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seschat
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Insgesamt 938 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2016
Marten, Lena

Ausgerechnet du


ausgezeichnet

Im Fall von Lena Marten bin ich bekennende Wiederholungstäterin. Bereits ihr Erstling "Nicht auch noch der!" konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und bei ihrem zweiten Buch "Ausgerechnet du" war es nicht anders. Wer humorige und höchst emotionale Liebesgeschichten mag, ist bei Marten an der richtigen Adresse.

INHALT
Nürnbergerin Jenny, 22, hat gerade ihr BWL-Studium abgeschlossen und ist auf Jobsuche. Ihr Freund Heiko hat sich von ihr wegen eines Mannes getrennt und eigentlich möchte sie Sängerin werden. Letzteres ist für ihren Vater keine Option und so arrangiert er ihr einen Arbeitsplatz bei einem befreundeten Unternehmer. Dumm nur, dass Jennys neuer Arbeitskollege ausgerechnet (s. Buchtitel) ihre erste Liebe Tobi ist, der sie damals unfreundlich abserviert hat. Klar dass zwischen beiden ab dem ersten Moment die Fetzen fliegen.Zudem ist Jenny, nachdem sie eine Wahrsagerin befragt hat, der festen Annahme, dass sie ihren Traummann am 14. Februar treffen wird. Doch ist der spießige Pilot Gregor wirklich die richtige Wahl?

MEINUNG
Lena Martens zweiter Roman punktet mit einer spannenden und recht ereignisreichen Handlung, bei der es um große Gefühle, Altlasten aus der Vergangenheit und Selbstverwirklichung geht.

Marten ist eine versierte Erzählerin mit Sinn für ernsthafte Zwischentöne sowie humorige Blödeleien. Sie bedient die gesamte Klaviatur der menschlichen Emotionen recht gekonnt. Dies liegt auch an der passend gewählten Erzählperspektive. Jenny und Tobi teilen sich die Rolle des Erzählers, so dass man beide Charaktere samt deren Gefühlswelt sehr gut kennen und lieben lernt. Beide, Tobi und Jenny, waren mir auf Anhieb sympathisch. Denn die gemeinsame Vergangenheit hat bei beiden Wunden hinterlassen, die sie nur gemeinsam kurieren können. Vor allem ihre frech-fetzigen Dialoge haben die Story bereichert. Trotz verschiedener Partner und Lebensansichten ziehen sich Jenny und Tobi immer wieder an und beide müssen sich entscheiden, was sie eigentlich wollen. Hierbei kann sich die Autorin sehr authentisch in ihre Protagonisten einfühlen. Auch die eingestreuten Bezüge zur Gegenwarte (Musik etc.) peppen die Handlung auf und machen sie modern. Abgesehen von Tobi und Jenny sind deren Freunde und Weggefährten nicht minder unterhaltsam. Ob Tobis amerikanischer Buddy Chad oder Jennys pragmatische Ärztefreundin Aida, alle Nebenfiguren wirken auf ihre Weise echt und besonders. Auch die Spannung wird bis zum Happy End hoch gehalten, was ich ausgesprochen begrüßt habe, denn oftmals sind die kurzweiligen Liebesgeschichten doch recht vorhersehbar konstruiert.

FAZIT
Eine moderne Liebesgeschichte mit Pfiff und großem Unterhaltungswert. Absolut lesenswert.

Bewertung vom 16.08.2016

Hier ist alles Banane


gut

Rodriguez' nicht ganz ernst gemeinte Tagebuchsensation liest sich immens witzig und greift die ungelenke Sprache des DDR-Regimes bzw. des Ex-Staatschefs sehr realistisch auf. So dass man als Leser (vor allem als ostdeutscher Leser) meint, auf Zeitreise zu gehen. Ich habe mich sehr über Erich und Margot Honeckers fiktive Ausführungen zum Weltgeschehen amüsiert. Auch ihre Alltagsepisoden im chilenischen Exil waren eine Schau. Hier wurde ausgiebig auf den Kapitalismus geschimpft, aber gleichzeitig dessen technische Errungenschaften (PC, TV-Kanäle etc.) und Überflussmentalität (Obst- und Gemüseangebot) genossen.

