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MarTina

Bewertungen

Insgesamt 816 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2016
Rose, Barbara

Die Frechen Krabben Bd.1


sehr gut

Die Geschichte handelt von den Zwillingen Milli Floh und Lilli Floh, die zwar gleich aussehen, aber völlig verschieden sind. Milli ist ein „richtiges“ Mädchen, liebt Pferde und ist die ruhigere und ernstere von beiden. Lilli dagegen, spielt Fußball und ist der frechere Zwilling. Ihre Mama ist Hutmacherin, der Papa arbeitet als Sportredakteur. Außerdem wohnt bei ihnen das Zwergschwein Emil. Die beiden haben zwei beste Freundinnen: Emma und Lotte. Emma ist immer gut gelaunt und hat als Haustier einen Hund namens Wuschelzwerg, den sie – wenn möglich – überall hin mitnimmt. Lotte ist die „Diva“ der vier. Sie haben einen geheimen Treffpunkt: Eine Wiese mit einem großen Apfelbaum, auf dem man auch toll klettern kann. Eines Tages wird die Wiese verkauft und die vier sind sehr traurig. Sie beschließen, dass sie etwas dagegen tun müssen und so gründen sie als erstes eine Bande, nämlich „Die frechen Krabben“. Außerdem kommt ein neuer Junge in ihre Klasse, den Lilli überhaupt nicht mag. Zusammen finden die Frechen Krabben aber eine Lösung für ihre Probleme.

Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt für eine neue Kinderbuchreihe. Daher liegt der Schwerpunkt auch ein bisschen auf dem Vorstellen der verschiedenen Charaktere. Die vier unterschiedlichen Mädchen schließt man sofort ins Herz. Die Freundschaft der vier ist auch die Grundlage des Buches. Die Geschichte zeigt auf, dass man zusammen vieles schaffen kann. Außerdem, dass nicht alles so ist, wie es anfangs scheint. Daneben kommt auch zur Sprache, dass Eltern manchmal einfach peinlich sind.
Mit dieser Geschichte kann sich wohl jedes Kind identifizieren. Denn Freunde auf die man sich verlassen kann, viel Spaß hat und auch noch Abenteuer erlebt wünscht sich doch jeder. Außerdem gibt es einen tollen Zusammenhalt in der Familie Floh.

Die Erzählung wird auf vielen Seiten von hübschen Schwarz-Weiß-Zeichnungen begleitet, die die wichtigsten Punkte der Geschichte noch einmal abbilden. So kann man den Text anhand der Bilder auch richtig gut nachvollziehen. Das ist vielleicht auch ein kleiner Ansporn für die kleinen Leser.

Der Schreibstil ist richtig frisch, flüssig und leicht zu lesen. Das empfohlene Lesealter beträgt 7 - 12 Jahre, was gut zu den kurzen Kapiteln und der Schriftgröße passt. Das Buch ist aber meiner Meinung nach auch schon früher als Vorlesegeschichte geeignet. Ich habe sie meinem 5jährigen Neffen vorgelesen und ihm hat die Geschichte gut gefallen.
Die fröhliche Erzählung ist in 14 Kapitel aufgeteilt. Es ist also möglich, jeden Tag ein Kapitel zu lesen bzw. vorzulesen z. B. als Gute-Nacht-Geschichte. Hier finde ich es auch praktisch, dass ein kurzer Satz die wichtigsten Ereignisse des nächsten Kapitels zusammenfasst. So kann man beim Vorlesen auch eine kurze „Vorschau“ auf das kommende Kapitel geben.

Fazit:
Wir sich über eine Geschichte freut, die kleine Erlebnisse und viel Freundschaft beinhaltet, ist mit diesem Buch gut beraten. Uns gefallen die Frechen Krabben schon einmal und wir sind gespannt auf den nächsten Band.

