Benutzer
Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2010
Mader, Raimund A.

Schindlerjüdin


sehr gut

Melchior Koenig ist seit Kriegsende zuständig für Kapitalverbrechen bei der Regensburger Schutzpolizei und muss 1948 an der Donau zu den Leichen von drei ehemaligen SS-Angehörigen, die grausam gefoltert worden sind. Doch die Morde konnten nicht aufgeklärt werden.
Der zweite Teil beginnt ebenfalls mit einem Mord: Ein Mann wird auf einer Parkbank von hinten erdrosselt. Kommissar Bichlmaier soll den Mord aufklären. Sein erster Fall nach einer einjährigen krankheitsbedingten Pause. Der Tote ist Paul Gemsa – der Junge, der 1948 die drei ermordeten SS-Angehörigen gefunden hat ...

Dieses Buch besteht aus zwei Teilen. Das „erste Buch“ zeigt die Ereignisse des Mordes im Jahr 1948. Ein kleiner Blick in die Folgezeit eines grausamen Krieges. Oskar Schindler war Teil dieser Geschichte, auch wenn vieles nur grob skizziert wurde. Das „zweite Buch“ beginnt mit dem Mord des inzwischen 70-jährigen Paul Gemsa. Dieser hatte damals mit 17 die Toten gefunden.
Die Aufklärung lag bis zum Ende im Dunkeln. Kommissar Bichlmaier hat mit Hilfe der Jüdin Ella Spielmann eine Reise in die ihm unbekannte Vergangenheit unternommen.
Dem Autor ist es gelungen, mich mit diesem Roman zu fesseln. Die Art, wie er Oskar Schindler in die Geschichte eingebaut hat, hat mich fasziniert. Auch hat er die rechtsradikale Szene gut beschrieben.
Einzig die letzte Begebenheit in diesem Buch habe ich nicht verstanden.

Ein toller Krimi, der trotz des großen Zeitraums, den er umfasst, gut umgesetzt wurde und unter die Haut geht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2010
Ahern, Cecelia

Zeit deines Lebens


gut

Ein Junge schmiß am Weihnachtstag einen tiefgefrorenen Truthahn durch das Fenster, hinter dem sein Vater mit seiner neuen Familie die Weihnachtsgeschenke verteilte. Danach landete er auf dem Polizeirevier und der Polizist Raphie erzählte ihm eine Geschichte: Der erfolgreiche Lou trifft den Bettler Gabe und vermittelt ihm einen Job in seiner Firma. Dadurch verändert sich sein Leben...

Der Schreibstil ist locker und ich habe mich gut in die Geschichte hineingefunden. Der Übergang vom Truthahnwurf zum Geschäftsmann Lou war sehr abruppt und ich habe den Sinn anfangs nicht verstanden. Aber ich konnte mir die einzelnen Charaktere und die Geschehnisse sehr gut vorstellen. Etwa bei der Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl, daß Gabe so etwas wie ein Engel war, der Lou versucht zu beschützen. Lou war auf dem Weg durch sein karriereversessenes Arbeitsleben seine Familie, die er dadurch vernachlässigte, zu verlieren. Doch kurz darauf wurde es seltsam. Nachdem Lou von Gabe Tabletten bekommen hatte, gab es ihn zweimal und er konnte an 2 verschiedenen Orten gleichzeitig sein.

Ein Buch über den Wert des Lebens und wie leicht man alles verlieren kann, was einem wichtig ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2010
Bosetzky, Horst (-ky)

