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Meggie
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Insgesamt 1201 Bewertungen
Bewertung vom 12.05.2016
Armentrout, Jennifer L.

Opposition. Schattenblitz / Obsidian Bd.5


sehr gut

Nachdem mich der dritte und vierte Band nicht so sehr vom Hocker reißen konnten, war ich gespannt, wie die Autorin das Ruder herumreißen würde, um wieder zu dem Niveau der ersten beiden Bände zurückzukehren. Leider hat die Autorin es nicht ganz geschafft, doch hat sie immerhin einen packenden letzten Teil der Reihe abgeliefert.

Ich war am Anfang sehr gefangen in der Geschichte. Die Tatsache, dass Daemon zur Gegenseite übergelaufen ist, hat natürlich wieder Pep reingebracht. Und so ist es natürlich, dass man die ersten Kapitel nur aus Sicht von Kat lesen kann. Je weiter man in die Geschichte eingeführt wird, umso mehr bekommt man auch Einsicht in Kats und Daemons Gefühlswelt.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder faszinierend, doch hat sie es auch teilweise geschafft, mich mit machen Formulierungen in den Wahnsinn zu treiben. Vor allem als es um die Gefühlsbekundigungen von Kat und Daemon geht. Hier wird sie zeitweise sehr schwülstig. Vor allem Daemon hat ein bisschen an Biss verloren. Was ja schon im vierten Teil sehr schnulzig angefangen hat, wird hier zum Höhepunkt geführt. Für Daemon zählt nur noch eins: Katy. Und dies ständig, dauernd, immer wieder, am laufenden Band. Dabei muss er sie ständig anfassen, hat unkeusche Gedanken, küsst sie hier und dort und ist auch sonst ständig in ihrer Nähe.

Mir ist klar, dass die beiden sich lieben und dies auch sich gegenseitig zeigen wollen, nur ist es so, dass das Ende der Menschheit ansteht und die beiden haben nichts anderes zu tun, als... na ja, auch egal. Die Story an sich fand ich gut gelungen, auch wenn das Ende dann doch sehr schnell kam bzw. sehr schnell gelöst war. Hier muss ich leider auch Punkte abziehen, da ich doch etwas Größeres erwartet habe.

Allerdings hatte ich das Buch doch in Rekordzeit gelesen, da ich doch wieder in den Bann gezogen wurde, was auch letztendlich am Schreibstil der Autorin lag. Und so kann ich letztendlich eigentlich nur sagen, dass die Reihe einfach gelesen werden sollte, weil sie doch faszinierend ist. Wenn man über die Gefühlsduselei zwischen Daemon und Katy hinwegliest, erwartet einem eine faszinierende Geschichte über eine Alteninvasion auf der Erde. Die Ideen der Autorin sind zeitweise neu und unverbraucht. Aber auch einige Klischees werden bedient, was aber der Story an sich keinen Abbruch tut.

Aber ich möchte jetzt nicht nur auf Daemon und Katy eingehen. Es gibt einige Interessante Nebencharaktere. So z. B. Archer, einen Origin (ein Kind eines Hybriden und eines Alien). Er kann Gedanken lesen und bringt so viele arg zum Verzweifeln. So ergeben sich einige humorvolle Szenen, die so manche Protagonisten auch schon mal zum Erröten bringen.
Aber auch Dee, die sich zu einem komplett anderen Menschen, äh Alien entwickelt hat, bringt Schwung in die Geschichte. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie und Daemon die Rollen getauscht haben. Denn sie ist ein richtiges Bad-Ass, während Daemon eher weichgespült wurde.

Und wenn man die Geschichte nicht mögen sollte, sollte man sich die Bücher schon allein wegen der Cover kaufen. So schöne Cover habe ich selten gesehen. Im Regal bilden sie natürlich einen echten Hingucker.

Das Ende ist natürlich ein bisschen offen, so dass es jederzeit weitergehen kann. Aber vorerst kann man sich auf Winter 2016 freuen. Denn dann erscheint Oblivion: Lichtflüstern. Hier wird die Geschichte aus Sicht Daemons erzählt. Da mich die Reihe an sich fasziniert hat, werde ich mir dieses Buch natürlich auch zu Gemüte führen.

Fazit:
Eine Reihe mit Suchtpotenzial, die einem aber auch mal den letzten Nerv kostet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2016
Ward, J. R.

