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Pip
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Belm

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Insgesamt 1110 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2021
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Es ist eine fiktive Geschichte die in der Nachkriegszeit sehr oft geschehen sein kann. Die Autorin hat sich die Geschichte ihrer Mutter als Beispiel genommen. Für meine Generation ist das Buch vielleicht hilfreich, denn meine Mutter hat über viele Dinge in ihrer Jugend geschwiegen, während meine Schwiegermutter die mehr als 10 Jahre älter war viel erzählt hat.
Demenz oder Alzheimer als Geschenk zu betrachten, mutet mir sehr seltsam an, aber die Autorin erklärt in ihrem Nachwort warum.
Tom ist ziemlich lange eine grauenhafte Figur obwohl er sich um seine Mutter bemüht. Er ist übersättigt mit seinen Erfolgen und infolgedessen der Meinung niemand ist besser als er. Wenn es nicht nach seinem Willen geht ist er beleidigt. Trotz allem fasziniert er mich als Leserin.
Greta dagegen ist in den Rückblenden ein Kind ihrer Zeit, erst begeistertes Jungmädchen, dann ein Flüchtlingskind am Ende eine vom Schicksal gebeugte Frau.
Die Vergleiche die die Autorin zwischen den Flüchtigen 1945/46 und den Asylsuchenden 2015 zieht sind bedrückend. Die Bilder von den Gesichtern der Menschen die beim Lesen vor den Augen entstehen sind sehr ähnlich.
Die Autorin hat einige anstrengende Themen aufgegriffen und gut zusammen geführt.
Ein Buch zum Nachdenken und Innehalten, vielleicht sogar eine Hilfe zum Verstehen.

Bewertung vom 17.02.2021
Fuchs, Katharina

Lebenssekunden


ausgezeichnet

Sehr eindringlich mit sehr vielen Details beschreibt die Autorin an zwei Mädchen das Leben in Ost und Westdeutschland kurz vor dem Mauerbau.
Das frauenfeindliche Klima in Westdeutschland wird sehr deutlich an dem Berufswunsch von Katharina und wie sehr auch die meisten Frauen mit diesem Bild einverstanden sind zeigt ihre Mutter. Sie wünscht sich zwar für ihre Tochter ein besseres Leben aber nur in den Nischen die Männer frei lassen.
Im Osten wird sehr auf das Bild geachtet was dem Westen vermittelt werden soll. Mit allen Mitteln darf nur das Schönste, Beste und die Begabtesten nach außen dargestellt werden. Am Beispiel der Kunstturnerin Christine werden die brutalen Methoden für ihre sportlichen Höchstleistungen dargestellt. Der Mensch als Einzelner gilt nichts, Hauptsache der Staat profitiert.
Die beiden jungen Frauen sind Beispiele, die sich leicht multiplizieren lassen.
Sie wecken Empathie für das Schicksal der Frauen die sich mit viel Kraft und Mut durchgesetzt haben in einer Gesellschaft die nicht die ihre war.
Das Mitleid gehört den jungen Sportlern die für ihre Erfolge gequält wurden.
Im Ganzen ein wunderbares Buch das noch lange nachhallt

Bewertung vom 16.02.2021
Wolz, Heiko

Wächter der Lüfte / Falcon Peak Bd.1


sehr gut

Warum müssen alle Fantasy Bücher für Kinder und Jugendliche in einer Internatsschule beginnen? Es wäre doch möglich den Anfang in einem Jugendclub oder in einem Sportverein beginnen zu lassen.
Dies ist mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch.
Besonders gut hat mir die klare einfache Sprache gefallen. Es stört mich oft bei Fantasy Büchern wenn ich das Gefühl habe erst eine fremde Sprache lernen zu müssen weil Orte, Personen oder Ereignisse sehr phantasievolle Namen oder Bezeichnungen haben.
In diesem Buch passt alles gut zueinander. Die Jugendlichen sind normal in ihrem Gehabe, die Lehrer sind auch nicht anders wie an unseren Schulen.
Die Geheimnisse die nach und nach in den kurzen Kapiteln gelöst werden, sind dagegen Besonders. Es war mal etwas Anderes. Schön das es eine Fortsetzung geben wird.

Bewertung vom 14.02.2021
Lennox, Judith

Meine ferne Schwester


sehr gut

Der Klappentext ist irreführend. Es scheint sich wieder um Schwestern in der Zeit zwischen den Kriegen und dem 2. Weltkrieg zu handeln.
Aber das Buch ist viel mehr. Vielschichtiger, mehr Protagonisten und mehr heikle Themen.
Bis sich diese Themen zeigen ist es schwierig in das Buch hinein zu finden. Dann nach knapp 100 Seiten offenbart sich der Aufhänger der Geschichte. Von jetzt auf gleich kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, wie konnte man an dem Buch zweifeln, auf einmal ist es so spannend das ich es in einem Rutsch durch gelesen habe.
Der Schreibstil ist wie gewohnt, eher ruhig, genau wie man sich das Leben der Frauen in dieser Zeit vorgestellt hat. Entweder gutsituierte Hausfrauen die ihrem Mann ein behagliches Heim schaffen, oder Frauen die zum Lebensunterhalt beitragen müssen. Man darf nicht vergessen, es ist die Zeit in der Frauen sehr hart um ihre Rechte in England kämpfen mussten. Das Vertrauen in die Ehemänner war ihnen in die Wiege gelegt worden.
Die Autorin beleuchtet das Leben der Frauen in England in dieser Zeit der Umbrüche von allen Seiten. Jedes Buch ist daher neu mit einem altem Thema.