Promijagd


ausgezeichnet

Zu Beginn des Buches werden dem Leser einige Figuren vorgestellt, die anscheinend nichts miteinander zu tun haben:
Henning Hanke hat seine erste größere Lesung in Berlin-Tegel. Seinen Roman „ Berliner Blut“ darf er in der Reinickendorfer Kriminacht vorstellen. Hinterher geht er in einen Döner-Imbiss um zu essen. Plötzlich kommt ein maskierter Mann und schießt.
Der pensionierte Kriminalbeamte Mannhardt wird im Traum von seinen ungelösten Fällen heimgesucht. Deshalb wendet er sich an den Psychologen Dr. Narsdorf.
Leon Völlenklee begegnet auf der Beerdigung seines früheren Klassenkameraden Hanke einem weiteren ehemaligen Klassenkameraden: seinen Erzfeind Hagen Narsdorf. Als PC-Spezialist gelingt es ihm, sich in dessen Patientendaten zu hacken und er überlegt sich einen Plan, wie er durch Erpressung der Promis an Geld kommen kann.
Der Anwalt Jöllenbeck ist auf dem Weg zur U-Bahn, als er von einem Jungen angepöbelt wird. Nach einem Gerangel stürzt er auf die Gleise, als gerade eine Bahn einfährt. Auch er war Patient bei Dr. Narsdorf ...

Dem Autor ist es gelungen, mich mit diesem Buch zu fesseln. Es ist spannend geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch wenn ich mich in Berlin nicht auskenne und an den beschriebenen Orten noch nie war, konnte ich sie bildlich vor mir sehen. Die ersten vier Kapitel scheinen nicht zusammenzuhängen, doch recht schnell wird klar, was alles miteinander verbindet. Auch wenn die Erpressung schnell bekannt war, so habe ich doch mitgefiebert, wie es weitergeht. Schließlich durfte nicht publik werden, welche Probleme die bekannten Patienten haben.
Auch in diesem Buch wird der Kommissar a.D. Mannhardt mit seinem Enkel Orlando gut vorgestellt. Man muss das erste Werk nicht kennen, um sich zurechtzufinden. Die einzelnen Figuren wurden gut vorgestellt und ich habe mir von jedem ein genaues Bild machen können.

Ein spannender Krimi mit vielen Motiven, einigen Überraschungen und einem Ende, an dem alles aufgeklärt ist.

Bewertung vom 02.09.2010
André, Martina

Das Rätsel der Templer / Die Templer Bd.1


ausgezeichnet

Gerard von Breydenbach, genannt Gero, bekam vom Komtur Henri d`Our die Order, mit einigen anderen nach Deutschland zu reisen, um den Ritterorden zu retten. Eine Reise voller Gefahren. Als sie kurz vor dem vorletzten Ziel waren, gab es ein ungeheuerliches Schauspiel: während sie sich gegen Räuber zur Wehr setzen, erhellt ein blau-grünes Licht den Wald. Kurz darauf waren Boden, Bäume, Gero und sein Knappe verschwunden – übrig blieb nur ein großes Loch. Was ist geschehen? Gero wurde 697 Jahre in die Zukunft transferiert...

Das war mein viertes Werk dieser Autorin und ihr ist es wieder gelungen, mich zu begeistern. Ich war in der Geschichte gefesselt und habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.
Der Erzählstil ist flüssig, ich habe mich sehr schnell in das Geschehen hineindenken können und hatte farbenprächtige Bilder vor mir. Die Spannung hat mich regelrecht ergriffen und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich die Luft angehalten habe.
Die Beschreibung, wie sich Gero in der Neuzeit zurechtfinden mußte und wie er damit fertig wurde, ist wunderbar und sehr detailliert beschrieben. Viele Kleinigkeiten, die für uns selbstverständlich sind (wie z.B. Toilettenpapier oder Tesafilm) waren im Mittelalter unbekannt. Manchmal musste ich schmunzeln, aber ich war so in der Geschichte gefangen, daß ich es selbst erst wieder neu lernen musste.
Die Geschichte der Tempelritter hat mich genauso fasziniert, wie die Frage, ob Gero wieder zurückkehren durfte und für wen sich die Liebe von Hannah entscheidet: Gero oder Tom?
Ich hätte mir die Gebietskarten jedoch am Anfang des Buches gewünscht. Zwischendurch habe ich sie sehr vermisst und leider erst am Ende entdeckt.
Wenn mir die anderen Bücher dieser Autorin nicht so sehr ans Herz gegangen wären, hätte ich dieses Buch nicht gelesen, weil mich die Tempelritter nicht wirklich interessiert haben – aber dann hätte ich auf ein tolles Leseerlebnis verzichten müssen. Ein ganz großes und herzliches Dankeschön an Martina André für dieses tolle Werk, an dem ich durch das Lesen teilnehmen durfte! Ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch, das ich dann unbedingt auch haben muß. Hoffentlich hat sie noch viele Ideen für noch mehr tolle und spannende Geschichten!

