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Insgesamt 1255 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2019
Hudak, Renate;Harazim, Harald

Schnell, einfach, blüht


ausgezeichnet

Nach den bisherigen jahrelang gesammelten Erfahrungen sollte der Titel stimmen

Angefangen über allgemein Wissenswertes wie Standorte für die verschiedenen Pflanzen, Staudengestaltung, zum Beispiel Pflanzdichte, Bepflanzung von Freiflächen, egal ob sonnig oder schattig, Gehölze, Pflege, Winterschutz, Rückschnitt und Vermehrung, kein Aspekt kommt zu kurz.

Alles ist durchgängig mit schönen Farbfotos der angegebenen Pflanzen beziehungsweise Blüten derselben illustriert. Wobei immer der ideale Standort, die Grösse, die Blütezeit und Besonderheiten wie Neigung zur Verwucherung, Bienenfreundlichkeit etc. angegeben werden.

Im Anhang sind ausser dem Pflanzenregister zum schnellen Nachschlagen auch einige Adressen für weitere Informationen, Bezugsquellen und Literaturhinweise aufgeführt.

Alles zusammengenommen und ganz speziell die 11 Module machen es leicht, den Garten je nach Standort, Möglichkeiten und persönlichem Geschmack zu gestalten. Siehe Bilder.

Die Module im Einzelnen:
Wiesenüppig
Kies & Sonne
Präriestimmung
Bunte Blütenpracht
Mixed Borders
Rosenkavaliere
Waldzauber
Eleganz in dunklen Ecken
Überlebenskünstler
Blatt- & Blütenbunt
Wind & Wetter

Wer da keine passend schönen Vorschläge findet, dem wird kaum zu helfen sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2019

Sunny Days - Die schönsten Inseln im Mittelmeer


sehr gut

Von West nach Ost Inseln über Inseln

Von den Îles d’Hyères südöstlich vor der Küste von Toulon über die einzelnen Inseln der Balearen, Tyrrhenischen Meer als da unter anderem sind Korsika, Sardinien, Capri, Elba, die Liparischen Inseln, Sizilien, Malta, die Pelagischen Inseln mit der bekanntesten aus dieser Gruppe namens Lampedusa über die wichtigsten Inseln in der Adria bis hin zu den zu Griechenland gehörenden Eilanden im östlichen Mittelmeer und Zypern. – Inseln über Inseln –

Jede der besprochenen 48 Inseln beziehungsweise Inselgruppen wird mit einigen Farbfotos vorgestellt. Zu jeder existieren Hinweise zu den Stränden, zu den Möglichkeiten, Auszugehen, zum Übernachten oder Einkaufen. Die Tipps unter der Überschrift „Auf keinen Fall verpassen“ offerieren dann einige ‚Spezialitäten‘ bezüglich Sportmöglichkeiten, besonderen Gerichten oder Getränken und Ähnliches.

Sehr schön und falsche Erwartungen vermeidend ist auch der kleine Textkasten mit dem Titel „Für wen geeignet?“. Bei den hier eingangs genannten Îles d’Hyères heisst es beispielsweise „Nichts für Partygänger, umso mehr für Liebhaber stiller Strände. … Wer gern an Stränden liegt, wo Kleidung keine Rolle spielt, ist auf Levant genau richtig. Pazifisten nicht erschrecken: ein Grossteil der Insel ist militärisches Sperrgebiet. Für Raucher wichtig ist, dass auf Port-Gros generelles Rauchverbot im Freien gilt. Wer mit Kindern reist, sollte die Sprösslinge darauf vorbereiten, dass Ausflüge auch ohne Spielplätze oder Kartbahnen Spass machen können.“ Da weiss man, was man hat. Beziehungsweise, was es zu erwarten gilt auf den einzelnen Islands. Und nett zu lesen ist es auch noch.

Der einzige Wermutstropfen: bei manchen Stränden läuft die Umweltverschmutzung durch Plastiktüten im Wasser den Beschreibungen davon. Bei Anthony-Quinn-Beach auf Rhodos, der wirklich sehr schön ist, macht das Baden und Schwimmen jetzt nicht gerade die Mordslaune. Weil das, was im Wasser schwimmt und die Arme und Beine bei fast jedem Schwimmzug fast ‚umarmt‘, keine Fische oder gar Quallen sind. Es sind diese verfluchten Plastiktüten. Aber dafür kann das Buch ja nichts. Der Tsambika-(Sand)-Strand auf Rhodos ist dafür umso schöner. Kleiner Tipp: wem es zu heiss wird, am Nordende dieses Strandes fliesst eine Süsswasserquelle aus den Bergen unterwasserisch ins Meer – lausig kalt.

