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Elaine
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Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 793 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2019
Lyons, Jenn

Der Untergang der Könige / Drachengesänge Bd.1


sehr gut

Einblick in eine fantastische Welt

Khirins Leben bestand bisher daraus seinen Lebensunterhalt durch Stehlen und Musizieren zu finanzieren, in einem Bordell zu leben und ansonsten ein recht einfaches Leben zu führen. Bis zu dem Moment wo einflussreiche Personen auf ihn aufmerksam werden, die ihn nie hätten entdecken dürfen und vor denen er seit seiner Geburt versteckt wurde. Es beginnen eine Jagd und ein Kampf auf Leben und Tod der es in sich hat und dessen Ausgang alles andere als eindeutig sein wird.
Der Autor Jenn Lyons entführt die Leser_innen in eine Welt voller Intrigen, Verrat, Magie und Abenteuer, die so breit gefächert ist, dass es manchmal passieren kann, das mensch kurzzeitig etwas den Überblick verliert. Es wird spürbar, wie viele Ideen und Gedanken der Autor in diesem bombastischen Werk miteinander verbunden hat, so dass nach dem Lesen auf jeden Fall der Impuls zurückbleibt mehr erfahren zu wollen.
Wer sich gerne Zeit nimmt für ein langes Abenteuer von über 800 Seiten wird hier auf jeden Fall gut fündig werden können, wer nur eine kurze Ablenkung sucht wird sich vielleicht überfordert fühlen.

Bewertung vom 02.10.2019
McPartlin, Anna

Die Furchtlosen Fünf


ausgezeichnet

Welcher Weg ist richtig?

Ist es in Ordnung eine Straftat zu begehen um auf diesen Weg das Geld zu beschaffen, das für Krankenhausbehandlung von Krebs im Ausland benötigt wird? Wenn die Gefahr besteht, das die erkrankte Person sterben könnte?
Genau mit diesem Thema beschäftigt sich das vorliegende Kinder- und Jugendbuch ab 10 Jahre und behandelt damit ein moralisch sehr wichtiges Thema. Kombiniert mit den Bereichen Freundschaft, Abenteuer, Mut und Reue wird vor den jungen Leser_innen dieses moralische Dilemma lebendig und humorvoll, aber auch mit klaren Erkenntnissen behandelt, so dass eine eigene Einschätzung möglich werden kann.
Die Autorin bewegt sich bei diesem Thema auf schwierigen Terrain, es gelingt ihr aber gut dieses zu meistern und gute Impulse weiterzugeben.

Bewertung vom 30.09.2019
Licht, Kira

Erbin der Finsternis / Lovely Curse Bd.1


ausgezeichnet

Der Untergang der Welt

Der Untergang der Welt scheint in Littlecreek bevor zu stehen. Naturkatastrophen reihen sich aneinander, das Wasser wird immer weiter verseucht, die Hitze brennt erbarmungslos, Landschaften veröden und Tiere verenden kläglich.
Was uns als mögliches Zukunftsszenario der Folgen des Klimawandels in der heutigen Zeit immer mehr ins Gedächtnis gerufen wird verbindet die Autorin Kira Licht in dem ersten Band des Zweiteilers Lovely Curse mit der biblischen Geschichte der vier apokalyptischen Reiter, die den Untergang der Welt ankündigen.
Und eine dieser Reiter_innen, eine dieser Todesbot_innen scheint die junge Aria zu sein, die gerade erst nach Texas gezogen ist und versucht sich dort nach dem Tod ihrer Eltern ein neues Leben aufzubauen.
Kira Licht gelingt mit "Erbin der Finsternis" eine gelungene Mischung aus Fantasy, aktuellen politischen Themen, Liebesgeschichte und Freundschaften, so dass die Leser_innen sehr gut in diese Welt eintauchen und sich mit ihr verbinden können.
Ein empfehlenswertes Buch, das neugierig auf Teil 2 macht.

Bewertung vom 25.09.2019
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


ausgezeichnet

Ein Auftakt der es in sich hat

Das Cover des Buches hat mich direkt neugierig gemacht, ob der Inhalt denn gut dazu passen möge und rückblickend muss ich sagen, dass die Geschichte die Vorerwartungen des Covers voll und ganz erfüllen und übertreffen kann. Die Autorin Claudia Siegmann lässt vor den Augen der Leser_innen eine Welt entstehen, in der sich Nachfahren von Märchengestalten daran machen die "normale Alltagsbevölkerung" vor zerstörerischer Magie zu bewahren. Klingt skurril und realitätsfern? Das dachte die 16jährige Flora auch als ihr dies gesagt wird zusammen mit der Info, dass sie eine Nachfahrin von Dornröschen sei. Nach einigem hin und her stellt sie aber fest, dass an der Sache wohl ´doch mehr dran ist als sie anfangs glaubte und so gerät sie in ein Abenteuer, in dem sie selbst bald eine entscheidende Rolle spielt.
Mit "Das letzte Dornröschen" gelingt der Autorin ein fulminanter Auftakt in eine dreibändige Reihe voller Magie, Abenteuer, Gefühl, Freundschaft, Liebe und vor allem auch Humor. Die Geschichte zieht eine_n so in ihren Bann, das die Zeit ganz schnell wie im Fluge vergeht und so merkt mensch gar nicht, wie auf einmal die knapp 400 Seiten vorbei sind und die Frage aufkommt: Wie geht es weiter? In Band 2, der im Frühjahr 2020 erscheint, werden wir es erfahren.