Bewertung vom 13.02.2021
Mallery, Susan

Das Jahr der Rosenschwestern


gut

Man kann nicht sein ganzes Leben oder seine Persönlichkeit ändern, obwohl genau das hier so sehr gewünscht wird. Sich weiterentwickeln wäre sinnvoller.
Dabei braucht der eine oder andere mehr oder weniger Hilfe. Das ist Teil des Romans. Die andere Hälfte geht wie immer um die Liebe.
Die ist hier etwas ungewöhnlich für einen Roman dargestellt. Alle Personen sind als perfekt dargestellt. Schön, klug, warmherzig und talentiert. Sie haben ihre kleinen Schwächen aber nichts was es zu einem richtigen Thema machen würde. Es ist alles einfach wunderbar.
Nicht gerade nichtssagend aber es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Obwohl ich sonst die Romane der Autorin mag. Sie schreibt in ihren anderen Büchern mit etwas mehr Tiefe. Sei es das es dort ein paar Komplikationen gibt die hier komplett fehlen.
Mit viel Wohlwollen kann ich sagen es ist ein Roman für Tage da man nichts Besseres vor hat.

Bewertung vom 11.02.2021
Engelmann, Gabriella

Ich dachte schon, du fragst mich nie


gut

Alles was den Einzelnen zugstoßen ist, ist schlimm, das gönnt man niemanden. Aber hier in diesem Roman wirkt es, als ob alle auf höchsten Niveau stöhnen.
Bei niemanden scheinen zum Pech Geldsorgen dazu zu kommen. Mit Geld kann man die meisten Probleme lösen. Liebeskummer nicht, das stimmt.
Obwohl sich Sophie als Übermama alle Mühe gibt. In jeder Hinsicht ist sie für alle da und das fand ich etwas anstrengend.
Bei den Männern in diesem Roman war ich mir nicht so im Klaren was ich an ihnen bewundern soll, das Aussehen, ihre Fähigkeiten oder ihre große Klappe.
Die Geschichte war sehr emotional und weniger lustig. Aber im Großen und Ganzen nett.

Bewertung vom 10.02.2021
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


gut

Ein spannender Klappentext der gemeinsam mit dem wunderschönen Cover richtig neugierig auf das Buch macht.
Die Figuren sind alle besonders bis kauzig. Es macht Spaß über sie zu lesen. Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, aber dann, wenn man sich an komischen Namen und Ausdrücke für Lebewesen gewöhnt hat ist das Ganze ein großes Vergnügen. Einiges kennt man aus alten Sagen und Märchen, einiges ist neu. Die Mischung machts.
Gleichzeitig ist die Aufgabe, einen Menschenhandel mit Feen zu unterbinden eine Herkules Arbeit. Da braucht Al alle Hilfe die er kriegen kann.

Bewertung vom 06.02.2021
Brisby, Zoe

Reise mit zwei Unbekannten


ausgezeichnet

Im ersten Moment denkt man an den Hundertjährigen, Aber das Buch ist mehr. Es ist nicht nur humorvoll sondern tiefgründiger. Die beiden so unterschiedlichen Weggefährten begegnen sich trotz des großen Altersunterschieds auf Augenhöhe. Sie kann aus dem reichen Erfahrungsschatz ihres Lebens Tipps geben für seine Zukunft. Er gibt ihr das Gefühl noch einmal jemandem geholfen zu haben. Beide vermitteln dem anderen einfach ein gutes Gefühl.
Er lernt verstehen, das im Alter die Menschenwürde nicht aufhört. Sie merkt, für abgrundtiefer Verzweiflung muss man nicht alt sein.
Mit sehr feinen Humor hat die Autorin diesen Roadtrip gewürzt. Die lebenslustige Maxine ist trotz ihres Alters jünger als der liebeskranke Alex. Irgendwann treffen sie sich in der Mitte.

Bewertung vom 05.02.2021
Austen, Annie

Bücherliebe - Was Bücherregale über uns verraten


ausgezeichnet

Dieses Buch gehört in jedes Bücherregal. Es ist die ultimative Entschuldigung warum man ein oder mehrere Regale voller Bücher hat.
Die Regale berühmter Zeitgenossen werden erwähnt, Filme, Zitate alles wo irgendwann oder irgendwie Bücher und ihre Aufenthaltsorte Erwähnung fanden, kommen in diesem Buch vor.
Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben diese Auswahl unterhaltsam zusammen zu stellen.
Welche Möglichkeiten es gibt die Bücher "ordentlich" einzusortieren oder welche Gefühle ein Buch hervor rufen kann, ich wusste es nicht. Einiges erschien mir unmöglich, bei anderem konnte ich nur aus tiefster Seele zu stimmen.
Wunderschöne Anekdoten haben Einzug in dieses Buch gehalten, genauso wie Zahlen über verkaufte Regale.
Mein Mann liest nicht so viel wie ich, zwei Drittel der Regale gehören mir, ich habe ihm Ausschnitte aus diesem Buch vor gelesen, auch er fand es amüsant und wie er augenzwinkernd sagte auch lehrreich.
Im diesem Sinne, Bücher kaufen, leihen oder verschenken auf das die Regale voll werden.