Zur Vorbereitung und Vorfreude auf einen Urlaub im Mittelmeer ist das Buch gut geeignet. So man sich für eine Insel entschieden hat, lohnt es sich für noch detailliertere Informationen einen ausführlichen Reiseführer für das erwählte Ziel anzuschaffen. Wiederum Rhodos als Beispiel: der Prasonisi Strand im Süden der Insel ist einerseits sehr schön. Nur der Weg dorthin von Rhodos Stadt, Faliraki, Kolimbia und selbst von Lindos ist unerwartet lang. Wer mit dem gemieteten Roller an diesen Strand will, weiss bei der Ankunft, was es bedeutet, auf einer Schotterstrasse auf jedem Meter richtig durchgerüttelt zu werden…

Aber auch dafür kann das Buch nichts.

Bewertung vom 29.01.2019

Wien. Das Buch


ausgezeichnet

Ein Bildband - und kein Reiseführer

Den grossformatigen Band mit in den Koffer zu packen ist im Grunde ebenso sinnlos wie ihn bei den verschiedenen Spazier- und Erkundungswegen durch Österreichs wunderschöne Hauptstadt mit zu schleppen. Immerhin hat das Buch Dimensionen von 235 auf 305 Millimeter und wiegt seine 1.600 Gramm. Also weder für die Hand- noch für die Jackentasche sonderlich geeignet.

Aber dafür ist der Bild-/Textband hervorragend geeignet, um sich auf eine Reise nach Wien zu freuen. Oder um sich an eine Reise nach Wien gerne zu erinnern.

Die vielen grossen und manche kleinere Farbfotos in bester Druckqualität und Auflösung zeigen die schönsten Seiten der geschichtsträchtigen Stadt. Egal ob Architektur aussen, Architektur innen, die berühmten Kaffeehäuser, das Café Sacher, die Kaisergruft, in der zwölf Kaiser, 19 Kaiserinnen und Königinnen bestattet sind (darunter auch Sisi), den Naschmarkt, das Palmenhaus, Schloss Schönbrunn, Gemälde und so weiter - WIEN eben.

Das erste Mal war ich vor etwa 30 Jahren in Wien - ziemlich trist. Weil fast alle Gebäude von den Umwelteinflüssen noch grau verschmutzt waren. Das letzte Mal vor etwa vier Jahren - super, klasse, schön, sehens- und besuchenswert. Nach dem Betrachten der Fotos, Lesen der Texte scharren meine Holde und ich mit den Hufen, um endlich wieder mal dorthin zu kommen.

Bewertung vom 29.01.2019
Kröner, Matthias

Hamburg MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Alles auf den aktuellen Stand gebracht.

Im Vergleich zur vorgehenden dritten Auflage sind einige Restaurants und Kneipen raus gefallen, einige neue hinzu gekommen. Die vorgeschlagenen Touren wurden überarbeitet, wo nötig ebenfalls aktualisiert.

Die Seitenzahl hat sich zwar nicht geändert, aber es sind einige Bilder raus gefallen und teilweise durch noch ansprechendere ersetzt worden. Was nicht neu ist, sind manche der zahlreichen Farbfotos. Die den unterhaltsam zu lesenden Text illustrieren. Die einen bildhaften Eindruck des beschriebenen Stadtteils, der beschriebenen Gegend vermitteln. Die ganzen samt Register 284 Seiten machen es dem Besucher, wahrscheinlich sogar dem Hamburger selbst, möglich, die meines Erachtens schönste Großstadt Deutschlands zu entdecken. Beziehungsweise Neues zu entdecken.
Jeder der 10 Tourenvorschläge, inklusive der erwähnten Ausflüge aus dem Bereich der Innenstadt wie Hagenbeck oder Ohlsdorfer Friedhof wird einleitend mit einer kurzen Inhaltsangabe vorgestellt. Die Touren selbst haben je einen deutlich kommentierten Auszug aus einem Stadtplan abbekommen. So dass es fast unmöglich ist, das, was Matthias Kröner beschreibt, zu verfehlen.

