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Insgesamt 1686 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2020
Läckberg, Camilla

Wings of Silver. Die Rache einer Frau endet nie / Golden Cage Bd.2


gut

Wer sich rächen will, muss früher aufstehen

Ich frage mich, warum Frau Läckberg Faye dermaßen seltsam angelegt hat. Sie fällt ständig von einem Extrem ins andere und das erklärt sich auch nicht durch ihre „Vorgeschichte“ oder sonstige Ereignisse. Mal ist sie devotes Dummchen, mal knallharte Geschäftsfrau. Das passt einfach nicht. Weder zum Buch, noch zu Frauen allgemein und schon gar nicht in unsere Zeit. Und das ärgert mich einfach.

Auch kommt die Story nicht so richtig in die Gänge. Das könnte auch an den unterschiedlichen Strängen liegen, die hier verwebt worden sind. Doch das bringt selten Schriftsteller so aus dem Takt. Zudem scheint sich die Autorin hier im Genre der Erotikliteratur versuchen zu wollen. Das dient dem Thriller kein bisschen und hat mich definitiv gestört. Nein, ich bin nicht verklemmt, aber wenn ich einen Thriller lesen möchte, dann möchte ich einen Thriller lesen – und eben keine Bettakrobatik.

Schon gar nicht, wenn ich sowieso schon Mühe hab, mit der Protagonistin warm zu werden. Sie benimmt sich einfach nicht normal und vor allem immer wieder widersprüchlich. Mit einem Ehepaar, das sie gerade erst kennengelernt hat, direkt in die Kiste zu hüpfen, in Missbrauchserinnerungen zu hängen und dann mit einem neuen Bekannten kurz nach dem Dreier zügellosen Sex zu haben – nun ja, passt für mich nicht so ganz ins Bild der rachsüchtigen Mutter, die darum kämpft, ihre Lüge aufrecht zu erhalten und das Kind zu behalten.

Die schon auf dem Klappentext erwähnte Flucht von Jack aus dem Gefängnis findet sehr spät im Buch statt und ist zunächst mal kein Ereignis, das Faye wirklich beschäftigt. Das finde ich bemerkenswert! Selbst Ereignisse und Geschehnisse, die selbst dem Leser bitter aufstoßen, lassen bei ihr keine Alarmglocken läuten. Sogar ein Anruf wird ignoriert und noch wundersamer ist, dass diese Person nicht nachhakt. So ist das Buch voll mit Momenten, die für mich nicht zusammenpassen und die Faye komplett ins Aus kicken. Ich habe das Buch dennoch bis zum Ende gelesen, weil ich staunend wissen wollte, wann denn endlich das Licht angeht.

Das dauerte leider sehr, sehr lange. Wichtiger waren da weitere Sexszenen, Beschreibungen von Edelmarken-Accessoires (ich war es wirklich irgendwann leid, die Designer-Namen zu lesen) usw. Die Rückblenden machten erst betroffen, dann wütend. Wie im ersten Band kann ich auch hier nicht verstehen, wie Faye mit ihrem Hintergrund so dämlich sein kann. Sympathischer wird sie trotz allem nicht. Den Rest gab mir das Buch dann mit dem Ende, das keins ist. Es wird eindeutig noch weitergehen mit Faye und ich befürchte das Schlimmste.

Es tut mir leid, aber ich habe wirklich den Eindruck, Frau Läckberg war da nicht ganz bei der Sache. Von mir mit knapper Not noch drei Sterne, aber da hab ich wirklich sämtliche Hühneraugen zugedrückt und berücksichtigt, dass andere Leser/innen Pseudoerotik-Szenen in jedem Buch erwarten.

Bewertung vom 26.10.2020
Marinette, Guillaume

Party-Ideen mit Fertig-Blätterteig: Die besten Rezepte pikant und süß - schnell, lecker und einfach


ausgezeichnet

Augenschmaus und Gaumenschmaus!

Schon das Süßkartoffel-Buch von Guillaume Marinette fand ich sehr ansprechend. Dieses Fertig-Blätterteig-Buch kam sogar noch davor heraus, aber ich habe es erst jetzt entdeckt.

Das Inhaltsverzeichnis wirkt ein bisschen chaotisch durch die unterschiedlichen Schriftarten und ist eigentlich nur eine reine Auflistung der anschließend folgenden Rezepte. Es ist kein Register vorhanden. Auch hält sich der Autor gar nicht erst mit irgendwelchen Texten, sei es ein Vorwort oder eine kleine Anekdote über sich selbst oder Blätterteig, auf. Er startet direkt mit den Rezepten.

