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Tuppi
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 990 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2011
Vreeswijk, Helen

Die Party-Pille


sehr gut

Das Buch beginnt und endet auf der Beerdigung von Sanne. Ihre Schwester Emma macht sich große Vorwürfe, denn alles begann damit, dass sie einen Joint ausprobierten.

Im Buch werden parallel zwei Geschichten erzählt. Einmal geht es um eine Clique von fünf jungen Leuten, die einfach ein bisschen Spaß haben möchten. Neugierig probieren sie den ersten Joint, aber auf einer Party wird Sanne mit GHB betäubt und vergewaltigt. GHB wurde früher als Narkosemittel vor Operationen verwendet, wegen der Nebenwirkungen ist es inzwischen aber verboten. Auf der anderen Seite geht es um einen Dealer, der mit der Herstellung von Ecstasy-Pillen wieder der „King“ werden möchte. Schließlich sind die Herstellungskosten sehr niedrig, aber der Verkaufspreis ist sehr hoch. Die beiden Geschehnisse werden abwechselnd beschrieben. Hier die jungen Menschen, die in eine Abhängigkeit geraten, und dort die Machenschaften derer, die dadurch viel Geld verdienen.

Ich weiß nicht, ob ich das Buch meinem Sohn zum Lesen geben möchte. Einerseits möchte ich ihm klarmachen, dass er von den Drogen die Finger lassen soll, aber andererseits ist die Schreibweise in meinen Augen nicht unbedingt geeignet. Ich fand das Buch gut geschrieben und war auch in der Geschichte gefangen, aber ob es wirklich für Jugendliche im Alter von 13 Jahren geeignet ist, weiß ich nicht. Meiner Meinung nach handelt es sich eher um einen Schreibstil für Erwachsene.

Ich konnte mich gut in die Story hineinversetzen und habe die jungen Menschen verstanden. Spaß haben und das Schlimme vergessen hört sich toll an – aber leider geht das meistens nur auf Kosten der Gesundheit. Ich wünsche mir, dass viele dieses Buch lesen und dadurch auf die Gefahren aufmerksam werden.

Erschreckend realistisch!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2011
Blair, Annette

Hexen mögen's heiß / Bd.1


ausgezeichnet

amüsant, verzwickt und erotisch

Logan Kilgarven kümmert sich alleine um seinen Sohn, da die Mutter abgehauen ist. Nur widerwillig frägt er seine Nachbarin Melody Seabright, ob sie babysitten könnte, da er dringend zur Arbeit muß. Melody hat den Ruf, eine Hexe zu sein. Sein Sohn Shane schließt sie gleich ins Herz. Als Gegenleistung verschafft Logan ihr ein Vorstellungsgespräch bei seinem Chef. Es geht um die Stelle der Köchin bei einer Fernsehshow. Doch es gibt ein Problem: Melody kann überhaupt nicht kochen...

Das Buch ist witzig geschrieben und ich habe mich sehr gut amüsiert. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen und auch die einzelnen Figuren waren sehr gut dargestellt. Die alltäglichen Probleme des alleinerziehenden Vaters waren ebenso natürlich, wie das Verhalten von Melody, die von ihrem Vater immer nur ihr Versagen vorgeworfen bekam. Beide hatten große Angst, sich zu binden – schließlich kennen sie das Gefühl des verlassenwerdens nur zu gut. Außerdem führen sie ein unterschiedliches Leben: Logan ist seit er sich um seinen Sohn kümmert durchorganisiert und routiniert und Melody ist flatterhaft und chaotisch. Doch der Anziehungskraft können sie sich nur schwer entziehen. Als dann auch noch die Tochter vom Besitzer des Senders ihre Hände nach Logan ausstreckt, ist das Chaos perfekt. Verantwortungsbewußtsein und Liebe lassen sich nur schwer kombinieren. Eine wundervolle Geschichte, die mich fasziniert hat.

Bewertung vom 19.01.2011
Korte, Lea

Die Nonne mit dem Schwert


sehr gut

Catalina de Erauso wurde von ihren Eltern ins Kloster gesteckt. Dort fühlte sie sich aber nicht wohl und kurz vor der Weihe gelang ihr die Flucht. Die freiheitsliebende junge Frau verkleidete sich als Mann. Sie schlug sich als Seemann und Soldat durch und ihr Geheimnis blieb lange unentdeckt. Doch als sie schwer verwundet wurde, flog ihr Geheimnis auf.

Lea Korte hat einen fesselnden Roman geschrieben über eine mutige Frau, die sich nicht unterkriegen ließ. Anfangs hatte ich leichte Probleme mit den ungewohnten Ausdrücken, aber recht schnell war ich von der rasanten Geschichte gefangen. Francisco, wie sich Catalina nennt, hatte es nicht leicht. Aber mit viel Glück und Mut hat sie sich auf eine Reise gemacht, um einen jungen Mann zu suchen, der ihr bei ihrer Flucht geholfen hat. Doch dem jungen Mann, in den sie sich verliebt hat, von ihrem Geheimnis zu erzählen, hat sie sich nicht getraut. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und die Erlebnisse wunderbar beschrieben, sodaß ich ein richtiges Bild vor mir hatte. Ich habe ihre Reise farbenprächtig vor mir und habe oft mit ihr gebibbert. Die Autorin hat die wahre Geschichte von Catalina de Erauso spannend erzählt und ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.


unglaublich, und doch wahr!