Nach den Tipps für Orte und Gebäude, die man gesehen haben sollte, allgemein als Sehenswürdigkeit bezeichnet, folgen die praktischen Infos mit den Stichworten 'Essen & Trinken' oder 'Shopping', Diese Infos wurden deutlich erweitert und aktualisiert. Wer abends im Hotelzimmer feststellt, dass der Krimi, den man gerade liest, zu Hause vergessen wurde, die Glotze bietet auch nichts Sehenswertes, wird sich in den jetzt im hinteren Teil des Buches befindlichen Kapitel Nachlesen & Nachschlagen erfreuen können. Dort gibt es viel Lesenswertes zur Stadtgeschichte, zu Veranstaltungen, Nachtleben, Hamburg (fast) umsonst etc.

Ein guter und für den Leser hilfreicher Gedanke war es auch, die im Hauptteil angegebenen Museen und Restaurants jeweils mit Seitenverweis und bei den Restaurants unterteilt in regionale/internationale Küche nochmals zusammen zu fassen. Das macht das Auffinden bestimmter Informationen in Kombination mit dem ausführlichen Register denkbar einfach.

Der beigefügte Stadtplan (1:16.000) verfügt über ein Straßenregister, verfügt über ein Bus-/Metro- und einen Schnellbahnplan. Lediglich allzu oft knicken sollte man ihn nicht. Das wird das für den Plan verwendete Papier recht schnell übel nehmen.

Diejenigen, die bevorzugt mit nach unten geneigten Kopf auf das Display ihres Smartphones starren, werden ebenfalls zufrieden gestellt: der Michael Müller Verlag bietet auf seiner Internetseite eine entsprechende App für Android und iOS an. Ob diese etwas taugt, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich mir eine Stadt lieber live anschaue als beim Erleben der Stadt laufend auf's Display zu glotzen. Das ist meines Erachtens eine ebensolche Seuche wie die hochgehaltenen Smartphones bei Konzerten, mit denen die weiter vorne stehenden versuchen, eine sowieso verwackelte Aufnahme des Konzertes auf ihr Speicherkärtchen zu bannen - anstatt das Konzert zu geniessen und zu erleben.
Ebenfalls auf der Michael-Müller-Verlags-Internetseite können Leser ihre neuesten Entdeckungen und Vorschläge zu platzieren.

Fazit: der hervorragende Reiseführer wurde gegenüber der 2017 erschienenen Auflage Nummer 3 wieder aktualisiert und nicht nur nachgedruckt. Was dazu führte, dass diese vierte Auflage mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet wurde.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2019
Schwarzer, Elke

Mein Schmetterlingsgarten


ausgezeichnet

Ein richtig nettes, gutes, lesenswertes und schönes Buch

Die Autorin bricht hier eine hoffentlich wirkungsvolle Lanze für die immer seltener werdenden Gäste im Garten. Und das in jeder Phase: sie verrät auch, wie die Raupen des zu Zeiten des massiven Einsatzes von chemischen Keulen bekämpfte Kohlweissling wieder angesiedelt werden kann.
Heutzutage sind die Falter leider so selten geworden, dass ein früher als Schädling klassifizierter Kohlweissling schon pure Freude auslösen kann.

Der Aufbau des Buches ist gut gelungen. Im ersten Teil werden die verschiedenen heimischen Schmetterlingsarten vorgestellt. auf jeweils zwei Seiten, links die Textbeschreibung mit Steckbrief, mit einer Aufzählung der bevorzugten Futterpflanzen, mit dem bevorzugten Umgebung, mit Angaben, wie das (Über-) Leben der Falter gefördert werden kann. Auf der rechten Seite gibt es zu jedem Falter ein ganzseitiges sehr schönes Farbfoto in bester Druckqualität.

Im zweiten Teil werden die für die verschiedenen Falter resp. Raupen idealen Futterpflanzen vorgestellt. Ebenfalls mit Steckbrief, mit Pflanztipps etc. Ebenfalls mit Farbfoto, die allerdings nicht so grossformatig ausfallen wie die der Falter.

