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claudi
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Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1141 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2017
Whitehead, Colson

Underground Railroad


ausgezeichnet

"Die Menschen tragen Ketten und sind Sklaven; aber sie sind nicht geboren, es zu sein, und haben die Hoffnung nicht verloren, wieder frei zu sein." (Matthias Claudius)
Cora arbeitet ebenso wie ihre Großmutter auf der Randall Farm, für sie gab es nie etwas anderes, als Sklavin sich auf Plantagen zu schinden. Eines Nachts flüchtet dann Coras Mutter von der Farm und lässt ihre Tochter alleine bei ihrer Mutter zurück. Cora kann nicht nachvollziehen, warum sie, sie ganz alleine gelassen und nicht mitgenommen hat. Nach dem Tod des alten Plantagenbesitzer Randall wird die Farm an seine Söhne vermacht, die diese genauso herzlos weiterführen. Unter unerträglichen Bedingungen müssen die Sklaven der Randalls Bauwolle säen und ernten. Doch eines Tages tritt Caesar an Cora heran und offenbart ihr das er flöhe und sie mitnehmen möchte. Erst verneint Cora diesen Vorschlag, den selten ist einem Sklaven so eine Flucht gelungen und wenn man sie gefasst hätte, wäre dies ihr Todesurteil gewesen. Ein paar Tage später wusste Cora das, wenn sie jetzt nicht flieht, dies ihr Leben lang bereuen würde. Zusammen wollen sie mit der Underground Railroad in ein neues Leben fliehen. Dabei wird Ridgehead einer der berüchtigten Sklaveneintreiber, die beiden unerbittlich verfolgen, um sie an Randall auszuliefern, den dieser hat ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt. Es beginnt eine abenteuerliche Reise bei denen sie heldenhafte Bahnhofswärter, Kopfgeldjäger und Leichendieben begegnen und überall lauern Gefahren. Werden sie ihre Freiheit wirklich finden?

Meine Meinung:
Mit Colson Whitehead ist hier ein fiktiver Roman erschienen, der die qualvolle Wirklichkeit der Sklaven in den USA widerspiegelt. Zur Vorlage nahm sich der Autor mehrere Slave narrative Vorlagen und gestalte damit einen fiktiven Roman, den es so nicht gab. Aber wenn man dieses Buch gelesen hat, kann man sich gut vorstellen, das es so gewesen sein könnte. Das Netzwerk der Underground Railroad gab es in Wirklichkeit, mit dieser wurden tatsächlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts Sklaven zur Flucht verholfen. Der Schreibstil ist sehr gut, schade nur das dem Buch ein wenig die Emotionen fehlen, trotzdem hat es mich zu tiefst bewegt. Entsetzt hat mich auch, das ab dem Jahr 1776, 460 000 Sklaven in die USA verschleppt und als billige Arbeitskräfte gehalten wurden. Ich denke dabei immer an eine damalige Fernsehserie Roots bei denen dies auch drastisch geschildert wurde. Selbst heute noch muss die schwarze Bevölkerung mit vielen Benachteiligungen in der ganzen Welt, vor allem aber in den USA leben. Deshalb auch stellvertretend dieses Buch, für alle jene Sklaven, die bisher ihr Leben lassen mussten. Ausgezeichnet wurde es mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer Preis 2017. Ein Buch, das man gelesen haben sollte und von mir 5 von 5 Sterne bekommt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2017
Ohlandt, Nina

