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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 06.02.2019
Berge, Björn

Atlas der verschwundenen Länder


ausgezeichnet

50 Länder, die wirklich existierten - zwischen 1840 und 1975

Das Buch werden sich auch Leser, deren Interessensschwerpunkt eigentlich nicht sooo sehr auf jüngerer Geschichte liegt, förmlich verschlingen. Denn Björn Berge zeigt mittels 50 Briefmarken der nicht mehr existenten Länder auf, was sich die Engländer, Franzosen, Spanier, Holländer, Dänen, US-Amerikaner, Türken, Japaner, Russen in den 135 Jahren alles an Verbrechen, unsäglichen Leiden geleistet haben.

"Van Diemen's Land", noch nie gehört? Kein Wunder, unter diesem Namen die Insel, etwa so groß wie Irland, südöstlich von Australien gelegen, nicht mehr geführt. Es handelt sich um Tasmanien und ist heute ein Bundesstaat Australiens. 1803 bis 1856 war es eine der gefürchtetsten Strafkolonien der Briten. Die sich entschlossen hatten, die die Insel der meistfrequentierten Seefahrtrouten in den südlichen Teil des Pazifik wegen als Kolonie besetzten. Und nebenbei nicht nur sämtliche Kängurus ausrotteten und damit den geschätzt 3.000 bis 7.000 Ureinwohnern, den Aborigines ihre Lebensgrundlage nahmen. Sondern, nachdem diese in ihrer Verzweiflung ein paar britische Farmen anzündeten und deren Bewohner umbrachten, die Aborigines ebenso ausrotteten. Angesichts solcher Massenmorde schwafelt der ehemalige britische Aussenminister Boris Johnson in seinem Rücktrittschreiben vom 09. Juli 2018 davon, Groß-Britannien drohe, eine enge Beziehung zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit "läuft auf den Status einer Kolonie hinaus"...

"Hatay", noch nie gehört? Der Staat existierte ein Jahr zwischen 1938 und 1939 in der Gegend von Aleppo. Dort wurde der Völkermord an den Armeniern, der 1915 begann, fortgesetzt. Bis Hatay zu dem wurde, was es heute noch ist: die südlichste am Mittelmeer gelegene Provinz der Türkei...

"Mandschuko", Am Nabel des Bösen? War im Grunde eine Kolonie der Japaner. Existierte mit seinen mehr als 30 Millionen Einwohnern von 1932 bis 1945.

So geht es hochinteressant Seite um Seite weiter. Wie es der Untertitel schon zum Ausdruck bringt "Weltgeschichte in 50 Briefmarken". Die Abbildungen der Briefmarken sind gegenüber den Originalen natürlich vergrössert, gut zu erkennen. Und zu allen erwähnten Ländern gibt es weiterführende Informationshinweise. Sei es auf Romane, auf Spielfilme wie "Dr. Schiwago", den Kassenknüller des Jahres 1966. Der unter anderem "Demokratischen Fernöstlichen Republik", gegründet 1920, untergegangen zwei Jahre später, spielt.
Dass Björn Berge hier nichts zusammen phantasiert, belegen zum einen die Anmerkungen und Quellenverzeichnisse, die fünfeinhalb Seiten des Anhangs belegen. Das sich daran anschliessende Literaturverzeichnis umfasst weitere sieben Seiten.

Das Buch ist vom Sprachstil her gut und spannend zu lesen. Wobei es konsequenterweise weder ein Krimi noch ein blutrünstiger Thriller oder grausamer Horrorroman ist. Es ist bestens recherchierte, belegte, nachprüfbare Geschichte!

Bewertung vom 05.02.2019
Gradias, Michael

PhotoShop Elements 2019


ausgezeichnet

Für Do-it-yourself Foto-Manipulatoren

Logischerweise kommt die Programmversion namens 'Elements' von den Funktionen und Möglichkeiten nicht an das Profi-Programm Photoshop, Bestandteil der Adobe Creative Cloud ran. Aber für diese Profiversion sind dann auch rund 250,00 € fällig - pro Jahr. Die Elements-Software schlägt hingegen mit 50,00 € zu Buche - dauerhaft. Da sollten die paar Euronen für diese Anleitung gerade noch drin sein. Und die Anleitung führt den Anwender/Leser wirklich Bild für Bild durch die Elements-Features.

