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Lesemone

Bewertungen

Insgesamt 1707 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2021
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der Tintenfischer / Ein Fall für Commissario Morello Bd.2


sehr gut

Commissario Morello und seine Partnerin Anna Klotze befinden sich im menschenleeren Venedig, weil auch dort Corona allgegenwärtig ist. Auf der Jagd nach Coronasündern, entdecken sie einen jungen Nigerianer, der in den Canal Grande springt. Was war sein Motiv? Schon ist Morello mitten in den Ermittlungen, die ihn zurück nach Sizilien führen. Obwohl der Krimi bis zum Ende eher ruhiger Natur ist, war er trotzdem interessant und am Ende auch sehr spannend. Die Autoren greifen einige aktuelle Themen auf, die gut recherchiert wurden und passend in die Geschichte eingefügt wurden. Das Thema Corona ist zwar stets präsent, wird aber nicht in den Vordergrund geschoben, sondern eher so dargelegt, wie es in der Wirklichkeit auch ist. Das eher politische Thema Flüchtlingskrise, wird anhand eines jungen Afrikaners glaubhaft geschildert. Fehlen darf natürlich nie die Mafia. Die hat ihre Arme in allen Richtungen ausgebreitet, was Morello auf Sizilien zu spüren bekommt. Die Autoren haben es auch sehr gut hinbekommen, das italienische Flair zu transportieren. Sowohl im leeren Venedig, als auch dann auf Sizilien benutzen sie eine bildhafte Sprache, um den Leser damit einzufangen. Mir hat der zweite Band der Reihe gut gefallen. Der Krimi ist verläuft zwar in weiten Teilen unaufgeregt, trotzdem passiert immer was und es gibt auch überraschende Wendungen. Als Team haben Anna und Antonio gut funktioniert und ich denke, dass sie auch weiter miteinander arbeiten werden. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 28.06.2021
Pinnow, Judith

Dein Herz in tausend Worten (eBook, ePUB)


sehr gut

Millie ist eine sehr schüchterne Persönlichkeit, die als Verlagsassistentin etwas im Unternehmen untergeht. Sie hat es sich zur Gewohnheit gemacht, abgelehnte Manuskripte zu lesen und sie dadurch vor der Vernichtung zu retten. Als sie auf das Manuskript "Dein Herz in tausend Worten" trifft, wird sie von dem Geschriebenen sehr berührt. Da sie es so schade findet, dass diese wundervollen Worte nie jemand lesen würde, beginnt sie, einzelne Zitate an verschiedenen Stellen zu verteilen. Das bleibt dem eigentlichen Autor nicht verborgen und er macht sich auf die Suche nach dem Zitatedieb.

Mir hat gut gefallen, dass die beiden Protagonisten unwissentlich aufeinander trafen und sich dadurch ohne Vorurteile kennenlernen konnten. Die Autorin hat ein gutes Händchen für romantische Geschichten und setzt gekonnt auch die Nebencharaktere ein. Ich fand die Entwicklung der schüchternen Millie schön mitzuverfolgen und fand die Idee mit der Rettung von Manuskripten mal was anderes. Die Verteilung der Zitate hat etwas poetisches und manchmal melancholisches in die Geschichte gebracht. Insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, bei der die Protagonisten eine positive Entwicklung durchgemacht haben. Hoffentlich werden noch einige Manuskripte gerettet!

Bewertung vom 28.06.2021
Holiday, Jenny

Still into you / Moonflower Bay Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Eve kehrt unfreiwillig nach Moonflower Bay, weil ihre Großtante gestorben ist und sie ihr das Mermaid Inn vererbt hat. Sie will es so schnell wie möglich verkaufen, um wieder nach Toronto zurück zu kehren. Logischerweise trifft sie dort auf alte Bekannte, denn sie hat jeden Sommer in der Stadt verbracht, bis ihr Sawyer das Herz gebrochen hat. Da er nun Polizeichef ist, lässt es sich leider nicht vermeiden, dass sie auf ihn trifft. Doch irgendwas ist noch zwischen den beiden, was sie sich nicht eingestehen wollen.