Sturmläuten / Kommissar John Benthien Bd.4


ausgezeichnet

"Konflikte entstehen oft im gegenseitigen Verschweigen." (Otto Baumgartner-Amstad)
Auf der Halbinsel Holnis wird die verweste Leiche einer Frau in einem hohlen Baum gefunden. Das wäre ja für Hauptkommissar John Benthien und sein Team nichts Besonderes, würde dieser Baum nicht im Garten von Karins Eltern stehen. Ausgerechnet Exfreundin Karin bittet dann auch John um Hilfe. Auch wegen Tochter Celina, die mit ihrer Freundin aus dem Internat abgehauen und in eine schwierige Situation geraten ist. Doch es soll noch dicker kommen für John Benthien, den wenige Tage später findet man Karins Leiche. Sie wurde erschlagen im Gartenteich vorgefunden und John war einer der wenigen, die zuletzt mit ihr gesprochen, bzw. gestritten hat. Deshalb wird er auch von seinem Kollegen Smythe-Fluege verdächtigt und dieser will ihn deshalb verhören und evtl. auch festnehmen. Jedoch in Haft kann John seinen Fall nicht lösen und schon gar nicht Karins Mörder finden. Natürlich glauben Johns anderen Kollegen alle an dessen Unschuld und helfen ihm sich zu verstecken. Währenddessen versuchen Fitzen und Lilly Johns Widersacherin Jablonsky zu finden, den sie könnte zum einen eine wichtige Zeugin, zum anderen gefährlich für John sein. Wird John den wahren Mörder von Karin finden?

Meine Meinung:
Danke an Nina Ohlandt, die so freundlich war, mit ihr Buch zum Lesen zukommen zu lassen. Mit "Sturmläuten" kommt hier einer der persönlichsten Fälle von John Benthien auf den Leser zu. Für mich war es das 4 Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und jedes Mal bin ich wieder neu fasziniert von den Ermittlungen die John und sein Team führen. Sehr ausführlich und detailliert bis ins Kleinste nimmt die Autorin den Leser mit auf die Suche nach dem oder den Tätern. Auch in diesem Band hat es das Team nicht nur mit einem, sondern gleich mehreren Fällen zu tun. Inzwischen habe ich auch kein Problem mehr mit den Namen der Ermittler und kenne sie sehr gut. Auch das Privatleben von John, bei dem inzwischen Kollegin Lilly Velasco eine Rolle spielt, wird hier etwas mehr vertieft. Schön ist es auch immer wieder das die Autorin Johns Vater Ben mit in ihre Geschichte einfließen lässt. Mit Kollege Smyhe-Fluege bin und werde ich sicher nicht mehr warm werden. Wundervoll sind auch immer die ausführlichen Beschreibungen der Orte rund um die Nordsee. Ob es die Insel Holnis oder Hallig Hooge ist, man hat das Gefühl wie hier, mitten im Sturm dabei zu sein. Bei den Büchern von Nina Ohlandt kann man auch gut diesen Krimi lesen, ohne das man die ersten Teile kennt, den sie sind einzeln abgeschlossen. Ein Krimi, bei dem ich wieder wunderbar miträtseln konnte und wo ich das Ende dann doch total überraschte. Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Fall von John Benthien und vergebe 5 von 5 Sterne für dieses Buch.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2017
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Blutiges Wiedersehen / Sadie Scott Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wer den Pflichten eines Vaters nicht nachkommen kann, hat kein Recht, Vater zu werden." (Jean Jacques Rousseau)
Nach ihrem letzten Fall sind Sadie und Matt wieder gut zu Hause angekommen, von Rick Foster, Sadies Vater fehlt weiter jede Spur. Nun erfährt auch Sadies Team von ihrer Vergangenheit und dem Zeugenschutz, da ja Sadies neue Identität aufgeflogen ist. Doch dann bekommt Sadie einen Anruf von Phil ihrem ehemaligen Kollegen aus Waterford bekommt. Rick Foster hat Norman und Fanny in ihrem Haus überfallen, Norman ist schwer verletzt und Fanny hat es nicht überlebt. Diese Nachricht nimmt Sadie den Boden unter den Füßen weg. Jetzt hält es auch Sadie und das Team nicht mehr davon ab Rick Foster zu jagen. Matt möchte natürlich schon alleine wegen Sadies Schutz mitfliegen, was Sadies Chef Nick auch erlaubt. Foster hat inzwischen eine junge Frau gekidnappt, die sie wenig später tot auffinden, mit einer eindeutigen Nachricht für Kim (Sadie). Für Sadie ist es erschreckend zu sehen, als sie in der Asservatenkammer, die Reste ihrer Familie nach Hinweisen durchforsten. Vor allem das Tagebuch ihrer Mutter offenbahrt ihr so einige neue Erkenntnisse. Doch der Alptraum soll auf Sadie erst noch zukommen, als ihr Vater Rick Foster sie in die Hände bekommt. Für Matt, Phil und das Team wird es ein Wettlauf mit der Zeit und um Sadies Leben.

