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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1007 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2020
Heiden, Christoph

Zurück im Zorn


sehr gut

Gollwitz, ein Dorf in Brandenburg: Hier ist Anna aufgewachsen und hat schreckliches erlebt. Bei einem Hausbrand sind ihre Eltern und ihr großer Bruder, den sie immer angebetet hat, ums Leben gekommen. Kaum erwachsen, hat sie dem Dorf den Rücken gekehrt und lebt nun als Sozialarbeiterin in Berlin. Mit ihrem Heimatort, in dem noch immer Tante, Onkel und ihr Cousin David leben, will sie nichts mehr zu tun haben. Doch die Situation hat sich nun nach 20 Jahren geändert: hat sie sonst nur jährlich Drohbriefe erhalten, kommen nun Drohanrufe hinzu, die an ihre Familie gerichtet sind. Anna entschließt sich, ins Dorf ihrer Kindheit zu fahren und ihre Familie zu warnen…
Mir haben die Beschreibungen zum Dorfleben, der Kampf der Einwohner ums wirtschaftliche Überleben sehr gut gefallen. Das Dorf mit der besten Sternensicht – darauf muss man erst mal kommen. Nach 20 Jahren hat Anna, die nun ja Großstadtleben gewohnt ist, kaum noch Bezug zu den Bewohnern. Trotzdem versucht sie hinter das Geheimnis der Drohbriefe und -anrufe zu kommen. Dabei lernt sie Willy, den ehemaligen Polizisten, näher kennen. Ich muss sagen, diese Figur hat mir mit seinen Schrullen, seiner Manie Martin als Brandstifter nun endlich zu überführen und auch mit seinen Schwächen am besten gefallen. Willy legt sich seine eigenen Wahrheiten zurecht, er spricht mit seiner toten Frau Eva und ohne Alkohol geht bei ihm schon gleich gar nichts. Der Autor zeichnet ihn so verschroben und schrullig, dass er mir schon fast leidtat. Trotzdem fühlt sich Anna zu ihm hingezogen. Irgendetwas verbindet sie. Denn auch Anna Majakowski hat ihre Ecken und Kanten. Bei ihrer Suche erfährt sie Dinge, die ihren Bruder in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ihr Idol war doch nicht so ohne Tadel. Auch Anna muss immer wieder mit ihrem „inneren Schweinehund“ kämpfen, der sie zu Wutausbrüchen treibt. Hier frage ich mich, wie dieser Charakterzug an Anna mit dem Beruf eines Sozialarbeiters in Einklang zu bringen ist. Der sollte doch eher ruhig, ausgeglichen sein und Stärke vermitteln, was ich bei Anna nicht gespürt habe.
Das Lesen dieses Thrillers war sehr unterhaltsam. So hat der Autor immer wieder überraschende Wortfindungen bereit. Ich denke da z.B. an „fleischgewordenes Stoppschild“ oder die Bezeichnung der mäßig anreisenden Touristen nach Gollwitz als Astronisten.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, was an den unerwarteten Wendungen gelegen hat, allerdings habe ich etwas Spannung vermisst. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 28.02.2020
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Berlin 1926: Für Sophia steht fest, dass sie nach Beendigung ihres Chemiestudiums selbst Kosmetik herstellen möchte. Doch dann stellt sie fest, dass sie schwanger von ihrem verheirateten Dozenten ist. Der will von dem Kind nichts wissen, verweist sie an einen Engelmacher. Als sie ihren Eltern die Schwangerschaft gesteht, schmeißt ihr Vater sie aus der elterlichen Wohnung. Ohne Unterkunft, ohne Geld beschließt sie dennoch das Kind zu behalten und findet bei ihrer einzigen Freundin Henny Verständnis und Unterstützung…
Für mich war das wieder ein wunderbares, kurzweiliges Lesevergnügen. Allerdings konnte ich mich mit der Hauptfigur anfangs nicht so richtig anfreunden. Irgendwie passte in meinen Augen die forsche Studentin, die sich in einer Männerwelt an der Uni behaupten kann nicht so richtig zu der völlig aufgelösten und hilflosen Sophia, die von ihren Eltern auf die Straße gesetzt, ins Bodenlose fällt. Aber vielleicht war sie auch zum 1. Mal im Leben mit alltäglichen Dingen konfrontiert, nicht nur mit Lernen und wissenschaftlichen Studien. Und die Geschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, wo ledige, schwangere Frauen noch ein Makel waren und als Huren galten.
Ganz anders dagegen empfand ich ihre Freundin Henny, die nicht in einem wohlsituierten Elternhaus aufgewachsen ist, darum auch schon recht früh auf eigenen Beinen stehen musste und sich über bestehende Konventionen hinwegsetzt. Aber auch Sophia setzt sich durch, wächst mit den Aufgaben und lernt mit Niederlagen umzugehen. Ihren Jugendtraum behält sie weiterhin aber im Auge. Ich bin einfach begeistert und freue mich schon jetzt auf die beiden Folgebände.
Wie immer, wenn ich Bücher von Corina Bomann lese, habe ich dabei die Zeit vergessen. Den Schreibstil dieser Autorin finde ich einfach einfühlsam und wunderbar unterhaltsam. Da schlägt man das Buch auf, liest einige Seiten, taucht ab in die Geschichte und vergisst die Zeit beim Lesen. Darum gibt es von mir auch wieder 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 22.02.2020
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