Bewertung vom 22.01.2016
Wieners, Annette

Kaninchenherz / Gesine Cordes Bd.1 (2 MP3-CDs)


gut

Klappentext:
Als Friedhofsgärtnerin Gesine die nächste Beerdigung vorbereitet, stellt sie fest: Es ist die ihrer eigenen Schwester. Nie wieder wollte Gesine etwas mit ihrer Familie zu tun haben. Als vor zehn Jahren ihr Kind gestorben ist, hat sie jeden Kontakt abgebrochen. Doch jetzt ist ihre Schwester tot. War es ein Unfall? Selbstmord? Mord? Nur wenn sich Gesine ihrer Vergangenheit als Kriminalkommissarin stellt, kann sie die Wahrheit ans Licht bringen …

Cover:
Das Cover des (Hör-)Buches gefällt mir gut. Es ist eigentlich eine normale Szene, wirkt aber unheimlich. Den Titel „Kaninchenherz“ finde ich aber nicht ganz passend.

Meine Zusammenfassung und Meinung:
Gesine war früher bei der Kriminalpolizei. Der Tod ihres kleinen Sohnes wirft sie völlig aus der Bahn und sie wird obdachlos, arbeitslos und trennt sich von ihrem Mann. Auch bricht sie mit ihrer Familie, da sie diese schuldig an dem Tod ihres Sohnes hält. Mit Hilfe des Bestatters Hannes lässt sie sich zur Friedhofsgärtnerin umschulen. 10 Jahre später ist bei einer Beerdigung plötzlich ihre Schwester Mareike die Tote. Dadurch kommt Gesine unfreiwillig wieder in den Kontakt mit ihren Eltern sowie mit dem Mann und den Kindern ihrer Schwester. Durch die Ermittlungen der Todesursache ihrer Schwester wird auch wieder der Tod ihres Kindes neu aufgerollt. Es stellt sich die Frage, was vor 10 Jahren denn wirklich passiert ist?
Gesine wird mir irgendwie nicht wirklich sympathisch. Ich kann zwar ihre Wut und Verzweiflung bzw. Verbitterung verstehen, aber der letzte Funke sprang einfach nicht über. Sie hat unter anderem die Angewohnheit, alle Giftplanzen, die ihr z.B. auf dem Friedhof begegnen, in ihrem Notizbuch aufzuschreiben. Also eine Beschreibung der Pflanze und des Giftes sowie die Wirkung und Gegenmaßnahmen. Das finde ich grundsätzlich zwar interessant, aber irgendwie nervig. Es ist aber aufgrund Gesines Vorgeschichte sehr gut nachzuvollziehen. Ein bisschen machte es mich auch besorgt, weil man wirklich „gedankenlos“ Blumen kauft. Es geht dabei immer nur um ihre Schönheit, aber ob sie giftig sind, weiß - zumindest ich - nicht. Ich werde jetzt dann wohl einmal unseren Garten inspizieren, was da alles so wächst.
In der Erzählung wurde immer wieder Spannung aufgebaut, dann fand ich aber die Ausführungen etwas zu langatmig und habe nur noch mit halbem Ohr zugehört. Aber ich habe das Buch natürlich fertig angehört, da ich die „Auflösung“ unbedingt wissen wollte.
Die Geschichte und auch das Ende waren plausibel, einzig warum die Eltern so einen Hass auf Gesine haben, habe ich nicht verstanden.
Der Schreib- bzw. Erzählstil ist flüssig und gut zu hören. Die Sprecherin Sandra Schwittau hat eine angenehme Stimme. Vor allem passt die Stimme wirklich zu Gesine.

Fazit:
Im Großen und Ganzen ein gut zu lesendes Buch aber eher eine Familientragödie als ein Krimi. Für mich immer wieder etwas zu langatmig.

Bewertung vom 22.01.2016
Bomann, Corina

Ein zauberhafter Sommer


gut

Klappentext:
Wiebke muss nach einer verhauenen Prüfung einfach mal raus und verbringt den Sommer bei ihrer Tante Larissa an der Müritz. Larissa ist genau so, wie Wiebke gern wäre: unabhängig, stark, eine Lebenskünstlerin. Überraschende Begegnungen stellen ihre sommerliche Gemeinschaft vor Herausforderungen. Alte Familienrivalitäten kommen ans Licht, und jahrelange Gewissheiten werden in Frage gestellt. Der Sommer bringt den beiden Klarheit über ihre Wünsche ans Leben.

