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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1372 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2013
Fitzek, Sebastian

Der Nachtwandler


gut

Sebastian Fitzek hat es bei mir alles andere leicht, denn seine Bücher waren für mich entweder immer sehr gut oder grottenschlecht. Obwohl ich von seinen letzten Werken relativ enttäuscht war, wollte ich "Der Nachtwandler" unbedingt eine Chance geben, da ich die Kurzbeschreibung sehr spannend fand. Ein riesengroßes Highlight war das Werk für mich nun nicht gerade, aber auch keine Enttäuschung, was mich mit Sebastian Fitzek versöhnlich stimmt.

Obwohl die Geschichte ein oftmals schockierender Psychothriller ist, gab es ein paar Momente, in denen ich lachen musste, ganz besonders, wenn es um Leons Adoptiveltern ging, die sam Anfang sehr sympathisch wirkten. Ansonsten gab es bei dieser Geschichte für mich jedoch nicht viel zu lachen, denn die Spannung war auf jeder Seite deutlich spürbar, sodass ich das Buch stellenweise recht angespannt in den Händen hielt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und eindringlich. Sebastian Fitzek sorgt dafür, dass die Geschichte nicht nur auf dem Papier, sondern auch in den Köpfen stattfindet, indem er Leons Nächte ausführlich und eindringlich beschreibt. Ganz besonders spannend fand ich dabei, wie sehr mich die Frage interessiert hat, was alles real war und was nur ein Traum. Jedoch dauerte es lange, bis es erste Anzeichen zu meinen Fragen gab.

Allerdings gibt es auch einen großen Kritikpunkt, über den ich nicht hinwegsehen konnte:
Es heißt, es handelt sich bei "Der Nachtwandler" um einen Psychothriller, der dem Genre auch oftmals gerecht wird, allerdings wird stellenweise auch einiges extrem überspitzt dargestellt, was mich ein wenig beeinflusst hat. Normalerweise möchte ich bei diesem Genre immer das Gefühl haben, dass mir ähnliches passieren könnte, doch leider war dieses Gefühl nicht immer vorhanden. Sehr schade, denn so ist einiges an Spannung flöten gegangen. Da half auch oftmals die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Traum oder Realität handelt, nicht mehr viel.

Die Charaktere sind dagegen gelungen, auch wenn ich einige Reaktionen, besonders die von Leon stellenweise als zu emotionslos empfand. Zwar kann man seine Gefühle und seine Gedanken durchaus nachvollziehen, aber dennoch hat er mir stellenweise zu kalt reagiert und ich frage mich, wieso das so ist, denn ich hätte in einigen Situationen deutlich anders reagiert. Die Gespräche, die er mit anderen Menschen führt, wirken oftmals sehr wirr und man fragt sich, ob er sich dessen überhaupt bewusst ist oder ob er sein eigenes Verhalten überhaupt erkennt, denn bei allem wirkt er sehr abwesend und lustlos. Dennoch konnte ich ihn bis zum Schluss nicht ganz einschätzen, sodass ich mit ihm auch nicht sonderlich warm wurde, aber dennoch fand ich ihn in gewisser Art und Weise recht sympathisch.

Das Cover passt trotz all seiner Schlichtheit sehr gut zur Geschichte, denn die Taschenlampe ist ein wichtiges Element und die Dunkelheit ist ebenfalls ein riesengroßer Bestandteil dieser Geschichte. Die Kurzbeschreibung konnte mich ebenfalls überzeugen. Zwar hat sie mich am Anfang sehr an "Das Haus/House of Leaves" von Mark Z. Danielewski erinnert, jedoch waren die Geschichten dann doch sehr unterschiedlich.

Insgesamt konnte mich "Der Nachtwandler" zum Großteil überzeugen. Eine düstere Stimmung, große Spannungsmomente und ein interessanter Protagonist sorgten dafür, dass ich das Buch stellenweise nur schwer aus den Händen legen konnte. Sebastian Fitzek ist und bleibt trotz einiger schwächerer Bücher für mich DER dt. Thriller-Autor, von daher kann ich nur eine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.

