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Lesemone

Bewertungen

Insgesamt 1707 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2021
Pauling, Valerie

Der Himmel ist hier weiter als anderswo


ausgezeichnet

Geigerin Fee steht nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes mit vier Kindern alleine da. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Als ihr die Wohnung gekündigt wird, ergreift sie die Gelegenheit und kauft mit dem Rest Geld den sie noch hat, einen alten Gasthof im Alten Land. Können sie und ihre Kinder dort Kraft schöpfen und wieder glücklich werden?

Anfangs fand ich Fee sehr naiv, einen renovierungsbedürftigen Gasthof zu kaufen, obwohl sie keine Reserven für Reparaturen besitzt. Andererseits ist es auch ein mutiger Schritt gewesen. Mir hat gut gefallen, dass die Familie bei den meisten in der Dorfgemeinschaft gleich gut aufgenommen und integriert wurden. Durch die vier Kinder ist in der Geschichte immer was los und ständig passieren unerwartete Dinge, so dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Ich habe die Familiengeschichte mit großem Interesse verfolgt und fand die Wendungen auch authentisch beschrieben. Da Fee als Protagonistin oft mit dem Fahrrad fährt, bekommt man auch viel von der schönen Landschaft des Alten Landes mit. Unterteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte, die mit Jahreszeiten gekennzeichnet wurden. Das fand ich sehr passend, denn so kann man das Leben der Familie innerhalb eines Jahres besser einordnen. Die Autorin hat mit ihrem fesselnden Schreibstil dazu beigetragen, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Fazit: wer gerne Familiengeschichten liest, bei denen es auch mal turbulent und humorvoll zugeht, der ist hier richtig und hat seine Freude an der Geschichte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Milonás, Nikos

Kretisches Schweigen / Michalis Charisteas Bd.3


sehr gut

Sein dritter Fall führt Michalis Charisteas in den Süden Kretas. Dort sollen immer im Mai am Strand von Frangocastello im Morgengrauen die Drosoulites zu sehen sein, was viele Touristen anlockt. Doch dieses Mal bleiben die Erscheinungen aus. Stattdessen stoßen die Touristen auf menschliche Knochen. Der Ermittler muss sich nicht nur mit neugierigen Touristen herumschlagen, sondern stößt auch auf sehr eigenwillige Bewohner. Was hat es mit der Legende auf sich?

Der Autor schafft es auch in seinem dritten Band rund um Ermittler Michalis Charisteas, wieder viel Flair und Lokalkolorit in seinem Krimi zu integrieren. Man fühlt sich mittendrin im Geschehen und vor allem auf der schönen Insel Kreta. Vor allem, wenn man schon einmal auf Kreta war, hat man gleich Bilder im Kopf. Ich fand es sehr spannend, etwas über die Erscheinungen und deren Hintergründe zu erfahren. Aber auch der Mordfall an sich, war spannend aufgebaut. Bis zum Ende bleibt man im Unklaren, was da überhaupt passiert ist. Dieses Mal tritt das Privatleben etwas mehr in den Hintergrund und die Ermittlungen nehmen mehr Raum ein. Doch immer wieder erfährt man auch, etwas über Michalis Freundin Hannah und natürlich auch über seine ganze Familie. Dazu gesellen sich immer wieder leckeres Essen, tolle Flora und Fauna, Sommer, Sonne, Strand und Meer. Die Bewohner des Südens werden sehr eigensinnig und rebellisch dargestellt. Ob das der Wirklichkeit entspricht, sei dahin gestellt. Ich fand es aber schon glaubhaft, dass sie nicht mit der Polizei zusammenarbeiten wollten.

Insgesamt ein wunderschöner Ausflug nach Kreta, mit spannenden Ermittlungen, netten Charakteren und Sonne satt.

Bewertung vom 24.05.2021
Saberton, Ruth

Der Liebesbrief (eBook, ePUB)


sehr gut

Künstlerin Chloe zieht sich in ein altes Pfarrhaus in Cornwall zurück, da sie ihren Mann verloren hat und sich erhofft, dort zur Ruhe zu kommen. Doch dann erfährt sie, dass dort der Dichter Kit Rivers gelebt hat und die Bewohner des Dorfes bis heute von ihm fasziniert sind. Gemeinsam mit Nachbar Matt begibt sie sich auf eine Spurensuche, die nicht nur ihr Leben verändert.