Ab Seite 90 geht es um Lockangebote, sprich Necktarpflanzen. Mit deren Unterstützung hoffentlich etwas für das Überleben und die Vermehrung der selten gewordenen Tierchen getan werden kann.

Zu guter Letzt beschliessen drei Seiten mit unbebilderten Listen der Pflanzen für eine Schmetterlingshecke, falterfreundliche Bäume, Pflanzen für grassfressende Raupen und Stauden, die von den Faltern bevorzugt werden.

Das Buch ist Klasse gemacht, sehr schön bebildert, voller Tipps, was für die Ansiedlung von Faltern getan werden kann. Auch wenn mal ein Kohlkopf den Raupen zum Opfer fällt...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2019
Spitzer, Manfred

Die Smartphone-Epidemie


ausgezeichnet

Digitalisierung des Bildungswesens? NEIN, die Milliarden für Lehrer, also Menschen investieren!!

Paradebeispiel ist Frankreich: das Französische Parlament hat im Juli 2018 ein totales Verbot von Smartphones, Tablets, Notebooks erlassen. Das Verbot betrifft alle Vor- und Grundschulen sowie die Sekundarstufe 1. Und damit alle Schüler bis zum Alter von 15. Die weiterführenden Schulen Frankreichs können ebenfalls ein entsprechendes Verbot in ihrer Hausordnung aussprechen, müssen es aber nicht.
Was hat sich seitdem an den französischen Schulen geändert? Sehr viel. Und nur zum Positiven. Die Schüler schauen sich auf den Fluren bei Klassenzimmer wieder an, nehmen sich gegenseitig wahr, reden miteinander, nehmen Rücksicht aufeinander. In der grossen Pause wird wieder miteinander gespielt, nicht auf's Display geglotzt.

In Deutschland hingegen trägt die intensive Lobby-Arbeit die entsprechenden Früchte. Kein Wunder dass Bitcom (Bundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien) bärig auf die von der Bundesregierung zugesagten Milliarden € für die Digitalisierung der Schulen freut. Kann schliesslich für einige der von Bitcom vertretenen 2.600 Unternehmen der digitalen Wirtschaft ein Riesengeschäft werden!
Dass auch die F.D.P unter Führung ihres Parteivorsitzenden Christian Lindner im letzten Bundestagswahlkampf massiv für die Digitalisierung aller Lebensbereiche einsetzt, wenn auch mit völlig abstrusen Parolen wie "Digital first - Bedenken second" verwundert nicht. Zum einen hat Herr Lindner ausser im Stromhandel auch mit der Internetfirma Moomax GmbH Erfahrungen mit der digitalisierten Welt gesammelt. Hätte er als Geschäftsführer der Moomax bereits Zugriff auf einen Teil der 5 Milliarden Euro gehabt, wäre die von ihm geleitete Moomax vielleicht nicht pleite gegangen.

FÜNF MILLIARDEN EURO, die in den kommenden fünf Jahren im Zusammenhang mit dem "DigitalPakt Schule", erfahrungemäss nach dem Gieskannenprinzip ausgeschüttet werden sollen, ohne sich um die kurz-, mittel- und vor allem langfristigen Folgen Gedanken zu machen?? Denn nicht nur Ch. Lindner und seine F.D.P. denken nach dem völlig unsinnigen Motto "Digital first - Bedenken second".
Die Parole lässt mich nicht los, "Digital first - Bedenken second"... Etwas mehr Intelligenz wäre den Personen, die das Wahlplakat zur Veröffentlichung frei gegeben haben, zu unterstellen gewesen.
Worauf ist den der Name der Brause von Herrn Pemberton, die er unter dem Namen "Coca-Cola" einführte, zurückzuführen? Genau, zum Zeitpunkt von John Pembertons Erfindung war Kokain Bestandteil der Brause...
In leichter Abwandlung also "Cocain first - Bedenken second"...

Anderes Beispiel: Arsen wird auch heute noch für die Bekämpfung bestimmter Parasiten, die die Schlafkrankheit oder auch Syphilis verursachen, eingesetzt. Frei nach F.D.P.: "Arsen first - Bedenken second“...

Keine Panik: die anderen politischen Entscheidungsträger sind ebenso gedankenlos.