Das Buch ist mit knapp über 70 Seiten recht schlank, aber für ein Themenkochbuch finde ich das sehr angenehm. Da ich mir bei Blätterteig wirklich nicht die Arbeit mache, ihn selbst herzustellen, sondern zu dem aus dem Kühlregal (manchmal auch aus der TK-Abteilung) greife, vermisse ich auch nicht das Rezept dazu. Aber ich freue mich riesig über die vielen für mich neuen Ideen und Anregungen, was man mit Fertig-Blätterteig so alles „anstellen“ kann! Sowohl Pikantes als auch Süßes kommt hier auf den Tisch.

Dabei hat er nicht das Rad neu erfunden, aber sich doch wirklich abwechslungsreiche leckere und für das Auge ansprechende Snacks einfallen lassen, die auf jeder Feier wahre Eyecatcher sind und noch dazu den Gaumen verwöhnen. Dabei machen die Rezepte viel weniger Arbeit, als man glauben würde. Mit ein wenig Geschick schafft das wirklich jeder!

Alle 33 Rezepte sind übersichtlich und leicht verständlich beschrieben. Die Zutatenlisten sind immer schön kurz und vor allem sind die Zutaten auch komplikationslos zu bekommen. Jedes Rezept hat ein doppelseitiges Foto vom Ergebnis. Auf der linken Seite ist der recht kurze Text. Für mich ist das perfekt so – zumal die meisten Rezepte durch die Art, wie der Blätterteig gefaltet, geformt, verdreht wird so besonders werden, gar nicht durch kompliziertes Kochen. Dazu ist der Preis ideal – so kann man ein Exemplar auch gleich an kochbegeisterte Freunde verschenken!

Auch beim Spieleabend oder einfach für den Kuschelabend finden sich hier tolle Ideen. Ich mag das Buch total und gebe gern die vollen fünf Sterne – gerade weil alles so toll einfach ist!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2020
Bey, Dirk;Seidel, Olaf

Der Sandwichmaker


ausgezeichnet

Das macht Spaß und schmeckt super lecker!

Auch wenn dieses Buch auf ein Tefal-Gerät ausgelegt ist, sind die Rezepte auch für alle anderen Sandwich-Maker geeignet, besonders für solche, die auswechselbare Platten haben bzw. auch für Waffeln geeignet sind. Wir haben ein Gerät eines anderen Herstellers und machen unsere Sandwichs nach den hier vorgestellten Rezepten darin sehr erfolgreich!

Wer glaubt, dass man für Sandwiches kein Rezeptbuch benötigt, der liegt falsch. Es ist zwar möglich, ganz nach Lust und Laune die Toastscheiben zu belegen, aber hier finden sich Ideen und Vorschläge, die beim Lesen schon riesig Appetit machen.

Die Zutaten sind in jedem Lebensmittelgeschäft gut zu bekommen. Für die Toastbrote gibt es auch Rezepte, sodass man sie selbst backen kann. Einzig der Kräutertoast war mir bisher fremd – aber schon allein dafür hat sich das Buch rentiert, denn das gibt es nirgendwo zu kaufen! Gut ist hier, wenn man eine Brotbackform mit Deckel hat, am besten aus Gusseisen.

Nach dem Vorwort und „Gut zu wissen“ startet das Buch mit den Rezepten. Diese sind unterteilt in „Brote & Sauce“, „Basics“, „Classics“, „Italians“, „Fish & Sea“, „Americans“, „Vegies“ und „Waffeln“.

Die Rezepte sind schön übersichtlich gestaltet. Nach den Angaben zur Anzahl der Sandwichs, der Vorbereitungs- und der Backzeit folgt die Zutatenliste, neben der die einzelnen Arbeitsschritte kurz, bündig und gut verständlich aufgeführt sind. Von jedem Sandwich und jeder Waffel gibt es auch ein Foto – so mag ich das!

Die fünffachen Deutschen Grillmeister sind auch Meister des Sandwichs! Mit diesen Rezepten wird unser Sandwich Maker wieder viel öfter eingesetzt und gerade in der jetzt gestarteten kälteren Zeit ist so ein heißer Snack eine tolle Sache. Ich bin begeistert und gebe sehr gern die vollen fünf Sterne!