12 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2013
Kinsella, Sophie

Mini Shopaholic, English edition


schlecht

Lange Zeit ist es her, dass ich den fünften Band "Prada, Pumps und Babypuder" der "Shopaholic"-Reihe gelesen habe. Von diesem war ich sehr enttäuscht und somit wollte ich mich nicht direkt dem sechsten Band "Mini Shopaholic" widmen. Nun, nach fast einem Jahr, wollte ich diesem Band eine Chance geben, doch auch hier wurde ich enttäuscht.

Ich weiß selbst nicht, woran es genau liegt, aber es scheint fast so, als würde Sophie Kinsella nicht mehr wirklich meinen Geschmack treffen. Ich empfand "Mini Shopaholic" als extrem lieblos, da die Charaktere sich nicht mehr weiterentwickelt haben und erschreckend blass dargestellt wurden. Die witzige und spritzige Art von Becky war kaum noch spürbar und auch die anderen Charaktere haben deutlich an Charme verloren. Sehr schade, denn ich habe die Charaktere im Laufe der Zeit sehr ins Herz geschlossen, aber bei diesem Band sollte es anscheinend einfach nicht sein.

Auch der Schreibstil wirkte ein wenig fad. Der Humor wirkte schon beinahe flach und auch die Dialoge konnten mich nicht mehr so unterhalten, wie es in den anderen Bänden der Fall war. Dazu wirkt die Geschichte an so vielen Stellen sehr aufgesetzt. Was bei Becky früher als sympathisch-tollpatschig galt, wirkt nun alles andere als authentisch und viel zu überspitzt.

Ich habe nun nicht unbedingt erwartet, dass sich Becky durch die Geburt ihrer Tochter in eine vollkommen andere Frau verwandelt und nur noch reife Dinge anstellt, aber dennoch habe ich erwartet, dass sie ein wenig feinfühliger wird und Verantwortung übernimmt. Stattdessen trägt sie auch als Mutter nur selten die Konsequenzen und auch sonst wirkte sie mir zu aufgedreht. Eine gewisse Weiterentwicklung wäre daher als Ehefrau und Mutter wünschenswert gewesen.

Die Geschichte selbst wirkt, wie oben bereits geschrieben, sehr lieb- und einfallslos. Früher waren die Probleme deutlich authentischer, wenn auch oftmals überspitzt, bei "Mini Shopaholic" geht es jedoch lediglich um eine Überraschungsparty, sodass ich mich oft gefragt habe, wo hierbei eigentlich das Problem ist. Auch ihre zweijährige Tochter wirkt alles andere als niedlich, sondern ist bereits jetzt schon sehr verzogen und ebenfalls ein Shopaholic. Von einer Vorbildfunktion ist hier wahrlich nicht zu reden, aber dies soll man auch gar nicht, denn ich betrachte die "Shopaholic"-Reihe weiterhin mit einem gewissen Augenzwinkern, aber dennoch war ich hier aufgrund der wenigen Ideen und den blassen Charakteren sehr enttäuscht.

Selbst das Cover scheint nicht mehr zu den restlichen Covern zu passen. Zwar haben diese allesamt nicht meinen Geschmack getroffen, aber ich hätte es besser gefunden, wenn auch dieses Cover zum Rest gepasst hätte. Stattdessen sieht man nun nicht nur zum ersten Mal Becky vollständig auf einem Cover, sondern auch ihre kleine Tochter. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen sehr gut.

Insgesamt hat mich "Mini Shopaholic" sehr enttäuscht. Es scheint, als hätte diese Reihe alles verloren, was sie vorher ausgemacht hat. Die Charaktere sind bei weitem nicht mehr so frisch und spritzig, wie noch bei den ersten Bänden. Sehr schade. Empfehlenswert nur für Leser, die mit Becky auch in den schwersten Zeiten durch dick und dünn gehen möchten.