Dass das Smartphone die soziale Kompetenz, die Empathiefähigkeit, die Lernfähigkeit, die Wissensaufnahme mehr als verhindert, kann täglich beobachtet werden. Dass das ewige Glotzen auf's relativ kleine Display die Kurzsichtigkeit fördert, ist in Süd-Korea, dem smartphone-technisch derzeit am weitesten entwickelten Land, wissenschaftlich nachgewiesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2019
Sladek, Elisabeth;Ruppelt, Georg

Massimo Listri. Die schönsten Bibliotheken der Welt; .


ausgezeichnet

Eine Augenweide, ein Genuss, eine Kostbarkeit – alles in einem!
Siebeneinhalb Kilogramm Buch, das ist schon ein Wort.
Ach was, was heisst schon Buch. Es ist ein umwerfend schöner, prachtvoller Band mit extrem schönen und extrem hochwertig gedruckten Farbfotos des italienischen Architekturfotografen Massimo Listri. Der seine Werke unter anderem in den Vatikanischen Museen, dem Kunsthistorischen Museum in Wien, dem Palazzo Reale in Mailand, dem Palazzo Pitti in Florenz, dem Museum für moderne Kunst in Buenos Aires, dem Morgan Library & Museum in New York, Palazzo del Quirinale in Rom, Benaki-Museum in Athen, im Staatlichen Museum Schusev Moskau, dem Museo de Arte Italiano in Lima ausgestellt hat. Alles ein Beweis, dass Massimo Listri nicht zur Kategorie der Paparazzi gehört. Seine Fotos sind Kunstwerke.
In dem äusserst sorgfältig gefertigten grossformatigen Band (400*300*70 mm; schon das Buchbändel ist 15 mm breit…) sind seine Fotos von insgesamt 55 auf der ganzen Welt zu findenden Bibliotheken zu betrachten. Nein, betrachten ist untertrieben, zu bewundern. Welche Wertschätzung Bücher, gedruckte Bücher, in denen zum Lesen geblättert werden konnte, erkennt man an den prachtvollen Bibliotheken.
Deren 17 in Italien (natürlich inklusive der Biblioteca Apostolica Vaticana) stehen; je zwei in Spanien und Portugal, je zwei in Irland und England, fünf stehen in Frankreich, eine in Schweden, eine in den Niederlanden, die nicht minder traumhafte Stiftsbibliothek in Sankt Gallen in der Schweiz, Deutschland ist mit acht, Österreich mit sieben Bibliotheken, die Tschechische Republik mit deren Zweien vertreten. Und jenseits des Atlantiks sind die USA (zwei), Mexiko und Brasilien mit je einer und zu guter Letzt auch noch Peru mit einem bibliophilen Traum vertreten.
Zu jeder der vorgestellten Bibliotheken wird in Englisch angegeben, wann von wem die ‚heilige Halle‘ gegründet wurde, welches die ‚Highlights‘ sind. Durch wie viele vorhandene Titel man sich durchlesen könnte. So man die Erlaubnis bekäme, diese gedruckten, teilweise handgeschriebenen Kostbarkeiten in die Hand nehmen zu dürfen.
Doch damit genug der Aufzählung der ausführlich mit Bild und Text dar- und vorgestellten Träume. Schon das Durchblättern lassen die Augen förmlich übergehen! Grossaufnahmen von einzelnen Regalen voller ledergebundener Bücher, Aufnahmen der ganzen Bibliotheks’hallen‘ mit ihren kunstvoll geschnitzten Seitenwänden der Regale. Ebenso prächtige Buchregale in den teilweise umlaufenden Emporen. Deckenmalereien wie sie schöner kaum sein können. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, die Freude und die Begeisterung findet schwerlich ein Ende. Die erläuternden Texte sind dreisprachig: Englisch, Deutsch, Französisch.
Dem einleitend erwähnten Gewicht des wahrhaft schönen Bandes kommt man schnell auf die Spur: die allesamt ganz- oder meist doppelseitigen Fotos sind auf einem sehr dicken und damit schweren Hochglanzpapier gedruckt. In bester Wiedergabequalität.
Das Papier der Textseiten ist ebenso dick/schwer wie das Fotopapier, von der Haptik her empfindet man das gerippte Papier nahezu wie Bütten handgeschöpft. Der hochwertige Einband besteht aus bedrucktem Leinen. Verarbeitet, gebunden ist das Werk in dazu passender herausragender Qualität.
Fazit: selbst wenn man diesen Band schon x-mal aus dem Regal genommen hat, wird man ihn immer wieder immer gerne zur Hand nehmen. Um sich jedes Mal erneut daran zu erfreuen. Unwillkürlich wird sich eine gewisse Ehrfurcht vor dem ‚Wissen der Welt‘ einstellen. So, wie der Band gefertigt ist, so schön, wie die Fotos sind, kommt sogar der Gedanke auf, sich vor dem Herausnehmen und Aufschlagen des Buches die bekannten dünnen weissen Seidenhandschuhe anzuziehen…
Bei den Werken vom Taschen Verlag ist das prinzipiell kein Fehler:

Bewertung vom 16.01.2019
Eschbach, Andreas

NSA - Nationales Sicherheits-Amt


ausgezeichnet

Historische Fakten, kombiniert mit aktueller IT-Realität und was wäre wenn… – begeisternd!!

Worum es Andreas Eschbach auf den 794 Seiten geht, geht aus dem Text der Umschlagrückseite beziehungsweise dem Klappentext hervor. Unmengen von Daten werden zueinander in Beziehung gesetzt, Gesichtserkennung, (Mobil-) Telefonüberwachung, Kreditkartendaten, heimliches Mitlesen und Auswerten von E-Mails usw. Alles sehr gut und flüssig zu Lesen, alles sehr spannend. Vor allem auch bestens recherchiert. Der Autor zeichnet ein Bild, was die bereits vorhandenen, zum Teil unmittelbar breitflächig eingesetzten Möglichkeiten der Informationstechnologie (Stichwort „Künstliche Intelligenz“) in die Zeit der Nazi-Diktatur. Eben ‚was-wäre-wenn…‘.

Der Roman erzählt die Geschichte einer ‚Programmstrickerin‘ einschliesslich ihres familiären, privaten Hintergrundes (ihr Vater ist Mediziner und anerkannter ‚Rassenforscher‘), ihre Beziehung zu einem von der Front in Russland desertierten jungen Soldaten. Eine verhängnisvolle grosse Liebe. All das sinnvoll vermischt mit dem privaten und beruflichen Leben eines verqueren Sexphantasien auslebenden Datenanalysten im ‚Nationalen Sicherheits Amt‘, dem typischen Müttersöhnchen. Zahlreiche Mitläufer nicht nur in diesem Amt. Sondern auch Normal-Bürger, die sich von der Nazi-Propaganda blenden lassen. Viele in ihrer Biographie nur leicht veränderte SS-Angehörige treten auf. Alles in allem ein realistisches Bild der Gesellschaft der damaligen Zeit. Es wird ein nachvollziehbares Bild sowohl der überzeugten Nazi-Anhänger und -Mitläufer als auch der Nazi-Gegner gezeichnet. Zwar habe ich diese verhängnisvolle Zeit nicht selbst erlebt. Aber sollte es jemand nicht wissen: auf ZDF info kann man sich an Hand Original-Filmaufnahmen und Aussagen von Zeitzeugen einen Eindruck der Nazi-Zeit verschaffen.

Also totale Überwachung aller Lebensbereiche. Denn auch der Besitz von Bargeld ist bei Strafe verboten. Jede Ausgabe, egal ob Konzertkarten, Einkäufe im Baumarkt, der Kauf von Eisenbahnfahr¬karten, Taxi-Kosten, alles kann nur mit der Geldkarte bezahlt werden. So ist mittels der gespeicherten Daten natürlich alles jederzeit nachprüfbar. Wer war wann warum wo, wer hat wann mit wem über das tragbare Volkstelefon (heute Smartphone genannt) mit wem wann wie lange telefoniert. Und wo befanden sich die Gesprächspartner jeweils? Warum? Und so weiter.


An die Sprache und Begriffe, die Andreas Eschbach verwendet, gewöhnt man sich sehr schnell. Computer wird eben mit ‚K‘ geschrieben, also Komputer, ein Büro ist ein Bureau, ein Datensilo wird heute Server genannt, eine E-Mail ist im Roman schlicht ein Elektrobrief.