Michael Gradias erklärt in gut verständlichem Deutsch alle möglichen Möglichkeiten der neuen Version von Photoshop Elements mittels hervorragend kommentierter durchgängig farbiger Screenshots und Beispielfotos, was wie durch linken oder rechten Mausklick an welche Stelle erreicht werden kann. Nahezu alle Beispielfotos wurden gegenüber der vorhergehenden Auflage des Buches für die 2018er-Elements-Version getauscht. Es ist auf den Abbildungen deutlich zu erkennen, was zu tun ist, um die gespeicherten Fotos sinnvoll zu organisieren. Wie die Fotos korrigiert, bearbeitet, Teile davon freigestellt werden können. Wie Fotoalben oder Diashows erstellt werden, mit beschreibenden Texten versehen werden können. Die Arbeit mit Layern (Ebenen) erklärt der Autor ebenso wie den Umgang mit Bilddateien, die die Kamera im RAW-Format speichert. Das Importieren von der Digital-Kamera wird selbstverständlich für die Einsteieger ebenso erklärt wie der Weg, um zwei Fotos zu einem neuen kombiniert werden.
EXIF-Daten auslesen, egal welche Aufgabe ansteht, welcher Wunsch mittels Photoshop Elements erfüllt werden soll, Michael Gradias erklärt es.

Wobei die textlichen Erklärungen wirklich kurz, knapp, unmissverständlich und mit Unterstützung der oben genannten Beispielbilder und Screenshots absolut zielführend sind.

Besonders hilfreich sind zum Einen die Gegenüberstellungen im Sinne von 'Vorher/Nachher' oder 'So sieht's am Anfang aus/und so am Ende'. Die auf jeder Seite unten in Form einer farbig unterlegten Leiste zu findenden Hinweise, Tipps, grundlegenden Erklärungen zu Fachbegriffen machen es auch absoluten Neueinsteigern in den Bereich der kreativen Fotobearbeitung leicht, sich zu Recht zu finden. Zu verstehen, worum es überhaupt geht.

In Kapitel 1 geht es wie meist erst mal um die auffälligsten Neuerungen der 2019er-Version. Der 10-seitige Lexikon-Teil am Ende des Buches wird den Neulingen ebenfalls eine gute Hilfe sein. Wer in dem Buch gezielt nach Informationen sucht, dem hilft das umfangreiche Stichwortverzeichnis.

Das Buch ist ein MUSS für alle, die die grandiosen Möglichkeiten, die das gemessen an der Leistung preiswerte Photoshop Elements 2019 bietet, ausreizen wollen.

Bewertung vom 30.01.2019
Hudak, Renate;Harazim, Harald

Schnell, einfach, blüht


ausgezeichnet

Nach den bisherigen jahrelang gesammelten Erfahrungen sollte der Titel stimmen

Angefangen über allgemein Wissenswertes wie Standorte für die verschiedenen Pflanzen, Staudengestaltung, zum Beispiel Pflanzdichte, Bepflanzung von Freiflächen, egal ob sonnig oder schattig, Gehölze, Pflege, Winterschutz, Rückschnitt und Vermehrung, kein Aspekt kommt zu kurz.

Alles ist durchgängig mit schönen Farbfotos der angegebenen Pflanzen beziehungsweise Blüten derselben illustriert. Wobei immer der ideale Standort, die Grösse, die Blütezeit und Besonderheiten wie Neigung zur Verwucherung, Bienenfreundlichkeit etc. angegeben werden.

Im Anhang sind ausser dem Pflanzenregister zum schnellen Nachschlagen auch einige Adressen für weitere Informationen, Bezugsquellen und Literaturhinweise aufgeführt.

Alles zusammengenommen und ganz speziell die 11 Module machen es leicht, den Garten je nach Standort, Möglichkeiten und persönlichem Geschmack zu gestalten. Siehe Bilder.

