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vielleser18
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Hessen
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Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2013
Roth, Sandra

Lotta Wundertüte


ausgezeichnet

Nicht nur ein Buch, nicht nur ein Lebensbericht der ersten drei Jahre mit einem schwerstbehinderten Kind.
Sandra Roth hat hier ihre Gefühle, ihre Erfahrungen, ihre Gedanken und ihre Fragen aufgeführt, offen, ehrlich und für mich sehr beeindruckend.
Es geht nicht nur um die Frage Warum, Wieso, Weshalb, sondern auch, hätte ich anders gehandelt, hätte ich es eher gewusst (NEIN!), wie reagieren die Nachbarn, Freunde, Fremde, was für Stolpersteine müssen Eltern aus dem Weg räumen (Anträge, Kindergarten, Integration, Inklusion).

Aber vor allem geht es darum, auch das Glück zuzulassen, sich darauf einzulassen, dass ein Lächeln so viel bedeuten kann. Kleine Fortschritte als Wunder zu erfassen, zufrieden zu sein, mit dem was man hat. Zuzulassen, dass man Kinder so annimmt, wie sie uns geschenkt worden sind.
In einer Zeit, in der Mitmenschen fragen, "habt ihr das nicht vorher gewusst?" oder " hätte man da nichts machen können"?


Das Buch habe ich verschlungen, es hat mich emotional berührt, es hat mich nachdenken lassen und hat mich aufgerüttelt. Danke!
Es ist ein Buch, dass Mut macht, trotz aller Schwere, oder gerade darum.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2013
Corbi, Inez

Im Herzen der Koralleninsel


sehr gut

1890: Isabel Maritz kommt mit aus Deutschland ins Kaiser-Wilhelm-Land (später Deutsch-Neuguinea) um zu heiraten. Ihren Zukünftigen kennt sie nur aus Briefkontakten, er arbeitet als Missionar in einer kleinen Missionsstations. Doch schon bei ihrer Ankunft muss sie erfahren, dass ihr Verlobter an einer Schwarzwasserfiebererkrankung gestorben ist. Da sie nicht gleich umkehren kann, will sie wenigstens noch die Missionsstation kennen lernen, auf der er gearbeitet hat. Dort lernt sie den Mischling Noah kennen. Als es zu einem Mord auf der Station kommt, gerät Noah unter Mordverdacht. Er flieht und nimmt Isabel als Geisel mit.....

Inez Corbi hat mich erneut in ein fernes Land entführt, ihr flüssiger und mitreißender Schreibstil lässt einen das Buch fast in einem Rutsch durchlesen. Die Geschichte wird meist aus Sicht Isabels erzählt, doch hin und wieder gibt es auch Passagen, Abschnitte, die auf die Sicht von Noah wechseln, so dass auch seine Person ein besseres Verständnis beim Leser erwecken kann. Als Leser taucht man ein in eine für exotische Welt, die vor über 120 Jahren ganz anders ausgesehen haben muss, als heute. Durch das Nachwort von Inez Corbi sind die wahren Begebenheiten, die in diesem Roman eingeflossen sind und die historischen Personen, die hier auftauchen, nochmals aufgeführt und erklärt worden. Dazu gibt es am Anfang und am Ende noch eine historische Landkarte, so dass man gleich weiß, wo man sich hier in der Geschichte befindet.

Ein spannender und exotischer Liebesroman, der ideale Roman für zwischendurch.

Bewertung vom 12.12.2013
Schiller, B. C.

Töten ist ganz einfach / Chefinspektor Tony Braun Bd.2


gut

in Geschäftsmann wird in Prag brutal ermordet. Geheimnisvolle, beängstigende Botschaften, die die Cousine des Opfers erhält. Ein Konzern, der vor miesen Machenschaften nicht zurück schreckt. Ein ehemaliger Abgeordneter, der wegen seiner Spielleidenschaft unter Druck gesetzt wird.
Dazu ein Linzer Kommissar, der nicht nur eigenwillig agiert, sondern selbst gerade massive familäre Probleme hat.

Ein Thriller, bei dem viele exzentrische Charaktere auftauchen und bei dem man anfangs erst mal die vielen Protagonisten verdauen muss. So richtig warm und symphatisch wurde mir leider der
Kommissar nicht.
Spannend sind die eingewebten Kapitelabschnitte des Täters.
Die Idee die hinter der Geschichte steckt hat mir gut gefallen, aber die vielen Nebenschauplätze verwirren und nehmen der Handlung den Schwung.