Sohn der Dunkelheit / Black Dagger Bd.22


ausgezeichnet

Während Qhuinn merkt, dass er vielleicht doch mehr für Blay empfindet, als er sich eingestanden hat, ist es Blay, der nun zurückrudert und versucht, nicht mehr Gefühle aufflammen zu lassen. Doch wäre alles so viel einfach, wenn sie miteinander reden könnten. Aber es bleibt kompliziert und Qhuinn merkt nun viel intensiver, wie sehr ihm eine Familie fehlt. Und ist es wirklich eine gute Lösung, mit Layla eine Familie zu gründen? Qhuinn verfällt immer mehr ins Grübeln.
Assail, der neue Drogenboss in der Stadt, trifft auf Sola, die als Einbrecherin diversen Tätigkeiten nachgeht. Hier fliegen die Funken und Sola, die als Mensch keinerlei Ahnung hat, was Assail ist und macht, geht dabei ein hohes Risiko ein.
Xcor mischt wieder kräftig mit, doch geht im die Auserwählte Layla nicht mehr aus dem Kopf und er hofft nichts sehnlicher, als sie endlich wiederzusehen.

Ich habe den Vorgänger schon über alle Maßen gelobt und eigentlich könnte ich die Rezension nicht toppen, doch ich muss. Denn "Sohn der Dunkelheit" ist mit Abstand eines der besten Bücher der Black Dagger-Reihe. Nur die Geschichte um Zsadist und Bella ist noch mein Favorit.

Die Autorin geht sehr gefühlvoll an das Paar Blay und Qhuinn heran. Mehr als einmal standen mir Tränen in den Augen und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als das die beiden endlich ihre Bestimmung finden. Qhuinn hat man noch näher kennengelernt und seine Vergangenheit ist mehr als furchtbar. Seine Sehnsucht nach einer Familie konnte ich so sehr nachvollziehen.

Aber es geht nicht nur um Blay und Qhuinn, auch die neuen Protagonisten bzw. alte Nebencharaktere kommen zu Wort. Allen voran Trez, der eine Sucht entwickelt. Er vergnügt sich jeden Abend mit ein oder zwei Frauen, um seiner Bestimmung davonzulaufen, sich mit der Prinzessin einer Auserwählten zu verheiraten. Und dann trifft er die Auserwählte Selena, und es ist um ihn geschehen.
Genauso auch Assail, der mit seinen Drogengeschäften so manches durcheinanderbringt. Er trifft auf Sola, eine Menschenfrau. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch wissen sie, dass es gefährlich wird, wenn sie sich aufeinander einlassen.
Und Xcor, der sich immer noch nach Layla sehnt, kann sich fast nicht mehr auf seine Aufgabe konzentrieren.

Es liegt sehr viel Liebe in der Luft. Aber alles ist kompliziert. So ist es aber eben bei den Black Dagger. Einfach geht nicht, es muss immer um 100 Ecken gehen und das ist ja das interessante an der Reihe. Das Melancholische, das Traurige, der Hang zum Drama und vor allem der Stolz, der bei den Brüdern so ausgeprägt ist und allen im Weg steht.

Die Autorin findet auch immer wieder neue Ideen, wie ihre Protagonisten denn letztendlich zusammenkommen und ob es wirklich eine Zukunft für sie gibt.

Das Ende des Buches hat mich persönlich fast umgehauen und die Tränen flossen dann auch über. Es war sehr emotional und hat - trotz des harten Images der Bruderschaft - einfach perfekt gepasst.

Eigentlich sind nun alle unter der Haube, doch hat die Autorin sich ja auch einiges einfallen lassen. Denn es muss ja weitergehen. So gibt es im Hause der Bruderschaft neue Mitbewohner, die von Neben- zu Hauptcharakteren aufgestiegen sind und die es nun zu "verkuppeln" gilt. Ich bin gespannt, wie nun alles weitergesponnen wird.

Fazit:
Sehr emotional, sehr aufwühlen, sehr Black Dagger.

Bewertung vom 30.04.2016
Ward, J. R.