Die Module im Einzelnen:
Wiesenüppig
Kies & Sonne
Präriestimmung
Bunte Blütenpracht
Mixed Borders
Rosenkavaliere
Waldzauber
Eleganz in dunklen Ecken
Überlebenskünstler
Blatt- & Blütenbunt
Wind & Wetter

Wer da keine passend schönen Vorschläge findet, dem wird kaum zu helfen sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2019

Sunny Days - Die schönsten Inseln im Mittelmeer


sehr gut

Von West nach Ost Inseln über Inseln

Von den Îles d’Hyères südöstlich vor der Küste von Toulon über die einzelnen Inseln der Balearen, Tyrrhenischen Meer als da unter anderem sind Korsika, Sardinien, Capri, Elba, die Liparischen Inseln, Sizilien, Malta, die Pelagischen Inseln mit der bekanntesten aus dieser Gruppe namens Lampedusa über die wichtigsten Inseln in der Adria bis hin zu den zu Griechenland gehörenden Eilanden im östlichen Mittelmeer und Zypern. – Inseln über Inseln –

Jede der besprochenen 48 Inseln beziehungsweise Inselgruppen wird mit einigen Farbfotos vorgestellt. Zu jeder existieren Hinweise zu den Stränden, zu den Möglichkeiten, Auszugehen, zum Übernachten oder Einkaufen. Die Tipps unter der Überschrift „Auf keinen Fall verpassen“ offerieren dann einige ‚Spezialitäten‘ bezüglich Sportmöglichkeiten, besonderen Gerichten oder Getränken und Ähnliches.

Sehr schön und falsche Erwartungen vermeidend ist auch der kleine Textkasten mit dem Titel „Für wen geeignet?“. Bei den hier eingangs genannten Îles d’Hyères heisst es beispielsweise „Nichts für Partygänger, umso mehr für Liebhaber stiller Strände. … Wer gern an Stränden liegt, wo Kleidung keine Rolle spielt, ist auf Levant genau richtig. Pazifisten nicht erschrecken: ein Grossteil der Insel ist militärisches Sperrgebiet. Für Raucher wichtig ist, dass auf Port-Gros generelles Rauchverbot im Freien gilt. Wer mit Kindern reist, sollte die Sprösslinge darauf vorbereiten, dass Ausflüge auch ohne Spielplätze oder Kartbahnen Spass machen können.“ Da weiss man, was man hat. Beziehungsweise, was es zu erwarten gilt auf den einzelnen Islands. Und nett zu lesen ist es auch noch.

Der einzige Wermutstropfen: bei manchen Stränden läuft die Umweltverschmutzung durch Plastiktüten im Wasser den Beschreibungen davon. Bei Anthony-Quinn-Beach auf Rhodos, der wirklich sehr schön ist, macht das Baden und Schwimmen jetzt nicht gerade die Mordslaune. Weil das, was im Wasser schwimmt und die Arme und Beine bei fast jedem Schwimmzug fast ‚umarmt‘, keine Fische oder gar Quallen sind. Es sind diese verfluchten Plastiktüten. Aber dafür kann das Buch ja nichts. Der Tsambika-(Sand)-Strand auf Rhodos ist dafür umso schöner. Kleiner Tipp: wem es zu heiss wird, am Nordende dieses Strandes fliesst eine Süsswasserquelle aus den Bergen unterwasserisch ins Meer – lausig kalt.

Zur Vorbereitung und Vorfreude auf einen Urlaub im Mittelmeer ist das Buch gut geeignet. So man sich für eine Insel entschieden hat, lohnt es sich für noch detailliertere Informationen einen ausführlichen Reiseführer für das erwählte Ziel anzuschaffen. Wiederum Rhodos als Beispiel: der Prasonisi Strand im Süden der Insel ist einerseits sehr schön. Nur der Weg dorthin von Rhodos Stadt, Faliraki, Kolimbia und selbst von Lindos ist unerwartet lang. Wer mit dem gemieteten Roller an diesen Strand will, weiss bei der Ankunft, was es bedeutet, auf einer Schotterstrasse auf jedem Meter richtig durchgerüttelt zu werden…

Aber auch dafür kann das Buch nichts.