gut

Lyle und Peg Hode sind glücklich, denn endlich hat ihre Adoptivtochter Shiloh und ihr fünfjähriger Sohn Isaac wieder Kontakt zu ihnen aufgenommen. Sie wohnen sogar wieder in einem Haus zusammen. Aber leider beobachten beide, dass die Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh angeschlossen hat, sehr gefährliche Sichtweisen vertritt...
Die Leseprobe wie auch die Kurzbeschreibung hatten mich neugierig gemacht. Es ist schon bewundernswert wie der Autor die Liebe und Fürsorge von Lyle und Peg gegenüber ihrer Tochter und ihres Enkelkindes beschreibt. Das geht schon unter die Haut. Denn der Umgang mit Shiloh ist wie eine Gradwanderung. Die Eltern sehen sie auf einen Abgrund zugehen, können aber nur mittels guter Worte und wohlgemeinter Ratschläge versuchen sie zu erreichen. Schließlich würden sie mit der Stieftochter auch noch den heißgeliebten Enkel verlieren. Lyle selbst geht auch sonntags in die örtliche Kirche, aber mehr aus Gewohnheit und weil man das halt so macht in Wisconsin. Aber eine derartige Abhängigkeit, ja eigentlich Fremdbestimmung, ist ihm fremd. Obwohl der Pfarrer selbst sein Freund ist, hat er auch keinen wirklichen Ratschlag.
Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und der Zwiespalt, in dem sich Lyle und Peg befinden, ist nachvollziehbar und stimmt traurig. Auch die grenzenlose Liebe der beiden Großeltern zu Isaac kommt wunderbar zum Ausdruck. Allerdings empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen und Ausschmückungen oft zu ausufernd. Das hat bei mir die Spannung gedämpft. Für mich war das einfach zu viel des Guten. Darum kann ich leider auch nur 3 Lese-Sterne vergeben.

Bewertung vom 22.02.2020
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Vanessa Frank arbeitet in Stockholm bei der Kripo in der Sonderabteilung Nova, die sich dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität zur Aufgabe gemacht hat. Aber im Moment ist sie suspendiert wegen Alkohol am Steuer und wartet noch auf die Entscheidung der internen Ermittlung ob sie weiterarbeiten darf oder aus dem Polizeidienst ausscheiden muss. Das hält sie aber nicht ab in den Fällen zweier vermisster reicher Geschäftsleute zu ermitteln…
Mich hat Vanessa als Hauptfigur in diesem Buch voll überzeugt. So eine tough, intelligente Frau. Immer wieder sieht sie Verbindungen, zieht Schlüsse daraus und kann so ein international agierendes Netzwerk von organisiertem Organhandel aufdecken. Vanessas Weg bei der Aufdeckung der verbrecherischen Verbindungen, der Korruption in den eigenen Reihen hat der Autor logisch und nachvollziehbar in der Handlung beschrieben. So kam bei mir an keiner Stelle mal Langeweile auf und die Spannung hielt sich auf hohem Niveau. Das liegt sicher auch daran, dass immer, wenn es gerade super spannend wird der Autor im anschließenden Kapitel zu anderen Ermittlungs-und Verbrechensorten wechselt. Dabei sind die Täter so brutal und ihre Handlungen so unmenschlich, dass ich an mancher Stelle dachte: den würde ich gerne selbst richten. Einfach, weil das Geschehen so unter die Haut geht. Für mich waren das wunderbar kurzweilige und spannende Lesestunden und ich freue mich schon jetzt auf den neuen Fall von Vanessa Frank. Also gibt’s auch 5 wohlverdient Lese-Sterne.

Bewertung vom 22.02.2020
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

Mich hat die Kurzbeschreibung und die vielen positiven Bemerkungen im Netz neugierig auf dieses Buch gemacht. Der Erzählstil der Autorin war für mich stark gewöhnungsbedürftig. Es ist im Ich-Erzählstil geschrieben, was ich noch recht gut finde. Aber keine der im Buch vorkommenden Personen hat einen Namen. Es heißt nur Vielleicht-Freund, Milchmann, Schwager 1, Schwester 3.. und oftmals werden sogar die Artikel (der/die /das) weggelassen. Auf mich wirkte das abgehackt, irgendwie primitiv.
Anfangs habe ich beim Lesen immer gedacht: das wird noch, warte ab, lese weiter. Aber da kam nichts, was mich mit dem Buch ausgesöhnt hat, mich in die Handlung hat einsteigen lassen. Ich konnte mit dem Buch absolut nichts anfangen, musste mich zum Weiterlesen zwingen und habe es schlussendlich nach der Hälfte beiseitegelegt. Somit möchte ich auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.02.2020
Kealey, Imogen