Seelenprinz / Black Dagger Bd.21


ausgezeichnet

Qhuinn verzehrt sich so sehr nach Blay, dass er seit einem Jahr abstinent lebt und sich keinem anderen Partner zuwenden kann. Auch sein Wunsch nach einer Familie, da seinige ihn ja abgelehnt hat, wird immer stärker. So kommt es ihm fast gelegen, dass die Auserwählte Layla in die Triebigkeit fällt und ihn braucht, ihr da hindurch zu helfen. Dass als Nebeneffekt ein Kind gezeugt werden könnte, ist Qhuinn dabei sehr recht. Doch hängt sein Herz immer noch an Blay und bestimmt sein Leben und seine Träume.
Die Lesser fangen an, sich immer mehr zu positionieren, doch auch die neu aufgetauchte Bande rund um den Vampir Xcor ist der Bruderschaft ein Dorn im Auge. Xcor allerdings ist fasziniert von der Auserwählten Layla, die ihm mit ihrem Blut das Leben gerettet hat.

Nach über 20 Bänden ist es schwer, eine Rezension zu schreiben, die die Begeisterung für diese Reihe ausdrückt. Und dann noch, wenn man sich die Geschichte um Qhuinn und Blay so sehr herbeigewünscht hat. Ich weiß einfach nicht, was die Faszination ist, die gerade diese beiden auf mich ausüben. Nicht nur, weil sie das erste homosexuelle Paar sind, dem sich die Autorin widmet, nein, auch ihre Art und die besondere Freundschaft, die sie alle verbindet.

Die Autorin hat einfach eine spannende und prickelnde Idee gehabt, als sie die Bruderschaft rund um die Black Dagger erfunden hat. Diese dann in Caldwell, in der Großstadt New York anzusiedeln, um damit einen großflächigen Aktionsradius zu schaffen, gibt allem dann den nötigen Kick. Viele verschiedene Orte können dadurch genutzt werden, sei es das Rotlichtmillieu, die umstrittenen Bar- und Kneipenmeile, in der so manch zwielichtiges Geschäft abgeschlossen wird. Oder die gehobenen Viertel, hinter denen die Glymera (der Adel) agiert und auch so manch brüchiges Geschäft abgeschlossen wird. Es gibt einiges, das schon erzählt wurde, doch ist auch noch ein großer Spielraum vorhanden. Und es wird bestimmt noch einiges passieren.

Aber zurück zu Band 21 und der vermeintlichen "Liebesgeschichte" um Qhuinn und Blay. Die beiden schleichen schon so einige Zeit umeinander herum, haben aber aufgrund diverser Vorkommnisse in der Vergangenheit beide ihre berechtigten Zweifel.
Hierbei wird abwechselnd aus Qhuinns und Blays Sicht erzählt und beiden wird damit Gehör geschenkt.
Wie die beiden so mit ihren Gefühlen klarkommen müssen, kann ich natürlich nicht erzählen, dies muss man selbst lesen. Doch kann ich eins versprechen, es lohnt sich.

Weiter lernt man Xcor und seine Bande näher kennen. Hier weiß ich echt noch nicht, was ich von denen halten soll. Xcor ist darauf aus, den König vom Thron zu stoßen, doch hat er manchmal Anfälle von Zweifel und suhlt sich auch ein bisschen in Selbstmitleid. Und dann stößt er auch noch auf die Auserwählte Layla und fühlt sich zu ihr hingezogen.

Die Lesser kommen etwas zu kurz in diesem Teil, aber sie sind immer noch eine Gefahr und sind - wenn auch nicht körperlich - ständig präsent. Die Bruderschaft muss sich immer wieder auf Angriffe gefasst machen.

Ich könnte noch stundenlang schwärmen. Seit der Geschichte rund um Zsadist und Bella habe ich keinen so gefühlvollen Band mehr von der Autorin gelesen. Klar ist, dass in jeder Geschichte rund um einen der Brüder viel Gefühl liegt, doch hier hat sich J. R. Ward geradezu verausgabt und einfach etwas richtiges zu Papier gebracht. Ich bin gespannt, wie sie dies im nächsten Band noch toppen will und welche Hürden von allen noch überwunden werden müssen.

Fazit:
Qhuinn und Blay sind das neue Traumpaar der Bruderschaft - auch wenn sie sich nicht wollen.

Bewertung vom 30.04.2016
Ward, J. R.

Schattentraum / Black Dagger Bd.20


sehr gut

Tohr versucht gegenüber No´One keine Gefühle zuzulassen. Zu stark sind seine Erinnerungen an seine verstorbene Shellan Wellsie. Doch er merkt, dass er etwas ändern muss, damit Wellsie, die im Zwischenreich festhängt, endlich in den Schleier gehen kann. Aber es ist schwer für ihn und auch gegenüber No`One nicht fair. Und so vergeht die Zeit ohne dass sich etwas tut.
Währenddessen haben sich John und Xhex festgefahren und ihre Verbindung scheint zu zerbrechen. John weiß, dass er der Auslöser dafür war, doch seine Sorge um Xhex hat dazu geführt, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen. Bis John die Chance sieht, seine Frau für sich zurückzugewinnen.
Qhuinns Gefühle fahren Achterbahn und er hat nur noch eins im Sinn: Blay. Bis er und die Auserwählte Layla ein Übereinkommen schließen, dass alles auf den Kopf stellt.