Ansonsten dauert es , bis man in den Fluss der Geschichte hinein gezogen wird, aber auch das finale Ende hat mich nicht richtig gepackt.

Bewertung vom 12.12.2013
Wilkinson, Lili

Liebesschüchtern


ausgezeichnet

Penny ist 16 und ihr größter Traum ist es eine berühmte Journalistin zu werden, die die Welt verändert. Sie ist daher sehr zielstrebig, belegt in der Schule etliche Zusatzkurse und weiß eigentlich alles besser. Zufällig stößt sie in der Schulbibliothek auf eine aufgerufene Internetseite des "Love-Shy-Forums", ein Forum für Liebesschüchterne. Welcher Schüler bloggt dort ? Wer steckt hinter dem Pseudonym "PEZZimist" ? Pennys journalistischer Spürsinn ist geweckt und sie macht sie auf die Suche nach dem schüchternen Mitschüler, sie will eine große Story daraus machen.

Anfangs war ich etwas skeptisch, als ich bei den ersten Seiten Pennys Charakter kennenlernte. Doch der Schreibstil und die mitunter auch witzige Art der Beschreibungen haben mich schnell in den Bann gezogen und auch Penny ist mir dadurch richtig ans Herz gewachsen. Nach der Trennung ihrer Eltern versucht sie sich zu behaupten, durch Ehrgeiz und Erfolg sich abzugrenzen und hervorzuheben. Doch ihre Gefühle und Freundschaften bleiben dabei auf der Strecke. Das neue Projekt geht sie mit einer Effizienz von 150 Prozent an und schnell wird klar, es ist mehr als ein Projekt, es entwickelt sich zu einer Lawine, die auch ihre Gefühlswelt durcheinander bringt. Aus der Chance für einen großen Artikel wird bald eine Mammutaufgabe.

Abwechslend zur Geschichte aus Pennys Sicht werden - durch die Darstellung der Blog-Beiträge - auch die Gefühlswelt des liebesschüchternen PEZZimisten dargestellt, die zeigen, dass es sich um ernsthafte Probleme handelt, die den jungen Mann quälen.

Ein ernstes Thema, unverhoffte Wendungen, die Entwicklung der Charkatere, und ein wunderbar schöner Schreibstil haben mich das Buch fast in einem Rutsch durchlesen lassen. Ein Jugendroman für Mädchen ab 13 Jahren !

Bewertung vom 06.12.2013
Licht, Emilia

Von Mauern und Flammen


ausgezeichnet

Eigentlich ist es nur eine Tagung, ein Treffen der deutsch-tschechischen Literaturgesellschaft im August 1989, Prag. Doch dort lernen sich Katja und Radolf kennen und lieben. Beide sind verheiratet, doch die Anziehung zwischen beiden ist ungeheuer groß. Während Radolf mit dem "Fremdgehen" aber keinerlei Probleme hat, plagt Katja das Gewissen. Und so gehen beide nach dieser Woche wieder getrennte Wege, aber die Erinnerung und die Sehnsucht bleibt.
Erst Jahre später treffen sich beide wieder, Die Liebe zwischen ihnen war nie erloschen, aber einfacher ist es für beide wieder nicht.

Emilia Licht hat mit "Von Mauern und Flammen " nicht nur einen großartigen emotionsgeladenen Roman geschrieben, in dem die große, aber nicht einfache, Liebe die Hauptrolle spielt, sondern bei dem auch die deutsche Geschichte eine zentrale Bedeutung hat. Nicht nur der Mauerfall 1989, die Zeit der Wiedervereinigung, sondern auch die dadurch bedingte berufliche Neuorientierung der ehemaligen DDR-Bürger, der Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bilbiothek in Weimar und die Veränderungen der Stadt Dresden finden ihren Platz im Roman.

Aus wechselnden Perspektiven kann der Leser die Lebensgeschichte und vor allem die Gefühlwelt von Katja und Radolf eintauchen, die Charaktere wurden mit großartiger Tiefe angelegt, beide durchlaufen eine Entwicklung, an der man wunderbar daran teilhaben kann. Katja und Radolf werden uns so nahe gebracht, dass man fast meint, man hätte sie persönlich kennengelernt.

Und doch ist es keine einfache Liebesgeschichte, schon anfangs werden die Weichen im Leben von Katja und Radolf falsch gestellt, in den entscheidenen Situationen, könenn die Protagonisten nicht über ihre Schatten springen, so wird ihre Liebe wie ein Gummiband immer weiter gedehnt. Wird es reißen ? Wird es halten ? Wird es wieder eine Annäherung geben ?
Ich kann jedem nur empfehlen: findet es heraus und lest dieses Buch selber!