Bewertung vom 23.10.2020
Delargy, James

55 - Jedes Opfer zählt


sehr gut

Psychospielchen bis zum Schluss

Sergeant Chandler und sein Team haben in ihrem Revier ihrer Kleinstadt im australischen Outback alles im Griff. Da taucht ein Mann auf und erzählt, er sei mit knapper Not einem Serienmörder entkommen. Was er erlebt hat, klingt unglaublich. Chandler bringt ihn im örtlichen Hotel unter und verspricht, er sucht nach dem Mann, der laut Gabriel Johnson Heath heißt. Doch da taucht ein Mann auf, bittet um Hilfe, da er von einem Serienmörder namens Gabriel. fast umgebracht worden wäre. Da er sich als Heath Barwell vorstellt, ist Chandler alarmiert und sperrt ihn in eine Zelle. Ob er will, oder nicht, er muss das Hauptquartier verständigen. Dort ist sein ehemaliger Jugendfreund Mitch Andrews Inspector. Die beiden müssen den Fall zusammen lösen und dabei auch die eigene Vergangenheit aufarbeiten …

Das Buch entwickelt sich recht gemächlich. Die Rückblenden ins Jahr 2002 verwirren anfangs, sind aber insgesamt für das Verständnis des Zwists zwischen Mitch und Chandler wichtig und erklären – allerdings sehr spät - vieles. Leider empfinde ich jedoch die Fehde der beiden als sehr ausführlich dargestellt und damit als Faktor für ein paar der im Buch doch vorhandenen Längen. Das Team von Chandler ist sympathisch, Mitch und sein Team durchweg arrogant und rücksichtslos. Das ist mir zu sehr schwarz-weiß. Ein paar der Szenen sind auch komplett klischeehaft. Die Spannung steigt nur sehr langsam, wenn auch vom Start weg her der Plot super interessant ist. Fast hätte mich die Story dennoch verloren, denn erst auf den letzten 100 Seiten geht es wirklich rund und die Spannung zieht enorm an.

Insgesamt gefällt mir der Erzählstil, auch wenn ich keine Figur des Buches so richtig gern mochte. Der Autor hat definitiv Potenzial. Sehr gut gefiel mir, dass viel passierte, aber nicht extrem viel Blut floss. Der Thrill kommt von ganz anderer Seite und am meisten steckt er für mich in der Vergangenheit. Das Ende ist definitiv anders, als es sich die meisten Autoren wagen.

Ganz nebenbei erwähnt – passend zum Buchtitel hat das Buch 55 Kapitel. Solche Details finde ich gelungen und ich mag sie sehr. Bis auf die Längen und dass mir die Fehde zwischen Mitch und Chandler irgendwann auf die Nerven ging ein wirklich guter Thriller. Ich gebe vier Sterne.

Bewertung vom 21.10.2020
Bru, Annaleen

I love Happy Cats


ausgezeichnet

Sehr schön aufgemachtes und gestaltetes Buch für Katzenliebhaber

Das Buch steckt nicht nur voller toller und wertvoller Infos für Anfänger, es hat auch Wert für all jene, die schon viele Jahre mit Katzen leben. Neue Impulse, neue Ideen, neue Erkenntnisse gibt es immer und hier finden sich viele gute Ansätze. Es mag seltsam sein, aber obwohl ich seit einem halben Jahrhundert mein Leben mit Katzen an meiner Seite verbringe, fand ich sogar im Kapitel „Katzentoiletten“ tatsächlich geniale (neue) Anregungen. Kein Thema ist also jemals endgültig abgehakt – selbst bei solchen Dingen lernt man noch dazu! Ich finde das erstaunlich und genial. Bei „wichtigeren“ Themen ist das nicht anders. Auch als alter Hase entdeckt man neue Ideen. Da jedes Tier individuell ist und anders reagiert, probiert man am besten nach und nach aus, was man entdeckt hat. Wichtig ist ja, dass die Katze das gut findet, ganz gleich, wie es der Mensch sieht.

Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und lassen sich so auch gut zwischendurch lesen. Vor allem wird der Text durch die gut lesbare Schrift und viele wunderschöne großformatige Fotos und noch mehr kleine bis große Zeichnungen aufgelockert. So wird aus diesem Ratgeber ein Buch, zu dem man immer mal wieder gerne greift, um sein Wissen aufzufrischen oder zu vergrößern. Darin chronologisch lesen oder blättern – man kann und darf, wie man möchte!