Die Geschichte ist auf zwei Zeitebenen angelegt. Zu Beginn und zum Schluss kommt Chloe zu Wort und der Mittelteil ist geprägt von der Geschichte Daisys. Die Autorin hat einen sehr fesselnden Schreibstil und erzählt sehr greifbar die schicksalhafte Geschichte von Daisy und Kit. Aber auch Chloe ist immer präsent und man erfährt aus ihrer Sicht, wie sie den Verlust ihres Mannes und den Neuanfang in Cornwall erlebt. Die malerische Gegend wird sehr bildhaft beschrieben, da würde man am liebsten gleich den Koffer packen und sich die alten Herrenhäuser und die steilen Klippen ansehen. Zum Ende wird die Familiengeschichte regelrecht spannend und kann mit einer überraschenden Wendung trumpfen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es sowohl historische Elemente, eine Familiengeschichte, eine Liebesgeschichte und auch viele Emotionen vereint, die zusammen einen tollen Roman ergeben.

Bewertung vom 17.05.2021
Sveen, Gard

Der schwarze Sommer / Kommissar Tommy Bergmann Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich verfolge die Reihe um Tommy Bergmann sehr gerne. Der Autor versteht es immer wieder, große Spannung in seinen Fällen aufzubauen. Die Spannung wird durch den Wechsel der Handlungsstränge durchweg oben gehalten. Einerseits verfolgt man 2017 die Ermittlungen von Bergmann, der als erstes am Tatort ist und Erste Hilfe leistet. Und der andere Handlungsstrang geht ins Jahr 1982 zurück und erzählt die Geschichte von Leif und Hannah in Beirut. Ich finde, dass dieses Thema total den Zeitgeist trifft. Man bekommt einen kleinen Einblick, was in den Flüchtlingslagern in Beirut passiert ist. Gleichzeitig ist die Geschichte auch politisch sehr aktuell. Durch die kurzen, wechselnden Kapitel schafft es der Autor, dass man gespannt an den Geschehnissen dran bleibt. Die Handlung ist komplex und die Hintergründe gut recherchiert. In diesem Band tritt Tommy nicht ganz so in den Vordergrund, wie dies in den vorherigen Bänden war. Man kann jedoch im Verlauf der Bände seine Entwicklung gut mitverfolgen und erkennen, wie sehr er sich in seinen Beruf zurück kämpft.
Ein sehr spannender Krimi, nicht mehr ganz so düster wie die Vorgänger, fesselnd und aktuell.

Bewertung vom 17.05.2021
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


sehr gut

Clara und Emilia wachsen auf dem Rosenhof ihrer Eltern auf Usedom auf. Emilia zieht es aber eher nach Paris, wo sie den Duft des Parfüms studieren möchte. Clara bringt sich daher in den Rosenhof ein. Doch als ein Unfall geschieht, muss Emilia in die Heimat zurück kommen. Emilia ist ein sehr verschlossener Charakter und es fällt ihr sehr schwer, wieder zurück auf den Rosenhof zu fahren. Das ist sofort spürbar dargestellt. Sie hat aber wohl auch ihrer Familie lange Zeit nicht gesagt, was sie eigentlich in Paris so treibt. Mir hat aber gut gefallen, das sie trotz dieser Ausgangssituation gleich bereit war, heim zu fahren. Da merkt man doch, dass ihr ihre Familie wichtig ist. Ich fand es auch sehr gelungen, dass es einen Handlungsstrang in der Vergangenheit und einer in der Gegenwart gab. So erfährt man schnell Näheres über Claras Reise nach Kent. Der Schreibstil war wieder sehr angenehm zu lesen und die Geschichte war für mich nachvollziehbar. Sehr anschaulich beschreibt die Autorin die tollen Gärten, die man in England besichtigen kann. Das würde ich mir auch gerne mal anschauen. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und durch ihre Unterschiede machen sie die Geschichte sehr lebendig. Die Grundgeschichte an sich, fand ich etwas zu flach, sie hat mich nicht ganz so berührt, wie es die Geschichten der Autorin sonst tun.
Alles in allem aber eine sehr schöne Familiengeschichte mit mehreren Handlungssträngen. Sie lädt zu einer Reise nach England ein und man kann entspannte Lesestunden damit verbringen.