Bewertung vom 29.01.2019

Wien. Das Buch


ausgezeichnet

Ein Bildband - und kein Reiseführer

Den grossformatigen Band mit in den Koffer zu packen ist im Grunde ebenso sinnlos wie ihn bei den verschiedenen Spazier- und Erkundungswegen durch Österreichs wunderschöne Hauptstadt mit zu schleppen. Immerhin hat das Buch Dimensionen von 235 auf 305 Millimeter und wiegt seine 1.600 Gramm. Also weder für die Hand- noch für die Jackentasche sonderlich geeignet.

Aber dafür ist der Bild-/Textband hervorragend geeignet, um sich auf eine Reise nach Wien zu freuen. Oder um sich an eine Reise nach Wien gerne zu erinnern.

Die vielen grossen und manche kleinere Farbfotos in bester Druckqualität und Auflösung zeigen die schönsten Seiten der geschichtsträchtigen Stadt. Egal ob Architektur aussen, Architektur innen, die berühmten Kaffeehäuser, das Café Sacher, die Kaisergruft, in der zwölf Kaiser, 19 Kaiserinnen und Königinnen bestattet sind (darunter auch Sisi), den Naschmarkt, das Palmenhaus, Schloss Schönbrunn, Gemälde und so weiter - WIEN eben.

Das erste Mal war ich vor etwa 30 Jahren in Wien - ziemlich trist. Weil fast alle Gebäude von den Umwelteinflüssen noch grau verschmutzt waren. Das letzte Mal vor etwa vier Jahren - super, klasse, schön, sehens- und besuchenswert. Nach dem Betrachten der Fotos, Lesen der Texte scharren meine Holde und ich mit den Hufen, um endlich wieder mal dorthin zu kommen.

Bewertung vom 29.01.2019
Kröner, Matthias

Hamburg MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Alles auf den aktuellen Stand gebracht.

Im Vergleich zur vorgehenden dritten Auflage sind einige Restaurants und Kneipen raus gefallen, einige neue hinzu gekommen. Die vorgeschlagenen Touren wurden überarbeitet, wo nötig ebenfalls aktualisiert.

Die Seitenzahl hat sich zwar nicht geändert, aber es sind einige Bilder raus gefallen und teilweise durch noch ansprechendere ersetzt worden. Was nicht neu ist, sind manche der zahlreichen Farbfotos. Die den unterhaltsam zu lesenden Text illustrieren. Die einen bildhaften Eindruck des beschriebenen Stadtteils, der beschriebenen Gegend vermitteln. Die ganzen samt Register 284 Seiten machen es dem Besucher, wahrscheinlich sogar dem Hamburger selbst, möglich, die meines Erachtens schönste Großstadt Deutschlands zu entdecken. Beziehungsweise Neues zu entdecken.
Jeder der 10 Tourenvorschläge, inklusive der erwähnten Ausflüge aus dem Bereich der Innenstadt wie Hagenbeck oder Ohlsdorfer Friedhof wird einleitend mit einer kurzen Inhaltsangabe vorgestellt. Die Touren selbst haben je einen deutlich kommentierten Auszug aus einem Stadtplan abbekommen. So dass es fast unmöglich ist, das, was Matthias Kröner beschreibt, zu verfehlen.

Nach den Tipps für Orte und Gebäude, die man gesehen haben sollte, allgemein als Sehenswürdigkeit bezeichnet, folgen die praktischen Infos mit den Stichworten 'Essen & Trinken' oder 'Shopping', Diese Infos wurden deutlich erweitert und aktualisiert. Wer abends im Hotelzimmer feststellt, dass der Krimi, den man gerade liest, zu Hause vergessen wurde, die Glotze bietet auch nichts Sehenswertes, wird sich in den jetzt im hinteren Teil des Buches befindlichen Kapitel Nachlesen & Nachschlagen erfreuen können. Dort gibt es viel Lesenswertes zur Stadtgeschichte, zu Veranstaltungen, Nachtleben, Hamburg (fast) umsonst etc.