Es ist eine amüsante Persiflage auf den DDR-Staat und dessen ehemaligen Vertreter Erich Honecker, der in diesem Buch nicht 1994 gestorben ist, sondern hier fröhlich und frei aus seinem chilenischem Lebensalltag bis zum Jahre 2015 berichtet. Dabei geht's vor allem der BRD und ehemaligen Weggefährten Honeckers (Egon Krenz, Erich Mielke...) an den Kragen.
Anfangs liest sich dieses Buch noch sehr lustig und interessant, doch mit der Zeit und der steigenden Seitenzahl nimmt der Überraschungseffekt ab und man muss sich trotz des nicht enden wollenden Gagfeuerwerks durch die Lektüre quälen. Hier wären weniger Seiten absolut mehr gewesen.

Das Cover und der programmatische Titel wurden thematisch passend designt und haben Eyecatcher-Potenzial.

FAZIT
Ein Buch für ostdeutsche und humorverständige Nostalgiker, die wissen wollen, was das Ehepaar Honecker zur gegenwärtigen Politik bzw. Lebenswelt zu sagen gehabt hätte. Eine insgesamt recht lustige, aber auch anstrengende Lektüre.

Bewertung vom 09.08.2016
Smith, Jennifer E.

Dich immer wiedersehen


ausgezeichnet

INHALT
Lucy (16) und Owen (17) hätten sich unter normalen Umständen nie kennengelernt. Doch ein Stromausfall in New York zwingt sie dazu. Beide bleiben in einem Wohnhauslift stecken und erleben nach ihrer Rettung eine wunderschöne Nacht unterm Sternenhimmel.

Doch Lucys Eltern wollen wegziehen und Owens Vater verliert seinen Job als Hausmeister und will mit Owen andere Bundesstaaten bereisen. Man will sich Postkarten bzw. E-Mails schreiben, um sich nicht zu vergessen, doch hat die aufkeimende Liebe überhaupt eine Chance?

MEINUNG
Jennifer E. Smiths Jugendroman besticht durch seine authentische und z.T. recht tiefgründige Erzählweise. Owens und Lucys Romanze ist etwas ganz Besonderes. Hier haben sich zwei einsame Seelen gefunden, die ähnlich ticken und nur zusammen glücklich sein können. Aber ehe beide dies begreifen, müssen erst 9 Monate und unterschiedliche Wohnorte hinter ihnen liegen.

Das bezaubernde Element der Geschichte ist, wie bereits das Cover zeigt, die Postkarte. Owen, ein Verweigerer der modernen Kommunikation via Internet, schreibt Lucy von jedem neuen Ort, den er mit seinem Vater bereist, meist eine Ansichtskarte. Und Lucy wählt unabhängig davon, in England fast dieselbe aus, so dass man von einer magischen Art der Seelenverwandtschaft sprechen kann. Die kurzen Botschaften auf ihren Postkarten rühren das Leserherz und lassen noch an die Kraft und Magie der Liebe glauben. Obschon diese Art der Korrespondenz recht veraltet ist, geht von ihr ein ganz besonderer, sehr persönlicher Reiz aus.

Die Autorin geht wechselweise auf Owens und Lucys Leben ein, so dass man als Leser über beide Charaktere recht gut im Bilde ist. Und ihre persönlichen Geschichten bewegen. So ist z. B. Owens Mutter gestorben und sein Vater nur ab und zu berufstätig und Lucys Eltern sind so gut wie nie zu Hause. Sie ist mehr oder minder sich selbst überlassen, zumal ihre Brüder bereits an einem anderen Ort studieren. In Kenntnis dieser Vorgeschichte mutet Owens und Lucys Zusammentreffen als "unvermeidliches" Schicksal an. Ihre kurze gemeinsame Zeit ist wie eine schützende Blase, die keiner von beiden vergessen oder gar zerstören will.