Bewertung vom 17.05.2021
Graze, Linda

Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2


weniger gut

Ich kenne zwar den ersten Band der Serie nicht, aber ich denke, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Wie der Klappentext schon andeutet, herrscht Flaute bei der Polizei in Bad Wildbad, alle langweilen sich. Es taucht zwar bald eine Moorleiche auf, doch die ist schon sehr lange tot. Und so geht es langweilig weiter. Ich lese eigentlich gerne Regionalkrimis. Jedoch fehlt mir hier komplett die Spannung, die Idee, das Fesselnde. Die Charaktere wirken durchweg langweilig, ich konnte zu ihnen keine große Verbindung finden. Was mich aber am meisten gestört hat, waren die vielen Dialoge, die in Dialekt geschrieben wurden. Anfangs war das noch ganz lustig. Ich verstehe auch den schwäbischen Dialekt ganz gut, aber es stört massiv den Lesefluss. Wenn das vereinzelt mal eingesetzt wird, dann geht das noch, aber das war mir in diesem Buch zu viel. Mich konnte die Buchreihe um Justin Schmälzle leider nicht begeistern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


gut

Zack soll seine Frau Amanda nach einer Party umgebracht haben. Anwältin Lizzie soll den Fall aufklären. Sie kennt Zack und traut ihm dies nicht zu. Stück für Stück versucht sie die einzelnen Puzzleteile zusammen zu setzen und kommt der Aufklärung immer näher. Der Thriller ist sehr facettenreich gestaltet, da man von mehreren Perspektiven auf die Geschehnisse schauen kann. Die Autorin beginnt ihre Erzählung einige Tage vor der Party, nach der Amanda ermordet wurde. So beschreibt Amanda selbst, was alles geschieht. Dazwischen ermittelt Lizzie in der Gegenwart und es werden Vernehmungsprotokolle eingestreut, um von den eingeladenen Gästen der Party nähere Einzelheiten zum Geschehen zu erfahren. Zusätzlich wird noch ein Hackerangriff auf die Schule der Kinder der Protagonisten beschrieben. Lange ist nicht klar, was dies zu bedeuten hat. Es folgen viele Wendungen in dem Fall und Lizzie gewinnt immer mehr Erkenntnisse und blickt hinter die Fassade der neureichen Gesellschaft. Für einen Thriller empfand ich zu wenig Spannung und mich konnte die Geschichte nicht ganz fesseln. Sie ist sehr langatmig erzählt und man hätte da einige Seiten kürzen können. Die Auflösung ist jedoch schlüssig und nachvollziehbar aufgeklärt, so dass sich für mich keine Fragen mehr stellten. Ein doch eher gemäßigter Thriller!

Bewertung vom 11.05.2021
Fitzek, Sebastian

Der erste letzte Tag


gut

Lea und Livius sind zwei komplett unterschiedliche Charaktere, die sich ein Mietauto teilen müssen. Während Lea sehr flippig und überdreht daher kommt, ist Livius eher der bedächtige, ruhigere Lehrer, dem die bald folgenden Aktionen überaus peinlich sind. So fahren die beiden von München Richtung Berlin. Ich habe das Hörbuch gehört und fand die Sprechstimme des Lesers sehr angenehm. Seine Lesegeschwindigkeit jedoch, geht in Richtung Raketenstart. Er spricht so schnell, dass man kaum folgen kann. Die Geschichte lebt von viel Wortwitz, was mir jedoch nach der Hälfte der Geschichte echt zu viele aneinander gereihte Sprüche und Witze wurden. Da war dann die Luft raus und ich fand dies auch nicht mehr komisch. Für mich hat es das Ende dann rausgerissen, weil man endlich den Sinn hinter dieser chaotischen Fahrt verstanden hat. Alles in allem war die Geschichte jedoch sehr konstruiert und wird mir nicht so in Erinnerung bleiben. Der Autor sollte lieber bei seinen Thrillern bleiben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2021
Groschupf, Johannes

Berlin Heat


sehr gut

Der Autor gibt dem Leser einen kleinen Einblick in das Leben von Tom Lohoff, der getrieben durch Spielschulden, sich in kriminelle Machenschaften verstrickt und sich so in die Schusslinie der Polizei manövriert. Tauschen möchte man mit ihm nicht. Erzählt wird durchweg aus der Sicht von Tom. Anfangs beschreibt er die aktuelle Lage in Berlin und was in seinem Viertel so abgeht. Im weiteren Verlauf kommen dann immer mehr unglückliche Verstrickungen dazu, bis es am Ende der Geschichte zum harten Fall kommt. Einerseits fand ich die Erzählweise sehr spannend gestaltet. Andererseits bedient sich der Autor einer sehr harten, derben Sprache, die mir wiederum überhaupt nicht gefallen hat. Das Milieu in dem sich der Protagonist bewegt, ist hochkriminell, daher passt die Sprache, aber ich mag das nicht so gerne lesen. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Settings, Berlinkenner werden sich die Handlungsorte bildlich vorstellen können. Politisch hat der Autor ins Schwarze getroffen, hochaktuelle Themen und sehr gut umgesetzt und in die Geschichte eingefügt. Alles in allem ein gut zu lesendes Buch, was fast als Actionthriller durchgehen könnte und dem eine Verfilmung gut tun würde.