Eine faszinierende Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, gepaart mit historischen Ereignissen und vielen Gefühlen.

19 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010
Goldsmith, Olivia

Die Rachegöttinnen


ausgezeichnet

Angela möchte ihren ersten Hochzeitstag mit ihrem Mann feiern. Sein Geschenk: er gesteht ihr eine Affäre.
Michelle hat zwei Kinder und ist glücklich verheiratet, als eines Nachts ein Polizeikommando kommt, das Haus verwüstet und alle abtransportiert.
Jada hat einen Vollzeitjob und muß sich trotzdem noch um die Kinder und den Haushalt kümmern, weil ihr arbeitsloser Ehemann faul und träge ist. Eines Tages nimmt er seine Sachen und die Kinder und verschwindet.
Drei Frauen, drei unterschiedliche Schicksalsschläge – aber sie finden zusammen und helfen sich gegenseitig. Und sie schmieden Pläne, wie sie sich rächen können...

Die Schrift ist relativ klein, aber es lässt sich flüssig lesen. Die Autorin schreibt locker und einfach über das Leben der drei Frauen. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung von dem, was kommt. Die drei Frauen haben wirklich viel durchmachen müssen und ich habe mit ihnen gelitten. Ich war so in die Geschichte vertieft, daß ich alles um mich herum vergessen habe.
Es ist erschreckend, was Menschen, sie sich einmal geliebt haben, tun können um den anderen zu zerstören – und damit auch durchkommen. Lügen, Betrug und Verleumdungen, damit kommt Mann sogar vor Gericht durch. Aber die Rache der Frau ist süß...

Ein tolles Buch über Vertrauen und Freundschaft. Beides kann geheuchelt sein, aber wenn es ehrlich ist, ist es unbezahlbar.

Bewertung vom 02.09.2010
Vine, Barbara

Das Geburtstagsgeschenk


sehr gut

Ivor Tesham feiert seinen 33. Geburtstag ohne seine Geliebte Hebe Furnal. Diese ist verheiratet und hat einen 2-jährigen Sohn. Zu ihrem 28. Geburtstag hat Ivor eine Überraschung geplant. Hebes Freundin Jane hat Tagebuch geschrieben über ein unglaubliches Ereignis, das Ivor vertuscht und damit das Leben anderer zerstört...

Das Buch ist aus der Sicht von Ivors Schwager in der ich-Form geschrieben. Er erzählte 17 Jahre später die Geschichte, die sich im Frühjahr 1990 ereignete. Seine Beschreibung der Politik ist einfach und gut verständlich. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen und mir die Handlung vorstellen.
Die Tagebucheinträge von Jane wurden komplett übernommen. So ist es in der ich-Form weitergegangen – allerdings hatte ich leichte Schwierigkeiten damit, daß einmal aus Sicht von Rob geschrieben wurde und dann wieder von Jane. Diese wechselnden Erzähler haben meinen Lesefluß anfangs etwas gedämpft. Dennoch kam ich gut in der Geschichte zurecht. Ich hatte gemischte Gefühle den einzelnen Charakteren gegenüber, konnte das Buch flüssig lesen und war in der Geschichte gefangen.

Ein interessantes und spannendes Buch über Macht, Korruption und Erpressung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010
Ahern, Cecelia

Für immer vielleicht


gut

Rosie und Alex sind seit ihrem fünften Lebensjahr befreundet. Mit 18 zieht Alex mit seinen Eltern nach Boston. Rosie will nachkommen und hat auch schon die Zusage vom Boston-College bekommen. Aber dann wird sie schwanger und bleibt in Dublin. Alex findet eine nette Frau und heiratet. Auch Rosie kann endlich den Mann fürs Leben finden. Kurz nach ihrer Hochzeit gibt es bei Alex die Scheidung. Als dann auch Rosies Ehe brökelt nimmt sich Alex allen Mut zusammen und schreibt ihr einen Brief, indem er ihr seine Liebe beichtet. Doch sie bekommt diesen Brief nicht, denn ihr „Noch“-Ehemann hat ihn gefunden...