Die Liebesgeschichte zwischen Eve und Sawyer ist sehr romantisch und mir hat auch das Setting der Kleinstadt gut gefallen. Leider gab es keine großen Überraschungen oder was Neues. Hast du ein Buch aus dieser Sparte gelesen, kennst du sie so ziemlich alle. Das Schema ist gleich, die Gründe des Weggangs sind oftmals ähnlich und auch die Missverständnisse, wenn der Protagonist zurückkehrt, sind ähnlich gestaltet. Das fand ich etwas schade. Nichtsdestotrotz befindet man sich in einer Kleinstadt voller liebenswerter Charaktere. Mir hat gut gefallen, wie das Mermaid Inn beschrieben wurde und wie es innen gestaltet ist. Das konnte ich mir so richtig vorstellen. Generell fand ich die verrückten Eigenheiten der Stadtbewohner sehr liebevoll gezeichnet. Eve wurde gleich wieder herzlich aufgenommen und keiner hat ihr Vorwürfe gemacht, weil sie sich so lange nicht gemeldet hat. Das Buch ist gut geeignet, wenn man eine entspannte Lesezeit verbringen möchte und auf nette Liebesgeschichten steht.

Bewertung vom 23.06.2021
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Genau so muss ein Thriller sein! Fesselnd, undurchsichtig und spannend bis zum bitteren Ende. Was als klarer Fall eines Serienmörders beginnt, entwickelt sich ziemlich schnell zu einem verzwickten Katz und Maus Spiel und es steht durchweg die Frage im Raum, was steckt hinter der Tat. Erzählt wird der Thriller in vier Teilen und diese werden durch die unterschiedlichen Sichtweisen von Noah, Elias, Linda und dem Täter mit Details gefüllt. Die kurzen, knackigen Kapitel heizen den Lesefluss zusätzlich an, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Der Autor schildert ohne große Schnörkel die Sachlage und versteht es, prägnante Details genau im richtigen Moment einzustreuen. Die Charaktere fand ich gut gezeichnet. Vor allem Elias Blom hat mir gut gefallen, da er hartnäckig an der Aufklärung dran blieb und gut kombiniert hat. Das Ende war überraschend, mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet.
Fazit: wer ein hohes Erzähltempo und atemlose Spannung bis zum Ende mag, der ist bei dem Thriller genau richtig. Dies ist das Debüt des Autors, was ich sehr gelungen finde. Da kann sich so mancher angebliche Thrillerautor eine Scheibe abschneiden!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2021
Jacobsen, Emma

Die Inselhebamme (eBook, ePUB)


sehr gut

Nela ist als Hebamme in einer Klinik in München angestellt und völlig ausgebrannt. Daher schickt sie ihre Ärztin ein paar Wochen an die Nordsee. Wie gut, dass sie ursprünglich von Norderney stammt und ihre Eltern noch dort wohnen. Dort angekommen, wird sie mit den Plänen ihrer Eltern konfrontiert, ihre Schwester gesellt sich auch noch dazu und mit ihren alten Freunden ist es auch etwas kompliziert. Das alleine schon liefert genug Stoff, für eine lockere Sommergeschichte. Zusätzlich taucht noch ein junger Apotheker auf, den Nela nicht vergessen kann.

Mir hat die Ausgangssituation sehr gefallen. Mit Nela reist man nach Norderney und kann die Insel erkunden. Sehr bildhaft wird die Landschaft beschrieben. Zwar kommt Nela dort etwas zur Ruhe, aber ihre Familie ist auch ganz schön chaotisch. Ich fand es nicht sehr realistisch, dass die Eltern die alte Oma alleine auf der Insel lassen und wegziehen wollen. Gut herausgearbeitet wurde das Thema Social Media. Nelas Schwester Tini ist das Paradebeispiel für viele junge Nutzer von Social Media Accounts, die nach einer Zeit böse auf die Nase fallen und alleine da stehen. Auch hier ist Nela wieder gefragt. Eigentlich kann sie sich gar nicht so recht auf ihre eigenen Wünsche konzentrieren, weil immer irgendwer was von ihr will. Für mich hätte die Liebesgeschichte zwischen ihr und Simon noch etwas tiefgehender sein können. Vielleicht hätte die Autorin nicht so viele unterschiedliche Themen reinpacken sollen. Ich fand das Buch aber schön zu lesen und es war eine entspannte Reise an die Nordsee. Für schöne Urlaubslesetage bestens geeignet!