Smiths Geschichte vom Suchen und Finden der Liebe wird nicht nur jugendliche Leser mitten ins Herz treffen. Zudem stimmt diese nachdenklich und lädt dazu ein, den Augenblick mehr Gewicht beizumessen. Das etwas offen gehaltene Ende passt dazu vorzüglich.

FAZIT
Eine romantische Geschichte über eine spezielle Großstadtliebe, die bis zur letzten Zeile mitreißt.

Bewertung vom 08.08.2016
Stradal, J. Ryan

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens (Restauflage)


sehr gut

J. Ryan Stradals Roman "Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens" ist eine eine Ode an das Kochhandwerk.

In voneinander abgetrennten Kapiteln behandelt der Autor unterschiedliche kulinarische Lebenswege, wie z.B. den von Hobbybäckerin Pat Prager oder jenen von Kochgenie Lars Thorvald. Im Zentrum steht dabei die Biografie und das revolutionäre Wirken von Eva Thorvald, die nach dem frühen Tod des Vaters Lars bei Onkel und Tante aufwuchs. Ihre Mutter, die die Familie nach Evas Geburt verlassen hat, hat sie nie kennengelernt. Aus einfachen, ja, geradezu ärmlichen Verhältnissen stammend, hat sie sich mit ihren ungewöhnlichen und äußerst delikaten Kochkreationen in Nordamerika einen Namen gemacht. Sie dient innerhalb des Plots als Verbindungsglied, da alle angeführten Personen in irgendeiner Weise mit ihr bekannt bzw. verbunden ist. Durch ihre wagemutige und intelligente Art hat sie mich als Hauptprotagonistin überzeugen können. Sie weiß, was sie kann und tritt dementsprechend auf. Besonders ihre kluge Beobachtungsgabe und ihre messerscharfe Analyse ihrer Mitmenschen brachte mich zum Schmunzeln. Auch Evas Vorliebe für scharfes Chili fand ich recht sympathisch.

Stradals leichter und entspannter Erzählton fördert den Lesefluss und erzeugt damit eine ganz eigene, chillige Stimmung. Die eingestreuten Rezepte ergänzen den Text an passender Stelle und nehmen dabei nicht allzu viel Raum ein. Alles bleibt im Fluss und endet menschlich-versöhnlich. Die emotionale Ebene der Story bewerte ich als ausbaufähig, denn gerade zwischenmenschlich war noch Luft nach oben, was man von den kulinarischen Genüssen nicht behaupten kann. Ich hätte nicht vermutet, dass in den Fast Food geprägten USA solch hohe und experimentelle Kochkunst möglich ist.

Das Cover mit seinen leuchtenden Farben und den verspielt floralen Motiven (Tomate, Chili) ist ein wahres Kleinod und hat mich auf den ersten Blick an Italien (genauer: die Toskana) denken lassen. Es ist ein filigraner Eyecatcher, bei dem sich jedes Motiv/Symbol in der Lektüre wiederfinden lässt.

FAZIT
Eine kurzweilige literarische Genussreise, die gut in die Sommerzeit passt und den Appetit anregt.

Bewertung vom 29.07.2016
Ernst, Susanna

So wie die Hoffnung lebt


ausgezeichnet

Katie und Jonah sind Waise und wachsen gemeinsam im Heim auf. Ihre jeweilige familiäre Vorgeschichte ist tragisch.

Katie war 8 Jahre alt, als ihr Vater die gesamte Familie mit Ausnahme von Katie in einer Kurzschlussreaktion tötete. Infolge verstummte sie und zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück. Erst mithilfe von Jonah findet sie wieder ins richtige Leben zurück und kann wieder sprechen.

Jonahs Mutter und Großmutter starben bei einem Hausbrand. Nur er überlebte. Mit 13 Jahren und großer künstlerischer Begabung kommt er ins Heim. In Katie und seinem Zimmergenossen Milow findet er Freunde fürs Leben. Bis Katie eines Tages verschwindet...