Auch der 20. Band und der zweite Teil rund um Tohr und No`One ist rasant wie nichts. Innerhalb kürzester Zeit habe ich ihn quasi inhaliert und war fast schon enttäuscht, dass die Geschichte zu Ende war.

Wieder ist das Buch in mehrere Stränge unterteilt. In erster Linie geht es Tohr und No`One und vor allem Tohrs Weg, seiner im Zwischenreich gefangenen Wellsie zu helfen, endlich die Erlösung zu finden und in den sog. Schleier (den Himmel der Vampire) eintreten zu dürfen. Doch wie er es schaffen kann, sie daraus zu befreien, ist ungewiss und so muss er verschiedene Dinge ausprobieren. Ob er letztendlich den richtigen Weg findet, kann ich natürlich nicht verraten.
No`One, die ich im ersten Teil noch etwas unscheinbar fand, mausert sich hier zu einer wahren Kämpfernatur, soweit dies ihr Charakter zulässt. Sie ist eher zurückhaltend und versucht, allen alles Recht zu machen. Dabei denkt sie nicht an sich, sondern zuerst an alle anderen. Und so merkt sie erst recht spät, was sie selbst eigentlich will. Aber als es endlich Klick macht, zieht sie für sich die bestmöglichen Schlüsse daraus.

Der zweite Strang erzählt von der Krise zwischen John und Xhex. Beide entfernen sich immer mehr voneinander, sehnen sich aber danach, endlich wieder zusammensein zu können. Das Dilemma zwischen den beiden kam mir eher vor wie Kindergarten. "John hat mich geärgert, also ist er nicht mehr mein bester Freund" - Xhex versinkt daher auch etwas in Selbstmitleid. Und John sucht verzweifelt nach einer Lösung.

Auch Qhuinn bekommt wieder einige Kapitel, in denen man in sein Gefühlsleben sehen kann. Hier bin ich gespannt, wie sich alles entwickelt und wünsche ihm sehr, dass er endlich Erlösung findet. Jedoch fand ich seine Entscheidung am Ende des Buches sehr fragwürdig und frage mich, was er genau damit bezweckt. Ich persönlich halte es für einen großen Fehler.

Der "böse" Strang widmet sich wieder Xcor und seiner Bande, die immer mehr Einfluss zu haben scheint. Ihr Vorhaben, den König zu stürzen, muss vorbereitet werden und dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Was ich von Xcor halten soll, kann ich nicht so richtig einschätzen. Einerseits ist er der knallharte Kerl, der den Thron will. Andererseits hat er Gewissensbisse und Selbstzweifel. Seine Entwicklung hat mir am besten gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht.

Insgesamt hat mir der 20. Band sehr gut gefallen. Wie immer schafft die Autorin es, die Entwicklung der einzelnen Charaktere und die Vorbereitung auf kommende Bände sehr gut miteinander zu vermischen.
Auch nach 20 Bänden über die harte Kerle mit ihrem weichen Kern hat die Faszination nicht abgenommen und ich möchte noch sehr viel mehr über die Vampire lesen. Aber für Nachschub ist ja schon reichlich gesorgt.

Fazit:
Vampire sind - zumindest für mich - noch lange nicht out.

Bewertung vom 30.04.2016
Ward, J. R.

Liebesmond / Black Dagger Bd.19


sehr gut

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich nun wieder nach einem Black Dagger-Band gegriffen und zwar dem 19. der Reihe... und es war wie nach Hause kommen. In Rekordzeit habe ich den Band verschlungen, mich wieder in den Kampf mit den Vampiren gestürzt, die Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen in mich aufgenommen und mich um die Zukunft der ganzen Bruderschaft gefürchtet.

Auch wenn der Schreibstil der Autorin recht hart ist, geflucht wird und "unanständige Dinge" in der Geschichte vorkommen, merkt man am Ende, wie gefühlvoll doch alles ist und vor allem, welche Ängste die Brüder befallen, die sich eigentlich nach Geborgenheit und Wärme sehnen. Aber ihre harte Schale überdeckt den ach so weichen Kern und so wirken sie eben egoistisch, überheblich, sarkastisch und vor allem unnahbar. In ihren eigenen vier Wänden sind sie jedoch wie ausgewechselt und man kann tief in ihr Innerstes blicken. Diese Mischung ist der Autorin einfach wunderbar gelungen.