Bewertung vom 02.04.2013
Kinsella, Sophie

Mini Shopaholic, English edition


schlecht

Lange Zeit ist es her, dass ich den fünften Band "Prada, Pumps und Babypuder" der "Shopaholic"-Reihe gelesen habe. Von diesem war ich sehr enttäuscht und somit wollte ich mich nicht direkt dem sechsten Band "Mini Shopaholic" widmen. Nun, nach fast einem Jahr, wollte ich diesem Band eine Chance geben, doch auch hier wurde ich enttäuscht.

Ich weiß selbst nicht, woran es genau liegt, aber es scheint fast so, als würde Sophie Kinsella nicht mehr wirklich meinen Geschmack treffen. Ich empfand "Mini Shopaholic" als extrem lieblos, da die Charaktere sich nicht mehr weiterentwickelt haben und erschreckend blass dargestellt wurden. Die witzige und spritzige Art von Becky war kaum noch spürbar und auch die anderen Charaktere haben deutlich an Charme verloren. Sehr schade, denn ich habe die Charaktere im Laufe der Zeit sehr ins Herz geschlossen, aber bei diesem Band sollte es anscheinend einfach nicht sein.

Auch der Schreibstil wirkte ein wenig fad. Der Humor wirkte schon beinahe flach und auch die Dialoge konnten mich nicht mehr so unterhalten, wie es in den anderen Bänden der Fall war. Dazu wirkt die Geschichte an so vielen Stellen sehr aufgesetzt. Was bei Becky früher als sympathisch-tollpatschig galt, wirkt nun alles andere als authentisch und viel zu überspitzt.

Ich habe nun nicht unbedingt erwartet, dass sich Becky durch die Geburt ihrer Tochter in eine vollkommen andere Frau verwandelt und nur noch reife Dinge anstellt, aber dennoch habe ich erwartet, dass sie ein wenig feinfühliger wird und Verantwortung übernimmt. Stattdessen trägt sie auch als Mutter nur selten die Konsequenzen und auch sonst wirkte sie mir zu aufgedreht. Eine gewisse Weiterentwicklung wäre daher als Ehefrau und Mutter wünschenswert gewesen.

Die Geschichte selbst wirkt, wie oben bereits geschrieben, sehr lieb- und einfallslos. Früher waren die Probleme deutlich authentischer, wenn auch oftmals überspitzt, bei "Mini Shopaholic" geht es jedoch lediglich um eine Überraschungsparty, sodass ich mich oft gefragt habe, wo hierbei eigentlich das Problem ist. Auch ihre zweijährige Tochter wirkt alles andere als niedlich, sondern ist bereits jetzt schon sehr verzogen und ebenfalls ein Shopaholic. Von einer Vorbildfunktion ist hier wahrlich nicht zu reden, aber dies soll man auch gar nicht, denn ich betrachte die "Shopaholic"-Reihe weiterhin mit einem gewissen Augenzwinkern, aber dennoch war ich hier aufgrund der wenigen Ideen und den blassen Charakteren sehr enttäuscht.

Selbst das Cover scheint nicht mehr zu den restlichen Covern zu passen. Zwar haben diese allesamt nicht meinen Geschmack getroffen, aber ich hätte es besser gefunden, wenn auch dieses Cover zum Rest gepasst hätte. Stattdessen sieht man nun nicht nur zum ersten Mal Becky vollständig auf einem Cover, sondern auch ihre kleine Tochter. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen sehr gut.

Insgesamt hat mich "Mini Shopaholic" sehr enttäuscht. Es scheint, als hätte diese Reihe alles verloren, was sie vorher ausgemacht hat. Die Charaktere sind bei weitem nicht mehr so frisch und spritzig, wie noch bei den ersten Bänden. Sehr schade. Empfehlenswert nur für Leser, die mit Becky auch in den schwersten Zeiten durch dick und dünn gehen möchten.

Bewertung vom 28.03.2013
Herrndorf, Wolfgang

Tschick


ausgezeichnet

Als ich "Tschick" zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich äußerst skeptisch. Zwar habe ich immer wieder einige positive Rezensionen zu dem Buch gelesen, aber dennoch war ich mir beinahe schon sicher, dass dieses Werk meinen Geschmack nicht treffen könnte, aber Pustekuchen! Das Buch hat mich bereits nach wenigen Seiten mitgerissen und ich konnte es kaum aus den Händen legen. Selten wurde ich so sehr von einem Buch überrascht und es wäre geradezu eine Schande gewesen, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte.

Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Wolfgang Herrndorf hat sehr tiefgehende und humorvolle Dialoge geschaffen, die gut zu den Charakteren passen. Dazu liest sich das Buch sehr leicht und flüssig und konnte mich trotz der Leichtigkeit oftmals zum Nachdenken anregen.

Mike und Tschick spielen in diesem Roman die Hauptrolle und ich habe die beiden Jugendlichen direkt ins Herz geschlossen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, passen sie doch sehr gut zusammen und ihre Gespräche, als auch ihre Gedanken wirken sehr authentisch, wenn auch nicht immer unbedingt ihrem Alter entsprechend, was ich dabei jedoch nicht kritisiere, sondern besonders interessant fand. Natürlich darf die nötige Coolness bei den beiden Achtklässlern nicht fehlen. Besonders Tschick fällt immer wieder mit seiner Gelassenheit auf, während Mike auf mich ruhiger und nachdenklicher wirkt. Gleichzeitig spürt man bei ihnen eine gewisse Orientierungslosigkeit, was dafür sorgt, dass sie einen Lada stehlen und quer durch Deutschland fahren, ihr Ziel: Die Walachei! Dieser Trip verändert ihre Lebenseinstellung, sowie ihre gesamte Gefühlslage, was den beiden Jugendlich deutlich gut tut. Sie lernen Menschen kennen, die sie zum Nachdenken anregen, mit denen sie aber auch ihren Spaß haben können.

Dabei sind die Jungs an sich sehr unterschiedlich. Tschick kommt ursprünglich aus Russland und lebt in einem sozialen Brennpunkt und hat es mit viel Glück aufs Gymnasium geschafft, während Mike in einer Villa lebt, aber dort alles andere als glücklich ist. Seine Mutter ist krank und aktuell in einer Entzugsklinik, sein Vater hat eine Affäre mit seiner Sekretärin und auch sonst fühlt er sich oftmals sehr einsam.

Sicherlich, die Geschichte ist nicht ganz unvorhersehbar und manches sollte natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern gesehen werden, aber dennoch hat mich dieses Buch auf jeder Seite unterhalten und ich war weder von der Vorhersehbarkeit, noch von den manchmal recht überspitzten Momenten genervt. Das ist bei mir geradezu eine Kunst, denn normalerweise finde ich es sehr schlimm, wenn Momente überspitzt dargestellt werden.

Obwohl Tschick und Mike manchmal über Dinge nachdenken, die man von Jugendlichen in ihrem Alter eher weniger erwartet, lesen sich diese Gespräche doch sehr authentisch und unterhaltsam, dabei merkt auch schnell, dass ihre Gedanken oftmals Hand und Fuß haben. Aber es geht dabei auch oft um die ganz alltäglichen kleinen Probleme wie die erste Liebe oder die Schule.

Die Covergestaltung ist dagegen leider nichts Besonderes. Zwar passt der kurze Ausblick von einer Straße aus ganz gut zur Geschichte, aber dennoch hätte ich lieber ein paar weitere Details wie z.B. Zigaretten gehabt, die auch zu den Charakteren gepasst hätten. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen ganz wunderbar und macht Lust auf mehr.

Insgesamt war "Tschick" deutlich besser als erwartet. Interessante Charaktere, ein außergewöhnlicher Plot und ein großartiger Schreibstil sorgten dafür, dass ich mich bei diesem Buch sofort wohlgefühlt habe. Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, hat eindeutig etwas verpasst. Kauf- und Leseempfehlung!

11 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2013
Herrndorf, Wolfgang

Tschick


ausgezeichnet

Als ich "Tschick" zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich äußerst skeptisch. Zwar habe ich immer wieder einige positive Rezensionen zu dem Buch gelesen, aber dennoch war ich mir beinahe schon sicher, dass dieses Werk meinen Geschmack nicht treffen könnte, aber Pustekuchen! Das Buch hat mich bereits nach wenigen Seiten mitgerissen und ich konnte es kaum aus den Händen legen. Selten wurde ich so sehr von einem Buch überrascht und es wäre geradezu eine Schande gewesen, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte.

Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Wolfgang Herrndorf hat sehr tiefgehende und humorvolle Dialoge geschaffen, die gut zu den Charakteren passen. Dazu liest sich das Buch sehr leicht und flüssig und konnte mich trotz der Leichtigkeit oftmals zum Nachdenken anregen.

Mike und Tschick spielen in diesem Roman die Hauptrolle und ich habe die beiden Jugendlichen direkt ins Herz geschlossen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, passen sie doch sehr gut zusammen und ihre Gespräche, als auch ihre Gedanken wirken sehr authentisch, wenn auch nicht immer unbedingt ihrem Alter entsprechend, was ich dabei jedoch nicht kritisiere, sondern besonders interessant fand. Natürlich darf die nötige Coolness bei den beiden Achtklässlern nicht fehlen. Besonders Tschick fällt immer wieder mit seiner Gelassenheit auf, während Mike auf mich ruhiger und nachdenklicher wirkt. Gleichzeitig spürt man bei ihnen eine gewisse Orientierungslosigkeit, was dafür sorgt, dass sie einen Lada stehlen und quer durch Deutschland fahren, ihr Ziel: Die Walachei! Dieser Trip verändert ihre Lebenseinstellung, sowie ihre gesamte Gefühlslage, was den beiden Jugendlich deutlich gut tut. Sie lernen Menschen kennen, die sie zum Nachdenken anregen, mit denen sie aber auch ihren Spaß haben können.

Dabei sind die Jungs an sich sehr unterschiedlich. Tschick kommt ursprünglich aus Russland und lebt in einem sozialen Brennpunkt und hat es mit viel Glück aufs Gymnasium geschafft, während Mike in einer Villa lebt, aber dort alles andere als glücklich ist. Seine Mutter ist krank und aktuell in einer Entzugsklinik, sein Vater hat eine Affäre mit seiner Sekretärin und auch sonst fühlt er sich oftmals sehr einsam.

Sicherlich, die Geschichte ist nicht ganz unvorhersehbar und manches sollte natürlich mit einem gewissen Augenzwinkern gesehen werden, aber dennoch hat mich dieses Buch auf jeder Seite unterhalten und ich war weder von der Vorhersehbarkeit, noch von den manchmal recht überspitzten Momenten genervt. Das ist bei mir geradezu eine Kunst, denn normalerweise finde ich es sehr schlimm, wenn Momente überspitzt dargestellt werden.

Obwohl Tschick und Mike manchmal über Dinge nachdenken, die man von Jugendlichen in ihrem Alter eher weniger erwartet, lesen sich diese Gespräche doch sehr authentisch und unterhaltsam, dabei merkt auch schnell, dass ihre Gedanken oftmals Hand und Fuß haben. Aber es geht dabei auch oft um die ganz alltäglichen kleinen Probleme wie die erste Liebe oder die Schule.

Die Covergestaltung ist dagegen leider nichts Besonderes. Zwar passt der kurze Ausblick von einer Straße aus ganz gut zur Geschichte, aber dennoch hätte ich lieber ein paar weitere Details wie z.B. Zigaretten gehabt, die auch zu den Charakteren gepasst hätten. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen ganz wunderbar und macht Lust auf mehr.

Insgesamt war "Tschick" deutlich besser als erwartet. Interessante Charaktere, ein außergewöhnlicher Plot und ein großartiger Schreibstil sorgten dafür, dass ich mich bei diesem Buch sofort wohlgefühlt habe. Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, hat eindeutig etwas verpasst. Kauf- und Leseempfehlung!

14 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2013
Webb, Holly

Lotte und das Einhorn / Die zauberhafte Tierhandlung Bd.3


gut

Eins vorab: Lasst Euch bitte nicht von dem viel zu kindlichen Cover beeinflussen, denn auch wenn dies sehr mädchenhaft wirkt und die "Animalmagic"-Reihe eher Kinder- als Jugendbuch ist, ist die Geschichte doch deutlich tiefgründiger als das Cover.