Die großen Kapitel werden sinnvoll unterteilt und abgehandelt. Von der Katze als Wesen gesamt über Verhalten und Kommunikation bis zu Gestaltung der Umgebung, Bereicherung für die Katzen und der Verbesserung der Beziehung zur Katze wird nichts ausgelassen. Ganz am Ende des Buches findet sich zudem noch eine Checkliste.

Das ganze Buch ist liebevoll gestaltet, sodass man sich nicht belehrt vorkommt, sondern locker und entspannt im Buch schmökert. Das Lesebändchen ist in der Farbe des Buchrückens gehalten und passt so hervorragend ins Bild. Das Buch lässt sich locker und leicht lesen, ist informativ, aber auch locker und bietet eine ganze Menge Information, die keineswegs „für die Katz“ ist! Mir gefällt es bombig – deshalb gebe ich fünf Sterne!

Bewertung vom 19.10.2020
Cohen, Stav

Kochen wie in Israel


ausgezeichnet

Rezepte aus dem „Melting Pot“ der Levante

Die Reihe der „Kochen wie in …“-Bücher von GU entführt in anderer Länder Küchen. Auch wenn Stav Cohen sicher recht hat, wenn er sagt, DIE israelische Küche gibt es nicht, da Israel ein Einwandererland ist und damit ein „Melting Pot“. Und ja, viele Speisen kennt man gerade aus der türkischen oder griechischen Küche. Dennoch findet man hier Gerichte, die einfach typisch sind, klassische ebenso, wie moderne.

Diese Buchreihe zeichnet sich aus durch ihre Bucket-List zum jeweiligen Land, das Länder-Quickie und den Top-5-Zutaten. So also auch hier. Gestartet wird mit Mezze (Vorspeisen, aber auch als kleiner Snack einfach so geeignet), dann folgen Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch, Vegetarische Hauptgerichte und am Ende fehlen natürlich auch die Desserts nicht.

Die Bilder zu den Gerichten machen sofort Appetit! Und nicht viel anders ist es mit den Bildern von Israel – man möchte so gern direkt da hinreisen!

Die Rezepte bauen teils aufeinander auf. Beispielsweise findet man Za’atar immer wieder in den Rezepten – und das Rezept für diese Würzmischung recht weit vorn im Buch. Die Zutaten sind fast ausnahmslos gut im normalen Lebensmittelladen zu bekommen, nur wenige ganz spezielle Zutaten dürften ein bisschen Mühe beim Besorgen machen. Doch in Zeiten des Onlineshoppings ist auch das kein Ding der Unmöglichkeit. Einige der Rezepte erfordern ein wenig Fingerfertigkeit und Geduld, andere gehen ganz leicht von der Hand. Wie immer gilt auch hier: Übung macht den Meister.

Alle Rezepte sind gut gegliedert und bestens erklärt. Angaben zu Portionsanzahl, Zubereitungszeit, Kalorien und Nährwerten fehlen ebenfalls nicht. Dass viel Fisch gekocht wird, ist in einer Region, die am Meer liegt, kaum verwunderlich. Auch ist es selbstredend, dass auf Schweinefleisch verzichtet wird (da ich aus gesundheitlichen, nicht religiösen, Gründen ebenfalls darauf verzichte, passt das perfekt für mich). Rind, Lamm und Geflügel findet man dafür (und ich mache auch ein wenig einen Bogen um Lamm). Es sollte also für jeden etwas dabei sein!

Für mich und mein Faible für Kochbücher ist dieses eine echte Bereicherung. Ich mag’s absolut. Deshalb gebe ich auch die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 16.10.2020
Peters, Meike

365: Jeden Tag einfach kochen & backen


sehr gut

„Einfach“ ist immer eine Frage der Definition

Vor vielen Jahren habe ich mir mal ein ähnliches Kochbuch gegönnt und leider verstaubt es im Regal. Ich hoffe, dieses hole ich öfter hervor, denn die Rezepte sind wirklich ansprechend, vielseitig, interessant und bunt gemischt. Das Problem, das ich mit diesem Kochbuch habe, ist jedoch, dass ich es nicht mag, wenn ich nicht sehe, wie die Gerichte aussehen. Hier hat es nicht zu jedem Rezept ein Foto und das stört mich leider wirklich. Auf manchen Seiten werden dann vier Fotos zu Gerichten „nachgereicht“, aber diese decken nicht alle Rezepte ab. Bei den Rezepten steht dann ein Hinweis auf die Seite und wo dort das Bild zu finden ist.