"Liebesmond" wird abwechselnd aus der Sicht von Tohr, No´One, John, Xhex, Qhuinn sowie dem gefallenen Engel Lessiter erzählt. Von der bösen Seite sind es Xcor und Throe, die sich "zu Wort melden". Diese Abwechslung sorgt dafür, dass einem nicht langweilig wird und ständig Bewegung in der Geschichte drin ist.

Hauptsächlich geht es natürlich um Tohrment und No´One. Tohrs Leiden ist fassbar und er tut mir so unendlich leid. Doch weckt dies in mir eher den Beschützerinstinkt und ich wünsche ihm nichts sehnlicher, als dass er endlich Erlösung erlangt und die Trauer in ihm zu einem ertragbaren Maß zusammenschrumpft. No`One ist mir immer noch unnahbar und ich kann leider keinen Bezug zu ihr erlangen. Dies ändert sich aber vielleicht im nächsten Band.

Als Nebenstrang wird die Geschichte von John und Xhex weitererzählt. John hat eine sehr impulsive Art. Da er stumm ist, hat die Autorin es auf interessante Weise geschafft, ihn dennoch sehr lebendig "reden" zu lassen, auch wenn er dies nur mit den Händen und der Mimik tut. Mit Xhex hat John eine ebenso impulsive Frau gefunden und wenn die beiden aufeinandertreffen sprühen nicht nur die Funken, nein, es kracht gewaltig und sie schenken sich nichts. Doch die Liebe, die zwischen ihnen herrscht, ist ebenso greifbar.

Fast schleichend kommt dann noch ein dritter Handlungsstrang zu Tage. Die "Bösen" treten auf den Plan. Xcor mit seiner Bande macht den Black Daggern zu schaffen, auch wenn sie eigentlich gar nicht so richtig mit ihnen kämpfen. Trotzdem sind sie eine Gefahr. Auch wenn die Bande erst am Anfang steht, haben sie schon einen großen Einfluss und wollen den König stürzen. Xcor ist jedoch ebenfalls mit vielen Problemen behaftet und hat mehr mit sich selbst zu schaffen. Dies kann noch große Auswirkungen haben.

Qhuinn bekommt ebenfalls ein paar Kapitel gewidmet. Häppchenweise führt die Autorin hier an die Geschichte zwischen Qhuinn und Blay heran. Ich muss zugeben, dass ich interessiert bin, wie und ob sich die beiden endlich kriegen.

Alles in allem war ich wieder begeistert von der Geschichte und werde mich nun schnellstens dem nächsten Band "Schattentraum" zuwenden. Dies ist der zweite Teil rund um Tohrment und No´One.

Fazit:
Black Dagger - ich glaube, von denen kann ich nicht genug bekommen.

Bewertung vom 17.04.2016
Springorum, Björn

Der Ruf des Henkers


sehr gut

Während einer Hinrichtung in seinem kleinen Heimatdorf wird Richard Winters durch einen Zufall zum Retter seiner geliebten Elizabeth und zum Lehrling des berüchtigten Henkers William Calcraft. Calcraft ist ein gefürchteter Mann - nicht nur, weil er eben Hinrichtungen ausführt, sondern oftmals dabei grausame Methoden anwendet. Richard zieht mit Calcraft durchs Land und lernt den Tod von vielen Seiten kennen und schätzen. Aber auch seinen Meister. Und bald merkt er, dass Calcraft eine besondere Mission hat - denn Wechselbälger überrennen England und der Henker hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese auszulöschen. Und Richard soll sein Nachfolger werden. Doch Richard muss immer wieder an Elizabeth denken und ob er wirklich als Henker arbeiten will. Bis er in London eine schreckliche Entdeckung macht.

Ich muss zugeben, dass ich nur des Covers wegen zu dem Buch gegriffen habe und gar nicht genau wusste, was denn da auf mich zukommt. Aber letzten Endes war ich positiv überrascht.

