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Nele33

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Insgesamt 778 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2019
Dicker, Joël

Das Verschwinden der Stephanie Mailer


ausgezeichnet

Das Verschwinden der Stephanie Mailer von Dicker war mein erstes, aber mit Scherheit nicht mein letztes Buch des Autors.

Schauplatz dieses komplexen Romanes ist Orphea eine Kleinstadt an der Ostküste der USA.

Von Anfang an nahm mich der Autor mit ins Geschehen und baute eine gute Spannung auf. Er schreibt sehr detailliert und schafft so eine gute Atmospähre.

Als Detective Rosenberg in den Ruhestand verabschiedet wird, taucht unvermittelt eine junge Journalistin auf, die ihm mitteilt, dass er und sein Kollege Derek vor 20 Jahren einen falschen Täter verhaftet haben. Es ging um einen schrecklichen 4-fach Mord in Orpheas, am ersten stattfindenden Theaterfestival.
Dies knackt das Ego des Hundertprozentigen massiv an, hatte er doch zu seiner aktiven Zeit eine hohe Aufklärungsrate.

Nachdem die junge Journalistin, Stephanie Mailer nach dieser Bekanntgabe spurlos verschwindet, nehmen Rosenberg, Derek und die junge ambitionierte Polizistin die Ermittlungen wieder auf. Alles wird nochmal durchleuchtet.

Dicker versteht es die beiden Zeitebenen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, viele Bewohner vorzustellen, die alle irgendwie ihre Geheimnisse haben. Angenehm war am Anfang das Personenverzeichnis, bis ich die vielen unterschiedlichen Charaktere richtig verinnerlicht hatte.
Immer wieder wechselt für den Leser die Perspektive, was ein gewisses Mass an Konzentration voraussetzt. Dieses Buch it kein Buch, welches mal eben so nebenher gelesen werden sollte.

Mich hat Orphea und seine Bewohner, ebenso wie der Fall gut unterhalten.
Das Buch ist vielschichtig und für mich keinem Genre wirklich zuzuordnen.
Irgendwo zwischen Krimi und Gesellschaftssatire würde ich es beheimaten.
Solide Kost für ein veregnetes Wochenende, an dem sonst nichts anliegt

Bewertung vom 20.06.2019
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gespannt war ich auf die Umsetzung der Zusammenarbeit von Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek, die ich beide sehr gerne lese.

Das Cover mit den erhabenen Tonwellen und der roten Schrift finde ich sehr ansprechend und haptisch sehr angenehm.

Der anscheinende Serienauftakt um Jula eine True-Crime Podcasterin und Matthias Hegel war spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Matthias Hegel hat die seltene Gabe des absoluten Gehörs und arbeitet als akustischer Profiler bei der Polizei. Als er einen Mord gesteht, der äußerst suspekt vonstatten gegangen sein muss, wittert Jula ihre Chance für den langersehnten Durchbruch. Sie ahnt nicht in welchen Sumpf und perfiden Plan sie hinein gezogen wird. Durch ihren Ehrgeiz bringt sie sogar ihre eigene Familie, die sowieso nur noch rudimentär besteht, in Gefahr.

Vincent Kliesch versteht es hervorragend von Anfang an eine hohe Spannung aufzubauen und diese auch bis zum für mich überraschenden Ende aufrechtzuerhalten und sogar noch zu steigern.

Der Schreibstil ist detailliert genug um dem Leser die einzelnen Szenen vor Augen zu führen.

Zum Ende hin bleiben allerdings einige Fragen offen, die es nahelegen, dass es sich um den Start zu einer neuen Thriler Reihe handelt, was ich sehr begrüßen würde. Da ist noch eine ganze Menge Stoff der verabeitet werden kann.

Bewertung vom 20.06.2019
Bronsky, Alina

Der Zopf meiner Großmutter


ausgezeichnet

Der Zopf meiner Großmutter war für mich das erste Buch von Alina Bronsky.
Die Leseprobe hatte mich schon sehr angesprochen und das Cover samt Titel hat einen direkten Bezug zum Buch..
Ich wurde nicht enttäuscht, dieses Buches ist so bissig, skurril, traurig, lustig und macht auch ein wenig fassungslos.

Max kommt mit seinen Großeltern im Alter von 6 Jahren durch einige Tricks seiner Großmutter als Emmigrant nach Deutschland und lebt fortan in einer Flüchtlingsunterkunft. Die Großmutter hat ihr ganz eigenes Weltbild und behandelt den kleinen Max wie ein unterentwickelt und fast schon als Debil und immer Krank zu bezeichnendes Kind. Erst der Schulbesuch eröffnet für Max neue Welten und zeigt was alles in ihm steckt.
Als sich der Großvater in Nina verliebt, dramatisiert und verändert sich das Leben der Drei auf eine nie da gewesene Weise.
Die Figur der Großmutter wird sehr überspitzt und radikal dargestellt, eine Frau, die

Die kurzen und aussagekräftigen Sätze bereiten eine wahre Lesefreude ohne dabei platt zu wirken.
Die Thematik des Buches ist sehr umfangreich, es geht um Verletzungen, Ängste, Verlust, Geheimnisse , Lügen und eine Liebe, die nicht unbedingt der Norm entspricht.
Die Autorin geht die Themen sehr bissig, teils sarkastisch und auch überspitzt an.
Im ersten Moment irritierte mich diese herangehensweise sehr, da ich es so nicht erwartet hatte, im Verlauf gefiel es mir jdoch ausgesprochen gut.
Ein wenig hat mir die Entwicklung von Max gefehlt, der es trotz der Schwierigkeiten schafft sich außergewöhnlich gut zu entwickeln.

