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leseratte1310
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Niederrhein
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Insgesamt 3721 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2021
Conti, Giulia

Isola Mortale / Simon Strasser Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Dies ist der zweite Fall für den ehemaligen Polizeireporter und Halbitaliener Simon Strasser aus Frankfurt, der sich nun am Lago d`Orta niedergelassen hat. Der Dezember zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite, als eine Leiche angespült wird. Die Tote ist eine junge Nonne, die noch nicht lange auf der Isola San Giulio war. Sie war auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter. Warum musste sie sterben? Dann werden noch zwei Leichen in einem Autowrack auf dem Grund des Sees entdeckt. Strasser kann nicht anders, als sich in die Ermittlungen einzuschalten.
Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die Gegend um den Lago d`Orta ist sehr atmosphärisch beschrieben und auch Lukullisches kommt nicht zu kurz.
Simon Strasser gefällt das Leben abseits von Frankfurt. So kurz vor Weihnachten wollte er die Zeit mit seiner Freundin Luisa genießen, die zu Besuch ist. Doch als Kommissarin Carla Moretti in um Hilfe bittet, kann er es nicht lassen. Carla hat sich schnell auf einen Verdächtigen eingeschossen, doch Strasser begibt sich wieder auf Alleingänge, die ihn auch wieder in Schwierigkeiten bringen. Es geht nicht recht voran, da die Befragten sich in Schweigen hüllen. Also spannt Strasser auch noch seine Freundin ein und schickt sie Undercover ins Kloster. Auch Nicola, die bei Strasser wohnt, spielt wieder eine Rolle in diesem Fall.
Auch dieser Krimi verläuft eher ruhig; dennoch hat mir dieser Krimi gut gefallen.

Bewertung vom 23.12.2021
Born, Leo

Sterbende Seelen / Mara Billinsky Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es läuft nicht so, wie sich Mara Billinsky das vorstellt. Ihr Vorgesetzter Hauptkommissar Rainer Klimmt wollte, dass Mara ihn vertritt, obwohl er wusste, dass das bei einigen Kollegen gar nicht gut ankommt. Außerdem ist sie an einer Sache dran, in der sie nicht wirklich weiterkommt. Doch als es dann Tote gibt, die brutal ermordet wurden, fliegt die „Krähe“ nach Sizilien, um sich mit ihrem italienischen Kollegen Domenico Manzoni auszutauschen. Trotzdem kommen Mara und ihr Team bei den Ermittlungen nicht wirklich von der Stelle. Erst als sie auf die Prostituierte Joy trifft, fallen die Dominosteine.
Dies ist bereits der sechste Band mit Mara Billinsky. Auch dieses Mal konnte mich der Autor Leo Born mit seinem packenden Schreibstil überzeugen. Dieser Thriller beginnt schon düster und brutal. Zwischendurch gibt es Einschübe, die unter die Haut gehen. Sie erzählen von den Leiden junger schwarzer Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden.
Mara Billinsky fällt mit ihrem ungewöhnlichen Aussehen auf. Das hat ihr auch den Spitznamen „die Krähe“ eingebracht. Die Kollegen machen es ihr schwer, doch inzwischen hat sie sich zumindest Anerkennung verschafft, wenn auch nicht unbedingt Sympathien. Das kümmert sie jedoch nicht, denn sie ist eine Einzelgängerin. Doch mit ihrem Kollege Jan Rosen arbeitet sie gut zusammen, obwohl er so ganz anders ist. Hinter dem Schreibtisch ermittelt er erfolgreich, aber Tatorte bereiten ihm Probleme. Domenico Manzoni ist ein schwer zu durchschauender Mensch, der Mara einerseits sympathisch ist, da auch er ein Einzelkämpfer ist, andererseits ist sie ihm gegenüber misstrauisch.
Mara zieht ihre Ermittlungen durch, auch wenn sie damit Manchem auf die Füße tritt. Sie ist beharrlich und gibt nicht auf. Es dauert eine Weile, bis sie mit den Ermittlungen vorankommt und am Ende deckt sie ungeheure Abgründe auf.
Es ist ein Thriller, der sehr spannend, aber oft auch schwer zu ertragen ist.