Cover:
Das Cover ist hübsch und lässt gleich auf einen Frauenroman schließen. Der feste Buchdeckel mit den abgerundeten Ecken gefällt mir gut.

Meine Zusammenfassung und Meinung:
Larissa ist Mitte 20, Porzellanmalerin und ist glücklich verliebt, als sich ein tragisches Unglück ereignet, das ihre ganzen Träume zerstört. Da ihre Familie dabei auch eine Rolle spielte, bricht sie mit dieser und kauft einen Hof in Strehlin. Dort lebt sie alleine und verdient ihr Geld damit, Brautschuhe zu bemalen und mit dem zum Hof gehörenden Brombeerfeld. Nach einigen Jahren taucht überraschend ihre Nichte Wiebke auf dem Hof auf und will eine Weile bei Larissa bleiben. Die beiden werden Freundinnen und helfen einander indirekt, ihre Probleme, die sie vor sich herschieben zu lösen. Auch gutaussehende Männer fehlen in dieser Geschichte nicht.

Anfangs wirkt das Buch sehr interessant, weil ich wissen wollte, was Larissa den Schlimmes geschehen ist. Als diese Frage dann geklärt war, war es mit der Spannung auch vorbei, da die weitere Handlung einfach vorhersehbar war. Mit den beiden Personen Larissa und Wiebke wurde ich nicht richtig warm. Larissa fand ich viel zu verbohrt. Einerseits versteht man die Wut, die sie auf die Schwester hat. Andrerseits finde ich, dass das Geschehene es nicht rechtfertigt, so lange nicht mehr mit der eigenen Familie zu reden. Wiebke ist eine freche Studentin, die mir von ihrem Wesen aber auch nicht wirklich sympathisch wurde. Der Schreibstil selbst ist aber flüssig, bildhaft und leicht zu lesen, so dass das Buch bald ausgelesen ist.

Fazit:
Es handelt sich um eine nette Geschichte, die schnell und einfach zu lesen ist. Sie bleibt aber nicht lange im Gedächtnis. Einfach ein nettes Buch für zwischendurch.

Bewertung vom 22.01.2016
Jana, Stephanie;Kollritsch, Ursula

Das Jahr des Rehs


gut

Klappentext:
Liebe Bine, sag, bist Du´s? Wie viele, viele Jahre haben wir uns schon nicht gesehen, gehört, gesprochen? Ich weiß es nicht, ich gebe es zu. Jetzt müsste irgendwann Dein 40. Geburtstag sein, stimmt´s? Vierzig, genau wie ich – unfassbar! Bitte schreib, wie es steht, wie es geht, was Du machst – und mit wem. Ein Meer voller Fragen und noch viel mehr. Deine Bella
Bella! Bella! Bella! Ja ich bin´s. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, ich bin so überrascht. Es ist alles so lange her – 17 Jahre! Mir geht´s ganz gut. Soweit man das von außen betrachten kann. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll … Muss erst mal verdauen, dass Du schreibst. Später mehr! Herzliche Grüße Deine alte Bine

Cover:
Das Cover des Buches ist zwar interessant und ich finde es auch schön, aber es sagt irgendwie nichts über das Buch aus.