Ich freue mich schon auf die anderen Bücher von Alina Bronsky.

Bewertung vom 20.06.2019
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


ausgezeichnet

10 Stunden tot ist der 4. Band um Fabian Risk und sein Team.
Schon der Prolog war spannend und zeigte Fabians Kollegen in mörderischer Aktion.

Der Verlag hätte gut daran getan das Buch auch als 4. Band zu deklarieren, da der Inhalt sehr stark an den Vorgänger Band anschließt und sich stark auf die vorherigen Vorkommnisse bezieht.
Der Stil des Autors ist wie gewohnt packend und sehr detailreich in der Schilderung.

Nach dem letzten sehr intensiven Fall für Fabian Risk, bei dem seine Tochter fast zu Tode kam, nimmt er sich eine Auszeit um sein Privatleben wieder auf die Reihe zu bekommen-seine Ehe steht vor dem aus, sein Sohn war in widerliche kriminelle Aktionen verstrickt und er selber ziemlich ausgelaugt und am Ende.
Der Thriller besticht durch viele Handlungsstränge, was ein konzentriertes Lesen erforderlich machte und auch die Themen gehen über Rechtsradikalität, Pädophilie, psychopatischen Serienmörder zu seiner Kollegin, die noch eine Rechnung mit ihrem Chef offen hat und untergetaucht ist.

Fabian Risk taucht erst nach ca einen Viertel des Buches auf, als seine Kollegen Irene Ilja und Klippan die Häufung der Fälle nicht mehr alleine bewältigen können.
Neben der laufenden Ermittlung widmet sich Risk noch der Suche nach dem Mörder seines Kollegen, der Molander einem anderen Kollegen auf der Spur war, bevor er unter äußerst seltsamen Bedingungen zu Tode kam.

Der Autor löst quasi keinen Fall in seinem Thriller auf, was mich jedoch nicht störte, da der Plot und die Spannung die Geschichte stimmte.
So kann ich mich auf den nächsten Band um Fabian Risk freuen.

Bewertung vom 20.06.2019
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schneewittchensarg / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.7


ausgezeichnet

Schneewittchensarg des Autorenduos Voosen und Danielsson ist der siebte Fall für das Ermittlerteam um Nyström und Forss.
Die anderen Bände habe ich nicht gelesen und hatte das Gefühl, dass mir zu den Teammitgliedern entscheidende Informationen fehlen, auch wenn es einige Rückblenden gab.

Die Charaktere der Figuren sind sehr vielschichtig und differenziert beschrieben, so dass man auch einen guten Einblick in das Seelen -und Privatleben bekommt. Dies stört die eigentliche Handlung in keinster Weise, sondern macht die Handlung des Buches komplexer.

Bei einer Jubiläumsaustellung zu 250 Jahre Glasreich steht in der Austellung ein gläserner Sarg, in dem anscheinend die Überreste der vor 50 Jahren verschwundenen Berit, der Braut des Besitzers der Glashütte.
Wer hat ein Interesse daran, den original Sarg auszutauschen? Handelt es sich wirklich um Berit, die bei ihrer Brautentführung verschwand?Gibt es einen Zusammenhang zu alten Fällen? Warum weichen die Beschreibungen von Freunden und Familie über Berit so massiv voneinander ab?
Für Nyström und Forss eine verzwickte Ermittlung zumal der Tod der Schwiegertochter Nyströms zwischen ihnen steht.

Mir hat der das Buch spannende Lesestunden bescherrt, es wäre jedoch besser gewesen die anderen Bände gelesen zu haben um ein besseres Bild über das Team zu bekommen.

Bewertung vom 20.06.2019
Sveen, Gard

Die stille Tochter / Kommissar Tommy Bergmann Bd.4


ausgezeichnet

Der Thriller "Die stille Tochter" ist Band 4 der Kommissar Tommy Bergmann-Thrillerreihe von Autor Gard Sveen.. Für mich war dies das erste Buch des Autors.

Christel Heinze war eine gefeierte Leistungsschwimmerin zu Zeiten des kalten Krieges in der DDR. Als sie an einem Wettkampf in Norwegen teilnimmt nutzt sie diese Gelegenheit zur Flucht. Schnell gerät sie in die Fänge verschiedener Geheimdienste. Verliebt sich in Bjorn, der jedoch verheiratet und ziemlich undurchsichtig ist. Sie verschwindet spurlos 1982. 30 Jahre später werden die Überreste eine Frau gefunden. Handelt es sich bei diesen um die verschwundene Christel. Zeitgleich wird ihr ehemaliger Freund und Retter Arvid Storholt ermordet.
Tommy Bergmann wird vom norwegischen Geheimdienst eingeschaltet und ermittelt an den unterschiedlichen Schauplätzen.