Bewertung vom 22.12.2021
Green, Erin

Das Weihnachtsbaumwunder (eBook, ePUB)


sehr gut

Mina hat den Verlust ihres Vaters noch nicht verwunden, der vor einem Jahr verstorben ist. Sie arbeitet auf einer Weihnachtsbaumfarm und liebt ihren Job. Mit den Söhnen ihres Chefs verbindet sie eine Freundschaft, obwohl diese mehr wollen.
Holly hat es nicht leicht, denn in der Schule wird sie gemobbt und ihre Mutter ist sehr streng. Als Alfie plötzlich Interesse an ihr hat, kann sie es kaum fassen.
Angie möchte ihre Ehe retten, doch ihr Mann und ihr Sohn sind davon nicht begeistert.
Die Autorin Erin Green hat eine schöne Geschichte geschrieben und ihr Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Die Handlung besteht aus drei Strängen, die zunächst parallel verlaufen und zum Ende zusammenfinden.
Jede der drei Frauen hat mit der Liebe Probleme, obwohl sie unterschiedlich alt sind. Ich konnte mich in sie hineinversetzen, auch wenn ich ihr Handeln nicht immer ganz nachvollziehen konnte, denn man kann nichts erzwingen. Die Darstellung der Charaktere hätte gerne etwas mehr Tiefe haben dürfen. Am besten hat mir Holly gefallen, die authentisch wirkt.
Es ist nicht gerade eine tiefgründige Geschichte, deren Ende vorhersehbar ist, die aber gut in die wundersame Weihnachtszeit passt. Der Trubel und die Stimmung auf der Weihnachtsbaumfarm haben mir gefallen.

Bewertung vom 19.12.2021
Seemayer, Karin

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung / Die Amish-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Es sind über 40 Jahre vergangen seit die Ammanleit aus Deutschland weggegangen sind. Sie haben sich in Pennsylvania ein neues Leben aufgebaut. Hier auf dem Mühlenhof lebt auch Esther mit ihrer Familie. Sie ist die Enkelin von Rebekka und Daniel. Es wird langsam Zeit, dass sie heiratet, aber sie hat ihre Großeltern vor Augen, die sich immer noch innig lieben, und will sich noch nicht entscheiden. Auch ihr Bruder Ben will sich den Erwartungen nicht unterordnen. Der Sezessionskrieg spaltet nicht nur das Land, sondern zunehmend auch die Amish. Die Strenggläubigen werden engstirniger und wollen verhindern, dass die jungen Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen. Der Krieg geht auch an Jacobstown nicht vorbei. Dann findet Esther eines Tages einen schwer verletzten Soldaten. Obwohl er ein Feind ist, pflegen ihn die Hochleitners. Dass sich Jack und Esther verlieben, darf nicht sein und passiert dennoch.
Auch dieser Band hat mich wieder von Anfang an gefangen genommen. Die Welt der Amish ist uns sehr fremd. Sie sind sehr gläubig und haben strenge Regeln. Der Glaube gebietet ihnen, anderen zu helfen und sich nicht zu wehren. Als Ben von der Underground Railroad erfährt, erkennt er wie schrecklich Sklaven behandelt werden und will helfen. Doch damit sie die Ältesten nicht einverstanden und Ben gerät in einen Gewissenskonflikt. Aber auch für Esther wird es nicht leicht, als sie sich in den Soldaten Jack verliebt. Jack gefällt dieses fremde Leben der Amish immer mehr und er würde gerne mit Esther in Jacobstown leben, doch das ist nicht möglich. Zum Glück gibt es Rebekka und Daniel, die menschlich sind und ihren Glauben nicht so verbohrt sehen. Sie erinnern sich noch, wie schwer es für sie selbst war und daher steht sie zu ihren Lieben und helfen, wo es geht.
Der Autorin Karin Seemayer gelingt es hervorragend, uns das Leben de Amish nahezubringen und die historischen Ereignisse zu schildern. Der Schreibstil liest sich flüssig und sehr angenehm.
Der Glaube der Amish verlangt es eigentlich, menschlich zu sein und zu helfen. Aber selbst hier gibt es Menschen, die so engstirnig und verbohrt die Bibel auslegen, dass e schon wieder unmenschlich wird. Sie wollen damit ihre Gemeindemitglieder zusammenhalten und erreichen das Gegenteil, denn die Jüngeren zieht es in Gemeinden, die fortschrittlicher leben.
Ich habe mich mit diesem Roman wieder sehr wohlgefühlt und mich gefreut, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.
Die Geschichte ist sowohl sehr fesselnd, als auch informativ und hat mich gut unterhalten.

