jungen Jahren, war es für mich fast ein Muss ein Buch zu lesen, welches ein klein wenig Einblick in diese berühmte Familie gibt, aber vermehrt über das Leben von Patricia Kelly berichtet. Das Buch ist eine Art Rückblick und liest sich wie ein Tagebuch, dabei ist es sehr authentisch und wirklich warmherzig geschrieben. Ich fühlte mich beim Lesen sehr wohl und konnte mich auf Anhieb mit der Person Patricia Kelly identifizieren und ernst nehmen. Oft ist es so, das ich das Gefühl habe bei einer Biografie, das sich die jeweilige Person profilieren möchte, dieses Empfinden hatte ich zu keinster Zeit, da ehrliche Worte und Werte vermittelt werden. Ich habe das Buch als sehr offen empfunden, denn Patricia berichtet schonungslos über ihr Leben. Ihre erlebten Höhen und Tiefen, das was sie als Person ausmacht. Ihre Höhen und Tiefen im Glauben, die wir selbst alle sicherlich hier und da durchmachen. Sie geht oft gestärkt aus einer Situation heraus und kann daher hier und da auch trösten. Manchmal ist sie allerdings auch sehr tief gefallen und kann auch aus diesen Situationen das Beste für sich herausholen.

Völlig schonungslos berichtet Patricia vom Tod der Mutter und dem Kampf des Vaters die Großfamilie zu führen. Scheinbar ist es ihm gelungen die verschiedenen Gaben seiner Kinder so zu fördern, das sie wirklich erfolgreich wurden. Als ich las, wie viel sie teilweise als Straßenmusiker verdient haben, schlackerten mir echt die Ohren. Was sie an einem Tag verdienten, verdiene ich noch nicht einmal in einem Jahr. Ich bin aber keineswegs neidisch, denn es steckt auch harte Arbeit dahinter, die ich nicht leisten möchte und auch nicht kann. Liegt wahrscheinlich daran, das ich weder ein Instrument spielen kann, noch besonders gut singen kann. Hier wurden Gaben gefördert und Menschen erzogen, die füreinander einstehen und eben eine echte Familie sind. Dies zeigt sich besonders als Patricia an Brustkrebs erkrankt, denn die Familie gibt wirklich Halt und Kraft. Inzwischen ist Patricia verheiratet, Mutter zweier Söhne und die kelly Family existiert so, wie wir sie kennen nicht mehr.

Ich habe das Buch als sehr Mutmachend empfunden und auch Patricias Glauben aus den Zeilen herauslesen können. Bemerkt habe ich allerdings auch, das sie Irin ist, durch und durch, aber das macht sie wirklich äußerst charmant. Manchmal stur und mit dem Kopf durch die Wand, wenn sie etwas erreichen möchte. Beeindruckend ist auch der sehr gesunde Lebensstil, ihr großer Lebenswille und ihr sportliches Engagement. Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Fotos, die das Buch noch um einiges lebendiger erscheinen lassen, falls das überhaupt noch möglich ist nach dieser wunderbaren Biografie, in die ich eintauchen durfte und meine Jugendzeit noch einmal Revue passieren lassen konnte.

Ein rundum gelungenes Buch, daher eine echte Leseempfehlung für "Der Klang meines Lebens"

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.