Mir hat für einen Thriller der Spannungsbogen gefehlt, obwohl der Schreibstil diesen hergegeben hätte. Dadurch waren viele Passagen für mich etwas langatmig und konnten mich nicht wirklich packen.
Die Story wird in zwei verschiedenen Zeitperspektiven erzählt, was sehr gut das Leben zur Zeit des kalten Krieges und den Agenten erzählt. Als Leser habe ich dadurch viel über das Leben und die Gedanken von Christel Heinze erfahren.

Es wäre villeicht sinnvoller gewesen, die anderen Bände des Ermittlers zu kennen um sein Verhalten und seine Stellung in diesem Geflecht aus Polizei und Geheimdienst zu verstehen.
Wahrscheinlich war dies nicht so ganz mein Thema, werde den ersten Band noch lesen, da mir der Schreibstil ausgesprochen gut gefallen hat.

Bewertung vom 20.06.2019
Löhnig, Inge

Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2


sehr gut

Unbarmherzig von Inge Löhnig ist der zweite Solo-Band um Gina Angelucci, die Spezialistin für sogennante Cold Cases - ungelöste Kriminalfälle bei der Münchner Kriminalpolizei.

Ich habe sowohl alle Bände um Kommissar Tino Dühnfort, als auch den ersten Band um Gina gelesen.

Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit wieder zurück an ihren Arbeitsplatz und Tino übernimmt die Rolle des Hausmannes. Schon an ihrem ersten Arbeitstag entdeckt Ella, eine Spaziergängerin auf einem Kiesabladeplatz Knochen die zu einem bzw zwei menschlichen Skeletten gehören. Nach der Untersuchung steht fest, diese Knochen wurden schon vor 80 Jahren verscharrt. Doch der Fundort ist nicht gleichzeitig der Tatort. Schnell kommen Fragen auf, wo war der wirkliche Ablageort, um wen handelt es sich ,was hat die Familie des ehemaligen Bürgermeisters zu verbergen? Ella gehört zu einem Teil dieser Familie. Entgegen der Meinung ihres Chefes, der den Fall zu den Akten legen möchten, findet Gina gute Gründe um zu ermitteln und schreckt auch nicht vor der Zusammenarbeit mit der Presse zurück um ihr Ziel zu erreichen.

Inge Löhnig versteht es gekonnt die historischen Hintergründe vom 2. Weltkrieg, den Zwangsarbeitern und die Gegenwart miteinander zu verbinden. Wie auch bei den Vorgängerbänden gefällt mir das Team und der Chef um Gina mir ausgesprochen gut.

Unbarmherzig ist ein solider Krimi im gewohnten Löhnig Stil und für kurzweilige Lesestunden geeignet.

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Bewertung vom 20.06.2019
Burton, Tara Isabella

So schöne Lügen


gut

So schöne Lügen von Tara Isabella Burton hatte mich mit der Leseprobe und dem Klappentext sehr angesprochen und mir Lust auf mehr gemacht.
Das Cover ist toll und ansprechend gestaltet, es wirkt richtig edel.

Louise kommt mit Ende 20 nach New York um ihren Traum von einem besseren Leben und Schriftstellerinnen- Sein zu verwirklichen. Sie war nie wirklich passend-quasi ein graues Entlein.Von ihrer Mutter immer den Satz in den Ohren: Wer es bis 30 nicht geschafft hat-schafft es nie.
Sie schlägt sich mehr schlecht als recht mit drei unterschiedlichen Jobs durch.
Schlagartig ändert sich ihr Leben als sie auf die glamouröse und reiche Laviana trifft, deren Schwetser sie Nachhilfe geben soll. Lavinia besitzt eigentlich alles was sich Louise je erträumt hat.Sie nimmt Lousie mit in die Welt der Reichen und Schönen was für Beide nicht ohne Konsequenzen bleibt. Louise beginnt Lavinia zu bestehlen und hat nie eine richtige Beziehung zu dieser.
Gleichzeitg ist dies auch der Beginn einer außerordentlich toxischen/tödlichen und perfiden Beziehung zweier sehr verwirrten Seelen.

Hat mich der Schreibstil am Anfang noch fasziniert, so nervte er mich im Verlauf des Buches immer mehr und hat mir den Spass an dem Buch zunehmend genommen.
Die Thematik über die Werte und die Abgründe der sogenannten Reichen und Schönen, diese Oberflächlichkeit war mir dann doch ein wenig too much.
Für mich gab es zuviele langatmige Kapitel, die zum Ende hin spannender wurden und deren Verlauf meine Vorstellungen an einer Art von Grausamkeit noch übertroffen haben.