Bewertung vom 16.12.2021
Hannah, Kristin

Die vier Winde (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Texas, 1934: Elsa Martinelli hatte nie ein leichtes Leben. Obwohl sie aus gutem Hause stammt, erfährt sie in der Familie nur Herabsetzung. Sie heiratet dann einen Mann und lebt mit ihm und seinen Eltern auf einem Hof. Es ist ein hartes Leben, das die Familie hier fristet. Die Böden geben nicht viel her und Dürre und Sandstürme machen alles noch schlimmer. Das was sie ernten reicht kaum zum Überleben. Nachdem ihr Mann sie verlässt, muss Elsa eine schwere Entscheidung treffen. Soll sie mit ihren Kindern – wie so viele andere – die Gegend verlassen und im Westen neu anzufangen. Es wird eine gefahrvolle Flucht nach Kalifornien, die aber mit vielen Hoffnungen verbunden ist.
Kristin Hannah begeistert mich immer wieder mit ihren Romanen und das ist ihr auch Mit „Die vier Winde“ gelungen. Ihr Schreibstil ist einfach unvergleichlich. Sie schildert die Verhältnisse zur Zeit der Weltwirtschaftskrise sehr gut, als die Arbeitslosigkeit ungeheuer hoch ist. Aber auch das harte Leben der Bauern und die schwierige Stellung der Frauen beschreibt sie sehr authentisch.
Es ist eine schwere Zeit und die Menschen wissen kaum, wie sie überleben sollen. Ihnen bleibt im Grunde genommen keine Wahl. Sie machen sich auf den Weg Richtung Westen. Dieser Weg ist gefährlich, ganz besonders für allein reisende Frauen wie Elsa. Auch damals schon will niemand die Flüchtenden unterstützen und bei sich haben. Häufig wird ihre Not ausgenutzt
Elsa ist eine starke Frau, die den Kampf aufnehmen muss, wenn sie sich und ihre Kinder durchbringen will. Dabei macht es ihr die pubertierende Tochter auch nicht leicht. Ich habe mitgehofft und mitgelitten
Kristin Hannah erzählt diese berührende Geschichte mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Für mich war es ein absolutes Lesehighlight.

Bewertung vom 15.12.2021
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Heather Evans hatte kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Mutter. Doch nun hat sich die Mutter das Leben genommen und Heather ordnet den Nachlass. Dabei findet sie zahlreiche Briefe des verurteilten Serienkillers Michael Reave, der zahlreiche junge Frauen auf grausam getötet und ihnen das Herz entrissen hat. Der Täter ist in einem Hochsicherheitsgefängnis, doch nun gibt es wieder Todesfällt, die auf die gleiche Art zelebriert werden wie es Reave gemacht hat. Detective Ben Parker sieht nur eine Möglichkeit. Heather soll Informationen aus Reave herausholen, die nur der Täter haben kann. Doch die Wahrheit wird zur Gefahr für Heather.
Es ist eine düstere und schaurige Geschichte aus Märchenelementen und Thrilleranteilen. Nicht alles wird genau beschrieben, vieles wird der Vorstellungskraft der Leser überlassen, was es nicht weniger gruselig und bestialisch macht. Die Spannung ist von Anfang an da, auch wenn es zwischendurch mal Längen gab. Der Erzählstil der Autorin ist unaufgeregt und gut zu lesen.
Heather Evens war mir nicht unbedingt sympathisch, dennoch konnte ich mich in sie hineinversetzen. Ihre Mutter war ihr fremd, trotzdem ist es für sie schockierend, dass sie sich das Leben genommen hat und noch schockierender ist es wohl, dass die Mutter Kontakt zu einem Serienmörder unterhalten hat. Es gibt einige Fragen, die Heather im Kopf herumgehen. Darum lässt sie sich auf ein Gespräch mit Reave ein. Doch auch das Gespräch bringt nicht alle Antworten und so muss sie tiefer graben. Ob sie wohl so gehandelt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass sie um ihr Leben bangen muss.
In dieser Geschichte geht es nur zum Teil um die grausigen Morde, denn die Beziehungen zwischen Heather, ihrer Mutter und Michael Reave stehen mehr im Vordergrund.
Mich at dieser Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 11.12.2021
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