Bewertung vom 22.06.2021
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

Dies ist der Auftakt zu einer Trilogie, welche sich rund um Clara dreht, die als Politikerin Karriere machen will. Niemand ahnt, welche Vergangenheit sie hat, auch ihr Mann ist total ahnungslos. Als in der Klinik, in der ihr Mann Haavard arbeitet, ein kleiner Junge eingeliefert wird, wo man Misshandlung annimmt und kurz darauf der Vater tot aufgefunden wird, gerät Haavard in Verdacht. Doch warum ist Clara so geschockt von den Ereignissen?
Schlüssig rollt die Autorin die Geschichte auf, die tiefer geht, als man denkt. Erzählt wird die Geschichte nicht chronologisch, so dass ich manchmal nicht ganz mitkam, wo ich mich gerade befinde. Da wäre mir eine chronologische Erzählung lieber gewesen. Die Sichtweisen auf das Geschehen werden wechselnd zwischen Clara und Haavard erzählt, ab und zu kommt auch Claras Vater zu Wort. Ruth Lillegraven versteht es sehr gut, fesselnd zu schreiben und immer wieder ein überraschendes Detail einzubauen, das einen neuen Blinkwinkel auf das Geschehen wirft. Die Charaktere sind überschaubar. Dadurch kann auch etwas mehr Tiefgang entstehen. Ich bin gespannt, was Clara in den nächsten Bänden ausheckt. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufgenommen hat, daher würde ich mir wünschen, dass die Autorin in den weiteren Bänden schon früher anfängt, Spannung aufzubauen. Ich würde das Buch in die Richtung tiefgehender, psychologischer Thriller einordnen.

Bewertung vom 21.06.2021
Baldvinsson, Karin

Das Mädchen im Nordwind


sehr gut

Die Autorin bedient sich einem gerne gewählten Erzählschema. Es gibt zwei Handlungsstränge. In der Gegenwart findet Sofie Berger in einem Haus auf Island Aufzeichnungen, die in Deutsch geschrieben wurden. Nachfragen bei den Hausbesitzern werden ziemlich abgeblockt, was Sofie noch neugieriger macht. So gelangt man in den Vergangenheitsstrang, welcher in Deutschland im Jahr 1936 beginnt und die Geschichte der jüdischen Kaufmannstochter Luise erzählt, die sich unsterblich in einen Isländer verliebt hat. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin die schwere deutsche Geschichte hier eingearbeitet hat, ohne dass viele grausame Details erwähnt werden. Trotzdem wird die Geschichte mit der nötigen Ernsthaftigkeit für dieses sensible Thema erzählt. Der Vergangenheitsstrang wurde sehr ausgebaut, so dass für die Gegenwart nicht mehr ganz so viel Platz blieb. Man kann der Geschichte sehr gut folgen, da die Zeiten gekennzeichnet sind. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr und wer Liebesgeschichten und historische Romane auf zwei Zeitebenen mag, dem wird das Buch bestimmt gefallen.

Bewertung vom 17.06.2021
Janson, Brigitte

Der Sommer der Inselfreundinnen (eBook, ePUB)


gut

Marle trifft auf Wangerooge auf die Inselfreundinnen, die man im ersten Band der Reihe kennenlernen kann. Man spürt deutlich ihre Trauer um ihren verstorbenen Mann. Ihr Schwiegervater Wilhelm ist ein sehr einfühlsamer Mensch und stets drauf bedacht, dass es seiner Schwiegertochter gut geht und sie wieder glücklich wird. Mir blieb leider die Liebesgeschichte zu unterkühlt. Die beiden Protagonisten lernen sich nur kurz kennen und schon fangen die Missverständnisse an und sie kreisen nur noch umeinander herum, unternehmen aber gar keine Schritte aufeinander zu. Zum Glück gibt es die Inselfreundinnen. Ich hatte das Gefühl, die Protagonisten nur oberflächlich kennenzulernen. Das Ende ist vorhersehbar, aber der Weg dorthin war recht unterhaltsam gestaltet. Ich habe den sommerlichen Roman gerne gelesen und mich trotz meiner Kritik gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 16.06.2021
Whitaker, Chris