Ein guter und für den Leser hilfreicher Gedanke war es auch, die im Hauptteil angegebenen Museen und Restaurants jeweils mit Seitenverweis und bei den Restaurants unterteilt in regionale/internationale Küche nochmals zusammen zu fassen. Das macht das Auffinden bestimmter Informationen in Kombination mit dem ausführlichen Register denkbar einfach.

Der beigefügte Stadtplan (1:16.000) verfügt über ein Straßenregister, verfügt über ein Bus-/Metro- und einen Schnellbahnplan. Lediglich allzu oft knicken sollte man ihn nicht. Das wird das für den Plan verwendete Papier recht schnell übel nehmen.

Diejenigen, die bevorzugt mit nach unten geneigten Kopf auf das Display ihres Smartphones starren, werden ebenfalls zufrieden gestellt: der Michael Müller Verlag bietet auf seiner Internetseite eine entsprechende App für Android und iOS an. Ob diese etwas taugt, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich mir eine Stadt lieber live anschaue als beim Erleben der Stadt laufend auf's Display zu glotzen. Das ist meines Erachtens eine ebensolche Seuche wie die hochgehaltenen Smartphones bei Konzerten, mit denen die weiter vorne stehenden versuchen, eine sowieso verwackelte Aufnahme des Konzertes auf ihr Speicherkärtchen zu bannen - anstatt das Konzert zu geniessen und zu erleben.
Ebenfalls auf der Michael-Müller-Verlags-Internetseite können Leser ihre neuesten Entdeckungen und Vorschläge zu platzieren.

Fazit: der hervorragende Reiseführer wurde gegenüber der 2017 erschienenen Auflage Nummer 3 wieder aktualisiert und nicht nur nachgedruckt. Was dazu führte, dass diese vierte Auflage mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet wurde.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.01.2019
Schwarzer, Elke

Mein Schmetterlingsgarten


ausgezeichnet

Ein richtig nettes, gutes, lesenswertes und schönes Buch

Die Autorin bricht hier eine hoffentlich wirkungsvolle Lanze für die immer seltener werdenden Gäste im Garten. Und das in jeder Phase: sie verrät auch, wie die Raupen des zu Zeiten des massiven Einsatzes von chemischen Keulen bekämpfte Kohlweissling wieder angesiedelt werden kann.
Heutzutage sind die Falter leider so selten geworden, dass ein früher als Schädling klassifizierter Kohlweissling schon pure Freude auslösen kann.

Der Aufbau des Buches ist gut gelungen. Im ersten Teil werden die verschiedenen heimischen Schmetterlingsarten vorgestellt. auf jeweils zwei Seiten, links die Textbeschreibung mit Steckbrief, mit einer Aufzählung der bevorzugten Futterpflanzen, mit dem bevorzugten Umgebung, mit Angaben, wie das (Über-) Leben der Falter gefördert werden kann. Auf der rechten Seite gibt es zu jedem Falter ein ganzseitiges sehr schönes Farbfoto in bester Druckqualität.

Im zweiten Teil werden die für die verschiedenen Falter resp. Raupen idealen Futterpflanzen vorgestellt. Ebenfalls mit Steckbrief, mit Pflanztipps etc. Ebenfalls mit Farbfoto, die allerdings nicht so grossformatig ausfallen wie die der Falter.

Ab Seite 90 geht es um Lockangebote, sprich Necktarpflanzen. Mit deren Unterstützung hoffentlich etwas für das Überleben und die Vermehrung der selten gewordenen Tierchen getan werden kann.

Zu guter Letzt beschliessen drei Seiten mit unbebilderten Listen der Pflanzen für eine Schmetterlingshecke, falterfreundliche Bäume, Pflanzen für grassfressende Raupen und Stauden, die von den Faltern bevorzugt werden.