Was das Buch neben den erdachten Handlungen, neben der spannenden und realistischen Schilderung der fast unbegrenzten Möglichkeiten der IT so faszinierend macht, ist die akkurate Recherchearbeit des Autors.
In kurzen, auch für Nicht-IT-ler verständlichen Ansätzen beschreibt er die Funktionsweise von ‚SAS‘ (Strukturierte Abfrage Sprache). Nennt sich heutzutage übrigens ‚SQL‘, also ‚Structured Query Language‘. Wie realistisch, wie bedrohlich die Möglichkeiten der Digitalisierung der Welt mittlerweile geworden ist, wird sofort klar, wenn man an den freiwillig in die eigene Wohnung gestellten denkt: Amazons Alexa, Google Home, Apple HomePod, mitlauschende Smart-TVs, intelligente Stromzähler und was noch alles. Die faktischen Entwicklungen in der Volksrepublik China verdeutlichen alles noch mehr

Bewertung vom 10.01.2019
Bröckers, Johannes

Schnauze, Alexa!


ausgezeichnet

… nach bestem Wissen die reine Wahrheit…
So gemäss §64 der Strafprozessordnung, der §§ 392 und 481 der Zivilprozessordnung der bedeutsame Teil der Worte, die der Vorsitzende Richter an einen zu vereidigenden Zeugen in einem Prozess richtet.
In diesem prinzipiell schnell zu lesenden, 83 Seiten umfassenden, inhaltlich aber sehr schwergewichtigen Büchlein bringt der Autor nichts anderes als die Wahrheit zum Ausdruck.
Als da sind den von Jeff Bezos und seinem weltweit agierenden Unternehmen zielgerichtet und sehr ‚subtil‘ vorangetriebene Konsum’terror‘. Mit all seinen negativen Auswirkungen. Für Produzenten, für Konsumenten, für die Umwelt. Er gibt auf den paar Seiten jedem des Nachdenkens mächtigen Leser mehr als genug Gedankenanstösse, sich mit den eigenen Einkäufen bei Amazon, zu seiner Amazon Prime-Mitgliedschaft, den mit dem elektronischen (‚Stasi-‘) Spitzels namens Alexa verbundenen Risiken auseinander zu setzen. Sich Gedanken über die noch weiter gehenden Risiken der bevorstehenden Alexa-to-Go-Geräten zu machen. Beispiels können in Musikstücken Befehle integriert werden, die der Mensch nicht hören kann, Alexa oder auch andere ‚SmartSpeaker‘ wie Google Home sehr gut verstehen. Zusammengefasst, sich gründlich zu überlegen, ob das Home unbedingt ein SmartHome sein muss…
Wieso erleiden Produzenten negative Auswirkungen?
Ganz einfach, wenn der Online-Händler feststellt, dass ein Produkt der absolute Umsatzbringer ist, wird dieses Produkt in eigener Regie hergestellt, natürlich irgendwo auf der Welt möglichst kostengünstig und unter eigenem Label vermarktet. Die ‚eigenständigen‘ Produzenten werden hinsichtlich ihrer Preisgestaltung geknebelt.
Wieso negative Auswirkung für Konsumenten?
Weil sie sehr subtil dazu verleitet werden, mehr und noch mehr bei Amazon zu bestellen. Mit den unaufgefordert auftauchenden Hinweisen nach dem Motto: „… das könnte sie interessieren“, „… andere Kunden kauften auch…, … andere Kunden haben sich Folgendes angeschaut…“ und so weiter. Diese Methode beschreibt der Autor mit einem sehr schönen Beispiel gleich zu Beginn des Büchleins.
Wieso negativ für die Umwelt?
Päckchen für Päckchen, Paket für Paket wird per Post-, hermes-, DHL-, UPS- oder sonstigem Lieferwagen vor die Haustüre gekarrt. Bei Nichtgefallen geht alles wieder per Lieferwagen retour. Die damit verbundene Luftverschmutzung wird der Bequemlichkeit wegen ausser Acht gelassen.
Nicht alles, was mit dem extrem erfolgreichen Amazon-Konzept verbunden ist, kann der Autor endgültig auf- und erklären. Zum Beispiel entziehen sich die nicht minder geschickt konstruierten Steuervermeidungsstrategien der Öffentlichkeit nahezu vollständig. Dass die Steuerzahlungen von Amazon im Vergleich zu den erzielten Umsätzen und Gewinnen minimal sind, ist bekannt. Dass die die Bezahlung der Logistik-Mitarbeiter schlecht ist, ist bekannt. Von deren Arbeitsbedingungen (Videoüberwachung, kein Betriebsrat etc.) mal ganz zu schweigen.
Was tut der Gesetzgeber, also Politik und Regierung gegen diesen massiven Betrug der Gesellschaft? Ebenso viel wie gegen den eklatanten Betrug von VW, Audi, Mercedes, BMW, Opel und all den anderen im Dieselskandal? Nämlich nichts!
Trotz dieser Kenntnisse wird beim grössten Online-Händler munter weiter bestellt. Dessen Umsatz und Gewinn weiter gesteigert. Die Umwelt weiter und immer weiter belastet. Der kleine Buchhändler, der schön brav, zähneknirschend aber doch, seine Steuern bezahlt hat, muss sein Geschäft schliessen. Klamotten-Geschäfte verschwinden, die kleinen selbständigen Radio- und Fernsehhändler sind eh schon lange weg. Usw., usw.
Wie zitiert Johannes Bröckers auf Seite 63 den Song von ABBA so treffend? „The winner takes it all“. Sobald er alles hat, kann er die Spielregeln endgültig nach Lust und Laune bestimmen.
Also „Schnauze, Alexa!“