Das Buch besteht hauptsächlich aus Briefen, die zwischen Rosie und Alex, aber auch deren Eltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern hin- und hergehen. Im ersten Teil in der Kindheit und Jugend, später dann auch während den Lehr- und Ehejahren und dann in der gemeinsamen Zeit.
Ich fand schade, daß ich keinen zeitlichen Ablauf vorfand. Die Briefe, später auch SMS und mails waren einfach hintereinander aufgereiht, ohne daß man weiß, in welchem Abstand sie geschrieben wurden.
Zwischendurch konnte ich über Dialoge schmunzeln und ich habe auch mit Rosie mitgelitten. Aufgrund der Äußerungen waren mir viele Personen sympatisch, aber es gab auch Solche, die ich lieber auf den Mond geschossen hätte. Rosies Leben war ziemlich chaotisch und manchmal konnte ich nur den Kopf schütteln.

Das Buch ist an sich eine tolle Idee, allerdings hätte ich mir mehr Übersicht gewünscht, vor allem zeitlich.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2010
Rehn, Heidi

Die Wundärztin Bd.1


sehr gut

Magdalena ist mit 2 Feldschern im Tross für die Verwundeten zuständig. Schon früh musste sie sich gegen ihre überhebliche Cousine durchsetzen. Mit Eric war sie glücklich, doch er verschwand und bekam nicht mit, daß sie die Geburt ihrer Tochter kaum überlebt hätte. Ihre Cousine Elsbeth sprang als Amme ein, nachdem diese ihr Kind nur tot zur Welt gebracht hat. 2 Jahre später taucht Eric plötzlich wieder auf: schwer verwundet und zum Tode verurteilt...

Der Schreibstil ist fesselnd und ich konnte mich gut in die Situationen hineinversetzen. Die Autorin hat es gut verstanden, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Es gab Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind und von denen ich mich nur ungern verabschiedet habe.
Etwas schade fand ich, daß zwischen manchen Abschnitten viel Zeit verstrichen ist und nicht alle Fragen beantwortet wurden. Ich schätze (und hoffe), daß das allerdings an dem Folgeband liegt, auf das ich mich schon freue.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2010
Fröhlich, Susanne

Charlottes Welt


sehr gut

Charlotte ist 13, hat konservative Eltern und ist das Sandwichkind zwischen ihren beiden Brüdern. Zufällig erhält sie eine Einladung zur Geburtstagsparty von Geraldine, ihrer verwöhnten Klassenkameradin. Charlottes Freundin Maja ist stinksauer und kündigt ihr die Freundschaft, wenn sie auf diese Party geht...

Charlotte hat es nicht leicht: ihre Mutter glaubt ihrem 5-jährigen Bruder alles, Maja lässt nicht mehr mit sich reden und trifft sich nur noch mit der langweiligen Helen, sie ist hoffnungslos in Ben verliebt, sie fälscht eine Unterschrift wegen der verpatzten Arbeit, ihr älterer Bruder Max (15) kann die Mutter auch um den Finger wickeln und wird auch noch der Freund ihrer zweitbesten Freundin. Aber Geschwister können auch zusammenhalten...

Das Buch ist aus der Sicht von Charlotte geschrieben und wie ein Tagebuch aufgebaut. Der Schreibstil war verständlich und ich konnte mich gut in das Geschehen hineinversetzen. Ich habe mich mit Charlotte geärgert, mit ihr mitgefiebert, konnte mit ihr lachen und weinen. Es war zwar etwas einseitig, aber ich habe mich auch gut in die Eltern, Geschwister, Freunde und Lehrer hineinversetzen können. Das Ende war abgeschlossen, hätte mir aber ein bischen ausführlicher besser gefallen.


Ein schönes Buch über Freundschaft und das „Erwachsenwerden“

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.