Meine Zusammenfassung und Meinung:
Die Geschichte selbst finde ich grundsätzlich schön. Sabine und Bella waren früher die besten Freundinnen, bis ihre Freundschaft durch ihre auseinanderführenden Lebenswege eingeschlafen ist. Als Bella zufällig alte Briefe von ihnen beiden findet, schreibt sie einfach eine E-Mail an Sabine. Diese antwortet ihr auch und sofort ist die alte Verbundenheit wieder da. Hier sieht man, dass man sich nicht prinzipiell entfremden muss, wenn man lange Zeit nicht mehr miteinander geredet bzw. geschrieben hat. So geht sie ihre Freundschaft 17 Jahre später vor allem durch die E-Mails weiter und beide stehen der jeweils anderen bei ihren täglichen Nöten und Freuden bei.
Bella und Sabines Nöte sind im Großen und Ganzen nachvollziehbar. Aber ich finde, dass die beiden Personen schon ein bisschen klischeehaft gezeichnet wurden: Bella ist Journalistin wohnt in der Stadt und hat dadurch ein abwechslungsreiches und interessantes Leben. Sabine ist Architektin, Dorfbewohnerin, hat Familie und ein langweiliges Leben mit kleinen Highlights. Auch gibt es manchmal Stellen, die ich nicht ganz so überzeugend finde. Z . B. rät Bella Sabine: „Schnapp dir einen jüngeren Mann.“ Natürlich kennt Bine einen, den sie auch sofort zu einem Date einlädt – was dieser nicht überraschend findet und auch nicht hinterfragt – und landet mit ihm im Bett. Daneben war ich ein bisschen von der Bella-Greg Sache genervt und habe mir immer wieder gedacht: „MACH EINFACH!“.
Der Schreibstil selbst ist flüssig und anfangs fand ich es auch eine richtig gute Idee, die beiden Personen durch die E-Mails sprechen zu lassen. Aber mit der Zeit fand ich es dann einfach anstrengend, dass sich alles nur in den E-Mails abspielt. Also nur Erzählungen über Erlebnisse und Gefühle, nie ist man „richtig dabei“. Ein paar Kapitel über das Leben der beiden in der Gegenwart, hätte das Ganze wohl ein bisschen aufgelockert. Auch fand ich die E-Mails manchmal ein bisschen zu philosophisch.
Ein richtiger Pluspunkt des Buches ist, dass man dadurch über die eigenen Freundschaften nachdenkt und (zumindest in meinem Fall) auch wieder ein bisschen aufleben lässt. Damit hat das Buch einen netten „Nebeneffekt“.

Fazit:
Ein nettes Buch über eine Frauenfreundschaft, wenn man den „E-Mail-Schreibstil“ mag (was bei mir leider nicht durchgehend der Fall war).

Bewertung vom 22.01.2016
Janson, Brigitte

Winterapfelgarten


sehr gut

Das Buch hat ein hübsches, fröhliches Cover, das mich sofort anspricht. Es lässt außerdem vermuten, dass in der Geschichte Äpfel eine große Rolle spielen.

Meine Zusammenfassung und Meinung:
Claudia, ist 51 Jahre, als sie plötzlich mit der Kündigung konfrontiert wird. Sie wird durch einen Apfel „verführt“, einen Apfelhof im Alten Land zu kaufen. Dieser ist stark renovierungsbedürftig und so stürzen sich Claudia und ihre Freundin Sara auf die Aufgabe, diesen wieder bewohnbar zu machen. Auch ihre Tochter Jule kommt mit auf den Hof. Später gesellt sich auch noch Elisabeth – aufgrund einer Autopanne - zur Damenrunde. Auf dem Hof selbst wird dann fest gearbeitet, gestritten und viel nachgedacht. Jede der Frauen hat nämlich Probleme, mit denen sie nur allein fertig werden kann. Das gelingt aber auch nur, wenn man sich der Wahrheit stellt. Auch sind natürlich attraktive Männer mit von der Partie. Nur wissen die Frauen nicht, ob es wirklich Liebe ist.

Die in der Geschichte vorkommenden Personen haben alle ihre eigenen Macken, die aber alle nachvollziehbar sind. Daher finde ich sie eigentlich alle auf ihre Weise sympathisch. Auch sieht man wieder einmal, dass man, wenn man einmal „richtig“ miteinander reden bzw. zuhören würde, viele Dinge vermeiden könnte bzw. die Sicht des anderen auch verstehen würde. Dann gäbe es einfach nicht so viele Missverständnisse.
Das einzige, was mir bei der Geschichte nicht ganz gefällt, ist der Punkt, dass der Hof gekauft wird, die Renovierung sehr teuer ist, niemand wirklich einer Arbeit nachgeht und trotzdem keine Geldsorgen auftauchen. Auch kümmert sich niemand um eine neue Arbeit. Alle leben nur für den Hof, mit dem sie – im Moment – nur wenig bzw. nichts verdienen.