Nachdem ich die ersten beiden Bände der "Animalmagic"-Reihe relativ schnell ausgelesen hatte und diese mir gut gefallen haben, wollte ich auch dem dritten Band "Lotte und das Einhorn" eine Chance geben und selbstverständlich wurde ich von Lotte und ihren vielen Tieren mal wieder bestens unterhalten.

Holly Webb beweist mit diesem Buch einmal mehr, wie gut sie schreiben und sich in ihre Charaktere hineinversetzen kann. Die Geschichte liest sich flüssig und einfach, die Charaktere entwickeln sich immer weiter und Tiere, als auch Orte werden wieder einmal sehr schön beschrieben. Was mir jedoch ein wenig negativ aufgefallen ist, ist die Darstellung von Lotte. Auf der einen Seite wirkt sie mittlerweile sehr reif und kann Dinge immer besser einschätzen, sowohl ihre Magie besser beherrschen, auf der anderen Seite wird sie jedoch manchmal wie ein schmollendes Kleinkind dargestellt. Dies finde ich ein wenig schade, da es gar nicht zu ihrer Persönlichkeit passt.

Ansonsten gefällt mir Lotte jedoch sehr gut. Sie wirkt mutiger, kann Dinge und Gefahren besser einschätzen und dazu erfährt sie endlich mehr über ihre Familie, speziell über ihren verstorbenen Vater. Sehr positiv ist mir auch ihr Cousin aufgefallen, der diesmal nicht nur als der coole Junge, dem alles egal ist, dargestellt wurde. Er versucht Lotte zu helfen und wirkt auch sonst viel sympathischer als zuvor. Es scheint, als würde er endlich akzeptieren, dass mit Lotte nun eine "Frau" im Haus ist. Lottes beste Freundin Ruby lernt man dagegen unfreiwillig von einer anderen Seite kennen. Da sie verhext wurde, scheint sie Lotte und ihre Freundschaft immer mehr zu vergessen und sie behandelt Lotte wie Luft, was diese zunächst überhaupt nicht verstehen kann. Von daher geht Lotte der Sache auf den Grund und muss feststellen, dass die Hexe Pandora dafür verantwortlich ist. Diese besitzt eine Art Geschenkeladen, bei dem die jeweiligen Gegenstände verhext und bösartig sind. Pandoras einziges Ziel ist es dabei, sich Lotte zu nähern und ihr Schaden anzurichten.

Die Charaktere haben sich wirklich gut entwickelt und auch die Geschichte selbst entwickelt sich sehr gut. Der dritte Band wirkt bei weitem nicht mehr so kindlich, denn die Stimmung wird immer düsterer und einige Szenen finden mitten in der Nacht statt. Menschen werden verhext, benehmen sich anderen gegenüber bösartig und auch die Tieren wirken immer unruhiger.

Das Einhorn, dass in diesem Buch ebenfalls eine große Rolle spielt, wird gut dargestellt und man weiß bis zum Schluss nicht so wirklich, was es damit auf sich hat, jedoch erahnt man schnell, dass eine Bezugsperson von Lotte hinter dem Einhorn stecken muss.

Die Covergestaltung ist mir leider immer noch zu kindlich, aber immerhin kann man sagen, dass der Verlag seinem Stil weiterhin treu bleibt. Sehr negativ ist mir dagegen die Kurzbeschreibung aufgefallen. In dieser steht, dass Lotte die Besitzerin des Ladens ausfragen möchte, was aber gar nicht so vorkommt. Vielmehr hat Lotte Angst vor ihr und wird immer wieder von ihr belästigt und bedroht. Dadurch kann die Kurzbeschreibung zunächst sehr in die Irre führen.

"Lotte und das Einhorn" konnte das Niveau des zweiten Bandes halten, kam aber leider nicht an den ersten Band heran. Dennoch ist dieses Werk eine schöne und zauberhafte Geschichte für zwischendurch. Die weiteren Bände werde ich ebenfalls lesen. Wer die "Rose"-Reihe von Holly Webb mochte, wird Lotte ebenfalls mögen.