Auch komme ich mit dem „Kalendarium“ nicht so ganz klar. Die Tage des Jahres sind quasi durchnummeriert. Da steht z.B. „81 Woche 12/Donnerstag Frikadellen mit getrockneten Pflaumen, Holunderblüten-Zwiebeln und Bratkartoffeln. Nicht jeder 81. Tag im Jahr ist ein Donnerstag, oder? Die Idee ist ja cool, zugegeben, aber was, wenn ich das Gericht nicht mag? Und noch schlimmer – halte ich mich ans Buch, gibt es an manchen Tagen nur Kuchen/Süßes. Da ist die Idee nicht ganz durchdacht, finde ich. Klar, ich kann dann jedes andere Rezept nachkochen, dennoch hätte ich mir das ein wenig anders vorgestellt: Für jeden Tag ein Koch-Rezept und wenn schon nicht für jeden Tag ein Back-Rezept, dann für jede Woche eines – und zwar zusätzlich.

Auch ist die Definition der Autorin von „einfach“ wohl nicht identisch mit meiner. Die Speisen sind doch eher ein bisschen extravagant, nicht alle auch „anfängergeeignet“. Mir gefällt das Buch dennoch, gar keine Frage! Aber ich vermute, da werden doch so manche Kochbegeisterte ein bisschen überrascht dreinschauen.

Die Rezepte sind auf die bewährte Art aufgebaut – Zutatenliste, daneben die Arbeitsschritte. Letztere sind verständlich und knapp geschrieben. Wer ein wenig Küchenerfahrung hat, kommt gut damit klar. Die Zutaten jedoch sind teilweise schon etwas kniffliger zu bekommen. Zumindest hat man nicht unbedingt all diese Dinge auch immer in der Vorratskammer, möchte ich behaupten. Allerdings sollten sie alle im durchschnittlich gut sortierten Lebensmittelhandel zu bekommen sein. Auf die Angabe von Nährwerten, Kalorien, Zeitaufwand wurde leider komplett verzichtet. Viele der Rezepte sind sehr außergewöhnlich, fast schon exotisch. Ich hätte mir bei dem gewählten Titel doch schlichtere, einfachere, bodenständigere Küche vorgestellt und auch gewünscht.

Für mich ist das Buch dennoch ein Inspirations-Quell. Ich kann darin schmökern und nach einem stressigen Tag nach Gerichten suchen, die ich markiere, um sie für die nächsten Tage einzuplanen oder speziell als Ausgleich zu einem anstrengenden Tag koche. Das Buch schafft es, trotz allem ein bisschen zu erden und über Jahreszeiten und saisonale Küche nachzudenken. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei – von Fleisch über vegetarisch bis zu Meeresfrüchten und Süßspeisen. Das Register am Ende des Buches ermöglicht auch ein schnelles gezieltes Suchen und Finden von Rezepten.

Fazit also – es ist nicht mein liebstes Kochbuch, aber ein besonderes und ein schönes. Ich gebe vier Sterne.

Bewertung vom 14.10.2020
Fabian, Caroline

Mallorca - Das Kochbuch


ausgezeichnet

Rezepte, Produzenten und Geschichten Mallorcas

Was erwartet man von einem Kochbuch, das „MALLORCA“ heißt? Richtig! Typische Gerichte der spanischen Baleareninsel und damit auch sehr viel Fisch und Meeresfrüchte. Aber auch Lamm, Huhn, Schwein und Kaninchen finden sich auf dem Speiseplan der Mallorquiner. Unterteilt ist das Buch in die Kapitel Vorspeisen, Tapas, Suppen, Hauptgerichte und Desserts. Zusätzlich gibt es noch jede Menge zusätzliches Wissen zu Land, Leuten und Lebensmitteln.

Die Zutaten sind übersichtlich aufgelistet bei jedem einzelnen Rezept. Fast alles kann man ganz einfach und jederzeit besorgen. Bei Fisch und Meeresfrüchten wird man öfter mal auf hochwertige Tiefkühlware zurückgreifen müssen und vielleicht auch nicht alles ohne Vorbestellung beim guten Fischhändler bekommen. Insgesamt ist die Beschaffung jedoch kein großes Problem.