Bewertung vom 15.01.2011
Wolff, Steffi von

Ausgebucht


sehr gut

Eine heitere Unterhaltung für zwischendurch.

Fanny von Lehndorf war eine reiche, etwas verschrobene Frau. Im Alter von 95 Jahren verstarb sie in einem Bordell. Bei der Testamentseröffnung gab es eine große Überraschung: vor 2 Jahren hatte sie einen Mann adoptiert, den sie in ihrem Testament großzügig bedachte. Aber auch ihre Enkelinnen hat sie nicht vergessen. Die Zwillinge Nadine und Katinka haben das Hotel „Friesenzauber“ geerbt. Aus dem Grab heraus wollte die alte Baronin, dass sich die verhassten Schwestern gemeinsam um das Hotel kümmern. Wenn sie es auf Vordermann bringen, bekommen beide jeweils 1 Million Euro...

Das Buch ist witzig geschrieben. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und musste über die beiden Schwestern lachen. Auch das neue Familienmitglied mit seinem hessischen Akzent wurde gut dargestellt. Schon auf der Fahrt ins Hotel konnte ich ahnen, dass es ein harter Kampf werden würde, den die beiden auszufechten haben.
Das Hotel war früher mal sehr schön gewesen – aber inzwischen war es nur noch eine marode Bruchbude. Und die Dorfbewohner waren äußerst seltsam und sprachen nicht mit den beiden.
Ich hatte zwischendurch das Gefühl, ich befinde mich in einer Irrenanstalt. Der Nachbar war ein 95jähriger Bauer, dessen Pferd sich im Haus aufhielt und Dines Haare vom Kopf knabberte. Seine Frau hatte das Haus seit 1945 nicht mehr verlassen und kochte nur ein. Als die beiden Schwestern sich nach Handwerkern umsahen, richtete der Bauer sein Gewehr und sagte, dass diese Mistkerle nicht auf sein Grundstück kämen. Schon deren Großväter waren Halsabschneider. Und dann war da noch der vom Aussterben bedrohte Krawallquerwimpel, der auf dem Dach des Hotels nistete. Ein Sturm und Hochwasser hat das Dorf ganz von der Außenwelt abgeschlossen. Auch ansonsten geschah noch einiges Unfassbares.
Das Buch ließ sich flüssig lesen. Die Zusammenhänge waren manchmal etwas verschroben, aber gut verständlich. Eine interessante Geschichte, mit einer geheimnisvollen Vergangenheit.

1 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2011
James, Peter

So gut wie tot / Roy Grace Bd.4


sehr gut

Dieses Mal wird Detective Superintendent Roy Grace stark gefordert. Die gefundene Leiche könnte seine verschwundene Frau sein und seine Vorgesetzte Vosper setzt ihm einen jungen, arroganten Kollegen von der Londoner Met vor die Nase. Zeitgleich fürchtet eine junge Frau um ihr Leben und das ihrer Mutter, die sich in den Händen eines Psychopathen befindet. Und es gibt Spuren in das Jahr 2001, als ein Kleinkrimineller scheinbar während des Terroranschlags am 11. September ums Leben kam. Auch in Australien wird die Leiche einer jungen Frau gefunden...

Auch das vierte Band dieser Reihe konnte mich wieder fesseln. Während in Band 1 und 2 ziemlich identische Geschehnisse waren, hat der Autor in Band 3 eine neue Richtung gewählt und dies in Band 4 nochmals erweitert. Ich konnte mich gut in die Geschehnisse hineinversetzen und auch die Figuren waren gut dargestellt. Einige waren mir ja schon aus den vorigen Bänden bekannt. Wobei das Kennen dieser Werke –meiner Meinung nach- keinen Einfluß auf das Verständnis hat. Mit meinen Vermutungen lag ich meistens auf dem Holzweg, was die Geschichte noch interessanter macht.
Toll fand ich, wie der Autor die Geschehnisse um den 11. September 2001 beschrieben hat. Einziger Wermutstropfen ist das halboffene Ende um seine immer noch vermisste Frau Sandy.
Ich bin schon gespannt auf das nächste Buch, das ich bestimmt ebenfalls lesen werde.

Spannung bis zur letzten Seite!

Bewertung vom 16.12.2010
Zinßmeister, Deana

Der Hexenturm


ausgezeichnet

Die fünf Freunde Burghard, Clemes, Johann, Franziska und Katharina sind weiterhin auf der Flucht von ihren Verfolgern. Es verschlägt sie nach einiger Zeit nach Wellingen, wo sie auf dem Gestüt der Rehmringers Unterschlupf finden. Aber nicht nur ihre Verfolger machen ihnen das Leben schwer...