Die Spionin


ausgezeichnet

Eigentlich könnte Nancy mit ihrem heißgeliebten, reichen französischen Mann Henri Fiocca ein geruhsames Leben führen, wären da nicht die Nazis und Nancys Sinn für Freiheit und Gerechtigkeit.
Dieser auf wahren Begebenheiten beruhende Roman ist eine absolute Leseempfehlung. Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem eine so starke Frau, aber auch von Selbstzweifeln geplagte Frau so lebensecht und glaubhaft geschildert wurde.
Mich hat Nancys Kaltschnäuzigkeit und ihr schauspielerisches Talent beeindruckt, wenn es darum geht den Nazis eins auszuwischen. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass sie oft impulsiv und spontan handelt und dabei oft sehr viel Glück hatte. Starke Nerven hat sie auf jeden Fall.
Das Buch setzt nicht auf Action, sondern auf Situationsdramatik gepaart mit Situationskomik und wird dadurch unwahrscheinlich unterhaltsam. Welche Frau wagt schon einen Fallschirmsprung mit Seidenstrümpfen und Hackenschuhen? ;-)
Sehr gut gelungen finde ich auch die Beschreibungen zu Nancys anfänglichen Schwierigkeiten sich in der Männerwelt der Kämpfer der Résistance zu behaupten und sie schlussendlich zu leiten. Glaubhaft wird dies geschildert in Verbindung mit ihren dabei durchlebten Gewissensbissen als sie erstmals durch eigene Hand einen Feind niederstreckt, als durch ihre Fehleinschätzung Kameraden sterben und sie mit ansehen muss wie Unschuldige sterben müssen. Und immer bleibt die Frage lebt Henri noch? Mich hat das Buch wunderbar unterhalten, darum gibt es von mir auch eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.02.2020
Peters, Katharina

Schiffsmord / Romy Beccare Bd.9


ausgezeichnet

Das Buch liest sich sehr flüssig. Das liegt sicher auch daran, dass die Dialoge zwischen den Kollegen um Romy so lebendig dargestellt sind. Dabei kann man Romy, die akribisch ihr Ziel verfolgt, dabei ist sie immer bestrebt das "Zepter" in der Hand zu behalten obwohl sie weiß welche Qualitäten ihre Mitstreiter ins Team einbringen. Ich fand diese Figur sehr realistisch und liebenswert. Denn ihre Fehler sind ihr durchaus selbst bewusst.
Bei den Ermittlungen haben die Mordermittler große Schwierigkeiten, denn immer wieder wurden die Tatorte manipuliert und falsche Spuren gelegt. Obwohl sie wissen wer der Drahtzieher bei diesem Mord ist, fehlen verwertbare Beweise. Ja und das hat mich etwas gestört. Der Leser weiß schon recht früh wer der Hauptverantwortliche ist. Das, fand ich, ging zu Lasten der Spannung. Erst als dann auch noch eine Kommissarin direkt bedroht und erpresst wurde, wurde es für mich wieder spannender. Von mir gibt's für diesen Ostsee-Krimi 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.02.2020
Dützer, Volker

Die Unwerten


ausgezeichnet

Als Hass der von den Nazis gegen Juden, Kranke und andersdenkende geschürt wird immer größer wird ist Hannah gerade 14 Jahre alt. Dabei ist sie als Halbjüdin und an Epilepsie leidendes Mädchen direkt im Fokus des Euthanasie-Wahnsinns der Nazis. Für sie beginnt ein leidvoller Weg während der Jahre der Naziherrschaft. Jahre in denen sie von vielen liebgewordenen Menschen Abschied nehmen muss und die für sie keine unbeschwerte Jugendzeit bedeuten…
Hannah ist eine starke junge Frau. Ihr gelingt es gegen die immer wieder auftretenden Anfälle anzukämpfen. Sie spricht dann davon wie in Sirup zu versinken und festzustecken. Hannah begegnet auf ihrem Leidensweg vielen Menschen, denen Menschlichkeit noch etwas bedeutet, die trotz ihres Selbsterhaltungstriebes auch noch etwas wie Nächstenliebe empfinden. Aber immer wieder holt Hannah der Hass der Nazis, in Persona von Dr. Lubeck ein. Diese Figur, auch wenn sie eine negative Figur ist, finde ich im Roman wunderbar ausgearbeitet. Vom kariere-eifrigen, aber noch mit Skrupeln behafteten jungen Arzt bis hin zum Massenmörder. Irgendwann war dann (s)eine moralische Schwelle überschritten. Im Buch lernt man sehr viele unterschiedliche Charaktere kennen und das macht das Lesen so lebendig und unterhaltsam.
Im Nachwort schreibt der Autor, dass er das Thema dieses Buches schon lange im Schreibtisch hatte, es mehrmals herausnahm und wieder zurücklegte. Ich bin froh, dass er es jetzt wieder herausgeholt und in so einen wunderbaren Roman umgesetzt hat. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.02.2020
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


sehr gut

Dr. Paul Herzfeld ist ausgebrannt (HA: passt zum Titel

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