Der Schreibstil selbst ist locker und stimmig. Daher lässt sich die Geschichte flüssig lesen, so dass man bald am Ende ist.

Fazit:
Im Großen und Ganzen eine warmherzige Geschichte, die gute Laune verbreitet.

Bewertung vom 20.01.2016
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldgrab / Klaudia Wagner Bd.1


sehr gut

Die Polizistin Klaudia Wagner lässt sich nach Lübbenau im Spreewald versetzen. Sie wird dort nicht gerade herzlich empfangen und sie weiß nicht, was sie von ihren Kollegen halten soll. Bald muss sie sich ihrem ersten Fall widmen: Ein Unternehmer wird erschossen aufgefunden. Dann finden sie auch noch das Skelett einer jungen Frau. Die Fälle sind schon verzwickt, doch auch das Privatleben von Klaudia und ihren Kollegen birgt viel Zündstoff und Gefahr ...

Meine Meinung:
Dies ist der Auftakt für eine neue Krimireihe um die Polizistin Klaudia Wagner. Daher liegt der Schwerpunkt auch ein bisschen auf dem Vorstellen der verschiedenen Charaktere.
Klaudia ist mir sympathisch. Sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen und gibt nicht schnell auf. Sie will allen Ungereimtheiten auf den Grund gehen. Aber sie hat es nicht so leicht, denn sie leidet an einem Hörsturz und hat dadurch manchmal mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Dies dürfen ihre Kollegen aber auf keinen Fall erfahren.
Auch ihre Kollegen wurden vorgestellt. Sie sind alle ein bisschen verschroben und haben mit ihren privaten Problemen zu kämpfen. Das waren schon viele Probleme auf einmal. Auf ein paar wurde in dieser Geschichte eingegangen, die restlichen werden wohl in den Folgebänden auftauchen.

Die Fälle selbst sind durchdacht und spannend angelegt. Die Spannung wird vor allem durch immer wieder eingeschobene, kurze Kapitel über die Gedanken und Gefühle einer eingesperrten Frau, gehalten. Auch der Erzählstil der Autorin gefällt mir. Er ist flüssig und mitreißend. Sie schafft es, durch (Orts-)Beschreibungen erst eine idyllische, dann einen düstere Atmosphäre zu erschaffen. Man kann sich die Personen und Orte durch die anschauliche Erzählweise gut vorstellen. Daneben hat mich auch das rasante und überraschende Ende vom Buch überzeugt.

Fazit:
Spannend und unterhaltsam. Ein gelungener Auftakt!

Bewertung vom 20.01.2016
Varese, Bruno

Die Tote am Lago Maggiore / Matteo Basso Bd.1


sehr gut

Matteo Basso betreibt die Fleischerei in Cannobio. Er war vorher Polizeipsychologe in Mailand und will am Lago Maggiore von den Dingen, die er bei seiner Arbeit bei der Polizei erlebt hat, Abstand gewinnen. Doch dann wird Gisella, eine Freundin, die ihm in der Fleischerei geholfen hat, tot aufgefunden. Es wird ein Unfall vermutet. Doch Matteo ist sich sicher, dass es kein Unfall war und ermittelt selbst. Aber auch Kommissarin Zanetti merkt, dass es in diesem Fall Ungereimtheiten gibt. So kommen beide langsam einem Verbrechen auf die Spur und Matteo gerät dadurch selbst in Gefahr ...