Meine Meinung:
In Dania Dickens drittem Band "Die Seele des Bösen" geht es um die Vergangenheit von Sadie Scott. Nämlich als Kim Foster, die Tochter von Serientäter Rick Foster, dem Oregon Strangler. Für mich war dieses Buch das absolute Meisterwerk der Autorin. Gebannt konnte ich mich von diesem Thriller nicht mehr loseisen, da er mich restlos in den Bann zog. Habe ich schon in ihrer anderen Profiler Reihe von Andrea Thornston mit der Ermittlerin mitgelitten und gebangt, so war es hier noch viel extremer. Manchmal bin ich fassungslos gewesen, welche Gedanken und Fantasien die Autorin hier zu Papier brachte. Nicht nur die grässlichen und detaillierten Szenen aus der Vergangenheit haben mich schockiert, sondern auch die grausame Gegenwart. Vor allem als Rick Foster sie dann gekidnappt hat, habe ich förmlich mit Sadie mitgelitten. Dieses Buch hält einen mit seinem Spannungsbogen förmlich in Atem. Hauptsächlich deshalb, weil ich schon nach drei Folgen mit der Ermittlerin und ihrer Familie total verbunden bin, dies schafft nur Dania Dicken. Sowas habe ich bisher noch bei keinem anderen Autor/in erlebt. Ein Band, eine Profilerreihe, die mich wahrlich überzeugt und die ich jedem nur empfehlen kann, am besten von Anfang an. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne, mehr geht ja nicht.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2017
Berg, Ellen

Alles Tofu, oder was? (MP3-Download)


ausgezeichnet

“Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müsste, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen.” (Christian Morgenstern)
Bei der 35-jährigen Dana und alleinerziehenden Mutter von Tochter Leonie kommt es ganz dicke. Nachdem sie Freund Paul ein wunderbares Liebesdiner kredenzen wollte, bezeichnet er sie als Ökoschlampe und macht sich aus dem Staub. Dana ist fassungslos, hatte sie doch eher einen Antrag als das Ende ihrer Beziehung erhofft. Aber leider ist das noch nicht alles, den sie bekommt wenig später auch noch die Kündigung ihres Restaurants und der darüber liegenden Wohnung. Eine Immobilienfirma möchte die Mieter loswerden, weil in der Gegend neu gebaut werden soll. Dana ist fassungslos, sie hat doch schon genug Probleme, seit sie ihr Restaurant mithilfe ihres vietnamesischen Kochs Hung Tai auf vegane Gerichte umgestellt hat und nur noch Stammgast Philipp erscheint. In Form von Maklerin Frau Müller-Mertens bekommt sie dann auch noch eine Frau die mit allen Mitteln versucht das Restaurant zu sabotieren. Da gibt es dann nicht nur Kakerlaken in Danas Speisekammer, nein sie hetzt ihnen auch das Gewerbeaufsichtsamt auf den Hals und stellt den Strom ab. Zu dem taucht auch noch ihr Vater Hermann in seinem Elektrorollstuhl auf und will bei Dana einziehen, weil ihn seine Frau vor die Türe gesetzt hat. Was für ein Glück das es Freund Eddy und Stammgast Philipp, gibt die ihr aus der Misere helfen und zu guter letzte Hung Tais Liebesmenü der zum großen Durchbruch des Bistro Paradies verhilft.