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2019
Born, Günter

Office 2019


ausgezeichnet

Der Autor weiss nach 200 oder mehr Büchern, wie Bücher verfasst und illustriert sein müssen

Das für ein solches Einsteiger- bis Naja-ganz-gut--Könner-Buch einzig negative gleich zu Beginn: die 14,95 € kann man sich sparen, so man nur auf die erhältlichen '111 Office-Vorlagen zum Download' aus sein sollte. Nicht nur, dass diese im alten DOS-, XLS- oder PPT-Format vorliegen. Sie sind einfach nur hässlich bebildert. Völlig aus der Aktualität gefallen. Wer findet zum Beispiel bei einer Kalkulation eines Haushaltsbudgets eine familientaugliche Wohnung für 550,00 € Wobei beim dem Arbeitsblatt für unseren südlichen Nachbarn, also die Schweiz, lediglich das Währungssymbol € durch das Symbol für den Schweizer Franken getauscht wurde...
Diese vom Verlag und dem Autoren versprochenen Vorlagen dürfen also nicht der Entscheidungsgrund sein. Die kann man schlicht knicken.

Aber der ganze Rest der des Buches ist hervorragend gemacht. Es geht wirklich 'Bild-für Bild' klar, deutlich, mittels deutlich gekennzeichneter Maus/Maustaste und entsprechendem Hinweispfeil, wohin mit welchem Tastendruck geklickt werden muss, um einen bestimmten Befehl oder Effekt zu erreichen. Das gilt für alle elf Kapitel.

Kapitel 1: programmübergreifende Office-Grundlagen
Kapitel 2 Word Texteingabe
Kapitel 3: Word Textgestaltung
Kapitel 4: Excel Einstieg
Kapitel 5: mit Excel zum Erfolg (von einigen Funktionen über Filter, einige Diagramme bis zu Schnellanalyse)
Kapitel 6: Präsentieren mit PowerPoint (bis hin zu Animationen)
Kapitel 7: OneNote (Anmerkung WS: die eierlegende Wollmilchsau)
Kapitel 8: Outlook E-Mails
Kapitel 9: Outlook Büroorganisation
Kapitel 10: Office für Kenner (Serienbriefe, Datenaustausch und verständlicherweise sehr dürftig Makros)
Kapitel 11: Office Anpassungen

Das Glossar (hier 'Lexikon' genannt) und das Stichwortverzeichnis macht es in Verbindung mit dem Inhaltsverzeichnis leicht, gezielt nach Informationen zu suchen.

Das Buch ist von der Druckqualität und der Bindung her sehr gut gemacht. Die Hinweise, Tipps und manchmal auch grundlegendes Wissen vermittelte Fusszeilenbereich auf nahezu jeder Seite ergänzen die Erklärungen und Illustrationen sehr gut.

Für 14,95 € 'kannse nich meckern'!