Dieses Buch ist die Fortsetzung von „das Hexenmal“ und die Geschichte um die fünf Freunde geht nahtlos weiter. Aber auch wer das erste Band nicht kennt, dürfte wenig (oder keine?) Probleme haben, da zu Beginn kurz erläutert wird was geschah. Die Rückblenden sind aber nicht störend, im Gegenteil: da kurz und bündig erklärt wird, wer die Figuren sind und was ihnen widerfahren ist, war ich sofort wieder mit ihnen vertraut.
Der Autorin ist es gelungen, mich mit diesem Buch wieder zu fesseln. Da ich die einzelnen Charaktere ja schon kannte, hatte ich wieder meine Favoriten und die unsymphatischen Gegner. Aber es kamen auch neue Figuren ins Spiel, die sehr gut in die Geschichte eingearbeitet waren.
Ich hatte während dem Lesen farbenprächtige Bilder vor Augen und konnte mir das Geschehen lebhaft vorstellen. Der Schreibstil war gut verständlich und ich habe mich beim lesen sehr wohl gefühlt. Und ich hatte sämtliche Gefühlsregungen: Wut, Freude, Trauer, Hilflosigkeit, Angst, Schadenfreude und Erleichterung.
Es wurde alles aufgeklärt und es gab am Ende keine offenen Fragen mehr. Welche Arbeit hinter der Recherche liegt, kann ich (als Laie) nur erahnen!
Dies war mein drittes Werk dieser Autorin und ich freue mich schon auf das nächste!


dieses Buch war ein Genuß!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2010
Lifka, Richard

Sonnenkönig


gut

Der Privatdetektiv Ninus Hagen soll Carla Cosian überwachen. Er findet sie über ihren toten Bruder gebeugt. Seine ehemalige Freundin Lena Rotmilch kommt mit der Bitte zu ihm, etwas über die verschwundene Kordula Crown herauszubekommen. Dann wendet sich Carla hilfesuchend an Ninus, um ihre Schwester aus den Händen von Entführern zu befreien. Alles hängt mit dem machtbesessenen Andrej Doran, genannt Rolozko, zusammen, der vor Jahren Carlas Ehemann hintergangen und in den Selbstmord getrieben hat. Zusammen mit Kommissar Winfried Wallinger versuchen Carla und Ninus, die Korruption aufzudecken. Doch auch die Politiker sind in die Sache verwickelt ...

Die Story ist spannend und hat mich gefesselt. Leider haben die Zeitsprünge und die undurchsichtigen Figurenwechsel meinen Lesegenuss gestört. Immer wieder geschah etwas und die Verbindung zur eigentlichen Handlung wurde erst im Nachhinein erzählt. So saß z.B. Carla auf einmal im Gefängnis und in einer Art Rückblende wurde aufgezeigt, wie es dazu kam (aber leider nicht in der Vergangenheitsform sondern im Präsens). So wurden ziemlich oft Ereignisse aufgezeigt, die teilweise erst viele Seiten später erklärt wurden. Auch die Sprünge zwischen den einzelnen Figuren fand ich unübersichtlich, da oft das Eine mit dem Anderen zeitlich nichts zu tun hatte. Die Geschichte an sich war spannend und plausibel und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.


Eine tolle Story, die im richtigen Zeitablauf die volle Anzahl an Sternen gegeben hätte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2010
Martin, Ricarda

Insel der verlorenen Liebe


ausgezeichnet

St. Kilda ist eine schottische Insel, die fernab der menschlichen Kultur liegt. Die Menschen, die auf der Insel leben, helfen sich gegenseitig und leben von und mit dem, was sie auf der Insel finden. Das Leben von Màiri, einem kleinen, wissbegierigen Mädchen, ist schon vorherbestimmt: sie wird ihren Jugendfreund Neill heiraten, Kinder bekommen und ein hartes, aber sorgenfreies Leben auf der Insel verbringen. Nachdem ein Schiffbrüchiger gerettet wurde, hat sich für Màiri alles verändert: sie muß die Insel verlassen und in Edinburgh als Marianne ein neues Leben beginnen...

Ich durfte erfahren, wie eintönig das Leben der Insulaner war und wie Màiri mit den neuen Erlebnissen und der fremden Umgebung zurechtkommen musste. Ein junges Mädchen, das aus ihrer Heimat herausgerissen wurde und in der Fremde nicht unbedingt freundlich aufgenommen wird. Aber auch, wie sich der Charakter ändern kann, wenn jemand in eine neue Umgebung oder in veränderte Situationen kommt. Sehr schön fand ich, daß ein edler Ritter vorkam und daß die Geschichte ein angenehmes Ende hat.

Dies war mein drittes Werk dieser Autorin und ich bin wieder hellauf begeistert. Ich war emotional in der Geschichte gefangen und habe mit den einzelnen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Ricarda Martin ist es gelungen, die Landschaft (die ich nicht kenne) und die Figuren in meinem Kopf lebendig und farbenfroh entstehen zu lassen. Die Story liest sich flüssig und ist leicht verständlich. Beeindruckt hat mich, daß es die Insel St. Kilda tatsächlich gibt und wie die Autorin diesen tollen Roman damit verbunden hat.


Ein sehr ergreifendes Leseerlebnis!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.