Richard ist eigentlich ein sehr naiver junger Mann, der sich gerne sagen lässt, was er tun und lassen soll. Auch hinterfragt er die Methoden seines Meisters nicht näher und lässt sich gerne von ihm abspeisen. Und so bleibt er in Calcrafts Diensten und lässt sich widerwillig zum Henker ausbilden. So tingeln die beiden durch England von einer Hinrichtung zur nächsten. Nebenbei lernt Richard so einiges und merkt auch bald, dass es seinem Meister gar nicht um den Tod von Dieben, Mördern und Schändern geht, sondern um das Jagen von Wechselbälgern.

Schlagartig hat sich damit das Buch für mich gewandelt und wurde interessanter. Denn ich hatte etwas Mühe, in die ganze Geschichte reinzukommen. Sie plätscherte erst vor sich hin und es dauerte etwas, bis Fahrt aufkam.

Richard kann man richtig zusehen, wie er erwachsen wird, auch wenn er mit seinen Gedanken immer wieder bei Elizabeth landet. Trotzdem verliert er vorerst nicht das Ziel aus seinen Augen, Wechselbälger zu jagen.
Sein Meister William Calcraft ist das genaue Gegenteil von Richard, aber hinter seiner harten Schale steckt ein weicher Kern.
Calcraft hat übrigens wirklich gelebt und als Henker gearbeitet. Er muss ein grausamer Mensch gewesen sein, der seinen Beruf mehr als geliebt haben muss.

Der Schreibstil des Autors war sehr flüssig zu lesen und ab Mitte des Buches hat er es auch geschafft, mich zu fesseln. Mein Kopfkino hatte viel zu tun, gerade bei der Beschreibung des Gefängnisses in London und auf den Kämpfen. Die Wechselbälger an sich waren detailliert dargestellt und wirkten irgendwie faszinierend.

Gegen 3/4 des Buches gab es für mich dann wieder eine kleine Durststrecke, doch der Showdown am Ende hat alles wieder wett gemacht. Denn dort gab es eine kleine Überraschung. Das Ende war für mich mehr als befriedigend.

Sogar eine kleine Hoffnung hat sich breit gemacht. dass es vielleicht einen zweiten Teil geben könnte. Denn Richard ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich würde gerne noch mehr von ihm lesen.

Auch die Nebencharaktere sind toll gezeichnet und ausgereift. Hier würde ich mich ebenfalls über ein Wiederlesen freuen. So z. B. Rose, einer jungen Frau, die Richard eine gute Freundin geworden ist. Oder Ben, ein jüdischer Gasthaus-Besitzer, der mit seinem Wissen und seiner Freundlichkeit eine große Stütze für alle Beteiligten ist.

Fazit:
Mal was anderes und deswegen sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 17.04.2016
Matt, Natalie;Matthes, Silas

Vermisste Feinde / Kings & Fools Bd.5


ausgezeichnet

Die Ereignisse spitzen sich so langsam zu. Der Angriff auf den Internatsleiter gibt Noel und Sam zu denken und als Jon von Noel verlangt, sich von Sam fernzuhalten, kommen Noel erhebliche Zweifel, ob die Mission, die vor ihnen liegt, wirklich die Richtige ist. Doch Jon ist stur und uneinsichtig, sein Weg ist das Ziel und er verfolgt ihn mit allen Mitteln. Noel aber sucht Verbündete, die mit ihm nach der Wahrheit suchen. Und auch wenn er Sam verletzt hat, ist sie immer noch auf seiner Seite. Der Brennende König wird es nicht leicht haben.

Auch mit dem fünften Teil hat die Faszination rund um das Internat Favilla und die dort ansässigen "Schüler" nicht abgenommen. Dies liegt aber auch daran, dass das Tempo der Geschichte nun richtig angezogen hat und man gerade überhaupt nicht mehr weiß, wem man denn alles trauen kann.
Ich möchte hier nämlich gleich mal auf das Ende des Buches anspielen, als Personen auftauchen, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Alles, was ich mir ausgemalt habe, ist dabei wieder ins Wanken gekommen und ich bin nun vollends verwirrt, wie und wo und vor allem warum sich denn alles so entwickelt.

Dieses Verwirrspiel gefällt mir außerordentlich gut und ich bin sehr gespannt, wie denn der sechste Teil der Reihe ausfallen wird. Wird alles aufgelöst? Oder wird es ein weiteres Verwirrspiel geben? Ich bin auf jeden Fall schon sehr nervös und freue mich auf den letzten Band.