17 Jahre später. Jonah reist als Fotograf durch die Welt und kann Katie einfach nicht vergessen. Als er sie überraschenderweise auf einem Gemälde wiederentdeckt, reist er nach Seattle. Dort trifft er sie, die mittlerweile mit einem manisch-depressiven Nachtclubbesitzer verheiratete Katie, wieder. Werden sie wieder zueinander finden können?

MEINUNG
Die Autorin Susanna Ernst hat mit dem spannenden Roman "So, wie die Hoffnung lebt" ein fulminantes, weil vielversprechendes Debüt hingelegt. Ich bin mehr als begeistert von ihrem einfühlsamen und zugleich intensiven Erzählstil. Sie kann sich sehr gut in ihre Protagonisten und deren Lebensumstände hineinfühlen, ohne unrealistisch zu werden. Katie und Jonah sind zwar von ihrer mehr als schweren Kindheit gezeichnet, haben den Glauben an das Leben und die Menschen, besonders an sich, doch trotz allem nicht verloren. Sie leiden, sie freuen sich und sie leben einfach weiter, obschon die Vergangenheit an manchen Tagen sie fast zu erdrücken scheint. Ernst zeigt auf besondere Weise, wie aus Schrecklichen auch Gutes erwachsen kann und man selbst für sein Leben verantwortlich ist. Liebe und Freundschaft können gebrochene Personen wieder aufrichten oder sogar heilen.

FAZIT
Mitreißend, intensiv und sehr emotional konzipierte Geschichte, die keinen kalt lassen wird. Ein wahrhaft lesenswerter Roman mit Tiefgang.

Bewertung vom 23.07.2016
Bukowski, Candy

Wir waren keine Helden


gut

Candy Bukowskis Debütroman "Wir waren keine Helden" ist eine deutsche Coming-Of-Age-Geschichte. Im Fokus steht Sugar, die mit 16 ihrem Kaff am "Arsch der Welt" entfliehen will und dafür in die Großstädte zieht. Viele Brüche zeichnen ihr unkonventionelles Erwachsenwerden zwischen Punk-WG, Dauerwelle und Hits der 80er und 90er. Am Ende des Romans ist Sugar eine alleinerziehende, zufriedene Frau über 40, die in Hamburg ihre Heimat gefunden hat und noch einmal auf ihre "wilden Jahre" zurückblickt. Sie bedauert diese Zeit nicht, sondern setzt zu einem Lob auf die Freundschaft an. Letztere bildet den roten Faden innerhalb der oftmals etwas verworrenen, tagebuchähnlich angelegten Kapitel. Man könnte auch von kleinen Geschichten in einer großen sprechen. Das Besondere an Bukowskis Roman ist dessen metaphorischer und nonchalanter, geradezu flapsiger Erzählton. Kurzum, die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und wirkt dadurch erfrischend unangepasst. Leider empfand ich diese ungewöhnliche Erzählweise im Laufe der Handlung als sehr anstrengend; musste mich manches Mal sogar dazu zwingen, nicht einfach weiter zu blättern. Die Beschreibungen der Lebenswelt der 80er und 90er in Deutschland fand ich hingegen grandios gut getroffen. Auch das zeittypische Songtitel als Untertitel für jedes Kapitel gewählt wurden, fand ich stark.
Mit Sugar und ihrer Lebenseinstellung und ihrem sich Treibenlassen konnte ich weniger anfangen. Mag sein, das Vieles auch autobiografisch ist, das machte es für mich aber auch nicht spannender.
Das Tigermotiv des Covers wurde sehr modern designt und hat mich sofort angesprochen. Es ist ein richtiger Eyecatcher. Die Wahl des Titels und Titelbildes erschließt sich wunderbar leicht durch den Romaninhalt, was man nicht von jedem Buch behaupten kann.