Angaben für die Personenzahl und Zubereitungszeit finden sich ebenfalls, aber auf Nährwertangaben und Kalorienzahlen wurde verzichtet. Zu jedem Gericht gibt es eine kleine „Vorrede“ und alle Arbeitsschritte werden genau und verständlich beschrieben. Auch mit zusätzlichen Tipps wird nicht gespart!

Die Fotos der angerichteten Speisen sind aussagekräftig und helfen dabei, auszuwählen, was man (als nächstes) aus diesem Buch kochen möchte. Spanische Abende zu Hause mit Freunden werden so sehr authentisch. Ein klein wenig Urlaub zu Hause, besonders in Zeiten, in denen verreisen nicht ohne weiteres möglich ist.

Abgerundet wird das Buch durch die Portraits der vorgestellten Inselbewohner in Form von Reportagen. Ob Olivenbauer, Metzger, Landwirt, Winzer, Fischhändler, Koch, Schafsbauer oder Rinderzüchter – sie alle lieben Mallorca und nachhaltige Lebensmittel. Beim Lesen spürt man das total. Auch die Aufmachung zeigt diese Liebe – alles ist in Orange gehalten, auch der Buchschnitt und das Lesebändchen. Im Register sind die Reportagen fett hervorgehoben, so findet man sie auch schneller wieder.

Insgesamt hat man hier also nicht einfach nur ein Kochbuch. Aktuell ist es in, wenn noch zusätzliches Wissen mitgeliefert wird. Mir gefällt das sehr. Deshalb von mir eine Empfehlung für alle, die Mallorca lieben, gerne Fisch und Meeresfrüchte essen und ein wenig Süden in die Küche zaubern wollen. Auch als Geschenk eine super Sache! Von mir bekommt das Buch fünf Sterne.

Bewertung vom 13.10.2020
Forti, Melissa

Melissa Fortis Weihnachts-Backbuch


sehr gut

Opulente kleine Torten und andere Köstlichkeiten rund um Weihnachten

Wer ein Backbuch sucht, in dem die üblichen Weihnachtsgebäck-Rezepte zu finden sind, liegt hier völlig falsch. Melissa Forti liebt das Opulente. Somit finden sich hier auch fast keine einfachen und „normalen“ Rezepte. Dafür aber kann man hier genau das finden, das die Gäste sprachlos machen wird. Das Problem dabei ist, dass man eine Menge Arbeit in Kauf nehmen muss und die eine oder andere Zutat auch nicht wirklich so leicht aufzutreiben ist.

Es verwundert nicht, dass die Rezepte mit viel Text verbunden sind. Nicht nur die Geschichten und Informationen zum jeweiligen Gebäck werden wortreich geschildert, auch die Zubereitung. Das ist auch gut so, denn nur so schafft man es zu Hause, annähernd so schöne und leckere Ergebnisse zu erzielen. Nicht selten genügt eine Seite nicht. Ich empfehle, zunächst mal zu üben, bevor man eins der Rezepte für einen bestimmten Anlass nachmachen möchte!

Das Buch ist voll mit Fotos – nicht nur von den Gebäcken, auch von Melissa Forti. Da lässt sich nun drüber streiten, was wirklich wichtig ist, aber zum Buch insgesamt passt das schon wunderbar. Einzig dass alle Bilder recht dunkel gehalten sind, stört mich wirklich.

Die Rezepte bestehen zumeist aus sehr vielen Zutaten, die fein säuberlich gelistet aufgeführt werden. Auch weiß man vorher schon, für wie viele Portionen bzw. Personen das Rezept ausgelegt ist. Nicht wundern – die meisten Torten, so schön und opulent sie auch sind, sind recht klein. Es gibt also für jeden Gast entsprechend auch nur ein recht kleines Stück davon. Die in Deutschland üblichen großen Torten sind hier nicht zu finden. Auf die Angabe von Kalorien, Nährwerten und Zeitaufwand wurde verzichtet. Ich vermute – aus gutem Grund!

Nein, für Anfänger ist dieses Buch nicht wirklich geeignet. Es könnte sie sogar demotivieren. Aber für alle, die schon ein wenig Übung haben und vor allem viel Geduld und auch Geschick mitbringen, ist dieses Buch eine wahre Bereicherung im Rezepteregal! Auch als Geschenk für alle, die sehr gerne backen, eignet es sich optimal. Von mir bekommt es vier Sterne!