Wie immer bin ich begeistert vom Schreibstil der beiden Autoren. Ich kann wirklich nicht sagen, wann sich die beiden abgewechselt haben oder ob einer schreibt und der andere überarbeitet oder sie vielleicht doch zusammen an den jeweiligen Kapitel sitzen. Im Nachwort schreibt der Pate der beiden Autoren, Bernhard Hennen, dass ihm besonders gut eine Szene gefallen hat, die Natalie geschrieben hat. Ich habe mir diese Szene nochmals durchgelesen und versucht, mir vorzustellen, ob sie sich grundlegend von anderen unterscheidet. Dies tut sie in meinen Augen nicht. Sie ist einfühlsam, schön geschrieben und interessant, aber das ist der Rest des Buches eben auch. Die beiden sind einfach ein eingespieltes Team und ich hoffe, dass sie sich entscheiden, noch einiges zusammen zu schreiben.

Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Die Ereignisse überschlagen sich. Am Anfang kommt es zu einem Anschlag auf Jon, den Internatsleiter. Ja, Jon... er war mir in den ersten Bänden schon sehr suspekt, aber nun hat er wirklich den Vogel abgeschossen. Seine Forderungen sind überspitzt, er scheint nur an seinen Plan zu denken, ohne Rücksicht auf Verluste. Er gibt nur das Nötigste preis und dies führt dazu, dass Noel anfängt, an ihm zu zweifeln. Aber auch ich bin mir überhaupt nicht mehr sicher, ob Jon Gutes im Schilde führt. Insgeheim hoffe ich es jedoch noch.

Noel an sich hat in diesem Band einiges durchzustehen. Nicht nur die Forderungen von Jon soll er erfüllen, er muss sich auf eine Mission mit ungewissem Ausgang begeben und seine Freunde beschützen. Er weiß nicht, wem er trauen kann. Und dies führt bei ihm zu Konflikten, die letztendlich nur von ihm ausgetragen werden können. Ob er sich dabei richtig entscheidet, kann ich noch nicht sagen. Dazu muss ich jetzt noch den letzten Teil lesen.

Großes Lob auch wieder an das tolle Cover. Die Reihe ist im Regal ein absoluter Hingucker.

Fazit:
Eine interessante Reihe mit tollen Charakteren und dem richtigen Hang zur Dramatik und Spannung.

Bewertung vom 11.04.2016
Martin, George R. R.

Das Lied von Eis und Feuer


ausgezeichnet

Als großer Fan von allem, was mit "Das Lied von Eis und Feuer" zu tun hat, war es für mich natürlich mehr als ein "Muss", mich auch dem Malbuch zu der Reihe zu widmen. Da es mittlerweile ja fast alles im "Game of Thrones"-Style gibt, war klar, dass auch hier irgendwann ein Bilderbuch für Erwachsene folgen musste. Und ich muss sagen, es ist sehr gelungen.

Die einzelnen Bilder sind wirklich schön, detailreich und lassen sich sehr gut ausmalen. Die Seiten sind etwas dicker, so dass auch beim Malen mit Filzstiften nichts auf der anderen Seite durchdringt.

Auf den ersten Seiten sind die verschiedenen Wappen der einzelnen Familien abgebildet. Von Stark über Lennister bis hin zu Targaryen und Tyrell sind alle wichtigen Familien vertreten.

Aber auch Charaktere aus den Büchern sind zum Ausmalen vorhanden. Cersei, Sansa, Ser Laras, Melisandre und noch viele mehr. Hier hat mich ehrlich gesagt gefreut, dass es mal nicht immer die Hauptcharaktere sind, die abgebildet sind, sondern auch Nebenrollen in den Vordergrund gerückt werden.

Aber auch Orte wie Winterfell, das Tal von Arryn, Rosengarten und Harrenhal sind vertreten. Kampfszenen, Hochzeiten, Schifffahrten, Drachen, Wölfe und der Eiserne Thron werden zum Ausmalen angeboten.

Hier ist wirklich für jeden was dabei. Auch ist es eine Möglichkeit, durch das Ausmalen nochmals in die Geschichte von "Das Lied von Eis und Feuer" einzutauchen. Die Entspannung ist dabei natürlich garantiert.

Ich habe zwar erst zwei Bilder ausgemalt, aber ich freue mich jetzt schon, dass das Buch mit seinen 96 Seiten noch lange mein Begleiter sein wird und ich viele Abende nochmals mit meiner Lieblingsgeschichte verbringen darf, in dem ich sie mir in den buntesten Farben ausmale.