Bewertung vom 02.12.2013
Missiroli, Marco

Das Lächeln des Elefanten


sehr gut

Pietro, ehemals Priester, zieht in eine andere Stadt und wird in einem Mehrfamilienhaus Portier. In diesem Haus wohnt ein alter Anwalt, eine Frau mit einem behinderten Sohn und ein Ehepaar mit einer kleinen Tochter. Pietro ist aber nicht einfach so dort Portier geworden, sondern, weil er einen Brief bekommen hat, in dem er mitgeteilt bekommen hat, dass er Vater eines Sohnes ist, um den er sich nun kümmern soll.

Marco Misssiroli zeichnet in diesem Buch das Schicksal dieser Menschen, die in diesem Haus wohnen, auf. Die Vergangenheit von Pietro wird in kurzen Einschüben nachgereicht, ansonsten sind es wenige Wochen, die in diesem Haus das Leben aller Bewohner verändert - für immer.

Eindrucksvoll, schnörkellos, eindringlich, ein Buch das nach dem Lesen noch nachhallt. Am Anfang braucht es ein bisschen um in Fahrt zu kommen, doch spätestens ab der Mitte des Buches fragt man sich, was wird passieren, was ist die Intention des Autors ? Doch am Ende hat Marco Missiroli mich überrascht, diesen Ausgang hätte ich nicht erwartet. Man schließt die Deckel des Buches und denkt noch lange über den Inhalt nach.

Bewertung vom 29.11.2013
Gärtner, Regina

Unter dem Südseemond


ausgezeichnet

1899 :Alma ist fast 20. Sie will bald heiraten. Doch dann kommt alles anders. Ihre Zwillingschwester Käthe wird schwanger - von Hannes , der eigentlich Alma versprochen war. Ihr Vater verheiratet Alma kurzerhand an einen anderen Mann, Hermann Stieglitz, den sie kaum kennt und der sie von Köln mit nach Samoa nimmt, ans andere Ende der Welt. Doch obwohl es dort exotisch paradiesisch ist, kann Alma nicht recht glücklich werden. Denn sie liebt nicht ihren Mann, sondern einen anderen....


Das Buch kann man kaum aus der Hand legen. Exotisch, gefühlvoll, spannend und grandios erzählt. Die Protagonisten und Antiprotagonisten sind beeindruckend dargestellt und haben mich gefesselt. Der Erzählstil von Regina Gärtner hat mir sehr gefallen, denn es wurden nicht nur - so ganz nebenbei- viele historische Ereignisse mit in die Geschichte verarbeitet, sondern man konnte auch mitfiebern und sich ganz in die Handlung hinein versetzen. Vor allem durchleben die Hauptfiguren eine Reifung, eine Wandlung oder eine Entwicklung, die der Geschichte einen fast authentischen Touch geben, das hat mich beeindruckt.

Das Buch hat keine Längen, es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.Ein Buch mit fast 600 Seiten, das ich verschlungen habe. Ein Roman, bei dem mir die Protagonisten ans Herz gewachsen sind. Bei dem man mitfiebern, mitleiden und mit hoffen konnte. Ein Roman mit Happy-End, aber dennoch offen genug und mit genug Potenzial für eine Fortsetzung, auf die ich hoffe.

Eine klare Leseempfehlung von mir !

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2013
Wendland, Bettina

Eine Portion Mut, bitte!


ausgezeichnet

Ein Buch voller kurzer Mutgeschichten zu allen möglichen Themen.
Die Geschichten sind voneinander unabhängig und lassen sich gut als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Jede Geschichte hat einen Vorleseumfang von etwa 5 Minuten.

Alle Situationen sind aus dem Alltag gegriffen, sie greifen die Probleme der Kinder auf und bieten immer eine ganz tolle Lösung an. Meinem Sohn haben die Geschichten sehr gefallen und wir hatten immer ein Thema zum Nachbesprechen.

Ein Buch, das wahrlich Mut macht und viele Situationen des kindlichen Alltags aufarbeitet. Gut fande ich auch, dass in vielen Geschichten der christliche Glaube mit eingearbeitet wurde.

Einige Geschichten spiegeln den Schulalltag wieder, aber auch meinem 5jährigem Sohn haben sie gefallen. Da er nächstes Jahr in die Schule kommt, beschäftigt ihn das Thema Schule auch.