Meine Meinung:
Die Hauptpersonen der Geschichte sind Matteo Basso und Nina Zanetti.
Matteo Basso ist ein sympathischer Eigenbrötler. Seine Gedanken und Gefühle werden nachvollziehbar und ausführlich beschrieben, so dass man das Gefühl hat, ihn zu kennen. Auch die Ermittlerin Nina Zanetti ist mir sympathisch. Vor allem machte es Spaß, den Wortgefechten der beiden zu "lauschen".
Aber auch die anderen Charaktere werden gut beschrieben. Hier finde ich vor allem die drei alten Mechaniker klasse. Sie brachten mich immer wieder zum Schmunzeln.

Daneben gefiel mir die detaillierte Beschreibung der vorkommenden Orte und Umgebung sehr. Man hatte sofort ein Bild vor Augen und die Geschichte bekam eine ganz eigene Atmosphäre. Außerdem ist auf der Innenseite des Buchumschlags auch noch eine Karte zu finden, auf der die vorkommenden Orte eingezeichnet sind. So kann man selbst nachvollziehen, wo sich das Geschehen abspielt.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Geschichte beginnt eher ruhig und auch Matteos Ermittlungen sind nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Aber die Spannung zieht im letzten Drittel richtig an. Vor allem kommen einige Dinge ans Licht, die man man so nicht vermutet hätte. Das hat mir sehr gefallen.

Fazit:
Ein eher "ruhiger" Krimi, der mich (vor allem) aufgrund des letzten Drittels - überraschende Wendungen und spannendes Ende - überzeugen konnte.

Bewertung vom 20.01.2016
Winter, Judith

Sterbegeld / Emilia Capelli und Mai Zhou Bd.3


ausgezeichnet

Jemand ermordet eine vierköpfige Familie. Der kleine Junge kann zwar noch die Polizei verständigen, aber diese kommt zu spät. Ein Verdächtiger wird schnell gefasst. Doch acht Monate später gibt es neue Beweise, die daran zweifeln lassen, dass der wahre Täter im Gefängnis sitzt.
Gleichzeitig wird ein Polizist einer Sondereinsatzgruppe im Dienst erschossen. Nachdem sich die Pannen häufen, besteht der Verdacht, dass sich ein "Maulwurf" in den eigenen Reihen befindet.
Die beiden Komissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou müssen in beiden Fällen den Schuldigen finden ...

Meine Meinung:
"Sterbegeld" ist der 3. Band über die beiden Komissarinnen. Ich habe die anderen bisher nicht gelesen, hatte aber auch nicht das Gefühl, dass mir eine "Vorgeschichte" fehlt.

Capelli und Zhou sind grundverschieden, außerdem sind sie nicht unbedingt die besten Freundinnen, was vor allem an Capelli liegt. Sie war mir auch manchmal etwas zu ruppig und ungestüm. Aber sie musste auch viel einstecken.
Zhou dagegen mochte ich richtig gerne. Sie ist sehr vernünftig und ihre Vorgehensweise ist logisch und zielorientiert. Sie weiß auch, in welchen Situationen man besser einfach einmal die Klappe hält.
Neben ihr fand ich auch den Anwalt, Karel Schubert, klasse. Er ist ebenfalls sehr ehrgeizig, aber er hat auch einen tollen Humor. Außerdem hat er auch ein "Gefühl" für die Menschen.

Der Erzählstil ist klasse, richtig flüssig und mitreissend. Nachdem es um zwei Fälle geht, wird auch bei den Ermittlungen abgewechselt. Man nähert sich also in beiden Fällen erst langsam der Lösung. Auch sind die Ermittlungen und Ergebnisse gut beschrieben, so dass man selbst miträtseln kann. Das finde ich super.
Vor allem die Atmosphäre im Haus der Familie wurde auch so "gruselig" beschrieben, dass ich dies irgendwie nachfühlen konnte.
Für mich war die Spannung die ganze Zeit erhalten. Sie flachte zwar ab und zu kurz ab, wenn die Ermittlungen weitergingen, aber sie war nie ganz weg. Auch das Ende war für mich eine Überraschung.

Fazit:
Die Geschichte hat für mich alles, was ein Thriller braucht: Spannung, sympathische Ermittler und ein überraschendes Ende. Von mir gibt es daher fünf Sterne.