Meine Meinung:
Wieder einmal ein aberwitziger Roman aus den Federn von Ellen Berg, hier gesprochen von Tessa Mittelstaedt. Ihre warmherzige Stimme hat das Hörbuch dann auch zu einen wirklichen Erlebnis gemacht. Zwar wird die vegane Küche und die ökologische Lebensweise von Dana ein wenig übertrieben, aber gerade das macht den Humor bei diesem Buch aus. Die Charaktere in diesem Roman sind alle, bis auf wenige Ausnahmen, recht liebenswürdig. Vor allem haben mich die nette Sprechweise von Hung Tai ihrem vietnamesischen Koch und die aufgeweckte Leonie absolut begeistert. Aber auch die nicht gerade wohlgesonnene Maklerin Müller-Mertens mit ihren Intrigen und Vater Hermann, der Dana im Kampf gegen die Immobilienfirma unterstützt sind einfach klasse. Zwar ist die Thematik recht simpel und einfach, aber dem Humor tut das ja keinen Abbruch. Im Gegenteil für mich war dieses Hörbuch ein wahres Vergnügen, so das ich die 448 Minuten in einem Tag zu Ende gehört habe. Wer gerne lacht, kein Problem mit Veganern, ökologischer Lebensweise und das man, die ein wenig übertrieben darstellt hat, für den könnte diese Hörbuch genau das richtige sein. Von mir jedenfalls gibt es 5 von 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2017
Nadine, Stenglein

Somalia Rain (Kurzgeschichte, Liebe) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"An unser früheres Leben können wir uns deswegen nicht erinnern, weil Erinnerung eine Eigenschaft nur dieses Lebens ist." (Leo Tolstoi)
Wieder einmal erwacht Sarah aus ihrem Alptraum, wie schon seit langem hat sie wiederholt den gleichen Traum geträumt. Es geht um eine große Liebe zwischen Maria und einem jungen Mann. Das ganze findet in Somalia statt und wie immer wacht sie danach schweißgebadet auf. Wie immer nach dem Traum ärgert, sie sich das sie den jungen Mann nicht nach seinem Namen gefragt hat. Aber vor allem belastet sie überhaupt diese nächtlichen Träume. Den sie beeinflussen ihr ganzes Leben, selbst ihre Freundin und Psychologin Anna kann ihr dabei nicht helfen. Eine Rückführung hat Sarah bisher immer abgelehnt, weil sie einfach zu skeptisch ist, das dabei etwas herauskommen soll. Doch als Anna ihr eine CD mitgibt, wo so eine Zeitreise aufgesprochen wurde, macht Anna es doch mit. Erstaunt erwacht sie aus ihrer Reise in die Vergangenheit und sie ist endlich klar darüber das eine Reise nach Somalia unaufschiebbar ist. Zusammen mit ihrem Kollegen Frederik macht sie sich auf in das Krisengebiet Somalia zu einer Recherche.


Meine Meinung:
In dieser Kurzgeschichte hat Nadine Stenglein sehr gut beschrieben, was eine Zeitreise und die Überwindung von Träumen bewirken kann. Ich bin wahrlich kein Freund von Zeitreisen, Träumen aus der Vergangenheit oder das zweite Leben, trotzdem wurde die Geschichte gut interpretiert. Der Schreibstil war sehr gut und die Autorin hat es wirklich geschafft in der Kürze eine tolle Geschichte zu schreiben. In Sarah konnte ich mich jetzt nicht gut hineinversetzen, da ich an solche Zeitreisen oder an zweites Leben nicht glaube. Für mich ist dieses Thema eine fragwürdige Angelegenheit, bei der ich sehr gespalten bin. Aber das man durch Träume etwas erfahren oder eine Nachricht bekommen kann, kann ich mir schon gut vorstellen. Dass sie aber deshalb dann auch noch eine lebensgefährliche Reise nach Somalia macht, ist schon recht blauäugig. Das Ende war doch ein wenig überraschend und vielleicht auch zu kurz geraten. Trotzdem fand ich die Story gut umgesetzt, auch wenn der Titel mir ein wenig belanglos vorkommt, ebenso wie das Cover das ich nicht ganz passend finde. Von mir bekommt diese Story 4 von 5 Sterne.