Fazit:
Für jeden Fan absolut empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2016
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


ausgezeichnet

Von Anfang an ist ja klar, dass es sich bei diesem Buch um keinen Friede, Freude, Eierkuchen-Roman handelt. Kein "Und am Ende lebten sie glücklich und zufrieden"-Schmuh. Nein, es ist Fakt. Tessa wird sterben. Aber bis es soweit ist, hat sie noch einiges durchzustehen. Oder besser gesagt, sie will nichts durchstehen. Denn Tessa hat abgeschlossen, mit dem Leben, ihrer Familie und vor allem mit dem Tod. Sie wartet eigentlich regelrecht darauf, dass es endlich so weit ist.
Bis Oskar in ihr Leben tritt und es vollkommen auf den Kopf stellt.

Ehrlich gesagt war ich von Anfang an daraus auf, das Buch mit "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" zu vergleichen, was ich dann auch tatsächlich einige Male tat. Aber das lag nicht etwa daran, dass die Geschichte eins zu eins abgekuppelt ist. Nein, denn die Autorin hat eine eigene Geschichte geschaffen, die nur zufällig eben auch mit dem Tod endet.
Aber bei Oskar hatte ich zeitweise den Schauspieler Ansel Elgort vor Augen, der in "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" den Augustus spielt. Er würde perfekt für die Rolle passen.
So, das war es nun mit dem Vergleichen. Zurück zu dem herrlich traurigen Roman der Autorin.

Da es für mich der erste Roman der Autorin ist, war ich natürlich gespannt, ob sie mich mit ihrem Schreibstil in den Bann ziehen kann. Und das kann sie. Denn innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch geradezu verschlungen, nebst dem Aufbrauchen von zwei Packungen Taschentüchern. Egal wie sehr ich mich bemüht hatte, die Tränen zurückzuhalten, es hat nicht geklappt. Sie flossen, reichlich, ständig und befreiend.

Ab und zu braucht man so viel Herzschmerz. Und die Autorin hat es geschafft, dass ich mich mal wieder so richtig ausgeheult habe.
Tessa ist innerlich zerrissen. Eigentlich will sie gar nicht so sein, wie sie sich gibt. Sie weiß, dass sie anders sein kann, doch kann sie einfach nicht aus sich heraus. Bis Oskar ist beibringt, dass es auch anders geht. Aber bis dahin verletzt sie nicht nur ihre Familie, sondern auch teilweise sich selbst.

Schon ab den ersten Seiten hatte die Autorin mich und ich wollte nichts anderes, als derjenige sein, der Tessa helfen kann. Bis Oskar auftaucht. Er ist warmherzig, offen, versprüht gute Laune und ist spontan. Doch auch er hat sein Päckchen zu tragen.
Seine Art, mit Tessas Erkrankung umzugehen, finde ich wunderbar. Er weiß genau, auf was er sich einlässt, als er mit Tessa zusammenkommt, und er macht das Beste daraus, eben den besten letzten Sommer für Tessa und er macht dies einfach zauberhaft.

Natürlich gibt es Problem-Momente. Und die gehören bei solch einem Buch auch dazu. Doch finde ich die Lösungen der Autorin sehr gut gelungen. Tessa und Oskar gehören einfach zusammen, sie sind dann eben Teskar, ein Pärchen, ein Liebespaar, Seelenverwandte.

Oskar beschert Tessa noch ein paar wunderschöne Wochen mit allem, was für eine 17jährige wichtig ist. Vor allem die Freundschaft ist wichtig und, dass Oskar Tessa aus ihrem Schneckenhaus herausholt und ihr zeigt, wie schön Leben sein kann. Auch wenn es nur noch für kurze Zeit ist.

Ich möchte auch nicht weiter in dieses Thema eindringen, da es schon schwer genug ist. Ich kann nur eines sagen: wenn man den Roman liest, muss man sich darauf einlassen und das Ende akzeptieren.

Das Buch an sich ist dann auch noch ein Hingucker. Alle wichtigen Dinge sind auf dem Cover vorhanden. Allen voran natürlich Tessa und Oskar auf dem Dach des Autos und die Kopfhörer. Was es damit auf sich hat, ist natürlich im Buch versteckt. Aber auch das Innenleben ist sehenswert. Die Reiseroute von Tessa und Oskar ist abgedruckt und hinten gibt es eine Playlist, denn Musik spielt in der Geschichte auch eine wichtige Rolle.

Fazit:
Wunderschön traurig. Ein Roman über die erste Liebe und den Tod.