sehr gut

Nachdem ich zuvor bereits den ersten Band dieser Reihe „Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder“ gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht.
Es sind ein paar Jahre vergangen und die Schwestern Emma und Marlene Lindow arbeiten beide wieder an der Kinderklinik. Marlene ist inzwischen Ärztin und sie liebt ihre Arbeit. Dann kommt Maximilian aus dem Krieg zurück, doch er ist völlig verändert. Dann breitet sich auch noch die Spanische Grippe in Berlin aus und Emmas Sohn erkrankt ebenfalls. Als der Vater des Jungen Emma anbietet, zu ihm zu kommen, klingt das für Emma verlockend, weil sie nur das Beste für ihr Kind will. Aber sie liebt auch ihren Beruf als Krankenschwester und Marlene benötigt sie in der Klinik für die Pflege der Kinder. Wie wird sie sich entscheiden.
Der Schreibstil der Autorin Antonia Blum lässt sich angenehm und flüssig lesen.
Nachdem die Schwestern schon im vorigen Band mit Höhen und Tiefen kämpfen mussten, geht es auch jetzt nicht ohne Probleme weiter. Denn Frauen, die beruflich erfolgreich sind, wird das Leben von männlichen Kollegen schwer gemacht. Das bekommt Marlene auch zu spüren. Sie ist froh, als Maximilian zurückkommt, doch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und er zieht sich immer mehr zurück. Emma muss eine Entscheidung treffen, als der Vater ihres Sohnes Tomasz sie aus Berlin wegholen will. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.
Auch wenn es einige Schwierigkeiten zu meistern gibt, so hätte es für mich ruhig noch ein wenig tiefgründiger werden dürfen. Trotzdem hat mir auch dieser Roman wieder gefallen.

Bewertung vom 06.12.2021
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht (eBook, ePUB)


sehr gut

Walter Schmidt kennt es nicht anders, als dass seine Frau Barbara ihn umsorgt und ihm den Rücken freihält. Das findet er auch ganz richtig so. Doch dann wird Barbara krank und Walter ist ziemlich überfordert, denn niemals hat er den Herd bedient oder den Staubsauger. Zum Glück gibt es das Internet, das Hilfe in allen möglichen Lebenslagen verspricht. Doch er ist ein bärbeißiger Typ, der nicht gut mit anderen Menschen kann.
Diese Geschichte lädt dazu ein, oft lauthals zu lachen, doch oft bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen.
Walter Schmidt ist ein Mann, der etwas aus der heutigen Zeit gefallen zu sein scheint. Dass seine Frau sich stets um Haus und Garten gekümmert hat, ist für ihn ganz selbstverständlich. Auch dass sie immer für ihn da war und ihn betüddelt hat, war doch richtig so – oder? Nun muss er sich also selbst ans Werk machen, spürt, dass alles nicht einfach ist, aber ist dennoch der Meinung, dass Barbara manches hätte besser machen können. Der alte Grantler hat aber auch eine Menge Vorurteile und er ist stur. Dass er dann auch noch ein Geheimnis offenbaren will, das komischerweise alle aber schon kennen, macht es nicht leicht für ihn.
Man muss Walter nicht unbedingt mögen, aber die Situation sorgt dafür, dass er sich weiterentwickelt. Man spürt, wie sehr er seine Frau braucht und dass er sich sorgt. Leider merkt er zu spät, was er an seiner Frau hatte.
Obwohl die Geschichte humorvoll ist, hat sie doch auch Tiefgang. Mir hat sie gefallen.