Bewertung vom 21.09.2019
Acevedo, Elizabeth

The Poet X


ausgezeichnet

X geht ihren Weg

Xiomaras Leben spielt sich ab zwischen den Anforderungen einer fundamentalistisch - christlichen Mutter, den Zwang Christlichkeit zu heucheln, alltäglichen Sexismus seitens der Männerwelt ihr gegenüber und ihrer Sehnsucht sich ausdrücken und für ihren eigenen Lebensentwurf streiten zu wollen.
Hierbei nimmt das Schreiben von Gedichten für sie einen sehr hohen Stellenwert ein und sie findet - unterstützt durch eine liebevolle Lehrerin - einen Weg, über Poetry Slam das zu sagen, was ihr Herz bewegt und damit auch ihr Leben zu verändern.
Elizabeth Acevedo greift mit diesem Buch einen Impuls einer ihrer Schüler_innen auf, die sich als Schwarze von den Büchern aus weiß - westlicher Perspektive nicht angesprochen fühlte und nach Büchern verlangte, bei denen es um ihresgleichen ging.
Dies ist der Autorin mit diesem Buch auf besondere Art und Weise gelungen. Rassismus, Sexismus, Homophobie und vor allem christlicher Fundamentalismus werden sehr kritisch behandelt und hinsichtlich ihrer zerstörerischen Wirkungen deutlich. An deren Stelle treten Freundschaft, Gleichberechtigung und auch Liebe.
Das Buch ist komplett in einer Gedichtform gehalten, wie es oft bei Poetry Slams beobachtbar ist. Dies gibt dem Buch eine ganz eigene Schattierung und macht es unverwechselbar. Danke, dass ich dieses Buch lesen durfte.

Bewertung vom 15.09.2019
Russo, Andrea

Green Witch


ausgezeichnet

Einfach bezaubernd

Lizzy scheint auf den ersten Blick ein ganz "normales" Mädchen zu sein. Sie verfügt aber über ein Geheimnis, das niemand wissen darf: Sie ist das jüngste Mitglied einer Hexendynastie und zu ihrem zwölften Geburtstag wird von ihren Hexentanten entschieden, bei welcher von ihnen sie in die Ausbildung gehen darf.
Wird Lizzy nun Kräuterhexe, Wetterhexe oder vielleicht sogar Wasserhexe? Dürfen nur Mitglieder von Hexenfamilien eine solche Ausbildung machen und ist es vielleicht nicht auch möglich, mehrere Ausbildungen zu machen?
Lizzy, ihre Freundin Stina, die Vogelspinne Rapsy und der Gestaltwandler Tim geraten so in ein Abenteuer, was einiges von ihnen abverlangt und hoffentlich - ich will nicht zu viel verraten - gut ausgehen wird.
Der Autorin gelingt mit "Green Witch" ein wundervoll geschriebenes Buch über Freundschaft, Abenteuer, Liebe und die Kraft der Veränderung von Konventionen. Nur weil etwas immer so war muss es nicht für alle Zeit so bleiben.
Dieses wundervolle Buch ist so bezaubernd geschrieben, dass junge Leser_innen gerne in diese Geschichte eintauchen werden und auch ältere Semester das Buch erst zur Seite legen werden, wenn die letzte Seite viel zu früh beendet wurde.
Danke Andrea Russo für diese schöne Buch, ich hab mich richtig gefreut es lesen zu dürfen.

Bewertung vom 15.09.2019
Egger, Regina W.

Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski


ausgezeichnet

Ewa und Lukas

Dieses Buch ist sehr berührend und kann die Leser_innen dazu motivieren, sich auch selbst auf eine Reise zu machen. Eine Reise in die eigene Vergangenheit und zu dem, was sie für sich selbst als Sinn des Lebens erkennen können. Anhand der beiden Protagonist_innen Ewa - einer humorvollen todkranken alten Frau - und des jungen Lukas, der noch nicht so wirklich weiß, wo es im Leben hingehen soll, wird vordergründig eine Reise durch verschiedenste Orte Europas beschrieben, im Kern geht es aber darum eine Reise zu sich selbst zu machen, bei sich selbst anzukommen und Frieden für sich selbst finden zu können (Ewa) oder einen Lebenssinn für sich zu finden (Lukas).
Das Buch ist lebendig und auch humorvoll geschrieben und lädt die Leser_innen mitzulachen, mitzuweinen und sich auf den eigenen inneren Weg zu sich selbst zu machen. Ein sehr gelungenes Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 12.09.2019
Rogler, Ulrike;Veenstra, Simone

Die verschwundene Stunde & Sven will zur Feuerwehr / Der kleine Hui Buh - Verspukt und zugehext! Bd.1


ausgezeichnet

Hui Buh und Hedda Hex

Wer kennt sie nicht noch aus der eigenen Kindheit: Die Kassetten mit den Geschichten von Hui Buh dem Schlossgespenst. Jetzt kommen endlich einzelne Geschichten als Buch heraus, welche sich wie die Kassetten durch Witz, Humor und Spannung und zusätzlich noch durch wunderschön gestaltete Bilder auszeichnen, die den Betrachtenden sofort positiv ins Auge fallen. Mensch kann sich als älteres Semester gut auf eine Zeitreise bewegen zurück zu der Zeit, wo mensch noch klein war, junge Leser_innen können sich neu mit den Geschichten verbinden und vielleicht gelingt ja auf diesem Wege eine Verbindung der Erfahrungen zwischen den Generationen. Ich kann es allen nur ans Herz legen, sich auf dieses Abenteuer gut einzulassen.

Bewertung vom 02.09.2019
Boschwitz, Ulrich Alexander

Menschen neben dem Leben


ausgezeichnet

Leben am Abgrund

Wer verstehen will, wie es dazu kam, dass Millionen Deutsche Anfang der 1930er Jahre den Nationalsozialist_innen folgten und ihnen damit den Weg zur Macht ebneten kommt nicht umhin, sich auch mit der Situation der Arbeitslosen, Obdachlosen und Abgehängten in den letzten Jahren der Weimarer Republik zu beschäftigen. Hierzu gibt es schon viele Untersuchungen, Sachbücher und auch Romane, das Buch "Menschen neben dem Leben" hebt sich von anderen Berichten aber dadurch ab, dass es während dieser Jahre von einem Augenzeugen geschrieben wurde und dieser den einfachen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes aufs Maul schaut.
Die Leser_innen lernen als Charaktere Obdachlose, Kleinkriminelle, Zuhälter, Prostituierte, Traumatisierte, Kriegsversehrte und Geschäftemacher kennen und dürfen durch den Augen an ihren Alltag teilnehmen, der allzu oft vom Kampf ums Überleben geprägt ist. Sie erleben deren Ängste, Freuden, Glücksmomente und auch tiefste Abgründe.
Auch wenn die politische Entwicklung nur wenig angesprochen wird, kann es gerade durch das Miterleben des Alltags der "einfachen" Menschen zu einem Verständnis für deren Nöte kommen, die dann von den Nationalsozialist_innen treffend instrumentalisiert werden konnten.
Ein sehr wichtiges Buch gerade in Zeiten, wo offen faschistische Parteien von Wahlerfolg zu Wahlerfolg zu eilen scheinen.

Bewertung vom 31.08.2019
Lunde, Maja

Über die Grenze


ausgezeichnet

Mut und Menschlichkeit

Die Themen Flucht vor unterschiedlichsten Bedrohungen und die immer stärker werdende Hetze gegen die Hilfesuchenden bis hin zu den Forderungen Flüchtlinge absaufen oder an der Grenze zu erschießen zu lassen zeigen auf, dass viele aus der Vergangenheit nicht die richtigen Lehren gezogen haben und der Schoß noch fruchtbar ist, aus dem die Faschist_innen entstehen konnten.
In diesen unruhigen Zeiten ist es um so wichtiger aufzuklären und auf Menschlichkeit zu setzen. Genau dies tut das Buch "Über die Grenze", indem es junge Leser_innen mitnimmt in das vom Deutschen Reich besetze Norwegen im Jahr 1942 und die dort herrschende Verfolgung von Jüd_innen und Andersdenkenden. Aus der Sicht der 10 jährigen Gerda wird diese Zeit wieder lebendig, indem sie die Leser_innen teilhaben lässt an der Inhaftierung ihrer Eltern, der Versteckung jüdischer Kinder und der Flucht nach Schweden.
Durch die jugendgerechte Sprache der Autorin gelingt es schnell, sich mit den Charakteren zu verbinden, mitzuweinen, mitzulachen und zu spüren, was Menschlichkeit bedeutet, wenn sie in Frage gestellt wird. Ein besonderes Buch über Mut, Freundschaft, Vertrauen, Verrat und vor allem Menschlichkeit, dass ich nur jeder_m ans Herz legen kann.