Hier ein paar Lieblingszitate:
"Hart aber war gut. Das Hart, das dir zeigt, wie viel Rückgrat dir selbst in einem haltlosen Weichsein noch fehlt." (S. 20)

"Und Pete lebte. In den Tag hinein und durch den Tag hindurch [...]." (S. 21)

"Wenn all die sperrigen Wenn und Aber aus dem Weg gekickt und all die sinnbefreiten Konjunktive vom Herz gerissen wurden, dann läuft es schon irgendwie in die richtige Richtung. In eine zumindest." (S. 49)

FAZIT
Eine tempo- und ereignisreiche Reise in die Vergangenheit, deren Lektüre den Leser herausfordert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2016
Wright, Kim

Die Canterbury Schwestern


gut

INHALT
Che de Milan ist 48, Weinkritikerin und Amerikanerin. Als eines Tages ihre narzisstische Hippie-Mutter Diana an Krebs stirbt und ihr letzter Wille ist, dass ihre Asche in Canterbury verstreut wird, macht sich Che auf den Weg. Gemeinsam mit der 8-köpfigen, bunten „Reiseweiber“-Truppe begibt sie sich auf einen als Pilgerreise getarnten Selbstfindungstrip. Auf ihren Weg von London nach Canterbury erzählen sich die Frauen abwechselnd wahre und erfundene Geschichten.

MEINUNG
Kim Wrights Roman ist eine moderne Mischung aus „Canterbury Tales“ und „Decamerone“. Während die Schilderung der Reiseumstände und –bedingungen sehr realistisch geraten ist, empfand ich die Pilgergeschichten der Reisetruppe als zu weitschweifig und austauschbar.
Daher blieben von Hauptprotagonistin Che einmal abgesehen die Nebencharaktere recht blass. Ches ungewöhnlicher Auftrag, ihre Trauerbewältigung und ihre Suche nach sich selbst konnten allerdings überzeugen. Besonders das etwas rührselige Ende hat die insgesamt doch recht dröge Story aufwerten können. Zudem empfand ich die historischen Exkurse über Canterbury und die „Canterbury Tales“ als gelungen und recht informativ.
Obgleich mich der ruhige Plot nicht sonderlich mitgerissen hat, so konnte mich doch das in Pastelltönen gehaltene Cover positiv beeindrucken.

FAZIT
Eine solide Geschichte ohne große Nachwirkung bzw. Wow-Effekt.

Bewertung vom 15.07.2016
Richter, Martina

Mopsfluch / Holmes und Waterson Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

INHALT
Im dritten Fall von Mops Holmes und seinem Polizeikumpel Johannes Waterson geht es nach Frankreich, genauer ins Dörfchen Malfais. Dort wurde der Zuchtstier von Carmen Lenoir, der Schwester von Holmes' Frauchen Marlene Schuster, entführt. Holmes und Waterson sollen ermitteln...

MEINUNG
Martina Richters dritter Mops-Krimi steht seinen beiden Vorgängern - Mopshimmel und Mopswinter - in nichts nach. Der altkluge, krummbeinige Ich-Erzähler Holmes erobert die Leserherzen im Sturm. Seine tierische Sicht auf die Dinge und seine Gespräche mit anderen Tieren (Kühen, Katzen etc.) bieten beste Unterhaltung. Besonders in Ermittlungsangelegenheiten denkt er erschreckend menschlich, doch leider kann er nicht sprechen. Einzig Johannes Waterson scheint Holmes' Ausführungen zu verstehen. Zusammen ist dieses tierisch-menschliche Ermittlerteam einfach unschlagbar. Auch die neu hinzugekommenen menschlichen als auch tierischen Figuren wurden realistisch und vielschichtig angelegt.

Insgesamt ist der Plot mit einem Mord und zwei entführten Tieren recht abwechslungsreich und spannend gestaltet. Die Krimikomponente lässt sich somit nicht von der Hand weisen.

Sprachlich sucht dieser tierisch-witzige Krimi seinesgleichen. Die Handlung wird mit lockerer Zunge und überzeugend aus tierischer Perspektive dargeboten.

Das Cover trifft besonders Mops- bzw. Hundeliebhaber mitten ins Herz. Auch wenn es sich nur minimal von seinen Vorgängern, vor allem in der Hintergrundgestaltung, unterscheidet, so weckt es auf Anhieb des Lesers Interesse.

FAZIT
Tierisch gute Unterhaltung für jedermann und zwischendurch.