Von hier bis zum Anfang


ausgezeichnet

Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so sehr gefesselt, wie die Geschichte von Duchess und ihrem Bruder Robin. Der Autor schafft es von Beginn an, die Wut und die Ohnmacht, die in Duchess steckt, fühlbar zu machen. Man will die Geschwister am liebsten einpacken und in ein besseres Leben schicken. Sehr einfühlsam und emotional beschreibt Chris Whitaker, wie schon das Leben von Kindern von frühester Kindheit an versaut werden kann. Obwohl Duchess alle Menschen, die sich für sie interessieren, von sich weist, ist sie tief im Innern ein total liebes Mädchen, das einfach durch die fürchterlichen Lebensumstände negativ geprägt wurde. Mir hat gut gefallen, dass das Buch in mehrere Teile aufgeteilt ist und man so den Werdegang der Geschwister sehr gut verfolgen konnte. Geschrieben wurde die Geschichte aus zwei Perspektiven. Zum einen aus der Sicht von Duchess und zum anderen aus der Sicht von Polizeichef Walker, der von Kindheit an mit dem zurückgekehrten Mörder Vincent und Duchess Tante Sissy befreundet ist/war. Er kämpft in der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, gegen seine eigenen Dämonen, hat aber immer ein Auge auf die Geschwister. Sehr anschaulich wurde auch die Gegend von Cape Haven und Montana beschrieben, so dass man gleich ein Bild im Kopf hatte. Das Buch vereint einen Familienroman mit einem Justizkrimi. Zwar ist die Geschichte nicht so spannend, wie wenn man einen reinen Krimi liest, aber mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt.

Für alle, die nicht nur ganz leichte Kost lesen wollen und auch an verzwickten Familiengeschichten Freude haben, ist das Buch genau das richtige!

Bewertung vom 13.06.2021
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Die Ausgangssituation ist wie bei vielen Familien. Die Mutter ist krank und versammelt ihre Kinder am Krankenbett, wo sie von ihr Abschied nehmen können. Doch nach ihrem Tod erfahren ihr Mann und die Kinder, dass Hedda zwar etwas zu vererben hat, dies jedoch an ein Spiel geknüpft ist. Die Familienmitglieder müssen verschiedene Aufgaben erfüllen und wer am meisten Punkte gesammelt hat, erbt. Was mit anfangs harmlosen Aufgaben anfängt, steigert sich immer mehr in einen perfiden Wettkampf. Geschrieben wurde der Thriller auf mehreren Zeitebenen, was mich teilweise etwas verwirrt hat. Sie sind zwar zeitlich gekennzeichnet, aber es geht wild hin und her. Der Autor hat einen sehr spannenden Schreibstil, so dass sich der Spannungsbogen von Anfang bis Ende hält. Getrieben dadurch, dass man wissen will, warum Hedda ihrer Familie solche Aufgaben stellt, ist das Buch auch sehr schnell gelesen. Es gibt interessante Wendungen in der Geschichte, so dass es bis am Ende geheimnisvoll bleibt. Ich konnte leider zu den einzelnen Familienmitgliedern keine Verbindung aufbauen, da sie sehr oberflächlich beleuchtet werden. Auch fand ich eine Aufgabe mit der Herdplatte unlogisch. Ein Induktionsherdfeld wird nur heiß, wenn ein magnetischer Topf drauf steht. Wie man sich da eine Hand verbrennen kann, leuchtet mir nicht ein. Ansonsten war der Thriller packend geschrieben und ist perfekt geeignet für einen spannenden Lesenachmittag.