Das Buch ist Klasse gemacht, sehr schön bebildert, voller Tipps, was für die Ansiedlung von Faltern getan werden kann. Auch wenn mal ein Kohlkopf den Raupen zum Opfer fällt...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.01.2019
Spitzer, Manfred

Die Smartphone-Epidemie


ausgezeichnet

Digitalisierung des Bildungswesens? NEIN, die Milliarden für Lehrer, also Menschen investieren!!

Paradebeispiel ist Frankreich: das Französische Parlament hat im Juli 2018 ein totales Verbot von Smartphones, Tablets, Notebooks erlassen. Das Verbot betrifft alle Vor- und Grundschulen sowie die Sekundarstufe 1. Und damit alle Schüler bis zum Alter von 15. Die weiterführenden Schulen Frankreichs können ebenfalls ein entsprechendes Verbot in ihrer Hausordnung aussprechen, müssen es aber nicht.
Was hat sich seitdem an den französischen Schulen geändert? Sehr viel. Und nur zum Positiven. Die Schüler schauen sich auf den Fluren bei Klassenzimmer wieder an, nehmen sich gegenseitig wahr, reden miteinander, nehmen Rücksicht aufeinander. In der grossen Pause wird wieder miteinander gespielt, nicht auf's Display geglotzt.

In Deutschland hingegen trägt die intensive Lobby-Arbeit die entsprechenden Früchte. Kein Wunder dass Bitcom (Bundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien) bärig auf die von der Bundesregierung zugesagten Milliarden € für die Digitalisierung der Schulen freut. Kann schliesslich für einige der von Bitcom vertretenen 2.600 Unternehmen der digitalen Wirtschaft ein Riesengeschäft werden!
Dass auch die F.D.P unter Führung ihres Parteivorsitzenden Christian Lindner im letzten Bundestagswahlkampf massiv für die Digitalisierung aller Lebensbereiche einsetzt, wenn auch mit völlig abstrusen Parolen wie "Digital first - Bedenken second" verwundert nicht. Zum einen hat Herr Lindner ausser im Stromhandel auch mit der Internetfirma Moomax GmbH Erfahrungen mit der digitalisierten Welt gesammelt. Hätte er als Geschäftsführer der Moomax bereits Zugriff auf einen Teil der 5 Milliarden Euro gehabt, wäre die von ihm geleitete Moomax vielleicht nicht pleite gegangen.

FÜNF MILLIARDEN EURO, die in den kommenden fünf Jahren im Zusammenhang mit dem "DigitalPakt Schule", erfahrungemäss nach dem Gieskannenprinzip ausgeschüttet werden sollen, ohne sich um die kurz-, mittel- und vor allem langfristigen Folgen Gedanken zu machen?? Denn nicht nur Ch. Lindner und seine F.D.P. denken nach dem völlig unsinnigen Motto "Digital first - Bedenken second".
Die Parole lässt mich nicht los, "Digital first - Bedenken second"... Etwas mehr Intelligenz wäre den Personen, die das Wahlplakat zur Veröffentlichung frei gegeben haben, zu unterstellen gewesen.
Worauf ist den der Name der Brause von Herrn Pemberton, die er unter dem Namen "Coca-Cola" einführte, zurückzuführen? Genau, zum Zeitpunkt von John Pembertons Erfindung war Kokain Bestandteil der Brause...
In leichter Abwandlung also "Cocain first - Bedenken second"...

Anderes Beispiel: Arsen wird auch heute noch für die Bekämpfung bestimmter Parasiten, die die Schlafkrankheit oder auch Syphilis verursachen, eingesetzt. Frei nach F.D.P.: "Arsen first - Bedenken second“...

Keine Panik: die anderen politischen Entscheidungsträger sind ebenso gedankenlos.

Dass das Smartphone die soziale Kompetenz, die Empathiefähigkeit, die Lernfähigkeit, die Wissensaufnahme mehr als verhindert, kann täglich beobachtet werden. Dass das ewige Glotzen auf's relativ kleine Display die Kurzsichtigkeit fördert, ist in Süd-Korea, dem smartphone-technisch derzeit am weitesten entwickelten Land, wissenschaftlich nachgewiesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.